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Die fünf Orangenkerne
Weil seine Ehefrau verreist ist, zieht Dr. Watson kurzzeitig wieder bei seinem alten Mitbewohner Sherlock Holmes ein. An einem stürmischen Septemberabend bekommen die beiden Freunde Besuch von einem jungen Mann namens John Openshaw. Dessen Onkel hat offenbar Selbstmord begangen, nachdem er einen Brief erhalten hat, in dem sich fünf Orangenkerne befanden. Auffallend war die Angst, unter der Elias Openshaw nach Erhalt des Briefes bis zu seinem Tod gelitten hatte. Der Vater von John Openshaw hat das Schicksal seines Bruders geteilt und nun hat auch Holmes' Besucher einen Brief mit fünf Orangenkernen erhalten. Bei dem Detektiv schrillen sämtliche Alarmglocken. Während John Openshaw nicht sicher ist, ob er bei Holmes richtig ist, weiß der Detektiv, dass der junge Mann in höchster Lebensgefahr schwebt. Meinung:Mittlerweile weiß man ja, was man von Titania Medien geboten bekommt. Nämlich atmosphärische Hörspiele mit erstklassiger Besetzung. Gerade die Sherlock Holmes-Titel sind absolut werkgetreu und herrlich konservativ. Zur Zeit erlebt der Meisterdetektiv ja einen nie gekannten Boom und die Plagiate schießen wie Pilze aus dem Boden. Besonders Kriminalfälle mit fantastischen Bezügen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, ebenso wie Modernisierungen des Mythos. Man denke dabei nur an die Actionfilme aus Hollywood oder an die (zu recht) preisgekrönte BBC-Serie mit Benedict Cumberbatch.Auch in Sachen Hörspiele hat der Sherlockianer die Qual der Wahl. Allscore Music und Romantruhe versorgen den Fan mit neuen Stoffen, allerdings immer bodenständig und an den Kanon angepasst, während WinterZeit die fantastischeren Storys vertont. Werkgetreue Hörspiele sind jedoch nach der Serie von Maritim Mangelware. Umso schöner also, dass uns Marc Gruppe und Stephan Bosenius in absolut zuverlässiger Regelmäßigkeit mit neuen/alten Geschichten versorgen. Und wo sich Maritim noch Freiheiten erlaubte, in dem sie beispielsweise Watsons Ehe komplett unter den Teppich kehrten und die beiden Männer als ältere Herrschaften darstellten, gehen die Jungs von Titania noch einen Schritt weiter, beziehungsweise zurück (im positiven Sinne). Denn der Hörer kommt in den Genuss einer absolut authentischen Vertonung, die bis ins Detail stimmig mit Doyles Lebenswerk ist. Was der Hörer in der vorliegenden Folge geboten bekommt ist ein äußerst spannendes Kammerspiel, das komplett im Wohnzimmer von Sherlock Holmes spielt (abgesehen von den Rückblicken natürlich) und dort schlussendlich auch gelöst wird. Außer dem knisternden Kaminfeuer gibt es also so gut wie keine Geräuschkulisse, auch musikalisch wird sich auf bekannte Geigenstücke beschränkt. Der Erfolg der Episode hängt also an den Sprechern, von denen gerade einmal sechs vertreten sind. Dabei spielt Regina Lemnitz als Mrs. Hudson, die einzige weibliche Rolle, die zudem verschwindend klein ausfällt. Elias und Joseph Openshaw werden von Horst Naumann und Max Schautzer dargestellt, haben aber ebenfalls vergleichsweise wenig Text. Den Löwenanteil bestreiten also Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes, Detlef Bierstedt in der Rolle von Dr. Watson und Jannik Endemann als John Openshaw. Alle drei Schauspieler liefern eine hervorragende Darbietung und spielen ihre Rollen mit sehr viel Hingabe und Authentizität. Sherlockianer kommen an dieser Hörspielserie einfach nicht vorbei. Zumal sie nicht nur absolut werkgetreu ist, sondern auch noch in chronologischer Reihenfolge erscheint. Aufmachung:Ertrugrul Edirne hat für diese Vertonung eine sehr stimmungsvolle und treffende Illustration geschaffen, die das Wohnzimmer des Meisterdetektivs zeigt, so wie es auch in den Geschichten beschrieben wird.Fazit:Herrlich konservative Holmes-Vertonung, in der die Sprecher ihr ganzes Können unter Beweis stellen dürfen und dies auch tun. 18. Mar. 2015 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. Sherlock Holmes
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