97 Prozent Eingeborene

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97 Prozent Eingeborene

Von Ulrich Meister, 24.09.2015

In der Aufregung hilft ein Blick auf die nüchternen Zahlen.

Menschliches Elend, kriminelle Ausbeutung, ideologischer und religiöser Hass, politische Korruption und Diktatur sowie die europäische Dekadenz etc. charakterisieren das Flüchtlingsproblem. Heilige Statistik, hilf uns!

Schon seit Jahren wurden afrikanische Leichen an spanische Strände gespült - ohne jede Reaktion oder Hilfe der EU. Aber soeben haben sich europäische Regierungschefs wegen der Flüchtlinge in Brüssel wie noch nie angeödet. Und in einigen Tagen wird der zwielichtige sunnitische Erdogan der Türkei in Brüssel erwartet, der lieber sunnitische Horden des sogenannten Islamischen Staats an seiner Grenze hat als Kurden. Nicht auszudenken, wo wir heute wären, wenn die überforderte EU unter Druck der USA auch die "osmanische" Türkei, weil Nato-Mitglied, schon aufgenommen hätte.

Der Ansturm oder die "Völkerwanderung" nimmt sozusagen täglich zu. Die zwielichtige Türkei unterhält das grösste Flüchtlingslager in Europa, finanziert durch die Uno. Im Libanon mit 4 Millionen Einwohnern leben 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge. Die EU diskutiert lächerlich über die Verteilung von 120'000 Flüchtlingen, wohl wissend, dass diese Zahl laufend überholt wird. Anderseits wissen wir, dass es in Deutschland und anderswo in den nächsten Jahrzehnten an Arbeitskräften mangeln wird. 

93 Prozent der Erdbevölkerung sind Eingeborene. Die Emigranten sind wenige. Ein Grund mehr, sich zu verstehen.

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Die Araber müssten die Flüchtlinge aufnehmen, nicht der Westen. Die Flüchtlinge sollten in der Nähe ihrer Heimat bleiben. Nach dem Krieg wird ihre Heimat sie die vielen kräftigen jungen Männer für den Wiederaufbau dringend brauchen. Statt als unnütze Sozialhilfeempfänger auf der endlosen Suche nach einer Wohnung und Arbeit in Deutschland sollten sie lieber ihre Heimat wieder aufbauen.
Mittlerweile scheint es selbstverständlich für syrische Flüchtlinge, das Asyl vor dem schrecklichen Krieg in ihrer Heimat, in Europa und speziell auch in Deutschland zu suchen. Dennoch bleibt die Frage offen, weshalb arabische Länder keine Option für Flüchtlinge, nicht einmal für die reichsten unter ihnen, darstellen. Um die Wahrheit zu sagen: Sie sind nicht erwünscht. Die arabische und muslimische Welt sieht aus der Ferne zu, wie sich das tragische Schicksal ihrer Glaubensbrüder entfaltet – und bleibt gleichgültig auf Abstand. Mit Ausnahme der Türkei und Jordanien, die beide direkt an Syrien grenzen und Millionen syrischer Flüchtlinge in Auffanglagern beherbergen, wird nichts für sie getan – oder nur verschwindend wenig. Die Golf-Staaten verfügen über eine kleine arabische Minderheit und eine Mehrheit ausländischer, nicht-arabischer Arbeitskräfte. Sie brauchen keine arabischen Flüchtlinge mit dem Bestreben, sich langfristig dort niederzulassen, ihre Frauen zu heiraten und die Staatsangehörigkeit zu verlangen. Sie wollen das nicht.
Viele arabische Intellektuelle sind durchaus an der Verbreitung arabischer Flüchtlinge in Europa interessiert, da dies eine demografische Strömung darstelle, die ihnen größere politische Macht und verstärkten Einfluss auf Europas Zukunft bescheren würde. Das könnte sich durchaus in etwa ähnlich der Jüdischen Diaspora entwickeln – nur in einem sehr viel größeren Maßstab.

