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Download & Podcast: Hörspiel Pool - Bayern 2 © Daniel Kluge
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Jede Zeit ist Hörspielzeit. Der Hörspiel Pool bietet Produktionen des Bayerischen Rundfunks zum Herunterladen.

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Hörspiel Pool A - Z

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Valère Novarina: Dem unbekannten Gott - 07.01.2017
Aus dem Französischen von Leopold von Verschuer / Mit Eva Brunner, Leopold von Verschuer, Tony de Mayer, Manuel Rösler / Realisation: Leopold von Verschuer / BR 2011 / Länge: 79.23 // La Chair de l'homme / Das Fleisch des Menschen, 2005 erschienen, ist mit 525 Seiten das bislang umfangreichste dramatische Werk von Valère Novarina. Kapitel XXV - Au dieu inconnu / "Dem unbekannten Gott" besteht aus einer Aufzählung von dreihundertundelf Gottesdefinitionen. Ein nicht endender Versuch, das Unaussprechliche in Worte zu fassen, der an die Grenzen des Denk- und Formulierbaren führt und ein schillerndes Kaleidoskop freilegt. Die zitierten Autoren reichen von der Antike über die Kirchenväter und Mystiker aller Religionen zur Moderne, von erklärten Agnostikern zu bekannten wie unbekannten Zeitgenossen. In Zeiten der Neubesinnung auf Religiosität weist dieser Text weit hinaus über jede ideologische Engführung. Er stellt ein Abenteuer menschlichen Denkens und der Sprache dar.
Aufgewachsen am Genfer See und in den Bergen, schreibt Novarina täglich seit 1958, veröffentlicht seit 1978 und wurde zu einer absolut singulären Stimme der Literatur und des Theaters in Frankreich. Sein Schreiben steht in seiner Unbedingtheit dem der Autoren der Art brut, Artaud und Jarry näher als jeder narrativen Konvention. Zirkus, Jahrmarkttheater, Mysterienspiel, Pinocchio und Louis de Funès, aber auch das japanische N?-Theater sind Referenzen, die er sich in seinen überschäumenden Sprachkunstwerken anverwandelt. Neologismen, verdrehte Grammatik, seitenlange Aufzählungen von Namen oder Ereignissen, Stehgreif- oder Kinderverse, Nachrichten im Stile von Tagesaktualitäten oder Schlachtenberichten, berufsspezifische Wendungen, Zitate quer durch die Geistesgeschichte, Politparolen, Werbesprüche – der gesamte Fundus der Sprache ist Gegenstand seines Schreibens, das die Vitalität des Sprechens jenseits bloßen Informationstransfers mobilisiert und ein Begreifen in anderen Tiefenschichten provoziert: ontologisches, welthaltiges Worttheater und vielstimmiger Roman théâtral.
Für die Übersetzung von Dem unbekannten Gott recherchierte Leopold von Verschuer jede einzelne Originalquelle der Zitate und holt dafür so viele Stimmen wie zitierte Autoren vors Mikrofon.
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[Audio]-Infos Datum: 07.01.2017
Länge: 01:19:47
Größe: 73.06 MB
Michael Farin: Mir geht nichts über mich! Oder: Wie sich Max Stirner die Welt dachte - 30.12.2016
Mit Nadeshda Brennicke, Marijam Agischewa, Gert Heidenreich, Jens Harzer, Wolfgang Hess / Komposition: zeitblom / Regie: Michael Farin / BR 2006 / Länge: 55'50 // Eine Kampfansage, eine Attacke war es, was Johann Caspar Schmidt im Jahre 1844 unter dem ominösen Autornamen Max Stirner und mit dem kryptischen Titel "Der Einzige und sein Eigentum" veröffentlichte. „Was soll nicht alles Meine Sache sein! Vor allem die gute Sache, dann die Sache Gottes, die Sache der Menschheit, der Wahrheit, der Freiheit, der Humanität, der Gerechtigkeit; ferner die Sache Meines Volkes, Meines Fürsten, Meines Vaterlandes; endlich gar die Sache des Geistes und tausend andere Sachen. Nur Meine Sache soll niemals Meine Sache sein.“ Wohl niemals zuvor hatte ein Philosoph ‚seine Sache’ mit einer solchen Ausschließlichkeit auf sich selbst zu stellen gewagt: „Jedes höhere Wesen über Mir, sei es Gott, sei es der Mensch, schwächt das Gefühl meiner Einzigkeit und erbleicht erst vor der Sonne dieses Bewußtseins.“ Die Reaktion folgte auf dem Fuße. Max Stirner erntete Häme, Hohn, Spott. ‚Heiland der Einzigkeit’ nannte man ihn, oder kurzerhand, wie Karl Marx und Friedrich Engels, ‚Sankt Max’. Immerhin widmeten die beiden Urväter des Kommunismus dem Urvater des individualistischen Anarchismus über 300 Seiten ihres Werkes Die deutsche Ideologie. Darin exemplifizierten sie ihre These, dass den Menschen „die Ausgeburten ihrer Köpfe über den Kopf gewachsen seien.“
Max Stirner scheint die schlimmsten Einschätzungen zu rechtfertigen, denn er hebelt mit seinem Hauptwerk nicht nur altgewohnte Denkstrukturen aus, er stellt auch jede gesellschaftliche, jede moralische Kategorie in Frage: Ich „bin durch Mich berechtigt zu morden, wenn Ich Mir’s selbst nicht verbiete.“ Ein Zernichter der Welt also? Albert Camus jedenfalls beschreibt ihn als einen ‚nihilistischen Rebellen’ im Rausch der Zerstörung: „So kündet auf den Ruinen der Welt das trostlose Lachen des königlichen Individuums den letzten Sieg des Geistes der Revolte.“ Stirner lässt sich aber ebensogut auch, wie in diesem Hörspiel, als Gastgeber eines Fests der Begriffe begreifen, als ein Jongleur der Bedeutungen, ein gewiefter Experte des Lebens, als einer, der mit seinem Dämon d’accord ist. Dank der Musik von Zeitblom verschmelzen seine Sätze dann mit denen von Hegel, Marx/Engels und Panizza zu einem Blues mit wechselnden Mustern und Schatten, perkussiven Schrägheiten, Gitarrenriffs, elektronischem Flirren, tiefen Dub-Bässen, wechselnden Tempi und Tonarten, zu einer seltsamen undurchdringlichen Mixtur – zu einem Wort/Welt-Gewitter.
