249.
Im Straßencafé. Zoom. Ein paar Tropfen Coca-Cola, die von einer Flasche rinnen, um auf einem imprägnierten Tuch den Eindruck des Sitzens zu erwecken. Bleiartige Kügelchen, die mit einem Finger herumgerollt werden. Science-Fiction-Animation. Doing, doing. Du kannst jene leicht sich auf dem Untergrund abflachenden Tröpfchen, was einen Abdruck von Überraschung in dein Gesicht plastifiziert, durch Anstupsen springen lassen, zumindest über kleine Strecken. Aus. Lauter Neugier. Du kannst mit einem Papierblättchendurch dies gallertartige Körperchen durchschneiden. Und der Tropfen, weit davon entfernt, berührbar zu sein, läuft über, schmilzt durch die Berührung. Die Form entpuppt sich als hundertprozentiger Inhalt, verwandelt sich auf dem Finger, der ihn mit allzu zärtlicher Langsamkeit touchierte, in eine Art braunen Blutes, dem jede Gefäßartigkeit fremd ist.
250.
Mensch, keine Ahnung, ob man dich auf diese Weise – mittels Ähnlichkeiten – touchiert oder ob man dich so erst recht in eine abweisende Oberfläche verwandelt. Ob man dich alchimistisch durch die Mischung gegenstandsfremder Elemente im anderen Medium neu erschaffen müsste? Diese andere Person, die du wirst.
© 2012 Czernin Verlag, Wien