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KBV Newsletter - 9.10.2012Ralf Kramp![]() Website: http://www.ralfkramp.de geboren 1963, lebt als Krimiautor und Veranstalter der Krimi-Erlebniswochenenden BLUTSPUR im Herzen der Eifel. Für sein Debüt "Tief unterm Laub" erhielt er 1996 den Förderpreis des Eifel-Literaturfestivals. In "Spinner" betrat zum ersten Mal Herbie Feldmann die Szene, der glücklose Held, dem ein nur für ihn sich...
Liebe Leserinnen und Leser, morgen beginnt die Frankfurter Buchmesse, der KBV Verlag ist wieder in Halle 3.0 am Stand B 150 zu finden. Eine ganze Reihe unserer Autoren wird dort ebenfalls an dem einen oder anderen Tag vorbei schauen. Nutzen Sie die Gelegenheit zum Gespräch. Die ganze Messe über ist natürlich auch Verleger und Krimiautor Ralf Kramp in Frankfurt. Im Interview erzählt er über die Entstehung und einzelne Stücke seiner Neuerscheinung, der Kurzkrimisammlung „Starker Abgang“. Zum guten Schluss wie gewohnt die nächsten Termine: KBV-Autoren lesen vor. Der nächste Newsletter erscheint Messe-bedingt am 19.10.2012. Mit freundlichen Grüßen Stefan Lieser KBV-Verlag Presse- und Öffentlichkeitsarbeit „Worst-Case-Szenarien sind oft Basis einer Geschichte“ Ralf Kramp über Privat-TV, Gerechtigkeit und Mordfälle außer Kontrolle in „Starker Abgang“ „Starker Abgang“ enthält 22 spannende und unterhaltsame Kurzkrimis, die teilweise schon in anderen Krimisammlungen erschienen sind, teilweise erstveröffentlicht werden. Als Meister der kurzen Krimi-Form sind Sie bundesweit bekannt. Wie kam die aktuelle Zusammenstellung zustande? Kramp: Bei mir ist es immer so, dass ich so lange Kurzkrimis sammele, bis ein neuer Band, angereichert mit ein paar bislang unveröffentlichten Geschichten, zusammengekommen ist. Das ergibt dann eine bunt gemischte Palette, denn die einzelnen Kurzkrimis sind ja zuvor in völlig unterschiedlichen Büchern mit jeweils einem anderen Motto, wie beispielsweise „Die Plörre“ in einer Sammlung zum Thema Wein, oder „On the Road to Bremen“ in einer Sammlung moderner Märchen-Variationen abgedruckt worden. Keiner meiner Leser kann sich diese Storys vorher alle aus den verschiedenen Büchern „zusammengelesen“ haben. Ein Kurz-Krimi als Krimi-Groteske und Satire. In „Ripper Doubleblade“ führen Sie das Genre in die schrecklich-schöne Scheinwelt des Privatfernsehens: Eine TV-Verkaufsshow für ein Küchenmesser endet in einem Live-Gemetzel. Hand aufs Herz, schärfer kann man solche Shows nicht mehr kritisieren? Man muss sie mit ihren eigenen „Waffen“ schlagen? Kramp: Was im Privatfernsehen dem Zuschauer angeboten wird, kann man ja nicht mehr unterbieten. Die Dauerberieselung durch blödsinnige Werbeunterbrechungen, die völlig abstrusen Verkaufsshows, die getürkten Reality-Soaps: Das ist alles so grottenschlecht gemacht und so absurd, dass man als Autor, der das aufs Korn nehmen will, so richtig aus dem Vollen schöpfen kann. Zwischen der echten Verkaufsshow und der durchgeknallten Geschichte „Ripper Doubleblade“ liegt wirklich nicht mehr viel… So drastisch das „Ripper Doubleblade“-Beispiel ist, so zunächst behutsam, dann aber ebenso unausweichlich eskaliert die Gewalt durch verletzte Gefühle an anderer Stelle. Das gilt für die Stalkerin in „Es fährt ein Zug nach Gerolstein“, aber auch für „Wildwechsel“: Auf einer Dienstfahrt provoziert der Chef seinen jungen Angestellten, der den Wagen lenkt. Der junge schüchterne Mann ist verliebt, die erste Liebe, und muss mit anhören, wie sein Arbeitgeber, erkennbar beschrieben als regelrechtes Macho-Ekel, sich damit brüstet, dass er auch die „Angebetete“ verführen werde. Eine schwere Kränkung für den Verliebten. Das Ende der Geschichte ist ein tödlicher Unfall. Ohne zu viel zu verraten: Als Leser empfindet man das Finale auch als ein Stück höherer Gerechtigkeit – und natürlich ist dieses Gefühl zwiespältig. Es gibt schließlich einen Toten. Wie wichtig ist Ihnen die Frage nach Gerechtigkeit, also nach Moral bei Ihrer literarischen