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[Audio]-Infos Datum: 30.12.2016
Länge: 00:56:15
Größe: 51.51 MB
Andreas Ammer: Eigentum am Lebenslauf. Das Gesamte im Werk des Alexander Kluge - 23.12.2016
Mit Alexander Kluge, Andreas Ammer / Komposition: Console/Martin Gretschmann / Realisation: Andreas Ammer / BR 2007 / Länge: 53'59 // Alexander Kluge hat in seinem Leben viel erzählt. Lebensläufe hießen die Geschichten, mit denen der spätere Filmemacher und Fernsehgestalter Anfang der 60er Jahre erstmals als Schriftsteller öffentlich auftrat. Sie seien "teils erfunden, teils nicht erfunden. Zusammen ergeben sie eine traurige Geschichte." Als am Ende des Jahrtausends dann Kluge sein ‚summum opus’, die vieltausendseitige Chronik der Gefühle vorlegte, trug deren zweite Hälfte immer noch den gleichen lakonischen Titel: Lebensläufe. Die Geschichten ergaben die traurige Geschichte des 20. Jahrhunderts (beginnend mit dem Urknall).
Viel mehr jedoch hat Alexander Kluge in seinem Leben erzählen lassen: In seinen TV-Magazinen ist er der geduldige Zuhörer, ein elektronischer Sokrates, der jeden seiner Gäste bis an die Grenze des Erträglichen davon erzählen lässt, was ihr Leben und die gesamte Welt im Innersten zusammenhält. Erzählen / lassen. Für Eigentum am Lebenslauf hat Andreas Ammer diese beiden Facetten des Alexander Kluge dialektisch zusammengefügt und daraus ein Hörspiel produziert.
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[Audio]-Infos Datum: 23.12.2016
Länge: 00:54:23
Größe: 49.80 MB
Roland Reuß/Julian Doepp: Kafkas "Process" als Handschrift - 19.12.2016
Roland Reuß (Herausgeber der historisch-kritischen
Franz-Kafka-Ausgabe) im Gespräch mit Julian Doepp / BR 2010 // "Ich schreibe seit ein paar Tagen ... mein regelmäßiges, leeres, irrsinniges, junggesellenmäßiges Leben hat eine Rechtfertigung", notiert Franz Kafka im August 1914 in sein Tagebuch. Nicht lange danach erwähnt er zum ersten Mal den "Process". Der Akt des Schreibens an dem Romanfragment dokumentiert sich in der historisch-kritischen Edition. Denn die Faksimiles und Transkriptionen von Kafkas Handschrift zeigen keinen linearen, abgeschlossenen Text, sondern offenbaren den "Process" als work in progress. In einem ausführlichen Gespräch mit Roland Reuß, der die Edition unter Mitarbeit von Peter Staengle herausgegeben hat, wird deutlich, welche Entscheidungen für das editorische Vorgehen ausschlaggebend waren - angesichts einer Textüberlieferung, aus der sich viele Fragen ergeben: Wie erkennt man ein unvollendetes Kapitel? Warum hat Kafka versucht, Anfang und Ende des Romans gleichzeitig zu verfassen? Verändert sich der Stil eines Autors, wenn er sich beim Schreiben dem unteren Seitenrand nähert? Und ist es Zufall, dass die Initialen der Romanfigur Frau Bürstner mit denen von Kafkas Ex-Verlobter Felice Bauer identisch sind? Die Versuchung, eindeutige Antworten auf diese und ähnliche Fragen zu konstruieren, ist groß. Gerade die Wissenslücken aber, so zeigt die Edition von Reuß und Staengl, führen in das Abenteuer, sich auf die Auseinandersetzung mit der Handschrift einzulassen, auf durchgestrichene Sätze, nicht nummerierte Kapitel und das Schwanken des Autors. Das Für und Wider von Leseausgaben kommt hier ebenso zur Sprache wie die Umsetzung des Editionskonzepts in eine Hörspielfassung.
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[Audio]-Infos Datum: 19.12.2016
Länge: 00:57:48
Größe: 52.93 MB
Klaus Wagenbach/Julian Doepp: Leben mit Kafka - 19.12.2016
Klaus Wagenbach (Verleger) im Gespräch mit Julian Doepp / BR 2010 // Der Legende nach geschah es im Sommer 1950, dass Klaus Wagenbach den ersten Satz von Franz Kafkas "Process" las. Als Lehrling im S.-Fischer-Verlag sollte er den Umfang eines schlecht gedruckten, braunen Buches schätzen, das der Verlag neu herausbringen wollte. Das Zeilenzählen führte zu einer Lektüre, die sein Leben veränderte. Von der Dissertation, die 1958 erschien und die Jugend des Schriftstellers dokumentiert, über eine Begegnung mit Max Brod und ausgedehnte Forschungsreisen bis zur weltweit größten Sammlung von Kafka-Porträts, die er in einem Kästchen aufbewahrt. Anders als viele Forscher hat Klaus Wagenbach von Anfang an die materiellen Lebensumstände des Dichters in Augenschein genommen: Gegenstände und Fotografien ebenso wie Wohn- und Ferienorte, für den Arbeitgeber erstellte Berichte oder das sogenannte Familiantenbuch der Kafkas. Seine Veröffentlichungen waren einschneidende Ereignisse. In seiner Dissertation stellte Wagenbach erstmals den ‚linken’ Kafka vor und veränderte das gewohnte Bild vom ewig schwermütigen Autor, als er 1983 im eigenen Verlag eine überbordende Bildmonographie herausgab - mit einem lachenden Kafka auf der Titelseite. Wagenbach beschreibt sich heute selbst als „dienstälteste aller Kafka-Witwen“ und wandelt, mit 80 Jahren, noch immer auf den Spuren dieses „seltsamen Heiligen“.
