50,3 gegen 49,7
Christoph Blocher hat recht: Das war ein tiefer Einschnitt in der Schweizer Politik. Sein Sieg hat eine Distanz zur EG (wie die EU damals noch hiess) einbetoniert, die gemäss Umfrage heute noch in den Köpfen einer grossen Mehrheit von Schweizerinnen und Schweizern herrscht.
Kolonien, Herr Blocher?
Doch andere Aussagen Blochers sind krasse Verzerrungen. Noch diesen Samstag in der NZZ: „Der EWR ist ein Kolonialvertrag“. Herr Blocher, damit sagen Sie, dass 36 Länder Europas: die EU- und EWR-Mitglieder, die Beitrittskandidaten des Balkans und die Türkei Kolonien sind und sein wollen. Merken Sie, welche Beleidigung das ist für 600 Millionen Europäer? Und: Kolonien von wem? Natürlich, von der EU. Aber diese Super-EU, die Sie dem Volk vorspiegeln, die ihren Kolonien diktiert was sie zu tun haben, die existiert nur in Ihren Panikphantasien.
Auch wenn das den härtesten Clichés widerspricht: In der EU wird wie in der Schweiz alles demokratisch und föderalistisch entschieden. Ihre höchsten Entscheidungsorgane sind das von allen EU-Bürgern proportional gewählte EU-Parlament und der Ministerrat, in welchem je ein Minister ihres Mitgliedlandes sitzt. Parlament und Rat handeln in einem gleichberechtigten Zusammenspiel, das unserer Diffenzbereinigung zwischen National- und Ständerat gleicht, die Kompromisse aus, die zu EU-Gesetzen werden. Die EU-Kommission, für viele der Inbegriff des „Diktats aus Brüssel“, hat nichts zu beschliessen, sie muss nur gutdurchdachte Textvorschläge für diese Gesetze vorlegen und diese dann durchführen, wenn sie beschlossen worden sind. Parlamentarier und die Minister jedes Mitgliedlands sind die obersten Herren in Brüssel. Wie in der Schweiz stimmen sie ab, und die Unterlegenen unterziehen sich der Mehrheit.
Herr Blocher, sind Sie „das Volk“?
Undemokratisch und unschweizerisch ist für den Politiker, der sich als heroischer Verteidiger von Schweizertum und Demokratie gibt, dass Sie sich seither als „das Volk“ verstehen. 49,7 Prozent Ihres Volkes haben damals gegen Ihre Parole Ja gestimmt! Die Hälfte der Stimmenden! 4 Promille hätten gereicht, um das Nein in ein Ja zu verwandeln, Sie aber sagen seither „das Volk“ sei gegen eine Annäherung an die EU. Gehören jene 49,7 Prozent für Sie nicht zum Volk? Bitte kein Missverständnis: Sie haben das Recht, Ihre Meinung zu sagen und für sie in einer Abstimmung zu kämpfen, Sie haben die Mehrheit gewonnen und das wird akzeptiert. Das Recht, Ihre Meinung zu der „des Volks“ zu proklamieren, haben Sie aber nicht.
Das Ständemehr war verfassungswidrig!
15 Kantone stimmten Nein, das wäre nicht zu korrigieren gewesen. Aber es ist zweifelhaft, ob ihre Mitsprache überhaupt verfassungsmässig war. Artikel 89 der 1992 geltenden Bundesverfassung über unsere Staatsverträge verlangte das Ständemehr nur für den Beitritt zu „supranationalen Gemeinschaften“. Um den EWR eine supranationale Gemeinschaft zu finden, braucht es aber ein extensives, in der Verfassung nicht präzisiertes, in der Angstphantasie von Demagogen wütendes Verständnis des Wortes „supranational“. Eine Mehrheit in den Räten fand halt, die Sache sei so wichtig, dass man auch die Stände befragen müsse, und beugte die Verfassung helvetisch-pragmatisch-rechtsverletzend nach dieser Ansicht zurecht.
Woher kamen die 50,3 Prozent?
4 Promille gaben den Ausschlag! Die kleinste Stimmungsschwankung hätte das Nein in ein Ja verkehrt – und der kleinste Fehler der Ja-Front half dem Triumph des Neins. Hier eine (kleine) Auswahl.
Ogis „Trainingslager“...