Arbeit? Kramp: Als Krimiautor hat man ja die Möglichkeit, seine Moralvorstellungen in die unterschiedlichsten Richtungen zu entwickeln. Und man darf auch ruhig mal ungefragt eine höhere Gerechtigkeit walten lassen, da stimmt Ihre Beobachtung. Ich gehe mit der Moral in meinen Geschichten sehr bewusst um. Bei meinen Kriminalromanen ist sie für mich allerdings ein bisschen enger gefasst, denn da hat man sich mit der Tat intensiv über viele Buchseiten auseinander gesetzt. Bei einem Kurzkrimi, der unterhalten soll, darf es auch mal anders laufen, da zählt vor allem die Pointe. In „Der Entenmann“ endet das Spiel um ein fiktives Mordgeschehen bei einer realen Gewalttat inklusive Mordmotiv und Täter. Thema ist die Krimi-Event-Industrie, bei der „Ermittler-Wochenenden“ von Agenturen mit engagierten Schauspielern veranstaltet werden. Der schwarze Humor entpuppt sich in dieser Persiflage aber als tödlicher Ernst, die ahnungslosen Teilnehmer, die Belegschaft eines Pharmaunternehmens, werden instrumentalisiert. Da kann man bei der Buchung ein bisschen ins Grübeln kommen…? Kramp: Ich veranstalte mit der Agentur „Blutspur“ seit 16 Jahren selbst Krimi-Events. Diese Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie man Dingen, die einen beschäftigen, ob im Beruf, im Alltag oder privat, auch eine humoristisch-kriminalistische Sichtweise abgewinnen kann. Ich nehme uns selbst in dieser Story auf die Schippe. Sie ist gespickt mit Insider-Gags, bleibt aber trotzdem auch für den Nicht-Eingeweihten als Kriminalposse unterhaltsam. Der Gedanke war: Was würde passieren, wenn einer unserer Schauspieler während der Mörderjagd plötzlich aus dem Ruder laufen würde und unsere Gäste mit falschen Informationen füttert? Und schon ist die Katastrophe da. Diese worst-case-Szenarien sind oft die Basis für meine schwarzhumorigen Geschichten. Und es gibt in „Starker Abgang“ sogar Lyrisches. Die „Bäuerinnen-Weisheiten“ oder „Null Null“ sind klitzekleine Krimiweisheiten und Miniaturen, kürzer als eine Twitter-Nachricht. Haben Sie schon einmal getestet, wie wenige Worte oder Buchstaben Sie benötigen, um einen Mordfall nachvollziehbar literarisch beschreiben zu können? Kramp: Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Ich neige eher zum literarischen Ausufern. Wenn die Geschichte es erfordert, kann ich aber auch stark verknappen, das hängt vom Milieu ab, in dem die Geschichte spielt. Es gibt Kollegen, die „Krimi-Haikus“ schreiben. Das könnte ich nicht, abgesehen davon, dass mir die literarische Form des Haikus bis heute leider völlig verschlossen geblieben ist. Die ganz knappe Form, wie ich sie mit 24 Kürzest-Stories im übrigens ab jetzt wieder erhältlichen KBV-Krimi-Adventskalender gewählt habe, ist das Äußerste an Kürze, was ich mir abringen kann. TermineKBV-Autorenlesungen vom 15.-21.10.12012Stand: 9.10.2012 Mittwoch 17.10.2012 REGINE KÖLPIN Lesung aus DIE LEBENSPFLÜCKERIN zugunsten des Kinderhilfswerkes PLAN International Ort: Stadtbücherei Wilhelmshaven, Virchowstraße, Wilhelmshaven Beginn: 20.00 Uhr Donnerstag, 18.10.2012 GUIDO M. BREUER Krimilesung im Rahmen der Veranstaltung BITBURGER KRIMI-DINNER Ort: Restaurant-Bar Café "Round About", Eschelbacher Str. 1, 56410 Montabaur Tel.: 02602/9979001 Beginn: 19.30 Uhr Freitag, 19.10.2012 JACQUES BERNDORF Krimilesung Ort: RHODIUS Mineralquellen, Vitus Halle, Burgbrohl-Weiler Beginn: 19.00 Uhr KLAUS STICKELBROECK Krimilesung Ort: Speicherstadtmuseum, am Sandtorkai 36, 20457 Hamburg Beginn: 19.30 Uhr Samstag, 20.10.2012 GUIDO M. BREUER BITBURGER KRIMIDINNER Krimilesung zum Menü Ort: Jägerhof Blankenheim, Neuhofer Str. 17, 53945 Blankenheim Beginn: 20.00 Uhr Sonntag, 21.10.2012 JÜRGEN EHLERS Krimilesung im Rahmenprogramm des „Gießener Krimifestivals“ Ort: Klimbim, Ebelstr. 2, Gießen Beginn: 20.00 Uhr KLAUS WANNINGER Krimilesung im Rahmen des Literaturfestes Ludwigsburg Ort: Kulturzentrum/Rathaushof Beginn: 15.00 Uhr ![]() KBV
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