Admirador
Andreas Puff-Trojan würdigt aktuell im Standard Eugen Gomringer:
„Es gibt komplexe Zusammenhänge, die sich durchaus in einfacher Form darstellen lassen. Nur können muss man es. Der Dichter Eugen Gomringer kann es: "baum / baum kind / kind / kind hund / hund / hund haus / haus / haus baum / baum kind hund haus". Das ist eine "Konstellation" von Worten, wie es die Verfechter der konkreten Poesie nennen. Das versteht jedes Kind, nur wir Erwachsenen verdrehen die Augen, weil wir vom Wortschwall, der täglich als Kommunikation auf uns niederprasselt, zu komplex und zu kompliziert denken.
"Baum, Kind, Hund, Haus. Das nenne ich meine Weltanschauung. Der 'Baum' als verwurzeltes Wesen, unbeweglich; 'Kind', der Mensch; 'Hund', das gezähmte Tier, mit vier Beinen; und das 'Haus' als erstes Kunstwerk des Menschen - Schutz und Kunstwerk. Die vier bilden eigentlich immer noch so den Umfang des menschlich Notwendigen." Wenn Eugen Gomringer etwas erklärt, dann tut er es immer noch mit Verve. Sein Alter merkt man ihm sowieso nicht an.“
Das Gesamtwerk Eugen Gomringers erscheint in der Edition Splitter (Wien).
Eugen Gomringer "admirador." € 19,90 / 160 Seiten. Matthes & Seitz, Berlin 2012
Anette Gilbert (Hg.), "nichts für schnell-betrachter und bücher-blätterer. Eugen Gomringers Gemeinschaftsarbeiten mit bildenden Künstlern." € 41,20 / 230 Seiten. Kerber-Verlag, Bielefeld 2015
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