Unser Verkehrsminister Adolf Ogi, das EG-freundliche SVP-Kuckucksei im Bundesrat, bezeichnete den EWR einmal als „Trainingslager für den EG-Beitritt“. Das war der Sache nach richtig, er hatte ja den Zweck, seine Länder am EU-Binnenmarkt teilnehmen zu lassen, ohne aus ihnen EU-Mitglieder zu machen. Und der Bundesrat hatte den EU-Beitritt zum „strategischen Ziel“ erklärt, ohne einen Zeitpunkt dafür zu nennen. Die Öffentlichkeit schloss jedoch aus dem unglücklichen „Trainingslager“ sofort, ein EWR-Ja sei ein Steilpass für ein sofortiges Beitrittsgesuch. Ein EG-Beitritt war für aber eine klare Mehrheit undiskutabel.
...und das EG-Beitrittsgesuch
Nun konnte der Bundesrat lange erklären, „strategisches Ziel“ heisse keineswegs „sofortiger Beitritt“ und das Volk werde gemäss Bundesverfassung sowieso Nein sagen können – das Volk glaubte ihm nicht mehr. Das Misstrauen, er wolle nach einem EWR-Ja in die EG stürmen, war nicht mehr auszurotten. Bis dahin hatte der EWR als Alternative zum Beitritt gegolten - aber wenn er ein Sprungbrett dazu war, musste man Nein stimmen.
Diese Zweideutigkeit brachte den Bundesrat paradoxerweise dazu, ein Gesuch um EG-Beitrittsverhandlungen zu beschliessen! Mitten in der heissen Kampagne für und wider den EWR! Heute stellen die Medien dieses Gesuch als den entscheidenden Fehler dar, der zum EWR-Nein geführt habe. Sie vergessen, dass sie den Bundesrat damals bestürmten, es einzureichen! Wenn er ein Ja wolle, müsse er „Klarheit schaffen“, ob nach einem EWR-Ja ein Beitrittsgesuch komme oder nicht. Klarheit war aber nur auf zwei Arten zu schaffen: Entweder bekannte sich der Bundesrat zum Ziel des EG-Beitritts – oder er versprach dem Volk: „Auch nach einem EWR-Ja kein Beitrittsgesuch“. Letzteres war einer Regierung, die aussenpolitisch beweglich bleiben wollte, in jener Lage nicht zuzumuten: Ein kategorischer Verzicht auf die Beitrittsoption hätte die Schweiz auf Jahre hinaus europapolitisch eingeschnürt und zur Isolation verdammt, denn alle vier grossen EFTA-Partner hatten EG-Beitrittsgesuche gestellt und drei von ihnen traten ihr drei Jahre später auch bei, wir drohten mutterseelenallein in der EFTA zu bleiben.
4 gegen 3
Noch ein Zufall, der das Nein in ein Ja verwandelt hätte: Die Mehrheit im Bundesrat war von einer einzigen Stimme abhängig! Die drei „Lateiner“ Felber, Delamuraz und Cotti waren für das Beitrittsgesuch, die drei Deutschschweizer Koller, Villiger und Stich dagegen, ihre drei Regierungsparteien FDP, CVP und SP gespalten. Hätte die SVP 1987 einen EU-Skeptiker zu ihrem Bundesratskandidaten gemacht, dann hätte er 1992 gegen das Beitrittsgesuch gestimmt. Dass im Bundesrat eine Mehrheit gegen den EG-Beitritt sei, hätte die Ängste vor einem Beitrittsgesuch ausgeräumt, und die 4 Promille mehr Ja zum EWR wären sicher gewesen.
Ogi kippte jedoch die Abstimmung in eine 4:3-Mehrheit für das Beitrittsgesuch. Dass es gerade am 18.Mai 1992 beschlossen wurde, war eine euphorische Überstürzung: Bundespräsident René Felber musste an jenem Montag ins Spital aber wollte vorher noch mitstimmen – ein Ja am Sonntag vorher zum Schweizer Eintritt in den Internationalen Währungsfonds und die Weltbank schien gerade gezeigt zu haben, das Volk sei internationalen Bindungen nicht angeneigt – und diese Euphorie trieb den Bundesrat dazu, seinen Beschluss den nichtsahnenden Schweizern nicht in Bern zu verkünden sondern in Luxemburg, um drei Uhr früh improvisiert an der Pressekonferenz nach der Einigung in den EWR-Verhandlungen.
