Der Kaffee ist fertig … eine Heimsuchung
Jean-Luc Nancys Befragung der Heimsuchung im Christentum kreist bald darum, was zumal in der christlichen Kunst präsent werde (und angeblich in der Transsubstantiation sei), über ein Gedächtnis müsse das Christentum in seiner Ästhetik verfügen, doch ein „Hypergedächtnis”, das nicht in der Erinnerung sich erschöpfe, worin Platz finde, was Platz schon je gehabt habe.
Das Wunder ist es vielmehr, das, wovon man nur in seiner Doppelung sprechen könne, es nur so bezeugen, im neuerlichen Wunder. Etwas, das noch nicht war und immer schon gewesen sei, öffnet das Denken, sucht es heim. Dabei auch sich, das, was Christentum zu sein je behauptet. Christentum sei Auto-Dekonstruktion.
Das Protokoll geistigen Lebens in geistlichem Erleben – schwierig, zugegebenermaßen, aber ungemein lesenswert.
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Kommentare
Nancy und die christliche Kunst
... "schwierig, zugegebenermaßen, aber ungemein lesenswert" ... Dieser Einschätzung kann ich nur zustimmen. Im Vergleich zu anderen Texten von Jean-Luc Nancy ist dieser Text meines Erachtens nicht nur "lesenswert", sondern sogar gut lesbar, was seine Komplexität natürlich nicht mindert. Im Grunde scheint mir der Text sogar sehr gut als Einführung in das Denken von Nancy brauchbar zu sein. Zum einen ist er sehr fokussiert auf ein Gemälde von Pontormo, das vergleichsweise gründlich besprochen wird und zum anderen kreuzen sich die verschieden Themen, die man im übrigen Œuvre von Nancy immer wieder findet, auf erstaunliche Art und Weise. Ich denke an Fragen der Dekonstruktion des Christentums, an Fragen der Bildtheorie, an Fragen zu Sexualität und Geschlecht, an Fragen politisch-theologischer Gemeinschaft und ein konkreter Beitrag zur Abendmahlstheorie ist es auch. Alles in allem ein kurzer, sehr spannungsreicher und ergiebiger Text.
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