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schwule deutsche Literatur, schwule deutschsprachige Autoren

schwule Literatur, deutschsprachig

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Einmal pro Monat suche ich 20 neue oder unbekannte Bücher aus einem Themenfeld oder Genre.

Queere US-Autor*innen – auch Jugendbücher, Graphic Novels – sind leicht zu finden:

Doch schon seit Januar suche ich nach deutschsprachiger Literatur – mit schwulen Themen oder Figuren.

…und finde kaum etwas.

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Statt – wie bisher – 150 bis 300 Bücher zu jedem Thema anzulesen, dabei meine 20, 25 Favoriten zu finden (und die anderen Titel der Vorauswahl zu ignorieren/nicht weiter zu erwähnen, hier im Blog)…

…habe ich bei deutschsprachiger schwuler/queerer Literatur schon Mühe, überhaupt 50 bis 60 literarische Titel zu finden – und viele von ihnen sind verlagsvergriffen/nur noch antiquarisch erhältlich, oder haben keine Online-Leseprobe. Deshalb diesen Monat: keine Auswahl meiner Favoriten. Sondern eine allgemeinere, viel unkritischere Übersicht:

Bücher seit den ca. 70er Jahren, erschienen auf Deutsch, mit wichtigen schwulen Figuren oder Bezügen.

[Einige Autoren sind bi- oder heterosexuell. Andere machen keine Angaben. Insgesamt wird recht wenig über eigene Homo- (oder Hetero-)sexualität gesprochen, im Vergleich zu US-Autor*innen.]

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gelesen und gemocht:

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schwule literatur hubert fichte joachim helfer christian kracht.

  • Hubert Fichte: intelligente, autobiografische, oft wagemutig montierte, avantgardistische Hamburg-Romane über das Erwachsenwerden kurz nach dem zweiten Weltkrieg. „Die Palette“ ist am bekanntesten, mein Favorit ist „Detlefs Imitationen: Grünspan“; Fichtes Debüt „Das Waisenhaus“ erzählt von seiner unglücklichen Kindheit. Einer meiner deutschsprachigen Lieblingsautoren. Manchmal sperrig – aber immer klug, dicht, lebendig.
  • Joachim Helfer: Ein schwuler deutscher Autor und ein heterosexueller Kollege aus dem Libanon schreiben über Homosexualität und die arabische Welt. Beide versuchen sich an Theorien, Urteilen, Psychologisierungen – und hauen oft schlimm daneben: kein kluges Buch. Aber eins, dessen – oft viel zu pauschale – Aussagen mich staunen, schaudern, lachen und in viele Richtungen neu denken ließen.
  • Christian Kracht: Die Hauptfigur aus „Faserland“ wird oft als schwul/bisexuell interpretiert. Die Hauptfiguren aus „1979“ (für mich: der bessere, weil überraschendere, wildere Roman) sind offen schwul. In beiden Büchern ist Homosexualität eher eine bittere Pointe/Schrulle – kein Schwerpunkt, und nicht besonders klug oder komplex thematisiert. Trotzdem: lesenswerte Bücher – über interessante-aber-absurde reiche Schnösel.

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deutsche schwule literatur, Matthias Hirth, Kristof Magnusson, Max Goldt

  • Matthias Hirth: gerade gelesen. Rezension: kommt! 736 aufregende, intelligente, oft aber etwas schwerfällig-theoretisierende Seiten über Macht, Autonomie, schwule und queere Hookups, Intimität, Pornografie. Ein schwerer Brocken – den ich empfehle.
  • Kristof Magnusson: Sein Debüt „Zuhause“ las ich 2006. Rezension hier. Das Buch hat Kanten, Schwächen, einige dramaturgische Hänger – doch ich halte viel von Magnusson… und seinen Figuren [mehr im Link]. Auch eine der drei Haupftiguren aus Magnussons zweitem Roman, „Das war ich nicht“, ist schwul – doch kam mir nicht besonders nahe.
  • Max Goldt ist ein großartiger Kolumnist (und Moralist), schwul… doch spricht/schreibt kaum darüber. Einer der Autoren, die ich am häufigsten verschenke. Nur „schwule Literatur“ wollen seine Bücher (und Comics) nicht sein: Dazu fehlt Tiefgang, Perspektive.

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weitere Bücher und Autoren:

deutsche schwule literatur, hans pleschinski, alain claude sulzer, christoph geiser

  • Hans Pleschinksi
  • Alain Claude Sulzer
  • Christoph Geiser

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schwule literatur poschenrieder tim staffel fabian hischmann

  • Christoph Poschenrieder
  • Tim Staffel [„Rauhfaser“ gelesen: hat seine Momente – aber auch viele Popliteratur-Klischees]
  • Fabian Hischmann (bisher nur „Am Ende schmeißen wir mit Gold“)

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schwule literatur arnold stadler josef winkler michael roes

  • Arnold Stadler (…nur „Komm, gehen wir“?)
  • Josef Winkler
  • Michael Roes

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schwule literatur yesilöz bittner kirchhoff

  • Yusuf Yesilöz (…nur „Hochzeitsflug“?)
  • Karl Heinz Bittel (…nur „Eine Art Verrat“?)
  • Bodo Kirchhoff (nur „Eros und Asche“!)

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deutsche schwule literatur, Hans Scherer, J. Walther, Roland M. Schernikau

  • Hans Scherer
  • Jan Walther
  • Ronald M. Schernikau

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deutschsprachige schwule literatur, Philipp Tingler, Gunther Geltinger, Jürgen Bauer

  • Philipp Tingler [keine Empfehlung!]
  • Gunther Geltinger
  • Jürgen Bauer (…nur „Das Fenster zur Welt“?)

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deutsche schwule literatur, Sacha Sperling, Simon Froehling, Jannis Plastargias

  • Sacha Sperling (…nur „Ich dich auch nicht“?)
  • Simon Froehling (…nur „Lange Nächte Tag“?)
  • Jannis Plastargias

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deutsche schwule literatur, reiner schürmann, hans mayer, joachim campe

  • Reiner Schürmann
  • Hans Mayer
  • Joachim Campe [Anthologie, vergriffen]

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Sachbücher/Memoirs:

schwule sachbücher, marko martin, daniel schreiber, mario wirz

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neu erschienen, Unterhaltung:

schwule neue bücher, Tobias Rebisch, Julian Mars, Volker Surmann

  • Julian Mars
  • Volker Surmann
  • Tobias Rebisch

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Jugendbücher (…die mich nicht überzeugten:)

schwule jugendbücher andreas steinhöfel günter ohnemus vera kissel

  • Andreas Steinhöfel
  • Günter Ohnemus (…nur „Alles, was du versäumt hast“: Hauptfigur hat queere Eltern)
  • Vera Kissel (…nur „Was die Welle nahm“: Hauptfigur hat toten, schwulen Vater)
  • Wolfgang Herrndorfs „Tschick“ ist empfehlenswert, doch Homosexualität völlig nebensächlich.

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Tagebücher und queere Sachtexte:

deutsche schwule Biographien, Tagebücher, Erinnerungen Fritz J. Raddatz, Rosa von Praunheim, Roland M. Schernikau Matthias Frings, Martin Büsser

  • Fritz J. Raddatz
  • Rosa von Praunheim
  • Matthias Frings‘ Biografie Ronald M. Schernikaus
  • Martin Büsser (Musikjournalist: Texte über Musik und Politik)

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deutsche Graphic Novels:

deutsche schwule und queere Graphic Novels Martin Büsser, Martina Schradi, Ralf König

  • Martin Büsser: „Der Junge von Nebenan“ – sehr kurz, skizzenhaft, lapidar: keine Empfehlung
  • Martina Schradi: „Ach, so ist das?!“ – sympathische, aber klar didaktische Edutaiment-Comics, die Vorurteile abbauen sollen.
  • Ralf König

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deutsche Geschichte:

deutsche Geschichte der Homosexualität, Heinz Heger, Lutz van Dijk, Wolfgang Ehmer

  • Heinz Heger – über die Schwulenverfolgung und -morde der Nazis
  • Lutz van Dijk – über eine Liebe im zweiten Weltkrieg
  • Wolfgang Ehmer – über Strafverfolgungen Homosexueller in den 50er Jahren

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Literatur bis in die 60er Jahre ist oft bekannter: Thomas Bernhard, Hans Henny Jahnn, Klaus Mann, Thomas Mann, Hermann Hesse, Christopher Isherwood, Stefan George, Joseph Breitbach, Wolfgang Koeppen. […mehr auch hier, Link.]

Freundin E. suchte für ihre Magisterarbeit nach Romanen mit schwulen Figuren. Ihre Liste: Joachim Helfer: Cohn & König, PatMcCraw: Duocarns-Reihe, Kristof Magnusson: Zuhause, Jan Walther: Im Zimmer wird es still, Peter Nathschläger: Im Palastdes schönen Schmetterlings, Jan Stressenreuter: Haus voller Wolken, Christoph Wildt: Anleitung zum Mord, Wolfgang Koeppen; Tod in Rom, Joseph Breitbach: Bericht über Bruno, Petra Morsbach: Der Cembalospieler, Juan Santiago/Celine Blue: Schattenspiele, Albert Rausch: Jonathan, Steffen Marciniak: Hylas, Christian Kracht: 1979; Freund C. empfiehlt „Barfuß als Prinz“ von Knut Koch; Freundin A. empfiehlt Michael Sollarz; Freund K. „Ein gutes Leben ist die beste Antwort“ von Friedrich Dönhoff und „Der Friseur“ von Christian Schünemann; Freundin K. das Programm des Konkursbuch Verlags. Vielen Dank!

An „Gay Romances“ und M/M-Liebesromanen habe ich kein Interesse.

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schwule Verlage: Querverlag  |  Männerschwarm  |  Bruno Gmünder

schwule Buchhandlungen: Löwenherz (Wien)  |  Eisenherz (Berlin)

schwule Literatur …bei Queer.de  |  …im Blog SchwuleLiteratur.de

tägliche Presseschau über Artikel mit LGBTQ-Thematik: lsvd.de

…und: das Beratungszentrum Sub München (Link) hat eine recht gut sortierte öffentliche Bibliothek.

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zehn persönliche Favoriten (nicht-deutsch, gelesen, sehr zu empfehlen):

Fun Home. A Family Tragicomic: Eine Familie von Gezeichneten Two Boys Kissing The Amazing Adventures of Kavalier & Clay Ask the Passengers The Vast Fields of Ordinary

Stuck Rubber Baby The Lost Language Of Cranes Pedro and Me: Friendship, Loss, and What I Learned This Book Is Gay Natural Order

Literatur 2016: Buchtipps und Neuerscheinungen zur Leipziger Buchmesse

Bücher, Romane Frühling 2016, Foto Phin Spielhoff

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Neue Literatur – erschienen 2016, auf Deutsch?

Jeden Dezember suche ich nach Neuerscheinungen: Die besten Bücher 2016 (Link)

Und jeden März stelle ich eine längere Liste neuer, empfehlenswerter Titel zusammen: Romane 2015 (Link)

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  • 28 aktuelle Titel, angelesen und sehr gemocht
  • 4 persönliche Empfehlungen

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Jugendbücher 2016 (Link)  |  Mangas (Link)  |  Empfehlungen zur Frankfurter Buchmesse 2015 (Link)

Lieblingsbücher  |  alle Buchtipps (Übersicht, Link)

 

.Bücher 2016, Stefan Mesch

 

angelesen und sehr gemocht:

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01: ANNA KATHARINA HAHN, „Das Kleid meiner Mutter“

  • 311 Seiten, Suhrkamp
  • feministische (?) Parabel über eine Frau, die das Leben ihrer Mutter enträtselt
  • Falls der Roman nur halb so gut ist wie Hahns Stuttgart-Satire „Am schwarzen Berg“: Lesen!

„Madrid, 2012: Ana María gehört zur »verlorenen Generation«. Ihr Bruder, promovierter Germanist, hat sich bereits nach Berlin abgesetzt, um auf dem Bau sein Geld zu verdienen. Ana ist aus Not in ihr altes Kinderzimmer zurückgezogen. Eines Tages liegen ihre Eltern tot in der gemeinsamen Wohnung. Unversehens rutscht sie in das Leben der Mutter hinein. Sie muss nur eines ihrer Kleider überstreifen, schon halten sie alle – auch Mutters geheimnisvoller deutscher Liebhaber – für Blanca.“ [Klappentext, gekürzt]

Das Kleid meiner Mutter

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02: SZCZEPAN DWARDOCH, „Drach“

  • 311 Seiten, Rowohlt
  • Original: Polen 2014, Deutsch von Olaf Kühl
  • epischer, vielleicht schwülstiger Generationenroman des Autors von „Morphium“.

„Ein gewaltiges Panorama des 20. Jahrhunderts: Josef Magnor, der im Oktober 1906 die Wurstsuppe schmeckt und den Geschmack nie mehr vergisst. Josef, der im Dreck der Schützengräben von Frankreich landet und später im Bett der jungen Caroline. Und Nikodem, Josefs Urenkel, der zu seiner Geliebten zieht, aber von seiner Frau und Tochter nicht loskommt, auch nicht von dem schönen Haus, das er sich, gefragter Architekt des neuen Polen, gebaut hat. In kühler Montage schildert Szczepan Twardoch die Dramen zweier Männer und die Chronik ihrer schlesischen Familie. Ein grandioser Reigen von Werden und Vergehen.“ [Klappentext, gekürzt]

Drach

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03: CHLOE HOOPER, „Der große Mann: Leben und Sterben auf Palm Island“

  • 368 Seiten, Liebeskind
  • Original: Australien 2008, Deutsch von Michael Kleeberg
  • Rassismus, Verbrechen, Provinz: ein True-Crime-Bericht, stilsicher übersetzt

„Am 19. November 2004 wird auf Palm Island der Aborigine Cameron Doomadgee festgenommen, weil er angeblich einen Polizisten beschimpft hat. Vierzig Minuten später liegt er tot in seiner Zelle. Laut Polizeiangaben war er über eine Stufe gestolpert – doch sein Leichnam weist schwere innere Verletzungen auf. Chloe Hoopers Tatsachenroman schildert das brutale Aufeinanderprallen zweier Kulturen.“ [Klappentext, gekürzt]

Der große Mann: Leben und Sterben auf Palm Island

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04: CHICO BUARQUE, „Mein deutscher Bruder“

  • 256 Seiten, S. Fischer
  • Original: Brasilien 2013, Deutsch von Karin von Schweder-Schreiner
  • lauwarme Kritiken auf Goodreads – doch mich interessiert dieser Blick eines Brasilianers auf die DDR.

„Der Brasilianer Chico Buarque, heute weltberühmter Samba-Sänger, steht am Anfang seiner Musikerkarriere, als er von seinem Halbbruder in Berlin erfährt. Dort lebte der Vater in den späten Zwanzigern. Also macht sich Chico auf die Suche – und findet die bezaubernde, verrückte Geschichte von Sergio Günther. Auch Sergio war Sänger, und zwar einer der bekanntesten der DDR.“ [Klappentext, gekürzt]

Mein deutscher Bruder

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05: NILS-MOMME STOCKMANN, „Der Fuchs“

Finn Schliemann hat einen toten Vater, einen behinderten Bruder und wenige Freunde. Als Finn in die Hände der örtlichen Rowdys zu geraten droht, tritt Katja in sein Leben. Sie ist phantasievoll, selbstbewusst und mutig. Die Geschichten, die sie sich ausdenkt und die die beiden in einem Buch festhalten, bereichern Finns Welt: Sie selbst sei Zeitreisende, Finns Kleinstadt Thule ein bedeutungsvoller mystischer Ort, eine Art Achse im Raum-Zeit-Gefüge, die von einer Gruppe von Männern – Agenten des «Büros» – überwacht werde.“ [Klappentext, gekürzt]

Der Fuchs

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06: DZEVAD KARAHSAN, „Der Trost des Nachthimmels“

  • 724 Seiten, Suhrkamp
  • Original: Jugoslawien 2014, Deutsch von Katharina Wolf-Grießhaber
  • altmodisch erzählter, vielleicht zu langer Historienroman

„In Isfahan, der Hauptstadt des Seldschuken-Reiches, stirbt unerwartet ein hochangesehener Mann. Der Sohn des Verstorbenen fordert Aufklärung. An den Ermittlungen nimmt auch der Hofastronom Omar Chayyam teil. Er kommt zu dem Schluss, dass der Mann vergiftet wurde. Hofintrigen und soziale Spannungen bedrohen das Reich von innen, während ihm Kreuzritter und Mongolen von außen gefährlich werden. Doch der Sultan lehnt die Gründung eines Nachrichtendienstes zur Gefahrenbekämpfung ab. Scharfsinn und Ohnmacht seiner Protagonisten im Blick, schildert Dževad Karahasan, wie der heraufziehende religiöse Fundamentalismus eine blühende, von geistiger Vielfalt und Toleranz geprägte Epoche zerstört.“ [Klappentext, gekürzt]

Der Trost des Nachthimmels

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07: MATTHIAS HIRTH, „Lutra Lutra“

  • 736 Seiten, Voland & Quist
  • Im schlechtesten Fall ist das eine preachy Amateur-Version von „American Psycho“, ein Poproman, 20 Jahre zu spät, eine Ayn-Rand-Persiflage mit einem depraved Bisexual (muss das sein?) in der Hauptrolle…
  • ….doch es wirkt kompetent erzählt, präzise beobachtet und angenehm… wahnsinnig/ambitioniert.

„Worin besteht wirkliche Stärke? Wie erreicht Fleck, 32, die Ausstrahlung, die ihn für jede Frau und jeden Mann unwiderstehlich macht? Er kommt zu dem Schluss, dass es für ihn nur einen Weg zu vollkommener Selbstbestimmtheit gibt: mit sämtlichen Regeln der Gesellschaft zu brechen. Hirths Roman zeigt die Verbindung von Sex und Gewalt, Coolness und Terrorismus. Heimlicher Held ist das Jahr 1999, das Jahr des Fischotters (lat.: Lutra lutra), das Jahr vor dem Zusammenbruch der New Economy und der großen Arbeitslosigkeit – das letzte Jahr der guten alten Zeit.“ [Klappentext, gekürzt]

Lutra lutra

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08: JEAN MATTERN, „September“

  • 160 Seiten, Berlin Verlag
  • Original: Frankreich 2014, Deutsch von Holger Frock und Sabine Müller
  • Brokeback Pressezentrum: betuliche, aber sympathisch intensive literarische Romanze

„Olympia 1972, München: Zwei Journalisten, ein BBC-Korrespondent und ein rätselhafter New Yorker, begegnen sich am Vorabend der Eröffnungszeremonie. Es entspinnt sich eine amour fou, die zunächst keiner der beiden zu leben wagt. Wenige Tage später schlägt das palästinensische Terrorkommando zu. Jean Mattern hat das Drama des 5. September minutiös recherchiert und erzählt es in diesem raffinierten Roman. Die stilistisch virtuose Geschichte einer großen Liebe, die damals noch ein Skandal gewesen wäre.“ [Klappentext, gekürzt]

September

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09: FILIP FLORIAN, „Alle Eulen“

  • 213 Seiten, Matthes & Seitz
  • Original: Rumänien 2012, Deutsch von Georg Aescht
  • vielleicht zu kurz, leicht, schmunzelig: charmanter rumänischer Mainstream-Coming-of-Age-Roman

„Luca: der Junge aus der Kleinstadt. Emil, der nach einem bewegten Leben in Bukarest unverhofft in der Provinz landet. Emil öffnet Lucas Blick für Literatur und Musik, Luca schenkt ihm seine Neugierde. Ein zarter, mit spitzbübischem Humor erzählter Roman, ein leidenschaftliches Lob der Freundschaft.“ [Klappentext, gekürzt]

Alle Eulen

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10: VIV ALBERTINE, „A typical Girl“ [der US-Titel, Clothes, Clothes, Clothes. Music, Music, Music. Boys, Boys, Boys. ist unendlich viel besser.]

  • 480 Seiten, Suhrkamp
  • Original: UK 2014, Deutsch von Conny Lösch
  • Musiker-Biografien sind mir oft zu verquast. Zu Punk und 70er-/80er-Subkulturen fehlt mir der Bezug. Trotzdem: Ich las die Originalversion an – und habe große Lust, dieser Frau zuzuhören. Die vollen 480 Seiten?

„London, Mitte der Siebziger. In der revolutionären Ursuppe des Punk scheint alles möglich. Aber gilt das auch für Frauen? Gibt es außer Groupie, Elfe oder Rockröhre noch andere Rollen? Viv Albertine wurde zum Riot Girl, lange bevor es diesen Ausdruck gab.“ [Klappentext, gekürzt]

Clothes, Clothes, Clothes. Music, Music, Music. Boys, Boys, Boys.

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11: DIETMAR DATH, „Leider bin ich tot“

„Daths provokanter, verblüffender Roman über Religion. Ein deutscher Filmregisseur flieht vor einer anstrengenden Liebe. Seine Schwester wird vom Staat verdächtigt, als radikale Islamistin einen Anschlag zu planen. Sein bester Freund aus Kindertagen kämpft als Pfarrer mit dem Teufel. Eine phantastische Melange aus Pop, Physik, Politik, Philosophie und Science-Fiction.“ [Klappentext, gekürzt]

Leider bin ich tot

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12: GABRIELE TERGIT, „Käsebier erobert den Kurfürstendamm“

  • 392 Seiten, Schöffling
  • 2004 besuchten Lehramts-Freundinnen von mir ein Germanistikseminar zur Literatur der Weimarer Republik. In der Schule hatten wir alle wochenlang mit „Berlin, Alexanderplatz“ gekämpft. Doch von „Käsebier“ (und von den Tagebüchern Erich Mühsams) schwärmten die Freundinnen noch Jahre später.

„In sechs rauschhaften Wochen schrieb Gabriele Tergit ihren ersten Roman, der sie 1931 mit einem Schlag berühmt machte. Der Aufstieg und Fall des Volkssängers Käsebier, den ein Zeitungsreporter in einem billigen Varieté entdeckt. Um Eindruck in seiner Redaktion zu machen, puscht er ihn zum Megastar hoch. Immobilienmakler und Spekulanten hängen sich an den schnellen Ruhm, die gelangweilten Damen der guten Gesellschaft pilgern in die Vorstellungen, Käsebier wird hemmungslos vermarktet. Gabriele Tergit, die erste deutsche Gerichtsreporterin, ist eine unerbittlich genaue, aber mitfühlende Beobachterin. Pointierte und hoch komische Dialoge, die präzise Schilderung der gesellschaftlichen Milieus – vom Tanzmädchen über den Tischlermeister bis zum Medienmogul. Ihr eigener Arbeitsplatz wird dabei besonders unter die Lupe genommen: die Kulturredaktion des Berliner Tageblatts.“ [Klappentext, gekürzt]

Käsebier erobert den Kurfürstendamm

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13: EDMUND WHITE, „Der Flaneur. Streifzüge durch das andere Paris“

  • 192 Seiten, Albino Verlag
  • USA 1995, Deutsch von Heinz Vrchota
  • Bei fast jedem Buch Edmund Whites denke ich nach zwei Seiten „unbedingt lesen!“, doch nach zwanzig Seiten „Das Leben ist zu kurz für dieses satte, betuliche Geprahle.“ Beim „Flaneur“ hoffe ich auf etwas Feuer und Begeisterung: persönliche Bezüge.
  • Als Reiseführer taugt ein 21 Jahre altes Buch nicht viel. Doch aus Whites Paris-Bericht wuchs die „Writer and the City“-Reihe von Bloomsbury…
  • …vergleichbar mit Pipers „Gebrauchsanweisung für…“-Reihe (seit 1978)

„Fernab der großen Attraktionen führt uns White in verträumte Cafés, versteckte Museen und geheimnisvolle Orte wie das Hôtel de Lauzun, in dem der junge Baudelaire ein- und ausging. Auf den Spuren großer Schriftsteller wie Hemingway, Balzac und Rilke lässt White die Bohème vergangener Zeiten lebendig werden und beschwört zugleich das brodelnde Lebensgefühl einer multikulturellen, modernen Metropole.“ [Klappentext, gekürzt]

The Flaneur: A Stroll through the Paradoxes of Paris

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14: JOHN HIGGS, „Alles ist relativ und anything goes: Eine Reise durch das unglaublich seltsame und ziemlich wahnsinnige 20. Jahrhundert“

  • 379 Seiten, Insel
  • UK 2015, Deutsch von Michael Bischoff
  • komplexer, interessanter – und weniger beliebig, als der deutsche Klappentext vermuten lässt: eine Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts.

„Auf fast allen Gebieten wurden im 20. Jahrhundert Entdeckungen gemacht oder Ideen entwickelt, die unser Weltbild auf den Kopf stellten. Alte Gewissheiten büßten ihre Geltung ein, Autoritäten verloren ihre Macht. John Higgs führt durch das Jahrhundert der Genies und der Gurus, erläutert die Relativitätstheorie anhand eines fallenden Würstchens und erzählt von Satanisten im US-Raumfahrtprogramm.“ [Klappentext, gekürzt]

Alles ist relativ und anything goes - Eine Reise durch das unglaublich seltsame und ziemlich wahnsinnige 20. Jahrhundert

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15: DAVID MITCHELL, „Die Knochenuhren“

  • 816 Seiten, Rowohlt
  • UK 2014, Deutsch von Volker Oldenburg
  • Souverän erzählter Middlebrow-Schmöker. Doch mich stößt ab, dass Mitchells neuester Roman, „Slade House“ (2015) die Handlung fortsetzt: Ist das hier einfach eine Fantasy-Reihe? Habe ich nach 816 (!) Seiten noch Dutzende offener Fragen?

„1984 begegnet die junge Holly Sykes einer alten Frau, die ihr im Tausch für „Asyl“ einen kleinen Gefallen tut. Jahrzehnte werden vergehen, bis Holly versteht, welche Bedeutung die Frau dadurch für ihre Existenz bekam: Die Knochenuhren folgt Hollys Leben von einer tristen Kindheit am Unterlauf der Themse bis zum hohen Alter an Irlands Atlantikküste, in einer Zeit, da Europa das Öl ausgeht. Ein Leben, das gar nicht so ungewöhnlich ist und doch punktiert durch seltsame Vorahnungen, Besuche von Leuten, die sich aus dem Nichts materialisieren, Zeitlöcher. Denn Holly – Tochter, Schwester, Mutter, Hüterin – ist zugleich die unwissende Protagonistin einer mörderischen Fehde.“ [Klappentext, gekürzt]

Die Knochenuhren

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16: DARRYL CUNNINGHAM, „Supercrash: Das Zeitalter der Selbstsucht“

  • 248 Seiten, Hanser
  • UK 2014, Deutsch von Thomas Pfeiffer
  • zeichnerisch dröge/didaktisch/einfallslos – aber sehr dicht und lehrreich: Banken und Gier, noch einmal verständlich und recht kulturwissenschaftlich erklärt.

„Börsencrash, Finanzkrise und Bad Banks. Der britische Cartoonist Darryl Cunningham hilft, die Absurditäten des globalen Kapitalismus wirklich zu verstehen – und dringt dabei zum Kern neoliberaler Politik vor: der Selbstsucht. In dramatischen Szenen lässt Cunningham Alan Greenspan, Rick Rubin und andere Anhänger des Finanzkapitalismus [Ayn Rand] die globale Ökonomie noch einmal an den Rand des Abgrunds führen.“ [Klappentext, gekürzt]

Supercrash

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17: MARCEL FRATZSCHER, „Verteilungskampf. Warum Deutschland immer ungleicher wird“

  • 264 Seiten, Hanser
  • reißerisches Cover; aber flüssig, thesenstark, sympathisch: Armut als systemisches Problem – nicht als Versagen des Einzelnen.

„‚Wohlstand für alle‘ ist seit Ludwig Erhard das Credo der deutschen Politik. Doch in kaum einem Industrieland herrscht eine so hohe Ungleichheit – in Bezug auf Einkommen, Vermögen und Chancen. Die Abhängigkeit vom Staat nimmt zu, die soziale Teilhabe nimmt ab. Fratzscher zeigt, wie die Politik die Chance der Zuwanderungswelle nutzen kann und was sie tun muss, um die Spaltung der Gesellschaft abzuwenden.“ [Klappentext, gekürzt]

Verteilungskampf: Warum Deutschland immer ungleicher wird

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18: WILLIAM MacASKILL, „Gutes besser tun: Wie wir mit effektivem Altruismus die Welt verändern können“

  • 288 Seiten, Ullstein
  • Original: UK 2015, Deutsch von Stephan Gebauer
  • anekdotisches, angenehm optimistisches Buch über die Gründe, aus den Hilskampagnen, gute Ansätze scheitern – und wie Engagement gelingt.

„Ist es sinnvoll, nach Naturkatastrophen zu spenden? Übernehme ich besser die Patenschaft für ein Kind aus Äthiopien oder für ein Kind aus Deutschland? Helfe ich den Betroffenen, oder beruhige ich nur mein Gewissen? William MacAskill hat mit dem Konzept des effektiven Altruismus eine Antwort gefunden. Er nennt die Kriterien für sinnvolles und nachhaltiges Helfen. MacAskill zeigt, warum gut gemeint und gut gemacht zwei verschiedene Dinge sind.“ [Klappentext, gekürzt]

Doing Good Better: How Effective Altruism Can Help You Make a Difference

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19: ALEX PERRY, „In Afrika: Reise in die Zukunft“

  • 544 Seiten, S. Fischer
  • Original: UK/USA 2015, Deutsch von Michael Bischoff
  • Ein Europäer bereist, versteht, erklärt ganz Afrika? Mir widerstrebt der paternalistische Ansatz solcher Titel – aber ich glaube, das hier ist einfach eine (sympathische) Reportage- und Portraitsammlung: journalistische Texte, nochmal als Buch gebündelt.

