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Sherlock Holmes und der Werwolf
Unwissenheit, Aberglaube und Vorurteile sind die schlimmsten Feinde der Menschheit. Neben dem unausrottbaren Hang nach Romantik. Sherlock Holmes
Das intelligente und humorvolle Vorwort von Klaus-Peter Walter stimmt den Leser kongenial auf die phantastische Handlung des Romans ein.
Sherlock Holmes ist mittlerweile fünfundsiebzig Jahre alt, fit und geistig rege wie eh und je. Im Gegensatz zu seinem Freund Dr. Watson, der körperlich angeschlagen und auf fremde Hilfe angewiesen und dementsprechend knurrig ist.
Die Handlung spielt in dem Jahr, in dem Bram Stokers Roman Dracula erschien, und der Dr. Watson entgegen vieler Kritiker außerordentlich gut gefällt.
Der Pharmazeut Albert Prentiss Colthroy bittet Holmes um Hilfe im Falle eines Lykanthropen.
Peter Griffith Pedrog, der viel gereiste Bruder von Mrs Trewhalla, kam unter mysteriösen Umständen zu Tode. Sein Arzt und Freund verhält sich äußerst sonderbar, verschwindet sogar nach der Beerdigung spurlos und Holmes soll nun das Verschwinden des Arztes untersuchen und dem auf den Grund gehen. Es stellt sich heraus, dass der Gelehrte kein Mediziner sondern Biologe und Chemiker war. Holmes und Watson nehmen zuerst die Hinterlassenschaft des Arztes in Augenschein und finden eine Sammlung aus Zeitungsartikeln über seltsame Erkrankungen.
Holmes beschließt daraufhin Pedrogs Leichnam in Augenschein zu nehmen. Als sie den Sarg öffnen finden sie nicht dessen Leiche darin, sondern die des verschwundenen Arztes.
Zu allem Überfluss hat Dr. Watson auch noch eine Begegnung der besonderen Art mit einem stark bepelzten Mann, besser gesagt einem Werwolf.
Dann spitzen sich die Ereignisse zu: Holmes wird am Hafen überfallen und Mr. Trewhalla wird des Mordes an seinem verstorbenen/verschwundenen Schwagers verdächtigt. Mittlerweile gibt es einen weiteren Toten der stark bepelzte Mann, mit dem Watson zusammengestoßen war, wird aus der Themse gefischt. Der Ertrunkene litt an Hypertrichose, einer seltenen Blutkrankheit.
Die Spur, die sie verfolgen, führt sie wiederum zu Dr. Viktor Antrennewski. Dieser entwickelt sich im Verlauf der Handlung zum Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. In einem Anwesen, das er gemietet hat, finden sie weitere Leichen blutleere dazu. Es wird rasch klar, dass der verschwundene Arzt seine Opfer in den Armenküchen ausgesucht hat
dort müssen Holmes und Inspektor Lestrade ansetzen.
Schlussendlich führt es Holmes und Watson auf der Suche nach dem flüchtigen Dr. Antrennewski nach Wien. Dr. Watson gerät dort in eine aberwitzige Situation und eine gefährliche dazu gefährlich für Sherlock Holmes ...
Klaus-Peter Walter ist für seine phantastischen Verquickungen mit dem Holmes-Thema bekannt. Und auch hier geht diese Mischung auf. Besonders die Atmosphäre der Handlung zieht den Leser sofort in ihren Bann.
Das Einzige, was den Lesefluss stark beeinträchtigt und ihn zu oft unterbricht sind die Fülle der Fußnoten, die einen immer wieder aus der Stimmung herausreißen. Darüber hinaus ist der Wienpart teils zu langatmig erzählt. Manche Erklärungen minimieren den Spannungsbogen merklich. Da wäre Kürze wahrlich die Würze gewesen.
Dafür sind die Dialoge zwischen Holmes und Watson teilweise genial z.B. wenn es um Frauen in der Medizin geht. Die hätten Arthur Conan Doyle sicher Freude bereitet.
Das Lektorat ist leider nicht optimal. Dafür überzeugt aber wieder einmal die Aufmachung des Romans. Mark Freier ist als Coverkünstler und Setzer ein Qualitätsgarant im BLITZ-Verlag.
Alles in allem somit ein empfehlenswerter Holmes-Roman.
Fazit:
Intelligenter und spannender Sherlock Holmes-Roman eines Autors, der sich im Holmes-Kosmos auskennt und immer wieder interessante Komponenten damit verquickt Mehr davon!
25. Apr. 2014 - Alisha Bionda
Der Rezensent
Alisha Bionda
Balearen
Website: http://www.alisha-bionda.net
Total: 394 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen
Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Journalistin, Rezensentin, Agentin
Alisha Bionda wurde in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 auf den Balearen. Die Autorin beendet ihren Tagesablauf nachts am Meer - bis zum 23.05.2009 mit ihrer afghanischen Windhündin Jamila, die dann leider über die Regenbogenbrücke “gegangen...
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Sherlock Holmes
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