Die Medien schlafen
Zum Nein trug auch eine unverständliche Schläfrigkeit der Medienwelt bei. Wir waren damals in Brüssel vier hauptamtliche Korrespondenten, zwei von der NZZ, einer vom Tagesanzeiger und ich für die Basler Zeitung, den „Bund“ und drei Regionalzeitungen in Sankt Gallen, Luzern und Winterthur. Lächerlich ungenügend um das Stimmvolk über die unsere Zukunft bestimmenden EWR-Verhandlungen zu informieren. Plötzlich nach dem Schock des Neins erwachten die Medien und schickten zehn weitere Korresponenten nach Brüssel.
Die landesweit deckenden Radio DRS und die Depeschenagentur SDA liessen sich von zwei AusländerInnen über unsere EWR-Verhandlungen informieren. Die eine bediente DRS nur gelegentlich neben ihrer Hauptarbeit für einen deutschen Sender. Die andere machte den EWR - mit subtiler Wortwahl ohne die Fakten zu verfälschen, das können wir Journalisten - so schlecht wie möglich, weil sie ihre Landsleute (die Österreicher) für den Beitritt motivieren wollte.
Und in der NZZ entdeckten die Schweizer an einem Montagmorgen den Titel „Wucherpreis für den EWR“, der die Schweizer Debatten von Unschlüssigkeit in Skepsis umschlagen liess. Der Kollege referierte korrekt ein Hintergrundgespräch mit einem hohen Schweizer Diplomaten, der uns die feste Haltung des Bundesrates nahebringen wollte. Weil gerade keine andere Sensation vorhanden war geriet der Wucherpreis aus den Wirtschaftsseiten als fetter Spitzentitel auf die Front des Montagsblatts. Und ein im Sonntagsdienst alleingelassener Jungredaktor hatte das von Manfred Rist gesetzte Fragezeichen gestrichen.
Die Befürworter schiessen einen Bock
Schwerer als diese Zufälle wog ein Strategiefehler der EWR-Befürworter. Bundesrat, Parlament und die ganze Wirtschaft kannten das Misstrauen gegen eine Annäherung an die EG via EWR und verharmlosten seine Bedeutung: Er sei ja bloss ein Wirtschaftsvertrag, eine simple Fortsetzung des Freihandels mit der EG.
Und hier ist Blocher wieder ein Kompliment zu machen: Er spürte am EWR sofort das Hochpolitische heraus. Der EWR ist ein politischer Sprung. Im Freihandel in der EFTA und mit der EG blieben wir autonom, niemand konnte uns zu etwas zwingen was wir nicht wollten ausser dem harmlosen Zollabbau. Der quasi existentielle Zugang zum EG-Binnenmarkt war jedoch nur zu haben, wenn wir uns im EWR Mehrheitsabstimmungen unterzogen. Und hier muss Blocher scharf widersprochen werden: Mehrheitsabstimmungen sind kein Diktat, kein Kolonialismus! EU und EWR entscheiden in wichtigen Fragen nie gegen vitale Interessen eines Mitglieds, und bei den anderen ist man oft bei der Mehrheit. Wie ein Schweizer Kanton im Bundesstaat.
Ende der Fahnenstange?
Noch viele andere Imponderabilien spielten damals zwischen Ja und Nein das Zünglein an der Waage. Ein Zufallsmehr von einigen Promille hat 1992 unser Land auf einen von keinem anderen befolgten Sonderweg misstrauischer Distanz von der Europäischen Union geführt. Bilaterale Abkommen, welche uns die EU gnädig gewährt hat, haben uns zwanzig Jahre lang ein Rosinenpicken im Binnenmarkt erlaubt. Seit einem Jahr scheint es, dass die EU nicht mehr so gnädig bleiben will. Wenn wir uns nicht dem Nachvollzug der ohne unsere Mitwirkung beschlossenen Binnenmarktregeln unterziehen, droht sie uns den Weg des Bilaterialismus zu verschliessen. Dann bleiben uns nur die drei Optionen, die 1992 eine Mehrheit von 50,3 Prozent vom Tisch fegte: EWR, EU-Beitritt oder Alleingang.
Hätte - könnte - würde .....? Und wenn der Blocher oder nicht oder doch? Wann hört man auf Erbsen zu zählen? Die Schweizer wollten damals nicht und sie wollen heute scheints noch viel weniger! Wohl weil die sogenannte "Schwarmintelligenz" damals wie heute fähig ist zu erkennen, dass man damals die richtige Entscheidung getroffen hat - angesichts des Dramas das sich in dem uns umgebenden Ausland immer heftiger zuspitzt.
