Diagnose Prämienkrebs
Unsere medizinische Versorgung ist weltweit die zweitbeste und kostet einen Fünftel mehr als die beste der Niederländer. Wir sind vom Schicksal der hohen und jährlich steigenden Prämien gelähmt. Das Gesetz sichert uns im Krankheitsfall finanziell ab und ruiniert uns im Gesundheitsfall. Die Klagen darüber sind so nutzlos wie die Massnahmen dagegen. Längst hätte Ruth Dreifuss den „Goldenen Pinocchio" verdient für ihre Behauptung in den frühen 90er Jahren, mit dem neuen Krankenversicherungs-Gesetz bekämen wir die Kosten in den Griff.
Die Politik sagt uns, wir müssten umdenken. Gemeint sind weniger Arztbesuche, mehr Hausmittelchen bei Bagatellen und im Rentenalter keine Operationen. Zum Patentrezept, jung und fit aus dem Leben zu scheiden, wird aus Pietätsgründen bis Matthäi am Letzten geschwiegen.
Wenn schon umdenken, dann muss es in der Politik beginnen. Dringend mit der Erleuchtung, dass die nach Luft schnappenden Prämienzahler wichtiger sind als alle, die das Gesundheitssystem adipös ernährt. Notfallmässig mit der Erkenntnis, dass sich ein Gesetz als Summe widersprüchlicher Einzelinteressen selber ausser Kraft setzt. Sofort mit der Einsicht, dass die Planwirtschaft unfähig ist, die Mängel zu beheben, die sie schafft.
Endlich endlich wagt jemand es auszusprechen!
Weshalb wollen wir auf Teufel komm raus immer älter und noch älter werden.
Ihre Kritik, Herr Bänninger am kranken ¨Gesundheitssystem¨ ist das beste und treffendste was dazu je gesagt wurde!
Ganz einfach Herr Oberle,weil wir alle Angst vor dem Tod haben oder allenfalls vor dem danach. Dem Zwang, auch im Alter, den Körper zu optimieren, sind fast keine Grenzen gesetzt. Eigentlich auch krank oder etwa nicht?
Richtiger Befund. Allein, zu viele Schmarotzer hängen an diesem System, denn die Prämienzahler haben keine Lobby, in keiner Bundesratspartei. Sprich: wir haben hier eine weitere heilige Kuh, wie das La----wesen, das As.....wesen.
Das politische "Gesetz des ausreichenden ;Missstandes , das zu Reformen führt" ( wie damals vor 70 Jahren das Gewässerschutzgesetz) scheint noch nicht zu greifen. Der Leidensdruck ist nicht zuletzt deswegen abgefedert, weil rund 40% der KVG Versicherten ihre Prämien nicht oder nur teilweise bezahlen.
Somit gilt der alteidgenössische Konsens/Kompromiss: Weiterwursteln, wie damals vor 1798