Wir erleben derzeit sehenden Auges einen Zustrom von mehrheitlich nicht integrierbaren Migranten und Flüchtlingen nach Deutschland und einigen anderen Ländern Europas, der unsere Gesellschaft sprengen, unsere Demokratie als handlungsunfähig vorführen, unsere Kommunen auf Dauer in die Zahlungsunfähigkeit treiben und unser eigenes Volk langfristig auf seinem Territorium zur Minderheit werden lässt. Wir sind die tatenlosen Zuschauer des Beginns einer Völkerwanderung,

Die Ströme von Migranten, die in diesem Jahr auf Deutschland zukommen, wurden erst auf 250.000, dann auf 450.000 und nun auf 800.000 prognostiziert. Wie wir alle „die Politik“ kennen, wird jede unangenehme Entwicklung nur scheibchenweise zugegeben. Zum Jahresende ist eine Realität von einer Million Migranten nicht unwahrscheinlich. Und in den kommenden Jahren ist nicht mit einem Abnehmen des Migranten-Stroms zu rechnen, weil die Bevölkerungsexplosion in Afrika und die Entfesselung von Bürgerkriegen rund um Kerneuropa kein Ende nehmen, und weil das überwiegend herzliche Willkommen in Deutschland und in Österreich einen unwiderstehlichen Sog auf weitere Millionen „Migranten in Warteposition“ ausüben. Unablässig verbreitet sich die frohe Kunde der erfolgreich Angekommenen per Handy in Windeseile innerhalb der Auswanderungsländer und setzt neue Wanderer in Marsch.

Afrika hat einen jährlichen Bevölkerungszuwachs von 30 Millionen Menschen. Ein erheblicher Anteil dieser Menschen wird Jahr für Jahr nach Europa drängen. Je mehr Europa davon aufnimmt und je komfortabler der zeitweilige oder dauerhafte Aufenthalt in Europa erlebt wird, desto größer wird der Anreiz für immer neuen Migranten. Inzwischen brauchen Migranten nur noch am Südufer des Mittelmeers in See zu stechen, dann werden sie von den NATO-Marinen abgeholt und auf die europäische Seite des Mittelmeers transportiert. Sie, die Politiker, die das veranlassen, machen unsere Marinesoldaten damit zu „Schleppern und Schleusern“ entgegen deren guter Absicht. Außerdem muss zur Kenntnis genommen werden, dass die Systemwechsel-Politik der USA, Großbritanniens und Frankreichs in den Staaten des Süd- und des Ostrandes des Mittelmeers erst die Tore für die Migranten-Ströme aus dieser Richtung geöffnet hat.

Insbesondere der illegale und unnötige Sturz des Gaddafi-Regimes in Libyen hat das zuvor verschlossene Tor vor Afrika weit aufgerissen. Es ist bemerkenswert, dass sich unsere Verbündeten USA und Großbritannien an der Bewältigung des durch die Destabilisierung Libyens entstandenen Migranten-Stroms nicht bzw. kaum beteiligen.
Je mehr Migranten wir über das Mittelmeer aufnehmen, desto größer werden der Anreiz für weitere Migranten, der Gewinn der Schlepper und die Zahl der Ertrinkenden. Die australische Regierung hat das gleiche Drama auf den Seegebieten vor ihrer Nordküste auf wirksame Weise beendet. Sie hat 2013 in allen Herkunftsländern Zeitungs- und TV-Anzeigen geschaltet und verkündet, dass Asylanträge nur noch in den dortigen Konsulaten angenommen und Bootsflüchtlinge generell zurückschickt werden. Und die australische Marine nimmt Flüchtlingsboote seither „auf den Haken“, in Seenot geratene Migranten an Bord und fährt sie an die nächste Küste auf dem Gegenufer zurück. Nach kurzer Zeit ist kein einziger Bootsflüchtling mehr vor Australiens Nordküste ertrunken. Wir sollten auf ein derartiges Vorgehen aller EU Staaten im Mittelmeerraum drängen, Schiffe der Bundesmarine unverzüglich in dieser Weise einzusetzen.

