Putins Trolle sind nicht nachhaltig
Trolle kennt man aus der nordeuropäischen Sagen- und Märchenwelt. Es sind menschenähnliche Fabelwesen in Riesen- oder in Zwergengestalt – zottige und unsympathische Gesellen, die den braven Erdenbewohnern unter Brücken, im Wald oder auf dunklen Wegen auflauern, um sie zu berauben oder in die Irre zu führen.
Auf der Pirsch im Internet
Vielleicht weil ihnen die natürlichen Gefilde zu eng geworden sind, tummeln sich Trolle inzwischen auch im Internet. Dort schleichen sie sich in Diskussionsforen und besonders gern in die Debattenspalten reputierter Online-Medien ein, um dort Irreführendes zu verbreiten und falsche Fährten zu legen. Das Phänomen ist nicht eigentlich neu, es gehört seit Menschengedenken zu den Propaganda-Methoden, auf allen möglichen Verbreitungskanälen einseitige Informationen, Halbwahrheiten oder platte Lügen unters Volk zu bringen. Neu an der Sache ist nur das für manipulatorische Trolle besonders einfache und massentaugliche Distributionssystm des Internets.
Diesen letzteren Aspekt haben offenkundig auch die leitenden Köche in der Propaganda-Küche des Kreml erkannt. Im Zusammenhang mit der umstrittenen Heim-ins-Reich-Operation auf der Halbinsel Krim und den separatistischen Umtrieben in der Ostukraine schickte man ganze Schwärme von Trollen auf die Pirsch im Internet. Dort wurden und werden mit Anleitung von Taktgebern und Sprachregelungs-Spezialisten die für Putin und seine Entourage vorteilhaften Versionen rund um die Ukraine-Krise platziert, kopiert, neu aufbereitet – häufig unter Verweis auf angeblich besonders gut informierte und glaubwürdige Quellen.
Die Troll-Strategie erklärt nicht alles
Das Troll-Verfahren schien zu Beginn der Krim-Ukraine-Krise wie geschmiert zu laufen. Es war auffallend, dass in den Online-Ausgaben angesehener westlicher Medien wie Der Spiegel, Die Zeit, FAZ, Süddeutsche Zeitung, NZZ oder New York Times überraschend viele Leserzuschriften auftauchten, die Verständnis und Zustimmung für das russische Vorgehen artikulierten und gleichzeitig nicht mit Häme oder galliger Kritik an der angeblich verlogenen, kriegstreiberischen Haltung westlicher Regierungen sparten.
Indessen genügt es nicht, das im Zuge der Ukraine-Konfrontationen vieldiskutierte Phänomen der westlichen Putin-Versteher allein mit den Troll-Umtrieben im Dienste Moskaus zu erklären. Es gibt auch gewissermassen echte Putin-Versteher ausserhalb Russlands, die angesichts der historisch-ethnischen Bindungen der Schwarzmeer-Halbinsel und ihrer Bewohner ein gewisses Verständnis für diesen Annexions-Coup aufbringen.
Westliche Schwachpunkte
Dann gibt es jene kritischen Geister im Westen, die den Einmarsch der US-Armee in Irak unter George W. Bush, der mit falschen oder gar lügenhaften Argumenten gerechtfertigt wurde, keineswegs akzeptabler finden als Putins Krim-Einverleibung, auch wenn letzteres nun vom Kreml als Dauerzustand deklariert wird. Auch die Enthüllungen über die allumfassenden – und teilweise illegalen – Bespitzelungspraktiken amerikanischer Geheimdienste haben die Glaubwürdigkeit und den Goodwill Washingtons und seiner Verbündeten im Streit um Putins Herausforderungen zumindest beeinträchtigt. Und schliesslich sind jene notorischen Amerika- und EU-Hasser im Westen nicht zu unterschätzen, die bei jeder politischen Kontroverse grundsätzlich der Meinung sind, die schlimmsten Bösewichter dieser Welt seien sowieso in Washington und in Brüssel zu suchen.
Doch die anfängliche Welle pro-russischer Kommentare und manipulativer Nachrichten in westlichen Online-Medien ist in letzter Zeit spürbar abgeflaut. Auch das dürfte auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein. Zum einen hat sich die Erkenntnis, dass Troll-Heerscharen des Kremls – häufig gegen Bezahlung – im Internet ihr Unwesen treiben, inzwischen herumgesprochen. Die Glaubwürdigkeit und Substanz solcher Erkenntnisse ist nicht zuletzt dadurch gestärkt worden, dass unabhängig gebliebene russische Medien wie die Zeitungen „Wedemosti“ und Nesawissimaja Gaseta“ früh über solche vom Kreml gesteuerten Troll-Aktivitäten in westlichen Medien berichteten.
