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Von Sumpfschnorchlern und Cricket-Regeln
Ehling will nicht in Konkurrenz treten zu tiefschürfenden akademischen Werken, im Plauderton handelt der Autor die englische Geschichte ab, stellt englische Helden und Architekturwunder vor, beschäftigt sich mit dem Privatleben, den Marotten und seltsamen Freizeitbeschäftigungen. Ganz wichtig natürlich der englische Humor, Blackadder, Georges Mikes – von dem der Satz stammt, „Die Kontinentaleuropäer haben ein Sexleben, die Engländer haben Wärmflaschen“ - und Sir Humphrey, die Figur aus „Yes, Minister“, sind Ehlings Haushelden und begegnen dem Leser auf Schritt und Tritt. Humorvoll ist auch der Grundton des Buches, der Versuch, deutschen Lesern die Cricket-Regeln darzulegen, kann auch nur mit Humor in Angriff genommen werden, ein Humor, der sich an dieser Stelle des unausweichlichen Scheiterns bewusst ist. Jeder Kontinentaleuropäer, der einmal versucht hat, diese Regeln zu verstehen, kann nur zu dem Schluss kommen, dass alle Engländer (und die meisten anderen Angehörigen des Commonwealth) ein bestimmtes Gen teilen, das Cricket-Gen, das dem Rest der Welt einfach fehlt. Das Kapitel über den englischen Humor räumt ein wenig mit der Vorstellung auf, dass der Engländer sich ausschließlich über Monty Python oder Rowan Atkinson amüsiert, also die Kronjuwelen dessen, was unter englischem Humor verstanden wird. Er ruft auch die „Benny Hill Show“ ins Gedächtnis, unterschlägt ganz gentlemanlike den Brachialhumor der „Carry on“-Reihe“ oder den kürzlich verstorbenen Norman Wisdom, dessen Slapstick subtil zu nennen auch niemand auf die Idee käme. Und auch die sich großer Beliebtheit erfreuenden „Knock knock who’s there“-Witze rufen bei nicht Eingeweihten eher ein Kopfschütteln hervor, gepaart mit der Vermutung, dass diese nur nach dem Genuss mehrerer (und mehrere heißt hier viele) Biere halbwegs komisch sind. Auf das englische Bier, genauso genommen auf das englische Ale, lässt der Autor allerdings nichts kommen. Und das vollkommen zu Recht, denn wer je ein frisch gezapftes Ale getrunken hat, weiß, wie bar jeder Grundlage das gepflegte Vorurteil ist. Damit die englische Küche zu ihrem Recht kommt, hat Holger Ehling dem entsprechenden Kapitel noch ein paar Rezepte beigefügt. An einigen Stellen wünscht man sich, dass „England, glorious England“ etwas weniger ausgetretene Pfade beschreitet. So hat man die Geschichte von Bert Trautmann dann doch bereits unzählige Male an anderer Stelle gelesen, da hätte man doch lieber erfahren, warum das englische Finanzamt den Gregorianischen Kalender bis zum heutigen Tag nicht eingeführt hat. Aber auch so bleibt genug Unbekanntes, Skurriles und Merkwürdiges, um die Lektüre zu einem lehrreichen Vergnügen zu machen. Nachdem der Leser erfahren hat, was es mit dem Sumpfschnorcheln auf sich hat, wächst die Erkenntnis: Also ein ganz normales Volk, die Engländer. Nur anders.
Und sind wir ehrlich: Es
gibt nichts schöneres, als England während einer Fußballwelt- oder
-europameisterschaft zu begegnen (begegnen heißt hier schlagen). Wenn sich das
Team von der Insel denn dafür qualifiziert.
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Holger Ehling |
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