Literaturgefluester

2022-07-03

Im Erzbergland

Filed under: Alltagsgeplauder — jancak @ 19:18
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Die Wanderwochenenden mit dem Herrn Sladky, das ist Alfreds ehemaliger Mathematik und Turnlehrer, gibt es seit 2000.

Da ist er in Pension gegangen, hat seine ehemaligen Schüler wieder aktiviert und seither ist es zwei oder dreimal im Jahr in die Berge gegangen und ich war bis 2019 glaube ich regelmäßig dabei. Dann habe ich wegen meinem Knöchelbruch ausgesetzt. 2020 gab es eine Wanderung, im Vorjahr ist der Alfred wegen dem 3G allein gewandert und heuer ist nach Eisenerz gegangen.

Inzwischen werden die Routen von Gunther Mayer und dem Hans organisiert, denn der Lehrer hat 2019 seinen achtzigsten Geburtstag gefeiert und da war heuer Eisenerz als Ausgangspunkt geplant. Da gibt es immer verschiedene Routenvorschläge, Wanderung auf den Pfaffenstein, auf die Grissmauer, auf den Gspitzten Stein, etcetera. Es waren auch immer einige Klettertouren geplant, denn das hat der Lehrer seinen Schülern vor fünfzig Jahren beigebracht. Aber Corona bedingt hat die Kondition wahrscheinlich nachgelassen und die Schüler sind auch schon in Pension und hatten ihre Hüft- und Knieoperationen.

Bei mir war es 2019 der Knöchelbruch und wegen Corona hat meine Kondition auch sehr nachgelassen, das habe ich zu Weihnachten beim Radfahren gemerkt, denn während der Lockdowns bin ich ja nur auf die Bank und auf Demonstrationen gegangen und erst seit Ostern wieder life in die „Alte Schmiede“, ins Literaturhause etcetera.

Also mit gemischten Gefühl am Donnerstag losgefahren, denn seit 2020 war ich mit dem alfred zwar auf der Rudolfshöhe, auf der Mostalm und einmal auf dem Göller und sonst eigentlich nicht sehr viel.

Aber Eisenerz kenne ich ganz gut. Das heißt, als ich 1983 mit dem Alfred zu Pfingsten das erste Mal groß wandern war, sind wir mit dem Sonnenzug glaube ich dorthin oder in die Nähe gefahren und dann von Tragöß über die Sonnschienhütte nach Eisenerz gegangen, haben dort übernachtet und der Stephan Eibel stammt ja auch von dort und schreibt, glaube ich, derzeit einen Roman über seine Jugend in den Siebzigerjahren darüber.

Also war ich am Donnerstag auch sehr neugierig, das Wetter war sehr schön und wir haben schon am Vormittag den lieben Otto vor den Eisenerzer-Hof im Gastgarten getroffen, der höre und staune mein „Corona-Texte-Buch“ gelesen hat.

Nach und nach sind dann die anderen eingetroffen. Zuerst waren wir acht, später zehn und nach dem Mittagessen sind wir den Erzwanderweg vom Präbichl nach Vordernberg entlang der ehemaligen Förderbahn gegangen und da war schon spannend wieviele Museen und Schaubergwerke es da gibt.

In Vordernberg, das ist ein Nachbarort, steht am Hauptplatz eine Eisenbahn und da ist dann ein Auto stehengeblieben und ein Herr hat uns genau erklärt, was es alles zu sehen gibt. So gibt es in Vordernberg ein Hochofenmuseum und eine Erzbergbahn gibt es auch.

Daß es auch einige Kulturaktionen gibt, habe ich schon in der Unterkunft gesehen. Denn da gab es am Freitag ein Konzert „Bruce Springsteen und die Steiermark“, am Samstag wurde am Freiheitsplatz eine Klangistallation eröffnet und der Otto schwärmte vom Erzbergbräu damit er sich durch die dortigen Biersorten kosten kann.

Aber zuerst ist es in die Berge gegangen und da sind wir wieder bei dem Thema Kondition, denn der Weg auf die Neuburgalm, den wir am Freitag gingen, war sehr steil. Auf der Hütte gab es eine freundliche Wirtin, die uns viel erzählte und Bratenbrote gab es auch. Der Rückweg auf der Forstraße war dann lang und eher öd. Wir haben auch auf das Gewitter gewartet, das angesagt war. Das kam erst am Abend. Da bin ich mit dem Alfred nach Vordernberg ins Radwerk IV gefahren und das Konzert von der Gruppe Wagersfeld war sehr toll, obwohl ich nicht viel von Musik verstehe und das „Nebraska-Album“ vor vierzig Jahren an mir vorbeigegangen ist.

Das Museumsambiente war ebenfalls sehr interessant. Wir haben uns mit den Veranstaltern unterhalten, die uns wieder zu einer Führung eingeladen haben. Aber wir sind am Samstag auf die Leobnerhütte und dann auf den Neuwaldeggersattel und die Gsollalm gegangen. Das war lang und sehr schön, die Landschaft ist ja sehr beeindruckend und die Steiermark bekanntermaßen sehr grün. Am Abend ist es dann in das Erzberbgbräu gegangen, wo schon sehr feudal mit Fischmesser, zwei Gabeln, Löffel, Messer, aufgedeckt war. Ein Viergang Menu hat es auch gegeben. Die Vorspeise waren Forellenwürfeln mit Bärlauchblüten und anderen Blumen garniert. Dann gabs eine weiße Tomatensuppe und einen Strohschweinbraten mit Zellerpürree und ein Parfait mit Erdbeeren am Schluß.

Man konnte auch was Kleineres essen. Ich habe mich, da ich zu Mittag nur ein Bratenbrot hatte, für eine Erdäpfelschwammerlsuppe, einen Käferbohnensalat und dann für das Parfait entschieden. Leider gab es, da ich ja kein Bier trinke, keinen Rotwein und auch keinen Kaiserspitzer. Diesen Ausdruck scheint man in der Steiermark auch nicht sehr zu kennen. Das Ambiente war aber sehr schön und die Stimmung gut. Heute ist es dann zum Leopoldsteinersee gegangen, an dem wir damals vor neunundreißig Jahren auch entlang gegangen sind. Da gab es einen Kaiserspritzer im Seestüberl und dazu habe ich einen Wurstsalat gegessen. Jetzt sind wir wieder zurück. Der Sommer und die Ferien haben angefangen. Das „Literaturgeflüster“, das ja heute vierzehn Jahre alt geworden ist, gibt es auch zu feiern. Wir haben schon mit Erdbeerfrizzante darauf angestoßen.

2 Kommentare »

  1. Alles Gute zum Geburtstag – Literaturgeflüster

    Kommentar von foto39 — 2022-07-03 @ 21:03 | Antworten

  2. Vielen Dank!

    Kommentar von jancak — 2022-07-03 @ 21:23 | Antworten


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