Konsequentere Filter
Dies wiederum hat möglicherweise manche anfänglich pro-Putin-geneigte Internet-Konsumenten dazu veranlasst, die auffallend häufigen kremlfreundlichen Zuschriften und Link-Tips etwas skeptischer zu hinterfragen. Vor allem aber haben die von dieser Welle betroffenen Internetportale und ihre Redaktoren sich vermehrt darum gekümmert, den täglichen Zufluss von Leserkommentaren konsequenter nach Substanz, Stil und Absicht abzuklopfen und entsprechend auszufiltern. Auch Journal21 hat inzwischen eine solche Filterfunktion eingeschaltet. Dies ein Beispiel dafür, dass Missbräuche und Fehlentwicklungen auch im schwer überblickbaren digitalen Kosmos in gewissen Fällen durchaus korrigiert oder doch eingeschränkt werden können.
Die Troll-Schwärme im Internet-Dschungel sind im Übrigen bei weitem nicht das einzige Instrumentarium, mit dem Putins Russland sich auf dem globalen Medien- und Meinungsmarkt Aufmerksamkeit verschaffen und ein vorteilhaftes Image pflegen kann. Seit 2005 agiert auf dieser Bühne der von der russischen Regierung finanzierte Fernsehsender Russia Today, abgekürzt RT. Er sendet neben Russisch in drei Weltsprachen (Englisch, Arabisch und Spanisch), verfügt weltweit über 20 Büros und beschäftigt über 2500 Mitarbeiter. Laut einer ausführlichen Analyse von Gemma Pörzgen in der Zeitschrift Osteuropa (Januar 2014) verfügt RT über ein Jahresbudget von cirka 300 bis 400 Millionen Dollar. Der Kanal konkurriert mit den globalen Sendern CNN, BBC und al-Jazeera und soll auf You Toube im Juni 2013 eine Milliarde Klicks erzielt haben – deutlich mehr als CNN und BBC World.
Hinzu kommt als weiteres vom Kreml kontrolliertes Medien-Unternehmen die in Berlin domizilierte Video-Agentur Ruptly, die rund um die Uhr professionell gedrehtes Filmmaterial an internationale Kunden, unter ihnen auch Fernsehanstalten, verkauft – und zwar billiger als die private Konkurrenz. Aus der Konfliktregion Ostukraine, so berichtete der „Spiegel“, habe die Agentur fast ausschliesslich wohlwollende Beiträge über die von Separatisten gegründete „Volksrepublik Donezk“ im Angebot.
Image-Kosmetik und praktische Realität
Bleibt die Frage: Kann ein Regime mit manipulativen Methoden, staatlich finanzierten internationalen Sendern und andern mit viel Geld finanzierten PR-Methoden die Weltöffentlichkeit nachhaltig zu seinen Gunsten beeinflussen. Die Antwort darauf lässt sich zwar kaum mit wissenschaftlicher Präzision belegen, aber vieles spricht für den Befund, der auch in der zitierten Analyse in der Zeitschrift Osteuropa angeführt wird.
Kurzfristig kann wohl bei kontroversen Fragen mit gezielter Propaganda eine positive Wirkung zugunsten eines Landes und seiner Machthaber erreicht werden. Doch auf längere Sicht verpuffen die Effekte solcher Image-Kosmetik, wenn die verbreiteten PR-Bilder und die praktischen Realitäten allzu weit auseinanderklaffen.
Glaubwürdigkeit und Vertrauen in ein Land und sein Regierungssystems baut sich vorrangig auf durch die Anziehungskraft seiner kulturellen, wirtschaftlichen und innovativen Leistungen, die Solidität seiner Gesetzgebung und Institutionen, die Attraktivität seiner Produkte und Dienstleistungen, kurz: aus all dem, was man mit dem Schlagwort „soft power“ zusammenfasst.
Penetrante Propaganda wird kontraproduktiv
Auf dieser Ebene hat Putins Russland trotz anfänglicher Fortschritte in den ersten Jahren seiner Herrschaft heute wenig zu bieten. Ein Land, aus dem begabte und innovative Köpfe seit vielen Jahren haufenweise abwandern (um in den USA oder anderswo Erfolgsfirmen aufzubauen oder Nobelpreise zu sammeln), das ausser Rohstoffen und Waffentechnologie kaum konkurrenzfähige Produkte anzubieten hat, das zudem ausser einigen diktatorisch oder autoritär regierten Staaten (Weissrussland, Kasachstan, China) kaum noch Verbündete hat – ein solches Land kann bei konfliktiven Auseinandersetzungen nicht auf viel echten Goodwill und nachhaltige Solidarität bauen.