„Als Auslandskorrespondent des »Time Magazine« reiste Perry über sieben Jahre durch Afrika. Auf seiner Reise traf er Unternehmer und Warlords, Professoren und Drogenschmuggler, Präsidenten und Dschihadisten.“ [Klappentext, gekürzt]

In Afrika: Reise in die Zukunft

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20: JAROSLAV RUDIS, „Nationalstraße“

  • 160 Seiten, Luchterhand
  • Original: Tschechische Republik 2013, Deutsch von Eva Profousová
  • „Wir sind das Volk“-Hassbürger-Monolog mit durchwachsenen Kritiken: Ich weiß nicht, ob 160 Seiten genügen, um eine plausible rechtsextreme Figur zu zeichnen. Trotzdem: Neugier!

„Frieden ist nur eine Pause zwischen zwei Kriegen: Vandam war einer von denen, die es lostraten am 17. November 1989, als in der Prager Altstadt auf der Nationalstraße die samtene Revolution ins Rollen kam, die einige Wochen später das kommunistische Regime hinwegfegte. Damals war Vandam ein junger Polizist, ein Vorstadt-Held. Fünfundzwanzig Jahre später wohnt Vandam immer noch in der Plattenbausiedlung seiner Kindheit, und hebt im Fußballstadion regelmäßig die rechte Hand zum Hitlergruß. Jaroslav Rudiš schlüpft in diesem brillanten Monolog in den Kopf eines Schlägers.“ [Klappentext, gekürzt]

Nationalstraße

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21: ANDREAS WENDEROTH, „Ein halber Held: Mein Vater und das Vergessen“

„‚Entschuldige mich bitte für meine Inhaltslosigkeit, aber ich bin nur noch ein halber Held.‘ Horst Wenderoth hat vaskuläre Demenz. Andreas Wenderoth schreibt die berührende, zuweilen absurd komische Liebeserklärung eines Sohnes an seinen Vater, der sich stets über den Geist definierte.“ [Klappentext, gekürzt]

wenderoth

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22: ROY JACOBSEN, „Weißes Meer“

  • 250 Seiten, Osburg
  • Norwegen 2015, Deutsch von Gabriele Haefs
  • Fortsetzung von „Die Unsichtbaren“, 2013
  • simple, aber souveräne Zwischendurch-Romane fürs breite Publikum, angenehm düster/existenziell.

„Norwegen, 1944: Die kleine Insel Barrøy war Ingrids Heimat. Doch jetzt herrscht Krieg. Der Ozean schwemmt tote deutsche Soldaten an die Küste. Unter ihnen befindet sich der russische Kriegsgefangene Alexander. Er lebt, und Ingrid nimmt ihn mit nach Hause. Völlig unerwartet erleben die beiden in diesen dramatischen Winterwochen die Liebe.“ [Klappentext, gekürzt]

De usynlige Hvitt Hav

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23: SOFIA ANDRUCHOWYTSCH, „Der Papierjunge“

  • 312 Seiten, Residenz
  • Ukraine 2014, Deutsch von Maria Weissenböck
  • Die Figurenkonstellation klingt verbraucht und langweilig – doch internationale Leser sind begeistert, und ich mag den Ton der ersten Seiten.

„Stanislau um 1900: eine galizische Kleinstadt am Rande der Monarchie. Adelja und Stefa, miteinander verflochten wie die Stämme zweier Bäume, wachsen gemeinsam auf. Als Adelja den Steinmetz Petro heiratet, wird aus der engen Verstrickung ein Dreieck. Und als der Magier Torn mit seinem Zirkus die Stadt besucht, taucht plötzlich der engelsgleiche Junge Felix in Petros Werkstatt auf ein kleiner Schlangenmensch, sprachlos, biegsam und brüchig wie Papier. Ein dichtes, mit sinnlichen Eindrücken und Details gesättigtes Bild einer Epoche: eine drängend erzählte Geschichte von Liebe und Verrat.“ [Klappentext, gekürzt]

Der Papierjunge

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24: HAMMED KHAMIS, „I am not Animal. Die Schande von Calais“

  • 124 Seiten, Frohmann
  • sehr kurzer, mitreißender journalistischer Bericht eines Mannes, der einfach losgeht – und helfen will.

„Ein YouTube-Video über den »Dschungel«, das autonome Camp für Geflüchtete in Calais, lässt Hammed Khamis nicht mehr los. Mit dem unbestimmten Wunsch zu helfen macht sich der Streetworker aus Berlin-Wedding mit 175 EUR in der Tasche auf den Weg nach Frankreich. Weil er Arabisch spricht und die entsprechenden ›Looks‹ hat, findet er unmittelbar Zugang zu den Menschen vor Ort. Nach Berlin kehrt er barfuß zurück.“ [Klappentext, gekürzt]

I am not animal

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25: BENJAMIN VON STUCKRAD-BARRE, „Panikherz“

  • 576 Seiten, Kiepenheuer & Witsch
  • Jedes Mal, wenn sich Stuckrad-Barre zu Wort meldet, schimpfen drei Dutzend ältere Männer in meinem Facebook-Freundeskreis, dass man „so einen Knaben“ doch bitte nie wieder schreiben, beachten, ernst nehmen solle. Ich war nie großer Fan – aber las seine Portraits IMMER mit Interesse… und Gewinn:
  • Stuckrad-Barre ist nicht halb so langweilig wie der immergleiche Hass auf Stuckrad-Barre.

„Er wollte zu den Helden, in die rauschhaften Nächte – dahin, wo die Musik spielt. Und ging fast verloren. Er wollte den Rockstar-Taumel und das Rockstar-Leben, bekam beides und folgerichtig auch den Rockstar-Absturz. Früher Ruhm, Realitätsverlust, Drogenabhängigkeit. Und nun eine Selbstfindung am dafür unwahrscheinlichsten Ort – im mythenumrankten »Chateau Marmont« in Hollywood, in das ihn Udo Lindenberg führte. Mit Bret Easton Ellis inspiziert er einen Duschvorhang, er begegnet Westernhagen beim Arzt und Courtney Love in der Raucherecke und geht mit Thomas Gottschalk zum Konzert von Brian Wilson. Stuckrad-Barre erzählt mit seiner eigenen Geschichte zugleich die Geschichte der Popkultur der letzten 20 Jahre.“ [Klappentext, gekürzt]

Panikherz

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26: LUCIA BERLIN, „Was ich sonst noch verpasst habe. Stories.“

  • 384 Seiten, Arche
  • US-Kurzgeschichten, verfasst ab den 60er Jahren, Deutsch von Antje (Rávic) Strubel
  • kompetente, liebenswerte Kurzgeschichten – aber: lese ich lieber im Original

„Lucia Berlin wird verglichen mit Raymond Carver, Richard Yates oder Grace Paley. Ihre Storys zeugen von einem unsteten Leben voller Brüche. Alleinerziehende Mütter, Alkoholikerinnen auf Entzug, Haushaltshilfen, Krankenschwestern und Sekretärinnen. Es geht um Mütter und Töchter, scheiternde Ehen, Immigranten, Reichtum und Armut.“ [Klappentext, gekürzt]

Was ich sonst noch verpasst habe: Stories

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27: FRIEDRICH CHRISTIAN DELIUS, „Die Liebesgeschichtenerzählerin“

  • 208 Seiten, Rowohlt Berlin
  • 208 Seiten wirken sehr knapp für die Riesen-Bögen, die Delius hier spannt. Aber: Alles ist in kurzen, lyrischen, toll verdichteten Absätzen erzählt, die mich sofort wegfegten. Könnte kitschig oder schwülstig sein – doch die ersten Seiten… euphorisieren mich!

„Eine Frau, für ein paar Tage frei von Pflichten, Mann und Kindern, fährt im Januar 1969 von Den Haag über Amsterdam nach Frankfurt. Drei Liebesgeschichten aus den Zeiten der Kriege und Niederlagen gehen ihr durch den Kopf: ihre eigene, die ihrer Eltern, die einer Vorfahrin während der napoleonischen Kriege. Ein König, der die modernen Niederlande aufbaut; seine uneheliche Tochter, die in eine mecklenburgische Adelsfamilie gezwungen wird; ihr Urenkel, der als kaiserlicher U-Boot-Kapitän die roten Matrosen von Kiel überlistet, seine Tochter – die reisende Erzählerin selbst –, die ein gutes deutsches Mädel und trotzdem gegen die Nazis sein wollte. Dem neuen Roman von Friedrich Christian Delius liegt die bewegte Geschichte seiner eigenen Familie zugrunde.“ [Klappentext, gekürzt]

Die Liebesgeschichtenerzählerin

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28: THOMAS VON STEINAECKER, „Die Verteidigung des Paradieses“

  • 416 Seiten, S. Fischer
  • Eine Kuppel-Bauernhof-Endzeitwelt wie in „Die Wand“, ein Erzähler wie aus einem Leif-Randt-Roman, viele gewollt drollige Anglizismen: Alles wirkt etwas kitschig-betulich, Endzeit im Miyazaki-, Pausewang- und Young-Adult-Modus. Vielleicht aber ist der Erzähler so herzig und naiv, damit später alles wirksamer eskalieren kann? Steinackers „Wallner beginnt zu fliegen“ gehört zu meinen Lieblings-Debüts: Ich hoffe, dass später im Buch noch bessere, frischere Ideen kommen.

„Er möchte ein guter Mensch sein. Doch Heinz lebt in einer Welt, die Menschlichkeit nicht mehr zulässt. Deutschland ist verseucht und verwüstet, Mutanten streifen umher, am Himmel kreisen außer Kontrolle geratene Drohnen. Zusammen mit seinem besten Freund, einem elektrischen Fuchs, wächst Heinz in einer kleinen Gruppe Überlebender in den Bergen auf. Er sammelt vergessene Wörter und schreibt die Geschichte der letzten Menschen. Doch was nützen Heinz Wissen und Kunst jetzt noch? Da gibt es plötzlich das Gerücht, weit im Westen existiere ein Flüchtlingslager. Die Gruppe bricht auf zu einem mörderischen Marsch ins vermeintliche Paradies…“ [Klappentext, leicht gekürzt]

Die Verteidigung des Paradieses

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Ich bin gespannt auf…

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vier persönliche Empfehlungen – Bücher 2016, gelesen und gemocht:

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1: GERTRAUD KLEMM, “Muttergehäuse”, österreichische Memoir/literarisch-biografische Textcollage

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MuttergehäuseIch habe “Herzmilch” und “Aberland”, zwei sehr gut besprochene Romane Gertraud Klemms über unzufriedene Frauen/Mütter, angelesen… und mir ein drittes Buch von ihr (erscheint im Februar 2016) im Blog vorgemerkt (Link). Kremayr & Scherlau schickte mir ungefragt ein Leseexemplar. Vielleicht das Beste, was mir die Post 2015 zustellte:

In “Mütter auf Papier” (2010) schrieb Klemm über den boshaften, herablassenden, sexistischen, gehässigen Quatsch, den sich eine Frau mit Mutterwunsch anhören muss, die immer wieder Kinder in der Schwangerschaft verliert. Eine autobiografische Textcollage: Kurzprosa, Fragmente, viel Wut, Intimität, kluger Furor. “Muttergehäuse” ist die überarbeitete Version dieses “Mütter auf Papier”-Berichts – ein kurzes, luzid formuliertes, wunderbar konkretes Buch über Frustrationen, schlechte Freunde, Angst, Druck… und Auswege.

Ich bin jetzt Klemm-Fan: feministisch, literarisch, spitz, ehrlich, reflektiert.

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2: SACHA BATTHYANY: „Und was hat das mit mir zu tun? Ein Verbrechen im März 1945. Die Geschichte meiner Familie“

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Und was hat das mit mir zu tun? Ein Verbrechen im März 1945. Die Geschichte meiner Familie.Ich habe den Titel Ende Februar bei Deutschlandradio Kultur empfohlen [Audio und Text]: „Kurz vor Kriegsende feierte Gräfin Margit von Batthyány-Thyssen im Burgenland ein Fest mit der örtlichen Waffen-SS. In derselben Nacht wurden 180 jüdische Zwangsarbeiter erschossen. „Und was hat das mit mir zu tun?“ fragt Sacha Batthyany, Schweizer Journalist und Enkel von Margits Schwester, in einem 250 Seiten langen, sehr persönlichen Report:

Er reist ins Burgenland, nach Südamerika und Russland, zitiert ausgiebig aus Tagebüchern, befragt Verwandte, beginnt eine Psychoanalyse. Erschoss Tante Margit, verstorben 1989, jüdische Zwangsarbeiter? Oder teilte sie bloß die Gewehre aus? Fallen solche Abstufungen ins Gewicht? Für wen: für die Nachkommen und ihre Familien? Für die Opfer? Für uns alle?“

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3: KEI SANBE, „Die Stadt, in der es mich nicht gibt“

[Manga-Reihe, bisher 7 Bände, Deutsch bei Tokyopop]

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Die Stadt, in der es mich nicht gibt #1 (Die Stadt, in der es mich nicht gibt, #1)…ebenfalls bei Deutschlandradio Kultur empfohlen:

„Jedes Mal, wenn der Alltag katastrophal entgleist, wird Satoru ein paar Minuten in die Vergangenheit versetzt: Die Szene wiederholt sich dann so oft, bis er das jeweilige Unglück verhindern kann. In seiner Kindheit wurden Klassenkameraden ermordet, und alle bemühten sich, den Kidnapper zu vergessen. Plötzlich ist Satoru zurück im Jahr 1988, elf Jahre alt. Er will die Kinder retten. Mit allen Mitteln. Ein Thriller, täuschend simpel gezeichnet, mit wunderbar komplizierten, schlagfertigen, witzigen Figuren und existenziellen Fragen: Rätseln, Fiebern, Lachen, Indizien suchen… keine Seite dieser Bände vergeht, ohne dass Herz und Hirn auf fünf verschiedene Arten gefordert sind.“ [mehr aktuelle Manga-Empfehlungen hier, Link]

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4: ISABEL BOGDAN, „Der Pfau“

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Der Pfau256 Seiten, Kiepenheuer & Witsch:

Eine – sehr ruhige – Komödie über eine Gruppe britischer Banker und ihre schnippische Chefin, die während einem Teambuilding-Workshop in einem schottischen Herrenhaus eingeschneit werden. Draußen läuft ein Pfau umher, der auf alles pickt, das blau-metallisch glänzt. Eine Satire – aber nicht grell, laut, überdreht. Ein Zwischendurch-Buch – aber ohne Kitsch. Die Figuren sind nicht allzu tief – doch ich nehme Bogdan das britische Setting ab (gute Arbeit!). Es gibt viele Passagen, die mir zu erklärend oder redudant sind: ein Middlebrow-Unterhaltungsroman, der an keiner Stelle weh tut und der vielleicht 20 Seiten kürzer sein könnte.

Aber: Das hier hat so viel Geist, Schmiss, Charme, eine so entspannte, angenehme Grundhaltung… Ich war für fünf, sechs Stunden gern mit diesen Leuten auf diesem Landsitz. Leicht – aber klug, und gut. Empfehlung!

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stefan mesch, ost 2014 2015

Ass, Tits, „Civil War“: The Women of Marvel Comics, 2006 vs. 2016

marvel civil war

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I’m an expert on DC Comics: Superman, Wonder Woman, Batman, Green Lantern.

I know that Marvel Comics – Spider-Man, X-Men, The Avengers, Fantastic Four – usually uses MUCH better artists. Most of the time, Marvel books are sleeker, more stylish and attractive.

For a long time, though, I did not enjoy the Marvel tone: too much self-hate and bickering among the heroes, too many rather desperate pop culture and TV references that made the comics seem very dated too fast, not a lot of grown-up characters/relationships/conflicts.

Since 2012, I have read about 40 Marvel Comics collections, and I’m happy with many, many of their female-driven and/or quirky younger titles: „Ms. Marvel“, „Silk“, „She-Hulk“, „Hawkeye“. Other titles like „FF“, „Storm“, „Young Avengers“ and „Squirrel Girl“ have some (writing) problems – but I enjoyed them nonetheless.

In 2013, I translated Alan Cowsill’s „The Avengers: The Ultimate Character Guide“ into German, for DK Publishing:

Here’s the first German edition, 2014 – a collaboration with translator and friend Lino Wirag:

And here’s the updated edition, from 2015:

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I spent more than 3 months researching all these characters – but I still have not read that many actual „Avengers“ books: I dislike big, blockbuster-like team books because they tend to be less character-focused. Also, there are lots of Marvel movies that I haven’t seen yet – but since I enjoy the writing of Mark Millar (I liked „Jupiter’s Legacy“, „Superman: Red Son“ and „Starlight“), I thought it was time to read his 2006 Marvel Comics „The Avengers“ crossover blockbuster „Civil War“.

There’ll be a movie version (May 5th, 2016): „Captain America: Civil War“.

The seven-part „Civil War“ comic books (2006) had a LOT of problems – most of them outlined here (Link: TV Tropes), and all in all, it seemed like a less cerebral and complex version of DC’s solid 2012 Batman-vs.-Superman dystopia „Injustice: Gods among us“ (recommended!).

Writing and characterization of „Civil War“ were hit-and-miss.

And some of the female characters threw me off: I know She-Hulk, Ms. Marvel, Spider-Woman etc. from their 2013, 2014, 2015 comic books. Lots of these books have GREAT, quriky art. Here’s Charles Soule’s and Javier Pulido’s „She-Hulk“, for example:

She-Hulk (USA)

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Ten years ago, in 2006, mainstream comics often focused on „Tits & Ass“-style cheesecake. It’s not a Marvel problem: Many DC books were just as oversexed and cheesy. Ed Benes might be best-known worst offender at DC (Link, 2005).

All in all, I really can’t recommend „Civil War“. Inconsistent writing, inconsistent characters, a conflict that often borders on nonsensical. I don’t think the art style is the problem of this series, and I don’t think „Civil War“ is a particularly bad or sexist super-hero comic: „Civil War“ artist Steve McNiven is quite skilled – and likes detailed, often well-framed, atmospheric tableaus of super-heroes in dramatic poses. I also like the way he designs rooms, government facilities etc.

Still: It’s encouraging to see how far we’ve come.

In 2015, there are MUCH more appealing, often female-driven Marvel comic books.

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If I think of characters like She-Hulk, Ms. Marvel or Maria Hill, I’m glad that THESE cheesy, stripperific poses are not the first or only thing that come to mind, anymore:

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Sue Storm in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Sue Storm in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

She-Hulk and Carol Danvers, Ms. Marvel, in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Maria Hill in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Maria Hill in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Maria Hill in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Maria Hill in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Dagger in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Ms. Mavel vs. Spider-Woman in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Captain America, She-Hulk, Ms. Marvel and Spider-Woman in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

She-Hulk in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

She-Hulk in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

She-Hulk in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Sue Storm in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Sue Storm and Namor in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

 

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Sue Storm in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Tigra in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Namorita in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Emma Frost in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Ms. Marvel in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Maria Hill and She-Hulk in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

Tigra, ???, She-Hulk in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

She-Hulk in „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

??? (Sersi?) „Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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a human bystander/clubgoer:

a human bystander/clubgoer in "Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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Spider-Man (Peter Parker, in a short-lived alternative costume):

"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

„Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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and She-Hulk, defeated and maybe unconscious, on a battlefield:

"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

„Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

 

"Civil War", Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

„Civil War“, Marvel Comics 2006. Art by Steve McNiven.

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Here’s me at the 2015 Leipzig Book Fair with a She-Hulk cosplayer:

She-Hulk, Stefan Mesch

Die besten Jugendbücher 2015/2016

young adult 2015 2016

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Im Frühling habe ich 20 aktuelle Jugendbücher gesammelt und empfohlen.

Im Herbst 20 Jugendbücher mit queeren Figuren.

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Heute: 20 Young-Adult- und Jugendromane, erschienen 2015 – angelesen, gemocht und vorgemerkt.

Britische und US-Titel, die ich gern übersetzt sähe.

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01: JAMES RICE, „Alice and the Fly“

  • Kitsch? Magischer Realismus? Psychische Krankheit? Stilistisch, literarisch macht das Spaß:
  • 323 Seiten, Januar 2015

„Miss Hayes has a new theory. She thinks my condition’s caused by some traumatic incident from my past I keep deep-rooted in my mind. As soon as I come clean I’ll flood out all these tears and it’ll all be ok and I won’t be scared of Them anymore. The truth is I can’t think of any single traumatic childhood incident to tell her. I mean, there are plenty of bad memories – Herb’s death, or the time I bit the hole in my tongue, or Finners Island, out on the boat with Sarah – but none of these are what caused the phobia. I’ve always had it. It’s Them. I’m just scared of Them. It’s that simple.“ [Klappentext, gekürzt]

Alice and the Fly

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02: JASON REYNOLDS, BRENDAN KIELY, „All American Boys“

  • ‚Black Lives Matter‘, Polizeigewalt, Psychologie. Ich bin gespannt!
  • 316 Seiten, September 2015

„A bag of chips. That’s all sixteen-year-old Rashad is looking for at the corner bodega. What he finds instead is a fist-happy cop, Paul Galuzzi, who mistakes Rashad for a shoplifter. But there were witnesses: Quinn Collins—a varsity basketball player and Rashad’s classmate who has been raised by Paul since his own father died in Afghanistan—and a video camera. Soon the beating is all over the news and Paul is getting threatened with accusations of prejudice and racial brutality. Quinn refuses to believe that the man who has basically been his savior could possibly be guilty. But then Rashad is absent. And absent again. And again. And the basketball team—half of whom are Rashad’s best friends—start to take sides. As does the school. And the town. Simmering tensions threaten to explode as Rashad and Quinn are forced to face decisions and consequences they had never considered before.“ [Klappentext, gekürzt]

All American Boys

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03: JENNY VALENTINE, „Fire Colour One“

  • schräge Wohlfühl-Literatur einer eher biederen Autorin.
  • 256 Seiten, Juli 2015

„Iris’s father Ernest is at the end of his life. Her mother has declared war. She means to get her hands on Ernest’s priceless art collection. But Ernest has other ideas. There are things he wants Iris to know. Things he can tell her and things that must wait till he’s gone.“ [Klappentext, gekürzt]

Fire Colour One

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04: MIKE REVELL, „Stonebird“

  • Ein „Middle Grade“-Roman für Leser*innen zwischen 10 und 14. Nicht so kitschig/seicht, wie das Cover befürchten lässt.
  • 308 Seiten, Juni 2015

„Liam doesn’t remember what Grandma was like before she became ill with dementia. He only knows the witch-like old woman who snaps and snarls and eats her birthday cards. Escaping the house one evening, Liam discovers an old stone gargoyle in a rundown church. The gargoyle is alive. It moves unseen in the night, acting out Liam’s stories. And stories can be dangerous things… What if the gargoyle is the only thing that can save Liam’s family?“ [Klappentext, gekürzt]

Stonebird

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05: TIM WYNNE-JONES, „The Emperor of Any Place“

  • Historienkitsch? Im besten Fall hat das hier Jonathan-Safran-Foer-/David-Mitchell-Qualitäten.
  • [nicht verwandt mit Diana Wynne Jones]
  • 336 Seiten, Oktober 2015

„When Evan’s father dies, Evan finds a hand-bound yellow book on his desk: the diary of a Japanese soldier stranded on a small Pacific island in WWII. Why was his father reading it? Who was the American soldier also stranded there? This engrossing mystery novel is a suspenseful, at times terrifying read.“ [Klappentext, gekürzt]

The Emperor of Any Place

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06: STEPHEN DAVIES, „Blood & Ink“

  • einfacher, geradliniger Jihad- und Abenteuerroman – vielleicht zu simpel?
  • 240 Seiten, Juni 2015

„Kadija is the music-loving daughter of a guardian of the sacred manuscripts of the ancient city of Timbuktu, Mali. Ali is a former shepherd boy, trained as a warrior for Allah. Tonight, the Islamist rebels are coming for Timbuktu. They will install a harsh regime of law. Television, football, radios, even music, will be banned. Kadija refuses to let go of her former life. And something in her defiance draws Ali to her. Which path will he choose?“ [Klappentext, minimal gekürzt]

Blood & Ink

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07: SARAH DARER LITTMAN, „Backlash“

  • Cybermobbing, kompetent beschrieben und erzählt.
  • 336 Seiten, April 2015

„It’s been a long time since Lara’s felt this bad, this depressed, this ugly. She’s worked really hard to become pretty and happy – and make new friends after what happened in middle school. Bree used to be best friends with overweight, depressed Lara, but constantly listening to Lara’s issues got to be too much. Secretly, Bree’s glad Christian called Lara out. Lara’s not nearly as amazing as people think. But no one realized just how far Christian’s harsh Facebook comments would push Lara. Not even Bree. As online life collides with real life, things spiral out of control, and not just for Lara. Because when the truth starts to come together, the backlash is even more devastating than anyone could have ever imagined.“ [Klappentext, gekürzt]

Backlash

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08: JONATHAN WEISMAN, „No. 4 Imperial Lane“

  • stilsicher und charmant, aber selbstverliebt und vielleicht zu langsam/träge.
  • 352 Seiten, August 2015

„Welcome to Brighton in 1988 and the University of Sussex, where kids sport Mohawks as conversation drifts from structuralism to Thatcher to the bloody Labour Students. Meet David Heller, an American who’s left the States to escape his own family still mourning the death of a daughter ten years later. To extend his stay, David has taken a job nursing Hans Bromwell. The son of a former MP, and playboy in his day, Hans was left paralyzed by a mysterious accident. When David moves into the Bromwell house, his life becomes quickly entwined with those of Hans, his alcoholic sister Elizabeth, and her beautiful fatherless daughter, as they navigate their new role as fallen aristocracy.“ [Klappentext, gekürzt]

No. 4 Imperial Lane: A Novel

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09: STEPHANIE TROMLY, „Trouble is a Friend of mine“

  • sarkastisch, süffig, interessante Figuren
  • 336 Seiten, August 2015

The first time Philip Digby shows up on Zoe Webster’s doorstep, he’s rude and he treats her like a book he’s already read and knows the ending to. But before she knows it, Zoe’s allowed Digby to drag her into a series of hilarious, dangerous, and only vaguely legal schemes all related to the kidnapping of a local teenage girl. A kidnapping that might be connected to the tragic disappearance of his little sister eight years ago. A contemporary debut with razor-sharp dialogue, ridiculously funny action, and a dynamic duo you won’t soon forget.“ [Klappentext, gekürzt]

Trouble Is a Friend of Mine

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10: JIM SHEPARD, „The Book of Aron“

„Aron and a handful of boys and girls risk their lives by scuttling around the Warsaw ghetto to smuggle and trade contraband through the quarantine walls in hopes of keeping their fathers, mothers, brothers, and sisters alive, hunted all the while by blackmailers and by Jewish, Polish, and German police, not to mention the Gestapo. Jim Shepard has masterfully made this child’s-eye view of the darkest history mesmerizing, sometimes comic despite all odds. Anyone who hears Aron’s voice will remember it forever.“ [Klappentext, gekürzt]

The Book of Aron

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2015 ya

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11: SARA NOVIC, „Girl at War“

  • eins der beliebtesten Bücher des Jahres. ich bin auf Seite 50: kompetent, aber bisher sehr brav und langsam runter-erzählt.
  • 320 Seiten, Mai 2015

„Zagreb, summer of 1991. Ten-year-old Ana Jurić is a carefree tomboy who runs the streets of Croatia’s capital with her best friend, Luka. But as civil war breaks out, soccer games and school lessons are supplanted by sniper fire and air raid drills. When tragedy suddenly strikes, Ana is lost to a world of guerilla warfare and child soldiers; a daring escape plan to America becomes her only chance for survival. Ten years later Ana is a college student in New York. She’s been hiding her past from her boyfriend, her friends, and most especially herself. Haunted by the events that forever changed her family, she returns alone to Croatia, where she must rediscover the place that was once her home and search for the ghosts of those she’s lost.“ [Klappentext, minimal gekürzt]

Girl at War

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12: LAURA ROSE WAGNER, „Hold tight, don’t let go. A novel of Haiti“

  • Auch hier bin ich auf Seite 50 – und weiß nicht, ob ich fertig lesen soll: sympathische Ich-Erzählerin – aber bisher sehr erwartbar/bekannt.
  • 272 pages, January 2015

„The vivid story of two teenage cousins, raised as sisters, who survive the devastating 2010 earthquake in Haiti. After losing the woman who raised them, Magdalie and Nadine must fend for themselves in the aftermath of the quake. The girls are inseparable until Nadine, whose father lives in Miami, sends for her but not Magdalie. As she leaves, Nadine makes a promise she cannot keep: to bring Magdalie to Miami, too.“ [Klappentext, gekürzt]

Hold Tight, Don't Let Go

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13: NEAL SHUSTERMAN, „Challenger Deep“

  • Neal Shusterman ist Pathos-König. Das hier ist eigensinnig – aber SEHR dick aufgetragen.
  • 320 Seiten, April 2015

„Caden Bosch is on a ship that’s headed for the deepest point on Earth: Challenger Deep, the southern part of the Marianas Trench. Caden Bosch is a brilliant high school student. Caden Bosch is designated the ship’s artist. Caden Bosch pretends to join the school track team but spends his days walking for miles, absorbed by the thoughts in his head. Caden Bosch is split between his allegiance to the captain and the allure of mutiny. Caden Bosch is torn. A captivating and powerful novel“ [„…about mental illness?“ Klapptentext, gekürzt]

Challenger Deep

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14: ROBYN SCHNEIDER, „Extraordinary Means“

  • ein Gegenentwurf zu „The Fault in our Stars“ und „Red Band Society“?
  • 336 Seiten, Mai 2015

„Two teens with a deadly disease fall in love on the brink of a cure. At seventeen, overachieving Lane finds himself at Latham House, a sanatorium for teens suffering from an incurable strain of tuberculosis. Part hospital and part boarding school, Latham is a place of endless rules and confusing rituals. There, Lane encounters a girl he knew years ago. Instead of the shy loner he remembers, Sadie has transformed. At Latham, she is sarcastic, fearless, and utterly compelling. Her friends, a group of eccentric troublemakers, fascinate Lane, who has never stepped out of bounds. But as Lane and Sadie begin to fall in love and their group begins to fall sicker, their insular world threatens to come crashing down.“ [Klappentext, gekürzt]

