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Die Aphorismen des Weltgeistes zu Pferde Von Jürgen Nielsen-Sikora „Alle Parteien sind Jakobiner" meint Napoleon Bonaparte, dessen philosophisches Gedankengut nun erstmals auf Deutsch vorliegt. Denn trotz anfänglicher Distanzierung von Robespierre bekundet er schon bald Sympathie für das revolutionäre System Frankreichs. Schnell gelingt ihm der Aufstieg innerhalb der französischen Armee, die sein militärisches Talent schätzt. Begünstigt durch den Staatsstreich vom 9. November (18. Brumaire) kommt er Ende 1799 an die Macht und wird im Alter von 30 Jahren Erster Konsul Frankreichs mit weit reichenden politischen Vollmachten. Fünf Jahre später krönt er sich selbst zum Kaiser. Es ist der vorläufige Höhepunkt seiner Alleinherrschaft, deren quasidiktatorischer Duktus in der Folge zu zahlreichen Gesetzesreformen führt, die teils bis heute prägend für die Verfassung Frankreichs sind. Doch Napoleon war nicht bloß der machtbesessene und skrupellose Lenker im Herzen Europas. Bekannt ist auch sein großes Interesse für Literatur und Geschichte. So las er unter anderem Platon, Voltaire und vor allem Rousseau. Es ist insofern nicht verwunderlich, dass ein französischer Schriftsteller, Honoré de Balzac, Napoleons Maximen und Gedanken erstmals im Jahre 1838 als Aphorismensammlung in Paris herausgibt, die nun von Matthes und Seitz neu aufgelegt worden ist.
Balzac hat nach schweren
schriftstellerischen Jahren inzwischen einige Erfolge vorzuweisen. Es ist das
Jahr, in dem der politisch Konservative seine Arbeit an „Glanz und Elend der
Kurtisanen" beginnt und wie ein Besessener arbeitet und viel zu viel Kaffee
trinkt. Im Anhang findet sich ein Portrait des gleichaltrigen Lord Castlereagh, dem Kriegsminister Englands zwischen 1805 und 1809 (mit einer kurzen Unterbrechung). Castlereagh spielt später, als er im Jahre 1812 Außenminister wird, eine führende Rolle bei der Koalition Europas gegen Napoleon. Der wiederum würdigt den Lord mit diesem auf St. Helena verfassten Text kritisch. Ein weiteres Portrait im Anhang stammt vom 1809 zum Außenminister des Kaisertums Österreich avancierten und 1813, nach der Völkerschlacht, zum Fürsten gekürten Klemens Wenzel von Metternich, der zeitweise für die Annäherung Österreichs an Frankreich wirbt, weil er nicht zuletzt Napoleons Diktatur für ein vorübergehendes Phänomen hält. Als Fürst kommt ihm zusehends eine politische Schlüsselfunktion zu, die er dazu nutzt, verstärkt für ein europäisches Gleichgewicht im Anschluss an den Wiener Kongress einzutreten. Dazu Napoleon lapidar: „Politisches Gleichgewicht ist ein Hirngespinst." Die Sammlung der napoleonischen Aphorismen überrascht auch heute noch. Denn wer den Korsen bislang allenthalben für einen widerwärtigen Usurpator hielt, wird nach der Lektüre zugeben müssen, dass Napoleon im Wort ebenso scharf den Säbel führt wie in seinen Schlachtplänen in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts.
Und der Verlag, der in
letzter Zeit zahlreiche, fast vergessene Texte wiederentdeckt hat, beweist auch
mit der Herausgabe dieses Bandes eine glückliche Hand. Auch wenn man, wie
Napoleon weiß, „am Ende für alles bezahlen" muss, so sind die knapp 19 Euro doch
allemal gut investiert, meint Jürgen Nielsen-Sikora |
Napoleon Bonaparte |
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