Literaturgefluester

2018-01-11

Sickster

Jetzt gehts vorerst mal mit der Wiener Leseliste aus den Vorjahren weiter und da steht ja „Sixster“, Thomas Melles Debutroman mit dem er 2011 auf der Longlist des dBp stand, ganz oben.

Ein buch das ich mir an dem Tag, an dem in der „Alten Schmiede“, die literarische Erleuchtung ausgefallen ist und ich nicht wußte, wie ich die zeit bis zur „Kolik Lounge“ verbringen sollte, um einen Euro bei „Kupptisch“ aus der Abverkaufskiste zog, weil es  am Buchrücken einige Einschnitte hatte und das Buch ist gleich zweimal interessant. Erstens einmal passt es bestens zu der Unverständlichkeitdiskussion oder dem was sich die Buchhändler auf den Buchpreislisten wünschen, weil die Leser lieber etwas leicht verständliches Spannendes, als etwas sprachlich Kompliziertes kaufen und dann ist es ja der erste „Depressions oder Psychoseroman“ von den drei mit dem Thomas Melle mit seinem Memoir „Die Welt im Rücken“ den dBp 2016 dann doch nicht gewonnen hat.

Mit Buch zwei „Dreitausend Euro“ ist er ja, gaube ich, 2014 auch auf der Shortlist gestanden und das Buch habe ich mir weil mich das Thema interessierte, vom Alfred schenken lassen und  damals nicht gewußt, daß Melle da auch, aber auf ganz anderere und viel leichter lesbarere Art und Weise das Thema psychische Krankheit beschreibrt, in der „Welt im Rücken“ macht er es biobgraphisch und bei „Sickster“ würde ich mal sagen, sehr kompliziert, so daß auch ich, eine glaube ich schon sehr versiierte Leserin, die ersten hundert Seiten brauchte, um in den Stil hineinzukommen und halbwegs zu verstehen, um was des da geht.

Auf den buchrücken hat glaube ich die Zeitschrift „Literaturen“ von Sigrid Löffler begründet und nicht der Blog von Sophie Weigard geschrieben „Ein abschüßiges hartes und herzergreifendes Debut. Melle nimmt das voll Risiko. Er bricht Kälte durch Pathos und ist ganz sicher eines nicht, der nächste Popliterat“.

Ob das stimmt, weiß ich nicht, weiß ich ja nicht einmal genau, was ich mir unter einen Popliteraten vorstellen kann, aber ich könnte mir vorstellen, daß das Buch das ist, wie die Literaturkritiker von der qualifiziertesten Sorte, die gute Literatur haben wollen.

Neu und unverständlich, sprachlich auf hohen Niveau und ohne Rücksicht auf die psychischen Befindlichkeiten des Autors würde ich noch keck einwerfen, denn Thomas Melle hat sich ja inzwischen geoutet und damit, wie man vielleicht auch unken könnte, die eleitären abgehobenen Kriitiker entlarvt, die ja in dem Buch noch euphorisch schreiben:

„Ein beschädigtet Text über Lebens- und Systemfehler. Ein kaputter Roman über eine kaputte  Gegenwart, so nah an jetzt, dass es wehtut“ Berliner Morgenpost oder

„Ein besseres Buch über trostlose junge Großstädter ist in den letzten Jahren nicht geschrieben worden.“ Spex.

Worum geht es in dem Buch werden jetzt meine Leser von mir wissen wollen und das, Leute, ist gar nicht so einfach zu erzähen oder doch natürlich, denn das steht ja auch am Buchrücken.

Es geht um einen Magnus der ist Journalist bei einer Tankstellenzeitung, dann gibt es noch einen Thorsten, der ist in der Ölfirma, der die Tankstellen gehören Manager und trinkt, um das harte Leben, in das er da geraten ist, zu packen, sich munter dahin. Dann kokst und kifft er auch und hat eine Freundin namens Laura und die übt sich in Selbstverletzungen und kratzt ihre Wunden immer wieder auf, wohl auch, um auch das harte Leben der frühen Zweitausenderjahren mit allen ihren Krisen und Neoliberalismus durchzustehen und am Buchrücken steht noch etwa,s daß Magnus, der inThorsten einen Schulfreund wiedergetroffen hat, ihm seine Freundein wegnimmt. Das Klappentexter, habe ich nun ganz anders gelesen, für mich war da nichts von zarter Liebesgeschichte, sonder eher das rauhe Leben der Erfolgsgesellschaft pur.

Das Buch ist in einigen Teilegegliedert, beginnt mit Magunus Abiturentenzeit, die glaube ich, in Bonn passierte, dann säuft und kifft sich Thorsten im zweiten Teil durch das Leben und die Vorstandsetage. Dann gibt es jahreszeitlich besonders interessant, ein Christmas Kapitel, wo Magnus Familiengeschichte erläuert wird und um die Psychose, in „Die Welt am Rücken“,  bestens beschrieben, geht es im vierten Teil.

2016 hat mich verwirrt, das einige der Blogger, die ewig wiederkehrenden Schübe in dem Buch langweilig fanden.

„Hä?“, dachte da die Psychologin in mir.

In „Sixster“ gehts, vom Autor abgewandt im Crashkurs durch die sensible Journalistenseele und dann treffen Magnus und Laura sich in der Klinik wieder und thorsten steht draußen, von seiner firma inzwischen beurlaubt, da ein kleiner Probedialog, um in den Stil des Buches einzuführen.

„Glauben Sie, ich bräuchte ruhe?“, fragte Thorsten.

„Ein wenig Urlaub, vielleicht.“

Das täte Ihnen sicherlich gut!“, sagt Francoise Starck“

„Wenn Sie meinen.“

„Das meinen wir“

Dann meine ich das auch“

„Das will ich auch gemeint haben“

So geht es offenbar zu in den Vorstandsetagen, wenn untragbar gewordenen Mitarbeiter entlassen werden und dann steht er also vor der Klinik und säuft und kotzt. Aber nicht sehr lange, denn Magnus und Laura holen ihn, glaube ich, hinein, beziehungsweisen machen sie dann zu dritt einen Aufstand und eine Revolution in der Ölfirma und so endet das Buch, Teil eins von Thomas Melles Krankekengeschichte, einem sprachlich nicht sehr leicht zu lesenden Buch, das damit die Befindlichkeit der 2000er Jahre ausdrückt, wie die Literaturkritiker jubelten und die wahrscheinlich erst fünf Jahre später begriffen, daß damit auch Thomas Melles psychische Befindlichkeit mit gemeint war und der Durchschnittsleser, der, der sich nach seiner harten Arbeit in einem Tankstellenshop oder einer Öllfirma unterhalten und erholen möchte und daher lieber zum Krimi oder Chick Lit greift, wird an dem Buch nicht viel Gefallen finden und „Das ist mir zu komplierzt sagen!“, wie ich fürchte und denke, die ich ja manchen meinen Lesern auch nicht sehr verständlich bin.

2018-01-10

Wieder MUSA und Partisanenworkshop

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:09
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Vom „Partisanenworkshop“ das nach den Weihnachtsferien wieder begonnen hat, hat es auch wieder mit  Teresa Präauer und Martin Horvath, einem Stipediaten und einer Förderungspreisträgerin die Literatur im MUSA gegeben.

Der Name Martin Horvath ist vor ein paar Jahren durch das Netz und die Literaturveranstaltungen gegeistert. als sein „Mohr im Hemd oder Wie ich auszog die Welt zu retten“ erschien. Dann ist es um ihm still geworden, während Teresa Päauer erst vor kurzem den „Erich Fried-Preis“ gewonnen hat und auch im Vorjahr bei den „O- Tönen“ aus ihrem „Oh Schimmi“ glesen hat und vorher beim „Bachmannpreis“ gelesen.

Der 1967 in Wien geborene Marthin Horvath, der auch als Musiker unterwegs ist, schreibt inzwischen an einem neuen Roman „Zwischen den Jahren“ und hat aus diesem beziehungsweise seinem erschienenen 2012 „Mohr im Hemd“ gelesen und da hat er die damaligen Flüchtlingssituation als Schelmenroman beschrieben. Eine Situation, die sich, wenn man die Videos des Martin Sellner sieht, inzwischen sehr verschlechtert hat und so war es spannend daraus die Geschichte von „Ali, dem Tomatenpflücker“ zu hören und in „Zwischen den Jahren“ geht es um den Holocaust.

Da zieht ein Historikaer in eine Wohnung in der Leopoldstadt und recherchiert über die jüdische Familie die einmal dort leb. Jahre später schwebt der Geist der zehnjährigen Tochter dort herum und eine sehr makabre Geschichte, die ein bichen an Friedrich Torbergs „Hier bin ich mein Vater“, erinnert, hat der Autor auch gelesen.Da mjuß der schriftsteller Max in Auschwitz oder so, einem Sturmbandführer im dortigen Lazarett eine Geschichte erzählen und am Ende entscheiden, wer von den Insaßen sterben soll und wird mit der kleinen Schwester dazu erpresst und das ist die, die später in der Wohnung des Historikers herumgeistert.

Das war sehr sehr spannend und interessant, um so mehr, da sich meine „Wiener Verhältnisse“ ja auch mit diesem Thema beschäftigen.

Aus „)h Schimmi“ habe ich dagegen schon einige Male eine Lesung gehört und die Geschichte von dem Mann der sich aus Liebe zum Affen macht, kann mich, glaube ich auch nicht so begeistern, obwohl Teresa Präauer ohne jeden Zweifel eine großartige Vortragende ist.

Sie scheint auch sehr kritisch zu sein, hat sie sich doch im Gespräch mit Julia Danielcyck anschließend über die Kritiker beschwert, die ihren Roman nur nacherzählen würden und hat von einer „Inhaltsneurose“ gesprochen. Als ich sie beim Wein darauf angesprochen habe, daß mir das sehrwichtig ist, hat sie mir „Sie sind aber keine Literaturkritikerin!“, geantwortet.

„Ich denke schon ein bißchen!“, war meine Antwort.

Zuumindestens blogge ich sehr viel und spoilere da auch sehr und es ist, denke ich nicht nur die Form und die schöne Sprache, sondern auch ein bißchen der Handlungsbogen, wie ich ja auch beim ersten Autor sah, wo ich wirklich gebannt war, obwohl mir das eigentlich nicht mehr so oft passiert und auch beim Debutpreis, der jetzt wirklich für Klaus Cäsar Zehrer entschieden wurde, hat man ja sehr genau gesehen, daß sich die Bloggerjury, zugegeben, keine professionellen Kritiker, eher für das leichter zu Lesende Handlungsorientiere entschieden haben und das denke ich, soll auch so sein, obwohl ich Julia Weber, auch eine Sprachkünstlerin, meine Hauptstimme gegeben habe.

2018-01-09

Wieder einmal Schreibgruppe

Filed under: Schreibbericht,Textbeispiel — jancak @ 21:05
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Das neue Jahr ist dann gleich weiter mit einer Schreibgruppe gegangen, die Ruth, die Doris, der Peter Czak und neu als Gast Margit Heumann ist gekommen, der Robert ist auf Kur, Klaus Khittl fehlte auch und als Thema habe ich mir heute irgendwann gedacht, könnte ich  „Kreuzung“ vorschlagen, denn da bin ich ja einmal vor ein paar Wochen oder Monaten gestanden, bei der Pilgramgasse, wo ich wahrscheinlich vom Literaturhaus nach Hause gegangen bin, habe in ein Auto gesehen und mir gedacht, daß ich über die Personen oder  die Phantasien, die man über die Leute, die darin sitzen, meinen nächsten Roman schreiben könnte.