Extraordinary Means

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15: SIOBHAN CURHAM, „True Face“

„We are living in the age of the image – the perfect image. Young women are under pressure to project a persona of perfection. True Face shows how to resist the pressure from the ‚perfection police‘ and take off the masks. In chapters dealing with body image, bullying, social media, love, sex and more, Siobhan Curham encourages young women and girls to be honest, dream big, and create lives that are happy and fulfilling. Perfect for ages 13+ – and for the Girls fan in her 20s/30s too!“ [Klappentext, gekürzt]

True Face

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16: AISHA SAEED, „Written in the Stars“

  • „Verschleppt ins Morgenland“? So müde mich dieser Klischee-Blick auf die islamische Welt macht – hier funktioniert es stilistisch, psychologisch.
  • 277 Seiten, März 2015

„Naila’s conservative immigrant parents have always said the same thing: She may choose what to study, how to wear her hair, and what to be when she grows up—but they will choose her husband. Until then, dating—even friendship with a boy—is forbidden. When Naila breaks their rule by falling in love with Saif, her parents are livid. Convinced she has forgotten who she truly is, they travel to Pakistan to visit relatives and explore their roots. But Naila’s vacation turns into a nightmare when she learns that plans have changed—her parents have found her a husband and they want her to marry him, now!“ [Klappentext, gekürzt]

Written in the Stars

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17: KERIS STAINTON, „Counting Stars“

  • sympathisch alltäglicher, harmloser WG-Roman ohne viel Romance-Kitsch.
  • 324 Seiten, September 2015

„Six ‚friends‘, one flat, big dreams… what could go wrong? When 18-year-old Anna leaves school and moves to Liverpool, she feels like her life is finally beginning. But Anna’s job quickly falls through… and it’s not long before Anna starts using her blog to talk about her experiences, from the hilarious to the ridiculous to the little-bit-scary. But when Anna spills a bigger secret than she can handle, suddenly the consequences are all too real. She’ll have to prove she has the mettle to make it in the big city, or risk losing everything she thinks she wants.“ [Klappentext, gekürzt]

Counting Stars

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18: THANHHA LAI, „Listen, Slowly“

  • Vietnam durch die Augen einer vietnamesischstämmigen jungen Amerikanerin. Einfach, aber klug.
  • 272 Seiten, Februar 2015

„Mai, a California girl born and raised, has to travel to Vietnam with her grandmother, who is going back to find out what really happened to her husband during the Vietnam War. Mai’s parents think this trip will be a great opportunity for Mai to learn more about her culture. But to Mai, those are their roots, not her own. Vietnam is hot, smelly, and the last place she wants to be. To survive her trip, Mai must find a balance between her two completely different worlds.“ [Klappentext, gekürzt]

Listen, Slowly

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zwei Titel von 2014, erst jetzt entdeckt:

19: PATTY BLOUNT, „Some Boys“

  • im schlimmsten Fall ist das eine billige „Dark Romance“ – doch bisher überzeugt mich die Hauptfigur: Wut, Sarkasmus, Dringlichkeit!
  • 339 Seiten, August 2014

„After she accuses the town golden boy of rape, everyone turns against Grace. They call her a slut and a liar. But…Ian doesn’t. He’s funny and kind with secrets of his own. But how do you trust the best friend of the boy who raped you?A gut-wrenching, powerful love story told from alternating points of view.“ [Klappentext, gekürzt]

Some Boys

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20: TARA DAIRMAN, „All Four Stars“

  • putzige Middle-Grade-Novel über eine junge kochverrückte Sechstklässlerin: Fortsetzung erscheint 2016.
  • 288 Seiten, Juli 2014

„Meet Gladys Gatsby: New York’s toughest restaurant critic. (Just don’t tell anyone that she’s in sixth grade.) Gladys has been cooking gourmet dishes since the age of seven, only her fast-food-loving parents have no idea! Now she’s eleven, and after a crème brûlée accident (just a small fire), Gladys is cut off from the kitchen (and her allowance). She’s devastated but soon finds just the right opportunity to pay her parents back when she’s mistakenly contacted to write a restaurant review for one of the largest newspapers in the world. But in order to meet her deadline and keep her dream job, Gladys must cook her way into the heart of her sixth-grade archenemy and sneak into New York City—all while keeping her identity a secret! Easy as pie, right?“ [Klappentext, minimal gekürzt]

All Four Stars

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…und eine Thriller-Reihe aus Deutschland, von der ich lange wusste, aber die ich mir – wegen der kindischen, nichtssagenden Cover und den altbackenen Figurennamen – viel seichter und harmloser vorgestellt hatte:

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21: MONIKA FETH, „Der Libellenflüsterer“

  • das klingt SO bieder und nach „deutsches Jugendbuch“… aber Feth schreibt so plastisch und plausibel, dass ich sobald wie möglich weiterlesen will.
  • 529 Seiten, August 2015

„Merle ist Tierschützerin. Ein Hund, den sie einst vermittelt hatte, starb wenige Wochen später auf grausame Weise. Der neue Besitzer wurde angeklagt und aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Nun kreuzen sich ihre Wege erneut und Merle kommt einem weit gefährlicheren Geheimnis auf die Spur…“ [Klappentext, gekürzt]

Der Libellenflüsterer

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Jugendbücher 2015

Die besten Sachbücher

Sachbücher 2015

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Ich habe fünf Tage lang Verlagsprogramme durchsucht, Bücher angelesen, vorgemerkt…

…und über 80 Neuerscheinungen gefunden, die einen Blick wert sind:

  • Sachbücher 2015
  • Jugendbücher 2015/2016
  • US-Romane 2015
  • Neuerscheinungen in Deutschland, Ende 2015
    [die folgenden Posts/Links kommen in den nächsten Tagen]

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zuerst: 20 – ältere – Bücher, die ich las und sehr empfehlen kann:

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zehn Sachbuch-Favoriten:

Europa in Ruinen: Augenzeugenberichte aus den Jahren 1944 bis 1948  Schwarzer Regen  In Cold Blood   Stasiland: Stories from Behind the Berlin Wall  Nothing to Envy: Ordinary Lives in North Korea
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The Fire Next Time  Columbine  Understanding Popular Culture  Goodbye to All That: Writers on Loving and Leaving New York  Where the Girls Are: Growing Up Female with the Mass Media
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zehn Memoirs, die ich empfehle:

Weiter leben. Eine Jugend.  Geschichte eines Deutschen  Phi Phi Island: Ein Bericht  Vier Arten meinen Vater zu beerdigen  Swing Low
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Autoportrait  Fun Home. A Family Tragicomic: Eine Familie von Gezeichneten  Burma Chronicles  You Can't Go Home Again  The Bucolic Plague: How Two Manhattanites Became Gentlemen Farmers: An Unconventional Memoir
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20 aktuelle Titel, in den letzten Tagen angelesen und vorgemerkt:

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01: MOHAMEDOU OULD SLAHI, „Guantánamo Diary“

  • bis heute inhaftiert: ein Gefangener beschreibt Folter und jahrzehntelange Haft.
  • 379 Seiten, Januar 2015; deutsch bei Klett-Cotta/Tropen

„Im Jahr 2005 begann Slahi, seine Geschichte aufzuschreiben: Er berichtet von seinen Entführungen durch die Geheimdienste, den Folterungen und den Begegnungen mit seinen Peinigern, aber auch mit Menschen, die sich ihm zuwandten. Der erste Bericht eines Guantanamo-Gefangenen, dessen offizielle Freigabe durch jahrelange juristische Anstrengungen erzwungen wurde.“ [Klappentext, gekürzt]

Guantánamo Diary

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02: ASTRID LINDGREN, „Die Menschheit hat den Verstand verloren: Tagebücher 1939-1945“

  • kein Kitsch: Astrid Lindgrens Tagebücher aus dem zweiten Weltkrieg
  • 576 Seiten, September 2015

„Astrid Lindgrens Geschichten handeln von Mut, Hoffnung, Liebe und Widerstand. Lange bevor die Bücher entstanden, schrieb sie ihre Gedanken über das dunkelste Kapitel des 20. Jahrhunderts nieder: den Zweiten Weltkrieg. In ihren Tagebüchern schildert sie, wie Europa von Faschismus, Rassismus und Gewalt vergiftet wird. Nachdenklich und betroffen, aber auch mit dem so unverwechselbaren Tonfall stellt Astrid Lindgren in ihren Tagebüchern wichtige Fragen, die heute wieder von erschreckender Aktualität sind. Daneben erzählt sie von ihrem Familienleben und den ersten Schreibversuchen: 1944 schenkt sie ihrer Tochter das Manuskript von „Pippi Langstrumpf“ zum Geburtstag.“

Die Menschheit hat den Verstand verloren: Tagebücher 1939-1945  …und, trotz einer etwas durchwachsenen Kritik:  Denne Dag, Et Liv - En Astrid Lindgren-biografi

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03: BRUCE SCHNEIER: „Data and Goliath: The Hidden Battles to control your Data and control your World“

  • einer der informiertesten, unpolemischsten Datenschützer erklärt die aktuellen Krisen und Rechtsbrüche.
  • 400 Seiten, März 2015, deutsch bei Redline Verlag

„Your cell phone provider tracks your location. Your online patterns reveal if you’re unemployed, sick, or pregnant. Google knows what you’re thinking because it saves your private searches. The powers that surveil us do more than simply store this information. Corporations use surveillance to manipulate not only the news articles and advertisements we each see, but also the prices we’re offered. Governments use surveillance to discriminate, censor, chill free speech, and put people in danger worldwide. And both sides share this information with each other or, even worse, lose it to cybercriminals in huge data breaches.

The result is a mass surveillance society of our own making. But have we given up more than we’ve gained? In Data and Goliath, security expert Bruce Schneier shows us what we can do to shake up surveillance-based business models, while also providing tips for you to protect your privacy every day. You’ll never look at your phone, your computer, your credit cards, or even your car in the same way again.“ [Klappentext, gekürzt]

Data and Goliath: The Hidden Battles to Collect Your Data and Control Your World

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04: SCOTT L. MONTGOMERY, „The Shape of the New: Four Big Ideas and how they made the Modern World“

  • vier Ideen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die das 20. Jahrhundert bestimmten: interessantes geistesgeschichtliches und politisches Panorama.
  • 497 Seiten, Mai 2015

„This panoramic book tells the story of how revolutionary ideas from the Enlightenment about freedom, equality, evolution, and democracy have reverberated through modern history and shaped the world as we know it today. A testament to the enduring power of ideas, The Shape of the New offers unforgettable portraits of Adam Smith, Thomas Jefferson, Alexander Hamilton, Charles Darwin, and Karl Marx—heirs of the Enlightenment who embodied its highest ideals about progress—and shows how their thoughts, over time and in the hands of their followers and opponents, transformed the very nature of our beliefs, institutions, economies, and politics. Yet these ideas also hold contradictions. They have been used in the service of brutal systems such as slavery and colonialism, been appropriated and twisted by monsters like Stalin and Hitler, and provoked reactions against the Enlightenment’s legacy by Islamic Salafists and the Christian Religious Right. The Shape of the New argues that it is impossible to understand the ideological and political conflicts of our own time without familiarizing ourselves with the history and internal tensions of these world-changing ideas. With passion and conviction, it exhorts us to recognize the central importance of these ideas as historical forces and pillars of the Western humanistic tradition.“ [Klappentext, leicht gekürzt]

The Shape of the New: Four Big Ideas and How They Made the Modern World

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05: DAVID CRABB, „Bad Kid: A Memoir of growing up Goth & Gay in Texas“

  • sympathischer Coming-of-Age-Bericht
  • 336 Seiten, Mai 2015

„A hilarious coming-of-age memoir from comedian and storyteller David Crabb tells a universally resonant story about growing up gay and Goth in San Antonio, Texas. What saved him was finding a group of outlandish friends who reveled in being outsiders. David found himself enmeshed with misfits: wearing black, cutting class, staying out all night, drinking, tripping, chain-smoking, idolizing The Smiths, Pet Shop Boys, and Joy Division.“ [Klappentext, gekürzt]

Bad Kid: A Memoir on Growing Up Goth & Gay in Texas

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06: COLIN ATROPHY HAGENDORF: „Slice Harvester: A Memoir in Pizza“

  • die Kritiken sind durchwachsen – doch das Konzept klingt SO gut: jede Sorte Pizza, die es in Manhattan gibt, einmal probieren, binnen zwei Jahren!
  • 224 Seiten, August 2015

„Over the course of two years, a twenty-something punk rocker eats a cheese slice from every pizzeria in New York City, gets sober, falls in love, and starts a blog that captures headlines around the world. Since its arrival on US shores in 1905, pizza has risen from an obscure ethnic food to an iconic symbol of American culture. In August 2009, Colin Hagendorf set out to review every regular slice of pizza in Manhattan.“ [Klappentext, gekürzt]

Slice Harvester: A Memoir in Pizza

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07: BEATE KLARSFELD, SERGE KLARSFELD, „Erinnerungen“

  • Memoiren eines deutsch-französischen Journalisten-Ehepaars
  • 624 Seiten, deutsch bei Piper

„Nazi! Mit diesem Ruf stürmt Beate Klarsfeld am 7. November 1968 auf dem Bundesparteitag der CDU den Vorstandstisch und ohrfeigt den Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger. Kiesinger war 1933 in die NSDAP eingetreten und hatte während des Zweiten Weltkriegs in der Rundfunkpolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes gearbeitet. Die Ohrfeige ist der Startschuss für die Lebensaufgabe von Beate Klarsfeld und ihrem Mann Serge: als passionierte Nazijäger verfolgen die Klarsfelds die Schreibtischtäter und die Schlächter des Holocaust – in Deutschland, wo sie straffrei leben, im Nahen Osten und in Südamerika, wohin viele geflohen sind. Sie entreißen ihre Opfer dem Vergessen, veröffentlichen ihre Bilder und Namen. Die Erinnerungen des Paares sind Zeugnis ihres lebenslangen Kampfes für die Rechte der Opfer und zugleich bewegendes Dokument einer großen Liebe.“ [Klappentext, ungekürzt]

Mémoires (BIOGRAPHIES, ME)

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08: JULIE LYTHCOTT-HAIMS: „How to Raise an Adult“

  • Pädagogin erklärt, was überfürsorgliche Eltern anrichten: mich hat die – sehr kulturwissenschaftliche, klug-essayistische – Einleitung überzeugt.
  • 368 Seiten, Juni 2015

„A provocative manifesto that exposes the harms of helicopter parenting: Lythcott-Haims offers practical alternative strategies that underline the importance of allowing children to make their own mistakes and develop the resilience, resourcefulness, and inner determination necessary for success.“ [Klappentext, gekürzt]

How to Raise an Adult: Break Free of the Overparenting Trap and Prepare Your Kid for Success

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09: WILLIAM FINNEGAN: „Barbarian Days: A Surfing Life“

  • klingt nach kitschiger Selbstbeweihräucherung – aber stilistisch/literarisch klappt das ganz gut:
  • 447 Seiten, Juli 2015

„A deeply rendered self-portrait of a lifelong surfer: Raised in California and Hawaii, Finnegan started surfing as a child. For years, he wandered through the South Pacific, Australia, Asia, Africa. He went on to become a distinguished writer and war reporter. Barbarian Days is an old-school adventure story, an intellectual autobiography, a social history, a literary road movie.“ [Klappentext, gekürzt]

Barbarian Days: A Surfing Life

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10: CHARLOTTE GORDON, „Romantic Outlaws: The extraordinary Lives of Mary Wollstonecraft and her Daughter Mary Shelley“

  • Doppelbiografie über die „Frankenstein“-Autorin und ihre Mutter
  •  672 Seiten, April 2015

„Romantic Outlaws is the first book to tell the story of the passionate and pioneering lives of Mary Wollstonecraft – English feminist and author of the landmark book, The Vindication of the Rights of Women – and her novelist daughter Mary Shelley, author of Frankenstein.

Although mother and daughter, these two brilliant women never knew one another – Wollstonecraft died of an infection in 1797 at the age of thirty-eight, a week after giving birth. Nevertheless their lives were so closely intertwined, their choices, dreams and tragedies so eerily similar, it seems impossible to consider one without the other. Both women became famous writers; fell in love with brilliant but impossible men; and were single mothers who had children out of wedlock; both lived in exile; fought for their position in society; and thought deeply about how we should live. And both women broke almost every rigid convention there was to break: Wollstonecraft chased pirates in Scandinavia. Shelley faced down bandits in Naples. Wollstonecraft sailed to Paris to witness the Revolution. Shelley eloped in a fishing boat with a married man. Not only did Wollstonecraft declare the rights of women, her work ignited Romanticism.“ [Klappentext, gekürzt]

Romantic Outlaws: The Extraordinary Lives of Mary Wollstonecraft and Her Daughter Mary Shelley

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2015 Sachbücher

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11: NEIL MacGREGOR: „Deutschland: Erinnerungen einer Nation“

  • eine Kulturgeschichte Deutschlands, erklärt an mehreren Gegenständen/Objekten.
  • 640 Seiten, Original November 2014, deutsch im September 2015 bei C.H. Beck

Deutschlands Grenzen waren oft in Bewegung, und die längste Zeit der letzten 500 Jahre bestand es aus einem bunten Mosaik von politischen Gebilden. Doch es gibt auch Erinnerungen, die allen Deutschen gemeinsam sind: Neil MacGregors Reise durch die deutsche Geschichte beginnt mit dem Brandenburger Tor und endet mit Gerhard Richter. Unterwegs begegnen wir Gutenbergs Buchdruck, Porzellan aus Dresden, deutschem Bier und deutscher Wurst, Goethe, Schneewittchen und Mutter Courage, der Krone Karls des Großen, einem Tauchanzug made in Ostdeutschland und dem Tor von Buchenwald. Wie es Neil MacGregor gelingt, all diese Objekte zum Sprechen zu bringen und sie von deutscher Geschichte erzählen zu lassen, ist intelligent, bravourös und unterhaltsam.“ [Klappentext, gekürzt]

Deutschland: Erinnerungen einer Nation

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12: RICHARD J. EVANS: „The Third Reich in History and Memory“

  • Essays von einem der wichtigsten Historiker/NS-Experten
  • 496 Seiten, Februar 2015

„The acclaimed author of the Third Reich trilogy reveals the shifting perspectives on Nazism’s rise to political power, its economic intricacies, and extension into postwar Germany. Evans considers how the Third Reich is increasingly viewed in a broader international context, as part of the age of imperialism and explores the complex relationship between memory and history.“ [Klappentext, gekürzt]

The Third Reich in History and Memory

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13: SARAH HELM: „Ravensbrück: Life and Death in Hitler’s Concentration Camp for Women“

  • ein Konzentrationslager, auf 700 Seiten erklärt
  • 768 Seiten, März 2015

„Ravensbrück, the largest female-only concentration camp, where more than 100,000 women consisting of more than twenty nationalities were imprisoned just fifty miles north of Berlin. Ninety percent of Ravensbrück’s prisoners were not Jewish. Rather, they were political prisoners, Resistance fighters, lesbians, prostitutes. In a perverse twist, most of the guards were women themselves.“ [Klappentext, gekürzt]

Ravensbrück: Life and Death in Hitler's Concentration Camp for Women

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14: NIKOLAUS WACHSMANN, „KL: A History of the Nazi Concentration Camps“

  • das System der Konzentrationslager, auf 880 Seiten erklärt
  • 880 Seiten, April 2015

„In a landmark work of history: Nikolaus Wachsmann offers an integrated account of the Nazi concentration camps from their inception in 1933 through their demise in 1945. There has been no history of the camp system that tells the full story of its broad development and the everyday experiences of its inhabitants, both perpetrators and victims, and all those living in what Primo Levi called „the gray zone.“ [Klappentext, gekürzt]

KL: A History of the Nazi Concentration Camps

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15: YEONMI PARK, „In Order to Live: A North Korean Girl’s Journey to Freedom“

„Yeonmi Park träumte nicht von der Freiheit, als sie im Alter von erst 13 Jahren aus Nordkorea floh. Sie wusste nicht einmal, was Freiheit ist. Alles, was sie wusste war, dass sie um ihr Leben lief, dass sie und ihre Familie sterben würde, wenn sie bliebe – vor Hunger, an einer Krankheit oder gar durch Exekution. In ihrem Buch erzählt Yeonmi Park von ihrem Kampf ums Überleben in einem der dunkelsten und repressivsten Regime unserer Zeit; sie erzählt von ihrer grauenhaften Odyssee durch die chinesische Unterwelt, bevölkert von Schmugglern und Menschenhändlern, bis nach Südkorea; und sie erzählt von ihrem erstaunlichen Weg zur führenden Menschenrechts-Aktivistin mit noch nicht einmal 21 Jahren.“ [Klappentext, gekürzt]

In Order to Live: A North Korean Girl's Journey to Freedom

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16: ERIK LARSON, „Dead Wake: The Last Crossing of the Lusitania“

„Das Schiff, dessen Untergang den Ersten Weltkrieg entschied. Am 7. Mai 2015 ist es 100 Jahre her, dass das amerikanische Passagierschiff Lusitania während des Ersten Weltkriegs von einem deutschen U-Boot angegriffen wurde und 1200 Menschen ihr Leben verloren.“ [Klappentext, gekürzt]

Dead Wake: The Last Crossing of the Lusitania

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17: SUSAN SOUTHARD, „Nagasaki: Life after Nuclear War“

  • fünf Portraits von Überlebenden des Atombombenabwurfs auf Nagasaki, 1946
  • 416 Seiten, Juli 2015

„74,000 people died within the first five months, and another 75,000 were injured. Published on the seventieth anniversary of the bombing, Nagasaki takes readers from the morning of the bombing to the city today, telling the first-hand experiences of five survivors, all of whom were teenagers at the time of the devastation. Susan Southard has spent years interviewing hibakusha (“bomb-affected people”) and researching the physical, emotional, and social challenges of post-atomic life. She weaves together dramatic eyewitness accounts with searing analysis of the policies of censorship and denial that colored much of what was reported about the bombing both in the United States and Japan.“ [Klappentext, gekürzt]

Nagasaki: Life After Nuclear War

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18: KATE HARDING, „Asking for it. The alarming Rise of Rape Culture and what we can do about it“

  • Kate Harding erklärt „Rape Culture“, sachlich, packend, sympatisch.
  • 272 Seiten, Dezember 2014

„Dominique Strauss-Kahn’s arrest. The alleged rape crew of Steubenville, Ohio. Sexual violence has been so prominent in recent years that the feminist term “rape culture” has finally entered the mainstream. But what, exactly, is it? Asking for It makes the case that twenty-first century America supports rapists more effectively than victims.“ [Klappentext, gekürzt]

Asking for It: The Alarming Rise of Rape Culture and What We Can Do about It

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19: JEFF CHANG, „Who we be: The Colorization of America“

  • Einwanderung in die USA: der Stand der Dinge.
  • 416 Seiten, Oktober 2014

„Race. The greatest social divide in American life, a half-century ago and today. During that time, the U.S. has seen the most dramatic demographic and cultural shifts in its history, what can be called the colorization of America. But the same nation that elected its first Black president on a wave of hope is still plunged into endless culture wars. After eras framed by words like „multicultural“ and „post-racial,“ do we see each other any more clearly?“ [Klappentext, gekürzt]

Who We Be: The Colorization of America

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20: TOM GJELTEN, „A Nation of Nations: A Great American Immigration Story“

  • Einwanderung in die USA: Anekdoten und Geschichten, vielleicht zu geschwätzig.
  • 416 Seiten, September 2015

„In the fifty years since the 1965 Immigration and Nationality Act, the foreign-born population of the United States has tripled. Significantly, these immigrants are not coming from Europe, as was the case before 1965, but from all corners of the globe. A Nation of Nations follows the lives of a few immigrants to Fairfax County, Virginia over recent decades as they gradually “Americanize.” Hailing from Korea, Bolivia, and Libya, these families have stories that illustrate common immigrant themes: friction between minorities, economic competition and entrepreneurship, and racial and cultural stereotyping.“ [Klappentext, gekürzt]

A Nation of Nations: A Great American Immigration Story

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interessant außerdem:

Something Must Be Done About Prince Edward County: A Family, a Virginia Town, a Civil Rights Battle  Drowned City: Hurricane Katrina and New Orleans  Indianer und Pirat: Kindheit eines begabten Störenfrieds  Die Mutter meiner Mutter  Sound of the Cities - Los Angeles: Eine Popmusikalische Entdeckungsreise

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Der lange Sommer der Theorie: Geschichte einer Revolte  Polinas Tagebuch  Crossroads: Women Coming of Age in Today's Uganda

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sachbücher 2015

Die schönsten und besten Buchcover: 50 Favoriten

 

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Illustration & Design, 2015:

Michael J. Seidlinger | Greg Hrbek | Kenneth Oppel | Sara Taylor | James Rice | Silvia Moreno-Garcia | Kristine Bilkau | Brian Morton | Ann Packer | Matt Fraction & Chip Zdarsky | Julie Mayhew | Sabine Rennefanz | Christoph Peters | Etgar Keret | Aziz Ansari | Tyler Oakley | Erik Brandt-Höge | Warren Ellis | Angela Flournoy | Boris Razon | Hilary T. Smith

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01:
001

https://www.goodreads.com/book/show/25992479-the-strangest

(…„The Stranger“, Albert Camus)

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02:

002

https://www.goodreads.com/book/show/24869879-not-on-fire-but-burning

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03:

003

https://www.goodreads.com/book/show/23271637-the-nest

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04:

004

https://www.goodreads.com/book/show/22750458-boring-girls

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05:

005

https://www.goodreads.com/book/show/23588512-alice-and-the-fly

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06:

006

https://www.goodreads.com/book/show/22609306-signal-to-noise

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07:

007

https://www.goodreads.com/book/show/24179574-die-gl-cklichen

(…2014:)

kristine bilkau glücklichen florence gordon

https://www.goodreads.com/book/show/20256545-florence-gordon

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08:

008

https://www.goodreads.com/book/show/22609396-the-children-s-crusade

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09:

009

https://www.goodreads.com/book/show/23228585-sex-criminals-vol-2

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10:

010

https://www.goodreads.com/book/show/25259482-the-big-lie

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11:

011

https://www.goodreads.com/book/show/26075930-die-mutter-meiner-mutter

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12:

012

https://www.goodreads.com/book/show/26124114-der-arm-des-kraken

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13:

013

https://www.goodreads.com/book/show/23399025-the-seven-good-years

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14:

014

https://www.goodreads.com/book/show/23453112-modern-romance

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15:

015

https://www.goodreads.com/book/show/25507925-binge

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16:

016

https://www.goodreads.com/book/show/23882665-flamingostar

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17:

017

https://www.goodreads.com/book/show/23518316-trees-vol-1

[gute Comicreihe: Empfehlung!]

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18:

020

https://www.goodreads.com/book/show/22827551-the-turner-house

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19:

018

https://www.goodreads.com/book/show/24177013-palladium

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20:

019

https://www.goodreads.com/book/show/23394856-hellwach

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[…2015: https://www.goodreads.com/book/show/23499242-fire-colour-one]

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buchcover 2015 - lieblingscover. bold typography, popping colors. my personal favorites.

… 2015 …

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2014 etc.:

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21:

021

https://www.goodreads.com/book/show/20613519-wallflowers

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22:

022

https://www.goodreads.com/book/show/178565.Excellent_Women

[gutes Buch: Empfehlung!]

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23:

023

https://www.goodreads.com/book/show/18465602-the-ploughmen

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24:

024

https://www.goodreads.com/book/show/22067499-a-planet-for-rent

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25:

025

https://www.goodreads.com/book/show/24106922-fremdes-land

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26:

026

https://www.goodreads.com/book/show/2460478.The_Chrysalids

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27:

027

https://www.goodreads.com/book/show/416082.Hey_Wait_

[gutes Comic, Empfehlung!]

&, 2005:

027a

https://www.goodreads.com/book/show/539391.Why_Are_You_Doing_This_

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28:

028

https://www.goodreads.com/book/show/591214.Lunar_Park

[süffige, Stephen-King-artige Satire: Empfehlung!]

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&, 1999:

028a

https://www.goodreads.com/book/show/591220.Glamorama_

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29:

029

https://www.goodreads.com/book/show/722418.Nalda_Said

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30:

030

https://www.goodreads.com/book/show/319964.On_The_Black_Hill

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31:

031

https://www.goodreads.com/book/show/3273565-brave-new-world

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32:

032

https://www.goodreads.com/book/show/11925184-the-infinite-library

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33:

033

https://www.goodreads.com/book/show/159019.The_Only_Alien_on_the_Planet

[guter Young-Adult-Klassiker: Empfehlung!]

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34:

034

https://www.goodreads.com/book/show/2547992.Zone_Null

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35:

035

https://www.goodreads.com/book/show/18465801-1-zankoku-na-kami-ga-shihaisuru-1

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(…2008:)

035a

https://www.goodreads.com/book/show/6351000-sakamichi-no-apollon

[gute Manga-Reihe: Empfehlung!]

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36:

036

https://www.goodreads.com/book/show/2561548.Turmhoch_und_meilenweit

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37:

037

https://www.goodreads.com/book/show/15811580-flimsy-little-plastic-miracles

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38:

038

https://www.goodreads.com/book/show/997901._

[gute Kolumnen/Essays: Empfehlung!]

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39:

039

https://www.goodreads.com/book/show/8232072-quai-d-orsay-chroniques-diplomatiques-tome-1

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40:

040

https://www.goodreads.com/book/show/23390803-und-dann-platzt-der-kopf

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41:

041

https://www.goodreads.com/book/show/15797180-first-novel

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42:

042

https://www.goodreads.com/book/show/22246871-knochenpalast

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43:

043

https://www.goodreads.com/book/show/25001552-voor-altijd-voor-het-laatst

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44:

044

https://www.goodreads.com/book/show/164452.The_Practice_of_Everyday_Life

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45:

045

https://www.goodreads.com/book/show/6767308-der-einzige-mann-auf-dem-kontinent

[guter Roman: Empfehlung!]

