Literaturgefluester

2017-08-15

Vier und zwei aus zwanzig

Ich werde immer besser, habe ich ja diesmal schon zwei Bücher aus der deutschen Buchpreisliste gelesen und viermal auch richtig geschätzt.

Aber ja, natürlich, wenn man bedenkt, daß es es paar tausend belletristische deutschsprachige Neuerscheinung gibt, ganz gut, ich hätte, wenn ich so den Prognosen der Buchpreis- und anderen Blogger folgte, zwar auch besser sein und mehr Treffer haben können, aber, wie sage ich immer „Es gibt zu viele Bücher und ich freue mich darüber!“

Für die, die sich jetzt nicht auskennen und meinen, daß ich unverständliches Zeug vor mich hinbrabble, es geht um den deutschen Buchpreis und die Longlist, die heute bekanntgegeben wurde.

Ja, in Deutschland ist das kein Feiertag, zumindestens nicht überall, in München, glaube ich, schon, denn da habe ich von „Hanser“ bezüglich meiner Rezensionsanfrage ein entsprechendes Mail zurückbekommen.

In Frankfurt aber nicht und so hat mir die liebe Frau Michaelis von FVA noch bevor ich auf die Liste gegangen bin, geschrieben,“Hurrah, hurrah, Julia Wolf ist auf der Liste!“

Da stieg natürlich die Spannung und die Hoffnung, daß ich jetzt nicht mehr so viele Bücher lesen muß, es bleiben aber achtzehn, so fern sie zu mir kommen werden, denn außer „Herr Nowak bleibt liegen“ ist  noch Feridun Zaimoglus „Evangelio“ nominiert und den würde ich auch sehr den deutschen Buchpreis wünschen.

Es sind aber noch andere „Wiederholungstäte,r“ wie Jens Lüscher, Ingo Schulze und Mirko Bonne nominiert, die ihn vielleicht auch haben wollen.

Von meinen zwei anderen richtigen Schäthzungen war also auch Jonas Lüschers „Kraft“ und höre und staune Franzobels „Floss der Medusa“ dabei und, was ich ein wenig schade find,e Uwe Timms „Ikarien“ nicht und auch nicht „Hannes Steins „Nach uns die Piguine, das ich vor kurzem ausgelesen habe und eigentlich ganz sicher war, daß ich es auf der Liste finde.

Bevor ich die jetzt im einzelnen durchgehe und schreibe, welche der nominierten Autoren ich kenne und von welchen ich noch nie etwas gehört habe, ja die gibt es auch und gibt es wieder, obwohl ich mich ja wirklich jedes Jahr genau mit der Liste beschäftige und spekuliere, wer darauf stehen könnte, vielleicht noch ein paar Worte zu meiner deutschen Buchpreisgeschichte, die habe ich zwar schon gebloggt, aber ich bin ebenfalls eine Wiederholungstäterin.

Bis 2008 ist der ja, glaube, ich ziemlich an mir vorbeigegangen. 2009 hat dann Christiane Zintzen auf „Inadäquat“ das es ja leider nicht mehr gibt, von ihm berichtet und auch auf das Longlistenheftchen“ aufmerksam gemacht.

Das habe ich dann 2009 gesucht und in Österreich nicht bekommen und 2013 kam Mara Giese auf die Idee mit vier anderen Bloggern die Aktion „Fünf lesen vier“ zu kreiiren, da habe ich schon Blut geleckt und eigentlich schon anfragen wollen, mich aber zurückgehalten, denn ich habe ja schon eine so lange Leseliste und ob die deutschen Verlage mir nach Österreich was schicken werden?

2014 gabs dann dort die „Longlistenleseaktion“ , da habe ich „Kastelau“ gewonnen und, glaube ich, auch schon was gelesen oder auf den Regalen und 2015 kamen dann die offiziellen Blogger, was mich damals ärgerte, daß da alle „Danke, danke!“ schrieen und ich dachte, das kann ja eigentlich jeder machen, die Bücher lesen und darüber schreiben, dafür muß ich man  nicht eigens nominiert sein.

Was sich als Irrtum herausstellte, denn man kann natürlich lesen und die Verlage schicken sie einem auch, 2015, zehn und im Vorjahr waren es schon 19, die deutsche Buchpreisseite verlinkt einen aber nicht und als im Vorjahr „Buzzaldrin“ mit einiigen anderen „Einen Buchpreis Blog“ gründeten, wurde ihr, glaube ich, von einem der offiziellen Blogger vorgeworfen, daß das unfair wäre.