Die EU wird nicht gut enden, weil jede Einsicht fehlt.
Mit ein bisschen Vernunft und Realitätsbezug, aber auch Mitgefühl und Verständnis für die immer mehr verarmende, von EU - Funktonären ins Elend getriebene Bevölkerung der EU-Pleiteländer und genügend Kenntnisse aus der Geschichte Europas, in der noch jeder Anfall von Grössenwahn blutig gescheitert ist, sollte man abgehobene Positionen im eigenen Interesse bald aufgeben.
"Bilaterale Abkommen, welche uns die EU gnädig gewährt hat, haben uns zwanzig Jahre lang ein Rosinenpicken im Binnenmarkt erlaubt." Dieser Satz sagt eigentlich alles. Die EU gewährt uns gnädig das sogenannte Rosinenpicken. Gnädig gebärden sich die Mächtigen gegenüber den Kleinen. Die Rosinen die wir angeblich picken bezahlen wir doch ziemlich teuer, nicht wahr? Ich mag nicht zusammenzählen wieviel Steuergelder aus der Rosinenpickerschweiz jährlich in das gnädige Europa überwiesen werden! Wir bezahlen Milliarden dafür dass wir eine eigenständige Nation bleiben "dürfen"! Genaugenommen müssen wir unsere direkte Demokratie und unsere gute wirtschaftliche Lage schon länger teuer erkaufen!
Die EU bricht seit einiger Zeit vor aller Augen zusammen und man kann nur hoffen, dass dieser "verschleppte Zusammenbruch" nicht in länderübergreifenden Kriegen endet. In den Pleiteländern mehren sich die Gewaltausbrüche der verarmenden, immer stärker ausgebeuteten Steuerzahler auf den Strassen. Polizisten prügeln auf ihre eigenen Nachbarn ein, solange bis diese Staatsbeamten erfahren, dass ihre Löhne ebenfalls gekürzt werden und sie ihre Mieten oder Hypotheken auch nicht mehr bezahlen können, genauso wie die Menschen auf die sie bis anhin auf Befehl von oben einprügeln. Erste Demonstrationen von Militär und Polizeibeamten haben in Portugal und Spanien bereits stattgefunden - noch waren sie friedlich. Während dem sich die Gesellschaften in den Pleiteländern immer schneller in anarchischer Gewalt auflösen, biegt man in Brüssel zielstrebig die Machtauflösung der Parlamente der EU-Mitgliedsländer zurecht und zentriert immer mehr Macht auf die Brüsseler Zentrale. Wenn man will findet man die entsprechenden Berichte bequem im Netz. Während dem sich dieses vor unseren Augen abspielt haben wir offenbar genug Zeit endlos darüber zu debattieren, warum der EWR damals von wievielen Stimmenden abgelehnt worden ist und was wohl gewesen wäre wenn und ob der Blocher - oder doch nicht .... etc. etc.! Fakt ist: Der EWR ging bei den Abstimmungen den Bach runter und die EU ebenfalls (bei der Abstimmung - und jetzt scheints auch im "wahren Leben" Tatsache zu werden!) Keiner, ich wiederhole Keiner, hat bis dato auch nur einen vernünftigen Vorschlag liefern können, wie man diese Fehlkonstruktion EU retten könnte. Der Grund dafür ist einfach: Die EU ist zumindest in der jetzigen Form alternativlos und unrettbar verloren. Erwachsene Politiker haben sich mit der Finanzwirtschaft derartig unheilvoll verfilzt, dass es schon länger nicht mehr ersichtlich ist, wer eigentlich die Staaten regiert. Aber es ist zweifelsfrei vorauszusehen wohin sich die Schuldenblase genannt EU entwickelt. Ich frage mich wann endlich diese Einsicht in gewissen Kreisen die Runde macht und man aufhören wird, den Schweizer Stimmbürgern einreden zu wollen, sie hätten damals, also vor zwanzig Jahren und später riesige Fehler gemacht, weil sie etwas abgelehnt haben, was sich immer gewalttätiger in nichts als Schulden und Desaster auflöst! Und wohlgemerkt: Die drangsalierten Bürger die auf den Strasse demonstrieren tun das nicht aus Freude an der Sache - sondern weil es ihnen immer dreckiger geht. Wer das nicht sieht und hört - oder einfach nicht zur Kenntnis nehmen will, hat ein Wahrnehmungsproblem und ausserdem kein Mitgefühl mit den Völkern von Europa. Deshalb: Ich würde jederzeit wieder ein dickes fettes und parteiloses NEIN in die Urne legen!