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46:

046

https://www.goodreads.com/book/show/1574310.French_Milk

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47:

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https://www.goodreads.com/book/show/18632763-caf

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48:

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https://www.goodreads.com/book/show/6422238-makers

[schöner Sci-Fi-Roman: Empfehlung!]

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49:

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https://www.goodreads.com/book/show/162002.Wolf_Solent

[guter Roman: Empfehlung!]

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50:

050

https://www.goodreads.com/book/show/7715397-supergirl-vol-8

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Ich bin kein Fan des „Fotofilter + Umriss eines Menschen + Kitschlandschaft“-Trends:

metrolit krimis silhouette

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auch hier, bei Pizzolattos „True Detective“:

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immer kitschig, immer zu… Hochglanz/Instagram/Hautcreme-Werbung.

aber: HIER (unten) funktioniert es für mich.

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silhouette kitsch

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am schlimmsten sind für mich historische Romane in Deutschland – denn fast ALLE sind im selben Pergament-Look und mit der selben roten Schrift.

historische Romane Pergamentlook alle gleich Lovelybooks

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ein US-Trend 2015: erotische „New Adult“- und „Dark Romance“-Romane über das Sexleben von College-Studentinnen mit finsteren Hipster-, Bart-, Tattoo- und Anzug-Models auf dem Cover:

hipster dark romance new adult

 

#blogfragen: Alles über Buch- und Literaturblogs

blogfragen stefan mesch

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Die (immer gleichen) Debatten über Qualität und Selbstverständnis von Buch- und Literaturblogs verlieren – zum Glück – langsam an Schwung: Niemand, der online über Lesen und Bücher schreibt, muss sich dauernd neu erklären, entschuldigen, rechtfertigen.

Trotzdem habe ich viele Fragen an Rezensent*innen und Blogger*innen – und sammelte Ende September 2015 eine erste Runde: 15 #blogfragen zum Mitnehmen und Beantworten.

über 20 Buch- und Literaturblogs haben seitdem geantwortet:

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Chris Popp von Booknerds.de hat eine Liste mit „unbequemen, stachligen, kratzigen“ Fragen veröffentlicht. Ich habe hier (Link) geantwortet. Eva Maria Höreth hat einen Fragenkatalog an Autor*innen zusammengestellt. Auf ihrem Blog Steglitzmind stellt Gesine von Prittwitz schon seit Jahren Fragen an Blogger: Empfehlung!

Meine 50 Lieblings-Buch- und Literaturblogs habe ich im Juli hier gesammelt und verlinkt.

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blogfragen buchblogs stefan mesch

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Ich habe alle Antworten gelesen, wollte ein paar Lieblings-Statements sammeln und verlinken…

…und habe jetzt, in den letzten sechs Stunden, folgende (monströs lange!) Antwort-Collage montiert. Meine Fragen – und eine Reihe von Antworten, manchmal um einige Sätze gekürzt.

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01 Das Lieblingsbuch meiner Mutter:

Buchimpressionen: „Ob sie EINS hat, weiß ich nicht, auf jeden Fall liebt sie die Lyrik von Eva Strittmatter und stand mit der Schriftstellerin bis zu ihrem Tod in (hand)schriftlicher Verbindung.“

Zürcher Miszellen: „Wahrscheinlich ein 500-Seiten-Paperback, in dem jemand sein Gedächtnis verliert.“

Muromez: „Sie kann sich als Vielleserin nicht festlegen. Vielleicht eins von Iwan Bunin. Kein Konkretes. Meint sie. Wechsle ja ständig.“

Schlaue Eule: „Sie konnte sich nicht entscheiden und ihr sind immer mehr eingefallen! „Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur“ – Vladimir Vertlib, „Glasperlenspiel“ – Hermann Hesse, „Der Fuchs war immer schon der Jäger“ – Herta Müller, „Eine liebevolle Sicht auf die Erde“ – Elisabeth Loibl.“

Buchkolumne, Karla Paul: „Wann schafft endlich mal jemand den Begriff „Lieblingsbuch“ ab? Wer kann sich denn für ein Buch entscheiden und warum müssen wir das eigentlich? Meiner Mutter geht es da wie mir und sie hat verschiedene Bücher gern gelesen – z.B. „Nicht ohne meine Tochter“ oder auch das von mir empfohlene „Drachenläufer“ von Khaled Hosseini sowie „Das karmesinrote Blütenblatt“ von Michel Faber. Sie versinkt gern in Geschichten, Schicksalen und lässt sich dann von fremden Erlebnissen, Charakteren umarmen.“

Denkzeiten: „Meine Mutter las keine Bücher, ging aber jede Woche mit mir in die Bibliothek – so hat sie mich quasi in die Sucht getrieben.“

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02 Das Lieblingsbuch meines Vaters:

Schöne Seiten: „Mein Vater liest alles, was im Haus herumliegt, die Bücher meiner Mutter und die, die ich ihm mitbringe. Vorzugsweise aber Spannungsliteratur. Und er sagt zu allem unterschiedslos: »Ja, war gut.« Er ist kein Mann der großen Worte. Nur Franzens „Unschuld“ fand er ein bisschen anstrengend und Wolf Haas gewöhnungsbedürftig. Ansonsten ist er jedoch leicht zufriedenzustellen.“

Lust auf Lesen, Jochen Kienbaum: „Mein Vater ist ein herzensguter, aber auch ein sehr rationaler Mann, ein Ingenieur, kein Mann der Worte. Die Kraft des Positiven Denkens von Norman Vincent Pearle war vor vielen Jahrzehnten sein Lieblingsbuch, damals vielleicht das einzige, das er wirklich mehr als einmal gelesen hat. Der Titel wurde zum geflügelten Wort in der Familie. Und wie eine Mahnung stand Vaters einziges Buch im Regal. Seit er Rentner ist liest er mehr, viel mehr, auch mit gesteigertem Genuss und gutem Lesegeschmack; gerne politische Sachbücher, Biographien, aber auch viel Belletristik.“

Denkzeiten: „Mein Vater las Zeitungen, jede, die er in die Hände kriegte. Bücher las auch er kaum. Er hatte aber eine ganze Reihe grüner Bücher (wir nannten sie nur „die grünen Bücher“) im Regal stehen mit dem Titel „Die Kulturgeschichte der Menschheit“. So lange ich denken kann, sagte er, dass er die dann mal lesen wolle, wenn er pensioniert sei. Das ist er nun seit bald 20 Jahren, gelesen hat er sie noch immer nicht (was ich nicht anders erwartet hatte 😉 ). Noch immer liebt er aber Zeitungen und Nachrichten, ist der wohl informierteste Mensch, den ich kenne, wenn es um das aktuelle Geschehen auf der Welt geht.“

Nur Lesen ist schöner: „Mein Vater liebt fränkische Krimis. Ich glaube, ihm gefällt dabei besonders der regionale Bezug der Geschichten. Sie sind für ihn viel greifbarer und authentischer. Er hat eben gern handfeste Beweise!“

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03 Ich führe einen typischen Buchblog, weil…

Zürcher Miszellen: „Ich schreibe keinen typischen Buchblog, eher einen Feuilleton-Blog, in dem auch Bücher besprochen werden. Als studierter Journalist, der gerade noch ausschliesslich mit klassischen Medien sozialisiert wurde, neige ich weiterhin auch eher zum klassischen Journalismus. Ich experimentiere aber auch mit freieren Textsorten.“

Lust auf Lesen, Jochen Kienbaum: „…ich eigentlich keinen typischen Buchblog führen möchte. Ich ziehe auch die Bezeichnung Literaturblog vor, weil mir das schärfer und präziser erscheint. Im tausendfachen Heer der Blogs steche ich dann aber doch nicht wirklich hervor. Manchmal bereitet mir das Sorgen, doch die werfe ich schnell über Bord. Dafür macht mir das Bloggen zu viel Spaß, selbst wenn es tausende Andere auch machen. Fußball spielen ja auch tausende Menschen, es ist und bleibt dasselbe Spiel und doch spielt es jeder anders und jeder entwickelt seine individuellen Techniken, seinen Stil, findet sein persönliches Vergnügen.“

Muromez: „…sich hier genügend Rezensionen finden lassen. Damit wird der Vorwurf unterstützt, dass Blogger im Prinzip nichts anderes machen als die professionellen Literaturkritiker (nur schlechter), die medialen Potentiale nicht erkennen und lediglich – und das auch noch vermehrt in der bösen Ich-Form – tippen. Verwerflich, dass ich die Form der Literaturkritik (insofern hier eine stattfindet und das ist eine andere Frage!) benutze und nicht weiterentwickle. Im Übrigen bezeichne ich Muromez als Literaturblog. Buchblogs sind für mich solche, die über wenig bis gar keine literaturkritische Gattungen verfügen, mehr mit Bildern (von Büchern) arbeiten. Zeigen, wie sich ihre Stapel ungelesener Bücher vergrößern, Gewinnspiele anbieten und so weiter.“

Reingelesen: „tue ich das? nö glaub nicht – angefangen hat es als Leseliste für mich selbst, früher eine Exceltabelle heute eben hier, allerdings lasse ich die Sachen, die mir nicht gefallen meistens weg und schreib nur über das, was ich mochte.“

Buchkolumne, Karla Paul: „… ich nicht anders kann? Ich bin damals über das Studium zum ersten Onlineprojekt rund um Literatur gekommen und stieß auf Tausende Leser, die sich im Internet über Bücher austauschen. Hier erreiche ich all die Bibliomaniacs, völlig unabhängig von Zeit und Ort und bekomme sofortige Rückmeldung auf meine Beiträge, Tweets, Statusupdates rund um die schönste Nebensache der Welt: Lesen. Auf meiner Webseite kann ich alles dazu versammeln, Buchtipps, Interviews und Kolumnen. Ob er typisch ist, das weiß ich nicht (was ist ein typischer Buchblog, Stefan?) – er wächst seit Jahren mit mir mit, ich baue ihn um, finde mal mehr und mal weniger Zeit dafür. Es ist mein digitales Zuhause.“

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04 Ich bin anders als die Blogs, die ich gern lese, weil…

Lust auf Lesen, Jochen Kienbaum: „… ich hinter meinem Blog stehe, mit meinen Leidenschaften, Vorlieben und Macken. Hinter den anderen Blogs stehen andere Menschen, mit ihren anderen Leidenschaften, Vorlieben und Macken. Deshalb sind wir alle irgendwie anders, selbst wenn wir über dieselben Bücher schreiben sollten.“

Buchimpressionen: „Vielleicht bin ich inhaltlich ein wenig minimalistischer als andere: keine Blogtouren, keine Lesevents, keine Verlosungen, keine Spielchen, kein Sub, keine Listen, was ich wann mal noch lesen will oder nie geschafft habe, zu lesen, weil…eben all das, was ich woanders auch nicht lese, weil es mich vom Wesentlichen ablenkt. Höchstwahrscheinlich bin ich auch nicht ganz so gut vernetzt wie andere, sehe das aber entspannt.“

Buchstäbliches: „Gerade bei jüngeren Buchbloggern sehe ich häufig sehr bunte Seiten, viele Fantasyromane und eine dynamische Startseite. Dies wollte ich so für mich nicht. Mein Blog hat eine statische Startseite, auf der ich Orientierung bieten möchte, phantastische Literatur bildet nur einen kleinen Teil meiner besprochenen Bücher und das Ganze ist auf jeden Fall sehr textlastig und ohne Bling-Bling.“

Silvia, Leckere Kekse: „…wir den Blog zu zweit machen und dadurch mehr Vielfalt in der Buchauswahl zeigen können. Ausserdem bringen wir noch andere Themen die uns bewegen. Zum Beispiel Kekse…“

Chris Popp: „…unser Ich multipel ist. Derzeit sind wir zu siebzehnt, mit unterschiedlichsten Interessen und Schwerpunkten. Wir legen uns weder auf Genres noch auf Medien fest. Wir schreiben über Bücher, über Hörbücher, über Filme, über Musik, über Serien, schreiben Kolumnen, haben Specials, machen Außenschalten. Und wir haben unseren eigenen Groove. Wir ticken anders. Wir betreiben kakophonen Medienhalbjournalismus. Wir sind awesome. Wir riechen gut und sind der gute Geschmack. Alle wollen uns. Wir nehmen uns nicht immer ernst.“

Muromez: „…der Fokus vermehrt auf osteuropäischer Literatur liegt und regelmäßig Klassiker näher gebracht werden, die sonst scheinbar niemand mehr liest oder über die niemand mehr schreibt/schreiben will. Amerikanische Werke werden hier zum Beispiel kaum behandelt. Auf Short-/Middle-/Long-/whatever-Lists habe ich genauso wenig Bock. Ein Marketing-Preis, den ich wenig bis kaum beachte und der mir nicht diktieren soll, was ich zu lesen habe, um up to date zu sein. Da verzichte ich und pflege lieber eine individuellere Auswahl, genieße meine Freiheit. Ansonsten findet sich hier viel Häftlingsliteratur (Nationalsozialismus, Stalinismus), gerne werden auch Werke behandelt, die von Süchten und Kriegen/Konflikten handeln.“

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05 Am Bloggen überrascht mich / beim Bloggen habe ich gelernt, dass…

Sophie Weigand: „…es einen Alltag und die Art, wie man Bücher liest und rezipiert, völlig verändern kann. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man nicht nur gelegentlich mal irgendwas ins Internet schreibt und mal ein Buch liest, sondern das Ganze eine gewisse Ernsthaftigkeit bekommt. Man nimmt es dann auch ernster, stellt Ansprüche an sich, die man vorher nicht hatte.“

Lust auf Lesen, Jochen Kienbaum: „…es viel Zeit und Herzblut kostet. Ein Buch zu lesen ist eine Sache, darüber einen Text zu verfassen, eine andere. Sicher ist: Ich lese inzwischen etwas aufmerksamer, sammle und sortiere bereits bei der Lektüre Gedanken zum Buch. Allerdings: Wenn’s ans Schreiben geht, sind die meist schon wieder entfleucht. Texte, Besprechungen, Kurzkritiken zu formulieren ist harte Arbeit für mich und fordert mich extrem. Am Ende seufze ich oft: Das versteht jetzt niemand, das ist doch gequirlter Unsinn. Bloggen lehrt Demut und Präzision. An beidem mangelt es mir (noch).“

Norman R., Booknerds.de: „…die Resonanz meist nur an der Klickzahl des jeweiligen Beitrags erkennbar wird. Wir sprechen hier zwar von einem dreistelligen Bereich an Leserinnen und Lesern, aber Kommentare kommen dann doch meist nur bei den ohnehin strittigen Themen.“

Mokita: „Immer wieder lehren mich der Blog, das Internet und die direkten und indirekten Folgen für mich, dass selbst meine kleine Spielwiese hier die Leben anderer Menschen beeinflussen kann. Wenn ich sie dabei ein bisschen erfreuen, bereichern oder unterhalten kann, kann ich Gutes tun. Schön, nicht?“

Lust zu Lesen, Sonja Graus: „…sich das Lesen nachhaltig verändert, weil ich durch das Verfassen der Besprechungen noch sensibler und aufmerksamer mit dem Text umgehe. Man wird kritischer bei der Vorabauswahl und lernt durch die Vernetzung mit den anderen Blogs und der persönlichen Auseinandersetzung mit den anderen Meinungen die eigenen Einschätzungen noch mal zu hinterfragen. Überrascht hat mich die Geschwindigkeit, mit der neue Kontakte in sämtliche Bereiche des Literaturbetriebs entstehen.“

Guido Graf: „…mich, wie sonst auch, das am meisten interessiert, was ich nicht verstehe.“

A Million Pages: „Am Bloggen überrascht mich, wie sehr es mich entspannt. Ich konnte mir angesichts meines hektischen Jobs zu Beginn gar nicht vorstellen, dass ich für dieses Hobby viel Zeit erübrigen kann, aber es funktioniert – ganz einfach, weil es Spaß macht und einen guten Ausgleich bietet.“

Buchstäbliches: „…viel Schreiben zu besseren Texten führt. Wenn ich meine ersten Rezensionen lese (die eigentlich ja noch gar nicht so alt sind), juckt es manchmal sehr in meinen Fingern und ich würde sie am liebsten komplett umformulieren. Mache ich aber nicht, weil ein Blog auch sehr schön eine persönliche Entwicklung aufzeigen kann. Die Artikel sind schließlich ein Teil von mir, meine Vergangenheit gehört dazu. Außerdem habe ich gelernt, geduldig zu sein, es dauert, bis man Leser gewinnt und manche Artikel, in die ich sehr viel Energie gesteckt habe, interessieren immer noch niemanden. Damit umzugehen ist ein Lernprozess und klappt nicht immer.“

Muromez: „…ich auch einfach mal auf Veröffentlichen drücken muss, statt weiter stundenlang zu redigieren, herumzudoktern und zu verändern – irgendwann ist gut. Ich verdiene keinen Krümel damit. Es ist nicht mein Lebenswerk, mehr ein sinnvolles Hobby, ein Trainingsplatz und ein Gedankensortiergerät, das gleichzeitig einem persönlichen Literatur-Archiv gleicht. Ehrgeiz ist förderlich, hemmt manchmal aber dennoch.“

Chris Popp: „Überrascht hat mich die Dynamik der Bloggerszene und die beeindruckende Möglichkeit des Netzwerkens. Wenig Konkurrenzdenken, viel Gemeinschaftsdenken. Und wenn Konkurrenz, dann auf eine freundschaftliche, neidlose Art. Auch überrascht hat mich, dass so manche Künstler, Verlage oder was auch immer auf uns zukommen, von denen ich es niemals gedacht hätte. Auch habe ich gelernt, dass man sehr schnell instrumentalisiert und als Werbemultiplikator benutzt werden kann. Da bin ich doch sehr vorsichtig geworden, zuweilen kommt da auch der Zickerich in mir durch.“

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06 Helfen Amazon-Rezensionen? Wobei? Wie?

Literaturina: „Ich lese keine Rezensionen auf Amazon (ups). Nur der Score auf Goodreads lässt mich manchmal aufhorchen. Dort sind die Rezensionen allerdings oft mit Spoilern aller Art gespickt, so dass ein Reinlesen einem Marsch durch ein Minenfeld gleichkommt.“

Astrid, Leckere Kekse: „Nein, mir nicht! Ich kenne die Personen nicht, die sich dahinter verbergen, es ist sehr anonym und immer häufiger vermute ich hinter den Rezensenten Profischreiber. Bücher kaufe ich immer in einer Buchhandlung.“

Chris Popp, Booknerds.de: „Den Oberflächlichen, den ‚Sternenguckern‘, helfen sie in Fastfood-Manier, der Masse zu glauben. Da wird nicht nachgeschaut, was am Buch beziehungsweise am Artikel gut oder schlecht ist, sondern entschieden: „Oh, hat viereinhalb Sterne, muss gut sein, wird gekauft!“. Als ich noch einen Amazon-Account hatte, habe ich eine Kurzversion meiner Rezensionen zu diversen Titeln eingestellt – und musste feststellen, dass die Texte wohl kaum gelesen werden, wenn Du nicht einer der allerallerallerersten Verfasser bist. Es steht in keiner Relation zum Aufwand. […] Ganz schlimm ist die Mauschelei unter diversen Selfpublishing-Autoren, die sich sogar in Facebookgruppen organisieren, um sich gegenseitig mit 5-Sterne-Bewertungen zu pushen.“

Muromez: „Zumindest schaden sie nicht, wenn sie einige mehr Sätze enthalten und über gut, schlechtherzzerreißend oder todtraurig hinausgehen. Mir helfen sie vor allem zu erkennen, ob ein Werk überhaupt aufgenommen und gekauft wird. Bei null Bewertungen tendiere ich dazu, zu behaupten, dass dieses Werk nur wenige Leser hat. Ist das (eigentlich) so?“

Guido Graf: „Sie helfen Amazon.“

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07 Hilft Literaturkritik in Zeitungen und Magazinen? Wobei? Wie?

Zürcher Miszellen: „Ja. Dort schreiben kluge Köpfe, die sich irgendwann und oft zurecht durchgesetzt haben. Wer Literaturkritik als Beruf betreibt, schreibt oft anders und mit mehr Erfahrung als ein Blogger, der in seiner Freizeit schreibt (mich nicht ausgenommen).“

Norman R., Booknerds.de: „In meinem Alltag spielen Kritiken eine große Rolle, weil sie im besten Fall die Augen öffnen und Denkanstöße geben oder zumindest eine grobe Richtung anzeigen, was ich von etwas zu erwarten habe. Dazu gehört allerdings, dass die Kritik in einen Kontext eingebettet wird. Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? Wofür steht der Rezensent? Was sagen die anderen? Dann kann Kritik ein hilfreicher Begleiter sein, aber kein Helfer, der einem die Arbeit abnimmt.“

Lust zu Lesen, Sonja Graus: „Sie kann helfen. Dabei, sich einem Buch mal aus einer völlig anderen Perspektive zu nähern. Ich schätze an den Kritiken im Feuilleton vor allem die, in denen dem Autor, seinem Lebenshintergrund und der Entstehungsgeschichte entsprechend Platz eingeräumt wird. Dadurch kann sich die Sicht auf den Text verschieben und ein neues, anderes Lese-Erleben entstehen.“

Buchimpressionen: „Lese ich sehr selten (am ehesten noch „Perlentaucher“), für mich ist das Randinfo und meist nicht hilfreich. Ich denke, da werden Bücher aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, als ich ihn habe. Ich habe keinen hyperintellektuellen Anspruch und muss ein Buch nicht en detail tot analysieren, für mich ist Lesen immer noch zu einem großen Teil Entspannung, das Verlassen des Alltags, Eintauchen in andere Welten. Das darf mich gerne unterhalten und muss mich nicht permanent zu geistigen Höchstleistungen herausfordern.“

Silvia, Leckere Kekse: „Bei manchen Kritikern weiß ich auch: Wenn der das Buch lobt, ist es nichts für mich.“

Chris Popp: „Es kommt ganz darauf an. Hochgestochene Feuilletonschreibe und hochnäsigen Magazinschrieb mag ich gar nicht, und der hilft zumindest mir nicht. Selbiges gilt für schlichtweg schlechte Literaturkritik – die ist gedruckt auch nicht besser, nur weil sie auf Papier ist. Aber wenn Literaturkritik bodenständig, ehrlich und mit Herzblut geschrieben ist, ist sie doch sehr hilfreich – in puncto literarischer Selbstfindung. Wobei mir da weniger um Kauftipps geht, sondern um einen – wenn auch einseitigen – Austausch. Mich interessiert die Meinung einfach.“

Muromez: „Schöne Frage. Ich schreibe gerade an meiner Master-Arbeit zu diesem Thema und könnte jetzt ganz, ganz weit ausholen. Dabei will ich das Verhältnis von Literaturbloggern und professionellen Literaturkritikern herausstellen und zeigen, welche Funktionen beide Parteien haben und ob sie nebeneinander ergänzend existieren können oder im Haifischbecken Literaturbetrieb schwimmen. Und können beide sogar voneinander profitieren, ist das vorzustellen? Um es kürzer zu machen: Wenn die Literaturkritik, die zweifelsohne Platz und Zeilen im Gegensatz zu Literaturtipps benötigt, eine Orientierungs- sowie Informationsfunktion einnimmt und gleichzeitig als Entscheidungshilfe agiert, kann sie helfen. Wobei? Ich glaube, es war Adorno, der gesagt hat, dass Kunstwerke zu ihrer Entfaltung auf Interpretation, Kritik und Kommentare angewiesen sind. Mich muss professionelle Literaturkritik überraschen und sie muss von Expertise geprägt sein. Ich will daraus etwas entnehmen, was mir nach der Lektüre bisher noch nicht bewusst war und damit meine ich nicht den Inhalt oder die Biografie des Autors. Es muss Klick machen, ein Aha-Erlebnis muss sich formen.“

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08 Helfen Blogs? Wobei? Wie? Wem?

Schlaue Eule: „Ja, ich finde schon. Blogger sind wie du und ich.  Wir lesen alles, nicht nur Literatur. Wir sind glaube ich mehr zugänglich als Rezensionen in einer Zeitung.“

Lust zu Lesen, Sonja Graus: „Wenn ich über längere Zeit einem Blog folge, kann ich seinen Verfasser einschätzen, kenne seine Interessen und Schwerpunkte und weiß seine Besprechungen zu deuten. Das muss nicht automatisch heißen, dass ich nur den gerne lese, der sich mit meinen Vorlieben deckt.“

Buchimpressionen: „Sie helfen, Informationen zu bekommen, die mir ein Verkaufsportal nicht bietet. Blogs sind bunt und so verschieden, dass für Jeden etwas dabei ist: der Eine mag es strukturiert, der Andere eher chaotisch mit viel Bling-Bling. Ich hab die Möglichkeit, schnell das zu finden, was mir persönlich liegt und für mich das heraus zu ziehen, was für mich wichtig ist. Unabhängige Blogger sind zum Großteil mit Herzblut bei der Sache und haben kein wirtschaftliches Interesse, von daher messe ich ihren Meinungen eine beachtenswerte Bedeutung bei.“

Chris Popp, Booknerds.de: „Blogs helfen, weil man innerhalb kürzester Zeit unzählige Informationen und Meinungen zu einem Buch lesen kann, man muss nur etwas googlen und sich durchklicken. Die unglaublich unterschiedlichen Schreibstile und Gedankengänge helfen einem dabei, „Seelenverwandte“ zu finden – das ist im Virtuellen um einiges einfacher. Jede „Leserschicht“ hat ihre eigenen Anlaufstellen. Blogs helfen aber auch den finanziell nicht so gut betuchten Menschen, die sich nicht ständig Zeitungen und Literaturmagazine kaufen können.“

Zürcher Miszellen: „Ich hatte die Hoffnung, dass man viele kunst- und literaturinteressierte Leser findet. Bisher habe ich vor allem kunst- und literaturinteressierte Schreiber gefunden. Blogger lesen Blogger. Und vielleicht sollte ich Frisch zitieren: Schreiben heisst: sich selber lesen.“

Buchkolumne, Karla Paul: „Ich mache zwischen der klassischen Literaturkritik und Buchblogs keinen Unterschied – verschiedene Medien und Autoren schreiben über Literatur und ich setze mir über das Internet meine Auswahl als Filterbubble zusammen. Die oft sehr persönlichen Empfehlungen der Blogger sind dabei ebenso wichtig wie die meist sachlicheren Bewertungen der Literaturkritik und beide für mich als Leserin gleichwertig notwendig für die tägliche Entscheidung für oder gegen ein Buch. Zudem sind die Menschen hinter den Blogs inzwischen zum größten Teil zu persönlichen Freunden geworden und der Austausch geht weit über die Bücher hinaus. Ein Punkt mehr für das „sozial“ in „soziale Netzwerke“.“

Norman R., Booknerds.de: „Blogs können dabei helfen, die Meinungsbreite zu erhöhen. Gerade heutzutage wird das immer wichtiger, weil im Kulturbereich generell und damit auch im Kulturjournalismus immer weniger Geld vorhanden ist. Kaum jemand kann heute noch ausschließlich davon leben, und wenn doch, muss er sich mit Arbeit überhäufen. Es liegt die Vermutung nahe, dass Kulturgüter dadurch immer oberflächlicher und schematischer oder aber viel zu überschwänglich und im Konsens analysiert werden. Blogger haben in der Hinsicht die besseren Karten, weil sie ihre Freizeit und damit eher ihr Herzblut investieren und sich etwas mehr Zeit nehmen können als die professionellen Kollegen. Allerdings glaube ich, dass es sowohl Profis als auch „Amateure“ geben muss, damit die Varianz und die Breite der Meinungen erhalten bleibt. Die Frage wird nur sein, ob wir genug für den Erhalt unserer Kulturlandschaft tun, die uns doch eigentlich so am Herzen liegt.“

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09 Wahr oder falsch: “Ich blogge vor allem, weil ich mich über Bücher austauschen will und im persönlichen Umfeld nicht genug Menschen habe, mit denen ich das könnte.”

aus.gelesen: „falsch. ich blogge, damit ich auch in zwei jahren noch weiß, was in dem buch stand und was mich interessierte daran. der austausch über bücher ist ein (sehr) angenehmer nebeneffekt, wobei diskussionen auf meinem blog eher selten sind.“

Dominik Nüse-Lorenz, Booknerds.de: „Es gibt in meinem direkten Umfeld Menschen, mit denen ich mich über Literatur austauschen kann – doch aufgeschrieben, ausformuliert und vielleicht auch etwas tiefergehender analysiert, ist der Blog für mich das ideale Medium.“

Buchkolumne, Karla Paul: „Das war der ursprüngliche Grund, weshalb ich mit dem Bloggen angefangen habe. Oft werden Witze über die Nerds gemacht, die tage- und wochenlang nur mit Büchern im Bett liegen und alles um sich herum vergessen und mit mehr Charakteren als normalen Menschen befreundet sind. Hello, that’s me! So bin ich aufgewachsen und deswegen war das Internet mit all seinen Möglichkeiten der kurzfristigen Vernetzung eine wahre Entdeckung. Seit vielen Jahren lebe und arbeite ich in der Literaturbranche und inzwischen hat es sich umgedreht – ich kenne eigentlich kaum mehr Menschen, die nicht irgendwie etwas mit Büchern zu tun haben. Aber dieser Büchernerd, der bleibt man im Herzen trotzdem und so brauche ich regelmässig meine Wochenenden ohne menschliche Kontakte, tief vergraben in Texten!“

Nur Lesen ist schöner: „Falsch. Ich blogge, weil ich mich mit so vielen Menschen wie möglich über Bücher austauschen möchte. Ich möchte Leidenschaft entflammen und Bücherempfehlungen in die Welt streuen. Ich möchte Büchern, Autoren und Verlage zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen und mit ihnen die Liebe zur Literatur feiern. Da sind genügend Menschen in meinem Umfeld, mit denen ich mich über Bücher austauschen kann. Ich lebe die Devise: Je mehr, umso besser.“

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10 Mein persönlicher Geschmack und meine Prinzipien beim Lesen und Bewerten:

Der Buchbube: „Da Lesen für mich ausschließlich eine Freizeitbeschäftigung darstellt, verfolge ich nur ein einziges Prinzip (dieses aber sehr konsequent): Das, was ich lese, darf mich nicht langweilen.“

Sophie Weigand, Literaturen: „Ich schätze gute und besondere Sprache, die für mich irgendwo zwischen zu opulent (Thomas Wolfe!) und zu karg liegt. Ich mag’s poetisch, aber nicht pathetisch. Mir gefällt es, wenn Literatur mir entweder eine Welt zeigt, die ich nicht kenne oder die Welt, die ich zu kennen glaube, auf eine ganz neue Art (wie im Augenblick Clemens J. Setz!). Wenn sie aktuelle Themen aufgreift. Wenn sie das Allgemeine im Besonderen sichtbar macht und das Besondere im Allgemeinen. […] Je mehr man liest, desto besser kann man Bücher einschätzen, desto besser weiß man, welcher Verlag für was steht und in welche Richtung ein Buch geht. Ob es bloß Trends aufgreift, ein Aufguss von irgendwas anderem ist oder einen eigenen Ton entwickelt.“

A Million Pages: „Ich lese quer durch alle Genres, stelle aber prinzipiell nur die Bücher vor, die mich begeistert haben. Wenn mir ein Roman absolut nicht gefällt, halte ich es für vertane Zeit, ihn vorzustellen und aufzuzeigen, warum er mir nicht zusagt.“

Guido Graf: „Es muss weh tun.“

Lust auf Lesen, Jochen Kienbaum: „Ein Buch darf alles; nur nicht langweilen. Langeweile ist tödlich. Ein Roman kann anstrengend sein, schwierig, komplex, er darf mich fordern, ja sogar überfordern, aber ebenso gut auch einfach nur unterhaltsam sein. In jedem Fall muss er etwas anschlagen in meinem Inneren, etwas zum Klingen bringen, meine Gedanken auf Reisen schicken. Lesen bedeutet für mich, eintauchen zu können in fremde Welten, neue Lebens- und Denkbilder entdecken zu dürfen und meinen Horizont zu weiten. Ein besondere Vorliebe hege ich für die „dicken Dinger“, Bücher, in denen mich die Autoren auf mehr als tausend Seiten in hochkomplexe Geschichten verwickeln. Das können und dürfen auch sehr intellektuelle und abgehobene Bücher sein, solche von denen behauptet wird, sie seien eigentlich unlesbar, total verkopft oder ohne wirkliche Handlung. Nur langweilen, das dürfen sie mich nicht. Wenn ich über Bücher schreibe, auch über die komplexen und herausfordernden, dann möchte ich Neugier wecken, nicht belehren. Ich möchte auf ein Buch zeigen und sagen: Seht her das gibt es, mir gefällt das, versucht es auch einmal, egal ob sofort oder später. Bei der Bewertung von Literatur verlasse ich mich auf meine Intuition, meinen Geschmack und einige Werkzeuge, mit denen ich im Literaturstudium gelernt habe umzugehen.“

Muromez: „»Scheiße, warum bin ich schon am Ende angelangt?«, wenn sich dieser Gedanke festigt, ist ein Buch auf jeden Fall gelungen und kann was. Das muss nicht immer vorkommen, aber Bücher dürfen mich nicht quälen. Damit meine ich nicht, dass sie keinen Anspruch haben sollen, nein. Schwere Kost und komplex darf es ganz im Gegenteil sein, aber sie müssen mich anlächeln und gleichzeitig kein Muss verursachen. Ich muss mich mit dem Stoff anfreunden können, sprachlich, stilistisch, ästhetisch, Logik schätze ich dabei. Ein Buch muss mich weiterbringen, sonst hat es den Zweck verfehlt, und dann auch noch unterhalten. Ich muss entdecken können, worauf der Verfasser hinaus will, was er der Welt und mir als Empfänger senden möchte. Die Prinzipien können beim Lesen und Bewerten immer variieren. Ein Debüt hat z.B. einen Sonderstatus und darf vorsichtiger angefasst werden als ein hochgelobter und etablierter Verfasser.“

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11 Wer liest mich? Habe ich eine Zielgruppe?

