Vor 20 Jahren starb die „Unsterbliche“
Schon zu Lebzeiten war sie eine Nationalheilige. Nach ihrem Tod wurde eine dreitätige Staatstrauer angeordnet. Hunderttausende säumten die Strassen, als ihr Sarg auf den Lissabonner Friedhof Prazeres gebracht wurde. Als erste Frau wurde sie 2001 in der Kirche Santa Engrácia, dem portugiesischen Pantheon, beigesetzt. Noch heute strömen täglich Hunderte an das Grab der „Unsterblichen“.

Amália Rodrigues ist die unbestrittene „Königin des Fados“ mit seinen oft schwermütigen Texten. Wie keine trug sie zur internationalen Verbreitung dieses portugiesischen Musikstils bei.
Amália Rodrigues, später mit Preisen und Ehrungen überhäuft, war in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und verkaufte am Lissaboner Quai Früchte und Gemüse. Mit 19 Jahren begann ihre Karriere als Sängerin im Nachtklub Retiro da Severa. Mit 24 Jahren reiste sie zu ihrer ersten Tournee nach Brasilien, wo erste Aufnahmen von ihr entstanden.
Insgesamt nahm sie über 800 Platten auf. Das Lied „Coimbra“ brachte ihr Anfang der 50er Jahre den internationalen Durchbruch.
Zu ihren bekanntesten Stücken gehören „Uma casa Portuguesa“ 1953, „Primavera“ 1954, „Tudo Isto é Fado“ 1955, „Foi Deus“ 1956, „Amália no Olympia“ 1957, „Povo que Lavas no Rio“ 1963, „Estranha Forma de Vida“ 1964, „Amália Canta Luís de Camões“ 1965, „Formiga Bossa Nossa“ 1969, „Amália e Vinicius“ 1970, „Com que Voz“ 1970, „Fado Português“ 1970, „Oiça Lá ó Senhor Vinho“ 1971, „Amália no Japão“ 1971, „Cheira a Lisboa“ 1972, „Amália no Canecão“ 1976, „Cantigas da Boa Gente“ 1976)
Sie trat auch in mehreren Filmen auf, allerdings weniger erfolgreich als als Fado-Sängerin. Sie starb am 6. Oktober 1999.
(J21)
FADO
Sehnsucht nach Liebe, hinter ständig wolkenverhangenem Weltschmerz.
Stimmen aus den Untiefen der Materie wo keine Wirklichkeit mehr existiert. Nur noch Schwingung, ob Welle oder Teilchen, solch Gesang trifft mitten ins Herz. So wie auf einem Plateau mit Sicht auf die Täler, jenes erahnen weit hinter dem Horizont, über alle Meere hinweg. Gedämpfter und doch schon bezwungener Schmerz wird für kurze Momente wieder erlebbar, nachvollziehbare Traurigkeit wird nochmals Realität. Melancholie als Weltkulturerbe, einfach grossartig. …cathari