Verstehe ich nicht, aber jetzt gibt es einen „Bloggeraward“, für den ich mich übrigens auch beworben habe und wenn man den gewinnt, wird man im nächsten Jahr offizieller deutscher Buchpreisblogger.

Nun ich gewinne sicher nicht und werde heuer zum dritten Mal inoffiziell mitbloggen, die Bücher lesen und über meine Leseerfahrungen schreiben und ein Monat später, wenn dann die österreichische Buchpreisliste verlautbart wird, werde ich das Ganze noch im Inland wiederholen.

Ja, ja, wie jedes Jahr habe ich wieder ordentlich mitgefiebert und meine Spekulationen gemacht, wie schon geschrieben, bis zehn Bücher hätte ich schon gelesen haben können. ich habe nur zwei, jetzt aber die entsprechenden Verlage angefragt und da in Österreich  Feiertag ist, vorerst nur einige Abwesenheitsnotizen bekommen, aber nun denn, ich bin gespannt, lese gerade für die, die es interessiert Tim Krohns „Erich Wyss übt den freien Fall“, das auch nicht auf die Liste gekommen bin und kenne einige Autoren von der Liste und einige nicht.

Da wäre 1. Mirko Bonne „Lichter als der Tag“, das ist, glaube ich, ein Wiederholungstäter und zwei seiner Bücher, nämlich „Nie mehr Nacht“ und der „Eiskalter Himmel“ habe ich auch auf meiner Leseliste, bziehungsweise in meinen Regalen und den Autor schon einmal in der „Gesellschaft für Literatur“ lesen gehört. Von dem Buch habe ich noch nicht viel gehört und bin gespannt, ob es zu mir kommt?

2. Gerhard Falkner „Romeo und Julia“ Der stand mit „Apollokalypse“ im Vorjahr schon auf der langen Liste.

3.Franzobel „Das Floss der Medusa“, ja, das habe ich geschätzt, den Autor, den ich ja als Österreicherin bestens kenne, mit ihm auch in der „Ohrenschmaus-Jury“bin und ihn auch schon „Vor der Vermarktung“ und bei den „O-Tönen“ daraus lesen gehört. Ich wünsche ihm alles Gute, eine Nomionierung auf den öst Bp und einen Platz auf der Shortlist und hoffe, daß ich es lesen kann, obwohl mir das Thema, das Menschenfressen, ja eigentlich nicht so liegt.

4.Monika Helfer „Schau mich an, wenn ich mit dir rede“, ein Buch das fast an mir vorbei gegangen wäre, obwohl Monika Helfer mit Michael Köhlmeier ja, glaube ich, im Mai daraus in der „Alten Schmiede“ gelesen hat, aber da hatte ich Kliententermine und es ist sich nicht mehr ausgegangen hinzugehen.

5. Christoph Höhtker „Das Jahr der Frauen“, noch nie etwas von Buch und Autor gehört. Ich bin gespannt.

6.Thomas Lehr „Schlafende Sonne“, da habe ich schon einiges gelesen, auf den Tip wäre ich aber nicht gekommen.

7. Jonas Lüscher „Kraft“, von dem Buch habe ich inzwischen so viel gehört und  und gelesen, daß es mir klar war, daß es auf die Liste kommt, es ist übrigens auch für das Debut nominiert, was ich aber etwas komisch finde, da er ja schon  2013 mit „Frühling der Barbaren“ nominierrt war. Gut da steht „Novelle“ darauf, der dBp ist aber im Unterschied zum öst ein Romanpreis, also liebe Fachexperten, vielleicht doch ein bißchen genauer nominieren und definieren!

8..Birgit Müller-Wieland“ „Flugschnee“, eine wahrscheinlich unbekannterte österreichische Autorin, die aber Katja Gasser bei der letzten „Leseauslese“ in der „Gesellschaft“ sehr lobte. Vielleicht hat sie sich für sie eingesetzt. Ich bin gespannt.

9.Robert Menasse „Die Hauptstadt“, ein Autor den ich selbstverständlich kenne und ihn auch immer wieder bei Lesungen und bei Preisverleihungen sehe, daß er ein neues Buch hat, darauf bin ich erst in den letzten Tagen durch die Blogvorschauen gekommen. So habe ich ihn nur auf meine östBpliste gesetzt, bin aber gespannt und hoffe „Suhrkamp“ schickt mir das Buch, aber die gehen, gaube ich, sehr sparsam mit Rezensionsexemplaren um.

10.Jakob Nolte „Schreckliche Gewalten“ wieder einer von den mir bisher unbekannten Autoren.

