Damals am 13. Januar

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Damals am 13. Januar

Von Journal21, 13.01.2021

Tod von Jan Brueghel – Erdbeben in den Abruzzen – Das Saarland will zu Hitler-Deutschland - Tod von James Joyce - Tod von Sophie Taeuber-Arp - Costa Concordia kentert vor Giglio

Herausgegriffen

13. Januar 2012: Vor der toskanischen Insel Giglio läuft das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia auf einen Felsen auf und kippt. Es kommt zu einer chaotischen Rettungsaktion. 34 Menschen sterben. Das Bild zeigt das wieder aufgerichtete 45’000 Tonnen schwere Schiff im September 2013.
13. Januar 2012: Vor der toskanischen Insel Giglio läuft das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia auf einen Felsen auf und kippt. Es kommt zu einer chaotischen Rettungsaktion. 34 Menschen sterben. Das Bild zeigt das wieder aufgerichtete 45’000 Tonnen schwere Schiff im September 2013.

Es geschah an einem 13. Januar

1524: Dritte Zürcher Disputation. Auf Verlangen des Reformators Ulrich Zwingli wird nach dem Bilderverbot in den Kirchen auch die Messe verboten.

1625: Tod von Jan Brueghel, der Ältere, flämischer Maler.

1717: Tod von Maria Sibylla Merian, Naturforscherin („Metamorphosis Insectorum Surinamesium“ 1705).  

1782: In Mannheim werden Schillers „Räuber“ uraufgeführt.

1841: Aargauer Klosterstreit: Der Aargauer Grosse Rat beschliesst mit 115 zu 19 Stimmen die sofortige Aufhebung aller Klöster. Sie seien „Ursprung allen Übels“. Kurz darauf werden acht Klöster geschlossen.

1879: Tod von Jakob Dubs, Schweizer Bundesrat (FDP/ZH) von 1861 bis 1872. Mit Gottfried Keller nahm er 1845 am zweiten Freischarenzug gegen die konservative Regierung des Kantons Luzern teil. Im Sonderbundskrieg 1847 war er Dragonerfeldweibel. Während seiner Amtszeit schloss er Handels- und Wirtschaftsverträge mit den Nachbarstaaten. Er wehrte sich gegen eine zu starke Zentralisierung der Schweiz. Nach seinem Rücktritt wurde er im zentralistisch gesinnten Zürich nicht mehr in den Nationalrat gewählt, dafür im Kanton Waadt. 1875 wurde er ins Bundesgericht gewählt. 

1898: Emile Zola veröffentlicht „J’accuse …“ zur Dreyfus-Affäre.

1909: Geburt von Marinus van der Lubbe, anarchistisch-kommunistischer niederländischer Arbeiter, der 1934 im brennenden Reichstag in Berlin festgenommen wird. Seine Schuld am Reichstagsbrand wird von Anfang an angezweifelt. 

1910: In New York wird erstmals eine Opernaufführung live am Radio übertragen.

1911: In Berlin wird Gerhart Hauptmanns „Die Ratten“ uraufgeführt.

1915: Ein Erdbeben in Avezzano bei L’Aquila fordert 30’000 Tote.

1916: Am Zürcher Bellevue nimmt der legendär gewordene Nachtklub „Palais Mascotte“ seinen Betrieb auf. Unter anderen treten dort Stars wie Josephine Baker, Louis Armstrong und später Pepe Lienhard und Hazy Osterwald auf.

1924: Geburt von Paul Karl Feyerabend, österreichischer Philosoph, Wissenschaftstheoretiker („Science in a Free Society“).

1935: 90 Prozent der Stimmberechtigten des Saargebiets (später: Saarland) stimmen für einen Anschluss der Region an Hitler-Deutschland – dies obwohl sich die totalitäre Herrschaft Hitlers bereits mit Schrecken abzeichnet und bekannt ist. Gegen den Anschluss an Deutschland sind fast einzig nur die Sozialdemokraten und die Kommunisten. Die Stimmbeteiligung beträgt 97 Prozent. 

1941: In Zürich stirbt James Joyce, irischer Schriftsteller (u. a. „Dubliners“ 1914, „Ulysses“ 1922, „Finnegans Wake“ 1939). Begraben ist er auf dem Zürcher Friedhof Fluntern.