Gewiss gilt das bekannte Diktum, dass ein Land nur Interessen und keine Freunde habe, auch für Putins Russland. Doch es dient den wohlverstandenen Interessen Russlands nicht, wenn dessen Regime meint, seine Politik mit bald durchschaubaren Propaganda-Tricks wie dem Einsatz von Tarnkappen-Trollen in Internet-Medien in ein besseres Licht rücken zu können. Penetrante Propaganda – das trifft nicht nur für Russland zu – stösst beim Publikum zumindest nach einiger Zeit auf Langeweile und schlägt dann nicht selten in kontraproduktive Wirkung um. Die Öffentlichkeit wird einer allzu manipulativen Regierung auch dann nicht mehr glauben, wenn diese gelegentlich wahrheitsgemäss informiert.
So geschehen in der Spätphase des vom Kreml beherrschten alten kommunistischen Ostblocks. Putins Trolle werden solche Entwicklungen nicht verhindern können, wenn sich die in- und ausländischen Medien nicht auf überzeugendere Realitäten stützen können.
Propaganda hat ausgedient!
Laut Erhebungen sind immer noch ueber 90% des tumben Volkes in der BRD und anderswo auf diesem verwirrten Planeten gegen Krieg. Nur jene zynischen Eliten im Banken- und Lobbybereich und deren Helfer in den Leitmedien, die nie eine Waffe selber in die Hand nehmen wuerden, zuendeln und werden im Erlebensfalle - ebenfalls - sterben; denn jener herbeigeschriebene Krieg wird der Letzte sein.
Es sieht nun so aus, dass die Leitmedien Satire betreiben und die Satiriker Journalismus... Frei nach: Die Anstalt-ZDF.
Ich waere sehr verbunden, wenn der Lesekommentarbereich in einem Blatt eines demokratischen Landes dahingehend geaendert wird, wenn nach Lesens eines Artikels vom Leser gestellte Fragen beantwortet wuerden - oeffentlich, sachlich, durch Geschichtsfakten belegt.
Trolle aller Länder, seid willkommen.
Als Deutscher lasse ich mich gerne von anderen Medien berieseln. Propaganda ist normal, solange ich sie mir frei aussuchen darf, um mir mein Bild zu machen. CCTV 9 das chinesische Staatsfernsehen, RT, PressTV (in Deutschland verboten und über ehemalige Satelliten nicht mehr empfangbar), Aljazeera und Journal21 etc. sind eine erfreuliche Bereicherung.
Nach 60 Jahren Yankee Propaganda und dem Primat ihrer gezielten Besetzung der Rundfunk- und Fernsehräte sowie einer ebenfalls im Sinne der USA und ihrer Verbündeten gerichteten und auch im Privatmedienbereich forcierten Medienlandschaft, was stören mich da Trolle. Seid froh und stolz, dass Ihr Schweizer ein freies Land seid. Hoffentlich bin auch ich bald Schweizer und neutral.
Ich als Franzoesin bin sicher kein "Putin Troll".Wieso sagt man soetwas in Deutschland?
Ach ja, so werden andere Meinungen niedergedrueckt. Das machten die Nazis, das machte die Stasi. Deutschland hat noch viel aufzuarbeiten.
Meine Erfahrungen in einigen Kommentarbereich sind genau wie von Ihnen beschrieben. Speziell bei Berichten zum Abschuss von MH17 waren teilweise 99% davon überzeugt, dass der Westen da die Finger im Spiel hat, und mit größtenteils sehr verworrenen Thesen
Interessanter Artikel, aber leider spekuliert er nur über Symptome, anstatt die Ursachen zu ergründen.
Schauen wir mal die Argumentationskette an:
a) Es gibt viele Kommentare in angesehenen Onlinemedien
b) Keiner weiss wieso
c) Putin ist böse, ergo müssen die Kommentare von bösen Putin-Trollen kommen
Soweit so gut, aber anstatt über bei c) zu fabulieren würde ich bei a) ansetzen. Ja die deutschen Medien hatten bisher ein hohes Ansehen. Ich lese seit 20 Jahren SZ und Spiegel und fühlte mich immer gut informiert. Noch gut in Erinnerung ist der Start des englischen Spiegelangebots während des Golfkriegs, als viele Amerikaner um englische Meldungen baten, da ihre Medien immer nur den gleichen Hurrameldungen, Saddam ist der böse Teufel etc. pp. verbreiteten.