Kann man sich das vorstellen, wenn die Abstimmung um 0,4 Prozent zugunsten des EWR ausgefallen wäre? Wie Blocher & Co. Nachzählung um Nachzählung verlangt hätte, bis endlich "das Volk" richtig abgestimmt hätte?
Wir sind nicht im EWR und nicht in der EU. Die EU ist in mehr als bedenklicher Schieflage. Das EWR ist im realen Leben ein Beiboot der EU. (Wenn es der EU schlecht geht, betrifft das auch das EWR). Der Schweiz, Norwegen geht es verglichen mit der EU um einiges besser. Das sind Tatsachen die man nicht wegreden kann. Angesichts der sich stetig verwirrenden Lage in der EU und dem dadurch entstandenen stetig anschwellenden Kollaps-Risiko, den ebenso wachsenden sozialen Ungerechtigkeiten, dito Gewaltpotenttial infolge Verarmung und Ausbeutung der europäischen Bevölkerung, kann man doch erneute Diskussionen und Abstimmungen über einen EWR-Beitritt nicht im Ernst lostreten wollen?
Auch wenn wir, zum Zeitpunkt des Zusammenbruches der EU-Konstruktion, noch immer nicht drin sein sollten - wir zahlen jetzt mit und werden dann erst recht in vielen (humanen, sozialen) Bereichen mitbluten müssen - vermutlich aber um einiges weniger als wenn wir ebenfalls Mitglied wären. Wer weiss!!!
Für mich ganz persönlich disqualifiziert sich jeder von uns besoldete Politiker und/oder Meinungsmacher, wenn er angesichts der unleugbaren wrtschaftlichen und politischen Tatsachen und deren unsäglichen Auswirkungen auf die Bevölkerung Europas, die Schweizer Bürger mit solchen Wahnideen überfällt!
Für Europa ist der Warschauer Pakt 20 Jahre zu früh zerfallen. Der äussere Druck zur Einigung war a) für die "breiten Massen" nachvollziehbar und sorgte b) für das Wohlwollen der USA, das sich danach ins Gegenteil verkehrt hat.
Für die informiertere Oberschicht in allen Ländern - einschliesslich Grossbritannien und Schweiz - ist klar, dass Europa ohne viel weitergehende Einigung schnell in wirtschaftlichem Verfall und politischer Bedeutungslosigkeit versinkt. Um dies auch den "breiten Massen" klar zu machen, müssten sich Politiker und Medien engagieren, statt nur den Umfrageergebnissen hinterher zu rennen und an ihre (vermutlich kurzlebigen) Pfründen wie das Bankgeheimnis zu denken.
Die derzeitige EU-Krise kommt weitgehend von der "halben" Vereinigung, wo die Nationalstaaten einerseits die Schuld für ihr eigenes Fehlverhalten Brüssel geben konnten und können, andererseits Brüssel aber keine exekutive Macht hat, das Fehlverhalten zu verhindern. Wobei auch hier Politik und Medien mehr tun, die Spuren zu verwischen, als die Dinge klarzustellen.
Stimmt nicht. In Österreich und Norwegen zum Beispiel gab es Volksabstimmungen. Die Österreicher haben dafür gestimmt, die Norweger dagegen.
Das Argument der Rosinenpickerei ist, wenn auch beliebt, nicht stichhaltig. Denn 27, demnächst 28 EU-Länder sind Rosinenpicker. Die Völker der 27, respektive 28 europäischen Nationen, die der EU angehören, wurden nicht befragt, ob sie der Union angehören wollen oder nicht, sondern es wurde ihnen von oben verordnet. Das Schweizervolk hat es nicht gewollt und will es nicht. Aber für die Eidgenossen kann es am Ende wie in Goethes Erlkönig heissen: “und bist du nicht willig....“ So ergeht es auch anderen Staaten auf dieser Erde, und sei es auch nur durch die Gewaltanwendung von Wirtschaftssanktionen. So wird man zum Gehorsam gezwungen.