Jetzt bin ich davon ja noch sehr weit entfernt, weil ich derzeit kaum zum Korrigieren der „Unsichtbaren Frau“ komme, aber die Schreibgrupppen dienen für mich ja auch zum Szenensammeln und voila, für die die es interessiert, so könnte mein nächster Roman „Magdalena Kirchberg schreibt einen Roman“ könnte er ja heißen, beginnen:

„An diesem Abend war Magdalena Kirchberg bei einer Veranstaltung im Literaturhaus gewesen. Es war um das Thema „Buchkritik“ gegangen und drei mehr oder weniger bekannte Literaturkritiker hatten ihre diesbezügliche Meinung kundgetan und sich lauthals darüber gestritten, ob gute Literatur verständlich sein müsse oder nicht?

Eine stadtbekannte Buchhändlerin war auch am Podium gesessen und hatte sich darüber beklagt, daß auf den Buchpreislisten lauter unverständliche sprachlich komplizierte Titel stehen würden, die sich in ihrem „Buchkontor“ nicht verkaufen lassen würden, weil die Leute lieber Krimis oder Liebesromane lesen würden und war von der Kritikerrunde ausgelacht und nicht ernstgenommen worden.

„Es stimmt aber doch ein bißchen!“, hatte Magdalena Kirchberg, nachdem sie nach  Veranstaltung noch ein Glas Rotwein getrunken hatte, gedacht und sich dann auf ihren Heimweg gemacht.

Es stimmt aber doch ein bißchen, auch wenn es die Herren von der Kritikerrunde nicht hören wollen und lautstark eine  andere Meinung vertraten.

Meine Nachbarin liest am liebsten Andrea Camillieri und die Kids, denen ich in der Straßenbahn, im Park oder im Schwimmbad begegne, begeistern sich für Harry Potter oder Stephenie Meyer und lassen die Bücher von John Fante oder Thomas Lehr, die die Kritiker so hochgelobt haben, außen liegen.

Es stimmt aber doch ein bißchen dachte Magdalena Kirchberg, zog die Mütze  tiefer in die Stirn hinein, band den Schal ein wenig fester um den Hals und blieb vor der Kreuzung Ecke Hofmühlgasse – Wienzeile stehen.

Die Ampel zeigte auf rot. Sie mußte eine Pause machen, konnte nicht, obwohl sie gut in Schwung gewesen war,  weitergehen, obwohl vor ihr gerade  ein Auo stand. Ein weißer BMW mit, wie sie sehen konnte, drei Insaßen, hatte vor dem Rotlicht abgebremst, denn das Signal stand noch immer auf Rot und sie mußte weiter stehenbleiben, konnte nicht weitergehen, sondern abwarten, bis sich die Ampel wieder auf grün umstellen würde.

„Shit!“, dachte Magdalena Kirchberg und atmete tief durch. Warum war sie nur so ungeduldig? Denn eigentlich hatte sie ja Zeit. Es hetzte sie niemand und keiner, denn es würde sie, wenn sie zehn Minuten später, den Schlüßel in ihre Wohnungstüre steckte, ohnehin nur ein leeres Zimmer, eine leere Küche und ein leerer Abstellraum erwarten, denn Magda war war schon vor fünfzehn Jahre ausgezogen und sie lebte seither allein.

Alleine in einer leeren   Wohnung, die sie nur  für denVortrag kurz verlassen hatte und in zehn Minuten wieder betreten würde, um sich zuerst in Bad zu begeben und sich später in ihr Bett zu legen. Da kam es auf ein zwei Minuten Warten gar nicht an. Hätte man gedacht und war auch  logisch. War es aber nicht für sie. Nicht für Magdalena Kirchberg, die als Kind und Jugendliche auch Magda gerufen wurde. Jetzt aber vor ihrem siebzigsten Geburtstag stand, den Schal fest, um ihren Hals gebunden, die Mütze tief in die Stirn gezogen hatte.

Schäfchen zählen, wenn man einschlafen wollte und die Sekunden, wenn man vor einer Ampel stand und die grüne Farbe erwartete, so hatte sie es vor Jahren enmal in einem Volkshochschulkurs gelernt und das tat sie jetzt auch eifrig.

„Eins, zwei, dre!“ und da fiel ihr Blick, weil das rote Ampellicht noch immer nicht auf die grüne Farbe gewechselt hatte, wieder auf den weißen BMW,  der abwartendvor ihr stand. Drei Personen befanden sich, wie sie sehen konnte darin, zwei Männer und eine Frau. Die Männer spekulierte Magalena Kirchberg, der das Zählen zu viel geworden war und daher über Gedankenspekulationen, wie sie es nennten wollte, dankbar war, waren etwa, um die fünfzig. Zwei elegant gekleidete, schlanke Körper, wie sie sehen konnten. Die Frau, die am Rücksitz saß, war etliche Jahre jünger.

Wer könnten sie sein, spekulierte Magdalena munter weiter und dachte gerade, daß es zwei Ärzte wären, die vom  AKH oder Wilhelminenspital nach Hause fuhren. Ein Psychiater und ein Unfallchirurg vielleicht, die die OP Schwester Hildegard, Claudia oder Svetlana aus Gefälligkeit mitgenommen hatten, als sich  die Ampel auf grün umstellte und Magdalena weitergehen konnte.“

Sehr originell ist das wahrscheinlich nicht und auch noch nicht wirklich ausgereift, eben der allererste Versuch und das mit den drei Insaßen ist auch sehr klischeehaft. Die Magda konnte aber sowohl, die fünfunddreißigjährige Magdalena, als auch deren Tochter sein und der Roman erscheint natürlich auf deren Blog.

Also auch nicht sehr originell und wem es interessiert, den Beginn habe ich von Ruths Vorschlag „Buchkritik“ übernommen, denn da beschäftigt mich ja in den letzten Tagen, die  Buchhändlerkritik, die beim Debutpreis aufgekommen ist,  sehr, daß auf den Buchpreislisten lauter Bücher stehen, die die Leute nicht lesen wollen, weil zu schwer und unverständlich, während Krimis und Chick lits ja nicht auf solche Listen kommen.

Peter Czak hat wieder eine seine Teufelsgeschichten geschrieben, Margit Heumann überraschte mit einem Krawattenknoten der zum Mord an seine Krawattenträger fähig war. Die beiden anderen Texte waren wieder essayhaft und nun bin ich gespannt, wie es mit meinem Work on progress weitergeht, beziehungsweise, wie lange ich zum Korrigieren der „Frau“ noch brauche und ein paar Bücher für meine  Leserunde zu der ich nach wie vor aufrufe, habe ich auch wieder verteilt.

2018-01-08

Mit einem Fest ins neue Jahr

Ich habe ja zu meinem Geburtstag von der Angela und dem Josef, die ich regelmäßig bei den MUSA-Veranstaltungen oder in der Wien-Bibliothek treffe, eine Flasche aus dem Jahr 1998 bekommen, die der Alfred damals weggetragen und ins Schlafzimmer gestellt hat, so daß wir sie nicht geöffnet haben.

Später haben wir das dann auch nicht getan, weil für zwei Personen viel zu viel, so daß vom Alfred der Vorschlag gekommen ist, das mit einem Fest zu tun, zu dem wir ein paar unserer Freunde einladen.

Beziehungsweise wollten wir das beim Martin und der Zuaruhi, die zum Geburtstagsfest nicht kommen konnten, ohnehin schon tun, so sind es dann neun Personen geworden, die gekommen sind. Ein paar haben das Fest auch versäumt. Ein paar andere, wie die Margit Heumann und die Ruth sind gekommen und der Alfred ist heute an seinem altersfreizeitfreien Montag den ganzen Tag in der Küche gestanden und hat Tapas gekocht.

So ist es dann ein schönes Fest geworden, mit dem wir sozusagen, nachdem die letzten Weihnachtsfeiertage vorüber sind in das neue Jahr hieneinglitten und Bücher, das kann ich  auch gleich verraten, habe ich auch bekommen.

Drei Stück sogar und oh Überraschung, ich habe jetzt die ganze deutsche Buchpreisliste von 2017 komplett und muß jetzt die letzten drei Bücher nur noch lesen, denn der Otto von Alfreds Wandergruppe, der Germanist,  Musiktherapeut und Ohrenschmausmitbegründer und mein literarischer Verstärker des ersten halben Literaturgeflüsterjahrs, hat mir Birgit Müller Wielands „Flugschnee“ gebracht, denn der kauft sich bei der Brigitte Salanda, glaube ich, immer den gesamten Buchpreisreigen und kommt dann nicht nach mit dem Lesen und hätte mir fast, wie er mir sagte „Jako Noltes „Schreckliche Gewalten“ gebracht und dieses Buch habe ich zwar auch noch nicht gelesen, mir aber vom Alfred zum Geburtstag schenken lassen.

Dann kamen der Martin und die Zaruhi und drückten mir Orhand Pamuks „Diese Freiheit in mir“ in die Hand und die Trude aus der Straßergasse, die in der Straße gegenüberwohnt und deren Einladung zu meinem Fest ich heuer zurückbekommen habe, wiel ich eine falsche e-mailadresse hatte, ich sie aber am Tag dafür als ich zur „Buch Wien“ wollte, in der Kettenbrückengasse zufällig getroffen habe, hat mir Thomas Lehrs „Schlafende sonne“ gebracht. Das Buch habe ich mir von ihr gewünscht,von der Dame aber, die ich immer bei Literaturveranstaltungen treffe, gehört, da es nicht zu rezensieren ist.

Also schwer zu lesen, wie der Peltzer, anno 2015. Solche bücher stehen ja immer auf den Buchpreislisten, obwohl die Buchhändler stöhnen und die Leser das nicht lesen und das war auch, glaube ich, so heuer beim Debutpreis, wo es ja gestern eine interne Debatte unter den Mitjmuroren gegeben hat, weil die ihre Wertung abgeben mußten und da hat, das kann ich gleich verraten, Klaus Cäsar Zehrers „Genie“ gewonnen, wenn ich richtig nachgerechnet habe und weder Julia Weber, noch Juliana Kalnay  oder Jovana Reisinger mit ihren sprachexperimentellen Büchern.

Aber zurück zum Fest, die Iris, die auch zum Geburtstag nicht kommen konnte, war noch da und die Ruth mit der habe ich dann gleich den Termin für unseren Spaziergang durch den öffentlichen Raum im April ausgemacht. Dann hat der Alfred mit dem Otto die riesengroße Weinflasche, der Korken ist dabei ein bißchen zersplittert, aufgemacht und den Wein ausgeteilt und wir auf Gesundheit oder das neue Jahr angestoßen.

Dann ist es mit den Essen, sprich mit den Tapas losgegangen. Zuerst gab es Garnelenspieleße, dann solche mit Rindfleisch, Huhn mit Sherry und Rosinen hat es auch gegeben, Fisch und grünes Lamm, beziehungsweise spanisches Gulasch und zum Schluß noch einen Mandelkuchen.

Sehr viel und reichlich also, dazwischen wurde viel über die neue Regierung und andere Umstände diskutiert und Margit Heumann habe ich für die morgendliche Schreibgtruppe eingeladen.