Schaut man sich die deutsche Medienwelt nur einige Jahre später an, so muss jeder feststellen, dass diese ehemals us-amerikanische Medienwelt nun leider auch auf Deutschland umgesprungen ist. Putin ist der "böse Brandstifter", der "Zündler" und was weiss ich was noch alles für ein unqualifizierter Mist in den ehemals angesehenen Medien geschrieben wird. Sogenannte "Meinungsartikel" quellen vor wertenden Adjektiven und poetischen Formulierungen über. Das hat bestenfalls Boulevardniveau und nichts mehr mit den neutralen Standards zu tun, auf denen das ehemalige Ansehen einer Publikation basierte.
Mittlerweile müsste man sogar froh sein, wenn Russia Today ein deutsches Angebot starten würde. Unparteiisch wäre das Medium selbstverständlich nicht, aber nachdem es keine neutralen Medien mehr gibt, wäre es wenigstens ein kleiner Fortschritt beide Quellen nach dem guten alten römischen Grundsatz "auditur et altera pars" prüfen zu können und sich so eine einigermaßen objektive Meinung bilden zu können.
Interessant in diesem Kontext sind auch die Top 10-Regeln der Informationspolitik im 1. Weltkrieg:
1. Wir wollen den Krieg nicht.
2. Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung.
3. Der Führer des Gegners ist ein Teufel.
4. Wir kämpfen für eine gute Sache.
5.Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen.
6.Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich.
7.Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm.
8.Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache.
9.Unsere Mission ist heilig.
10.Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter.
aus:
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42386/1.html
Davon findet leider zu vieles aktuell Anwendung. Punkt3 und 4 sind klar belegt, Putin ist der Hitler-Teufel, wir kämpfen für die Demokratie, Punkt2 ist mit dem MH17-Abschuss ebenfalls vertreten, Schuld ist Putin und sonst keiner, ob da nun eine ukrainische MIG im Luftraum war interessiert keinen, obwohl man das Ganze mit westlichen Radardaten z.B: aus Charkiv oder von der Nato sicherlich einfach überprüfen könnte. Die hinterrücks aus Richtung der Demonstranten erschossenen Maidanopfer sind auch schon aus dem Gedächtnis verschwunden.
Punkt 10 liefert dann noch die Erklärung für die Verunglimpfungen der Andersdenkenden als Putintroll/-versteher.
Abschließend noch ein zusätzliche Gründe zu den nachlassenden "Trollen":
Erstens stumpft man ab, schließlich fahren die Medien ihren Teufels- Eskalationskurs stur weiter, eine argumentative Auseinandersetzung findet nicht statt. Zweitens ist Sommer, da fährt man lieber in den Urlaub als sich in Foren über schlechten Journalismus zu ärgern.
In diesem Sinne freundliche Grüße in die neutrale Schweiz
ihr PV
Egal was über die Ukraine berichtet wird, wer mehr lügt läßt sich am
leichtesten daran erkennen, wohin sich in den letzten Jahren die
Grenze zwischen der NATO und Russland bewegt hat, nur in Ost-
Richtung. USA haben Soldaten in allen möglichen Ländern der Welt.
In welchen Ländern haben die aggressiven Russen ihre Soldaten?
In der Kuba-Krise 1961 fanden die Amerikaner die sowjetischen Raketen auf Kuba garnicht witzig. Das Gleiche wollen die Russen
an ihren Grenzen auch nicht haben. Wenn das, was die USA
regelmäßig machen, die Russen auch 1x machen machen, dann
wird das jetzt als ganz schlimm kommentiert. Eine massive
Propaganda gegen einen Staat war schon oft ein Vorspiel zu einem,
geplanten Krieg. Vor einem Krieg muß zuerst ein Feind aufgebaut
werden, dann muß noch ein Vorwand konstruiert werden. Die EU
ist die Vorhut der NATO. Leider hat der Gorbatschow vor dem
Abzug der Sowjettruppen aus den Ostblockländern keine Verträge
gegen einen zukünftigen Eintritt der Ostblockländer in die NATO
abgeschlossen. Neutrale Länder zwischen der NATO und den
Russen würden den Frieden sichrer machen. In den Ostblockländern
dachten die Menschen, dass der russische Kommunismus böse
ist. Die USA waren gegen den Kommunismus, also dachten sie
wie in den Kindermärchen, dass das Gute das Böse bekämpft.
Deswegen haben diese Länder die NATO zu sich fast eingeladen.
Erst jetzt begreifen sie langsam, dass damals das eine Böse
gegen das andere Böse wirtschaftlich und propagandistisch
gekämpft hat.