11.Marion Poschmann „Die Kieferninsel“, war schon mit der „Sonnenposition“ nominiert, das Buch habe ich mir, glaube ich, zum Geburtstag oder zu Weihnachten gewünscht und bin jetzt gespannt, denn Frau Poschmann ist eine sehr lyrische Autorin.

12.Kirsten Preiwuß „Nach Onkalo“, da habe ich die Autorin einmal beim „Bachmannpreislesen“ gehört und,  glaube ich, auch ein Buch in meinen Regalen, das ich mir beim letzten Literaturhaus-Flohmarkt kaufte.

13. Robert Prosser „Phantome“, die Überraschung für mich und auch, daß er nicht mehr bei „Klever“ verlegt, aber dann wäre er vielleicht nicht auf die LL gekommen, unke ich einmal oder hat ihn Katja Gasser die Jurysprecherin vorgeschlagen, die ihn wahrscheinlich kennen wird?

14. Sven Regner „Wienerstraße“, da habe ich  „Herr Lehmann“ gelesen. Ich bin schon des Titels wegen, der aber wahrscheinlich in Berlin spielt, gespannt.

15 Sasha Marianna Salzmann „Außer sich“, auch noch nie etwas gehört, ich bin gespannt.

16.Von Ingo Schulze habe ich schon einiges gelesen,  er war mit „Adam und Evelyn“ auch schon mal nominiert und, ich glaube, auf der Shortlist sogar.

17.Michael  Wildenhain „Das Singen der Sirene“, wieder ein mir völlig Unbekannter und spannend, wie viele Bücher an einer vorbeigehen können, auch wenn sie sich wirklich sehr dafür interessiert.

18.Julia Wolf „Walter Nowak bleibt liegen“, die erste Leseersparnis, von der Autorin habe ich im vorigen Sommer das erste Mal gehört, als sie mit einem Ausschnitt daraus in Klagenfurt gelesen hat, dann kam Bodo Kirchhoff auf die LL, ich habe bei FVA angefragt und die liebe Frau Michaelis schickt mir seither ihre Vorschauen.

19.Christe Wunnike „Katie“, stand schon 2015 auf der Longlist und wurde auch von etlichen Bloggern auf die LL gewünscht und

20. Feridun Zaimoglu „Evangelio“ zum Lutherjahr, das Buch eines Türken über den berühmten Reformer.

Zaimoglu war, glaube ich, schon einige Male nomioniert, 2015 mit „Siebentürmeviertel“, da gings nach Istanbul, jetzt auf die Wartburg. Ich habe das Buch im März nach Leipzig mitgenommen und deshalb Clemes Meyer, der ja 2013 damit auf der Shortlist stand „Am Stein“ im Badezimmer liegen lassen. Jetzt liegt es auf dem Harlander Küchenschreibtisch und wartet und wartet, ob ich in diesem Jahr noch zum Lesen komme?.

So, das wars im Schnelldurchgang. Wenn  ich die Bücher lese, werde ich mehr über die Autoren schreiben. Ich freue mich darauf, denn ich finde das Buchpreislesen wie man sich wahrscheinlich denken kann, sehr schön und spannend. Auch wenn ich weiß, daß es nicht der beste Roman sein kann, der da gekürt wird. Das heißt ja jetzt, glaube ich, auch nicht mehr so und, daß es viele viele andere schöne neue Bücher gibt, die nicht auf dieser Liste stehen.

Ein paar davon habe ich und werde ich wahrscheinlich auch noch lesen und so finde ich es spannend, daß ich nicht alles treffe und nicht alles gelesen habe.

Denn so kann man immer wieder neue Autoren kennenlernen, die bisher an einer vorbeigegangen sind.

Und jetzt lesen, lesen, lesen, ich bin sschon dabei, obwohl diesmal noch nichts von der  LL ungelesen auf mich warten und mir die österreichischen Verlage, die mir ja meistens die PDFs schickten, fast alle geschrieben haben, „Feiertag, (Dumpfie), wir melden uns dann wieder!“

2 Kommentare »

  1. Liebe Frau Jancak,

    Gratulation, Sie haben in ihrer Liste zum deutschen Buchpreis, drei Buchtitel, der letztendlichen hoch-offiziellen Longliste vorweggenommen oder erraten. 3/20 Titel haben sie erraten. Also sehr beachtlich, das heißt Sie haben ein besonderes Gefühl für die Deutsche Sprache, unserer gemeinsamen Muttersprache, und nicht nur das, sie sind mit dem aktuellen Büchermarkt in Deutschland, Österreich und Schweiz, wo hauptsächlich Deutsch gesprochen wird, sehr gut informiert. Gratulation!