Lieber Herr Meister,

Aber dann reden Sie bitte von Zahlen: Die Bevölkerung des Mittleren Ostens hat sich seit 1950 ca. verfünffacht von 50 auf 250 Mio. Für 2050 erwartet die UNO 370 Mio. In Nordafrika sehen die Zahlen ähnlich aus. Die meisten dieser zur Zeit 500 Mio Menschen leben unter repressiven Regimes. 50-100 Mio dürften zureichende Fluchtgründe haben. Wenn sie kommen werden sie sich rasant weiter vermehren. Schon jetzt bestehen Parallelgesellschaften und no go areas, wo nach der Scharia geschrien wird (in Brüssel, Berlin, französische Banlieues, etc.). Wie es weitergehen könnte beschreibt Michel Houellebecq im Roman "Soumission" ("Unterwerfung").

Es tut weh, das einzusehen, aber das Asylrecht ist eine unrealisierbare Utopie. Man kann nicht jedem Asyl gewähren, der verfolgt wird und schon gar nicht jedem, der sich als verfolgt ausgibt.

Und wenn Europa Arbeitskräfte braucht so soll es - wie Amerika, Kanada und die USA - Leute holen, die die nötigen Fähigkeiten haben, dabei keine Sozialhilfe offerieren, sondern Arbeit und Integration verlangen.

Lieber Lukas Fierz,

danke fuer die Gedanken. Sie sind bitter aber wahr. Ich halte nicht viel von Herrn Seehofer, doch seine Reaktion auf den humanitaeren Schnellschuss von Frau Merkel halte ich fuer berechtigt ; sie setzte falsche Akzente, weckte Hoffnungen, sind doch alle im net., werden ihr Zurueckrudern nicht bemerken, im Ohr, wir schaffen das, also eine Einladung Tasche zu packen.

Keine Frage, Europa braucht Blutauffrischung, heisst Arbeitskraefte. Dies dem Volk nun zu vermitteln mit schoenen Worten, es ist eine politische Dummheit bei allem Fluechtlingselend. Die Automatisierung schreitet fort, kostet die schlechter Qualifizierten den Arbeitsplatz, gesucht sind hochqualifizierte Spezialisten. Pflege und Betreuung schlagen Alarm, doch wie sollen zugreiste mit kaum Sprachkenntnissen und Ausbildung die anspruchsvolle Arbeit bewaeltigen ? Das sind Traeumereien, so weh es tut, es hat nicht Platz fuer alle Asylanten. Guter Wille und viel Hilfsbereitschaft loesen unmoeglich das enorme Problem. Auch muss damit gerechnet werden, dass die vielen freiwilligen Helfer eines Tages ueberfordert sind. Europas Politik hat weitgehend versagt in der Zukunftplanung. Viele fette Jahre machen traege.

Man betrachtet die Flüchtlingskrise als eine nach europäischen Massstäben politisch und finanziell zu lenkende. Doch ist diese Krise viel mehr als das.
Das Politische und das Finanzielle sind lediglich untergeordnete Methoden des Krisenmanagements der Urheber des Kriegs zwischen Schiiten und Sunniten.
So war es kein Zufall, als man seitens der UN die finanzielle Unterstützung des Welternärungsprogramm (WFP) und des UNHCR herunterfuhr. Der beabsichtigte Effekt auf die Flüchtlingslager in der Türkei, im Libanon und Jordanien, trat ein. Sie leerten sich in Richtung Europa.
Wenn jetzt die UN-Generalversammlung zusammentritt, ist das Feld für die von dort ausgehende Botschaft in die Welt bereitet. Nicht die Verursacher der Flüchtlingskrise werden am Pranger stehen, sondern Europa. Angeklagt von den beiden mächtigsten Staatengruppen in den UN, der OIC und der AU.

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