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Wie schmeckt das Blut der Vampire?
Ein geköpfter Leichnam im Hyde Park und ein Gepfählter in der U-Bahn erfordern den Einsatz von John Sinclair, denn bei den Toten handelt es sich offenbar um Vampire. Sonderbar ist jedoch, dass sie nach ihrer endgültigen Vernichtung nicht zu Staub zerfallen sind. Als Sinclair und Suko die Leichname in der Pathologie untersuchen, stellen sie fest, dass das silberne Kreuz nur noch auf den gepfählten Körper reagiert, während der Geköpfte keinerlei Reaktion zeigt. Die Geisterjäger finden heraus, dass der Gepfählte ein Inder ist, der bereits im Jahr 1888 nach London immigriert ist. Offenbar handelt es sich bei ihm um einen Halbvampir, dessen Entwicklung noch nicht abgeschlossen war. Als sie die Wohnung des Toten durchsuchen wollen, werden John und Suko von zwei weiteren Vampiren attackiert, von denen John einen vernichten kann, während der andere entkommt. Schockiert müssen der Oberinspektor von Scotland Yard und sein Freund und Kollege Suko erkennen, dass die Vampire offenbar gegen Silberkugeln immun sind. Was Sinclair jedoch nicht ahnt ist, dass er sich auf die Abschussliste des Vampirs gesetzt hat, der seine Artgenossen nach und nach beseitigt. Als Köder dient ihm die Freundin eines Reporters, der einer ungeheuerlichen Verschwörung auf die Spur gekommen ist
Meinung:Alfred Bekkers dritter Sinclair-Beitrag wäre ein exzellenter Gruselroman gewesen, wenn er nicht gerade in der Serie JOHN SINCLAIR erschienen wäre. Abgesehen davon, dass Sinclair hier absolut austauschbar agiert und die Dialoge zwischen ihm und seinen Freunden und Kollegen kaum Vertrautheit offenbaren, geschweige denn typische Anspielungen besitzen, werden auch die elementaren Gesetzmäßigkeiten der Serie konsequent ignoriert. An zwei oder drei Stellen haben sich Autor oder Lektorat zumindest dazu hinreißen lassen, Sinclair als Oberinspektor zu bezeichnen, während er ansonsten als Inspektor angesprochen wird und sich sogar als solcher vorstellt. Das Kreuz vibriert munter vor sich hin, Dämonenpeitsche und Buddhas Stab werden weiterhin verschmäht. Zwar darf Suko aktiver eingreifen, fungiert aber trotzdem in erster Linie als Stichwortgeber. Schade, dass wieder auf so konservativ-starre Heftromanregeln zurückgegriffen wird, nach denen der Held immer die erste Geige spielen und seinen Freunden mindestens eine Nasenlänge voraus zumindest aber haushoch überlegen sein muss. Dass sich Alfred Bekker mit der Serie nur rudimentär auskennt, beweist allein die Tatsache, dass John Sinclair mit keiner Silbe erwähnt, dass Vampire erst dann zu Staub zerfallen, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben, das heißt, wenn ihr toter Leib normalerweise längst verwest wäre. Bei frischen, neuverwandelten Vampiren würden sich nämlich lediglich die Vampirzähne zurückbilden. Auch über die Fotos und Überwachungskameraaufnahmen hätte sich der Geisterjäger wundern müssen. Clans oder Sippen unter den Vampiren gab es bei SINCLAIR noch nie, und ein Vermerk bezüglich Dracula II und Justine Cavallo wäre sicherlich nicht zu viel verlangt und zwingend notwendig gewesen. Gerade bei dem Begriff Halbvampir hätte sich der Geisterjäger an das Erbe Mallmanns erinnern müssen. Warum die Untoten gegen Silberkugeln immun waren, gegen Pflöcke und Sonnenlicht jedoch nicht, habe ich ebenfalls nicht verstanden. Die Idee mit dem intelligenten Kreuz, das sich von selbst bewusst abschaltet, um den Obermotz in Sicherheit zu wiegen ist vollkommen absurd, zumal diese Fähigkeit zum Schluss wie selbstverständlich hingenommen wird. Lässt man die Serieninterna außen vor, bleibt unter dem Strich ein flüssig geschriebener Heftroman mit einem gut ausgearbeiteten Spannungsbogen übrig.Aufmachung:Das Covermotiv passt zwar gut zum Titel, weniger jedoch zum Inhalt. Auch künstlerisch nicht unbedingt ein Highlight.Fazit:Als herkömmlicher Horrorheftroman durchaus lesenswert und unterhaltsam, als Beitrag zur Serie JOHN SINCLAIR ein glatter Reinfall. 01. Okt. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
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