Zürcher Miszellen: „Gute Frage. Meine Wunschzielgruppe ist der NZZ-Feuilleton-Leser, die SZ-Feuilleton-Leserin, der/die das Internet entdeckt – und dann mich und meinen Blog. Diese Zielgruppe ist noch relativ klein, darum bin ich auf der Suche nach weiteren.“

Chris Popp, Booknerds.de: „Laut der Liste der Facebook-Liker*innen sind 70% der Leser weiblich, wobei 50% unserer „Leserschaft“ Frauen zwischen 25 und 54 Jahre alt sind. Schade ist das irgendwie, da dies das Klischee der nicht lesenden Männer doch beinahe bis zum Platzen füttert. Ich will das nicht so ganz glauben. Ich denke generell, dass uns die lesen, die qualitativ gute Artikel lesen möchten und nicht viel von Mainstream halten.“

Reingelesen: „mmh das wüsste ich auch gern, vor allem, da sich so viele der Follower nicht äußern, kann ich das schlecht einschätzen.“.

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12 Habe ich Vorbilder?

Schöne Seiten: „Uwe Wittstocks Die Büchersäufer mit der schönen Kolumne »Buch & Bar«. Oder die Wilmvorlesungen von Jan Wilm, wo monatlich je zwei Bücher gemeinsam besprochen werden – stets ein älteres im Paartanz mit einem neueren.“

Lust zu Lesen, Sonja Graus: „Jetzt oute ich mich mal: Ja, definitiv! Und zwar den Literaturblog Günter Keil. Mir sind viele Besprechungen schlichtweg zu lang, verraten zu viel, auch wenn sie ansonsten richtig, richtig gut sind und ich auch die Blogger dahinter sehr schätze. Wenn ich alle Namen der Protagonisten schon kenne, sämtliche Besonderheiten und die meisten Handlungsstränge – warum soll ich das Buch dann noch lesen? Günter Keil bringt es immer fertig, in ein paar Sätzen alles Wichtige unterzubringen, seine Meinung dazu durchschimmern zu lassen und noch Lust auf das Buch zu machen – oder eben auch nicht. Da denke ich dann immer „Yesss, so muss das!“.“

Denkzeiten: „Nein. Ich hatte nie Vorbilder oder Idole. Verehrte auch nie Schriftsteller oder Stars. Ich achte die Arbeit, das Können, finde die Menschen vielleicht spannend, aber: kein Vorbild.“

Buchkolumne, Karla Paul: „Nein. Ich sammel mir im Alltag gute Eigenschaften von tollen Menschen, die mir nahe sind. Von Freundinnen, Geschäftskollegen, von Autoren oder beeindruckenden Dokumentationen. Ich versuche mir von jeder Begegnung und Erfahrung etwas Positives mitzunehmen und all dies fließt natürlich auch in meine Blogarbeit ein. Ich schätze viele Blogger- und Journalistenkollegen, habe aber keine festen Vorbilder.“

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13 Welche Ratschläge würde ich meinem früheren Lese-Ich geben? Kann man lernen, Bücher besser auszusuchen, zu entdecken und zu genießen? Wie?

aus.gelesen: „offen bleiben. die fähigkeit behalten, sich überraschen zu lassen. Bereit sein, ein buch auch wieder ungelesen oder nur angelesen, wegzulegen.“

Literaturina: „Suche dir Leute, die einen ähnlichen Geschmack haben wie du. Vertraue auf ihre Wahrnehmung. Lass dich zu anderen Genre überreden. Lese Bücher, von denen du immer dachtest, du würdest sie nie anfassen. „

Schöne Seiten: „Früher, als Jugendliche und zu Beginn meines Studiums, habe ich Bücher wahllos gekauft und gelesen, ich hatte keine Kriterien und keine Orte, wo ich mich informieren konnte. Inzwischen wähle ich sehr sorgfältig aus, scanne zunächst die Verlagsvorschauen und warte dann die Kritiken ab. Zudem kaufe ich oft nicht sofort bei Erscheinen, sondern mit ein paar Monaten oder gar Jahren Abstand, vieles erledigt sich dadurch von selbst, weil ich das Interesse verloren habe.“

Flying Thoughts: „Kommt drauf an, wie alt mein früheres Lese-Ich ist. Dank des Internets ist es ja noch einfacher geworden, Bücher zu entdecken. Als wir noch keins hatten oder ich das nicht so genutzt habe, wie heute, bin ich in die Buchhandlung gegangen. Etwas, was ich zwar heute auch noch mache, aber wahrscheinlich sind die Besuche eher anders. Dann nehme ich mir ein englisches Buch in die Hand, sehe den Preis und denke mir „Bei Amazon ist das günstiger“.“

A Million Pages: „Mein früheres Lese-Ich hat im Studium streng nach Literaturkanon – Klassiker aller Epochen – gelesen. Zeit für spontane Lektüre hatte ich kaum. Heute suche ich nach für mich interessanten Büchern zwar oft im Internet, aber so richtig Spaß macht es mir, entweder in einer großen Buchhandlung oder auch in einem kleinen traditionellen Buchladen ganz entspannt nach Büchern zu stöbern. Ich glaube im übrigen nicht, dass man lernen kann, Bücher besser auszusuchen, da man sie zumeist nach Interessenlage bzw. nach sehr individuellen Kriterien (manchmal sogar nur nach dem Cover) auswählt. Auf Klappentexte verlasse ich mich nicht mehr allzu sehr, denn es ist mir schon oft passiert, dass ich nach Lektüre eines Romans dachte, dass der Verfasser des Klappentextes das Buch wohl nicht gelesen hat.“

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14 “Verlage brauchen mich für PR. Sie brauchen mich mehr, als ich sie brauche” …oder “Toll! Autoren und Presseabteilungen suchen Kontakt und bieten mir Bücher an. Was für ein Glück!” Was überwiegt?

Schlaue Eule: „Eher das zweite. Ich finde es toll, Vertrauen geschenkt zu bekommen und Bücher zu lesen, auf die ich sonst vielleicht länger warten hätte müssen. Natürlich mache ich eine Art von PR, aber ich sage trotzdem noch meine ehrliche Meinung!“

Buchstäbliches: „Letzteres. Ich denke nicht, dass PR-Agenturen und Verlage gerade mich brauchen, es gibt genug andere Blogs mit viel größerer Reichweite. Umso mehr freue ich mich, wenn ich von Menschen angesprochen werde, die möchten, dass ich ihr Werk rezensiere, gibt es mir doch ein bisschen das Gefühl, dass es richtig ist, was ich mache.“

Sophie Weigand, Literaturen: „Ich freue mich immer über Verlagskontakte, bin aber auch nicht so blauäugig zu vergessen, dass das nicht aus reiner Mildtätigkeit geschieht, sondern weil entsprechende Interessen dahinterstehen. Dass diese Interessen da sind, sehe ich aber nicht als problematisch, so lange man sich ihrer bewusst ist. Auch Blogger haben schließlich Interessen: Kontakte, Vernetzung, Steigerung der Reichweite usw. Im besten Fall haben alle was davon und wissen darum. Nicht die Interessen sind schwierig, sondern womöglich unausgesprochene oder eingebildete Erwartungen, die damit einhergehen.“

Chris Popp: „Mir ging es viele Jahre finanziell dreckigst. Hätte ich nicht wenigstens Rezensionsexemplare in Buch-, Film- oder Musikform bekommen, die ich stets gewissenhaft und so professionell wie möglich rezensiert habe, wäre ich kulturell verkümmert – so war ich gerade in diesen schwierigen Jahren wenigstens ein wenig näher am Puls der Zeit. Dafür bin ich den Verlagen und Labels unendlich dankbar – ich versuche immer, möglichst viel zurückzugeben. Selbst negative Kritiken möchte ich stets so gut und fundiert wie möglich schreiben. Man stellt mir etwas zur Verfügung, und dies behandele ich immer mit Respekt. Heute verdiene ich endlich wieder ausreichend Geld, um mir Bücher und Musik auch kaufen zu können, und meine Sammlung ist ein guter Mix aus Rezensions- und Kaufexemplaren. Ein schlechtes Gewissen habe ich trotzdem nicht – denn es ist nach wie vor auch eine Form der Arbeit – wenngleich sie in Hobbyform betrieben wird.“

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15 Was soll sich tun in meinem Blog und in meinem Leser-/Schreiber-Leben in den nächsten fünf Jahren:

Buchimpressionen: „Gute Frage. Da ich den Blog hobbymäßig betreibe und kein Berufsblogger bin, kann ich mich treiben lassen. Vom Zeitgeist, von persönlichen Vorlieben, vom Spieltrieb bei den technischen Möglichkeiten von WordPress, ich bin da sehr entspannt. Das ein oder andere unausgegorene Projekt geistert schon durch meinen Kopf (Stichwort „Indie“), momentan aber nichts Konkretes.“

Buchkolumne, Karla Paul: „Hoffentlich so viel, dass ich es mir jetzt noch nicht einmal wünschen kann. Im letzten Jahrzehnt hat sich jährlich jeweils sehr viel getan und ich hätte vorher nie gewagt oder gedacht, dass es so kommt, wie es dann kam. Dies hat mich gelehrt, dass ich weniger wünsche und einfach mehr mache und auf mich vertraue. Ich kann hoffentlich weiterhin alle Literaturprojekte gestalten, die mir in den Kopf kommen und damit möglichst viele Leser erreichen. Ich werde in den kommenden fünf Jahren mein erstes Buch veröffentlichen und hoffentlich auch noch ein zweites und drittes. Ich werde eine große Lesereise machen und hauptberuflich einige Digitalprojekte rund ums Buch umsetzen. Ich werde weiterhin möglichst viele Netzwerke für Literatur entdecken und erobern. Ich werde in fünf Jahren hoffentlich immer noch hier schreiben und dann rückblickend sagen – das war verrückt, fabelhaft, großartig – weitermachen!“

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Bei wieviel Prozent der Bücher, die ich gelesen habe, denke ich danach: Mist. Ich wünschte, ich hätte das nie gelesen…? Steigt oder fällt diese Prozentzahl, Jahr für Jahr? Warum?

Der Buchbube: „Bei Büchern niemals, bei Kommentaren in den Sozialen Netzwerken dagegen immer.“

Zürcher Miszellen: „Weniger als ein Prozent. Auch das Lesen von schlechten Büchern bringt einen weiter und naja: Es ist immer leichter, einen Verriss zu schreiben als ein fundiertes Lob, das wissen wir ja alle.“

Chris Popp, Booknerds.de: „Uff. Zwei Prozent?!? Es gibt wirklich kaum Bücher, die ich wirklich für Zeitverschwendung gehalten habe. Geändert hat sich in all den Jahren nichts. Klar, es ist immer mal wieder ein Buch dabei, bei dem ich denke: „Der arme Baum…“, aber offenbar habe ich bei der Auswahl der Bücher, die ich lesen möchte, recht viel Glück. Oder habe andere Ansprüche. Oder andere Maßstäbe. Ich weiß es nicht wirklich.“

Nur Lesen ist schöner: „Es kommt wirklich selten vor, dass ich denke, „Ich wünschte, ich hätte das nie gelesen“, aber am Ende des Jahres sind es schätzungsweise 30 % der Bücher, deren Geschichten zwar nett waren, mich aber nicht vom Hocker gehauen haben.“

Muromez: „Die Prozentzahl sinkt durch eine gründlichere Vorbereitung. Warm machen! Anlesen, prüfen, vorfühlen, vergleichen! Mit einer voranschreitenden Kompetenz verfliegt der Mist danach. Das hat auch damit zu tun, dass man lernen muss, häufiger Nein zu sagen.“

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Bonusfragen:

Ein Buch, das fast niemand mag – aber das ich liebe: [warum?]

Nur Lesen ist schöner: „„Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer. Viele Menschen finden es eklig, die vielen erschreckenden Details aus der Lebensmittelindustrie zu erfahren, mich haben sie fasziniert und ungemein bereichert. Auch wenn ich immer noch gern Fleisch esse, lege ich heute viel mehr Wert auf die Herkunft des Tieres und eine artgerechte Haltung.“

Denkzeiten: „Alles von Thomas Mann… weil ich ihn halt mag.“

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Ein Buch, das fast alle mögen – aber das mich wütend oder ratlos macht: [warum?]

Chris Popp, Booknerds.de: „Ohne zu zögern: „Der Fänger im Roggen“ von J. D. Salinger. Selten ein langweiligeres, nichtssagenderes, blöderes, deprimierenderes und überbewertetes, nervtötendes Buch gelesen. Und DAS soll zahllose Autoren inspiriert haben? An DAS soll Herrndorfs „tschick“ erinnern? Was soll „Der Fänger im Roggen“ denn bitteschön an sich haben, was so fasziniert? Was tun mir die Bäume leid…“

Guido Graf: „Francois Julien: Über die Wirksamkeit“

Buchkolumne, Karla Paul: „Davon gibt es sehr viele – angefangen mit der Schulpflichtlektüre „Die Blechtrommel“ von Günter Grass bis hin zu sämtlichen Romanen von David Safier oder Kerstin Gier, Richard David Precht … Alle paar Wochen stoße ich auf von Anderen so geliebte Bücher und finde selbst keinen Zugang. Deswegen sind die Bücher nicht schlecht, nur eben nicht für mich geschrieben. Viele Leser sollten das vielleicht weniger persönlich nehmen. Manchmal verstehe ich nicht, was sich der Autor dabei gedacht hat und ab und an bin ich ein bisschen angefressen, wenn er/sie es für mein Gefühl schlichtweg hätte besser schreiben können.  Ich freue mich, wenn sich andere dafür begeistern und deswegen ist mir die Zeit auch zu kurz für Adjektive wie „wütend“ oder „ratlos“.“

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Ein Buch, das ich bekannter gemacht habe:

Nur Lesen ist schöner: „„Lieblingsmomente“ von Adriana Popescu, weil es wie eine berauschende Fahrt mit der Gefühlsachterbahn ist und es mich so unfassbar glücklich gemacht hat. Meine Ausgabe ging allein durch sechs Hände, und hat sogar einen anderen Kontinent bereist. Jeder einzelne Leser hat es mir mit einem Lächeln zurückgegeben.“

Denkzeiten: „So wichtig bin ich nicht.“

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Ein Buch, vor dem ich oft und gern warne:

Buchkolumne, Karla Paul: „Das gibt es nicht. Bücher, vor denen ich warnen würde, stehen meist zurecht auf dem Index. Der Rest hat eher etwas mit persönlichem Geschmack zu tun und da können die Leser ruhig selbst für sich entscheiden.“

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Ein schlechtes Buch, das ich gut fand:

Guido Graf: „Pierre Clastres: Archäologie der Gewalt“

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Ein gutes Buch, das ich schlecht fand:

Kurt Drawert: Schreiben

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Ein Geheimtipp, der bisher in Blogs noch kaum besprochen wurde:

Schlaue Eule: „Auf dass uns vergeben werde“ von A.M. Homes.

Chris Popp, Booknerds.de: „Nilowsky“ von Torsten Schulz.

Guido Graf: Franz Josef Czernin – Beginnt ein Staubkorn sich zu drehn. Ornamente, Metamorphosen und andere Versuche. (Brueterich Press)

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Ein Buch, das viel zu oft überall besprochen wurde:

Chris Popp: „„Weil ich Layken liebe“. Ich habe keine Ahnung, worum es da geht. Aber jedes gottverdammte „Schnuffelpupsis Bücherrappelkiste“-Blog hat dieses Buch rezensiert, es fand so eine entsetztliche Hysterisierung statt… grauenvoll.“

Buchkolumne, Karla Paul: „„Girl on the train“ von Paula Hawkins. Nett aufgemachter Psychothriller, dennoch ein reiner Marketinghype – lest und besprecht lieber „Leona“ von Jenny Rogneby, das kann wesentlich mehr!“

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Ein gutes Buch von/über jemandem/n, der ganz anders ist als ich selbst:

Denkzeiten: „Oh, ich denke, die meisten Bücher wurden von jemandem geschrieben, der ganz anders ist als ich, und sie handeln auch von jemandem, der anders ist als ich. Sonst könnte ich ja ständig mein eigenes Tagebuch lesen.“

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Ein gutes Buch von/über jemandem/n, der ganz anders denkt als ich selbst:

Karla Paul: „Der österreichische Autor Thomas Glavinic beschreibt in seinen Romanen und vor allen Dingen in „Das größere Wunder“ eine Lebenseinstellung, eine Hoffnung, die ich nicht in mir trage. Ich kann sie nachvollziehen und wir reden oft darüber, ich versuche mich beim Lesen ranzutasten. Aber es bleibt mir stets ein bisschen fremd, ich komme nicht völlig ran, kann es nicht greifen. Trotzdem oder vielleicht deswegen hat mich kaum ein Roman so sehr beeindruckt.“

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Ein Buch, von dessen Gestaltung/Cover/Design sich Verlage eine Scheibe abschneiden könnten:

Mokita: „Kein Buch, aber ein Designer, der öfter mal eingesetzt werden könnte: Levente Szabó. Er illustriert Klassiker neu, auf eine sehr tolle Weise.“

Denkzeiten: „Mir gefallen Die Bücher des Verlags Hermann Schmidt  sehr gut. Zum Beispiel Felix Scheinbergers Mut zum Skizzenbuch.“

Buchkolumne, Karla Paul: „Besonders (haptisch) schöne Bücher fertigt auch der Verlag Hermann Schmidt, wie z.B. „Die Kunst, ein kreatives Leben zu führen“ von Frank Berzbach. Der Verlag beschäftigt sich auch als Grundthema mit Design und Typografie und zeigt die Expertise in jedem einzelnen Buch.“

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Ein anderes Produkt, von dessen Gestaltung/Cover/Design ich Verlage eine Scheibe abschneiden könnten:

Mokita: „Erinnert ihr euch an das Design aller Sachen auf der Insel in der Serie „Lost“? Stellt euch einen Buchladen vor, wie sie heute so sind, und mittendrin ein Buch, welches so minimalistisch gestaltet ist.“

Chris Popp, Booknerds.de: „Shape-CDs. War ein nicht allzu langlebiger Trend, aber ich finde so etwas witzig. Diskettenformat, Sägeblatt, an ein Scheunentor genageltes Huhn. Fände ich auch in Buchform cool, wenn es thematisch passt. Gibt es leider viel zu selten.“

Guido Graf: Arduino (www.arduino.cc)

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Das netteste Presseteam / die schönste Erfahrung mit einem Verlag:

Sopie Weigand, Literaturen: „Die Teams von Hanser, Suhrkamp, Dumont, Diogenes, Kiepenheuer & Witsch und der Kirchner Kommunikation (vertritt z.B. Dörlemann) sind schon wirklich ein Kennenlernen wert.“

Chris Popp, Booknerds.de: „Bislang habe ich die Verlagsmenschen ja nur online kennen gelernt, aber von denen gibt es einige, die ich wunderbar finde. Katharina Waltermann von DuMont, Wiebke Maren Ratzsch und Ruth Geiger von Diogenes, Carina Gerner von Loewe, Thomas Vogt von Rapid Eye Movies, Anko Gniwotta von polyband Medien, die Leute von berlinieros, Frau Liebl von Random House, der wunderbar direckte Bertram Reinecke von Reinecke & Voß, die sind schon alle ziemlich klasse.“

Nur Lesen ist schöner: „Die Teams von Dumont, Magellan, arsEdition und Piper sind mir wirklich unfassbar sympathisch. arsEdition und Piper haben mir zwei wunderbare Bookup-Abende geschenkt, die mir sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Ich freu mich grundsätzlich aber über jede Begegnung mit Herzensmenschen.“

Mokita: „Vor fünf Jahren hatte ich mal die Freude, mit den Leuten vom Argon Verlag zu arbeiten, das war wirklich wunderbar.  Und bis heute sind die Leute supernett, wenn ich sie treffe. Tatsächlich hatte ich aber bisher mit keinem Presseteam von Verlagen schlechte Erfahrungen gemacht. Immer auf Augenhöhe.“

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Autor*innen, die tolle Inhalte auf Facebook und Twitter posten:

Chris Popp, Booknerds.de: „Benedict Wells und Oliver Uschmann, Berni Mayer ebenso. Ich denke, Du redest von Buchautoren, oder? Dann fällt mir noch Richard Lorenz ein. Und Ruprecht Frieling. Und Guido Rohm postet manchmal so herrlichen Unfug.“

Guido Graf: Jan Kuhlbrodt

Buchkolumne, Karla Paul: „Gibt es noch eine Definition von „tolle Inhalte“ dazu? Liebe Autoren, lasst Euch nichts einreden, wie und ob Ihr Social Media zu gestalten habt. Macht es so, wie es sich für Euch richtig anfühlt, geht den Leuten nicht mit zu viel Eigenwerbung auf die Nerven und beachtet die im Internet übliche Netiquette – das wird schon. Ernsthaft, jeder macht das anders, ganz nach Gefühl und Leben und Genre und ich freue mich, dass langsam so viele ihren Platz finden.“

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mein(e) Lieblingskritiker*in/Journalist*in:

A Million Pages: „Meine Lieblingskritiker sind Marcel Reich-Ranicki und Hellmuth Karasek. Das werden sie auch immer bleiben, denn so kluge, streitbare und unterhaltsam-witzige literarische Experten wird es meines Erachtens nicht mehr geben. Auch wenn ich ihre Ansichten nicht immer nachvollziehen konnte, fand ich doch ihre Wortduelle stets großartig. Für mich müssen Literaturkritiker neben einem profunden literarischen Wissen immer auch Primadonna-Flair haben und sich selbst schon recht wichtig nehmen. Das macht schließlich ihren besonderen Reiz aus, denn Literaturkritiker sollten schon auch Provokateure und keine handzahmen Nacherzähler sein.“

Denkzeiten: „Marcel Reich-Ranicki und Helmut Karasek – das waren sie.“

Buchkolumne, Karla Paul: „Günter Keil, Richard Kämmerlings, Daniel Bröckerhoff, Sonja Peteranderl, Nils Minkmar, Julian Heck, Wolfgang Blau, Moritz von Uslar, Ulrike Klode, Jochen Wegner, Anita Zielina, Stefan Niggemeier, Kathrin Weßling …“

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ein toller Text/Beitrag aus einem Verlagsblog:

Guido Grafhttp://www.logbuch-suhrkamp.de/jacob-teich/der-open-mike-rap-battle-der-literatur

Buchkolumne, Karla Paul: „Bitte abonnieren Sie an dieser Stelle sofort die beiden Blogs hundertvierzehn (Fischer Verlag) und Resonanzboden (Ullstein Verlag) – herzlichen Dank. Sehr schön und redaktionell toll aufbereitete Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Verlagen als auch der sonstigen Buchbranche, spannende Kooperationen und Gastautoren,“

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ein Lieblings-Blogbeitrag (kein ganzer Blog):

Buchkolumne, Karla Paul: „Ich habe in meinem Herzen ein kleine, dunkle Ecke für Verrisse und dazu gehört der sehr unterhaltsame Rant von meinem Freund Tilman Winterling auf 54books gegen die Büchergilde bzw. deren aktuelles Design.“

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ein Blogbeitrag von mir selbst, auf den ich stolz bin: 

Guido Graf: http://grafguido.de/access-to-awesome-30-thesen-zur-zukunft-der-literaturvermittlung/

Buchkolumne, Karla Paul: „Auf einen Blogbeitrag kann ich schwer stolz sein, aber vielleicht auf die Aktion „Blogger für Flüchtlinge“ aus diesem Jahr, die ich gemeinsam mit anderen Bloggern startete – dies findet hoffentlich bei mir selbst und Anderen Nachahmung.“

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mein erfolgreichster Text/Beitrag:

Lust zu Lesen, Sonja Graus: „Bisher das Interview mit der Übersetzerin Gabriele Haefs. Die Zugriffszahlen und das Tempo des Teilens haben mich völlig überrascht.“

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ein Text/Beitrag von mir, der wenig Beachtung fand, aber mehr Beachtung verdient:

Chris Popp, Booknerds.de: „Kann ich pauschal gar nicht sagen. Bei vielen Artikeln denke ich mir: Mensch, eigentlich müsste das die Leute doch interessieren! Aber die Onlineleserschaft ist unberechenbar.“

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eine Frage, die diesem Fragebogen fehlt:

Mokita: „Zweifelst du an deinem Tun? Und wann sind die Momente, an denen du mit dem Bloggen aufhören willst?“

Guido Graf: „Wann fängst Du endlich an?“

Buchkolumne, Karla Paul: „Was macht Literatur mit Dir, mit Deinem Leben?“

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blogfragen

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und, zum Vervollständigen:

“Das neue literarische Quartett…”

Chris Popp, Booknerds.de: „…interessiert mich genau so wenig wie das alte. Ranickis Empörung auf Knopfdruck fand ich eher lachhaft als unterhaltsam. Aber auch so gibt mir das Format nicht viel. „Was liest du?“ mit Jürgen von der Lippe fand ich da irgendwie schöner und unterhaltsamer. Und nach den Meinungen zur ersten Aufgabe habe ich wohl auch nichts verpasst.“

Laurent Piechaczek, Booknerds.de: „Warum muss Maxim Biller eigentlich überall seinen Senf hinzugeben?“

Denkzeiten: „Ich mag keine Remakes und Kopien. Wenn eine Literatursendung, dann eine neue. Alles andere wird eh zu nichts führen.“

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“Auf der Buchmesse…”

Buchkolumne, Karla Paul: „… bin ich zuhause.“

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“Ich bin sehr überraschend und unerwartet auf ein gutes Buch gestoßen. Und zwar…”

Buchstäbliches: „…auf mehrere Bücher, von Self-Publishern geschrieben.“

Flying Thoughts: „„The Eyre Affair“ von Jasper Fforde ist so ein Buch. Ebenso „The Invisible Library“ von Genevieve Colman. Beides Genre, die ich eigentlich fast gar nicht lese. Aber es hat sich gelohnt.“

Buchkolumne, Karla Paul: „… „The Art of Asking“ von Amanda Palmer aus dem Eichborn Verlag. Die Musikerin, Künstlerin und Frau von Fantasybestsellerautor Neil Gaiman beschreibt darin ihren Lebensweg mit der Musik und wie sie gelernt hat, andere Menschen in ihr Leben zu lassen und sie um Hilfe zu bitten, wie sie die mit 1,2 Millionen Dollar bisher erfolgreichste Kickstarter-Kampagne initiierte und die sozialen Netzwerke für sich nutzt, sie lebt. Ich hielt es erst für ein esoterisch angehauchtes Selbsthilfebuch – stattdessen stieß ich auf eine äußerst spannende Biografie mit der besten Nutzungsanleitung für soziale Medien und gemeinsames Miteinander on- als auch offline.“

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weitere Buchtipps aus den bisher 22 verlinkten Blogposts:

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Schöne Seiten: David Grossmans „Stichwort: Liebe“, Jonathan Safran Foers „Alles ist erleuchtet“, Vladimir Nabokovs „Lolita“, Gabriel García Márquez’ „Hundert Jahre Einsamkeit“, Salman Rushdies „Mitternachtskinder“. Hard-boiled Krimis und Noirs, der Liebeskind Verlag hat in dieser Hinsicht einige aufregende Bücher im Programm. Nino Haratischwilis Das achte LebenDeutscher Meister von Stephanie Bart.“

Literaturen: Clemens J. Setz,  „Sieben Minuten nach Mitternacht“ von Siobhan Dowd und Patrick Ness.  „Gotthard“ von Zora del Buono. „Die Verschwundenen“ von Wolfgang Popp. „Der amerikanische Architekt“ von Amy Waldman. „Limonow“ von Emmanuel Carrère. „Deutschland überall“ von Manuel Möglich.  „Lust und Laster“ von Evelyn Waugh. „Lucky Newman“ von Carl Nixon. Wenn es nicht sowieso ein tolles Buch wäre, hätte ich es wegen des Covers gekauft. Sechs Personen suchen einen Autor” von Luigi Pirandello.

