Während um mich herum die „Frequency“ stattfindet, ich dem Alfred wieder mit Thuljen half und sehr schnell und flüchtig den Beginn der zweiten Szene von „Claire-Klara-Clarisse“ entworfen habe, hat in Frankfurt die dBp-Jury die lange Liste erstellt, die am Dienstag bekannt gegeben wird.
Die sechs „offiziellen Buchpreisblogger“ beginnen sich schon zu rühren und Mara Giese, die diesmal nicht dabei ist, aber 2013 das „Fünf lesen zwanzig“ ins Leben berufen hat, wo es dann 2014 das „Longlistenlesen“ und im vorigen Jahr dann die ausgewählten offiziellen Buchpreisblogger gab, hat jetzt mit einigen anderen bemühten Bloggern, die teilweise schon bei den früheren Aktionen dabei waren, sowie „Zeilensprünge“, die glaube, ich außer mir im letzten Jahr die gesamte LL ggelesen haben, einen vom dBp unabhängigen „Buchpreisblog“ gegründet und ich lese wieder daneben, von einigen Bloggern vielleicht gelöscht, unbachtet wieder mit, diesmal wahrscheinlich nicht mehr alles, das heißt, ich habe nicht vor in Buchhandlungen zu gehen, mir Bücher auszuborgen und mir meine Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke auch erst zum gegebenen Anlaß zu wünschen.
Die ersten Jahre ist ja der dBp, den es seit 2005 gibt, ziemlich an mir vorbeigegangen. Ab 2008, als ich schon bloggte bin ich, glaube ich, durch Christiane Zintzens Blog, den es in dieser Form ja nicht mehr gibt, auf diese Aktion aufmerksam geworden, da hatte, glaube ich, die FAZ ein Lesespezial und 2009 habe ich mich dann auf die Suche nach diesem „Longlistenheftel“, das es in Österreich nicht gibt, gemacht.
Ab 2010 bis 2013, glaube ich, habe ich es mir dann bestellt und habe seither auch über die Listen gebloggt, gelesen aber nicht sehr viel, mir höchstens einige der Bücher zum Geburtstag und zu Weihnachten gewünscht.
2013 kam dann Mara Giese auf die Idee des Buchpreisbloggens und ich habe, glaube ich, schon daran gedacht, mitzumachen und die Bücher zu lesen. Es dann aber doch nicht getan, mir nur die Nellja Veremej bestellt und das Buchpreisheftchen besprochen, da aber festgestellt, daß das keineswegs die Bücher ersetzt und man wahrscheinlich auch keinen ungefähren Eindruck bekommt.
Ich habe da, glaube ich, auch immer Prognosen abgegeben, aber wenn man die Bücher nicht gelesen hat, kann man nicht wirklich was darüber aussagen und so habe ich eher nur geraten und mich auch regelmäßig verschätzt.
2014 waren wir in Elsaß im Urlaub und sind von dort zurückgefahren, als die Liste bekanntgeben wurde, ich war in Ansbach in einer Buchhandlung und habe nach dem Heftchen gefragt und Mara Giese startete das „Longlistenlesen“, das heißt drei Blogger haben die Bücher vorgestellt, man konnte sie gewinnen und sollten sie besprechen.
Ich habe „Kastelau“ gewonnen und den Lukas Bärfuß und die Marlene Streeruwitz erst später gelesen, sowie den Thomas Melle, den ich mir ja zum Geburtstags wünschte.
Im Vorjahr gab es dann schon die „offiziellen Bloggen“ die sich dann alle bedankten, daß sie ausgewählt wurden. Ich habe mich darüber geärgert und gedacht, daß das doch jeder tun kann und lange mit mir gehadert, bzw. überlegt, ob ich mir die Bücher jetzt kaufen und vier bis fünf hundert Euro darin investieren soll, dann habe ich sie angefragt, eine gute Hälfte bekommen und habe darüber gebloggt.
Ein Longlistentagebuch hat es gegeben und ich habe alle Bücher gelesen, obwohl ich nicht allle habe, den Peltzer und den Vertlib habe ich mir vom Otto ausgebort, den „Dr. Shimamura“ in einer Buchhandlung gelesen, „Risiko“ auch, aber das kam als Rezensionsexemplar und die Alina Bronsky, die ich mir vom Alfred vorzeitig zum Geburtstag schenken ließ, hätte ich auch bekommen und dann auch noch einmal bei Mara Gieses Gewinnspiel gewonnen.
Es war eine interessante Aktion und ich habe Blut dabei geleckt, obwohl mich ja Jacqeline Masuck gelöscht hat und habe, glaube ich, schon bald beschlossen, daß ich da weiter mache und weiter inoffiziell oder eigentlich selbstbewußt und unabhängig, wie das besser heißen sollte, weiter lesen werde, wenn auch nicht, siehe oben, alles.