Der Wein wurde ausgetrunken, Kuchen ist für morgen, glaube ich, noch über und wahrscheinlich auch noch ein paar Speisen für das Mittaggessen und die Geschichte mit den „Manuskripten“ die ich ja glaubte, als Stadt Wien Abo zu beziehen ist jertzt auch geklärt.

Die Stadt Wien hat das Abo schon 2012 eingestellt, wie mir Julia Danielcyk schon vorige Woche sagte. Das ist aber offenbar weder zu mir noch zu der Zeitschrift durchgedrungen, die mir erst jetzt eine Rechnung für 2017 schickte. Also auch schön verwirrend, aber jetzt ohne „Manuskripte“ aber mit vielen schönen Bücher und einer Regierung, die jeden Tag mit einer anderen Neuerung aufhorchen läßt, ins neue Jahr und worüber ich morgen bei der Schreibgruppe schreiben werde, weiß ich noch nicht, weil ich ja noch keinen aktuellen Text habe, da ich ja immer noch an der „Unsichtbaren Frau“ korrigiere.

Das heißt eine Idee gibt es schon, beziehungsweise ein Titel „Magdalena Kirchner schreibt einen Roman“ könnte der sein und die ist entweder 70 oder 35 hat also eine Alter Ego, beziehungweise eine Tochter, depressiv ist sie wahrscheinlich auch und sie sieht an der Kreuzung bei der Kettenbrückengasse ein Auto mit drei Personen vor ihr stehen. Das schreibt sie als ihre Bloggeschichte ins Inernet und der Druckauftrag bezüglich „Besser spät als nie“ ist auch schon an den Digitaldruck ergangen.

Man sieht das neue Jahr hat mich schon umfangen, die Kalender sind aufgehängt und die Weihnachtsdekorationen habe ich schon letzte Woche weggeräumt.

2018-01-07

Lesen ist Leben

Nachdem das letzte Rezensionsexemplar von 2017 gelesen wurde und das erste 2018 auf meinem Wiener Badezimmerstapel noch ein wenig warten muß, habe ich Zeit für die älteren Bücher, die ja auch auf meiner Leseliste stehen und da habe ich mit ausnahme des „Engelchen“ aus dem „Partisanenworkshop“ schon ein halbes Jahr wegen des dreifachen Buchpreislesen nichts mehr davon gelesen und war doch in den letzten Jahren auf einigen Flohmärkten, wo sich so einiges Älteres, also das was vor ein zwei drei Jahren auf den Buchpreis oder Brstsellerlisten stand, bei mir angesammelt hat und weil ich ja gerne über das „Lesen von Büchern“ lese, habe ich da, als erstes Buch in diesem Jahr von meinem Harlander Stapel Cornelius Hell „Lesen ist Leben“ herausgesucht, bespricht der 1956, in Salzburg geborene Literaturkritiker, Essayist und Übersetzer, den ich auch regelmäßig bei literarischen Veranstaltungen oder auf der Donau Lounge bei der „Buch Wien“ treffe, seit Jahren zu Gedenktagen in Ö1 seine „Gedanken für den Tag“ und da ist 2009 bei „Wieser“ eine Sammlung der Texte herausgekommen, die ich mir vor zwei Jahren eben bei diesem „Lyons-Flohmarkt“ in St. Pölten vom Alfred kaufen ließ.

Ein paar Tage später war ich in der „Gesellschaft für Literatur“ wo ja Cornelius Hell zweimal im Jahr gemeinsam imit Katja GasserBuchempfehlungen gibt und da konnte man das Büchlein auch kaufen. Die Dame, die gerne zu solchen Veranstaltungen geht und mit der ich dann immer plaudere, hat es begeistert getan.

Ich auch, komme aber erst jetzt zum Lesen, habe aber, glaube ich, auch schon einige der Beitrage im Radio gehört.

Denn es sind die Originalbeiträge mit Ausnahme von Texten über Hannah Arendt, Ingeborg Bachmann und Christine Busta, die extra für das Buch geschrieben wurden, wie Cornelius Hell in seinem Nachwort schreibt, die  abgedruckt wurden.

Los gehts mit einem allgemeinen Essay übers Lesen, in dem Cornelius Hell sehr ehrlich beschreibt, wie ihm, der als Kind ein Außenseiter war, das Lesen gerettet hat.

Dazu kann ich, die ich meine Meinung über das Lesen, das ich ja auch sehr intensiv betreibe, regelmäßig äußere, nur sagen, daß Lesen natürlich nicht Leben, sondern wahrscheinlich schon oft Flucht davor ist, einen Außenseiter aber über seine Tristesse retten kann und ich habe auch immer schon sehr viel gelesen.

War als Kind wahrscheinlich auch eine Außenseiterin.Mir haben meine Eltern, bzw die Kinderfreunde das Lesen beigebracht. Der Bücherkasten im elterlichen Schlafzimmer dessen Exemplare jetzt bei mir in Harland stehen, waren meine Vorbilder. Als Studentin habe ich viel Geld in Buchhandlungen geleassen. Jetzt plündere ich die Bücherschränke und frage Rezensionsexemplare an, beziehungsweise lasse ich mir welche schicken und lese wahrscheinlich auch deshalb, weil ich herausfinden will, was die anderen besser, als ich können?

Sie sind wahrscheinlich gründlicher als ich, haben im Elititegymnasium wahrscheinlich besser, die Grammatikgelernt, experimentieren vielleicht auch mehr mit der Sprache, während ich politischer und realistischer bin.

Aber sonst sehe ich eigentlich nicht sehr viele Unterschiede und denke, daß ich wahrscheinlich mehr als die meisten anderen geschrieben habe. Aber natürlich wird man mir jetzt antworten, es geht um Qualität und nicht um die bloße Menge.

Also zurück zu Cornelius Hell, beziehungsweise zu Theodor W. Adorno, denn die Beiträge sind in dem blauen Büchlein alphabetisch angeordnet und sie wurden in Ö1 wahrscheinlich zu den Gedenktagen gesendet und wenn ich da eine Kritik aäußern darf, stört es mich, daß die Lebensdaten nicht oben angegeben werden und auch nicht steht, zu welchen Anlaß wann gesendet oder geschrieben wurde?

Ansonsten gilt, was auch bei anderen Büchern, beispielsweise bei den Hettches Essays, die ich vor kurzem gelesen habe, zu sagen ist, können, wie auch Cornelius Hell selber anmerkt, die fünfmal  zwei bis drei Minuten Texte, nur eine kleine Anregung sein, sich selber weiter in die Werke der Geehrten zu vertiefen und als solches sind es sicher  sehr wertvolle Gedanken für den Tag!

Von Theodor W. Adorno, von dem die meisten wahrscheinlich, mich eingeschlossen, Hand aufsHerz nicht sehr viel im Original gelesen haben, gibt es einige berühmte Sätze, die in aller Munde sind und dann meistens noch, wie Cornelius Hell anmerkt,, falsch zitiert werden:

„Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen“, ist so einer. Aber noch viel berühmter „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ oder „Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben ist barbarisch“

Da kann ich gleich anmerken, daß es da ein sehr sehr Berühmtes gibt, aber das wird wahrscheinlich erst beim Buchstaben „C“ zitiert und wir sind  erst beim A. und weil ein Blogbeitrag ja keine Buchlänge haben soll, lasse ich das hier so stehen und gehe weiter zu Hans Christan Andersen, dem berühmten dänischen Märchendichter. Von dem kennen wir „Des Kaisers neue Kleider“, „Die Nachtigall“, wo die Menschheit und ihr Irglauben entlarvt werden.

Ich füge aus eigener Erinnerung noch den „Schweinehirten“ und wo ich immer noch, wenn ich es lese weinen muß „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ hinzu. Da kann man über meine Psyche nachdenken oder  wieder zurück zum Autor gehen und da erwähnt Cornelius Hell, daß Andersen, der Sohn eines atheistischen Schusters und einer frommen Wäscherin war, sich zeit seines Lebens mit der Gesellschaft schwer tat, Angst vor dem scheintot hatte und sein Leben in seiner Biografie offenbar selbst ein bißchen schönfärbte.

Dann kommen wir, die biografische Auflistung machts möglich, daß beim Lesen ein „literarischer Kraut und Rüben-Salat“, entsteht zu Hannah Arendt, die obwohl Jüdin mit Martin Heidingerr ein Verhältnis hatte, die Eimann Prozesse iin Jerusalem für dieZeitschrift „New Yorker“ 1961 beobachtete und dann von der „Banalität des Bösen“ sprach.

Dann kommen wir schon zu Ingeobrg Bachmann, sie hat den Einmarsch der Nazis, als entscheidenend Schnitt in ihre Kindheit erlebt, dann das Hörspiel „Der gute Gott von Manhatten“ und natürlich die Gedichtsammlung die „Gestundete Zeit“ geschrieben und ein paar Seiten Eintrag ist natürlich viel zu wenig, das gesammelte Leben der Dichterin zu erfassen, also ran an die Werkausgabe. Es gibt aber auch genügend andere Bücher in dem man sich mit dem „Bachmann Mythos“ beschäftigen kann.

Gottfried Benn wird, wie Bertold Brecht sehr widersprüchlich geschildert. Bei Brecht merkt Cornelius Hell an, daß er auch viele schlechte Texte geschrieben hat, welche, das wären scheibt er nicht, kommt dann zu seinen Frauenbeziehungen, wo er viele sehr schlecht behandelt hat.Einer Frau wollte er, obwohl sie krank war, sogar  nicht behalndeln lassen, weil er sie brauchte, dann ließ er sie aber in einem Spital zurück. Trotzdem meint Hell, hat Brecht sehr schöne Liebesgedichte geschrieben und ich merke an, obwohl ich mich nur sehr wenig mit Brecht beschäftigt habe, daß ihn das in meinen Augen auch eher unsympathisch macht, obwohl ich ja gerade über einen anderen literarischen Unsympather etwas anderes geschrieben habe.

Da habe ich jetzt noch Heinrich Böll ausgelassen, der ja inzwischen seinen hundersten Geburtstag hatte, die Gedanken sind vielleicht zu seinem neunzigsten  erschienen und da werden auch die Kriegserfahrungen, sein Katholizismus und einige seiner Werke erwähnt.

Die 1915 geborene und 1987 verstorbene Lyrikerin Christine Busta, ist inzwischen, glaube, ich etwas vergessen. Ich habe eine Lesetheateraufführung ihrer Gedichte einmal im Literaturhaus gehört, im Radio war sie zu ihren Gedenktagen, glaube ich, auch öfter und in der „Gesellschaft für Literatur“ gab es glaube ich einmal ein Symposium. Cornelius Hell  geht in seinem für dieses Buch geschriebenen Text von ihrer proletarischen Herkunft aus. Die Mutter war Dienstmädchen und Verkäuferin. Christine Busta war bis zu ihrer Pensionierung Bibliothekarin der städtischen Büchereien, wie so manche anderer Dichter und hat ihre Gedichte ihres Empfindens nach, wie Cornelius Hell erwähnt, offenbar nur nebenbei, geschrieben.

Von Albert Camus, der 1913 in einem kleinen Dorf bei Algir geboren wurde, haben wir in der Straßergasse die „Pest“ durchgenommen, beziehungsweise habe ich die, glaube ich, 1973 nach meiner Matura, als ich stark in der philosophischen Krise war und mir die Welt erlesen wollte, selbst durchgenommen. 1960 hatte er einen Autounfall und den Nobelpreis hat er, glaube ich, auch bekommen.

