Henning Mankell: Der Mann am Strand
(Erzählung)
      Kritik:
In fünf Erzählungen unter dem Buchtitel "Wallanders erster Fall" beleuchtet Henning Mankell das Leben des Protagonisten seiner Romanreihe über Kurt Wallander in der Zeit, bevor dieser am 8. Januar 1990 im ersten Roman auftrat. Rezension, Buchkritik
 

Henning Mankell:
Der Mann am Strand

 
  Inhalt:
Ein Taxifahrer meldet sich bei der Polizei. Er habe gerade einen Fahrgast ins Krankenhaus gebracht, der beim Einsteigen in Svarte noch völlig gesund zu sein schien und bei der Ankunft vor seinem Hotel in Ystad eine Viertelstunde später tot war. Kurt Wallander nimmt die Ermittlungen auf. Inhaltsangabe, Handlung

Originalausgabe: Pyramiden
Ordfront Verlag, Stockholm 1999

Wallanders erster Fall
Übersetzung: Wolfgang Butt
Paul Zsolnay Verlag, Wien 2002
Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004
ISBN 3-423-20700-0, 425 S., 10 € (D)

   


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Henning Mankell: Der Mann am Strand

Inhaltsangabe:

Ystad, 26. April 1987. Kurt Wallander wohnt inzwischen seit vierzehn Jahren in einer Dreizimmerwohnung in Ystad. Mona ist mit Linda, die gerade das Gymnasium abgebrochen hatte, überraschend auf die kanarischen Inseln geflogen.

Als er gerade etwas fürs Abendessen kaufen möchte, ruft ihn sein Kollege Hansson an: Ein Taxifahrer hat einen Fahrgast ins Krankenhaus gebracht, der beim Einsteigen in Svarte noch völlig gesund zu sein schien und bei der Ankunft vor seinem Hotel in Ystad eine Viertelstunde später tot war.

Göran Alexandersson, so heißt der Tote, war neunundvierzig, wohnte in Stockholm und besaß zwei Elektronikgeschäfte. Bücher von Dieter Wunderlich Vor sechs Jahren ließen er und seine Frau sich scheiden. Ihr Sohn Bengt wurde vor sieben Jahren als Achtzehnjähriger mitten in Stockholm auf der Straße erschlagen. Der Mordfall ist unaufgeklärt geblieben. Seit vier Tagen war Göran Alexandersson in Ystad. Morgens nahm er ein Taxi nach Svarte, ging dort offenbar am Strand spazieren und ließ sich nachmittags wieder zurückbringen.

Zunächst nimmt die Polizei an, dass er einem Herzinfarkt erlag, aber das gerichtsmedizinische Institut stellt bei der Obduktion der Leiche fest, dass der Unternehmer an einer seltenen, nur Fachleuten bekannten Giftmischung starb. Handelte es sich um einen Suizid? Wohl kaum, denn ein Selbstmörder bestellt sich kein Taxi.

Kurt Wallander fährt nach Svarte und geht wie Göran Alexandersson am Strand spazieren. Dabei begegnet ihm nur ein Mann, der seinen Hund ausführt. Er heißt Martin Stenholm, war zweiundzwanzig Jahre lang Amtsarzt in Nynäshamn und wohnt seit seiner Pensionierung mit seiner Ehefrau Kajsa, einer pensionierten Staatsanwältin, in Svarte. Als Kurt Wallander sie befragen möchte, erklärt Dr. Stenholm, sie liege todkrank im Schlafzimmer und brauche Ruhe.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Stenholm behauptet zwar, nie einen Fremden am Strand gesehen zu haben, aber der Kommissar hat irgendwie den Eindruck, dass er lügt. Gibt es eine Verbindung zwischen ihm und dem Toten? Durch Per Åkeson, einen befreundeten Staatsanwalt, findet Kurt Wallander heraus, dass Kajsa Stenholm vom 10. März bis 9. Oktober 1980 vertretungsweise als Staatsanwältin in Stockholm tätig gewesen war und in dieser Zeit ergebnislos die Voruntersuchung im Mordfall Bengt Alexandersson geleitet hatte.

Mit einem Hausdurchsuchungsbefehl erscheint er am 7. Mai erneut bei Martin Stenholm in Svarte und sagt dem pensionierten Arzt auf den Kopf zu, er habe Göran Alexandersson getötet.

"Nach Ihrer Pensionierung ziehen Sie von Nynäshamn hier herunter nach Schonen", sagte er langsam. "In eine kleine, anonyme Gemeinde mit Namen Svarte. Sie stehen nicht einmal im Telefonbuch, denn Ihre Nummer ist geheim. Natürlich kann der Grund dafür sein, dass Sie im Alter ungestört und anonym sein wollen. Aber vielleicht kann man sich auch eine andere Möglichkeit denken. Dass Sie in aller Heimlichkeit wegziehen, um etwas oder jemanden loszuwerden. Vielleicht einen Mann, der es nicht versteht, warum eine Staatsanwältin nicht mehr Mühe darauf verwendet, den sinnlosen Mord an seinem einzigen Kind aufzuklären. Sie ziehen fort, doch er findet Sie. Wie ihm das gelingt, werden wir wohl nie erfahren. Plötzlich steht er hier draußen am Strand. Sie begegnen ihm eines Tages, als Sie mit dem Hund gehen. Es ist natürlich ein schwerer Schock. Er wiederholt seine Anklagen. Vielleicht stößt er sogar Drohungen aus. Im Obergeschoss liegt Ihre schwer kranke Frau. [...] Der Mann am Strand kommt Tag auf Tag wieder. Er lässt nicht locker. Sie sehen keine Möglichkeit, ihn loszuwerden. Sie sehen überhaupt keinen Ausweg. Da bitten Sie ihn ins Haus. Wahrscheinlich versprechen Sie ihm, dass er mit Ihrer Frau sprechen kann. Sie geben ihm Gift, vielleicht in einer Tasse Kaffee. Dann bitten Sie ihn plötzlich, am nächsten Tag wiederzukommen. Ihre Frau hat starke Schmerzen, oder vielleicht schläft sie. Aber Sie wissen, er wird nie wiederkommen. Das Problem ist gelöst. Göran Alexandersson wird an etwas sterben, das aussieht wie ein Herzinfarkt." (182f)

Martin Stenholm gesteht den Mord an dem Mann, der ihn und seine Frau sieben Jahre lang rücksichtslos verfolgt hatte. Dann fordert er den Kommissar auf, zu seiner Frau hinaufzugehen. Kajsa Stenholm liegt tot in ihrem Bett. Stenholm hat plötzlich eine Pistole in der Hand und erschießt sich.


Buchbesprechung

Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004
Textauszüge: © Paul Zsolnay Verlag
Die Seitenangaben beziehen sich auf die dtv-Ausgabe.

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