1943: Tod von Sophie Taeuber-Arp

Die Schweizer Malerin, Bildhauerin und Tänzerin war als Deutsche in Davos geboren worden. Ihr Vater war ein Apotheker aus Preussen, ihre Mutter eine Appenzellerin aus Gais. Nach dem Tod ihres Vaters nahm Sophie die Schweizer Staatsbürgerschaft an. Von 1906 bis 1910 studierte sie an der École des arts décoratifs in St. Gallen, von 1910 bis 1914 Kunst und Gestaltung an der Debschitz-Schule in München und in Hamburg. 1915 absolvierte sie eine Tanzausbildung und tanzte 1917 am grossen „Sonnenfest“ auf dem Monte Verità. Ab 1916 leitete sie die Textilklasse an der Zürcher Kunstgewerbeschule. 1922 heiratete sie den deutsch-französischen Maler, Dichter und Bildhauer Hans Arp. Nach der Flucht vor den Nazis nach Südfrankreich siedelte das Paar in die Schweiz über. Sophie Taeuber-Arp, Vertreterin des Dadaismus, starb 54-jährig an einer Kohlenmonoxidvergiftung, die sie sich wegen eines falsch gehandhabten Ofens im Haus von Max Bill in Zürich-Höngg zugezogen hatte. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv/Hollaender)
Die Schweizer Malerin, Bildhauerin und Tänzerin war als Deutsche in Davos geboren worden. Ihr Vater war ein Apotheker aus Preussen, ihre Mutter eine Appenzellerin aus Gais. Nach dem Tod ihres Vaters nahm Sophie die Schweizer Staatsbürgerschaft an. Von 1906 bis 1910 studierte sie an der École des arts décoratifs in St. Gallen, von 1910 bis 1914 Kunst und Gestaltung an der Debschitz-Schule in München und in Hamburg. 1915 absolvierte sie eine Tanzausbildung und tanzte 1917 am grossen „Sonnenfest“ auf dem Monte Verità. Ab 1916 leitete sie die Textilklasse an der Zürcher Kunstgewerbeschule. 1922 heiratete sie den deutsch-französischen Maler, Dichter und Bildhauer Hans Arp. Nach der Flucht vor den Nazis nach Südfrankreich siedelte das Paar in die Schweiz über. Sophie Taeuber-Arp, Vertreterin des Dadaismus, starb 54-jährig an einer Kohlenmonoxidvergiftung, die sie sich wegen eines falsch gehandhabten Ofens im Haus von Max Bill in Zürich-Höngg zugezogen hatte. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv/Hollaender)

1956: Tod von Lyonel Charles Adrian Feininger, deutsch-amerikanischer Maler und Karikaturist, Mitglied der Künstlergruppe „Berliner Secession“.

1956: Geburt von Inga Humpe, deutsche Pop-Musikerin.

1956: Geburt von Ruth Genner, Schweizer Politikerin (Grüne/ZH), Präsidentin der Grünen Partei der Schweiz von 2001 bis 2008. 1998 wird sie in den Nationalrat gewählt, dem sie bis 2008 angehört. Von 2001 bis 2003 teilt sie sich das Parteipräsidium mit Nationalrat Patrice Mugny (GE); von 2004 bis 2008 ist sie alleinige Präsidentin. Von 2008 bis 2014 gehörte sie dem Zürcher Stadtrat (Exekutive) als Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements an.

1975: Geburt von Daniel Kehlmann, deutsch-österreichischer Schriftsteller (u. a. „Die Vermessung der Welt“ 2005).

1992: Tod von Carl Josef Neckermann, Gründer des Versandhandelsunternehmens „Neckermann“, Dressurreiter.

1993: Erich Honecker geht ins Exil nach Chile.

2012: Vor der toskanischen Insel Giglio fährt das Kreuzschiff „Costa Concordia“ mit 4’200 Personen an Bord auf einen Felsen und kippt. 34 Menschen sterben.

2016: Das Industrieunternehmen Alstom entlässt 1’300 Mitarbeiter in der Schweiz. Der Stellenabbau ist eine Konsequenz aus der Übernahme durch General Electric (GE). GE wird gesamthaft 6’500 Stellen in Europa streichen.

2019: Ein Kleinbus mit jungen Schweizern an Bord prallt im Norden Schwedens in einer Kurve gegen einen Lastwagen. Sechs der Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren sterben, ein siebter wird verletzt. Die Schweizer befanden sich auf der Rückreise von ihren Ferien in Schwedisch-Lappland, wo sie das Nordlicht bewunderten. Fünf der Verunfallten stammen aus Adelboden.

Zum Tod von James Joyce fällt mir zeitlebens immer dieselbe Geschichte ein.

Ich las auf einer Kreuzfahrt nach irgendwo in der Bibliothek im Buch irgendeines originellen, kurzweiligen aber nicht wirklich ernsthaften amerikanischen Philosophen wie er in Zürich allein am Grab von James Joyce stand. Er habe dann einen unbändigen Tätigkeitsdrang verspürt. Nach Überwindung vieler Bedenken habe er gedacht, er tue jetzt etwas das ein Tribut sei und von James auch als solcher verstanden und geschätzt würde. So kam es dass er dem verehrten James demutserfüllt aufs Grab gepisst habe.

In der Philosophie haben mich immer die Fragen mehr interessiert und überzeugt als die Antworten. Sogar bei Plato.

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