Dann gehts zu Paul Celan und zu seiner „Todesfuge“, aber auch anderen Gedichte und „Herzzeit“, den Briefwechsel mit Ingeborg Bachmanm habe 2009 gelesen, der mich sehr beeindruckt hat.

Günter Eich war der Ehmann von Ilse Aichinger und der Vater von ihrem Sohn Clemens, das habe ich als ich 2016 bei der Buch-Wien beim Bücherquiz angetreten bin, verwechselt, er ist inzwischen fast vergessen schreibt Cornelius Hell und zählt seine Gedichte und Hörspiele auf und eine Gedichtzeile, ähnlich beeindruckend, wie Paul Celans Frage an die tote Mutter aus  „Nähe der Gräber „Und duldest du Mutter, wie einst, ach, daheim, den leisen, den deutschen, den schmerzlichen Reim?“

Das hat Paul Celan geschrieben und von Günter Eich ist das Gedicht, das die harmolse Frage, „Wie gehts?“ auf sehr traumatisierte  Art beantwortet: „Es geht, es geht, aber wenn der Krieg vorbei ist, fahren wir nach Minsk und holen die Großmutter ab“, gemeint ist damit nicht seine, sondern die von Ilse Aichinger, die ja von den Nazis deportiert und ermordet wurde, was sie, glaube ich, auch in der größeren Hoffnung“,  beschreibt.

Dann kommen Gedanken über Goethe, Heinrich Heine und Johann Gottfried Herder und ein Kapitel oder eine Radiowoche ist seltsamerweise dem Gespann Immanuel Kant und Thomas Bernhard gewidmet, die auf dem ersten Blick ja scheinbart  nichts gemeinsam haben.

Doch, klärt  uns Cornelius Hell auf, beide hatten am zwölften Februar ihren Todestag und Bernhard hat außerdem noch ein Tbheaterstück namens „Kant“ geschrieben, wo der Hhilosoph einen Papagei hat, der immer „Imperativ, Imperativ!“ schreit und nach Amerika fährt, um sich ein Ehrendokorat abzuholen und sich einer Augenoperation zu unterziehen.

Ödon von Horvath und „seinem Gott der Wahrheit“ ist ein Kapitel gewidmet und den habe ich als Studentin viel gelesen und seine erbarmungslosen Schilderungen der armen Frauen, in „Geschichten aus dem Wienerwald“ oder „Glaube, Liebe, Hoffnung“, das ich einmal mit dem Alfred und der Anna, während unserer Donauradfahrten im Landestheater Linz gesehen habe, haben mich sehr beeindruckt.

„Die Jugend ohne Gott“, habe ich glaube ich auch einmal gelesen oder war das „Der ewige Spießer?“ und geboren wurde Horvath am 9. Dezember 1901 in einem Vorort von Rijeka und ist dann mit seinen Eltern nach Belgrad, Budapest und München gekommen.  Gestorben ist er 1938 in Paris, da wurde er von einem Baum erschlagen und das ist ein Motiv, das ich in meinen „Krimis“ „Tod eines Jurymitlglieds“, sowie „Taubenfüttern“ verwendet haben.

Dann kommen wir zu Erhard Kästner, Erhard, nicht Erich, denn der wurde am 13. März 1904 in Schweinfurt geboren, war einige Jahre Sekretär von Gerhard Hauptmann und außerdem Bibliothekar in Dresden, sowie nach dem Krieg Leiter der Herzog August Bibbliothek in Wolfsbüttel und außerdem hat er sich offenbar sehr für Griechenland interessiert und einige Bücher darüber geschrieben, was mir, wie ich bekennen muß, bisher entgangen ist.

Dann gehts zu Immre Kertez dem Nobelpreisträger von 2002, da waren wir gerade in Frankfurt auf der Messe und ich habe das an irgendeinem Stand durch György Dalos erfahren und habe sogar einen Moment gedacht, das wäre der Preisträger. Kertez, der mit Fünfzehn ins KZ kam und dann mit dem „Roman eines Schicksallosen“ berühmt wurde, wurde dafür für die Aktion „Eine Stadt ein Buch“ ausgewählt, das war aber, glaube ich nur das Drehbuch von dem berühmten Buch und Cornelius Hell führt in seinen „Gedanken“ genauer die vier Teile aus, in denen sich Kertez mit seinen Holocausterfahrungen beschäftigt und bringt auch seine Gedanken zur „Reichskristallnacht“, die ja, glaube ich, heute politisch korrekt „Novemberprogrom“ heißt.

Dann kommen große Namen, von denen heute die meisten niemand etwas gelesen hat oder höchstens, die Älteren im Gymnasium etwas von ihren hörte. Cornelius Hell gedachte, sowohl  Friedrich Gottlieb Kloppstock, über den Lessing sagte „Wer wird nicht einen Klopptstock loben – doch wird ihn jeder lesen?“, als auch Nikolaus Lenau und Eduard Mörike, von letzteren stammt, die Novelle „Mozarts Reise nach Prag und viele schöne Gedichte, zu ihrem zweihundertsten Geburtstag und unbekannt ist heute wahrscheinlich auch Karl Philph  Moritz, der hat den „Anton Reisner“ geschrieben, das weiß ich auch, sonst aber nicht sehr viel und auch den evengelischen Theologen, der dann vom Papst zum katholischen Kardinal ernannt wurde, John Henry Newman habe ich nicht gekannt.

Dafür natürlich Thomas Mann, denn den habe ich in meiner Studentinnenzeit auch sehr intensiv gelesen und wahrscheinlich nicht verstanden und interessant ist, daß es da nur zwei Kapitel gibt. Was war da los? Hatte die Woche da nur zwei Werktage oder entstand der Text aus einem anderen Grund? Im Nachwort wird das nicht erwähnt.

GeorgeOrwells „1984“ habe ich auch als Studentin gelesen, von ihm gibt es aber, wie Cornelius Hell meint, bessere Texte und zitiert das Leben des 1903 als Eric Arthur Blair in Bengalen geborenen, der längere Zeit Kolonialpolizist in Burma war. Dort einen Elefanten erschießen mußte und einen Gefangenen zu seiner Hinrichtung begleitete. Er hat auch die „Farm der Tiere“ geschrieben, wo er das Sowetregime  karikierte. Dieses Buch hat Hell, als er in der ehemaligen SU Lektor war, geschenkt bekommen und mußte es, weil dort streng verboten, versteckt lesen, das hat ihm, schreibt er geprägt. Von „1984“, das George Orwell weltberühmt machte, scheint er dagegen nicht viel zu halten.

Das war der Parcour durch die Gedenktage, wo man sich in zwei oder drei Minutentakt an die Berühmtheiten der vergangen Jahrhunderte erinnern, ihrer gendenk und sie wieder lesen konnte.

Dann gibt es noch einen Text über die literarischen Verarbeitungen der Jungfrau Maria. Das habe ich, glaube ich, auch einmal versuchen wollen, bin aber gar nicht zum Anfangen gekommen und am Schluß auch sehr interessant, nachdem ich ja erst vor kurzen die besten Texte des „Tagebuch Slams“ gelesen habe, einen Gedankenreigen über das Tagebuchschreiben, wo Hell bedauert, das lange Zeit nicht getan zu haben.

Ich habe es und tue es im „Literaturgeflüster“ immer noch und jetzt raucht mir der Kopf, ob der schnellen Gedenkrunden, stelle das Buch wieder in das Harlander Regal zurück, das jetzt schon viel viel voller ist und werde mich demnöchst den Frühjahrsneuerscheinungen auf meiner Leseliste widmen und da kommt, das kann ich schon verraten, Bernhard Schlink, als erster dran.

P.S. Einen Text über Simone Weil, die französische Philosophin und Mysterikerin, die  1943 mit vierunddreißig Jahren an Tuberkulose und Unternährung gestorben ist, gibt es auch noch. Habe ich sonst noch etwas vergessen?

Natürlich, all die anderen neuen Hell Gedanken, die seither in Ö1 zu hören waren und da war ja, erst letzte Woche Rose Ausländer dran. Also sollte es schon einen Folgeband geben.

2018-01-06

Der Weg nach Los Angeles

Filed under: Bücher — jancak @ 00:12
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Jetzt kommt das letzte Rezensionsexemplar von der 2017-Leseliste, die anderen Bücher, die ich von dort auf 2018 verschoben habe, waren die Geburtstagsbücher und eines, wie ich fast pathetisch sagen könnte, von den Jahresbüchern, denn es hat mich, obwohl ich ja nicht soviel von den großen Amerikanern halte, sehr beeindruckt und dabei habe ich von dem 1909 geborenen und 1983 verstorbenen John Fante, glaube ich, erst durch Charles Bukowkis Buch „Über das Schreiben“ erfahren.

Jetzt ist das Buch, das in Los Angeles 1935/35 vom fünfundzwanzigjährigen Autor geschrieben wurde und das erst 1985 erschienen ist, weil damals ein Buch mit diesem frechen Tonfall, wie man sagen könnte, niemand drucken wollte, von Alex Capus übersetzt bei „Blumenbar“ herausgekommen und es hat mich, wie geschrieben, sehr beeindruckt, was wohl daran liegen könnte, wie Capus in seinem Nachwort schreibt, daß das Buch, das ja jahrzehntelang in der Schublade lag und nur die ersten Seiten von seinem Autor gekürzt wurden, unlektoriert veröffentlicht wurde und wenn ich unken würde, würde ich sagen, man merkt es an der Kraft und ich versuche mir gar nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn die Lektoren daran herumgestrichen hätten.

Alex Capus hat es, wie er schreibt ein bißchen getan und ein paar Fehler ausgemerzt und am Klappentext steht etwas, wie, daß man  den achtzehnjährigen Aturo Bandini, den Protogonisten und Alter Ego, des Autos ob seiner arroganten Grobschneuzigkeit lieben wird.

„Bookster“, der das Buch auch schon gelesen hat, meint, daß Bandini ihm sehr unsympathisch war und ich wundere mich  fast ein bißchen, daß ich das nicht auch schreibe, denn ich bin ja gegen die Gewalt, aber auch wenn mir das mit dem Krabbentöten zu  viel ist, kann ich das hier geschilderte psychologisch nachvollzuziehen und finde,  ist es ein großartiges Buch, das in einer ziemlichen Ehrlichkeit aufzeigt, wie das Aufwachsen in einem Vorort von Los Angeles in den Neunzehndreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts so war.

Über das Leiden der mittelalten deutschen Männer habe ich in den letzten Jahren ja sehr viel gelesen und es ist immer das gleiche, dieser Arturu Bandini zeigt aber, glaube ich, sehr sehr stark die Widersprüchlichkeit der jugendlichen Seele auf und  übertreibt natürlich sehr dabei, hat er Psychologin aber sehrgefallen und „Hasenherz“ habe ich, glaube ich, ähnlich stark empfunden.

Interessant ist dabei auch, daß ja auch John Updike, wie auch John Fante noch Folgebande mit dem selben Protagonisten hat, die ich nicht gelesen habe, würde aber fast vermuten, daß ich die dann nicht mehr so stark empfinde. Mal sehen, ein paar sind ja schon bei „Aufbau“ erschienen, vielleicht kommen sie noch zu mir.

Ich weiß nicht, ob die deutsche Übersetzung, die gekürzte oder die ursprüngliche längere Fassung ist, wenn es die längere ist, wäre ich für die Kürzung und meine, daß das Buch stimmiger wäre, wenn es gleich mit dem sich Einsperren in den Kleidnerkasten beginnt und das paarmalige Stellenschmeißen weggelassen  würde, weil dann ja ohnehin die Arbeit in der Fischfabrik beginnt.