A Million Pages: Henry James: Porträt einer jungen Dame. Helmut Berger: IchDie stille Frau von A. S. A. Harrison. Erika Robuck. The Curiosity vom amerikanischen Autor Stephen P. Kiernan: Ich kann nicht nachvollziehen, warum dieses außergewöhnliche Buch noch nicht ins Deutsche übersetzt wurde, denn es würde meines Erachtens mit Sicherheit auch hier die Bestsellerlisten stürmen.

Der Buchbube“Der Fliegenfänger” von Willy Russell.

MokitaDas Gefängnis der Freiheit von Michael Ende.

Chris Popp: „Nilowsky“ von Thorsten Schulz, „Amerika-Plakate“ von Richard Lorenz, die David Foster Wallace-Biographie „Jede Liebesgeschichte ist eine Geistergeschichte“ von D. T. Max, Juha Vuorinens „Göttlich versumpft“, Christoph Poschenrieder – Die Welt ist im Kopf; Wolfgang Welt – Fischsuppe; Georges Perec – Das Leben Gebrauchsanweisung; Lothar Baier – Jahresfrist usw.,  usw…

Guido Graf: Georges Didi-Hubermann: Das Nachleben der Bilder, Helen Hester: Beyond Explicit: Pornography and the Displacement of Sex, Ernst Gombrich: über Schatten, Steffen Popps Beuys-Buch

Buchkolumne, Karla Paul: Scarlett Thomas: „Troposphere“, „Was wir fürchten“ von Jürgen Bauer, die Romane der irischen Chick-Lit-Autorin Marian Keyes, JJ Abrams: „Das Schiff des Theseus“, „Shakespeare and Company“ aus dem Suhrkamp Verlag.

Nur Lesen ist schöner: „„Wir sind die Könige von Colorado“ von David E. Hilton. “Schloss aus Glas” von Jeannette Walls. „Zwiterschende Fische“ von Andreas Séché. „Im Schatten des Vogels“ von Kristin Steinsdóttir. „Das hat alles nichts mit mir zu tun“ von Monica Sabolo. „Wir haben Raketen geangelt“ von Karen Köhler. „Liebten wir” von Nina Blazon. Es war eine reine Bauchentscheidung, das Buch zu kaufen, weil mich das Cover so ansprach. Hinter dem Buchdeckel habe ich eine weitaus facettenreichere Geschichte entdeckt, als ich anfangs vermutet habe.

Frauen in Comics: Empfehlungen 2015

frauen im comic 2015

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13 US-Comics mit Frauen in der Hauptrolle, die mich begeistern:

Lazarus, Vol. 1: Family  Fun Home. A Family Tragicomic: Eine Familie von Gezeichneten  Ghost World  Queen and Country: The Definitive Edition, Vol. 1  Saga, Volume 1
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Alias, Vol. 1  Catwoman, Vol. 2: Crooked Little Town  Wonder Woman: Down to Earth  Gotham Central, Vol. 2: Half a Life  Batwoman: Elegy
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Promethea, Vol. 1  Ms. Marvel, Vol. 1: No Normal  She-Hulk, Vol. 1: Law and Disorder

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20 neue US-Comicreihen, 2015 gestartet oder als Sammelband erschienen, angelesen und gemocht:

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Black Canary

Black Canary, Vol. 11: Brenden Fletcher & Annie Wu:

„Black Canary“

DC Comics: Superheldin/Rockstar und ihre Band sind auf Tour… und treffen auf Gangster und Ninjas. Ich mag die Figur aus „Green Arrow“-Comics und freue mich, dass sie auch ohne männlichen Anhang funktioniert.

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injection
Injection, Vol. 1 2: Warren Ellis & Declan Shalvie, Jordan Bellaire:

„Injection“

Image Comics: Vor einigen Jahren haben fünf Wissenschaftler*innen – selbstbewusst? größenwahnsinnig? absichtlich oder nicht? – die Welt verschlimmbessert. Jetzt, wo alles aus den Fugen gerät, müssen sie entscheiden, wie sie helfen können. Psychologie/Horror/Politik.

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Archie
Archie, Vol. 13: Mark Waid & Fiona Staples:

„Archie“

Archie Comics: Seit 70 Jahren erzählen die US-Archie-Comics drolligen Alltag an einer High School in Riverdale. Die verwöhnte Veronica, die herzige Betty, der höfliche Archie, sein gefräßiger Kumpel Jughead… Waids Neuauflage ist kantiger, zeitgemäßer, minimal erwachsen. Aber immer noch: nostalgisch-harmloser All-American High-School-Kitsch.

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paper girls
Paper Girls #14: Brian K. Vaughan & Cliff Chiang:

„Paper Girls“

Image Comics: Halloween 1988, in einer US-Kleinstadt in Ohio. Vier Mädchen, die auf Fahrrädern die lokale Zeitung austragen, machen eine Entdeckung. Wollen Außerirdische die Erde erobern? Nostalgischer Comic im „Die Goonies“- und „Der Frühstücksclub“-Stil.

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heart in a box

Heart in a Box5: Kelly Thompson & Meredith McClaren:

„Heart in a Box“

Dark Horse: Magischer Realismus, etwas kitschig. Eine junge Frau mit Liebeskummer wünscht sich, sie hätte kein Herz mehr. Ihr Herz landet in sieben Teilen bei anderen Menschen – und sie zieht los, alle Teile zu finden.

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chilling adventures of sabrina
Chilling Adventures of Sabrina6: Roberto Aguirre-Sacasa & Robert Hack:

„The Chilling Adventures of Sabrina“

Archie Comics: Auch Sabrina The Teenage Witch gehört zu den Archie-Figuren. Nach dem Erfolg des tollen Zombie-Comics „Afterlife with Archie“ wird ihr Hexen-Alltag noch einmal neu erzählt – als düsteres 60er-Jahre-Horror-Drama. Wirkt angestaubt – aber die Kritiken sind großartig, und der Autor toll.

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bitch planet
Bitch Planet, Vol 1: Extraordinary Machine7: Kelly Sue DeConnick & Valentine de Landro:

„Bitch Planet“

Image Comics: „Orange is the New Black“… im Weltall. Ein Frauengefängnis in der Zukunft: Frauenbündnisse, Machtkämpfe, Unterdrückung. Ich mag Kelly Sue DeConnicks „Captain Marvel“ nicht und denke auch hier: gut gemeint. Aber träge erzählt?

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männliche Hauptfiguren oder Teams:

providence

Providence #18: Alan Moore & Jacen Burows:

„Providence“

Avatar: Die Horror-Geschichten von H.P. Lovecraft, neu vermischt zu einer großen, atmosphärischen Meta-Geschichte über Horror, Alltag und die US-Ostküste. Wirkt anspruchsvoll, literarisch.

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We stand on Guard
We Stand On Guard #19: Brian K. Vaughan & Steve Skroce:

„We stand on Guard“

Image Comics: Das Jahr 2124. Was passiert, wenn die übermächtige USA versucht, Kanada zu erobern? Politische Parabel mit Parallelen zum Nahen Osten.

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royals masters of war
The Royals: Masters of War 10: Rob Williams & Simon Colleby:

„The Royals: Masters of War“ (Sechsteiler, abgeschlossen)

Vertigo: Was, wenn die britischen Royals Superkräfte hätten? Könnten sie den zweiten Weltkrieg entscheiden, im Alleingang? Die Kritiken sind mittelmäßig, aber Idee, Zeichnungen und Atmosphäre sprechen mich an.

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autumnlands
The Autumnlands, Vol. 1: Tooth and Claw11: Kurt Busiek & Benjamin Dewey:

„The Autumnlands: Tooth & Claw“

Image: Ein Menschenkrieger, durch Zauberei in einer Welt gestrandet, in der anthropomorphisierte Tiere große Kriege führen. Thema und Stil sind mir zu schwülstig – aber ich halte viel von Autor Kurt Busiek, und bin gespannt, was er hier will/versucht.

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Luther Strode
The Legacy of Luther Strode #112: Justin Jordan & Tradd Moore:

„The Legacy of Luther Strode“ (Fortsetzung zweier Bände von 2012/13)

Image Comics: greller, hyperstilisierter, ironischer (?) Action-Fantasy-Comic voller Kämpfe und Duelle in der Großstadt. Ich bin nicht sicher, ob es mehr sein will als John Woo/Tarantino.

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two brothers
Two Brothers13: Fábio Moon, Gabriel Bá:

„Two Brothers“ (Graphic Novel: keine Heftserie/Reihe)

Dark Horse: Die brasilianischen Zwillingsbrüder haben eines der größten und besten Bücher meines Lebens geschrieben, „Daytripper“. Ihr neues Buch handelt von Zwillingsbrüdern in Brasilien. Einer wird im Libanon erwachsen. Der andere hadert mit seiner Familie.

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Sandman Overture
The Sandman: Overture14: Neil Gaiman & J.H. Williams III:

„The Sandman: Overture“

Vertigo: Prolog zu Gaimans Kultreihe „The Sandman“: überbordende, bunte Doppelseiten voller Symbolik, Schwulst und Meta-Märchen-Mythologie-Bla. Die Kritiken sind großartig, und ich mag die alte Serie sehr, aber bisher konnte ich mich nicht aufraffen, diesen psychedelischen Bildteppich anzustieren, stundenlang.

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rasputin JFK
Rasputin Volume 1 TP: The Road to the Winter Palace15: Alex Grecian & Riley Rossmo:

„Rasputin“ (zwei Bände, dann abgeschlossen)

Image Comics: Rasputin als Unsterblicher, der immer wieder in die Geschichte eingreift. Märchenhafter, melancholischer Fantasy-Thriller.

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ales kot zero
Zero, Vol. 1: An Emergency (Zero #1)16: Ales Kot & Tradd Moore u.a.:

„Zero“

Image Comics: postmoderner, sehr verschwurbelter Agententhriller – könnte das literarischste, anspruchsvollste, komplexeste Comic dieser Liste sein… oder doch nur selbstverliebter (Grant-Morrison-hafter) Quatsch.

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wolf, ales kot
Wolf Volume 117: Ales Kot & Matt Taylor:

„Wolf“

Image Comics: Detektiv und Waisenmädchen versuchen, gemeinsam das Ende der Welt aufzuhalten. Fantasy/Horror/Noir.

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empty zone
Empty Zone18: Jason Shawn Alexander:

„Empty Zone“

Image Comics: Cyberpunk/Horror/Fantasy. Eine junge, zynische Frau kämpft in dystopischen Städten gegen Roboter und Monster.

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manifest destiny
Manifest Destiny, Vol. 1: Flora & Fauna19: Chris Dingess & Matthew Roberts:

„Manifest Destiny“

Image Comics: Die Entdeckungsreise von Meriwether Lewis und William Clark durchs US-Hinterland, erzählt als grotesk-dunkler Historiencomic mit Monstern, Geistern, Steampunk(?)-Überraschungen.

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drifter
Drifter, Volume 1: Out of the Night20: Ivan Brandon & Nic Klein:

„Drifter“

Image Comics: toll gezeichneter, aber konventioneller Sci-Fi-Western über einen Mann, gestrandet auf einem Wüstenplaneten voller Outlaws und Monster/Dinosaurier. Mittelmäßige Kritiken – aber bildgewaltig.

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aktuelle Reihen, die ich lese und empfehlen kann:

Silk, Vol. 0: The Life and Times of Cindy Moon  Spider-Woman #1  Ms. Marvel, Vol. 1: No Normal  Gotham Academy, Vol. 1: Welcome to Gotham Academy  Rat Queens, Vol. 1: Sass & Sorcery (Rat Queens Vol. 1: 1-5)
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The October Faction Volume 1 (October Faction, #1)  The Fade Out, Vol. 1: Act One  Southern Bastards, Vol. 1: Here Was a Man  Nailbiter, Vol. 1: There Will Be Blood  Sex Criminals, Vol. 1: One Weird Trick
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Jupiter's Legacy, Book One  Trees, Vol. 1: In Shadow  Copperhead: Vol. 1  Velvet, Vol. 1: Before the Living End  Lazarus, Vol. 1: Family
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Star Wars: Darth Vader Vol. 1: Vader  Star Wars: Kanan, Vol. 1: The Last Padawan  Afterlife with Archie, Vol. 1: Escape from Riverdale  Saga, Volume 1  Alex + Ada, Vol. 1
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Ich hoffe, „Injustice: Year Three“ und „Batgirl“ sind gut – habe bisher aber kein gutes Gefühl. „Squirrel Girl“ und „Rachel Rising“ habe ich begonnen, aber bin noch nicht überzeugt.

Injustice: Gods Among Us: Year Three, Vol. 1  Batgirl, Vol. 1: The Batgirl of Burnside  The Unbeatable Squirrel Girl, Vol. 1: Squirrel Power  Rachel Rising, Volume 1: The Shadow of Death
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auf der „bald lesen“-Liste:

Arrow Season 2.5  Midnighter, Vol. 1  Grayson, Vol. 1: Agents of Spyral  Hawkeye, Vol. 5: All-New Hawkeye  The Multiversity
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Wonder Woman: Earth One Vol. 1  The Twilight Children  Black Magick #1
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fünf Warnungen: überraschend fade Reihen, gelesen und nicht gemocht.

Descender, Vol. 1: Tin Stars  Wytches, Vol. 1  Lady Killer  Star Wars, Vol. 1: Skywalker Strikes  Thor, Vol. 1: Goddess of Thunder

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verwandte Links:

Star Wars – das Expanded Universe. [Empfehlungen für Deutschlandradio Kultur]

Star Wars extended Universe, Stefan Mesch

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Am 27. Oktober (Dienstag) ab 10.07 Uhr morgens spreche ich bei Deutschlandradio Kultur über das „Expanded Universe“ von „Star Wars“.

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„Star Wars“ kam 1977 in die US-Kinos: die erste Trilogie lief von 1977-83, die zweite (die Handlung spielt 30 Jahre vor der ersten) 1999-2005. Schon in den 70ern und 80ern gab es ergänzende offizielle Romane, Comics, später Videospiele, die Figuren und Elemente aus den Filmen aufgreifen und ausschmücken/weiterspinnen: das „Expanded Universe“, EU.

1991 bis 93 erschien eine Bestseller-Trilogie namens „Erben des Imperiums“, die erzählt, was Hauptfiguren wie Han Solo, Luke Skywalker usw. nach ihrem letzten Filmauftritten erleben: Geschichten über ihre Kinder und Kindeskinder, später (nach 1999 und „Episode 1“) auch viel über ihre Väter und Großväter. Es gibt zahllose (oft: aufeinander aufbauende) Romane/Spiele/Comics usw. sehr verschiedener Qualität und Ausrichtung: Jugend- und Kinderbücher, Kriegsromane, Detektivgeschichten.

2012 kaufte Disney die Rechte an „Star Wars“ und kündigte eine neue Trilogie an: Der erste Teil dieser dritten Trilogie, „Star Wars: Episode 7: Das Erwachen der Macht“ spielt über 30 Jahre nach Teil 6 und zeigt Harrison Ford, Carrie Fischer, Mark Hamill und eine neue Generation von Heldinnen und Helden mehrere Jahrzehnte nach dem Tod Darth Vaders. Das Imperium ist immer noch nicht vollständig besiegt. Zusätzlich zur neuen Trilogie sind auch mehrere Einzelfilme geplant, u.a. über Han Solo.

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Mit dem ersten neuen Film (Kinostart: 17. Dezember) wird das bisherige „Expanded Universe“ hinfällig: offiziell/“wirklich passiert“ sind nur noch die bisherigen sechs Filme sowie zwei Kinder-Animationsserien, „The Clone Wars“ und „Rebels“.
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Dazu erscheinen seit Frühling immer neue Romane, Comics und bilden ein neues „Expanded Universe“, das dem alten widerspricht/das alte ersetzt: es gibt neue Comics von Marvel Comics, es gibt Romane verschiedener Genres… und diese Bücher haben neue Dringlichkeit und finden breiteren Anklang als seit Jahren, denn sie „sind offiziell“ und „zählen“: Wenn in den Marvel-Comics Han Solos (Ex-)Ehefrau vorgestellt wird, könnte diese Frau auch in den neuen Kinofilmen auftauchen.
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Ich habe dieses neue Expanded Universe gelesen/geschaut/besucht in den letzten Wochen (das alte kenne ich auch, von früher) und mir angesehen, wo der Reiz liegt.
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vader extended universe 5
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Sind das wichtige Geschichten? Oder nur Beiwerk und Ausschmückungen? Eine Nebenfigur (aus ‚Darth Vader‘ von Kieron Gillen), weiß, dass sie keine große Rolle spielt, und sagt (als schöner Meta-Kommentar): „My blood is doodling in the margins of a story worth telling.“
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Die meisten Geschichten aus dem „Expanded Universe“ spielen in diesen Margins/Randspalten.
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meine Beobachtungen:
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  • „Star Wars“ hat kaum Frauenfiguren, wenige nicht-weiße Hauptfiguren und bisher in den Kinofilmen auch nur mutmaßlich heterosexuelle Figuren. Die neuen Geschichten mischen das auf. So sehr, dass in JEDEM neuen Comic/Buch z.B. drei, vier kämpferische Frauen vorkommen.
  • weil das Kinoplakat des neusten Films eine Frau in den Mittelpunkt stellt, reden Rassisten in den USA davon, dass „Star Wars“ für einen „White Genocide“ wirbt und Weiße diskriminiert. Tatsächlich werden die neuen Filme zeitgemäßer und multikultureller. Die EU-Geschichten noch einmal VIEL mehr: Im „Leia“-Comic z.B. waren fast alle Männer Beiwerk.
  • alle neuen EU-Bücher sind Ausschmückung und Bonus-Material: Die Geschichten sind kein Muss sondern, im schlechten Fall, Geschäftemacherei und Cross-Platform-Storytelling, dessen Einzelteile für das Gesamtbild kaum Belang haben. Unter der Marke „Star Wars“ werden Geschichten erzählt, die für die große „Star Wars“-Handlung nicht wichtig sind.
  • WEIL die Geschichten nicht sehr wichtig sind, haben die Autor*innen der jeweiligen Romane und Comics viel Freiraum, einen eigenen Ton zu finden. „Kanan“ ist ein wunderbar kluger politischer Coming-of-Age-Comic, „Servants of the Empire“ handelt von Hackern, Datenschutz und Teenagern, die sich politisieren, Militär-Experte Greg Rucka schreibt in „Shattered Empire“ eine für ihn typische Militärgeschichte…
  • …das zeigt, wie bunt der „Star Wars“-Erzählkosmos ist und auf wie viele Arten er bespielt werden kann: clevere Variationen und Versuche. Mir missfällt, dass die besten Erzähler/Künstler/Unterhaltungsautoren mittlerweile immer wieder unter dem Dach solcher großer Marken/Franchises erzählen müssen: „Star Wars“, Disney, Marvel, DC… immer wieder die selben Medienwelten und Figurenkabinette, von Konzernen bewacht und reglementiert.
  • und: die großen Kinofilme werden weiterhin Abenteuer/Verfolgungsjagden/Ritter und Prinzessinnen zeigen. Aber je kleiner die Zielgruppe, je enger der Fokus, desto mehr Freiheiten, Farbe und Eigensinn bewahren sich die EU-Bücher: Als Appetithappen oder Teaser für den neuen Kinofilm haben mich die Bücher nicht überzeugt. als Werkschau aber, wie WILD z.B. ein Darth-Vader-Comic sein kann oder wie politisch ein Jugendbuch über Nebenfiguren aus der „Rebels“-Kinderserie… überzeugen mich die Bücher. Eine Erzähl- und Experimentierfreude und Bandbreite, mit der ich nicht gerechnet hätte!

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Dkultur star wars

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Was genau habe ich gelesen/gesehen, und wo spielt es? Eine kurze Timeline:
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  1. Star Wars 1: The Pantom Menace
  2. 10 Jahre später: Star Wars 2: Attack of the Clones
  3. EU, kurz darauf: Kinder-Trickserie „Star Wars: The Clone Wars“
  4. Star Wars 3: Revenge of the Sith
  5. EU, kurz darauf: der Kinder-Comic „Kanan: The last Padawan“ (über eine Figur aus „Rebels“)
  6. EU, 15 Jahre später: Kinder-Trickserie „Rebels“ und der (sehr gute) Jugendroman „Servants of the Empire“
  7. 4 Jahre später: Star Wars 4: A New Hope [der erste, klassische Film von 1977]
  8. EU, kurz darauf: die Marvel-Comics „Star Wars“, „Darth Vader“, „Lando“, „Princess Leia“, der Han-Solo-Jugendroman „Smuggler’s Run“ und der Liebesroman „Lost Stars“[beginn vor „Rebels“, endet ca. zwei Jahre nach „Return of the Jedi“]
  9. kurz darauf: Star Wars 5: The Empire strikes back
  10. kurz darauf: Star Wars 6: Return of the Jedi
  11. EU, kurz darauf: der Marvel-Comic „Shattered Empire“
  12. fast 40 Jahre später: der Kinofilm 2015, „Das Erwachen der Macht“, der Beginn einer neuen Trilogie

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insgesamt sind gerade knapp 25 EU-Bücher und -Comics erhältlich. Ich habe ca. 10 davon gelesen – alle aktuell erhältlichen Comics, und vier Romane. Liste hier:
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star wars rebels
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  • Die Kinder-Animationsserie „The Clone Wars“ hat tolle Kritiken – aber ich habe mich nie zwingen können, eine komplette Folge auszusitzen: hölzerne Figuren, billige Animationen, eine träge Kameraführung… sogar die Lichtschwertkämpfe sind langweilig.
  • „Rebels“ zeigt eine Gruppe (großteils: jugendlicher) Widerstandskämpfer vier Jahre vor Episode IV: der Pilotfilm langweilte mich noch ähnlich wie die Vorgängerserie „The Clone Wars“, aber das Finale der ersten Staffel, „Fire across the Galaxy“ hat Schwung, Witz, Tempo und anspruchslosen Charme: mit 11 hätte mich das mitgerissen und begeistert. Die „Star Wars“-EU-Geschichte, die bisher am meisten klassische „Star Wars“-Atmosphäre und -Euphorie vermittelt. Empfehlung!
  • „Kanan“ (Comic, geschrieben von Greg Weisman) ist nachdenklicher, düsterer, verkopfter als „Rebels“ – aber bringt mich einer interessanten Figur – einem jugendlichen Jedi-Padawan, auf der Flucht vor dem Imperium – sehr nahe: intelligent, solide gezeichnet, gute Unterhaltung auch ohne, dass man „Rebels“ kennen muss.
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star wars servants lost stars
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  • die vierbändige Jugendbuchreihe „Servants of the Empire“ von Jason Fry zeigt eine Randfigur aus „Rebels“: Zare Leonis, der mit 15 eine Elite-Ausbildung des Imperiums durchlaufen will, aber dabei heimlich seine verschwundene Schwester sucht – und seine Freundin Merei Spanjaf, eine Hackerin („Slicerin“), die sich in Straftaten verstrickt: super-politische, beklemmende, sehr intelligente und süffige Jugendromane über Datenschutz, Überwachung, Engagement und Kompromisse, hat mich so mitgerissen und begeistert wie einige „Harry Potter“-Romane. Aber: Ich habe nur Band 3 und Band 4 gelesen (ohne Mühe verständlich); Band 1 und 2 haben schlechtere Kritiken. Alles in allem: die schönste Überraschung/Entdeckung dieser Liste!
  •  eine politische Young-Adult-Romanze im Star-Wars-Universum, 550 Seiten dick? „Lost Stars“ von Claudia Gray hat überragende Kritiken und erzählt zwei Schicksale zwischen Imperium und Rebellion mit Wucht, Pathos und Kitsch von „Vom Winde verweht“. Die weibliche Hauptfigur hat mich nicht überzeugt, und an vielen Stellen wirkt die Handlung etwas bemüht/konstruiert – aber stilistisch ist es toll, die politischen und moralischen Fragen sind großartig, das Buch ist SO viel ambitionierter, anspruchsvoller, länger, beherzter, als es sein müsste: Wer Young-Adult-Dystopien liebt, wird hier auf hohem Niveau unterhalten und zum Nachdenken gebracht.
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star wars vader han solo marvel
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  • „Smuggler’s Run“ ist ein munterer Unterhaltungs-Kurzroman von einem meiner Lieblings-Comic- und Thrillerautoren, Greg Rucka. Eine simple Abenteuergeschichte, aber sehr charmant und liebevoll erzählt und auch für 11- bis 15jährige problemlos verständlich: einfache Bücher, die Menschen fürs Lesen (und die Figuren) begeistern? Überzeugt mich.
  • Kieron Gillen ist einer der originellsten, aber auch selbstverliebtesten und quatschigsten Comic-Talente, die ich kenne. Sein „Darth Vader“-Comic überzeugt mich psychologisch kein Stück: Hier werden nur absurde und überraschende „Schaut her, wie originell ich bin!“-Momente aneinander gereiht. Das Tolle aber: Sie SIND originell, und sie machen Spaß. Eine verspielte, humorvolle Prahlerei: irgendwie toll, aber irgendwie doof… aber eben doch: toll!
  • Der offizielle Marvel Star Wars-Comic von Jason Aaron spielt kurz nach Episode IV, ist der meistverkaufte US-Comic des Jahres… und wirkt wie durchgepaust, abgekupfert, aufgegossen: eine lustlose, steife Geschichte, bei der ich – anders als bei den anderern Titeln – die ganze Zeit nur dachte „Geldmacherei!“ und „Diese Geschichte ist unnötiges Beiwerk.“ Solide inszeniert – aber… seelenlos. Keine Empfehlung.
star wars leia lando shattered empire
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  • „Princess Leia“ von Mark Waid ist wie viele, viele Superheldencomics von Mark Waid, die mich frustrierten: gut gemeint, mit viel Herz und Liebe zu den Figuren erzählt… aber halb durchdacht, voller kleiner Logiklöcher und Unklarheiten, unfertig, fadenscheinig. Ich fühlte mich gut unterhalten – aber je länger ich über die Figur, ihre Psychologie und die Geschichte nachdenke, desto trauriger werde ich: herzig – aber halbgar.
  • Exzellent gezeichnet, solide geschrieben… aber Charles Soules „Lando“ geht nach zwei Kapiteln die Puste aus: eine erwartbare Geschichte erstreckt sich über 100 Seiten, und kleine Twists und Überraschungen (schwule Figuren! Gender-nonconforming Außerirdische! etc.) verpuffen viel zu schnell: ein lebenslustiger, schneller, cleverer Mann… in einer schleppenden und witzlosen, zu langen Kurzgeschichte. Fuchtbar.
  • Der handwerklich schönste Star Wars-Comic (Zeichnungen: Marc Checchetto), geschrieben von Greg Rucka, der wirklich schon Dutzende tolle, kluge, faszinierende Frauen in Uniform in seinen Comics und Thrillern schrieb… aber hier wirkt es witzlos und nebensächlich: In „Shattered Empire“ hat eine Pilotin/Soldatin der Rebellion kurze, episodenhafte Missionen kurz nach Ende von Episode 6. Nichtssagende, substanzlose Kurzgeschichten. Die Figur ist interessant – aber hier wurde sie nicht genutzt, und „Lost Stars“ hat ähnliche Blickwinkel VIEL sinnlicher, klüger, packender erzählt.

2014 / 2015: My Personal Soundtrack [18, Quick List]

stefan mesch, ost 2014 2015

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I started keeping a diary on October 26th, 1997. I was 14 and in 9th grade. I kept up until 2004, and every year, I made a ‚personal soundtrack‘ with songs that reflected last years‘ themes and storylines.

Here are 20 songs for ‚Season 18‘, October 2014 to October 2015.