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[Audio]-Infos Datum: 19.12.2016
Länge: 00:41:29
Größe: 37.98 MB
Klaus Buhlert: "Erkunden, was der Text macht" - Zur Hörspielinszenierung von Frank Kafka: Der Process - 19.12.2016
Klaus Buhlert (Regisseur) im Gespräch mit Julian Doepp / BR 2010
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[Audio]-Infos Datum: 19.12.2016
Länge: 00:26:27
Größe: 24.23 MB
Eran Schaerf: Sie hörten Nachrichten - 16.12.2016
Mit Peter Veit / Realisation: Eran Schaerf / BR 2005 / Länge: 26'22 // "Sie hörten Nachrichten". Aber was hören wir denn in Eran Schaerfs gleichnamigem Hörspiel? Keine Nachrichten, die morgen schon Schnee von gestern sind. Wir hören etwas, als ob es schon einmal gewesen wäre, während wir gleichzeitig das Hören selbst als Vergegenwärtigung eines schon vorher Gewesenen begreifen, das von neuem möglich wird. Das liegt nicht nur daran, dass Schaerf seine Nachrichten sorgfältig auswählt, die allesamt gegenwärtige Konflikte berühren, wie sie die Rechtsprechung in Frage stellen. Es liegt vor allem auch daran, wie Schaerf seine Nachrichten kombiniert, unterbricht und dort weitererzählt, wo sich die Grenzen der Genres, der Nachrichten und des Hörspiels, der Wirklichkeit und der Fiktion verwischen und unsere Maßstäbe ins Rutschen bringen. Im Gegensatz zu den Nachrichten, gibt Schaerfs Hörspiel uns nicht nur das, was gewesen ist und uns mit Ohnmacht und Ressentiment erfüllt. Dieses Hörspiel ist ein sowohl ernsthaftes als auch vergnügliches Nachrichtengedächtnis, das auch das Gewesene wieder mit Möglichkeit auflädt. Während wir zuhören, begreifen wir, wie etwas möglich wurde, und dass alles, selbst das, was wir gerade hören, möglich ist. In Schaerfs Nachrichten geht es nicht darum, die Wirklichkeit, von der sie berichten, wahrscheinlich zu machen. Es geht darum, sie wieder möglich werden zu lassen durch eine Berichterstattung, die ihre Technik der Montage in den Vordergrund rückt. Die Wirklichkeit selbst wird zu einer Montage von Möglichkeiten und das heißt, dass wir in sie eingreifen können.
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[Audio]-Infos Datum: 16.12.2016
Länge: 00:26:46
Größe: 24.51 MB
Fragen für alle - Fragen an die Macherinnen - Mit Heike Geißler/Anke Dyes - 09.12.2016
Heike Geißler (Autorin) und Anke Dyes (Künstlerin) im Gespräch mit Christine Grimm.
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[Audio]-Infos Datum: 09.12.2016
Länge: 00:23:50
Größe: 21.83 MB
Heike Geißler/Anke Dyes: Fragen für alle - 09.12.2016
Beate Himmelstoß, Peter Veit sowie 47 Fragende und Befragte / Realisation: Heike Geißler/Anke Dyes / BR 2016 / Länge: 51'50 // "Wie spät ist es? Sind Sie gerade allein? Sind Sie froh dort zu sein, wo Sie gerade sind?
Wäre es jetzt bereits Zeit für ein wenig Alkohol? Was fehlt? Kann ein guter Tag schlecht beginnen?" Fragen können offen sein oder geschlossen, allgemein oder speziell, sachlich oder persönlich. Fragen irritieren oder motivieren. Sie sind suggestiv, rhetorisch, paradox, aber auch pragmatisch, direkt, humorvoll. Sie können Antworten provozieren, Ratlosigkeit und neue Fragen. Sie können die Augen öffnen für die Welt, oder den Befragten auf sich selbst zurückwerfen. Sie speisen sich aus dem Staunen, der Neugier und der Unwissenheit, genauso aber auch aus Macht, Hierarchien und Hilflosigkeit. So vielfältig und vielschichtig Fragen sind, so wichtig bleibt eines: Dass sie gestellt werden. Und deshalb haben die Autorin Heike Geißler und die Künstlerin Anke Dyes ein scheinbar nicht enden wollendes Fragenkonvolut zusammengestellt, mit dem sie Bekannte, Passanten und den Hörer ihres Hörspiels konfrontieren. "Fragen für alle" stellt Fragen zu allem: Person, Gesellschaft, Politik, Medien, Moral und noch vielem mehr. In Straßeninterviews und Gesprächen untersuchen die Autorinnen die Welt, die Gefragten, den Fragenden und das Medium der Frage selbst. So heterogen die Ausgangslage ist, so divergent sind denn auch die Antworten in den Originaltönen, den Studioaufnahmen und im Kopf des Hörers, der immer mit angesprochen ist. In ihnen eröffnen sich weniger eindeutige Standpunkte, als vielmehr in Gang gesetzte Prozesse der Reflexion oder Destabilisierung und Versuche, Orientierung zu gewinnen. Fragen als vielleicht besonders zeitgemäße Form, über uns, unsere Gesellschaft und unsere Zeit Erkenntnis zu gewinnen.
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[Audio]-Infos Datum: 09.12.2016
Länge: 00:52:15
Größe: 47.84 MB
Klaus Ramm: Die Welt im Wort entdecken - Helmut Heißenbüttel - der Autor als Rezensent - 02.12.2016
Mit Bernt Hahn, Klaus Ramm / BR 2016 / Länge: 71'40 // Der Büchnerpreisträger Helmut Heißenbüttel war eine der prägenden Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegsliteratur, auch zur Erneuerung des Hörspiels hat er mit seinem akustischen Werk und seinen programmatischen Essays entscheidende Impulse gegeben. Zwanzig Jahre nach seinem Tod porträtiert ihn Klaus Ramm aus einer ganz anderen Perspektive: Heißenbüttel war zugleich ein leidenschaftlicher Leser und unorthodoxer Literaturkritiker, der in dem eher bieder-konventionell orientierten literarischen Klima der fünfziger und sechziger Jahre den Blick öffnete auf Ungewohntes, Unabgesichertes und unbekannt Gebliebenes: auf die europäische und amerikanische Moderne ebenso wie auf die durch die Nazizeit verschütteten Traditionen und die avancierten Neuansätze der deutschen Literatur. Seine Rezensionen sind - wie seine Hörspiele - überzeugende Plädoyers für eine andere, offenere, risikoreichere Wahrnehmung der Welt durch Sprache und durch Literatur.