    Ich kenne keinen einzigen Titel der Longlist zum Deutschenbuchpreis2017. Ich kenne lediglich drei Autorinnen, von denen ich bereits gehört oder etwas Gelesen habe! Das sind Franzobel (eigtl. Stefan Griebl), Monika Helfer, und Robert Menasse. Ich hoffe, daß nun der eine oder die andere Schriftstellerin dazukommen, oder vielleicht ist es möglich, eine(n) der mir bereits bekannten Dichterin(nen) somit näher oder sogar besser kennen lerne könne.

    Lieber Gott schenke uns allen Deutschsprechenden und in Deutscher Sprache Schreibenden, ein besseres Gefühl, Verständnis und Weisheit für unsere gemeinsame Deutsche Sprache, mit den diesjährigen Autorinnen und Autoren, die zum Deutschen Buchpreis nominiert wurden, um diese Sprache intensiver wahrnehmen zu lernen, und ich wünsche mir persönlich, daß diese Texte oder Romane, die bisher den deutschen Buchpreis bekommen oder dann nicht bekommen haben, daß diese mir Inspirationen und Kreationen für mein eigenes Schreiben geben können möge. Vielen Dank! Oder eigentlich; Amen.

    Alles Gute und viel Erfolg!

    wünscht
    Ihnen

    Manfred Lagler-regall

    Kommentar von Manfred Lagler - Regall — 2017-08-16 @ 14:58 | Antworten

    • Es sind sogar, wie der Titel sagt, vier Bücher, zwei gelesen und vier erraten, nämlich Zaimoglu und Wolf gelesen, Franzobel und Jonas Lüscher habe ich geschätzt und ich habe, wie schon geschrieben, mir vorher gedacht, daß es eigentlich elf Bücher hätten sein können, nämlich:

      1. Feridun Zaimoglu „Evangelio“
      2.Julia Wolf „Walter Nowak bleibt liegen“
      3.Tiljan Sila „Tierchen unlimited“
      4.Juliana Kalnay „Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens“
      5.Simon Strauß „Sieben Nächte“
      6.Susann Pasztor „Und dann steht einer auf und öffnete das Fenster“
      7.Olga Grjasnowa „Gott ist nicht schüchtern“
      8.Tim Krohn „Herr Brechbühl sucht eine Katze“
      9.Tim Krohn „Erich Wyss übt den freien Fall“
      10.Hannes Stein „Nach uns die Pinguine“
      11.Uwe Timm „Ikarien“

      Die Besprechungen von 9 – 11 folgen noch oder auch bis fünfzehn, sechzehn, etcetera, wenn man das Eisel-Buch, das der Isabella Feimer, des Andreas Tiefenbacher, der Erika Kronabitter oder auch anderes, was ich in diesem Jahr gelesen habe, dazurechnet.
      Und dann, die ich ich in Leipzig auf der Messe und bei den Blogs oder Lesungen kennengelernt habe.
      Aber was sind schon zwanzig Bücher bei einer jährlichen Neuerscheinungsrate von siebzig- oder achtzigtausend, wie man immer hört und da sind unsere Bücher noch gar nicht dabei und mit Sprachgefühl hat das, glaube ich, gar nichts, wohl aber mit meinen Interesse am Lesen und am Bloggen und dem zu den Veranstaltungen gehen, zu tun.Und da ist es mir eigentlich auch egal, ob das jetzt das Buch eines deutschsprachigen Autors ist oder nicht.
      Gut, hier geht es um den deutschen Buchpreis und da werden eben solche Bücher nominiert, aber in meinem Badezimmer liegt seit einigen Tagen, das neue Buch der Zadie Schmdt und da bin ich auf das Lesen auch sehr gespannt, obwohl ich da aus Bequemlichkeitsgründen eher die Übersetzung als das Original lese, was ich in Englisch gerade noch könnte, bei Französisch würde ich dann schon nicht viel verstehen, obwohl ich das in der Schule lernte.
      Mir macht das eben Spaß, ein anderer interessiert sich für Fußball oder etwas anderes.
      Sie finden Ihre Kraft und Freude in der Musik und in der Religion und jetzt habe ich schon die ersten Absagen und Zusagen bekommen, werde dieses Jahr, wie es aussieht auch nicht alles lesen, habe dafür aber noch Altes und andere Neuerscheinungen auf meiner Liste und den österreichischen Buchpreis gibt es auch noch.
      Werden Sie auch etwas davon lesen? Dann können wir uns ja ausstauschen, wenn es dieselben Bücher sind!

      Kommentar von jancak — 2017-08-16 @ 15:11 | Antworten


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