Ironisches Lob des Eigensinns

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Ironisches Lob des Eigensinns

Von Ulrich Meister, 13.03.2014

Reziprozität ist für die Schweizer kein Begriff?

Die Kommentare zur Abstimmung des Jahres sind noch schlimmer als das Zufalls-Resultat. Woraus besteht der Schweizer Eigensinn?

Als Ausland-Schweizer frage ich mich, was Inland-Schweizer denken. Wer noch nie in London spazierte, kann nicht über MASSEN-Einwanderung polemisieren. Jetzt hat offenbar das "Dorf" (gibt es das noch?) gegen die "Stadt" entschieden, mit 0,3 Prozent, dank der Demagogie einer Wirtschaftspartei, während Wirtschaft und Banken diesmal nicht, wie üblich, eine millionenschwere Kampagne für ihre Interessen finanzierten.

Unsere Intregisten erklären um so mehr die mystische Volksstimme für unfehlbar. Sie könnte also auch die Demokratie und - wie jetzt - Verträge sabotieren, weil wir - im Gegensatz zu anderen Demokratien - kein Verfassungsgericht haben. Man kann aus guten Gründen gegen die EU sein, ohne wie Blocher deren Subventionen einzukassieren. Aber wer ist jetzt nach dem 9. Februar verantwortlich für die volkswirtschaftlichen Schäden, für Investitionen, wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit, für die Zukunft unserer Studenten und Kinder?

Und wer denkt seit Niklaus von der Flüh - als wir früh unsere klein-imperialen Ehrgeize aufgaben und später zu unser aller Vorteil mit den Grossbanken wieder aufnahmen, an verwandte EU-Kleinstaaten in Europa? Geteilter Eigensinn, geteilter Gewinn? Danke für eine Antwort.

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als ausländer in der CH stelle ich mir mir nat. die frage nach der ursache des ergebnisses. vor allem aber - was folgt daraus? es gibt mannigfaltige interpretationsmöglichkeiten & chancen.
kommt es nur aus der ecke eines kurzsinnigen nationalismus oder denkt das volk weiter? fragen, die sich (mir) aufdrängen...
- wollt "ihr" wirklich die totale verbauung der CH, wo es schon heute im mittelland & den tälern kaum noch einen freien flecken "zwischen" den dörfern gibt - zumeist zugekleistert mit gewerbebeton & wucherden MFH-siedlungen. diese bebauungsdichte habe ich bislang nur in der CH gesehen & sie hat in den letzten 10 jahren perverse ausmasse angenommen.
- wollt ihr wirklich die totalabhängigkeit von der EU als maximalausbeuter der eigenen völker (& verlängerter arm einer subtil expansionslüsternen USA / nato)? soll hier schleichend dasselbe passieren? noch ist die CH das wohl einzige land in europa, das auch den sozial schwachen (kanken, rentnern, arbeitslosen etc.) ein einigermassen würdevolles leben ermöglicht.
- es könnte (!!) eine chance sein, dem irrsinnigen wachtumswahn der globalen wirtschafts- & finanzkonzerne etwas entgegenzusetzen. könnte - doch DAS wird wohl leider nicht in der hand des schweizer volkes sondern in den händen weniger lobbyisten liegen.
wie die EU tickt, sieht man an den sofortigen reaktionen der ach so menschgerechten demokratur - strafe statt akzeptanz der hiesigen verhältnisse. in der EU-scheindemokratie wäre es natürlich undenkbar, dass das volk entscheidet.
ich sage das als ausländer in schwierigen verhältnissen - mein aufenthalt könnte langfristig je nach neuen folgen der bilateralerie gefährdet sein. trotzdem - es wäre wünschenswert, dass tatsächlich das CH-volk entscheidet & eigene, menschnahe alternativen jenseits der weltweiten kriegspielerei findet. nötig wäre dazu wohl, den sog. "fortschritt" sehr genau zu hinterfragen. was braucht mensch wirklich zum zufriedensein (?). die CH hätte gute voraussetzungen, (sich) diese fragen zu stellen.

Danke, das sehe ich als Schweizer genau gleich. Der Wachstum frisst alles auf. In China kann man gut sehen was Wachstum anrichtet. Es kommt nichts gutes dabei raus, weil das Schuldgeld-Giral-Geldsystem schon nicht gut ist, ist auch (fast) alles was aus diesem Nährboden wächst, nichts Gutes.