Bernt Hahn liest ausgewählte Kritiken zu Uwe Johnson, Alexander Kluge, Franz Mon, Charles Olson, Andy Warhol und anderen aus dem Band Zur Lockerung der Perspektive.
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[Audio]-Infos Datum: 02.12.2016
Länge: 01:12:05
Größe: 66.00 MB
Virginia Woolf: Zum Leuchtturm (3/3) Der Leuchtturm - 27.11.2016
Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Mit Zoe Hutmacher, Wiebke Puls, Irina Wanka, Walter Hess, Caroline Ebner, Sven Gey, Karolina Horster / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Ulrike Haage / Regie: Katja Langenbach / BR 2016 / Länge: 47'14 // Zum Leuchtturm ist Virginia Woolfs fünftes literarisches Experiment und liegt damit so zentral in ihrem Schaffen, wie der strukturgebende Baum, den die Protagonistin Lily Briscoe ganz entschieden in die leere Mitte ihres Bildes setzt, um es zu vollenden. Vier Romane liegen vor diesem Buch und vier werden ihm noch folgen. Für die Autorin war es ihr wichtigstes Werk, in dem sie nichts weniger fassen wollte als „das Tragische, das Komische, die Leidenschaft und das Lyrische“. Mehr noch als in Mrs. Dalloway oder Jacobs Zimmer, arbeitet Woolf hier an der Verschränkung und Verdichtung von Zeit-, Gefühls- und Erlebnisebenen. Am Anfang steht die Frage des kleinen James Ramsay, ob die für den nächsten Tag geplante Segeltour zum Leuchtturm stattfinden wird. Das Wetter verhindert den Ausflug. Zehn Jahre vergehen bis zur Erfüllung seines Kindheitstraums, womit der Roman endet. Anhand der Erlebnisse der Familie Ramsay und einiger Freunde in einem schottischen Ferienhaus, verschachtelt Woolf die Gleichzeitigkeit und Unordnung von unmittelbar erfahrenem und reflektiertem Leben. Sie kontrastiert einen auf die Menschen gerichteten Blickcluster mit der vom menschlichen Schicksal ungerührt fortschreitenden Zeit, in der Kriege und menschliche Tragödien nur winzige, unwichtige Episoden darstellen. Diese Perspektive ist akustisch markiert vom Geräusch der am Strand sich brechenden Wellen, was gleichzeitig bedrohlich und beruhigend wirkt. Virginia Woolf wusste früh, dass dieser Roman vom Klang des Meeres unterlegt sein sollte und es scheint, als habe sich die Autorin so auch in einen Schreibrhythmus gewiegt, der sie in ihre Kindheit zurückführte. Mr. und Mrs. Ramsay sind den Eltern der Autorin nachempfunden: Julia Stephen, der charismatischen, früh verstorbenen Mutter und Leslie Stephen, dem cholerischen Vater und einflussreichen Schriftsteller. Wenn dieses Werk auch von Woolfs emotionaler Ambivalenz gegenüber den Eltern angetrieben wird, so lässt es das Autobiografische doch weit hinter sich. Die Autorin verdichtet ihr Nachdenken über das eigene Leben ins Universale, indem sie eine Reihe von Gegensätzen untersucht: männlich / weiblich, Leben / Tod, Kreativität (Malen, Schreiben, Reden) / steriler Egozentrismus, Vergänglichkeit des Augenblicks / Schaffen einer dauerhaften Erfahrung. Diese Dualismen bettet Woolf in die drei Teile ihres Romans ein, von denen der erste an einem Nachmittag und Abend spielt, der zweite zehn Jahre umfasst, in denen fast ausschließlich das Haus Protagonist der Erzählung ist und der dritte einen langen Vormittag darstellt. Zum Leuchtturm wird von Natur- und Alltagsgeräuschen getragen, von Gesprächsfetzen oder erinnerten Stimmen, die dieses Textgebilde schon beim Lesen emotional zum Leuchten bringen. Im Radio kommen sie zu sich.
