Musik mit Methode: Neue kulturwissenschaftliche Perspektiven herausgegeben von Corinna Herr und Monika Woitas
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseIn der Musikwissenschaft fanden kulturwissenschaftliche Methoden lange Zeit wenig Beachtung, da ihre Ansätze über die unmittelbare Auseinandersetzung mit dem Notentext hinausgehen. Im Zentrum musikwissenschaftlicher Forschungen standen oftmals allein das 'Werk' und sein Schöpfer. Die hier versammelten Studien haben bei aller Vielfalt der Themen und Ansätze eines gemeinsam: Sie möchten dazu ermutigen, Fragen zu stellen und den Blickwinkel zu erweitern. So findet sich die Frage nach einem zusätzlichen Erkenntnisgewinn durch Anwendung kulturwissenschaftlicher Methoden in allen Beiträgen, die einen Bogen von einer 'memorik-sensibilisierten Musikgeschichtsschreibung' über die Analyse des Tango argentino bis hin zur 'Oper als Diskursfeld' und zur 'Bühne als Partitur' schlagen. Dabei erweist sich die transdisziplinäre Kategorie Gender als ein wichtiger Angelpunkt.
Mit diesem Band wird die neue Reihe "Musik - Medien - Geschlecht. Studien zur europäischen Kultur" eröffnet, die sich als Forum für interdisziplinäre Beiträge zu Themen der Kulturwissenschaften, vorrangig der Musik und der Kunst, versteht.
C. H.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeiter / innen der Zeitschrift sowie Angehörigen der Universität Marburg. Deren Publikationen können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.