Paul Schrader: Ein Freund gewisser Damen. The Walker mit Woody Harrelson, Kristin Scott Thomas u. a. |
Paul Schrader:
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Inhaltsangabe:
Carter Page III (Woody Harrelson) stammt aus Texas. Sein hoch angesehener, inzwischen verstorbener Vater verachtete ihn, nicht zuletzt weil er schwul ist. Carter lebt in Washington, D. C., mit dem Fotografen Emek Yoglu (Moritz Bleibtreu) zusammen. Das geerbte Vermögen ermöglicht ihm ein arbeitsfreies Leben im Luxus. Es geht Carter denn auch nicht ums Geld, wenn er sich als ebenso blasierter wie kultivierter Gesellschafter (society walker) gelangweilter Damen der Upper Class betätigt. Wenn ihre in Politik oder Wirtschaft viel beschäftigten Ehemänner keine Zeit für sie haben, unterhält Carter sie mit Bonmots, Anzüglichkeiten und Klatschgeschichten. Beispielsweise spielt er regelmäßig Karten mit Lynn Lockner (Kristin Scott Thomas), Natalie van Miter (Lauren Bacall), Chrissie Morgan (Mary Beth Hurt) und Abigail Delorean (Lily Tomlin).
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht, Nach und nach durchschauen Carter und Emek einige der Zusammenhänge. Sie finden heraus, dass Abigail Deloreans Ehemann Jack (Ned Beatty) den Vizepräsidenten zu erpressen versuchte. Robbie Kononsberg musste sterben, weil er ein kompromittierendes Foto von sich und Lynn besaß und Senator Larry Lockner nicht riskieren wollte, dass es veröffentlicht wird. Ausgeführt wurde die Tat von Edgar Kaminski. |
Filmkritik:In "Ein Freund gewisser Damen. The Walker" geht es auf einer Ebene um die Aufklärung eines Mordfalls. Aber das interessiert Paul Schrader nicht wirklich. Ihm geht es eigentlich nur um die Charakterstudie eines kultivierten Schwulen, der gezwungen ist, seine Blasiertheit abzulegen, und ein Porträt der – wenn man ihm glauben darf – ebenso dekadenten wie intriganten Upper Class der Washingtoner Gesellschaft. In einem Interview erklärt Paul Schrader: In order to retain some verisimilitude I had to make the script a little more political, but I don't see it as a political film and I don't really see it as a thriller or plot film. I see it really as a character study, as one of a series of character studies I've done. All you really want from a plot at that point is something that will put pressure on a character so you can see the character mutate and move in response to that pressure. But in terms of whodunit and when, I don't give a damn. Wirklich überzeugend ist das nicht. Daran ändern weder die hochkarätige Besetzung noch die elegante Kameraführung etwas. |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010
Paul Schrader (kurze Biografie / Filmografie) |