Da is also Arturo Bandini, ein achtzehnjähriger Junge, Sohn italienischer Einwanderer, der mit seiner Mutter und seiner sechzehnjährigen Schwester, die er bigott, katholisch und die „Nonne“ nennt, in einem Vorort von Los Angeless lebt. Er ist rotzfrech und wohl das, was man „himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt nennt“, überschätzt sich ständig, nennt sich den großen Bandini und ist dann wieder voll verstört und muß sich übergeben, als er in die Fischfabirik eingeführt wird, aber davon erst später.

Erst wirft er mit seiner frechen Schnaute ein paar Hungerjobs weg, geht dann in die Biblsiothek zu der schönen oder auch häßlichen Miss Hopkins, der er natürlich auf die Beine schaut, borgt sich von ihr Nietzsche, Schopenhauer und Spengler aus. Liest die Bücher ohne sie zu verstehen, zitiert deren geschraubte Sprache aber ständig und irgendwann kommt ihm auch die Idee der großte Schrifjtsteller auf Erden zu werden. Dazu kauft er sich einNotizbuch und schreibt dann Sätze hinein wie:

„Eine moralisch-philosophische Dissertation über Mann und Frau von Arturo Bandini

„Nur der schwache Mann begeht die böse Tat, wieso sollte er aber schwach sein. Es ist besser stark zu sein als schwach, denn Schwäche bedeutet Mangel an Kraft. Vermeide Schwäche, auf, daß du stark werdest. Schwäche verzehrt das Herz des Weibes. Stärke  nährt das Herz des Mannes. Willst du zum Weibe werden? Wohlan, dann werde schwach. Es lebe die Stärke! O Zarathustra, schenke deinen Weibern Schwäche! O Zarathusra schenke deinen Männern Kraft! Nieder mit der Frau! Es lebe der Mann!“

Und zu seiner Schwester Mona hat er Sätze, wie „Nenn mich nicht Trottel, du Neurose! Du verklemmte frustrierte, sabbernde, geifernde Halbnonne!“, gesagt.

Vorher hat er sich aber in dem Kleiderkasten, des offenbar einzigen Zimmers der Wohnung, seines Studierzimmers, wie er das nennt, eingesperrt und sich dort mit „seinen Frauen“, die aus Zeitungen ausgeschnitten hat, beschöftigt. Die zerstört dann in einem Anflug an Größenwahn, um es dann gleich wieder zu bereuen.

Himmelhoch jauchenz und zuTode betrübt, wie man merkt und ein Luftgewehr hat er sich auch gekauft, um damit, die Krabben, die er am Wege findet zu töten.

Da würde ich „Halt!“, sagen, sonst erscheint mir der jugendliche Ungestüm aber sehr authentisch. Das Schneiden und das Ritzen, um sich zu spüren und sich den Daumen abbeißen,, was man heute „Borderline“ nennt,  kommt auch vor. Die Schwester, die offenbar gesünder ist, nennt ihn dann herablassend „Spinner!“ und lacht  über sein Erstlingswerk und nennt es „doof“, während die Mutter sich in mütterlicher Liebe windet, es des Sohnes wegen, großartig findet, dann aber gesteht, daß es ihr der Katholikin viel zu unmoralisch ist.

Es kommt auch der Onkel Frank, der die Familie unterstützt und verschafft dem Neffen eine Stelle in einer Fischfabrik. Da wird auch sehr köstlich beschrieben, wie der große Arurto, sich großspurig aufbäumt und sagt, er tue das alles nur, weil er eine Studie über die Bedingungen in einer Fischfabrik schreiben will. Ja, er ist sogar vom Präsidenten dorthin gesandt worden. Dann steht er am Fließband, um die Konserven zu ettiketieren, für fünfundzwanig Cent in der Stunde soll er das tun und speibt sich an.Von den Kollegen, den Filippos, Japanern und Mexikanern, die er verächtlich „Nigger!“, nennt, wird er dann gehänselt. Sie stecken ihm auch einen Fisch in die Hose und nehmen ihm dann nicht sehr ernst.

Er bleibt auch nicht lange dort, denn er hat eine Frau in einem lila Mantel gesehen, ist ihr gefolgt und beginnt dann in dieser Erleuchtung seinen ersten Roman, den, den die freche Schwester dann „doof“ nennt und sich vor Lachen überkugelt, zu schreiben.

Diese Szenen habe ich als sehr rührend empfunden und als der Chef ihn zu sich holt, weil er das am Klo tut, lügt er vor, die Mutter wäre sterbenskrank, so daß er zu ihr geschickgt wird und im Park weiterschreiben kann.

Er greift dann auch die Schwester an, stiehlt der Mutter den Ehering und  anderen Schmuck, verkauft ihn, um hundert Dollar bei einem Pfandleier und geht dann los nach Los Angeles um ein Schriftsteller zu werden.

„Mit  dem Koffer in der Hand ging ich hinunter zum Bahnhof. Ich musste zehn Minuten warten, bis der Mitternachtszug nach Los Angeles fuhr.  Ich setzte mich hin und dachte über den neuen Roman nach.“

So endet das Buch und John Fante füge ich hinzu, wird das 1935 oder 36 wohl auch so getan haben und seinen ersten Roman dann dort an einige Verlage geschickt haben, die ihn als undruckbar  zurückschickten, so daß er erst nach seinem Tod erscheinen konnte, nachdem Charles Bukowski erklärte „John Fantes Romane gehören zum Besten, was die amerikanische Literatur je hervorgebracht hat.“

2018-01-05

Die dreizehn letzten Bücher

Filed under: Buchpromotion — jancak @ 14:22
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Hin und wieder gibt es hier auch etwas über meine Bücher, Informationen für die, die sich für mein Schreiben interessieren. Die Bücherliste und je ein Propebekapitel kann man auf meiner Website finden. Es gibt die Schreibberichte, die Vorschauen und dann den Promitonsartikel und hin- und wieder eingestreut meistens um Textlücken zu füllen, etwas über meine Romananfänge, meine Themen, meine Lieblingsbücher, meine Cover etcetera oder überhaupt etwas Grundsätzliches über meine sogenannten Indiebücher.

2018 wird, das habe ich schon geschrieben ein Jubiläumsjahr werden, denn dann wird es mein literarisches Schreib- Lese und Veranstaltungstagebuch zehn Jahre geben und 2013 war auch ein solches.

Nämlich fünf Jahre Literaturgeflüster und vierzig Jahre literarisches Schreiben, was daraus geworden ist, habe ich kürzlich in eine Glosse kommentiert, was meinen rechten Kritiker Uli zu einem offenen Brief veranlaßte.

Nun ich sehe das anders und denke, daß jeder schreiben kann der will und es ist vielleicht auch interessant  über das Schreiben der vielen anderen die nicht Menasse, Streeruwitz oder Jeilinek heißen, etwas zu erfahren.

Mich interessiert es jedenfalls und ich dokumentiere auch gern mein literarisches Lleben. So hat es 2013, als ich gerade an meinem „Literaturgeflüster-Texte-Buch““ gearbeitet hat, das aus einer Art Schreibkrise, die ich 201un 2012, glaube ich hatte, entstanden ist, ein großes Gewinnspiel veranstaltet, wo es dreißig Fragen zu meinen Dreißig damals vorhandenen selbstgemachten Bücher gab.

Das waren alle bis zum „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ deren unkorrigierten Vorläufer Texte man im Blog finden kann. Seither sind fünf Jahre vergangen und 2018 habe ich schon angekündigt, wird es zum zehn Jahrestag wieder ein Gewinnspiel gebe.

Die letzten zehn Bücher gibt es da zu verlosen, habe ich gedacht und dann nachgezählt.

Bis dato gibt es ab dem „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ zwölf oder dreizehn neue Bücher, je nachdem, wie genau man zählt, denn das letzte die Bloggeschichten „Besser spät denn nie“, die man auch im Netz finden kann, liegt erst als Korrigierexemplar vor mir. Es ist aber fehlerfrei, das heißt der Auftrag an die Druckerei kann ergehen und dann wird es bald dazu den Promotionsartikel geben und eine Leserunde wofür ich wieder fünf Bücher vergebe, wem das aber zu kompliziert ist, sich das Buch zu bestellen und trotzdem seine Meinun  sagen will, kann die Urtexte, die sind allerdings  wie sie damals entstanden sind, im Netz zu finden, als Bloggeschichten lesen.

Also werde ich meine letzten dreizehn Bücher, denn ich liebe diese schöne Zahl meinen Lesern hier etwas genauer vorstellen, obwohl man ja auch fünfzehn daraus machen könnte, wenn man das „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ und die „Unsichtbare Frau“ mitzählt.

Aber die Blogbeiträge lasse ich aus, weil ich sie schon besprochen habe und  die „Unsichtbare Frau“ befindet sich noch in den ersten Korrigierphasen und es gibt zwar schon ein Gedicht von Richard Weihs aber noch kein Cover dazu.

Als werde ich das Buch wahrscheinlich erst in fünf Jahren, bei fünfzig Jahren Schreiben, wenn es den Blog dann noch gibt, bewerben und jetzt voila ein kleiner Rundgang durch die dreizehn letzten Büchern, damit man sich dann bei dem Gewinnspiel, das es im Juli wahrscheinlich geben wird, beim Beantworten und Gewinnen etwas leichter tut.