in der CH stelle ich mir mir nat. die frage nach der ursache des ergebnisses. vor allem aber - was folgt daraus? es gibt mannigfaltige interpretationsmöglichkeiten & chancen.
kommt es nur aus der ecke eines kurzsinnigen nationalismus oder denkt das volk weiter? fragen, die sich (mir) aufdrängen...
- wollt "ihr" wirklich die totale verbauung der CH, wo es schon heute im mittelland & den tälern kaum noch einen freien flecken "zwischen" den dörfern gibt - zumeist zugekleistert mit gewerbebeton & wucherden MFH-siedlungen. diese bebauungsdichte habe ich bislang nur in der CH gesehen & sie hat in den letzten 10 jahren perverse ausmasse angenommen.
- wollt ihr wirklich die totalabhängigkeit von der EU als maximalausbeuter der eigenen völker (& verlängerter arm einer subtil expansionslüsternen USA / nato)? soll hier schleichend dasselbe passieren? noch ist die CH das wohl einzige land in europa, das auch den sozial schwachen (kanken, rentnern, arbeitslosen etc.) ein einigermassen würdevolles leben ermöglicht.
- es könnte (!!) eine chance sein, dem irrsinnigen wachtumswahn der globalen wirtschafts- & finanzkonzerne etwas entgegenzusetzen. könnte - doch DAS wird wohl leider nicht in der hand des schweizer volkes sondern in den händen weniger lobbyisten liegen.
wie die EU tickt, sieht man an den sofortigen reaktionen der ach so menschgerechten demokratur - strafe statt akzeptanz der hiesigen verhältnisse. in der EU-scheindemokratie wäre es natürlich undenkbar, dass das volk entscheidet.
ich sage das als ausländer in schwierigen verhältnissen - mein aufenthalt könnte langfristig je nach neuen folgen der bilateralerie gefährdet sein. trotzdem - es wäre wünschenswert, dass tatsächlich das CH-volk entscheidet & eigene, menschnahe alternativen jenseits der weltweiten kriegspielerei findet. nötig wäre dazu wohl, den sog. "fortschritt" sehr genau zu hinterfragen. was braucht mensch wirklich zum zufriedensein (?). die CH hätte gute voraussetzungen, (sich) diese fragen zu stellen.

sorry, versehentlicher doppelpost, bitte diesen löschen. danke!

Genau, Demokratie ist bloss Augenwischerei und manipuliert. Wahlen und Abstimmungen sind gefälscht und betrogen, das wissen wir nicht erst seit den Amis, Diebold und Busch's Wahlsiegen, und das Volk ist mit "Shock & Awe", in "Full Spectrum Dominance", permanetem Krieg, Terror, Angst vor Arbeitslosigkeit und höheren Krankenkassenprämien, mit unverarbeitbaren Schreckensmeldungen als verwundbare Einzelpersonen und Kernfamilien in permaneten Traumata-Schock-Zustand gebracht, so dass die Mächtigen sie mit ihren sympatisch erscheinenden PolitikerInnen-SchauspielerInnen und kontrollierten Medien zu dem Ergebnis hin manipulieren können, das vorher von der Elite bestimmt wurde. Die Formel wird btw auch an der HSG gelehrt. Zur Kompensation können sich die Bürger am Wochenende mit ihren Pseudo-Stammesbrüdern in Sport-Stadien in Exstase grölen, und die Frauen kriegen High-Class Kleider und Kosmetika in glückseligen Kaufräuschen zu reduzierten Preisen, oder schütten in Extremsportarten und promiskuitivem Beziehungsverhalten ihre körpereigenen Rausch-Drogen aus. Derart vollgeflasht überstehen sie die Gehirnwash-Volldröhnung und Fernsteuerung auch die nächste Woche mit einer Bullshit-News-Überschwemmung und reizüberfluted, bis zur nächsten sozio-kulturell akzeptierten Kollektv-Psychose.

Als Ausland-Schweizer kommen Sie reichlich spät mit ihren ironisch-rhetorischen Fragen zur MEI und damit zur Befindlichkeit dieser "eigensinnigen Schweizer". Vorweg eine persönliche Einschätzung: Ob all der unverhältnismässigen bis erpresserischen Reaktionen der EU-Gläubigen (und -Schranzen) im In- und Ausland (von wegen, von Freunden umgeben !) zum Wahlresultat würden heute nicht nur 50,3%, sondern gegen 70% einer ähnlich gelagerten Initiative zustimmen ! Indem die selbsternannten EU-Häuptlinge uns die wissenschaftliche und "kulturelle"? Zusammen-arbeit aufkündigten (nur im Bereich der Kernforschung sind wir aber als Nettozahler weiterhin geduldet, sic), wollten sie uns vermeintlich bestrafen, "wo es richtig wehtut". Stichworte dazu: Studenten-austausch, Jugend, "Zukunft der CH in der EU" etc.
Nur haben die neunmalklugen Eurokraten nicht bedacht, dass solcherlei Strafaktionen auf sie selber zurückfallen. Das am Gängel-band geführte EU-Volk beginnt über schwerwiegende, eigene Probleme wie Jugendarbeits- und Perspektivlosigkeit, Währungs-problematik, Personenfreizügigkeit / Zuwanderung, Bürokratismus etc.etc. nachzudenken und bringt der Schweiz, vorallem diesen 50,3% Ja-Stimmenden, viel mehr Respekt und Verständnis gegenüber, als den Erstgenannten lieb ist. Nicht nur "böse Rechte"
stellen zur EU, (Merke endlich: Das EU-Projekt ist nicht EUROPA. Die Schweiz ist im Herzen Europas.) völlig zu Recht, die ultimative Vertrauensfrage. Glauben, Vertrauen, Treue - für diese drei Begriffe
gibt es in der hebräischen Sprache nur ein Wort: EMUNA.
Ich glaube an die Schweiz, die mir lieb und teuer ist. Welche wohl ?

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