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[Audio]-Infos Datum: 27.11.2016
Länge: 00:47:21
Größe: 43.35 MB
Virginia Woolf: Zum Leuchtturm (2/3) Zeit vergeht - 20.11.2016
Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Mit Zoe Hutmacher, Wiebke Puls, Irina Wanka, Elisabeth Schwarz, Caroline Ebner, Peter Brombacher, Julia Loibl, Christian Löber / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Ulrike Haage / Regie: Katja Langenbach / BR 2016 / Länge: 49'16 // Zum Leuchtturm ist Virginia Woolfs fünftes literarisches Experiment und liegt damit so zentral in ihrem Schaffen, wie der strukturgebende Baum, den die Protagonistin Lily Briscoe ganz entschieden in die leere Mitte ihres Bildes setzt, um es zu vollenden. Vier Romane liegen vor diesem Buch und vier werden ihm noch folgen. Für die Autorin war es ihr wichtigstes Werk, in dem sie nichts weniger fassen wollte als „das Tragische, das Komische, die Leidenschaft und das Lyrische“. Mehr noch als in Mrs. Dalloway oder Jacobs Zimmer, arbeitet Woolf hier an der Verschränkung und Verdichtung von Zeit-, Gefühls- und Erlebnisebenen. Am Anfang steht die Frage des kleinen James Ramsay, ob die für den nächsten Tag geplante Segeltour zum Leuchtturm stattfinden wird. Das Wetter verhindert den Ausflug. Zehn Jahre vergehen bis zur Erfüllung seines Kindheitstraums, womit der Roman endet. Anhand der Erlebnisse der Familie Ramsay und einiger Freunde in einem schottischen Ferienhaus, verschachtelt Woolf die Gleichzeitigkeit und Unordnung von unmittelbar erfahrenem und reflektiertem Leben. Sie kontrastiert einen auf die Menschen gerichteten Blickcluster mit der vom menschlichen Schicksal ungerührt fortschreitenden Zeit, in der Kriege und menschliche Tragödien nur winzige, unwichtige Episoden darstellen. Diese Perspektive ist akustisch markiert vom Geräusch der am Strand sich brechenden Wellen, was gleichzeitig bedrohlich und beruhigend wirkt. Virginia Woolf wusste früh, dass dieser Roman vom Klang des Meeres unterlegt sein sollte und es scheint, als habe sich die Autorin so auch in einen Schreibrhythmus gewiegt, der sie in ihre Kindheit zurückführte. Mr. und Mrs. Ramsay sind den Eltern der Autorin nachempfunden: Julia Stephen, der charismatischen, früh verstorbenen Mutter und Leslie Stephen, dem cholerischen Vater und einflussreichen Schriftsteller. Wenn dieses Werk auch von Woolfs emotionaler Ambivalenz gegenüber den Eltern angetrieben wird, so lässt es das Autobiografische doch weit hinter sich. Die Autorin verdichtet ihr Nachdenken über das eigene Leben ins Universale, indem sie eine Reihe von Gegensätzen untersucht: männlich / weiblich, Leben / Tod, Kreativität (Malen, Schreiben, Reden) / steriler Egozentrismus, Vergänglichkeit des Augenblicks / Schaffen einer dauerhaften Erfahrung. Diese Dualismen bettet Woolf in die drei Teile ihres Romans ein, von denen der erste an einem Nachmittag und Abend spielt, der zweite zehn Jahre umfasst, in denen fast ausschließlich das Haus Protagonist der Erzählung ist und der dritte einen langen Vormittag darstellt. Zum Leuchtturm wird von Natur- und Alltagsgeräuschen getragen, von Gesprächsfetzen oder erinnerten Stimmen, die dieses Textgebilde schon beim Lesen emotional zum Leuchten bringen. Im Radio kommen sie zu sich.
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[Audio]-Infos Datum: 20.11.2016
Länge: 00:49:22
Größe: 45.21 MB
Virginia Woolf: Zum Leuchtturm (1/3) Die Tür aus Glas - 13.11.2016
Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Mit Zoe Hutmacher, Wiebke Puls, Irina Wanka, Krista Posch, Walter Hess, Caroline Ebner, Shenja Lacher, Julia Loibl, Christian Löber, Peter Brombacher, Moritz Zehner / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Ulrike Haage / Regie: Katja Langenbach / BR 2016 / Länge: 51'23 // Zum Leuchtturm ist Virginia Woolfs fünftes literarisches Experiment und liegt damit so zentral in ihrem Schaffen, wie der strukturgebende Baum, den die Protagonistin Lily Briscoe ganz entschieden in die leere Mitte ihres Bildes setzt, um es zu vollenden. Vier Romane liegen vor diesem Buch und vier werden ihm noch folgen. Für die Autorin war es ihr wichtigstes Werk, in dem sie nichts weniger fassen wollte als „das Tragische, das Komische, die Leidenschaft und das Lyrische“. Mehr noch als in Mrs. Dalloway oder Jacobs Zimmer, arbeitet Woolf hier an der Verschränkung und Verdichtung von Zeit-, Gefühls- und Erlebnisebenen.
Am Anfang steht die Frage des kleinen James Ramsay, ob die für den nächsten Tag geplante Segeltour zum Leuchtturm stattfinden wird. Das Wetter verhindert den Ausflug. Zehn Jahre vergehen bis zur Erfüllung seines Kindheitstraums, womit der Roman endet. Anhand der Erlebnisse der Familie Ramsay und einiger Freunde in einem schottischen Ferienhaus, verschachtelt Woolf die Gleichzeitigkeit und Unordnung von unmittelbar erfahrenem und reflektiertem Leben. Sie kontrastiert einen auf die Menschen gerichteten Blickcluster mit der vom menschlichen Schicksal ungerührt fortschreitenden Zeit, in der Kriege und menschliche Tragödien nur winzige, unwichtige Episoden darstellen. Diese Perspektive ist akustisch markiert vom Geräusch der am Strand sich brechenden Wellen, was gleichzeitig bedrohlich und beruhigend wirkt. Virginia Woolf wusste früh, dass dieser Roman vom Klang des Meeres unterlegt sein sollte und es scheint, als habe sich die Autorin so auch in einen Schreibrhythmus gewiegt, der sie in ihre Kindheit zurückführte. Mr. und Mrs. Ramsay sind den Eltern der Autorin nachempfunden: Julia Stephen, der charismatischen, früh verstorbenen Mutter und Leslie Stephen, dem cholerischen Vater und einflussreichen Schriftsteller. Wenn dieses Werk auch von Woolfs emotionaler Ambivalenz gegenüber den Eltern angetrieben wird, so lässt es das Autobiografische doch weit hinter sich. Die Autorin verdichtet ihr Nachdenken über das eigene Leben ins Universale, indem sie eine Reihe von Gegensätzen untersucht: männlich / weiblich, Leben / Tod, Kreativität (Malen, Schreiben, Reden) / steriler Egozentrismus, Vergänglichkeit des Augenblicks / Schaffen einer dauerhaften Erfahrung. Diese Dualismen bettet Woolf in die drei Teile ihres Romans ein, von denen der erste an einem Nachmittag und Abend spielt, der zweite zehn Jahre umfasst, in denen fast ausschließlich das Haus Protagonist der Erzählung ist und der dritte einen langen Vormittag darstellt. Zum Leuchtturm wird von Natur- und Alltagsgeräuschen getragen, von Gesprächsfetzen oder erinnerten Stimmen, die dieses Textgebilde schon beim Lesen emotional zum Leuchten bringen. Im Radio kommen sie zu sich.
