Luchino Visconti: Tod in Venedig mit Dirk Bogarde, Björn Andresen, Silvana Mangano u.a. |
Luchino Visconti: Tod in Venedig |
Inhaltsangabe: Der alternde, in München lebende Komponist Gustav von Aschenbach (Dirk Bogarde) reist – einer plötzlichen Versuchung folgend – nach Venedig. Das Schiff, mit dem er zu der Lagunenstadt übersetzt, heißt "Esmeralda" – wie die junge Prostituierte, die den jugendlichen Aschenbach in Erotik und Sexualität eingeführt hatte. Bei der Ankunft irritiert ihn ein alter Geck, der sich mit Perücke, falschen Zähnen, Schminke und Kleidung wie ein Jüngling gibt. Wähend er seine Koffer im Grand Hotel les Bains auspackt, nimmt er Fotografien seiner offenbar verstorbenen Frau und seiner Tochter in die Hand und erinnert sich an gemeinsame Ferien in den Alpen. Im selben Hotel verbringt auch eine junge polnische Witwe (Silvana Mangano) mit ihren Kindern die Sommerferien. Ihren blonden, femininen Sohn Tadzio (Björn Andresen) hält Gustav von Aschenbach für den ![]() Nach ein paar Tagen bereitet der Künstler überstürzt seine Abreise vor. Doch als er am Bahnhof feststellt, dass seine Koffer vertauscht wurden, atmet er auf und kehrt in das Hotel zurück, angeblich nur, um dort auf sein Gepäck zu warten. Auch als es zwei Tage später eintrifft, bleibt er. Am Bahnhof sah er, wie ein Mann hustend zusammenbrach. Die Anzeichen, dass eine Seuche in Venedig grassiert, mehren sich. Tatsächlich wird die Stadt von einer Cholera-Epidemie heimgesucht, aber die Hoteliers und Stadtväter vertuschen das, um die Feriengäste nicht zu vertreiben. Wehmütig betrachtet Gustav von Aschenbach den Jungen. Er begnügt sich nicht mehr damit, Tadzio im Hotel und am Strand zu beobachten, sondern er stellt ihm und seiner Familie nach, folgt ihnen zum Beispiel durch die Gassen der Innenstadt, bis er sie aus den Augen verliert und erschöpft zurückbleibt. Von einem Friseur lässt er sich die grauen Haare schwarz färben und das Gesicht schminken. Schließlich merkt er, dass die Abreise der polnischen Witwe mit ihren Kindern bevorsteht. Ein letztes Mal schaut er Tadzio von seinem Liegestuhl am Strand aus zu. Der Knabe watet im flachen Wasser, dreht sich unvermittelt um und es ist, als ob er hinausdeuten würde übers Meer. Gustav Aschenbach bricht kalter Schweiß aus, und über die weiße Schminke rinnt schwarze Farbe aus den Haaren. Er sinkt tot zusammen. |
Kritik: |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002
Luchino Visconti: Besessenheit |