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Sherlock – Die Braut des Grauens

SHERLOCK - DIE BRAUT DES GRAUENS
FSK-Freigabe SHERLOCK - DIE BRAUT DES GRAUENS

(Originaltitel: Sherlock - The Abominable Bride)



Polyband Medien GmbH
DVD/Blu-ray - Folge 4, Krimi
Großbritannien 2015
FSK: ab 12, ca. 90 min.
EUR 13.99, Status: Jetzt bestellen

London, 1895
Sherlock Holmes und Dr. Watson kehren von einem brisanten Fall heim in ihre gemütliche Wohnung in der Baker Street 221b. Dort erwartet sie nicht nur überraschenderweise eine verschleierte Klientin, auch Inspektor Lestrade stattet ihnen einen Besuch ab. Während die Frage der Identität der Klientin schnell geklärt ist, stellt das Erscheinen des Inspektors von Scotland Yard den Meisterdetektiv vor ein größeres Rätsel. Denn was ist an dem Selbstmord einer offenkundig geistig verwirrten Braut vor mehreren Augenzeugen so brisant, dass es die Hilfe von Sherlock Holmes bedarf?
Dummerweise hat die vermeintlich Tote mehrere Stunden nach ihrem unschönen Ableben, ihren Gatten auf offener Straße erschossen. Unverzüglich statten Sherlock und John Watson der Braut im Leichenschauhaus einen Besuch ab, wo Tod und Identität der Mörderin zweifelsohne bestätigt werden. Der Meisterdetektiv ist sich sicher, dass kein Wiedergänger die blutige Tat begangen haben kann, doch um diesen Fall zu lösen, muss er begreifen wie sich sein ärgster Widersacher sich dem Zugriff des Todes hat entziehen können. Einen entscheidenden Hinweis bekommt Sherlock von seinem Bruder Mycroft. Aber erst der verzweifelte Hilferuf einer Aristokratin, deren Ehemann fünf Orangenkerne per Post erhalten hat und dem die vermeintliche Braut des Grauens erschienen ist, führt ihn auf die richtige Spur.

Meinung:

In Verbindung mit TV-Serien verwendet man gerne das Wort „Suchtpotenzial“, aber kaum eine Produktion hat es derart verdient, wie SHERLOCK, und dass nicht nur, weil der Protagonist in den Phasen des Stillstands, wenn ihn „der dumpfe Trott des Daseins mit Abscheu erfüllt“ gerne zu einer siebenprozentigen Kokainlösung greift. Aber wie Sherlock so treffend in dem vorliegenden Special bemerkt: er ist Konsument und nicht abhängig.
Nun, abhängig wird man von BBC's Geniestreich SHERLOCK wohl kaum werden, doch süchtig allemal. Nach jeder der bislang neun Folgen in Spielfilmlänge habe ich das Bedürfnis verspürt, sofort weiterzugucken, und aufgrund des enormen Medienechos werde ich nicht der einzige mit einem solchen „Problem“ sein.
Dummerweise hat die Souveränität und Genialität mit der Benedict Cumberbatch und Martin Freeman das Duo Holmes und Watson verkörpern dazu geführt, dass die beiden Schauspieler zu den gefragtesten Mimen überhaupt gehören. Hauptrollen in Blockbustern wie STAR TREK: INTO DARKNESS und DER HOBBIT belegen dies. Entsprechend beschäftigt sind die beiden Schauspieler und bereits bei Erscheinen der dritten Staffel war klar, dass die Wartezeit auf die vierte Staffel lang werden würde. Umso erfreulicher, dass es tatsächlich mit dem Special zum Jahreswechsel 2015/2016 geklappt hat, so dass die Geduld der SHERLOCKianer nicht allzu sehr strapaziert werden muss. Laut des Booklets sollen die Dreharbeiten für die vierte Staffel im Frühjahr 2016 beginnen, so dass die Filme erst 2017 erscheinen werden. Bis dahin hat man also Gelegenheit sich eingehend mit dem Special „Die Braut des Grauens“ zu beschäftigen und das hat genug liebevoll Details zu bieten, dass man es sich getrost mehrmals anschauen kann. Langweilig wird es so schnell jedenfalls nicht. Man bedenke nur, was die Macher für einen Aufwand betrieben haben, um einen Vormittag lang in der Baker Street des viktorianischen Londons zu drehen. Sämtliche Anwohner, Laden- und Lokalbesitzer wurden um ihre Mithilfe gebeten und welcher gestandene Londoner würde sie verweigern, wenn es darum geht eine Legende zum Leben zu erwecken?
Es ist sicherlich ein Stück weit Schwärmerei, zu behaupten, dass den Machern mit diesem Special ein weiterer Geniestreich gelungen ist, aber diese Schwärmerei ist keine Übertreibung und trifft den Nagel auf den Kopf.
Allein die Idee, das Erfolgsduo Cumberbatch und Freeman zurück in das Jahr 1895 zu katapultieren, ist sensationell, obwohl der gefeierter Sherlock-Darsteller zunächst alles anderes als angetan war von der Idee. Doch wer hat sich noch nicht gefragt, wie die beiden Schauspieler ihre Rollen in alter Tradition verkörpern würden?
Wie es den Verantwortlichen, allein voran Mark Gatiss und Steven Moffat, gelungen ist, trotzdem den Bogen zur eigentlichen Serie zu spannen, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.
Außerdem ist der Film vollgepackt mit Anspielungen und Huldigungen an das Original von Sir Arthur Conan Doyle. Angefangen bei der ersten Szene von „Eine Studie in Scharlachrot“, in der sich Holmes und Watson kennen lernen, bis hin zu den fünf Orangekernen und dem denkwürdigen Kampf zwischen Holmes und Moriarty an den Reichenbachfällen. Aber auch im Detail findet man immer wieder Verweise auf das großartige Werk Doyles. So wird dem Zuschauer hier ein beleibter Mycroft gezeigt, wie er auch in den Geschichten beschrieben wird. Von den fünf Orangenkernen und Watsons Hinweis auf die Schluderigkeit seines Hausmädchens ganz zu schweigen.
Verblüffend sind auch die Schlussfolgerungen von Sherlock und wie er den Fall letztendlich aufklärt, obwohl es zum Ende hin schon sehr surreal und verwirrend zugeht. Nichtsdestotrotz wird dem Zuschauer keine Sekunde langweilig, denn allein durch den genialen Wortwitz, der auch in der deutschen Synchronisation nichts von seinem Charme einbüßt, besitzt der Film einen hohen Unterhaltungswert. Auch die Situationskomik lockert die enorm spannende Handlung immer wieder gekonnt auf. Insbesondere die Szene im Diogenes Club, in der sich Holmes und Watson in Gebärdensprache mit dem Diener unterhalten, zeigt wie gut Cumberbatch und Freeman miteinander harmonieren.
Darüber hinaus gibt es aber keinen aus dem Cast, der keinen Gastauftritt im Special erhalten hat. Una Stubbs darf als Mrs. Hudson erneut ihre Empörung kundtun und Rupert Graves sieht mit seinem Backenbart zum Schießen aus. Louise Brealey (Hooper), Amanda Abbington (Mary) und Andrew Scott sind ebenfalls wieder mit von der Partie.
Am Ende aber steht man wieder vor demselben Problem wie zu Beginn: es reicht einfach immer noch nicht und man lechzt umso mehr nach neuem Stoff.

Aufmachung:

Immerhin haben sich die Macher nicht lumpen lassen und noch einmal gut eineinhalb Stunden Bonusmaterial dazugepackt, so dass man am Ende genau weiß, was sich wer bei welcher Szene eigentlich gedacht hat, und wie es überhaupt möglich war Sherlock über hundert Jahre in die Vergangenheit zu transportieren. Ein zwölfseitiges Booklet macht das Päckchen vollständig, das für jeden SHERLOCKianer eine wahre Offenbarung ist.

Fazit:

Raffiniert, intelligent und glänzend pointiert. Mit reichlich Wortwitz und dem Charme des viktorianischen Londons kehrt die Legende zurück zu ihren Wurzeln. Die Anspielungen auf Doyles Kanon lassen das Herz eines jeden Sherlockianers höher schlagen. Ein weiterer Geniestreich der Macher von SHERLOCK, der den bisherigen drei Staffeln in Nichts nachsteht.

25. Mar. 2016 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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