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[Audio]-Infos Datum: 13.11.2016
Länge: 00:51:30
Größe: 47.15 MB
Ingo Schulze: Augusto, der Richter - 11.11.2016
Mit Paul Herwig, Christian Redl, Judith Rosmair, Krista Posch u.a. / Regie: Ulrich Lampen / MDR/BR 2016 / Länge: 65'14 // Einem deutschen Schriftsteller, mit Frau und Töchtern zu Gast in der Villa Massimo, reißt beim Fußballspielen die Achilles-Sehne, nach der Operation steckt er wochenlang im Haus fest. Umso größer die Freude, als er sich zum ersten Mal wieder zu Fuß in die Stadt wagt. Übermütig beschließt er, gleich die nötigen Besorgungen zu machen - der Supermarkt ist ganz in der Nähe. Nur, dass er den ausliegenden Köstlichkeiten unter diesen Umständen noch schwerer widerstehen kann als sonst! Bald bekommt er den Wagen kaum noch vom Fleck, dafür melden sich die Schmerzen im Bein wieder. Wie soll er das alles jemals nach Hause schaffen? Da kommt dieser Augusto wie gerufen - ein Rumäne, wie sich herausstellt, mit grüner Warnweste überm ausgewaschenen Shirt. Ist er, wie er unterwegs behauptet, ebenfalls Schriftsteller? Fesselnd erzählen kann er jedenfalls: Nämlich von den schier unglaublichen Erlebnissen der vergangenen Nacht. Zuerst hatte er nur einer reichen Signora beim Transport der Einkäufe geholfen. Doch dann in ihrem Palazzo werden ganz andere Dienste von ihm erwartet. Denn die drei Grazien, die dort residieren, geben ein Fest. Dazu einen Tanzwettstreit - nach jeder Runde wird ein Paar abgewählt. Und
Augusto, gebadet und in duftende Gewänder gehüllt, ist der Richter. Doch als das Fest in eine Orgie von Sex und Gewalt mündet, bricht Augusto ab. Will der Schriftsteller ihn deshalb unbedingt noch einmal treffen? Oder wegen der zwei Fünfzig-Euro-Scheine, die aus seinem Portemonnaie verschwunden sind? Oder weil er nicht damit zurechtkommt, dass der Eine lebt wie im Paradies auf Erden, und der Andere ihm die Schlemmereien trägt?
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[Audio]-Infos Datum: 11.11.2016
Länge: 01:05:20
Größe: 59.82 MB
Römische Nächte und ihre Erzähler - Mit Ingo Schulze - 11.11.2016
Ingo Schulze (Autor) im Gespräch mit Marie Schoeß. BR 2016
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[Audio]-Infos Datum: 11.11.2016
Länge: 00:13:57
Größe: 12.78 MB
Malen nach Vokalen -Mit Karl Bruckmaier - 04.11.2016
Karl Bruckmaier im Gespräch mit Marie Schoeß (BR 2016)
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[Audio]-Infos Datum: 04.11.2016
Länge: 00:22:39
Größe: 20.74 MB
Karl Bruckmaier: Jedenfalls Krähen - Ein Hörspiel für Peter Weiss - 04.11.2016
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[Audio]-Infos Datum: 04.11.2016
Länge: 00:41:50
Größe: 38.31 MB
Wolfgang Müller: Intervallum - Eine Hommage an die Pause - 28.10.2016
Mit Claudia Urbschat-Mingues, Felix Müller, Wolfgang Müller, Ernst Mitzka, Chris Dreier, Carola Regnier, Charlotte Simon, Gudrun Gut / Realisation: Wolfgang Müller / BR 2016 / Länge: 54'41 // In einem 1928 publizierten Buch über Valeska Gert finden sich 26 Tanzfiguren, die von der Tänzerin selbst ausgeführt werden: Tod, Nervosität, Sport, Vergnügte Verzweiflung, Canaille, Alt-Paris, Zirkus und auf Seite 48 ein ganzseitiges Foto mit dem Titel "Pause". Die 1892 in Berlin geborene Valeska Gert beschäftigte sich während der Zwanziger Jahre intensiv mit den Brüchen der Moderne. Dabei setzte sie sich mit dem Unmittelbaren, Übersehenen, Vergessenen, Unwiederholbaren, Alltäglichen und Verdrängten auseinander. Was in jener Zeit Walter Benjamin in der Sprache erforschte, nämlich das begrifflich nicht Fixierbare dennoch sprachlich einzuholen, das unternahm Valeska Gert mit dem Körper und seinen Bewegungen. Vom modernen Tanz ausgehend, erweiterte sie die Grenzen des noch jungen Genres mit sogenannten Tontänzen sowie mit Prä-Formen von Vokal-Art, Happening und Performance. Die Art und Weise, mit der die Avantgardistin die Fragmente ihrer Beobachtungen zu neuen Einheiten zusammenfügte, machte diese in grotesker Gestalt oft erst wahrnehmbar. Valeska Gert: „Transparenz bedeutet: Das Reale wird durchsichtig. Ich vergeistige Stoff.“ Gerts Tanzfigur Pause diente Wolfgang Müller als Anregung für sein Hörspiel Intervallum – eine Hommage an die Pause. In seiner akustischen Exkursion setzt Müller zum einen Valeska Gerts wenig bekanntes Tanzkonzept Pause aus dem Jahr 1919 in Beziehung zu einem anderen radikalästhetischen Kunstwerk des 20. Jahrhunderts: Marcel Duchamps berühmtes Objekt Fountain aus dem Jahr 1917. Beide Kunstwerke sind ausschließlich über Reproduktionen in Form von Fotografien, Druckwerken und Sprache überliefert. Zum anderen nähert sich Müller Valeska Gert mit künstlerischen Mitteln und stellt ihr kompromissloses und visionäres Schaffen in einen zeitgenössischen Kontext. Er erinnert an eine Musik(er)pause, die er 1984 mit seiner Gruppe Die Tödliche Doris während einer Modenschau in Westberlin inszenierte. Sie war zugleich Arbeits- und Vesperpause. Mit einer poetischen Logopädin trainiert Müller die Stimmbänder mit Sätzen voll kurzer oder langer Pausen, er spricht mit einem Zeitzeugen über die Künstlerin Valeska Gert und ein Song aus Geräuschen des WCs bei der Toilettenpause im ICE leitet über zu den 361 Sprechpausen in Andy Warhols Roman „A“ von 1969. Mit Wortfragmenten aus diesem Roman füllte 1982, vier Jahre nach dem Tod von Valeska Gert Die Tödliche Doris ihren Song In der Pause. Rastlose Stimmen suchen Orte der Freiheit.
