Die Gräfin von Wahnmoching
Franziska zu Reventlows Tagebücher erreichen innerhalb eines halben Jahrzehnts die dritte Auflage
Von Rolf Löchel
Vor fünf Jahren erschien die von Irene Weiser und Jürgen Gutsch aus dem Autografen textkritisch erarbeitete Edition der Tagebücher Franziska zu Reventlows zum ersten Mal. Nun gab es auch zuvor schon so einige Editionen der Tagebuchaufzeichnungen. Dennoch war die unter dem Titel „Wir sehen uns ins Auge, das Leben und ich“ auf den Weg gebrachte Ausgabe von Weiser und Gutsch nicht nur gerechtfertigt, sie war rundweg notwendig, denn sie war die erste und ist noch immer die einzige, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, da nur sie die Handschrift der zweifellos bekanntesten Wahnmochinger Bohèmienne textgetreu transkribiert wiedergibt.
Nach Erscheinen der Erstauflage hatten Reventlows Aufzeichnungen – und auch die akribische Arbeit der HerausgeberInnen – den ihnen gebührenden Zuspruch schnell erhalten. Er dauert bis heute an, und so konnte der Band nunmehr schon in der dritten Auflage erscheinen. In der zweiten Auflage waren noch einige kleine Fehler zu bereinigen gewesen. Die entsprechenden Änderungen des Druckwerks aufzuspüren, ist für die Lesenden der Ausgabe allerdings alles andere als einfach. Zu akribisch war die Arbeit der beiden EditorInnen schon von Anfang an. Für die dritte Auflage blieb nun auch nur noch, die Fußnoten und die Literaturliste ein weiteres Mal zu ergänzen und zu aktualisieren.
Umso bedauerlicher ist, dass die HerausgeberInnen versäumt haben, das Register der neuen Paginierung anzupassen. Das wird für die vierte Auflage zweifellos korrigiert werden – und die wird wohl kaum länger auf sich warten lassen als die bisherigen.
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