Also jetzt mal im Ernst, ich bin definitiv auch kein Fan der USA, aber ich verstehe die Denke einiger Leute (unter anderem auch ihre) nicht: Hier geht es in erster Linie nicht um Gut und Böse. Ein Land kann sich doch frei entscheiden, was es tut und was nicht, oder? Um das Ganze Maidan-Thema abzukürzen kann man doch einfach sagen, Brüssel hat mit ein paar Euroscheinen und Moskau hat mit ein paar Rubelscheinen gewunken, mit dem Resultat, dass die Ukraine nach (erst) friedlichen Protesten für Europa entschieden hat. Das ganze was darauf folgte bzw. in der letzten Zeit passierte war echt zum Mäuse melken: Moskau dementiert "nein wir haben keine Truppen in der Ukraine", einen Tag später weden 10 Faltschirmjäger der russischen Armee festegesetzt! Moskau: "Ach die haben sich halt verlaufen"! Die ganze Welt weiß, die Waffen der Terroristen kommen aus Russland! Moskau: "nene, wir liefern keine Waffen. Einen Tag später prahlt dann wieder ein "ur-ukranischer" Terroristengeneral "jaja wir kriegen demnächst wieder Waffen aus Russland" und rudert wieder einen Tag später zurück "nein, wir haben keine Waffen bekommen, diese ganzen Waffen haben wir aus eroberten ukrainischen Armeedepots" .... ich könnte glaube ich noch stundenlang weiter machen, aber dann würde ich warscheinlich lachend vom Stuhl fallen!
Was hingegen eine Mittelmäßige Sauerei ist, ist wie die russische Regierung mit den Angehörigen der Opfer des "russischen Angelausflugs" in der Ostukraine umgeht! Aber ich habe eine Hoffnung (nein keine militärische Lösung): Ich hoffe dass die Welt Russland dermaßen mit Sanktionen überschüttet, dass selbst der einfachst getrickte Mitläufer in Russland seinen Zaren aus dem Land jagen möchte!
Dieser Artikel übertrifft Hasbara und Orwell zusammen! Der westliche Medienkomplex — angeführt von den USA — ist mit Abstand die weltweit grösste Propagandamaschinerie der Welt und bei Weitem grösser als die Russischen Medien. Sogar die US Air Force alleine betreibt einen Medienaufwand1 von:
140 newspapers, 600,000 copies per week
Airman magazine, monthly circulation, 125,000
34 radio and 17 TV stations, primarily overseas
45,000 headquarters and unit news releases
615,000 hometown news releases
6,600 interviews with news media
3,200 news conferences
500 news media orientation flights
50 meetings with editorial boards
11,000 speeches
Dennoch bringt es Herr Meier fertig, in einer Orwellschen Verblendung ausschliesslich Russland der Medienmanipulation zu beschuldigen und gleichzeitig in gekonnter Weise alle Kritik am Westen bezüglich der Ukraine-Krise als von Russland gesteuerte Propaganda abzutun2.
Die Frage „Kann ein Regime mit manipulativen Methoden, staatlich finanzierten internationalen Sendern und andern mit viel Geld finanzierten PR-Methoden die Weltöffentlichkeit nachhaltig zu seinen Gunsten beeinflussen“ist angesichts der enormen Präsenz westlicher Medien weltweit mit ihren einseitigen Ansichten und Verbreitung politischer Lügen3 völlig absurd. Dass dennoch einige Leser sich wohl dennoch ernsthaft die Frage stellen ohne im Geringsten an die westliche Presse zu denken, zeigt, wie gut die westliche Propaganda funktioniert.
Ähnlich absurd ist die Aussage des folgenden Satzes: „Die Antwort darauf [i.e. Medienmacht] lässt sich zwar kaum mit wissenschaftlicher Präzision belegen,“. Was mit wissenschaftlicher Präzision genau gemeint ist, ist zwar unklar, doch dass es wissenschaftliche Methoden gibt, Propaganda zu messen, ist im Buch Manufacturing content (Chomsky/Herman) ausführlich beschrieben.
Propaganda wirkt! Dies zeigt z.B. eine Umfrage von 2006 in den USA4, in der 62% der Befragten davon ausgingen, dass der Irak in die Attentate vom 11. September involviert war — eine Vorstellung, die ausschliesslich auf Missinformation westlicher Medien zurückzuführen ist.
Eine weitere Meisterleistung von Spin-Doktorarbeit ist der Abschnitt über die Anwendung von Filterfunktion. Diese Filterfunktionen sind nichts anderes als eine automatische Zensur, die einseitig prorussische Kommentare löscht, die angeblich von einem Troll geschrieben wurde.
