mühsam.
freitag versteht oft
die einfachsten dinge nicht:
will sie nicht verstehen.
so erzähle ich ihm
während unseres rundganges
von erich,
der mein freund
gewesen war,
was wir zusammen
alles getrieben hatten,
und wie sehr ich ihn
wegen seines
"genialen charmes"
bewunderte.
freitag hört mir
interessiert zu,
senkt aber nach und nach
seinen kopf immer tiefer,
wie er es immer macht,
wenn er mit etwas
nicht einverstanden ist.
schließlich trottet er
nicht mehr neben mir her,
sondern bleibt
einige schritte zurück,
aIs hätte ich
zu existieren aufgehört.
da ich weiß,
wie empfindsam er ist,
lasse ich ihn vorerst in ruhe
meist kommt er dann
von selbst wieder,
ist nett
und freundlich.
er diesmal
aber nicht von selbst
wieder kommt,
und ich seine trotzerei
eigentlich satt habe,
fahre ich ihn an;
vielleicht ein wenig zu grob.
ich gebe es zu.
seine verstocktheit
kann einen auch wirklich
nerven.
trotzdem will ich einlenken,
mir ist nicht nach streit.
"also komm",
sage ich,
"raus mit der sprache.
was Ist los?"
er aber geht weiter
und gibt keine antwort.
solche dinge
machen mich rasend.
endlich wird es mir
wirklich zu blöde,
ich bleibe stehen,
hebe
mit dem zeigefinger
sein kinn
und zwinge ihn,
mich anzusehen.
(S126f.)
© 2005, Passagen Verlag, Wien.