Das Argument der Rosinenpickerei ist, wenn auch beliebt, nicht stichhaltig. Denn 27, demnächst 28 EU-Länder sind Rosinenpicker. Die Völker der 27, respektive 28 europäischen Nationen, die der EU angehören, wurden nicht befragt, ob sie der Union angehören wollen oder nicht, sondern es wurde ihnen von oben verordnet. Das Schweizervolk hat es nicht gewollt und will es nicht. Aber für die Eidgenossen kann es am Ende wie in Goethes Erlkönig heissen: “und bist du nicht willig....“ So ergeht es auch anderen Staaten auf dieser Erde, und sei es auch nur durch die Gewaltanwendung von Wirtschaftssanktionen. So wird man zum Gehorsam gezwungen.
Liebi Eidgenosse..... no es bizeli Patriotismus zum Z
morgebrunch! Oui....La Suisse exist! Non, vraiment, nous serons la prochaine génération, ceux qui vont faire avancer ce monde....Sommes-nous entièrement à la hauteur de ces espoirs? Dieses Schreiben hat nicht
s mit der uns bekannten Art von Nationalismus zu tun. Es geht hier nur darum, in Jahrhunderten erkämpfte Freiheiten zu erhalten!..und "ja nicht"nur des Geldes wegen unsere Perlen zu verschenken. Ein Blick aus dem All verrät uns die einzigartige Lage. Von einer Umlaufbahn aus gesehen zeigt sich " CH" als Radarzerrbild eines Kampfjets. Aus tieferen Schichten hingegen, erinnert sie an die Umrisse eines Herzens. Bei noch näherer Betrachtung verrät sich dieses Juwel als einzigartige Volksdemokratie. Eine Kostbarkeit um die sie viele Menschen beneiden. Regiert von anständigen Leuten! Quelle und Wasserschloss Europas.Steht da,unerschütterlich wie ein weiss-roter Leuchturm in stürmischen Gewässern. Strahlt in dieser Brandung weit über die Grenzen hinaus. Des Rätsels Lösung: Menschen die dort leben profitieren von guter Grundbildung, vielen zusätzlich allgegenwärtigen Bildungangeboten und einer guten sozialen Absicherung. Ein Vielvölkerstaat mit 25% Ausländeranteil lebt seit langer Zeit friedlich zusammen. Anpassung an die CH-Kultur sind da eine selbstverständliche Voraussetzung.Trotzdem! Es ist kein angeborenes Verhalten sondern eine seit 1291 anhaltende Weiterentwicklung. Zuerst Selbstbefreiung und dann nach kriegerischen Zeiten eines der friedlichsten Völker auf Erden. Alles durch Einbezug der französischen Revolution. Einer für alle, alle für einen. Begonnen hat es mit: "Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern und Schwestern, in keiner Not uns trennen und Gefahr. Wir wollen frei sein und bleiben, wie die Väter es waren. Wir wollen trauen auf den höchsten Gott und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen" So tönte es von dort und die Welt begann zu verstehen...und... die früheren Feinde gehörten plötzlich zu ihren besten Freunden und sie teilen sich noch heute die Alpen! ......Schön und echt wahr..oder etwa nicht? Nein?...Oder meint Ihr vielleicht ,zu schön um wahr zu sein? Hand aufs Herz. Ehrlich unter uns....es ist doch so.Lieber Herr Thalmann
Einmal mehr eine brillante Analyse zu einem heiklen Thema ... , die ich zu 100 % nachvollziehen kann - und sofort auch unterschreiben würde! - Ein ganz dickes Kompliment an Sie und: Chapeau!
Hoffen wir, dass Ihr Elaborat einigen der total verblendeten Blocher-Vasallen und -Jüngern die Augen zu öffnen vermag ... - und ihnen eine differenziertere Sicht auf den EWR ermöglicht. Das wäre sehr zu begrüssen - und könnte vielleicht sogar dazu beitragen, dass der (meines Erachtens) grösste Fehlentscheid an der Urne des 20. Jahrhunderts doch noch eines Tages korrigiert werden könnte ... .
Nur sind meine Hoffnungen diesbezüglich eher klein; (zu) viele Schweizerinnen und Schweizer sind offensichtlich noch immer zu sehr gefangen in ihrem kleinräumigen Denkvermögen. Als Ausland-Schweizer, der die Schweiz aus der Distanz vielleicht etwas klarer und kompletter sieht - wie Sie auch! - kann ich da aber fast nur noch auf ein Wunder hoffen ... !
Herzlicher Gruss aus China, Hanspeter Lechner.