Michael Ende: Der Spiegel im Spiegel. Ein Labyrinth (Erzählung) |
Michael Ende: |
Inhaltsangabe:
Das Südliche Orakel in "Die unendliche Geschichte" besteht aus drei Toren. Zunächst sieht man nur das erste, von zwei Sphinxen bewachte Große Rätsel Tor. Es steht frei in der Landschaft: Man könnte um das Tor herumgehen und würde dahinter nichts entdecken. Erst wer durch das Tor hindurchschreitet, erblickt das zweite Tor. "Meinst du ein Fadenknäuel, an dem du dich zurücktasten könntest, nach vollbrachter Tat? Es würde dir nichts nützen, mein Freund, denn sobald sich diese Tür hinter dir schließt, weißt du nichts mehr von mir und ich nichts mehr von dir. Du wüsstest nicht einmal, was das unnütze Knäuel in der Hand bedeuten soll, und würdest es fortwerfen. Du wirst durch viele Verwandlungen gehen, aus einem Bild ins andere. Und jedesmal wirst du glauben zu erwachen und dich nicht mehr an deinen vorigen Traum erinnern. Du wirst vom Inneren ins Innere des Inneren stürzen und immer weiter bis ins innerste Innere, ohne dich zu erinnern, durch Leben und Tode, und immer wirst du ein anderer sein und immer derselbe, dort, wo es keine Unterschiede gibt. Den aber, den du töten willst, wirst du niemals erreichen, denn wenn du ihn gefunden hast, wirst du dich in ihn verwandelt haben."
Während wir in diesem letzten Bild nur einen Blick von außen auf das Tor des Labyrinths werfen, befinden wir uns zu Beginn der Erzählung "Der Spiegel im Spiegel" im Inneren, und der Bewohner Hor schildert uns seine unaufhörliche Wanderung durch die verwirrenden Zimmerfluchten seiner Behausung. Er flüstert, weil jedes laut gesprochene Wort in den vollkommen leeren Räumen ein nicht mehr endendes Echo hervorrufen würde. |
Buchbesprechung: |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002
Michael Ende (Kurzbiografie / Bibliografie) |