Nach dem „Literaturgeflüster- Texte-Buch“, sind

  1. 2013, die „Dreizehn Kapitel“ herausgekommen und die sind, wenn man so will, auch ein Experiment. Beschäftigte mich da ja die Frage, wie es ist, einen Roman zu schreiben, wenn man in jedem Kapitel von einer anderen Person erzählt und das dann Reigenartig zusammengefügt. Die „Dreizehn Kapitel“ sind daraus geworden. Was, glaube ich, auch das letzte Buch war, was ich in der „Alten Schmiede“ vorstellen konnte. Bei der „Claire“ soll ich wieder einen Termin bekommen. Mal sehen, vielleicht ist es bis zum Jubiläum schon so weit. Die „Dreizehn Kapitel“ sind aber auch aus einem anderen Grund sehr interessiert, denn da gibt es schon ein „Nika, Weihnachtsfrau-Kapitel“ die Vorform zum dritten Teil meiner sogenannten Flüchtlingstrilogie, die 2015 im Rahmen des „Nanorimos“ entstanden ist.
  2. Das nächste Buch ist die „Brüderschaft“ und die ist  auch 2013 als mein dritter „Nanowrimo“ entstanden und da ist interessant, daß ich die Geschichte über drei Brüder zu schreiben von denen einer Wissenschaftler, einer Psychiater der dritte Zahnarzt ist, auch schon lange mit mir herumtrug und dann schließlich eine Liebesgeschichte daraus machte.
  3.  In „Anna kämpft gegen das Vergessen“, beschäftige ich mich mit dem Thema Alzheimer, da lasse ich eine Buchhändlerin an dieser Krankheit leiden und ihre Enkeltochter einen Blogroman darüber schreiben.Man sieht die die neuen Publiziermethoden holen mich ein. Sie wird natürlich damit entdeckt und bekommt einen Verlagsvertrag und ein schönes Gedicht von Richard Weihs, gibt es, wie in einigen anderen meiner nächsten Bücher, auch.
  4. „Miranda Schutzengelchen“ ist eines der dünneren Büchlein, 2015, erschienen, etwas früher geschrieben, so da der erste Weltkrieg, Bertha von Suttner, die Ukraine-Krise und wieder, wie schon bei der „Absturzgefahr“, eine Frauendynasie won jede Tochter mit zwanzig eine andere Tochter auf die Welt bringt, eine Rolle spielt. Eine Nebenhandlung die sich mit den sogenannten Genkindern beschäftigt, da gab es ja diesen Skandal mit Sybille Lewitscharoff gibt es auch und der Bücherschrank spielt natürlich wie auch in einigen anderen meiner Bücher eine rolle und am Cover gibt es neben „Die Waffen nieder“ Originalüostkarten aus dem ersten Weltkrieg, die mein Großvater nach Hause geschickt hat, zu bewundern.
  5. Zu „Im Namen des Vaters“ hat mich Ernst Lothars „Die Mühle der Gerechtigkeit“ angeregt, denn da geht es, um die Sterbehilfe bei einer krebskranken Frau und das ist in dem Buch meiner Meinung nach zu patriachal einseitig geschehen und man weiß eigentlich nicht, wie die betroffende Frau darüber denkt, die ja meiner Meinung nach die einzige ist, die das für sich entscheiden kann. Also habe ich das Veronika Sieberer für sich entscheiden lassen, die geht aber nicht in die Schweiz oder nach Holland, sondern bricht nur jede Behandlung ab und strickt während sie ihr Leben genießt viele schöne Stofftiere für ihr noch ungeborenes Enkelkind.
  6. in „Paul und Paula“ geht es um die Transgenderproblematik, da hatte ich während des Schreibens eine heftige Auseinandersetzung mit einem meiner Vorbilder. Klaus Khittl oder Glora G. haben mir mir beim Schreiben aber sehr geholfen und aufgepasst, daß alles faktisch  stimmt und nichst falsch wiedergegeben wurde.
  7. Dann kommt schon Teil eins meiner sogenannten Flüchtlingstrilogie „Die Pensionsschockdepression oder Selmas Kopftuch“, obwohl es damals  gar nicht so geplant war, aber die Fatma Challaki taucht hier schon das erste Mal auf, denn eigentlich sollte es wieder über das Büchersammeln und eine depressive Frau gehen, die vor ihrem Tod noch alle ihre Bücher auflesen oder loswerden will.
  8. in „Die ereignisreichen Sommererlebnisse vier prekärer Literaturstudentinnen“, dem zweiten Teil, verbringt die Studentin Sandra Winter ihren Sommer im Haus ihrer Eltern in Harland bei St. Pölten uind soll während sie an ihrer Disseration schreibt, ein bißchen die Pflegehelferinnen, die ihre demenzkranke Großmutter betreuen. überwachen. Es ist der Sommer der sogenannten Flüchtlingskrise, so kommt ihre Brieffreundin Fatma Challaki mit einem Boot zuerst nach Lampedusa und dann in das Erstaufnahmelager in Traiskirchen, während  Jelena Malatschuk in Donetz ihre Dissertation zu Ende schreiben und sich nicht in den Westen verheiraten lassen will und Eleni Soualaki in Athen darunter leidet, daß ihr Land verschuldet ist und sie einen Job in einer Hundefängerfirma annimmt und da den Hund Ouzo findet, der auch am Cover anbegildet ist.
  9. Im November darauf habe ich dann gleich im Rahmen meines „fünften Nanowrimos“, der vierte war „Im Namen des Vaters“, die „Nika, Weihnachtsfrau“ geschrieben, die man im Dezember immer kapitelweise im Blog finden wird können, also mein drittes Buch ist, das es im Netz mehr oder minder zu lesen gibt und da ist die Nika mit Sandra Winter befreudet ist und Fatma Challaki,  inzwischen bei ihr wohnt, bei einem afghanischen Flüchtling dolmetschen soll, den Nika während ihrer Weihnachtfrautätigkeit kennenlernt, ist es Teil drei meiner Flüchtlingstrilogie geworden.
  10.  „Nicht berühren oder Notizen zur Romanentstehung“ beschäftigt sich wieder mit dem Schreiben. Denn die will ja Anna Augusta Augenstern einen Roman schreiben und weiß nicht recht, wie sie das beginnen soll. Hat sie doch gerade eine Rezension bekommen, wo der kritiker meint, daß ihre Sachen nicht berühren würden. Das trifft natürlich, so geht es eine Weile mit der penisonierten Lehrerin Hildegard Hadringier, die eigentlich um die Welt reisen will, sich das in Zeiten, wie diesen, wo man ja den Flüchtlingen helfen soll, nicht traut und die ihre ehemalige Schülerin Zahra Bashrami, die ein Stück geschrieben hat, in dem sich Stefan Zweig mit Heimito von Doderer am 12. 2. 1934 im Cafe Central begegnen, in ihrer Bankfiliale trifft, nicht recht weiter. Obwohl sich Stefan Zweig, Heimito von Doderer mit Anne Frank auf einer anderen Ebene im Himmel treffen und das Geschehen auf der Welt da unten mit kritischen Augen beobachten und ein sehr schönes Gedicht, hat mir Richard Weihs bei den „Wilden Worten“ auch dazu geschrieben.
  11. Das nächste ist eine kleine feine Sommergeschichte „Claire-Klaria-Clarisse“ ein Souvenier aus unseren Kroatienurlaub, die nach einem Traum entstanden ist. Das Buchpreislesen spielt dabei aber auch eine Rolle.Und drückt mir die Daumen Leser, daß ich heuer einen Termin für die Textvorstellen dafür bekomme, so daß sich meine Wiener Fans die Sache live anhören können.
  12. „Vor dem Frühstück kennt dich keiner“ ist dann wieder sehr politisch, aber das sind die „Berührungen“ eigentlich auch, kommt in ihen ja die verhinderte Präsidentschaftskanditatin El Awadalla vor und, um den Präsidentenschaftswahlkampf geht es in dem sogenannten „Bibliotheksgespenst“, wo das Wunschgedicht der Beschreibungstext geworden ist. Da geht es um eine angebliche obdachlose Frau aber die will eigentlich einen neuen Roman über die politische Situation wo alles auf schwarz blau hindeutet schreiben, denn der der 2000 darüber geschrieben wurde, liegt längst ausrangiert in der Hauptbücherein.
  13. So weit so what, zu den schon erschienen Bücher, denn die „Bloggeschichten „Besser spät als nie“ liegen ja noch in der Druckerei. Der Druckauftrag kann aber schon gegeben werden. Und auf dem Cover des Dummies, das vor mir liegt, gibt es eine Pizza und ein Glas Wein, denn die Ausgangsidee war eine alte Frau, die ich manchmal in einer Pizzeria sitzen sah, wenn ich von der „Alten Schmiede“ nach Hause kam. So ist die Mathilde Schmidt daraus geworden, die eine Tochter namens Lily hat, die in New York Kuratorin im österreichischen Kulturinstitut ist und die werden wir, das kann ich schon verraten, in Buch vierzehn kennenlernen, denn sie hat einen Blog in dem es eine „Unsichtbare Frau“ gibt, die des Nachts mit einer Tarnkappe auf dem Kopf bei Sebastian kurz oder auch Donald Trump erscheint, während die Mathilde den Vater ihrer Tochter Moritz Lichtentenstern beim Begräbnis ihrer Zwillingsschwerster Natalie wieder trifft, der sie fragt, ob sie mit ihm und seinen Bus künftig durch die Welt reisen wird.

So das war der Rundgang durch meine dreizehn letzten Bücher ab 2013. Man sieht, ich bin sehr produktiv und fleißtig. Wenn ich darauf neugierig machen konnte, wird mich das freuen, lade zu meinen <leserunden und meinen Gewinnspielen ein und werde höchstwahrscheinlich auch weiter immer wieder über mein Schreiben und meine Bücher etwas zu erzählen, beziehungsweise zu flüstern wissen.Über Kommentare, Anregungen, Rückfragen, etcetera würde ich mich freuen.

2018-01-04

Die etwas andere Buchrück- und Vorschau

Filed under: Büchergeschichten — jancak @ 00:54
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Auf den Blogs kann man diese Tage die Bücherrückschauen auf das Jahr 2017 lesen. Da werden die besten fünf, zehn oder auch fünzehn Bücher aufgezählt, auf manchen, wie zum Beispiel bei „Buchrevier“ kann man die besten Flops finden und ich stehe da immer ein bißchen ratlos daneben und denke, da habe ich im letzten Jahr 171, meine drittbeste Zahl, 2013 waren es 176, 2014 174 Bücher gelesen und weiß dann immer nicht, was jetzt die zehn besten waren?

Auf der einen Seite distanziere ich mich ja bewußt von diesen Rankings, schreibe immer, daß man Bücher nicht, wie Äpfel und Birnen vergleichen kann. Dann mache ich sie aber selber, wenn ich beispielsweise Buchpreisblogge oder mich für das angeblich beste Debut entscheide.

Also kann ich wenn ich meine 2017 Leseliste durchsehe, natürlich angeben, was mich da besonders beeindruckt hat und was vielleicht weniger, auch wenn natürlich jedes einzelne Buch seine Berechtigung hat und keines wirklich besser, als das andere ist, was ich auch jetzt betonen möchte, wenn ich ein paar Highlights heraussuche.

Nun denn, da war einmal:

  1. Marion Poschmann „Die Kieferninseln“, meine Favoritin beim dBp
  2. Robert Menasse „Die Hauptstadt „ ist es dann geworden, den oder
  3. Doron Rabinowici „Die Außerirdischen“ hätte ich mir  für den ÖSt gewünscht
  4. Irene Diwiak „Liebwies“ hat mich bei der öst Debutschiene genau, wie
  5. Mascha Dabic „Reibungsverluste“ beeindruckt und
  6. Tijan Sila „Tierchen Unlimited“ Tobias Nazemis Flop hätte ich gern für das Blogger-Debut gehabe, wie
  7. Juliana Kalnays „Kurze Chrobik des allmählichen Verschwindens“. Entschieden habe ich mich dan, dann für
  8. Julia Webers „Immer ist alles schön“und wenn wir von den Preisen zu den Biografien gehen, war da
  9. Peter Walther „Hans Fallada“ beeindruckend, von dem hab ich noch
  10. Hans Fallada „In meinem fremden Land“ gelesen und von
  11. Heinrich Böll „Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind“, die Kriegstagebücher und dann noch
  12. Ralf Schnell „Heinrich Böll und die Deutschen“ von den literarischen Oldies war
  13. Sinclair Lewis „Das ist bei uns nicht möglich“ beeindruckend und von dem Selbstbeworbenen, was ich ja auch gern lese
  14. Meredith Winter „Blutroter Frost“ und
  15. Meredith Winter „Blutpsalm“, das geht es um das Thema Medizin und Prostitution, genau wie bei
  16. Csilla Bekes „Der verheerende Tausch“, aber ich hab 2017 noch Älteres gelesen und dreimal
  17. Cornelia Travnicek „Junge Hunde“
  18. Cornelia Travnicek „Chucks“ und
  19. Cornelia Trvnicek Parablüh“, da sind wir schon bei der Lyrik und vielleicht hätte ich noch für ein
  20. nämlich Sophie Divry „Als der Teufel aus dem Badezimmer kam“ Platz, denn die französische Lteratur hat mir ja sehr gefallen und dann wäre noch
  21. Sven Regners „Wiener Straße“ vom dBp, man sieht ich kann es nicht lassen und
  22. Ingo Schulze „Peter Holtz“ und könnte jetzt noch locker weiter aufzählen, bis ich bei 171 bin oder nein, ein paar  Bücher die mich weniger beeindruckt haben, waren schon dabei, da wären vor allem die Midlifekrise- Geschichten beim dBp zu nennen vor allem

1.Gerhard Falkners „Romeo und Julia“ aber auch

2.Mirko Bonne „Lichter als der Tag“ oder

3. Michael Wildenhains „Das Singen der Sirenen“

4. Sasha Marianna Salzmann „Außer sich“und

5. Julia Wolf „Walter Nowak bleibt liegen“ hat mir auch nicht so gefallen, obwohl es euhphrische Buchpreisbloggerstimmen dafür gab.