Dass wir im Westen keine US-Trolle brauchen, zeigt die Verstrickung der westlichen Presse und US-freundlicher Organisationen. So hat z.B. ein Zeit-Redakteur an einem Strategiepapier in Sachen Neuausrichtung der deutschen Aussenpolitik für einen Think Tank mitgewirkt, aber nicht angegeben, an der Erstellung des Papiers selber beteiligt gewesen zu sein als er darüber schrieb5. Wenn Journalisten über ihre eigenen Papiere als „Unabhängige“berichten, ist jegliche Kritikfähigkeit abhanden gekommen. Die Sendung Die Anstalt6 beschrieb denn auch jene besonders US-verbandelten Zeitungen als „Lokalausgabe der Natopressestelle“.
http://thieblog.wordpress.com/2014/06/25/kommentar-zu-putins-trolle-sind...
Das selbe leidige Thema bei ihnen (bzw. der oben genannten Trolle): Auf mich wirkt das immer als Rechtfertigung so a la "die anderen machen das auch also darf ich es auch tun, selbst wenn es schlecht ist"! Sie wollen doch nicht im Ernst behaupten, dass sämmtliche Medien der Welt außerhalb Russlands gleichgeschaltet sind?!? Falls sie das doch glauben, kann ich nur müde lächeln und mit dem Kopf schüttel!
Nur komisch, dass hier bei uns in Deutschland die Trolle auch mit am Mittagstisch sitzen. Gott sei Dank wurde ich durch diesen Artikel aufgeklärt! Nie hätte ich sonst gedacht das Personen, die ich seit Jahren kenne für den Kremel arbeiten. Danke!
Der Russe weiß eben noch wie ein Geheimdienst zu funktionieren hat. Nicht wie die NSA und so... Da steckt noch richtig Arbeit dahinter. Selbst die krüppligsten Hinterweltler-Foren und Blocks sind von Russland korrumpiert. Sogar die IP-Adressen kommen hauptsächlich aus dem deutschsprachigen Raum und sind nicht einmal von proxy-Servern. Völlig verschiedene inhaltliche Niveaus, verschiedene Schreibstiele und verschiedene Rechtschreibfehler (ja auch in meinem Toll-Post!) wurden verwendet. Da kann ich nur sagen: Respekt! Das nächste mal, lieber Russe, kannst du es dir aber einfacher machen. Kaufe dir doch einfach die 5-10 Chefredakteure der Leitmedien. Das geht viel einfacher und ist hinten raus billiger...
Endlich durfte auch mal eine andere Meinung zum albernen Artikel durch den Hug-Filter.
Oder hat da noch jemand Humor oder schon geschlafen?
"Trolle aller Länder - vereinigt euch!" :-) Der Artikel scheint ins Schwarze getroffen haben...
Penetrante Propaganda wird kontraproduktiv! Richtig erkannt, Herr Meier!
Dieser Artikel ist doch sehr einseitig und versucht den Eindruck zu vermitteln dass nur die Russen versuchen mit sogenannten Trollen die Diskussion in den Medien zu beeinflussen. Zu einem ausgewogenen Artikel hätte, meiner Ansicht nach, gehört, dass man auch die Gegenseite betrachtet und sich fragt wie die USA und EU versuchen die Diskussion zu beeinflussen.
Das hat Herr Meier aber vermutlich ganz bewusst nicht gemacht, da sonnst das eigene Weltbild stark beschädigt worden wäre. Wer heute noch in eine Ost-West Schema denkt, und das als Journalist, ist naiv. Wenn er dann tatsächlich noch immer glaubt im Westen sind die guten und im Osten sind die bösen, dann ist er definitiv von gestern.
Man könnte tatsächlich glauben, da würde ein Troll aus dem Nähkästchen plaudern, nach dem Motto:
"Haltet den Dieb, dort Läuft er!"
Ich kann es nicht mehr hören. Zuerst wird gleichgeschaltet gelogen, dass sich die Balken brechen und dann stellt man diejenigen, die diese Falschaussagen berichtigen, als Putins-Trolle hin.
Leider musste ich hier der mehrheitlich geschriebenen Syrien und Ukraine Berichten widersprechen, weil sie grottenschlecht recherchiert waren. Und jedes mal konnte ich mit Videos und Links meine Aussagen beweisen, auch über veröffentlichte abgehörte Telefonate hätte bei dem einen oder anderen Reporter ein Licht aufgehen sollen, dass sie falsch lagen. Es gab Aussagen von ehemaligen Deutschen Kanzler, von Insidern, von Europa Politikern vor Ort die alle diese teilweise gar Grotesken Falschaussagen widerlegten, trotzdem blieb man seiner falschen Linie treu.
