Alfred Hitchcock: Marnie mit Tippi Hedren, Sean Connery u. a. |
Alfred Hitchcock: Marnie |
Inhaltsangabe:
Nachdem Margaret ("Marnie") Edgar vier Monate unter dem falschen Namen Marion Holland bei dem Steuerberater Sidney Strutt (Martin Gabel) in Philadelphia gearbeitet hat, raubt sie dessen Tresor aus und verschwindet. In einem Hotelzimmer wäscht sie sich die dunkle Farbe aus den blonden Haaren und zieht sich anders an. Die abgelegte Kleidung packt sie in einen Koffer, den sie am Bahnhof in ein Schließfach stellt, und den Schlüssel wirft sie fort. Marnie fährt zu ihrer bigotten und ehrpusseligen Mutter Bernice (Louise Latham) nach Baltimore und bringt ihr als Geschenk eine Nerzstola mit. Bitter beklagt sie sich darüber, dass ihre Mutter offensichtlich lieber das Nachbarkind Jessica ("Jessie") Cotton (Kimberly Beck) bei sich hat als ihre eigene Tochter. Ihren Vater hat Marnie nie kennen gelernt. Glücklich ist sie eigentlich nur, wenn sie mit ihrem auf einem nahen Gestüt untergebrachten Pferd ausreiten kann.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht, Nachdem Mark mit Strutt gesprochen hat, zwingt er Marnie, mit ihm zu ihrer Mutter nach Baltimore zu fahren. Durch den Privatdetektiv weiß er inzwischen, was Marnie als Kind erlebte, aber er möchte, dass ihre Mutter es ausspricht. Als Bernice Edgar sich weigert und Mark deshalb mit ihr in Streit gerät, erinnert Marnie sich plötzlich an das verdrängte Ereignis, bei dem ihre Mutter ebenfalls mit einem Mann stritt. Bernice Edgar hatte den Lebensunterhalt für sich und ihr Kind als Prostituierte verdient. Während eines Gewitters fürchtete sich die fünfjährige Marnie und schrie. Daraufhin kam der Freier, der gerade bei ihrer Mutter im Zimmer nebenan war (Bruce Dern), zu ihr ans Bett. Bernice glaubte, der betrunkene Matrose wolle sich an ihrer Tochter vergreifen, schimpfte mit ihm und versuchte, ihn wegzuzerren. Bei der Rangelei stürzte sie, verletzte sich am Bein und konnte nicht mehr aufstehen. Da nahm das Kind einen Schürhaken und tötete den Seemann durch einen Schlag gegen die Schläfe. Bei der Vernehmung durch die Polizei sagte Bernice Edgar aus, sie habe den Matrosen in Notwehr umgebracht. Die Behörden wollten der Prostituierten daraufhin das Kind wegnehmen und es zur Adoption freigeben, aber Bernice kämpfte um ihre Tochter und unternahm alles, damit aus Marnie ein anständiger Mensch wurde. Dass Marnie sich später nicht an das traumatische Ereignis erinnern konnte, hielt sie für ein Zeichen Gottes, dass er ihr vergeben hatte. |
Filmkritik:Vierzig Jahre nach seiner Entstehung wirkt der Thriller "Marnie" von Alfred Hitchcock etwas altmodisch, und die psychoanalytischen Annahmen, die der Handlung zugrunde liegen, galten wohl schon damals als überholt. Außerdem war die in "Marnie" angewandte Tricktechnik nicht auf der Höhe der Zeit. Immerhin ist es Jay Presson Allen (Drehbuch) und Alfred Hitchcock (Regie) bei der Verfilmung des Romans "Marnie" von Winston Graham gelungen, einen durchgängigen Spannungsbogen und eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen. |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006
Alfred Hitchcock (Kurzbiografie, Filmografie) |