6. Jonas Lüschschers „Kraft“ der Schweizer Buchpreisträger, gehört noch zu Midlifekrisis Büchern, sowie

7.Ildiko von Kürthy „Höhenrausch“

Jetzt ist mir bei den Highlights auch noch

23. Viktor Klemperer „Warum soll man nicht auf bessere Zeiten hoffen“ und das Weihnachtsbuch

24. Alexander Osang „Winterschwimmen“ eingefallen.

Also kann man die Liste und das will ich ja auch, beliebig erweitern, bis man bei den erwähnten 171 ist. Man sieht, es gibt schon ein paar beeindruckende Bücher und 2017 war sicher ein beeindruckendes Bücherjahrt, auch wenn ich mir bei dem absoluten Highlight und dem absoluten Flop, weil ich das wahrscheinlich auch nicht wirklich will, schwer tue, aber ich sehe gerade, zwei Bücher habe ich jetzt doch vergessen, die gar nicht auf meiner Lliste stehen, nämlich

  1. „Claire-Klara-Clarisse“ und

2.„Vor dem Frühstück kennt dich keiner“, die wären vielleicht auch zu empfehlen.

3. „Besser spät als nie“, wird wahrscheinlich noch im Jänner erscheinen, womit wir schon bei 2018 wären und da gibt es mit dem heutigen Tag eine Leseliste mit 66 Büchern, die sicher noch entsprechend erweitert wird.

Denn ich habe mir bei den Frühjahrsvorschauen schon einiges bestellt und in den letzten Jahren mir bei den Abverkäufen oder aus den Schränken so einige Scchmankerl gezogen, die ich, hoffentlich, wenn nicht zu viele Neuerscheinungen dazukommen, heuer alle lesen will und da wären beispiesweise bei den Büchern auf die ich mich 2018 freue:

1.Michael Houellebecq „Elementarteilchen“

2.Jonathan Franzen „Unschuld“ von dem ist dann gleich mehr dabei, nämlich

3.Jonathan Franzen „Anleitung zum Einsamsein“ und

4.Jonathan Franzen „Die 27. Straße“

Dann kämen die Geburtstagsbücher, nämlich

5.Karin Peschkas „Autolyse Wien“ Nachtrag zum Öst und

6. Jakob Noltes „Schreckliche Gewalten“, zum dBp

7. Eduard Louis „Im Herzen der Gewalt“, ebenfalls hochgelobt und von „Buchrevier“ gefloppt

8. Daniel Kehlmanns „Tyll“ und

9. Colson Whitehead „Underground Railway“, die werde ich wahrscheinlich eingestreut lesen und eine unwürdige Lektüre, auf die mich sehr freue, nämlich

10. El James „Shades of Grey“ habe ich auch. Bei den Krimis freue ich mich auf:

11. Liza Marklunds „Nobels Testament“ und dann habe ich in den Schränken wahre Schmankerln der letzten Jahre gefunden:

12. Yu Hua „Brüder“

12.Rachel Kushner „Flammenwerfer“

13.Dave Eggers „Ein Hologramm für den König“

14. Ralph Dutlis „Soutines letzte Fahrt“, ein ehemaliges dBp habe ich mir im Abverkauf gekauft

15.Hilde Schmölzers „Karl Kraus und die Frauen“ von ihr zum Geburtstag bekommen und bei den Neuerscheinungen warten schon

16.Simone Hirth „Bananama“

17Andre Kubicek „Komm in den totgesagten Park“

18.Bernhard Schlink „Olga“ und sind sicher interessant und richtig

19. Isabelle Bodgans „Der Pfau“ habe ich auch noch gefunden, die Ruth hat mir

20.Elena Ferrante „Meine geniale Freundin“, das Kultubuch der letzten Saisonen geschenkt und

21.Stefan Bachmann „Die Seltsamen“ war das ja einmal auch und

22. Sabine Grubers „Daldossi oder das Leben des Augenblicks“ wurde von den Blogs nicht immer gut besprochen, stand aber am östBp

23. „Cornelius Hell „Lesen ist Leben“ und und und ich höre jetzt auf und lese weiter an

24. „Aber sicher- die besten Texte aus dem Ö1-Literaturwettbewerb“

25. Jon Fante „Der Weg nach Los Angeles“, was schon auf der 2017 Liste gestanden ist, muß ich auch noch lesen.

Anonsten könnte ich noch alle sechsundsechzig aufzählen oder auch hundert oder hundertfünfzig, die im Laufe des Jahres höchstwahrscheinlich noch dazukommen werden, bin gespannt und auf den östBp und dbp 2018 und all die anderen schönen neuen Bücher freue ich mich natürlich auch, wie auf die „Unsichtbare Frau“ die 2018 auch erscheinen soll, womit ich schon jetzt, obwohl ich noch eifrig beim Korrigieren bin, auf die Leserunde, die es dann geben wird, aufmerksam machen möchte.

2018-01-03

Aber sicher! – Die besten Texte aus dem Ö1 Literaturwettbewerb

Filed under: Bücher — jancak @ 19:41
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Jetzt kommt das Buch zum Wettbewerb, ich bin ja bei der Präsentation des Ö1 Literaturwettbewerb zum Thema „Aber sicher!“ ich glaube im November im Radio Kulturcafe gewesen, nachdem der Wettbewerb sonst an mir vorbeigegangen ist, ich höre jetzt weniger Radio, weil ich so viel bei den Booktubern surfe und bei Wettbewerben beteilige ich mich auch kaum noch, weil es bringt ja nicht, von wegen unverständlich schreiben oder mangelnden Stilgefühl, wie es der Uli sagen würde.

Aber zu der Veranstaltung habe ich mich entschlossen und mir dann auch gleich die dazupassende Anthologie bestellt und jetzt konnte ich die ausgewählten Siegertexte zur Gänze lesen, bei der Präsentation wurden sie nur angetippt und die Übertragung auf Ö1 habe ich mit Ausnahme der Wenger-Geschichte auch verpasst.

So passt es aber besser und ist viel „sicherer“, könnte ich in Anlehnung an das Motto sagen und habe mich zuerst durch die Juroren-Begleittexte gelesen, da war ja Edith Ulla Gasser, zu der ich ja lange meine neuen Bücher immer schickte und die mich auch zweimal auf Ö1 gesendet hat, dann eines vom Vorstand des Sponsering Partner der „Städtischen Versicherung“, die wahrscheinlich die Preise zahlten und dann noch eines von der anderen Ö1 Jurorin Gudrun Hamböck.

Die sparten nicht mit Bonmots und Anspielungen, lobten die Talente, neun Texte aus zweihundertfünfzig Einsendungen, da frage ich mich immer, was und wo sind, die anderen Texte und endeten meistens mehr oder weniger originell mit dem Slogan „Aber sicher!“

„Ist Österreichs Literatur gut?“, „Soll man alle Texte lesen?“, etcetera, ich habs getan  und der erste Text „Mein lieber Ali“, des 1982 in Grieskirchen geborenen Dominik Barta, der an der Sigmund Freud Uni und als Sprachtrainer für gefüchtete Menschen tätig ist, behandelt in einer sehr schönen Sprache, ein wichtiges, uns alle betreffendes Thema, die Flüchtlingsfrage und, wie geht man um mit den Flüchtlinge aus Afghanistan, die man vielleicht mit Machetten im Stadtpark trifft und sie zu den Anwältern und Dolmetschern begleitet.

Wie nahe kann und darf man ihnen kommen?

„Abgrenzung!“, sagt die Chefin und wenn man sie angreft und umarmen will, werden sie vielleicht rot und weichen zurück. Trotzdem gibt es den Ausflug auf den Kahlenberg, wo alles so scheinbar gut und leiwand ist. Trotzdem ist der Ali dann verschwunden, kommt nicht mehr zum Deutschkurs.

„Abgeschoben!“, vermutet der Freund und schickt ein Bild von jedem Ausflug und eines, das Ali  im sicheren Heimatland und in der Stadt Kabul zeigt.

„Zebraritäten“ von der 1983 in Friesach geborenen Miriam  H. Auer ist eine, wie Edith Ulla Gasser in ihrem Vorwort schreibt „eine poetische Geschichte, über das Daseinsgefühl gefährdeter Menschen am Rand der Mehrheitsgesellschaft“, die im Klartext von einer Ling, ihren Freier und wahrscheinlich auch vom safer sex erzählt und der 1969 in Salzburg geborene Anton Badinger erzählt im „Tank“ eine Annäherungsgeschichte eines Jugendlicher, der am Bahnhof seineeSpiel spielt, da kommt die Außeseiterin Flavia hinzu, steigt in den Tank, das Seil wird zerrissen, der Bursche holt Fanta und Gummibärli, um die  Angebetene zu erfreuen und bleibt dann selber „mit einem ziemlich guten Gefühl“ im Tank zurück.

„Bold Never Regular“ heißt Magdalener Schrefels Geschichte, in der ein Flughafen Angestellter von seiner, wie es Edith Ulla Gasser nennt, „allzu alltäglichen Sicherheitschoreografie“ einer Journalistin erzählt. Die Ausbilderin kommt dabei vor, die keine Ausnahmen duldet, der alte Mann, der in den Wartenschlagen in Ohnmacht fällt und ein anderer, der weil er sich zu seiner Sicherheit nicht anpassen will, von der jungen alleinerziehenden Kollegin zusammengeschlagen wird.

Sehr spannend die Geschichte des 1962 in Braunau geborenen Wolfgang Wengers, den ich ja seit meiner Jurytätigkeit für das Nachwuchsstipendien Ende der Neunzigerjahre kenne.

Im „Nautlus-Kalküs“, das Science Fi unter den neun Sicherheitsgeschichten, geht es um einen Chef einer Waffenfirma, der sich während des die Welt zerstörenden Kriegs in einem U-Boot abgesetzt hat und nun meint, alleine unter der Welt ganz ganz sicher zu sein. Er hat alles, die technischten Systeme, Apparaturen und Robotor, so zum Beispiel den Liebesroboter Ella, den er aber leider ein bißchen zu viel programmiert hat, so daß ihm sein Geschöpf dann über den Kopf gewachsen ist.Lakonisch grinsend zeigt der Autor auf, wie man sich, wenn man sich zu sicher wähnt, verkalkulieren kann.

„Tschopperl“ Cathrin A. Stadlers Geschichte, um zwei alte Leute und ihre rund um die Uhr Betreuerinnen, habe ich schon im „MUSA“ gehört, die Geschichte, wo die Frau Doktor und die Frau Helga von dem dementgewordenen ehemaligen Arzt erzählen, den die Frau Doktor dann bei der Umarmung mit der Betreuung erwischt und, als die vom Einkaufen zurückkommt, ist er leider tot und „Tschopperl“ hat der Herr Doktor, als er noch in Amt und Würden war, zu seiner Frau, die ihm drei Kinder geboren hat, immer gesagt.