Zum Glück fiel nicht jeder J21 Journalist auf die NATO Propaganda herein und schrieb angemessen was wirklich geschah. Leider gehörte Herr Meier nicht dazu.
Klar betreibt der Kremel Propaganda, das sollte den Westen aber nicht daran hindern besser zu sein. Die EU hat über 1000 Trolle eingestellt, die uns die EU attraktiver schreiben sollen. Automaten schreiben von selbst Berichte auf den grossen Onlinemedien, ja kopieren sogar Elemente von anderen berichten heraus.
Aber die hiesigen Journalisten kaufen die News lieber von dubiosen Quellen, als sich mal Ort umzuschauen. Ich vermisse Journalisten vom Format eines Peter Scholl-Latour die vor Ort ihr Leben riskieren für die Wahrheit.
Ich sehe für die hiesige Medienwelt generell eine rabenschwarze Zukunft. Denn in der Wirtschaft ist es ganz einfach, wer keine Qualität liefert, steuert ins Abseits und was Syrien oder Ukraine betrifft, lag die Berichterstattung ausserhalb jeglicher Toleranz. Die Leser werden dies nicht vergessen, wenn sie das Zeitungs-Abo erneuern müssen. Der Springerverlag hatte im ersten Halbjahr einen Rückgang von 91 Millionen zum Vorjahr! Und das war erst der Anfang.
Was meine Motivation ist? Ganz einfach ich will einen Weltkrieg verhindern. Wenn Journalisten einen herbeischreiben können, kann ich auch dagegen halten.
also echt jetzt, die Zeitungleser der Bild werden sich für die "falsch" recherchierten Berichte sich erkenntlich zeigen und nicht mehr Bild lesen?!?!
Und apropos Wahrheit: Bei ihnen ist Wahrheit ja eh nur das, was aus Russland kommt. Die Medienlandschaft der restlichen Welt sind alles Lügner, Hetzer, Stimmungsmacher, ..!!! Das kann echt nicht ihr Ernst sein!
Aha sie haben also exklusive Videos und Artikel die sonst keiner hat und die sind dann natürlich alle Wahrheitsgetreu. Sind es vielleiht die Videos die Putins Trolle permanent ins Netz stellen? In gutem Englisch und am Anfang wird von den Guten Amis gequasselt und je länger das Video ist driftet man dazu Putins Regime pseudo Mässig ins gute/ rechte Licht zu rücken? Kennt man zu genüge. Ich traue den Amis auch nicht zu 100% aber in den Staaten gibt es sehr viele kritische Bürger hingegen bei den Russen wird jegliche Kritik im Keim erstickt. Meinen sie wirklich ein Russe könnte in Russland ein Schmäh Video über Putin eins Netz stellen ohne danach um sein Leben zu fürchten? In den USA gibt es zig 100k Videos die alles andere als ein Supi Dupi Ami Land zeigen, aber welches Land ist das schon. Nur darf man nicht vergessen, dass Russland eben ein 2. Welt Land ist und nur Putins "Freunde" reich sind es gibt im "Grossen" Russland gerade 97 Milliardäre die ihr Land unter Putins schützender Hand schröpfen und den grössten Teil ihres Vermögens nicht in Russlands Banken lagern sondern zu 98% im Ausland.
Ich kann diese Pro Putin Trolle nicht mehr lesen und sie sind gar sicher einer davon, von wegen "Ich will einen Weltkrieg verhindern" Reichlich naiv zu glauben sie können mit solchen Pro Putin Beiträgen einen Weltkrieg verhindern, das ist ja wirklich zum fremdschämen. Sie können gar nichts dagegenhalten ausser Behauptungen aufzustellen.
Ist etwas müssig, diese Diskussion über Online-Kommentare. Tatsächlich ist mir aufgefallen, dass gerade beim Thema Ukraine oft ein grosses Kommentar-Hickhack losgeht. Dabei sind auch viele unreflektierte und polemische pro-westliche Kommentare dabei. Ziemlich witzlos, diese schrei-Orgien, finde ich.
Die westlichen mainstream-Journalisten (wie Herr Meier) sollten aber die vielen schlechten online-Kommentare nicht als Entschuldigung sehen, denn an der westlichen Berichterstattung und Politik gibt es nun wahrlich legitime grundlegende Kritik.
Zur Anziehungskraft eines Systems, wo sie offenbar den Westen weit voraus sehen ("soft power"): wie steht's mit der Glaubwürdigkeit? Die Glaubwürdigkeit der westlichen Rhetorik angesichts der sozialen und wirtschaftlichen Krise im Inneren, der Kriege anderswo? Ich denke mit dieser Glaubwürdigkeit steht es ganz ganz schlecht.