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[Audio]-Infos Datum: 28.10.2016
Länge: 00:55:23
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Die intermediale Künstlerin Valeska Gert - Mit Wolfgang Müller - 28.10.2016
Wolfgang Müller (Künstler) im Gespräch mit Christine Grimm / BR 2016
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[Audio]-Infos Datum: 28.10.2016
Länge: 00:33:34
Größe: 30.74 MB
Rainald Goetz: loslabern - 23.10.2016
Mit Rainald Goetz / Realisation: Leopold von Verschuer / BR/intermedium rec. 2010 / Länge: 53'08 // Eine Art monologisches Sprechen hebt an, es ist die Stimme des Autors, die zu hören ist. Es ist die am Mikrofon stattfindende Wiederbegegnung bzw. Selbstkonfrontation mit dem eigenen, Monate zuvor entstandenen und mittlerweile in Buchform vorliegenden Text, der seinen Anfang nimmt in der Beschreibung eines initiatorischen Moments, und zwar exakt des Moments, der von der Empfindung und Denkbewegung zur Schreibaktion führt. "In einer Aufwallung von Direktheit und quasi sinnfreier Intentionalität hatte der Höllor, die Arme von sich werfend himmelwärts, ausgerufen: LOSLABERN: Traktat, Traktat über den Tod, über Wahn, Sex und Text, und, erheitert von diesem soeben durch ihn hindurchgefahrenen Expressivitätsereignis: Bericht!" Es ist keine Autorenlesung, die im Studio aufgezeichnet wird. Aber auch kein dramatisches Sprechen, kein Inszenieren, kein verkünsteltes Adaptieren des Textes ins akustische Medium – und auch kein Hörspielmonolog. Die eigenen Interpretations- oder Rezitationsansätze des Autors und die im Studio gebotenen Möglichkeiten, in schmaler Differenz akustische Räume zu eröffnen, kennzeichnen das Konzept der Produktion.
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[Audio]-Infos Datum: 23.10.2016
Länge: 00:53:14
Größe: 48.75 MB
Elfriede Jelinek: Neid (10/10) - 14.10.2016
Mit Sophie Rois, Elfriede Jelinek / Komposition: Frode Haltli/Maja Ratkje / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 // Fortsetzungsroman, Bekenntnisliteratur, Künstlerinnenroman, Autobiografie, Internet-Tagebuch - Elfriede Jelineks Literatur sträubt sich seit jeher gegen eindeutige Zuschreibungen und mit ihrem Roman "Neid" ist das nicht anders. Zwischen dem 3. März 2007 und dem 24. April 2008 hat die Autorin ca. 936 Seiten Text unter der Gattungsbezeichnung „Privatroman“ online gestellt. Privat ist der Text zunächst deshalb, weil er unabhängig von einem Verlag direkt dem Leser übereignet wird. Dieser soll das Werk gar nicht erst ausdrucken, sondern laut Gebrauchsanweisung am Bildschirm eines Computers, eines E-Books oder am Display eines Handys lesen, kurz: damit machen, was er will. Ein Privatroman ist "Neid" aber auch, weil die Autorin sehr umfangreich Aspekte der eigenen Biografie in den Text mit einbezogen hat. Elfriede Jelinek ist mehr denn je anwesend in ihrem Text, dies aber auch nur deshalb, weil er sich aufgrund seines Erscheinens im Internet als vorhanden und abwesend zugleich erweist, jederzeit im weltweiten Netz verschwinden oder daraus entfernt werden kann. „Gespensterhaft“ nennt Jelinek diese Erscheinungsform, die Autorin, Erzählerin, den Roman und die darin enthaltenen figuralen Restbestände und Themen eint. Untot sind die Ich-Erzählerin, ihre Hauptfigur Brigitte K. oder auch die Opfer in der nationalsozialistischen Vergangenheit des Ortes Erzberg, dem fiktiven Schauplatz des Romans. Hier wird nach dem Niedergang des Erzbergbaus und dem Abbau von Arbeitsplätzen um Einwohner und Touristen gekämpft. Vorlage ist Eisenerz in der Steiermark, dessen Bemühungen um Fremdenverkehr im Text in den grotesken Gegensatz zur österreichischen Einwanderungspolitik oder dem sogenannten Eisenerzer Todesmarsch gerückt werden, bei dem 1945 mehrere tausend Juden umkamen. In Erzberg lebt auch Brigitte K., Geigenlehrerin, betrogene Ehefrau, hintergangene Geliebte und phantomhafte Protagonistin des Romans. Ihre Existenz als lebende Tote und schließlich Mörderin scheint in Neid ebenso auf, wie aktuelles Geschehen, etwa die Fälle Natascha Kampusch oder Amstetten. Im Redefluss der Erzählerin bleibt wenig unberührt, das Erzählte aber letztlich hinter dem Erzählen selbst zurück. "Neid" ist vor allem Rede-Roman: Stilisierte Mündlichkeit, ausgestellte Zerstreutheit, ständiges Neu-Ansetzen, Abschweifen und das Unterlaufen von Gliederungseinheiten wie Kapitel und Unterkapitel markieren die Verweigerung eines Heimischwerdens in intakter Erzählung oder Eindeutigkeit. Das sprechende Ich blickt zwar auf die es umgebende Welt und hält dieser den Spiegel vor. Die Sprecherin wird im ausgefeilten Redeschwall aber vor allem zur permanenten Beobachterin ihrer selbst. In der Hörspielfassung des Bayerischen Rundfunks leiht Sophie Rois diesem performativen Erzählen ihre Stimme und überführt die Sprache des Romans vom flüchtigen Internet-Text-Körper in den stimmlichen Klangraum. Dieser verbleibt schließlich durch das Angebot der 10 Teile von "Neid" als Download im Hörspiel Pool in seinem genuinen Medium. Nicht in Form privater Lektüre und geordneter Leseakte, sondern in Äquivalenz zur Rezeption von Texten im Netz erfährt der Hörer in der Hörspielfassung Wege und Umwege, Verknüpfungen und Hänger der Suchmaschine "Neid".