Aber meine Buchpreisprognosen habe ich schon abgegeben und ich finde diese Aktion sehr interessant und nur schade, daß es auf der offizielle Facebookseite keinen Aufruf gibt, daß sich alle, die mitlesen wollen, melden sollen und auf sie hingewiesen wird.
Ich bin auch gespannt, ob sie den Buchpreisblog verlinken werden oder weiterhin so tun, als gäbe es nur die „offiziellen Buchpreis blogger“, denn eigentlich ist das ja Werbung für den dBp und die Bücher sind, das habe ich im letzten Jahr festgestellt, relativ leicht zu bekommen.
Aber natürlich man muß sie lesen und sich damit beschäftigen und das habe ich im letzten Jahr glaube ich auch getan. So gibt es eine Longlist und eine Shortlistrefexion, das Lesetagebuch und natürlich die entsprehende Besprechung, die ich auch insgesamt verlinken wollte, aber da kam das Löschen meiner Kommentare und als ich dann das letzte Buch, den „Teennager mit der roten Armee Fraktion“, das ich mir von der Trude Kloiber zum Geburtstags wünschte gelesen habe, wollte ich die Liste, der neunzehn anderen eigentlich in den Kommentaren verlinken und habe das auch getan.
Aber ich war wieder etwas im Voraus und voraus kommentieren geht nicht, so hole ich das hiermit nach und verlinke die Longlist angefangen von dem Preisbuch, der Shortlist und dann die vierzehn anderen.
- Frank Witzel „Die Erfindung der roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969“
- Jenny Erpenbeck „Gehen, ging, gegangen“
- Monique Switters „Eins im anderen“
- Rolf Lappert „Über den Winter“
- Ulrich Peltzer „Das bessere Leben“
- Inger.Maria Mahlke „Wie ihr wollt“
- Gertraud Klemm „Aberland“
- Steffen Kopetzky „Risiko“
- Kay Weyand „Applaus für Broniskowski“
- Ralph Dutli „Die Liebenden von Mantua“
- Alina Brosky „Baba Dunjas letzte Liebe“
- Ilija Trojanow „Macht und Widerstand“
- Peter Richter „89/90“
- Anke Stelling „Bodentiefe Fenster“
- Valerie Fritsch „Winters Garten“
- Feridun Zaimoglu „Siebentürmeviertel“
- Christine Wunnicke „Der Fuchs und Dr. Schimamura“
- Heinz Helle „Eigentlich müßten wir tanzen“
- Clemens J. Setz „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“
- Vladimir Vertib „Lucia Binar und die russische Seele“
Denn so ein Archiv ist ja sehr schön. In dem Artikel über den deutschen Buchpreis habe ich ja, glaube ich, auch geschrieben, welche Bücher von der Liste ich seit 2005 gelesen habe. Das sind dann meistens die, die ich in den Abverkaufskisten fand.
Für heuer steht noch der Arno Geiger mit „Uns geht es gut“, das erste Gewinnerbuch auf meiner Leseliste und jetzt bin ich gespannt, einige Blogger, die auch nicht zu den „offiziellen“ gehören, haben ja schon ihre Prognosen abgegeben und ich denke, es ist ja auch nicht so schwer aus den Verlagsvorschauen die 154 herauszufinden, die eingereicht wurden, obwohl es dann ja immer Überraschungen gibt.
Ich bin also sehr gespannt, welche Bücher von der Liste mir dann vollkommen unbekannt sind und welche ich erraten und vielleicht schon gelesen habe, was mich auch freuen würde, obwohl ich mir gar nicht so viele Rezensionsexempalatre bestellt habe.
Bis dahin habe ich aber mit William Faulkner „Licht im August“ begonnen, daß ich zu meinen Erstaunen erstaunlich gut finde, obwohl ich ja mit den großen Amerikanern eigentlich meine Schwierigkeiten habe, es ist aber ein interessantes Buch, das „Atalante“, die 2013 zu den „Buchpreisploggern“ zählte und die immer getraulich ihre Liste zusammestellt, als probates Mittel gegen die „Buchpreis-Bulimie“ empfiehlt.
Nun denn, mag es kommen, das große Lesen und ich lese mit, zuerst die deutsche und dann die österreichische Liste, auch wenn ich dann vielleicht, was auch sehr schade ist, nicht oder nur verspätet zu meinen Vicki-Baum Schwerpunkt komme, aber ich bin schon sehr gespannt und werde natürlich wieder „Buchpreisbloggen“ und kommentieren und bin auch schon neugierig, welche Bücher ich jetzt in den nächsten Monaten lesen werde?