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  • Matt Nathanson: „Sky High Honey“
  • Joy Kills Sorrow: „Was it you“
  • Rachel Platten: „Fight Song“
  • San Fermin: „Casanova“
  • Oscar and the Wolf: „Strange Entity (Rock Werchter 2014)“
  • Travis: „Warning Sign“
  • Shannon McNally: „Pale Moon“
  • Ozark Henry: „Indian Summer“
  • Danny Michel: „Ashes to Ashes“
  • Matthew Barber: „Revolution of the Sun“
  • A-ha: „Lifelines“
  • Admiral Fallow: „Guest of the Government“
  • Withered Hand: „Love in the Time of Ecstasy“
  • Die Heiterkeit: „Wohin gehst du, Cary Grant?“
  • Hoozier: „Someone New“
  • Mark Kozelek & Jimmy Lavalle: „Gustavo“
  • Peter Broderick: „More and more (Mouth Trumpet Version)“
  • Glen Hansard/The Swell Season: „Drown Out (live)“
  • Roxette: „Spending my Time (live, acoustic)“
  • Dadafon: „Slow Day“

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Some of these songs are on Youtube. Let’s see how long it takes before they are taken down. Here are the videos: Watch them while the links still work!

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  • Matt Nathanson: „Sky High Honey (Decibelle Session)“

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  • Joy Kills Sorrow: „Was it you“

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  • Rachel Platten: “Fight Song”

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  • San Fermin: “Casanova””

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  • Oscar and the Wolf: “Strange Entity (Rock Werchter 2014)”

 

  • Travis: “Warning Sign”

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  • Shannon McNally: “Pale Moon”

 

  • Ozark Henry: “Indian Summer”

 

    • Danny Michel: „Ashes to Ashes“

 

    • Matthew Barber: “Revolution of the Sun (live)”

 

    • A-Ha: “Lifelines”

 

    • Admiral Fallow: “Guest of the Government”

 

    • Withered Hand: “Love in the Time of Ecstasy”

 

    • Die Heiterkeit: “Wohin gehst du, Cary Grant?”

 

    • Hoozier: “Someone New”

 

    • Mark Kozelek & Jimmy Lavalle: “Gustavo”

 

    • Peter Broderick: “More and more (Mouth Trumpet Version)”

 

      • Glen Hansard/The Swell Season: “Drown Out (live)”

[Start: 1:02:50]

 

    • Roxette: “Spending my Time (live, acoustic)”

 

    • Dadafon: “Slow Day”

 

related Links:

Deutscher Buchpreis 2015 an Frank Witzel: Empfehlung. „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1968“, Matthes & Seitz Verlag

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Für „der Freitag“ las ich alle sechs Romane auf der Shortlist zum deutschen Buchpreis 2015:

„Und was, falls dann doch Frank Witzel gewinnt? Für seinen brillant verquasten, übervollen, herrlich sperrigen Jugend- und Provinzroman Die Erfindung der Rote Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969? 800 Seiten Jugendängste, Wahn, 60er-Jahre-Jargon, Katholizismus und Neurosen, in 99 grellen Kapiteln immer neu gekreuzt, verschränkt. Literarische Apophänie: Was, wenn die Beatles Märtyrer wären? Mein Leben ein Schneider-Jugendbuch? Die RAF unser Kinderclub? Was, wenn dieses eigensinnige, wagemutige, bekloppte, brillante Buch Bestseller wird? Und Tagesgespräch?“

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“Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969”, Frank Witzel, Matthes & Seitz

“Ein Spiegelkabinett der Geschichte im Kopf eines Heranwachsenden: Erinnerungen an das Nachkriegsdeutschland, Ahnungen vom Deutschen Herbst; das dichte Erzählgewebe ist eine explosive Mischung aus Geschichten und Geschichte, Welterklärung, Reflexion und Fantasie: ein detailbesessenes Kaleidoskop aus Stimmungen einer Welt, die 1989 Geschichte wurde. Ein mitreißender Roman, der den Kosmos der alten BRD wiederauferstehen lässt.” [Klappentext, gekürzt.]

Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969

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Der 800-Seiten-Roman spielt 1968 in einem Vorort von Wiesbaden und folgt einem 13jährigen, in 99 Kapiteln – von denen fast jedes anders klingt und viele einen parodistischen Quatsch-Tonfall haben, z.B. die Floskeln eines Jugendbuchs oder den Panik-Tonfall der RAF-Berichterstattung.

Es geht um Sprachmüll, BRD-Muff und die Armut, mit den falschen Worten etwas festhalten, ausdrücken, auf den Punkt bringen zu müssen – ein Gefühl, das 13jährige gut kennen.

Der Roman ist sehr verspielt – jedes Kapitel ist eine literarische Versuchsanordnung, in dem Jargon (z.B. aus einer Musikzeitschrift) auf ein anderes Themenfeld (z.B. auf die Schule) getragen wird. So entsteht viel… wilder, windschiefer… Quatsch. abgegriffene Worte, in neuen, überraschenden Zusammenhängen.

Literarisch/psychologisch mach das viel Spaß: ein Junge, der als Messdiener jahrelang Gewäsch über Heilige und Märtyrer aufgesaugt hat und jetzt in Musikzeitschriften über die Beatles und in den Nachrichten über die RAF hört, spricht über die Beatles… wie über Märtyrer. Über die RAF… wie Popstars. Nicht als witziges Spiel – sondern aus Unvermögen: seltsame Welten werden durch die jeweils falschen Sprach- und Wahrnehmungsbrillen betrachtet. Die einzigen Brillen/Wortschätze eben, die der 13jährige bisher hat.

Warum ist das literarisch toll – und warum dauert es 800 Seiten? Weil Witzel noch etwas Größeres probiert/durchspielt/erzählt, das mich sehr überzeugt: Apophänie ist die Störung, Zusammenhänge und Leitmotive zu sehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Apoph%C3%A4nie

…und die meisten Romane nehmen eine Figur, ein Stück Gegenwart oder Zeitgeschichte und ein paar Motive und sagen: „Schaut. Winnetou und die RAF – da sind schon Parallelen“ oder z.B. „Dawson Leery und Stephen Spielberg: Das wird immer wieder interessant gegeneinander gestellt und hinterfragt – dieser All-American Idealismus.“ wir erzählen uns unsere Leben selbst in solchen Mustern, finden uns in Popkultur, ziehen Parallelen.

Witzel zieht 800 Seiten lang Parallelen, die IMMER beliebiger und absurder und wahnhafter werden und dabei zeigen: Solche Netze sind sehr schnell gesponnen. Aber dabei eben oft: spinnert. „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1968“ setzt, versuchsweise, ALLES in Zusammenhang – auch, um dabei zu zeigen, wie leichtfertig und hilflos Menschen solche Zusammenhänge suchen, um sich ihr Leben zu erklären, und – Meta, Meta! – wie schnell Autor*innen solche Zusammenhänge zimmern können.

Wie gesagt: Ich finde es schwierig, ein Buch zu empfehlen, bei dem ich z.B. von Seite 200 bis 300 dachte „Hm. Das hätte man jetzt alles einfach streichen können.“ Der Roman ist sehr lang, und ich weiß nicht, ob er Gelegenheits- und Hobbylesern genug gibt, über diese 800 Seiten hinweg. Versteht man erstmal, worum es geht – Lebenswelten in jeweils „falschen“ Sprachwelten durchzunudeln, in immer anderen Kombinationen – passiert nicht mehr viel: es nudelt halt 99 Kapitel lang durch. sprachlich toll. aber einen packenden Plot oder besondere Auflösungen zum Schluss gibt es nicht.

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Im Freitag (Link) schreibe ich:

„“Wer 2015 nur ein einziges Buch lesen kann, dem empfehle ich gestrost Jenny Erpenbeck, Gehen, ging, gegangen. Kosten: 19 Euro 99, Umfang: 352 Seiten. In kaum zehn Stunden Lesezeit bewältigt und verstanden. Simple Sprache. Viel Wissenswertes zu Asylrecht und Geflüchteten. Der Alltag afrikanischer Männer in einer Berliner Unterkunft, beäugt von einem skeptischen deutschen Professor in Rente. Altern, Heimatlosigkeit, DDR-Vergleiche. Kulturen im Dialog. Fünf von fünf Sternen. Lesenswert! Besonders auch für Schulklassen. Aber zählt dieser simple, muntere, gut gemeinte Asylroman zu den größten literarischen Leistungen 2015? Ist er buchpreiswürdig?“

„Egal, wer 2015 gewinnt: Favoritin Erpenbeck, Meister Witzel oder einer der holprigeren vier Titel: Keines dieser sechs angreifbaren, erstaunlich windschiefen Bücher im Finale passt gut zum Preis. Alle haben Angriffsflächen, große Schwächen. Peltzer, Witzel sind zu träge, Schwitter, Lappert zu seicht, Mahlke, Erpenbeck keine augenfällig „große“ Literatur. Ich will kein Buchhändler sein, der den Gewinner durchs Weihnachtsgeschäft bringt.“

Deshalb nochmal, als gefälligere Verschenk-Empfehlung:

Jenny Erpenbeck, “Gehen ging gegangen”, Knaus

  • Shortlist zum deutschen Buchpreis 2015
  • 352 Seiten, Knaus
  • Professor mit Sinnkrise sucht Kontakt zu Geflüchteten am Berliner Oranienplatz
  • politischer Roman über die Frage, wie Engagement hilft und was Menschen einander geben können: die Sprache ist sehr simpel, vieles wirkt didaktisch, erklärend, etwas kunstlos… aber keinem Buch wünsche ich 2015 mehr Leserinnen und Leser. Informativ, menschlich, sympathisch und klug.
  • ich mochte “Das alte Kind” nicht, Erpenbecks staubige, viel zu betuliche Kurzgeschichten. auch hier im Portrait wirkt sie verkrampft (Link: könnte aber auch an der Journalistin liegen). aber “Heimsuchung” gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Erpenbeck ist keine sehr “junge” oder frische Erzählerin.

“Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man zur Untätigkeit gezwungen ist? Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika zu suchen, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind. Und plötzlich schaut diese Welt ihn an, den Bewohner des alten Europas, und weiß womöglich besser als er selbst, wer er eigentlich ist.” [Klappentext, gekürzt.]

Gehen, ging, gegangen …und, große Empfehlung: Heimsuchung

schwule, lesbische und trans-Jugendbücher: Empfehlungen

lgbt book recommendations

Top 10:

Fun Home. A Family Tragicomic: Eine Familie von Gezeichneten Two Boys Kissing The Amazing Adventures of Kavalier & Clay Ask the Passengers The Vast Fields of Ordinary

Stuck Rubber Baby The Lost Language Of Cranes Pedro and Me: Friendship, Loss, and What I Learned This Book Is Gay Natural Order

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this blog post is bilingual (German notes in orange)

ich poste auf Deutsch UND Englisch, dieses Mal

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lgbt young adult ya books

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since 2010, I sampled nearly 200 LGBTQQIA Young Adult novels. Here are my favorites: books that I have not read yet, but that pulled me in quickly, made it to my to-read-list and will be read soon. let me know what you think about the titles and put your own suggestions (or warnings!) in the comments. [the summaries that I quote for each book have been shortened and edited.]

seit 2010 suche ich Bücher mit schwulen, lesbischen, bi-, trans-, inter-, asexuellen, queeren Figuren. hier sind die Jugendbücher, deren Leseproben mich überzeugt haben und die ich mir vorgemerkt habe: ich freue mich über Ergänzungen und Kommentare! [die zitierten englischen Klappentexte sind gekürzt.] 

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01) NANCY GARDEN: Annie on my Mind

  • 234 pages, USA 1982
  • Germany: –
  • Goodreads: 3.95 of 5

„Two teenage girls whose friendship blossoms into love and who, despite pressures from family and school, promise to be true to each other and their feelings. This groundbreaking book has been banned from many school libraries and even publicly burned in Kansas City.“

  • smart, likeable, engaging YA pioneer: cute, calm, sane
  • stilles, intelligentes Jugendbuch über eine lesbische Freundschaft

Annie on My Mind

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02) JULIE MAYHEW: The Big Lie

  • 384 pages, UK 2015
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.34 of 5

„Contemporary Nazi England: Jessika Keller obeys her father and does her best to impress Herr Fisher at the Bund Deutscher Mädel meetings. Her neighbour Clementine is outspoken and radical. And the regime has noticed. Jess cannot keep both her perfect life and her dearest friend. But which can she live without?“

  • an alternate history novel about a lesbian teenager trying to cope in a totalitarian UK
  • might be too didactic or simple
  • Nazis beherrschen England, und eine lesbische Schülerin sucht ihren Platz im Regime
  • könnte etwas platt oder simpel sein

The Big Lie
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03) AMI POLONSKY: Gracefully Grayson

  • 250 pages, USA 2014
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.19 of 5

„Alone at home, twelve-year-old Grayson glows; but at school, he’s determined to fly under the radar. He has been holding onto a secret: “he” is a girl on the inside, stuck in the wrong gender’s body. Strengthened by an unexpected friendship and a caring teacher who gives her a chance to step into the spotlight, Grayson might finally have the tools to let her inner light shine.“

  • mainstream middle grade novel with a likeable narrator
  • sympathischer Mainstream für jüngere Leser*innen, vielleicht etwas seicht

Gracefully Grayson

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04) LISA WILLIAMSON: „The Art of being normal“

„David Piper has always been an outsider. His parents think he’s gay. The school bully thinks he’s a freak. Only his two best friends know the real truth – David wants to be a girl. On the first day at his new school Leo Denton has one goal – to be invisible. Attracting the attention of the most beautiful girl in year eleven is definitely not part of that plan. When Leo stands up for David in a fight, an unlikely friendship forms.“

    • likeable, but very slow novel about a trans girl
    • angelesen: sympathisch, aber zu langsam und, vielleicht, einfallslos/zahnlos

The Art of Being Normal

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05) KIEF HILLSBERY: War Boy

„Fleeing an abusive father, fourteen-year-old Radboy takes to the road with Jonnyboy, an older friend and mentor. On the bus, they hook up with Finn and Critter, a couple of speed-freak boyfriends. Later, Radboy stays behind in San Francisco, where the underground world inspires his own burgeoning sexual and emotional desires.“

  • deaf main character, a stream-of-consciousness narrative with Ebonics and street language… engaging, literary, likeable, but might be dated or too idealistic
  • gehörlose Hauptfigur, Straßen-, Skater-, Szenesprache (die deutsche Übersetzung kam nicht gut an), komplexer, lyrischer, aber vielleicht kitschiger Roman

War Boy

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06) BILL KONIGSBERG: Openly Straight

„Rafe is a normal teenager from Boulder, Colorado. He’s been out since 8th grade, and he isn’t teased, and he goes to other high schools and talks about tolerance and stuff. When he transfers to an all-boys‘ boarding school in New England, he decides to keep his sexuality a secret — not so much going back in the closet as starting over with a clean slate. But then he sees a classmate break down. He meets a teacher who challenges him to write his story. And most of all, he falls in love with Ben . . . who doesn’t even know that love is possible.“

  • Optimistic, witty, simple and engaging: a feel-good novel for an all-ages audience
  • sonniges, schlichtes, vielleicht etwas didaktisches Buch übers Dazugehören

Openly Straight

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07) BILL KONIGSBERG: The Porcupine of Truth

  • 336 pages, USA 2015
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.05 of 5

„An epic road trip involving family history and gay history: Carson Smith is resigned to spending his summer in Billings, Montana, helping his mom take care of his father, a dying alcoholic he doesn’t really know. Then he meets Aisha Stinson, a [gay] beautiful girl who has run away from her difficult family, and Pastor John Logan, who’s long held a secret regarding Carson’s grandfather, who disappeared without warning or explanation thirty years before.“

  • mainstream novel about a straight (?) boy who crushes on a lesbian girl
  • heterosexueller (?) Junge verliebt sich während eines Road Trips in eine Lesbe
  • I also liked Konigsberg’s 2008 debut, „Out of the Pocket“ (about a gay quarterback)

The Porcupine of Truth …and: Out of the Pocket

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08) ANN BAUSUM: Stonewall. Breaking Out in the Fight for Gay Rights

  • 128 pages, USA 2015
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.04 of 5

„In 1969 being gay in the United States was a criminal offense. People went to jail, lost jobs, and were disowned by their families for being gay. There were few safe havens. The Stonewall Inn, a Mafia-run, filthy, overpriced bar in New York City’s Greenwich Village, was one of them. One hot June night, when cops pounded on the door of the Stonewall, almost nothing went as planned. Tensions were high. The crowd refused to go away. The raid became a riot. The riot became a catalyst and triggered an explosive demand for gay rights.“

  • YA nonfiction: slim, but informative introduction to the gay pride movement’s history
  • kurzes, schlichtes Sachbuch, das erklärt, wie es zum Christopher Street Day etc. kam

Stonewall: Breaking Out in the Fight for Gay Rights

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09) KEN SETTERINGTON: Branded by the Pink Triangle

  • 155 pages, Canada 2013
  • Germany: –
  • Goodreads: 3.91 of 5

„Germany, especially Berlin, was one of the most tolerant places for homosexuals in the world. When the Nazis came to power, raids, arrests, prison sentences and expulsions became the daily reality. When the concentration camps were built, homosexuals were imprisoned along with Jews and any other groups the Nazis wanted to suppress. The pink triangle, sewn onto prison uniforms, became the symbol of the persecution of homosexuals, a persecution that would continue for many years after the war. A mix of historical research, first person accounts.“

  • YA nonfiction: slim, informative, suitable for all ages… and with reprints of pictures and documents. It’s annoying that there’s no German edition.
  • kurzes Sachbuch mit vielen Bildern und Dokumenten. absurd, dass es keine deutsche Version gibt.

Branded by the Pink Triangle

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10) APRIL SINCLAIR: „Coffee will make you black“

„Set on Chicago’s Southside in the mid-to-late 60s, April Sinclair writes frankly about a young black woman’s sexuality, and about the confusion Stevie faces when she realizes she’s more attracted to the school nurse — who is white — than her teenage boyfriend. Stevie is a bookworm, yet she longs to fit in with the cool crowd. Fighting her mother every step of the way, she begins to experiment with talkin‘ trash and „kicking butt“. With the assassination of Dr. King she gains a new political awareness.“

    • likeable historical mainstream novel
    • sympathischer Zeitgeschichte-Roman fürs breite Publikum

Coffee Will Make You Black

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11) BENJAMIN ALIRE SÁENZ: „Aristotle and Dante discover the Secrets of the Universe“

„Aristotle is an angry teen with a brother in prison. Dante is a know-it-all. As the loners start spending time together, they discover that they share a special friendship—the kind that changes lives.“

    • philosophical and big-hearted coming-of-age novel, super-popular with schools and educators
    • Pädagog*innen und Schulen lieben dieses weitherzige, nachdenkliche Buch über Freundschaft

Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe

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12) ALEXANDER CHEE: Edinburgh

  • 224 pages, USA 2001
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.22 of 5

„Twelve-year-old Fee is a gifted Korean-American soprano in a boys‘ choir in Maine whose choir director reveals himself to be a serial pedophile. Fee and his friends are forced to bear grief, shame, and pain that endure long after the director is imprisoned. Fee survives even as his friends do not, but a deep-seated horror and dread accompany him through his self-destructive college days and after, until he meets a beautiful young student named Warden and is forced to confront the demons of his brutal past.“

  • intense and very literary coming-of-age novel about trauma. I’m intrigued – but Alexander Chee can be stuffy and boring in his essays
  • literarischer Roman über Musik und Trauma. Chees Essays/Nonfiction-Texte sind oft recht langweilig – aber das Buch wirkt vielversprechend:

Edinburgh

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13) ADAM SILVERA: More happy than not

  • 293 pages, USA 2015
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.23 of 5

„In the months after his father’s suicide, it’s been tough for 16-year-old Aaron Soto. When his girlfriend Genevieve leaves for a couple of weeks, Aaron spends all his time hanging out with this new guy, Thomas. Aaron’s crew notices, and they’re not exactly thrilled. But Aaron can’t deny the happiness Thomas brings. Aaron considers turning to the Leteo Institute’s revolutionary memory-alteration procedure to straighten himself out.“

  • urban novel about grief, with some sci-fi elements: I liked the tone
  • Großstadtroman über Trauer, mit Sci-Fi-Elementen: mir gefallen Ton und Stimmung

More Happy Than Not

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14) MICHELLE TEA: The passionate Mistakes and intricate Corruption of one Girl in America

  • 192 pages, USA 1998
  • Germany: –
  • Goodreads: 3.84 of 5

„The turbulent adventures of one girl in America as she moves from Boston’s teenage goth world to whoring in New Age Tucson before finally arriving in San Francisco’s dyke underground. Honest, sarcastic, lyrical and direct, Tea’s writing is possibly the most literate and sophisticated treatment of underground dyke culture ever written.“

  • fast, gritty and literary underground novel
  • schneller, gut geschriebener Underground- und Drogen-Roman

The Passionate Mistakes and Intricate Corruption of One Girl in America

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15) L.P. HARTLEY: The Go-Between

„Summering with a fellow schoolboy on a great English estate, Leo encounters a world of unimagined luxury. But when his friend’s beautiful older sister enlists him as the unwitting messenger in her illicit love affair, the aftershocks will be felt for years.“

  • calm, melancholic and very popular classic coming-of-age novel with a main character that might or might not be queer/gay/bisexual
  • traurig-schöner Coming-of-Age-Klassiker. ist die Hauptfigur bi/schwul? oder doch nur „verliebt“ in das erwachsene Liebespaar, für den es zum Botenjungen wird?

The Go-Between

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16) PAUL RUSSELL: Sea of Tranquility

  • 384 pages, USA 1994
  • Germany: –
  • Goodreads: 3.96 of 5

„An extreordinary novel that traces a disintegrating nuclear family across two tumultuous decades of American life – from the early ’60s to the ’80s – and is told in a quartet of voices: astronaut Allen Cloud, his wife, their gay son, Jonathan, and his friend/lover, ranging in time and emotion from the optimism of the first moon shot to the dark landscape of the age of AIDS.“

  • engaging domestic fiction / family novel
  • Familienroman mit zwei schwulen Figuren: kein Jugendbuch, aber viel Coming-of-Age

Sea of Tranquillity

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17) ZOE WHITTALL: Bottle Rocket Hearts

  • 189 pages, Canada 2007
  • Germany: –
  • Goodreads: 3.85 of 5

„Montreal: Revolution seems possible when you’re 18, like Eve. She is pining to get out of her parents‘ house and find a girl who wants to kiss her back. She meets Della: mysterious, defiantly non-monogamous, an avid separatist, and ten years older. On the night of the 1995 referendum, politics and romance come to a head and Eve’s naiveté begins to fade.“

  • political coming-of-age novel set in French-speaking Canada
  • politischer Coming-of-Age-Roman in Montreal

Bottle Rocket Hearts

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18) ROBIN TALLEY: Lies we tell ourselves

  • 384 pages, USA 2014
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.05 of 5

„In 1959 Virginia, Sarah Dunbar is one of the first black students to attend the previously all-white Jefferson High School. Linda Hairston is the daughter of one of the town’s most vocal opponents of school integration. She has been taught all her life that the races should be kept separate but equal. Forced to work together on a school project, Sarah and Linda must confront harsh truths about race, power and how they really feel about one another.“

  • a lesbian mixed-race couple in a school in Virginia? this seems slow-moving, but intense.
  • lesbische Schülerinnen – eine weiß, eine schwarz – in den Südstaaten? der Roman beginnt langsam, aber ich habe hohe Erwartungen.

Lies We Tell Ourselves

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19) ANDREW SMITH: Stick

  • 292 pages, USA 2011
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.10 of 5

„Fourteen-year-old Stark McClellan (nicknamed Stick because he’s tall and thin) is bullied for being “deformed” – he was born with only one ear. His older brother Bosten is always there to defend Stick. But the boys can’t defend one another from their abusive parents. When Stick realizes Bosten is gay, he knows that to survive his father’s anger, Bosten must leave home. Stick has to find his brother, or he will never feel whole again.“

  • one of the most popular gritty/sardonic/inventive/issue-pushing YA authors, I’m sure that Smith has smart things to say about abuse, family and homeless youths.
  • Smith ist einer der progressivsten und originellsten US-Jugendbuchautoren. ich bin sicher, er hat kluge Dinge zu sagen über misshandelte, obdachlose Teenager.

Stick

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20) SCOTT HEIM: Mysterious Skin

  • 292 pages, USA 1995
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.08 of 5

„At the age of eight Brian Lackey is found bleeding under the crawl space of his house, having endured something so traumatic that he cannot remember an entire five–hour period of time. He begins to believe that he may have been the victim of an alien encounter. Neil McCormick is a teenage hustler and a terrorist of sorts.“

  • a thriller about child abuse, with hypersexualized characters: this might be pretty trashy… but pretty unique.
  • ein Thriller über schwule Teenager und Kindesmissbrauch: könnte trashig und durcheinander sein – ist aber auf jeden Fall originell.

Mysterious Skin

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21) KIM FIELDING: Motel. Pool.

  • 206 pages, USA 2014
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.15 of 5

„In the mid-1950s, Jack Dayton flees his working-class prospects in Omaha and heads to Hollywood, convinced he’ll be the next James Dean. But poor decisions ultimately find him at a cheap motel off Route 66, lifeless at the bottom of the pool. Sixty years later, Tag Manning, feeling hopeless and empty, flees his most recent relationship mistake and finds he’s transporting a hitchhiking ghost. Jack and Tag come to find much-needed friends in each other.“

  • corny, but amusing and original gay romance road novel.
  • Trash/Kitsch, aber originall und amüsant: eine schwule Road-Romanze mit Geist.

Motel. Pool.

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22) JOSEPH OLSHAN: Nightswimmer

„Ten years ago, Will Kaplan and his lover went for a night swim in the Pacific Ocean—but only Will emerged. In the decade that followed, Will relocated to the other end of the continent, filling his days with shallow and pointless affairs, unable to come to terms with the bizarre disappearance that could have been a tragic drowning, a well-planned abandonment, or both. Immersing himself in New York’s gay bar and disco scene, and a hedonistic Fire Island culture darkened by the grim specter of AIDS, Will meets Sean Paris, a young man as tortured and damaged by the past as Will himself.“

  • melancholic, maybe kitschy relationship novel of the AIDS era
  • Liebe in Zeiten von AIDS: melancholischer, aber vllt. kitschiger Beziehungsroman

Nightswimmer

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23) MADELYN ARNOLD: Bird-Eyes

  • 240 pages, USA 1988
  • Germany: –
  • Goodreads: 3.89 of 5

„In 1963, being different can be illegal-as sixteen-year-old Latisha, a lesbian runaway, discovers when she is sentenced to treatment in the locked ward of a mental hospital for being „incorrigible“ and a threat to society. Her best friend in the ward is Anna, an older deaf woman committed for depression. Although she’s forbidden to communicate in sign language, Anna teaches Latisha and gives her a name: „Bird-Eyes.“A brilliant novel of friendship and defiance, of passion and resistance.“

  • dark and gripping coming-of-age novel
  • düsterer, mitreißender Coming-of-Age-Roman

Bird-Eyes (Stonewall Inn Editions)

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24) JO KNOWLES: See you at Harry’s

  • 310 pages, USA 2012
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.09 of 5

„Twelve-year-old Fern feels invisible. Mom helps Dad run the family restaurant; Sarah is taking a gap year after high school; and Holden pretends that Mom and Dad and everyone else doesn’t know he’s gay, even as he fends off bullies at school. Then there’s Charlie: three years old, a „surprise“ baby, the center of everyone’s world. If it wasn’t for Ran, Fern’s calm and positive best friend, there’d be nowhere to turn. But then tragedy strikes- and Fern feels not only more alone than ever, but also responsible for the accident that has wrenched her family apart.“

  • feel-good, intelligent middle-grade novel
  • intelligentes Wohlfühl-Buch für Leser*innen zwischen 11 und 14

See You at Harry's

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25) MARY RENAULT: The Charioteer

  • 352 pages, UK 1953
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.06 of 5

„World War II: Laurie Odell is sent to a rural veterans’ hospital in England to convalesce. There he befriends the young, bright Andrew, a conscientious objector serving as an orderly. As they find solace and companionship together in the idyllic surroundings of the hospital, their friendship blooms into a discreet, chaste romance. Then one day, Ralph Lanyon, a mentor from Laurie’s schoolboy days, suddenly reappears in Laurie’s life, and draws him into a tight-knit social circle of world-weary gay men. Laurie is forced to choose between the sweet ideals of innocence and the distinct pleasures of experience.“

  • one of the earliest gay mainstream novels: a well-written romance
  • populärer Bestseller aus den 50ern mit schwulen Figuren, kompetent geschrieben

The Charioteer

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26) LARRY DUPLECHAN: Blackbird

  • 225 pages, USA 1986
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.05 of 5

„A funny, moving, gay coming-of-age novel about growing up black and gay in Southern California. The lead character, Johnnie Ray Rousseau, is a high school student upset at losing the lead role in the school staging of Romeo and Juliet; his best friend has been beaten badly by his father, and his girlfriend is pressuring him to have sex for the first time. All the while, he’s intrigued by Marshall MacNeill, a fellow drama class member.“

  • likeable and quick slice-of-life novel with a gay black main character.
  • sympathischer Alltags- und High-School-Roman mit einer schwulen Hauptfigur of Color.

Blackbird

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27) TOM SPANBAUER: Now is the Hour

  • 480 pages, USA 2006
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.10 of 5

„The year is 1967, and Rigby John Klusener, seventeen years old and finally leaving Pocatello, Idaho, is on the highway with his thumb out and a flower behind his ear, headed for San Francisco. Now Is the Hour traces his gradual emancipation from his strictly religious farming family and the small-minded, bigoted community.“

  • this could be overblown hippie trash… or a lyrical and grandiose coming-of-age opera.
  • sehr dick aufgetragen: könnte toll sein – aber vielleicht auch nur selbstverliebter Hippie-Trash.

Now Is the Hour

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28) MICHAEL CUNNINGHAM: A Home at the End of the World

„Two boyhood friends: Jonathan, lonely, introspective, and unsure of himself; and Bobby, hip, dark, and inarticulate. In New York after college, Bobby moves in with Jonathan and his roommate, Clare. Bobby and Clare fall in love, scuttling the plans of Jonathan, who is gay, to father Clare’s child. Then, when Clare and Bobby have a baby, the three move to a small house upstate to raise „their“ child together and, with an odd friend, Alice, create a new kind of family.“

  • Cunningham can be didactic and one-dimensional – but I like the themes of this book, and I’m eager to see if the characters are more than clichès
  • Cunningham kann didaktisch und dümmlich sein – aber die Fragen des Romans interesssieren mich, und ich bin gespannt, ob die Figuren mehr sind als Klischees.

