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SUNQUEST - Auf in die zweite Runde!


Als wir SUNQUEST 2007 mit dem ersten Band „Fathomless“ starteten, waren wir noch ziemlich unsicher wegen des Neulandes, das wir betraten. Eine skurrile Welt mit skurrilen Wesen und merkwürdigen Naturgesetzen, jede Menge weibliche Helden … und eine Autorenmischung aus Newcomern und Profis. Ob das gut gehen würde?

Bereits ab Band 3 war ersichtlich: Es würde. Und nicht nur das. Kühn, wie wir waren, fingen wir mit den Planungen für die zweite Staffel „Quinterna“ an, die ein Jahr nach Beendigung von „Dies Cygni“ starten sollte.
Aufgrund der kurzen Einführung in Band 7, „Der Dunkle Mond“, und dem Zeitsprung von zehn Jahren ist die zweite Staffel auch ohne Kenntnis der ersten leicht verständlich.
Ein völlig neues Autorenteam wurde zusammengestellt, das Konzept geändert: Nun sollte der Science Fiction wieder mehr Rechnung getragen werden, und außerdem wurde die Handlung diesmal komplett vorgegeben. Allerdings blieb den Autoren ausreichend Freiraum und eine große Spielwiese, um ihre eigene Storyline, Schicksale und Tragödien in den Handlungsrahmen einzubetten.
Und dabei ist wiederum eine äußerst fantasievolle, skurrile und spannende Geschichte herausgekommen, die es bis zum Schluss „in sich“ hat. Damit sich niemand verplappert, wurde auch diesmal die Auflösung an die Autoren nicht verraten.

Sehr viel Nerven gekostet hat diesmal allerdings Band 1, den ich zusammen mit Hubert Haensel verfassen sollte (und habe).
Ich kann mir vorstellen, dass die Verlegerin und die Redakteurin jetzt noch böse sind auf die beiden Autoren. Bedingt durch hoffnungslose Arbeitsüberlastung wurde der Abgabetermin immer weiter und weiter hinausgeschoben, bis beiden Autoren nur noch wenige Tage zur Umsetzung zur Verfügung standen – und Setzer und Korrektoren noch weniger Zeit.
Die beiden mittlerweile schon völlig verzweifelten Autoren konnten bald zwischen Tag und Nacht nicht mehr unterscheiden. Sie spornten sich gegenseitig mit Mails an: „Ich schaffe das … du schaffst das … ich habe so und so viele Anschläge, wie viele du … was meinst du mit Frühlingszwiebeln … ich habe gerade eine Stadt platt gemacht ist das schlimm … Panikpegel bei 384% … wir haben nur noch ein paar Stunden … ok ich kippe einen Liter Red Bull rein … beim Kuchen ist mir noch das und das eingefallen … wieso Kuchen … na meine Frau hat heut Geburtstag … äh dann ruf ich lieber nicht an …“
Die Texte wurden durchs Netz hin- und hergejagt, um sie abzugleichen.
Hubert versuchte mehrmals, seinen Part abzugeben, aber die Verlegerin verweigerte ihm dies rigoros: „Du machst das, basta!“
Und herausgekommen ist, vor allem von Seiten Hubert Haensel, ein toller Band. Seine Darstellung der fremdartigen Quinternen kann man nur als gelungen bezeichnen, nachdem er erst einmal das Modell der Frühlingszwiebel hatte … (davon erzähle ich in der nächsten Kolumne).

Die Quinternen werden von den Menschen deswegen so bezeichnet, weil sie stets in fünffacher Ausfertigung auftreten. Eine Gruppe besteht immer aus Fünf: Fünf, die Einer sind, Einer, der Fünf ist.
Nach dem Marathon des ersten Quinterna-Bandes sah ich nur noch dreifach: Verlegerin, Redakteurin, Autorin, die ständig aneinander herummäkelten. Die Verlegerin wegen des Termins, die Redakteurin wegen des Textes, und die Autorin, weil beide dauernd nörgelten und sie nicht in Ruhe arbeiten konnte. Nennt man das trizophen? Egal. Ich kann die Quinternen jetzt irgendwie verstehen … ergründen … und erschauere. Was für ein Schreckensbild!

Jetzt mache ich weiter mit dem Redigieren von Band 8, „Invasion der Stummen“ von Dennis Mathiak und Achim Mehnert. Darüber erzähle ich dann auch nächstes Mal.

Uschi Zietsch, September 2009


SUN QUEST
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vom 14. Sep. 2009


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