Bekannt auch die „Inselfestung“ von Tanja Raich, die Programmleiterin von „Kremayr und Scheriau“, die, habe ich, glaube ich, in der „Alten Schmiede“ gehört, die Geschichte von der einsamen Inselbewohnerin die sich fürs Überleben rüstet.

In „Daily Selfie“ des 1965 in Klagenfurt geborenen Felix Kucher, von dem bald ein Roman bei „Picus“ erscheinen wird, geht es in die „Instagram“ und „Facebook-Welt“, einer Sachbearbeiter, die von sich ein tägliches „Selfie“ in das Netz stellt und dabei gestaklt oder gespamt wird, wie das in der Welt von „#style #beauty #hair # mylook #follow#follow#follow“,eben ist und vielleicht noch ein bißchen beklemmender ist die zweite Demenz Geschichte der 1983 geobrenen Magda Woitzuck von der ich auch schon einiges gehört und gelesen habe, wo ein hilfloser alter Mann, der sich plötzlich in einem Pub befindet von einem anderen ausgeraubt wird und das gar nicht bemerkt.

Das war also der gründlichere Rundgang durch die neun Sicherheitsgeschichten, die von Ö1 ausgezeichnet und von der Städtischen Versicherung gesponsert wurde.

Sicherheit in allen seinen Varianten und Formen, die in dem Buch mit dem roten Feuerlöscher zu lesen sind.

Aber sicher oder eigentlich nicht so sehr, denn da bleibt ja die Frage nach den anderen zweihunderteinundvierzig hier nicht zu lesenden Geschichten, die sicherlich und höchsttwahrscheinlich auch nicht so uninteressant gewesen sind und die „Literaturflüsterin“ ein wenig unbefriedigt zurücklassen.

 

2018-01-02

Wir haben nämlich beide eine Zahnspange, aber er nur oben

Filed under: Bücher — jancak @ 00:45
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Das etste Buch im neuen Jahr ist eines, das schon auf meiner Leseliste für 2017 gestanden ist, ein schönes kleines rosa Büchlein aus dem „Holzbaum-Verlag“ mit Herzchen auf dem Cover.

Diana Köhles gesammelte Einträge aus den Tagebuchslams, die sie neben den Poety Slams, von mir verborgen, offenbar seit vier Jahren moderiert.

Aber, daß Tagebuch schreiben oder vorlesen seit einigen Jahren „in“ ist, weiß ich, denn da gibt es ja eine Dame, die ich, glaube ich, einmal bei der Ruth kennenlernte, die den sogenannten „Tagebuchtag“ veranstaltet. Da kann man eine Lesung daraus halten oder organisieren und sie sammelt das dann in einem Programm.

Da habe ich mich nie angemeldet, obwohl das „Literaturgeflüster“ ja auch ein öffentliches Tagebuch ist, eines über mein Schreiben, mein Lesen und mein Leiden am Literaturbetrieb, wie man es etwas pathetisch ausdrücken könnte.

Richtiges Tagebuch habe ich auch schon immer geschrieben und kann mich erinnern, daß ich, als ich etwa zehn war, ein solches zu Weihnachten oder zum Geburtstag bekommen habe. Ich hab dann etwa hinein geschireben: „Ich will mir mein Tagebuch schön gestalten“, habs dann zugemacht und das Schloß nicht mehr aufbekommen.

So daß ich meine Eltern zur Hilfe rufen mußte, wie peinlich, denn die haben das natürlich gelesen und das wäre dann wahrscheinlich etwas für den Tagebuchslam, wo wenn ich das richtig verstanden habe, die Leute aus ihren Tabebücher lesen und die Zuhörer beklatschen einem dann und wählen den Sieger aus, der, wenn ich es wieder richtig verstanden habe, symbolisch oder echt tausend Schilling dafür bekommt, denn den Schilling gibt es ja schon lang nicht mehr.

Ich war, wie schon geschrieben, nie auf einer Tagbebuchslamveranstaltung, wohl aber im November  auf der über den „Open Mike“ im  Literaturhaus, an dem Tag hat mir „Holzbaum“ glaube ich „Den allerletzten Tage der Menschheit“ geschickt, sowie den Katalog und da bin ich, glaube ich, auf das schöne rosa Büchlein, das mir dann im Literaturhaus die neben mir sitzende ältere Dame zeigte, die bei diesen Slams mitbmachte und, glaube ich, sogar die Texte ihrer 1916 geborenen Mutter vorgelesen hat.

Jetzt habe ich das kleine Buch gelesen und bin immer noch ein wenig skeptisch, ob man sich über seine Tagebücher lustig machen soll? Ich würde das nicht tun, aber die Leute, die dort lesen, tun das ja freiwillig, während ja schon Tagebücher veröffnentlicht wurden, wo man nicht sicher sein kann, ob die Schreiber das wirklich wollten?

Heinrich Bölls „Kriegstagebücher“ wären so ein Beispiel und bei der Anne Frank kann man sich auch nicht sicher sein, ob sie das wirklich so veröffentlicht haben hätte wollen, obwohl sie sie ja, glaube ich, bearbeitet hat und auch Schriftstellerin werden wollte.

Bei den Slams ist das aber so und da wird wahrscheinlich auch viel gelacht und Diana Köhle, hat sich, glaube ich, bei der Herausgabe viel Mühe gemacht, ein Vorwort dazu geschrieben und eine kleine Statistik über das Alter der Teilnehmner, die meisten sind sehr jung, die alte Dame mit der Mutter gibt es aber und einen vierzigjährigen Hans, in dem ich den Hans Kantischar vermuten würde, den Psychologen, der über dem Literaturhaus wohnt und bei den Poety Slams auftritt und auch bei dieser Flüchtlingsveranstaltung gelesen hat, gibt es auch.

Die Einträge sind in verschiedene Kapitel aufgeteilt und bei manchen, nicht bei allem, kann man anschließend selbst dazu schreiben, wie man seinen „Skikurs“ empfunden hat oder kann über seine „Lieblingsbands“ schwämren.

Das erste Kapitel heißt „Höhepunkt“ und da schreibt und das ist ganz interessant eine elfjährige Lore, ist das die alte Dame aus dem Literaturhaus, am 11.12 1950 „Unser Bundespräsident  Dr. Karl Renner feiert am Donnerstag seinen achtzigsten Geburtstag“

Das klingt jetzt ein bißchen brav und bierder, aber um nichts mißzusverstehen und das Buch vielleicht gar nicht erst aufzuschlagen, es gibt noch andere Einträge in diesem Kapitel, wo sich beispielsweise eine Tanja, 17, 2010 um „ihre Entjungferung“ sorgt.

Dann gehts zur „Schule, Skilager & Lernen“ und zu „Musik, Stars, Fernsehen & Film“, wo man, wie schon erwähnt seine eigenen Erlebnisse niederschreiben kann.

Da erwähnt eine Gabriele beispielsweise, daß sie  1998 den Film „Titanic“ gesehen hat.

„Er war sehr trauig, es hat immer jemand geweint“ und „Am 26. Juni 2009 ist Michael Jackson, der  King of Pop gestorben.“, wie die dreizehnjährige Lea am 9. 7. 2009 schreibt.

Man sieht, das sind die Einträge, die die Schreiber bewegten. Übers Rauchen, was ja inzwischen unter achtzehn streng verboten ist, geht es bei „Freunde und BFF“ auch und da wundert sich 2001 beispielsweise eine Anja, 13 Jahre, daß das „so total einfach“ ist.

Jetzt habe ich aber auf das Kapitel „Familie“ total vergessen, wo Jules 13, seine Eltern stöhnen hörte, was aber „macht (glaub ich) nix. Is ja normal, was Eltern so tun. Und es ist auch kein Verbrechen, dass ich was gehört hab.“

Da tritt dann auch der Hans auf, der 1992, mit vierzig, den Dialog zwischen Antonia und ihrer Oma beschreibt, wo die erstere, der zweiten auf den „Busi“ schauen will, was die Großmutter  streng verwehrt und bis zur Morddrohung, beziehungsweise Messer holen geht, was der Enkelin nichts macht, daß sie dann keine Oma hätte, wenn sie die aufschneiden würde, weil es ja noch eine andere gibt.

Na ja, die Jugend ist brutal, könnte man denken, 1992 wahrscheinlich genauso wie 2018, was man dann wahrscheinlich bei den nächsten oder übernächsten Slams wird hören können,

Im Buch gehts dann sehr lang, nämlich über sechzig Seiten zu „Love, sex, boys & girls“, wo wir Dinge erfahren, die schon zum beispiel bei den „Höhepunkten“ angeschnitten wurden, wie das Zungenküssen geht, zum Beispiel oder wie die ersten Liebeserfahrungen waren.

„Ich finde Manuel irrsinnig deppert. Ich liebe jetzt jemanden  anderen“, meint die elfjährige Constanze, da zum Beispiel am 27. 11. 1991 und so weiter und so fort, bis es in den „Urlaub“ geht.

Von dort geht es dann über den „Glauben & Feiertage“

„Hallo, liebes Tagebuch! Morgen kommt der Osterhase, ich glaube nicht mehr daran! Tschüss, liebes Tagebuch“,  schreibt,“ Charlotte, 8 Jahre“ sehr lakonisch, zu den „Zeitgeschnissen“, wo der elfte September 2001 und noch einiges andere thematisiert wird und man sehen kann, wie sich das auf die Kinderseelen auswirkte, über einiges andere zu den „Listen &Aufzählungen“:

„Steckbrief von David Duchovny

Name: ist doch wohl klar

Geburtsdatum: 7. August 1960 (Shit!“)

Geburtsort: New York

Hat ne Tochter (Shit)

Und eine Frau  (Shit! Shit“)

Paola, 13 Jahre“

und  den „Tagebuchanfängen & Enden“.

Dann kommt man gleich zu den „Infos  zum Tagebuchslam“, wo man genau nachlesen kann, wann und wo die stattgefunden haben.

Einen Lebenslauf der Herausgeberin mit einem Foto, wo man sie als Fünfzehnjährige mit der Zahnspange sieht, gibt es auch und eine Mailadresse, wenn man selber an einem Tagebuchslam mitmachen will: diana@liebestagebuch.at.

Die kann man, wenn man will, gebrauchen, denke ich und für alle die noch nie ein Tagebuch geführt haben, gibts dann Platz für den ersten Eintrag.

Da kann man dann genau aufschreiben, was am 5. 4. 2018, 2019 und 2020 war, kann seine Krisen, Höhepunkte und noch vieles andere angeben und hat, wenn man das Büchlein durchgelesen hat, wohl auch einen kleinen Einblick über das Tagebuchschreiben der letzten Jahre bekommen.

Interessant denke ich, denn jetzt weiß ich, daß es einen Tagebuchslam gibt, meine Tagebücher würde ich, wie schon erwähnt, dort noch immer nicht vorlesen, habe sie aber, als die Anna das Haus am Almweg verkauft hat und ich sie dort vergessen hatte, vom  Käufer zurückbekommen, sonst hätte der sie vielleicht dort vortragen können und ich würde wohl „Shit“, in Anlehnung an das Obige schreiben und würde sonst, glaube ich, auch nicht so gerne über die „ersten Lieben“ und die „ersten Zahnspangen“, bin aber, wie ich schon öfter erwähnte, auch ein eher humorloser Typ.

 

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