Hintergrundinformationen zu Buch- und Filmtipps von Dieter Wunderlich |
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Werner Heisenberg: Unschärferelation |
Das genaue Wissen darüber, wo sich ein Teilchen befindet, schließt jede Möglichkeit aus, seinen Impuls festzustellen. Die Unschärferelation scheint nahezu die quantentheoretische Version des Sich-Verirrens zu sein: Entweder weiß man, wo man ist, aber nicht, wohin man geht, oder man weiß, wohin man geht, aber nicht, wo man ist. (Peter Atkins: Galileos Finger) Eine Erläuterung des Phänomens durch Wolfgang Hebold lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Bei der Heisenbergschen Unschärferelation geht es nicht um ein einzelnes Teilchen, sondern um eine statistische Aussage über eine Vielzahl von Teilchen: In einem ersten Schritt misst man deren Geschwindigkeit und eliminiert alle Teilchen bis auf die mit einer bestimmten Geschwindigkeit. Im zweiten Schritt ermittelt man, wo sich die noch vorhandenen Teilchen befinden. Danach – das ist Heisenbergs Postulat – bewegen sich die zunächst gleich schnellen Teilchen wieder mit allen möglichen Geschwindigkeiten. Und zwar ohne eine mechanische Ursache. Die Unschärferelation lehrt uns – anders, als Laplace meinte –, dass die Natur unserer Fähigkeit, die Zukunft mit Hilfe wissenschaftlicher Gesetze vorauszusagen, Grenzen setzt. Denn um die künftige Position und Geschwindigkeit eines Teilchens vorherzusagen, muss man seinen Anfangszustand – seine gegenwärtige Position und Geschwindigkeit – genau messen können [...] Nach der Quantentheorie bedeutet schon ein einziges Lichtteilchen eine Störung des Teilchens: Es ändert seine Geschwindigkeit in einer Weise, die sich nicht voraussagen lässt. (Stephen Hawking & Leonard Mlodinow: Die kürzeste Geschichte der Zeit)
Peter Atkins geht davon aus, dass Position und Impuls zwei verschiedenen Sprachen entsprechen, die nicht gleichzeitig benutzt werden dürfen. |
© Dieter Wunderlich 2007 / 2011
Peter Atkins: Galileos Finger. Die zehn großen Ideen der Naturwissenschaft |