POLIVERSALE 2016 geht weiter
800 Seiten Anthologie Afrika im Gedicht (offizin Verlag)
Das Team der Alten Schmiede schickt das 4. Internationale Wiener Lyrik-Fest der Alten Schmiede weiter in die Woche 4:
Am Montag, den 20.6., mit einem Abend, der der Dichtung eines ganzen und schmerzlich einseitig und unterbelichtet dargestellten Kontinents gilt. Die aus jahrzehntelanger Lese- und Reisetätigkeit und langjähriger Sammelarbeit erwachsene, 800-seitige Anthologie Afrika im Gedicht, die der Afrika-Kenner, Dichter und Theologe Al Imfeld dieses Jahr im Offizin-Verlag vorgelegt hat, bietet ein weit ausgreifendes Spektrum differenzierter Perspektiven der Poesie Afrikas. Die Dichterin und kenianische PEN-Präsidentin Philo Ikonya, der in Wien lebende, aus dem Kongo stammenden Dichter Fiston Mwanza Mujila und der in Wien wohnende, sudanesisch-ägyptische Dichter Tarek Eltayeb werden sowohl eigene Gedichte als auch eine Auswahl ihnen wichtiger Texte und Autoren aus der Anthologie vorstellen und vorlesen. Eingeleitet wird der Abend von dem Verleger Piet Meyer, der als Ethnologe in Afrika gearbeitet hat und mit dem aus gesundheitlichen Gründen am Kommen verhinderten Herausgeber der Anthologie, Al Imfeld, in Verbindung steht.
Um 19 Uhr im Afro-Asiatischen-Institut, Türkenstraße 3, 1090 Wien.
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Für Hörerinnen und Hörer der zwei Vorlesungen Barbara Köhlers zur Homerischen Odyssee besteht im Rahmen eines Konversatoriums am 22.6., um 19 Uhr in der Alten Schmiede, die Möglichkeit, mit der Autorin und dem Germanisten Thomas Eder die von Köhler analysierten reichhaltigen Register des Gründungsepos der abendländischen Literatur zu bedenken und zu besprechen.
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Am Donnerstag, dem 23.6., um 19 Uhr sind in der Alten Schmiede zwei dem Surrealen wie dem Politischen gleichermaßen verpflichtete poetische Stimmen kennenzulernen: Die Dichterin und Schriftstellerin Ursula Krechel wird mit Die da eine genau neu komponierte Zusammenschau ihrer Gedichte aus 8 Gedichtbänden vorstellen. Und im zweiten Teil des Abends wird der Dichter und Schwellenforscher Bernard Noël (geb. 1930) aus zwei erfreulicherweise jüngst ins Deutsche übersetzten Büchern lesen. Die Körperextrakte mit Texten aus den 50er und 80er Jahren steigen tief in die Zwischenräume von Sprache und Körper hinab, Noëls Buch vom Vergessen bietet wiederum den geeigneten Kontrapunkt zu den Körperextrakten mit essayistisch-aphoristisch-poetischen Reflexionen zur Grundlage und Gegenseite des Erinnerns. Margret Millischer, die Übersetzerin dieses Bandes, wird den Abend als Gesprächspartnerin und Dolmetscherin begleiten.
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Am Freitag, dem 24.6., um 19 Uhr, wird in der Alte Schmiede in der Reihe Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945, Liesl Ujvarys Band Rosen, Zugaben von 1983 gewürdigt. Nach der Lesung der Autorin referiert Florian Huber und zeigt dabei, wie in diesen Gedichten literarische Traditionen systematisch an ihre Grenzen geführt werden. Gespräch unter Leitung von Klaus Kastberger (Professor der Universität Graz).
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