Inhaltsangabe:
Was bisher geschah:
(1) Artemis Fowl
(2) Artemis Fowl. Die Verschwörung
Nachdem Artemis Fowl seinen zwei Jahre lang von der Russenmafia gefangen gehaltenen Vater befreit hat, erholt dieser sich im Universitätskrankenhaus in Helsinki – und redet unerwartet davon, dass er sich vorgenommen habe, ein gesetzestreues Leben zu beginnen. Artemis Fowl, der die Fabelwesen um einen Teil ihres Goldschatzes gebracht, die Pyramiden in Ägypten verkauft und die Tagebücher von Leonardo da Vinci gefälscht und versteigert hat,
ist entsetzt, aber er will seinen Vater nicht enttäuschen und sich deshalb ebenfalls ändern – nach einem allerletzten Coup.
Dabei geht es darum, einen von Artemis Fowl aus gestohlenen Teilen gebauten, weiterentwickelten und mit einem nur ihm bekannten Geheimcode abgesicherten Computer – den so genannten C-Cube – für viel Geld zu verkaufen. Er verabredet sich in einem Londoner Restaurant mit dem am C-Cube interesierten US-amerikanischen Milliardär Jon Spiro.
Eine Kellnerin kam herüber und lächelte Artemis strahlend an. "Hallo, junger Mann. Soll ich dir die Kinderkarte bringen?"
An Artemis' Schläfe begann eine Ader zu pochen. "Nein, Mademoiselle, Sie brauchen mir nicht die Kinderkarte zu bringen, da die Kinderkarte selbst zweifelsohne besser schmeckt als das, was sich dort verzeichnet findet. Ich möchte à la carte speisen. Oder servieren Sie Minderjährigen keinen Fisch?"
Das Lächeln der Kellnerin wurde sichtlich kühler. Diese Wirkung hatte Artemis’ Ausdrucksweise auf die meisten Menschen.
Butler verdrehte die Augen. Und Artemis fragte sich, wer einen Grund hätte, ihn umzubringen? Nun, die meisten Kellner und Schneider Europas zum Beispiel.
"Sehr wohl, Sir", stammelte die bedauernswerte Kellnerin. "Was immer Sie wünschen."
"Was ich wünsche, ist eine Kombination von Hai und Schwertfisch, in der Pfanne sautiert, auf einem Bett aus Gemüse und neuen Kartoffeln."
"Und zu trinken?"
"Quellwasser. Irisches, wenn Sie haben. Und bitte ohne Eis, da Ihr Eis, wie ich annehme, aus einfachem Leitungswasser gemacht ist, was der Absicht, Quellwasser zu trinken, wohl in sich widerspricht."
Die Kellnerin hastete in die Küche, froh, dem bleichen Jungen von Tisch sechs zu entkommen. Sie hatte mal einen Vampirfilm gesehen, und das untote Wesen hatte genau denselben hypnotischen Blick gehabt. Vielleicht drückte der Kleine sich deshalb so erwachsen aus, weil er in Wirklichkeit fünfhundert Jahre alt war.
Jon Spiro verdiente in den Achtzigerjahren viel Geld mit Frachtschiffen und vervielfachte die Gewinne durch erfolgreiche Aktienspekulationen in den Neunzigerjahren. Inzwischen setzt er auf die Kommunikationstechnologie und besitzt das IT-Unternehmen "Fission Chips". Artemis Fowls Bodyguard Butler ist auf der Hut, denn es heißt, dass Jon Spiro skrupellos mit gestohlenen Forschungsunterlagen arbeite und Verbindungen zur Mafia habe. Artemis Fowl rechnet dagegen mit keiner bösen Überraschung und freut sich auf das lukrative Geschäft.
Durch diese Fehleinschätzung kommt es beinahe zu einer Katastrophe.
Wieder einmal benötigt Artemis Fowl die Hilfe der Fabelwesen, und es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als ihm beizustehen, weil ihre eigene Welt durch seinen Fehler in Gefahr ist. Sie verlangen allerdings von ihm, dass er endgültig mit seinen Gaunereien aufhört.
|