A Home at the End of the World

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29) CHRISTOPHER BRAM: „Surprising myself“

„A brilliant debut novel about the relationship between a boy and his homosexual friend. After four years of living with relatives in Switzerland, seventeen-year-old Joel Scherzenlieb finds himself in the United States for the summer, working at a Boy Scout camp. There, he meets nineteen-year-old Corey Cobbett, a fellow counselor. Soon, Joel’s sarcastic, distant CIA father shows up and whisks him away to live with his mother, grandmother, and older sister on a farm in Virginia. As his dreams of going to college vanish, Joel faces his longest year yet. But everything changes when Corey returns to his life.“

  • it’s long, and it has elements of a conventional romance novel – but the author wrote „Gods and Monsters“ too, and I like the style.
  • vielleicht zu lang, vielleicht zu konventionell – aber der Autor hat die Vorlage zu „Gods and Monsters“ geschrieben… und hat Stil.

Surprising Myself: A Novel

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30) JAMES DAWSON: All of the Above

  • 319 pages, UK 2015
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.31 of 5

„Sixteen-year-old Toria Bland arrives at her new school and meets the funny and foul-mouthed Polly, who’s the coolest girl that Toria has ever seen. Polly and the rest of the ‚alternative‘ kids take Toria under their wing. That’s when she meets the irresistible Nico Mancini, lead singer of a local band. Toria likes Nico, Nico likes Toria, but then there’s Polly…love and friendship have a funny way of going round in circles.“

  • I liked James Dawson’s self-help guide „This book is gay“. His novel has a goofy narrator and might be slightly immature – but so far, the constant joking is endearing.
  • Sehr viele Kalauer, recht pubertär – aber so schreibt James Dawson auch in „How to be Gay“, einem Ratgeber für Schüler*innen, den ich mochte.

All of the Above

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31) EILEEN MYLES: Cool for you

  • 200 pages, USA 2000
  • Germany: –
  • Goodreads: 3.84 of 5

„Grainy and stripped, this gritty novel traces the downbeat progress of a Catholic, working-class lesbian coming of age in Boston.“

  • sounds dark and depressing – but Myles in amazing stylist, and I enjoyed reading the first chapters.
  • klingt düster und deprimierend – aber Myles ist eine großartige Stilistin, und die ersten Kapitel machten mir Spaß.

Cool for You

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32) MICHAEL THOMAS FORD: Suicide Notes

  • 295 pages, USA 2008
  • Germany: –
  • Goodreads: 4.05 of 5

„Fifteen-year-old Jeff wakes up on New Year’s Day to find himself in the hospital. Make that the psychiatric ward. With the nutjobs. Clearly, this is all a huge mistake. Forget about the bandages on his wrists. Forget about his problems with his best friend, Allie, and her boyfriend, Burke. Jeff’s perfectly fine, perfectly normal, not like the other kids in the hospital with him. But a funny thing happens as his forty-five-day sentence drags on: the crazies start to seem less crazy. Suicide Notes is a darkly humorous novel that examines that fuzzy line between „normal“ and the rest of us.“

  • humorous mainstream YA novel about mental illness
  • Mainstream-YA-Roman über psychische Erkrankungen; humoristisch

Suicide Notes

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33) NON PRATT: Trouble

„When the entire high school finds out that Hannah Shepard is pregnant via her ex-best friend, she has a full-on meltdown in her backyard. The one witness: Aaron Tyler, a transfer student and the only boy who doesn’t seem to want to get into Hannah’s pants. Confused and scared, Hannah needs someone to be on her side. Wishing to make up for his own past mistakes, Aaron does the unthinkable and offers to pretend to be the father of Hannah’s unborn baby. Even more unbelievable, Hannah hears herself saying “yes.” Told in alternating perspectives between Hannah and Aaron, Trouble is the story of two teenagers helping each other to move forward in the wake of tragedy and devastating choices.“

  • comedic, but intelligent recent YA novel
  • aktueller Young-Adult-Roman: auf Pointe geschrieben, aber intelligent

Trouble

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34) K.M. SOEHNLEIN: The World of normal Boys

  • 282 pages, USA 2000
  • Germany: –
  • Goodreads: 3.96 of 5

„It is the late 1970s in suburban New Jersey, and while „normal boys“ are into cars, sports, and bullying their classmates, Robin Mackenzie enjoys day trips to New York City with his elegant mother. He dutifully plays the role of the good son for his meat-and-potatoes father, but everything changes in one, horrifying instant when a tragic accident wakes his family from their middle-American dream and plunges them into a spiral of slow destruction. As the MacKenzie family falls apart, Robin embarks on an explosive odyssey of sexual self-discovery that will take him into a complex future, beyond the world of normal boys.“

  • competently written, atmospheric coming-of-age
  • Coming-of-Age-Roman, atmosphärisch und stilsicher

The World of Normal Boys

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35) ARIN ANDREWS: Some Assembly Required: The not-so-secret Life of a transgender Teen

  • 256 pages, USA 2014
  • Germany: –
  • Goodreads: 3.93 of 5

„Seventeen-year-old Arin Andrews shares all the hilarious, painful, and poignant details of undergoing gender reassignment as a high school student in this winning memoir. He had been born in the body of a girl and there seemed to be no relief in sight. Arin reveals the challenges he faced as a girl, the humiliation and anger he felt after getting kicked out of his private school, and all the changes, both mental and physical, he experienced once his transition began. Arin also writes about the thrill of meeting and dating a young transgender woman named Katie Hill and the heartache that followed after they broke up.“

  • likeable and easy, but not very political memoir
  • Autobiografisches Buch über eine Geschlechtsangleichung: sympathisch, süffig, aber nicht sehr politisch

Some Assembly Required: The Not-So-Secret Life of a Transgender Teen

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36) EDWARD VAN DE VENDEL: Die Tage der Bluegrass-Liebe

  • Dutch YA novel, no English translation
  • 192 pages, Netherlands 1999
  • Germany: Carlsen Verlag, 2008
  • Goodreads: 3.79 of 5

„Ein Feriencamp in den USA. Tycho und Oliver, die dort in ihren Sommerferien arbeiten, verstehen sich von Anfang an besonders gut. Sie können wunderbar miteinander reden und lachen. Doch dann merkt Tycho, dass er mehr für Oliver empfindet als bloße Freundschaft. Nach der ersten Unsicherheit fühlt er sich zusammen mit Oliver stark, fast unbesiegbar. Daran kann auch der Rauswurf aus dem Camp nichts ändern.“

  • two teens fall in love in a US summer camp
  • sympathischer Mainstream

Die Tage der Bluegrass-Liebe

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37) FLOORTJE ZWIGTMANN: Ich, Adrian Mayfield

  • Dutch historical YA novel, no English translation
  • 510 pages, Netherlands 2005
  • Germany: Gerstenberg, 2008
  • Goodreads: 4.27 of 5

„London 1884. Adrian Mayfield ist keine 17 und Lehrjunge bei einem Maßschneider in Soho. Als er eines Tages seine Anstellung verliert, findet er Unterschlupf bei einem Kunstmaler namens Augustus Trops und beginnt, Modell zu sitzen. Beim Modellsitzen bleibt es nicht, zu Adrians allergrößtem Erstaunen: Ja, er liebt Männer! Im London dieser Zeit ein Verbrechen. Durch Trops erhält Adrian Zugang zu den erlesensten Künstlerkreisen Londons, an deren Spitze Oscar Wilde im Café Royal thront. Adrian beginnt Gefallen zu finden an dieser dekadenten Gesellschaft.“

  • historical novel about a witty gay upstart in London
  • nicht meine Ära, nicht mein Stil. aber es hat SEHR gute Kritiken und viele Fans.

Schijnbewegingen

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38) JULIE ANNE PETERS: Keeping you a Secret

„Being gay doesn’t have to be a secret anymore. With a steady boyfriend, the position of Student Council President, and a chance to go to an Ivy League college, high school life is just fine for Holland Jaeger. But when Cece Goddard comes to school, everything changes. They have undeniable feelings for each other. But how will others react to their developing relationship?“

  • I don’t like Peters because often, she is too slow and too on-the-nose. this resonated with readers, though, and I’ll give it a try.
  • gefällig, etwas langsam: ich bin kein Fan von Julie Anne Peters. das scheint eines ihrer stärkeren Bücher zu sein.

Keeping You a Secret

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39) JULIA WATTS: Finding H.F.

„Sixteen-year-old Heavenly Faith (H.F.) discovers she has a crush on a local college professor’s daughter, and embarks on a search for her missing mother.“

  • lightweight but likeable lesbian YA novel
  • recht leicht, aber liebenswert: YA-Novel über eine junge Lesbe

Finding H.F.

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40) EMILY M. DANFORTH: The Miseducation of Cameron Post

  • 470 pages, USA 2012
  • Germany: –
  • Goodreads: 3.96 of 5

„When Cameron Post’s parents die suddenly in a car crash, her shocking first thought is relief. Relief they’ll never know that, hours earlier, she had been kissing a girl. Cam is soon forced to move in with her conservative aunt Ruth and her well-intentioned but hopelessly old-fashioned grandmother. Survival in Miles City, Montana, means blending in. Then Coley Taylor moves to town. Beautiful, pickup-driving Coley is a perfect cowgirl with the perfect boyfriend to match. She and Cam forge an unexpected and intense friendship — one that seems to leave room for something more to emerge. But just as that starts to seem like a real possibility, ultrareligious Aunt Ruth takes drastic action to ‘fix’ her niece.“

  • the lesbian YA title I’m most eager to read
  • das lesbische Jugendbuch, in das ich die größten Hoffnungen setze

The Miseducation of Cameron Post

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15 books that I did not enjoy and won’t recommend / gelesen und nicht gemocht:

Someday This Pain Will Be Useful to You Maurice A Wolf at the Table Between Mom and Jo Are You My Mother?

The Mysteries of Pittsburgh While England Sleeps The Body of Jonah Boyd Back Where He Started Leave Myself Behind

A Separate Peace Spätsommer. Hate: A Romance Skim I Am Not Myself These Days

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people love Andreas Steinhöfel’s kitschy, overwrought and emotionally fake „Die Mitte der Welt“/“The Center of the World“ (Germany, 1998). I can’t recommend it at all / keine Empfehlung:

The Center of the World

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…and Hubert Fichte is one of my favorite authors – there has not been a book of his that I didn’t like, so far – but I would not classify him as „YA literature“: very, very literary and demanding coming-of-age novels / sperrige, tolle deutsche Klassiker über Identität und Coming-of-Age… aber keine „Young Adult“-Bücher: Hubert Fichte, einer meiner Lieblingsautoren:

Detlev's Imitations The Orphanage

gute Goodreads-Liste mit weiteren deutschen oder ins Deutsche übersetzten Titeln, zum mit-Voten: Link

selfie mai 2015

Berlinquatsch, Prenzlauer Berg: Suchbilder für E.

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Meine Patentochter E. wird heute zwei. Ich bin unterwegs und kann nicht zur Geburtstagsparty kommen. „Gut gelaufen, schlecht gelaufen“ von Jeff Mack wartet noch daheim als Geschenk… und weil ich noch gratulieren und Grüße senden wollte, machte ich ein paar Fotos:

Ich bin auf allen Bildern zu sehen – aber oft nur klein und pixelig. Ich bin nicht sicher, ob E. alles findet, oder ob das zu schnell langweilig oder zu schwierig wird. Aber die Fotos machten Spaß. Besonders Bild 10, mit Walter.

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10, Bonus… mit Walter (Link):xx Suchbild Bonus Wo ist Walter

Verbotene Liebe: 50 Fragen und Ideen, an Fans & Zuschauer

torten widescreen

Torte aus Folge 1, 1995. Und Torte aus 2015: Tanjas Hochzeit.

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Verbotene Liebe:

50 Fragen

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Seit 1995 sah ich (selten regelmäßig, aber immer gerne) “Verbotene Liebe” – und als die ARD letzten Juni die Absetzung der täglichen Episoden ankündigte, war ich enttäuscht:

Ich bin Journalist für u.a. ZEIT Online und den Berliner Tagesspiegel und ich hätte 2014 gerne noch aufgeschrieben, was mir die Serie bedeutet hat: die starken Figuren, die Fallhöhe, eine Intensität, die ich kaum kenne aus deutschen TV-Formaten.

Nikola Richter hat einen Verlag für digitale Bücher / ebooks: mikrotext. Die Bücher handeln oft von Nahost-Politik und Geflüchteten, digitalen Prozessen, politischer Gegenwart:

 http://www.mikrotext.de/ | http://de.wikipedia.org/wiki/Nikola_Richter

Doch wir sind beide – zufällig – “Verbotene Liebe”-affin, und haben sehr kurzfristig beschlossen, bis Anfang Juni Texte zu sammeln über 20 Jahre “Verbotene Liebe”. Unser erster Aufruf galt den Fans und regelmäßigen Zuschauern. Hier ist die Einladung (gerne weiterleiten, an Freunde schicken, mit Followern teilen):

http://smesch.tumblr.com/post/118486096051/straighttoyourheart

Die ersten Texte treffen seit zehn Tagen ein: Liebeserklärungen und Analysen, Anekdoten und kurze Interviews, Abgesänge, Erinnerungen.

Elke Heidenreich hat für uns einen großartigen Liebesbrief an Butler Justus verfasst.

Darsteller geben Telefoninterviews, beantworten Fragen per Mail, schicken ältere Texte oder überlegen, ob sie neue schreiben. Am Samstag sprach ich drei Stunden lang mit Tom Chroust, Ex-Chefautor und Erfinder von „Chrolli“.

Auch normale Zuschauer*innen sind eingeladen, über VL zu schreiben – doch viele sind nervös und wissen nicht, wo sie anfangen sollen: Sie glauben, sie haben kein Thema; seien nicht up-to-date genug (das ist uns ganz egal: ob Fans über 1995, 2005 oder die aktuellsten Folgen von 2015 schreiben – alles erlaubt!)

Noch bis zum 31. Mai nehmen wir Texte an. Und heute, als… Erinnerungshilfe, Ermunterung, Inspiration, blogge ich 50 Fragen (oder: Fragen-Reihen). Beantwortet gerne ein paar davon, in beliebiger Reihenfolge. Stellt eigene. Oder nehmt einzelne Fragen als Grundlage für einen längeren Text.

50 Fragen zu „Verbotene Liebe“, an die Zuschauer – zum Weiterleiten, Teilen und Erinnern:

tanja kette

Antworten & Textvorschläge gerne an: das.ensemble@googlemail.com

Wovon handelt VL? Kannst du den Reiz in einem Satz beschreiben?

Welche Szene, welche Storyline wirst du nie vergessen?

Wann hatte VL seine beste Zeit? Wann hattest DU deine größte VL-Zeit?

Ist VL sehenswert? Wem und wie würdest du es empfehlen?

Es gibt über 4660 Episoden. Vermutlich hast du sehr, sehr viele nie gesehen. Hast du Angst, nicht genug über VL zu wissen, um darüber zu schreiben? Was „muss“ man über VL wissen?

Würdest du mitspielen? Welche Sorte Figur, mit welchen anderen Rollen, an welchen Sets?

Würdest du das Set besuchen? Wozu? Was würdest du die Darsteller fragen?

Würdest du für Drehbücher schreiben? Welche Geschichte hättest du gerne verändert, verhindert, welche Figur muss anders werden, welche Fehler machen die Autoren?

Passt VL zu 1995? Passt VL nicht mehr zu 2015? Wann passte VL am besten zu deinem Leben?

Hat VL deinen Tag strukturiert: Hast du immer zur selben Uhrzeit gekuckt? Mit anderen? Habt ihr über Figuren und Geschichten geredet? Wurde dein Sehverhalten anders, seit die Folgen in der ARD-Mediathek stehen und man fast alle alten VL-Szenen bei Youtube o.ä. ansehen kann?

Welcher Figur bist du am ähnlichsten? Hast du von einer Figur etwas gelernt? Magst du Figuren, die realistisch oder dir ähnlich sind… oder Figuren, wie du sie nicht im echten Leben kennst? Mit welcher Figur würdest du flirten? Wen würdest du anschreien?

Brachte dich VL schon zum Weinen – oder sehr zum Lachen? Hat dich die Serie getroffen? Kuckst du die aktuellen Folgen? Die wöchentliche Geschichte will „noch intensiver“ sein: Wann war VL für dich „intensiv“? SOLL VL „intensiv“ sein – oder Nebenbei-TV, Entspannung?

20 Minuten? 45 Minuten? Was ist die ideale Sendelänge, und kuckst du andere Soaps dazu: Ergänzen sich VL und „Marienhof“, „Alles was zählt“, „Unter Uns“, „GZSZ“?

Wenn ich mit Freunden über “Verbotene Liebe” spreche, sagen sie oft “Mich interessiert ‘GZSZ’ nicht” oder “Sowas wie ‘Lindenstrasse’ würde ich nie sehen” – aber privat denke ich dann: Klar – ICH würde ‘GZSZ’ auch nicht sehen. Also: Als Fan von VL ist man kein “Fan von Soaps”, sondern Fan einer ganz bestimmten Soap. Was macht sie besonders? Was macht sie anders? Magst du Soaps, als Genre?

Gibt es Figuren oder Geschichten, die du nie so ganz verstanden hast, bei denen du manchmal überlegst: „Wie fing das damals eigentlich an?“ oder „Wie hörte das auf, wohin lief dieses Stück Handlung?“

Bist du der einzige im Freundeskreis, in der Familie, im Job, der Soaps kuckt oder kuckte? Der einzige, der VL kuckte? Mit wem kannst du darüber sprechen? Wolltest du je darüber sprechen? Ist VL auch… „sozial“, für dich?

VL und Mode? VL und das Schloss? VL und Reichtum? VL und Intrigen? VL und Jugendliche? VL und Charlie Schneider? Was ist nicht wegzudenken bei VL, und gab es Ausstiege, Veränderungen, Storylines, nach denen du dachtest: „Das ist nicht mehr die Serie, die ich mochte“?

Ist VL Schund? Trash? Klischee? Ist VL konservativ? Altmodisch? Billig? Ist VL Berieselung? Reaktionär? „Zum Abschalten“ oder „Gar nichts denken“? Ist VL Rundfunkgebühren wert? Ist VL besser oder schlechter als die vielen anderen deutschen Shows, Serien, TV-Formate? Ist VL wesentlich anders? Wie?

Machen dich Figuren an? Hast du für Schauspieler geschwärmt? Gibt es sexy Darsteller? Ist es wichtig, dass/ob Rollen sexy, gut gekleidet, charismatisch sind? Was hat funktioniert? Was hat gar nicht funktioniert? Hat dich die Serie mal… sexuell… gekitzelt/überrascht?

Gibt es VL-Hasser in deinem Leben? Musst du dich rechtfertigen? Was sind die Argumente gegen VL, die du immer wieder hörst? (Bei mir: „Das sieht alles so billig und polnisch aus!“, „Das ist so eine Alte-Frauen-Serie. ARD!“, „Das hat nichts mit normalen Menschen zu tun.“, „Das war nur früher gut.“)

VL hat viele schwule, lesbische, queere Figuren und Paare, mit Fans weltweit. Warum diese Reaktionen? Hat VL hier Lob verdient – und haben dich Paare angesprochen? Kanntest du schwule/lesbische VL-Figuren, bevor du echte Schwulen/Lesben kanntest? Haben die Figuren etwas mit deinen Bekannten/Freunden zu tun?

Clarissa! Tanja! Ansgar! Menschen, die mit ALLEM durchkommen. Feuerst du sie an? Machen sie dich wütend? Sind sie für dich Schurken… Helden… Störfaktoren… oder Stars und Reiz der ganzen Serie?

VL wird „Studenten-Soap“ genannt, mehr gebildete junge Frauen schauen zu als bei GZSZ oder AWZ. Warum? Bist du selbst jung, gebildet? Ist das eine Serie für Menschen wie dich? Kommen die anderen Soaps anderen Zielgruppen entgegen? Ist VL die einzig „kluge“, „clevere“ Soap? Eine „Elite“-Serie? (Spricht dich das an? Schreckt dich das ab: „Elite“?)

Kennst du Düsseldorf? Köln? Kennst du echte Adlige? Schlösser? Sind dir Dinge in der Serie begegnet… und dann erst im echten Leben? Hast du bei VL fürs Leben gelernt? Oder hat VL bestimmte Erwartungen geprägt? Hast du für deine Beziehungen und Freundschaften gelernt? Wärst du gerne in einer Realität, die der VL-Welt ähnlicher ist?

Welche anderen Serien hast du gekuckt, was haben sie dir bedeutet, und was haben sie mit VL zu tun? War VL eine Zwischenstation deines Zuschauer-Lebens? Was kam davor? Danach? Parallel und ergänzend? Als Konkurrenz?

Ist VL jung oder… ganz schön alt geworden? Warst du je zu jung oder zu alt für VL? Wie ist VL gealtert? Wie bist du selbst, parallel dazu, älter geworden?

Elke Heidenreich hat für unser Buch einen Brief an Butler Justus geschrieben. Wem würdest du schreiben? Was?

Wurden bei VL Menschen gezeigt, die man sonst nicht im Fernsehen sieht? Oder wurden Figuren so LANGE gezeigt, dass man sie gründlicher kennen lernte? Wer kam dir nahe? Wen hattest du schnell satt? Wen hätte VL schnell töten, rausschreiben müssen? Gibt es misslungene Figuren – oder wäre jede zu retten, mit einem anderen Partner, einem anderen Job, anderen Storylines? Wie würdest du umräumen? Stell dir vor, die VL-Welt sei ein Puppenhaus: Was tust du?

Kuckst du Hinter-den-Kulissen-Videos? Liest du die Vorschau? Bist du mit Darstellern auf Facebook verknüpft? Hast du tolle oder schreckliche Interviews gelesen oder etwas erfahren über die Machart und die Darsteller, das deine Wahrnehmung von VL verändert hat? Hast du Darsteller getroffen – auf Auftritten oder zufällig? Denkst du über Darsteller nach, und ist dir jemand besonders sympathisch oder unsympathisch?

In VL wird viel geheiratet, viel geküsst, viel gelogen, viel gestorben und es gibt viele Einschnitte und Veränderungen: Hast du selbst gravierende Einschnitte in deinem Leben erlebt? Verliefen sie ähnlich? Oder ganz anders? Gab es Einschnitte, bei denen dir VL half, dich tröstete oder beruhigte? Was denkst du über traurige oder traumatische Storylines, Abschied von Figuren, Katastrophen in der Serienwelt?

Wer hat mehr Liebe verdient: Gibt es eine Figur, die von Fans, anderen Rollen oder den VL-Autoren schlecht behandelt wurde? Wofür würdest du sie loben? Für welche Figur würdest du in die Bresche springen oder eine Verteidigung schreiben?

Leute sagen oft „Wie scheiße, dass in Soaps alle Figuren in die selbe Kneipe gehen“ oder „Nie zahlen diese Leute ihre Getränke“ oder „Krass, wie viele neue Verwandte immer auftauchen“. Was nervt dich selbst am meisten? Was sind die Logiklöcher, Ungereimtheiten und Nachlässigkeiten, die du nicht hinnehmen willst? Und umgekehrt: Was ist dir ganz egal? Was findest du unrealistisch – aber toll?

Sind die großen Liebespaare auch deine Lieblingsfiguren? Magst du Menschen, Schauspieler, Personen wie Jan und Julia, Henning und Marie, Cécile und Leonard, Sarah und Leonard, Gregor und Luise, Dana und Hagen, Juri und Martha, Thore und Caro? Sind das die echten Stars und Traumpaare von VL? Oder hast du ganz andere?

Was sollte in einem Buch über VL stehen? Worüber wird zu wenig geschrieben oder gesprochen: Hast du Themenwünsche, Schnapsideen, Anfragen an Darsteller und Macher, eine Idee, wie unser Buchprojekt besonders interessant für dich wird?

Was unterscheidet VL von einer Krankenhaus-, einer Polizei-, einer Anwalts- oder einer Landkitsch-ZDF-Serie? Findest du gut, dass es trotzdem viele Arzt-, Polizei-, Anwalts- und Landkitsch-Elemente und -Figuren in VL gibt? Ist VL eine „typisch deutsche“ Serie? Über welche Figur könnte man ein Spin-Off machen? Was sollte gestrichen werden? Gibt es ein Vorbild, an dem sich VL orientieren könnte? (Die aktuellen wöchentlichen Episoden orientieren sich an der US-Serie „Revenge“, einer Thriller-Version von „Der Graf von Monte Christo“ mit weiblicher (Anti-)Heldin.)

Haben die Lahnsteins ein gutes Leben? Hat Elisabeth Sinn, auf Königsbrunn? Welche Lahnsteins magst du, wen findest du inkompetent oder schlimm? Wie würdest du selbst das Schloss organisieren?

Hast du eine VL-Szene nie vergessen? Hast du von VL geträumt? Hast du mal über VL geschrieben, davon erzählt, gebastelt, fantasiert? Wie hat VL bleibende Eindrücke hinterlassen, und wie hat VL deine Fantasie beflügelt? (Ich habe als Schüler z.B. immer wieder geträumt, Clarissa würde versuchen, uns alle anzulügen.)

In VL gibt es kaum Omas und, seit ein paar Jahren, auch kaum noch Teenager. Nur selten ärmere Arbeiter. Fast keine Türken. Wer würde VL sehr gut tun? Wer fehlt? Wer fehlt gar nicht?

Von Anstetten? Von Beyenbach? Von Lahnstein? Brandner? Wolf? Wer ist deine Lieblings-Familie? Wer sollte zurückkehren? Wer kam zurück – und enttäuschte oder nervte dich?

Welchem Darsteller wünschst du eine große Karriere? Hat VL echte Stars? Hat VL schlechte Schauspieler? Wer fällt negativ auf? Wer sehr positiv?

Bist du je fremd gegangen… und hast andere Soaps vorgezogen? Oder gibt es Soaps, die du eigentlich nicht magst, aber die EINE tolle Rolle haben, EINE tolle Geschichte, EIN Element, das du dir für VL wünschst?

Hat dich VL toleranter gemacht? Zynischer? Klüger? Entspannter? Romantischer? Einsamer? Besser? Hat es dich verändert, gebildet, geprägt… oder verpfuscht?

Hast du dich je für dein Fan-Sein verteidigen müssen? Wurdest du angegriffen oder ausgelacht? Und umgekehrt: Hast du schon jemanden, der nichts von VL hielt, dazu “bekehrt”?

Ist das Zeitalter der Soaps vorbei? Ist deine Zeit als Soap-Zuschauer vorbei? Warum?

Was geht verloren, falls VL tatsächlich abgesetzt wird am ca. 26. Juni, nachdem alle Folgen versendet sind?

Was war der größte Fehler, den VL je machte? Und umgekehrt: Hast du ein Lieblings-Video? Eine Lieblings-Szene? Einen Lieblings-Dialog?

Ist VL eine Frauen-Serie? Was hat dein Geschlecht mit deinem Interesse an VL zu tun? Ist VL sexistisch? Oder mutig, rebellisch, feministisch?

Bist du im echten Leben über eine große Intrige, einen großen Verrat gestolpert? Gab es Momente, in denen du dachtest „Was? Das ist ja schlimmer als auf Königsbrunn…“?

Zähle zehn Rollen, Ideen, Paare, Orte, Eigenheiten, Aspekte von VL auf, über die du tatsächlich sagen kannst: „DAVON bin ich Fan. DAS hat mich überzeugt!“

Hast du selbst eine Verbotene Liebe erlebt? Mit wem?

1 book. 1000 texts about death. partake in the #1000deaths project!

writing a thousand deaths twitter

full info / exposé here [Link, Dropbox]

Update: the final deadline for submissions is August 30th, 2015

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have you ever been affected by a death?

do you want to write about it?

submit a personal text…

…to Christiane Frohmann’s #1000deaths project!

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One of my favorite German Cultural Studies writers, Christiane Frohmann, is publishing a collection titled „Writing A Thousand Deaths „. It’s an ebook with a professional editing process, available on Amazon and many European, alternative platforms. her full proceeds go to charity.

The #1000deaths project wants to collect 1000 brisk, smart and moving personal narratives.

The first 350 text are published already: The ebook will update itself several times until 1000 texts are completed. These first 350 texts were written by German-speaking authors, mostly. Now, for the fourth update / edition of the book, the project will open up for people writing in all other possible languages. We are looking for morticians and clergy people, doctors and grief therapists… and all kinds of other voices who want to approach the topic.

Forms like poetry, fiction, essays, personal texts, letters etc. are possible and encouraged.

Please forward this to anyone who might be interested, and…

…by March 3rd, email your submissions to verlag@cfrohmann.com

There will be a professional editing process. The dropbox document (link) will give you all further information.

there are additional exposés in

If you have any questions, please get in touch! Share the exposé, invite writing classes, friends, academics, poets and all kinds of experts and amateurs… and visit the „Writing a Thousand Deaths“ Facebook page for further information.

The book has been covered in „Wired“ (German edition, Link) and the Neue Zürcher Zeitung (Swiss, Link), and there’s a Goodreads page, too (Link).

So far, from 350 texts, only a select few have been written in English:

Tricia Callahan (text 249), Marika Keblusek (text 083), Chloe Zeegen (text 091), AE Rutherford (text 103), Michaele Taschek (text 150), Lola Gruenthal (text 188), Kristoffer Patrick Cornils (text 227), Joey Juschka (text 273), Angela Lahee (text 280), Richard Weber (text 284), Roxanne Kent-Drury (text 347)

Let’s help expand this list…

…and produce a stunning, rich and emotional collection of 1000 texts about a taboo topic!

Writing a Thousand Deaths, Frohmann Verlag