Birgit Möller: Valerie mit Agata Buzek u. a. |
Birgit Möller: Valerie |
Inhaltsangabe:
Die Polin Valerie (Agata Buzek) war als internationales Topmodel sehr erfolgreich, doch jetzt ist sie neunundzwanzig und die Aufträge bleiben aus. Als sie mit ihrem Jaguar nach Berlin kommt, besitzt sie nichts mehr außer dem Auto und ein paar schicken Kleidern im Kofferraum; sie hat keinen Cent in der Tasche und ist obdachlos. Trotz ihrer Mittellosigkeit nimmt sie ein Zimmer im Hotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz –
|
Filmkritik:In ihrem Debütfilm "Valerie" führt uns Birgit Möller hinter die Kulissen der von den Medien vermittelten glamourösen Welt der internationalen Topmodels. Da prallen Schein und Sein aufeinander: Hinter der glitzernden Fassade geht es nur ums Geschäft, da hält man das neunundzwanzigjährige Model Valerie schon für zu alt und lässt sie gnadenlos fallen. Der Absturz der Protagonistin ist das Thema des Films "Valerie". Die Idee beruht auf einem Artikel über ein amerikanisches Phänomen, die so genannten "Schattenfrauen". Wunderschöne Frauen zwischen glamourösen Laufstegen, Partys und Champagner . Und gleichzeitig ohne ein Zuhause; sie schlafen nachts in ihren Autos oder in Parks. Der Film handelt von den Höhen- und Tiefpunkten, dem Gegensatz von Außen und Innen, Schein und Wahrheit und davon, was mit der Seele unter diesen Bedingungen passiert. Valerie pendelt zwischen diesen unterschiedlichen Welten. Die Geschichte findet an vier Tagen zur Weihnachtszeit statt. Ein Märchen über moderne Obdachlosigkeit, über Schönheit und Ehrlichkeit. (Birgit Möller) Der Film zeigt Valerie in ihrer schwierigen Lage. Auch wenn es sich um eine implizite Gesellschaftskritik handelt, wird niemand angeprangert, und es gibt auch keinen pädagogischen Impetus.
Die Story klingt nach einer sozialfürsorgerischen Warnung an junge Mädchen, das glamourverheißende Model-Sein nicht zu idealisieren. Glücklicherweise täuscht der Eindruck. Regisseurin Birgit Möller [...] reiht in ihrem Spielfilmdebüt hübsche, kleine, anekdotische Vignetten, formt sie zu einer Komödie der Luxusobdachlosigkeit, und spielt mit dem Motiv der Herbergsuche zur Weihnachtszeit. Kein tragisch existenzielles Drama also – eine Versuchsanordnung.
Atmosphärisch ist "Valerie" intensiv. Weil jedoch nichts Unerwartetes geschieht, lässt nach einer Stunde das Interesse nach. |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2008 |