Bin zwar spät dran, aber da bleibt einem die Spucke weg. Die ganze westliche Welt als beinahe faschistisch zu bezeichnen ist wohl die Härte.
Russland eine Soft Power?! Die Moldawier, Georgier und die Ukrainer können Ihnen da aber was ganz anderes erzählen!
Und pro-westliche Kommentare sind natürlich zu 100% polemisch und unreflektiert. Na klar. all diejenigen, die die Gegner Russlands (sprich Leute, die sich gegen russische Aggression wehren...) unterstützen, sind Faschisten. Und die Frechdachse (souveräne Staaten, die nicht jeden Befehl aus Moskau ausführen), die sich wehren, sind natürlich auch mindestens Nationalisten. Aber wie bitte schön kann das dann auf Russland, dass aus historisch-ethnischen Gründen fremdes Staatsgebiet einverleibt, nicht zutreffen?
Herr Meier, Sie wissen weder was ein Troll ist, noch haben Sie den Ukraine-Konflikt verstanden. Viel schlimmer, Sie bemühen sich nicht einmal darum. Qualitätsjournalismus ist anders.
Russia Today hat mehr Klicks als BBC oder CNN? Die werden sie sich wohl billig in Indien gekauft haben.
Passt aber ins Bild: Jetzt mal abgesehen von der Frage, wie berechtigt russische Anliegen oder Argumente sind, wird von der Putin-Administration plus gleichgeschalteten Medien & Konzernen die Welt als grosses Theater verstanden. Ist der eigene Wahlsieg in Gefahr, bastelt man sich eben schnell selber eine Oppositionspartei. Soll man nicht erkennbar militärisch intervenieren, so nimmt man einfach die Rang- und Hoheitszeichen von den Uniformen etc. etc. Eine echte Kontroverse mit ehrlichen Argumenten und Respekt vor Andersdenkenden, Demokratie mit einem ungesteuerten Ausgang von Wahlen und Abstimmungen und der Möglichkeit zu Überraschungen, existieren in dieser Welt nicht.
Mich erstaunt es ein wenig, wie das Vorhandensein von Trollen erst rund um den Ukrainekonflikt dermassen ins Bewustsein gelangt. Man tut so als ob nicht schon viele Staaten darunter die USA und wie vor einigen Jahren bekannt wurde auch Israel über Troll-Armeen verfügen. Die die Politik ihrer Regierungen und Ländern in ein besseres Licht rücken sollen.
Aber es ist eigentlich logisch, dass Trolle alleine nur wenig Erfolg haben. Viel effektiver sind finanzierte Lobbyorganistionen welche Informationen den Journalisten direkt vermitteln. Aber auch die verschiedenen Vereine wie z.B. die Transatlantikbrücken, welche nicht "unten" beim Leser die Meinungsbildung ansetzten, sondern "oben" bei Journalisten oder den Verlegern.
Christian, Sie sind auf der richtigen Spur. Jetzt müssten sie sich eigentlich nur noch über die Besitzverhältnisse der grössten Lobbyorganisationen informieren.
Da kommt man fast schon ins Grübeln und fragt sich ob Journal21 eins auf den Deckel bekommen hat. Alles nur Verschwörungstheorie?
Seltsam erscheint auch die sich daraus ergebende Ansicht, die USA seien medial ins Hintertreffen geraten. „... allein mir fehlt der Glaube!
Beim Herrn Meier scheint es sich um einen westlichen Troll zu handeln.
Offensichtlich,aber jetzt ist er endgültig entlarvt.Endlich!
Die gleichen Vorwürfe treffen auch auf so manchen deutschsprachigen Redakteur zu, der seit Monaten eifrig darum bemüht ist, mit Hilfe von Kreml-Astrologie und Halbwahrheiten die öffentliche Meinung zu manipulieren. Lieber Herr Meier, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Prima geschrieben, Herr Meier, die Kommentare sprechen für sich. Für das Weiterstechen ins Wespennest gebührt Ihnen Dank.
Ja, und im Gegensatz zu manch anderem hier, der meint "Die Trolle sässen mit ihm am Mittagstisch" sind meine Kollegen ziemlich weit von der Kreml-Linie entfernt. Gewiss, keiner hat Lust auf Krieg, aber diesen "Der Westen ist allein schuld, habt Verständnis für Russland"-Käse teilt dort auch keiner. Mich persönlich nervt das ganze nur noch, denn die ohnehin schon nicht hohe Qualität der online-Diskussionen wird durch diverse Propaganda-Kommandos ins bodenlose gestürzt.