Kuckuck
Martina Weber bespricht auf Manafonistas die Wiederveröffentlichung eines verschollenen Meckel-Buches im Gutleut Verlag:
„Es gibt Manafonistas, die sich ihre Lieblingstitel der Christoph Meckel´schen Bücher wie virtuelle Zettel hier auf dem Blog hin und her reichten. Souterrain. Säure. Licht. Nun ist im Frankfurter Gutleut Verlag ein neuer Band erschienen. Für Clarisse. Den musst du noch mitnehmen, sagt der Verleger, Michael Wagener, und ich schlage das Buch irgendwo auf. „Wir gingen im Schnee, und suchten nichts. / (…) / Ich fragte Clarisse, sie gab keine Antwort.“ Wieder Liebesgedichte an eine verschwundene Frau? Nein, Clarisse ist Kind ohne Herkunft, eine Kunstfigur, wie jedes lyrische Ich, und jedes lyrische Du. Clarisse ist zwischen fünf und 16 Jahre alt, sie wächst mit Gedichten und Zeichnungen auf, die Christoph Meckel seit Jahren für sie anfertigt. Immer altersgerecht, ein Spiel mit den Wochentagen, Bonjour. Und du? Ein Sandkorn im Schuh, ein Lachen, ein Kirschkern, ein Baum. Aber. Es ist keineswegs eine Idylle. „Spielplätze für Clarisse, verschollen im Schnee.“ Später die Ringe, die Schuhe, die Kleider. ...“
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