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[Audio]-Infos Datum: 14.10.2016
Länge: 00:55:19
Größe: 50.65 MB
"Havarie" - Ein Dokumentarfilm als Medienkunststück - 14.10.2016
Am 14.9.2012 um 14:56 Uhr meldet das Kreuzfahrtschiff "Adventure of the Seas" der spanischen Seenotrettung die Sichtung eines havarierten Schlauchbootes mit 13 Personen an Bord. Aus einem Youtube-Clip und biografischen Szenen entsteht eine Choreografie, in der sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Reisenden auf dem Mittelmeer spiegeln. Philip Scheffner (Filmemacher) im Gespräch mit Christine Grimm. BR 2016
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[Audio]-Infos Datum: 14.10.2016
Länge: 00:26:56
Größe: 24.67 MB
Elfriede Jelinek: Neid (09/10) - 07.10.2016
Mit Sophie Rois, Elfriede Jelinek / Komposition: Frode Haltli/Maja Ratkje / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 // Fortsetzungsroman, Bekenntnisliteratur, Künstlerinnenroman, Autobiografie, Internet-Tagebuch - Elfriede Jelineks Literatur sträubt sich seit jeher gegen eindeutige Zuschreibungen und mit ihrem Roman "Neid" ist das nicht anders.
Zwischen dem 3. März 2007 und dem 24. April 2008 hat die Autorin ca. 936 Seiten Text unter der Gattungsbezeichnung „Privatroman“ online gestellt. Privat ist der Text zunächst deshalb, weil er unabhängig von einem Verlag direkt dem Leser übereignet wird. Dieser soll das Werk gar nicht erst ausdrucken, sondern laut Gebrauchsanweisung am Bildschirm eines Computers, eines E-Books oder am Display eines Handys lesen, kurz: damit machen, was er will. Ein Privatroman ist "Neid" aber auch, weil die Autorin sehr umfangreich Aspekte der eigenen Biografie in den Text mit einbezogen hat. Elfriede Jelinek ist mehr denn je anwesend in ihrem Text, dies aber auch nur deshalb, weil er sich aufgrund seines Erscheinens im Internet als vorhanden und abwesend zugleich erweist, jederzeit im weltweiten Netz verschwinden oder daraus entfernt werden kann. „Gespensterhaft“ nennt Jelinek diese Erscheinungsform, die Autorin, Erzählerin, den Roman und die darin enthaltenen figuralen Restbestände und Themen eint. Untot sind die Ich-Erzählerin, ihre Hauptfigur Brigitte K. oder auch die Opfer in der nationalsozialistischen Vergangenheit des Ortes Erzberg, dem fiktiven Schauplatz des Romans. Hier wird nach dem Niedergang des Erzbergbaus und dem Abbau von Arbeitsplätzen um Einwohner und Touristen gekämpft. Vorlage ist Eisenerz in der Steiermark, dessen Bemühungen um Fremdenverkehr im Text in den grotesken Gegensatz zur österreichischen Einwanderungspolitik oder dem sogenannten Eisenerzer Todesmarsch gerückt werden, bei dem 1945 mehrere tausend Juden umkamen. In Erzberg lebt auch Brigitte K., Geigenlehrerin, betrogene Ehefrau, hintergangene Geliebte und phantomhafte Protagonistin des Romans. Ihre Existenz als lebende Tote und schließlich Mörderin scheint in Neid ebenso auf, wie aktuelles Geschehen, etwa die Fälle Natascha Kampusch oder Amstetten. Im Redefluss der Erzählerin bleibt wenig unberührt, das Erzählte aber letztlich hinter dem Erzählen selbst zurück. "Neid" ist vor allem Rede-Roman: Stilisierte Mündlichkeit, ausgestellte Zerstreutheit, ständiges Neu-Ansetzen, Abschweifen und das Unterlaufen von Gliederungseinheiten wie Kapitel und Unterkapitel markieren die Verweigerung eines Heimischwerdens in intakter Erzählung oder Eindeutigkeit. Das sprechende Ich blickt zwar auf die es umgebende Welt und hält dieser den Spiegel vor. Die Sprecherin wird im ausgefeilten Redeschwall aber vor allem zur permanenten Beobachterin ihrer selbst. In der Hörspielfassung des Bayerischen Rundfunks leiht Sophie Rois diesem performativen Erzählen ihre Stimme und überführt die Sprache des Romans vom flüchtigen Internet-Text-Körper in den stimmlichen Klangraum. Dieser verbleibt schließlich durch das Angebot der 10 Teile von "Neid" als Download im Hörspiel Pool in seinem genuinen Medium. Nicht in Form privater Lektüre und geordneter Leseakte, sondern in Äquivalenz zur Rezeption von Texten im Netz erfährt der Hörer in der Hörspielfassung Wege und Umwege, Verknüpfungen und Hänger der Suchmaschine "Neid".
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[Audio]-Infos Datum: 07.10.2016
Länge: 00:56:57
Größe: 52.14 MB
Elfriede Jelinek: Neid (08/10) - 30.09.2016
Mit Sophie Rois, Elfriede Jelinek / Komposition: Frode Haltli/Maja Ratkje / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 // Fortsetzungsroman, Bekenntnisliteratur, Künstlerinnenroman, Autobiografie, Internet-Tagebuch - Elfriede Jelineks Literatur sträubt sich seit jeher gegen eindeutige Zuschreibungen und mit ihrem Roman "Neid" ist das nicht anders.
Zwischen dem 3. März 2007 und dem 24. April 2008 hat die Autorin ca. 936 Seiten Text unter der Gattungsbezeichnung „Privatroman“ online gestellt. Privat ist der Text zunächst deshalb, weil er unabhängig von einem Verlag direkt dem Leser übereignet wird. Dieser soll das Werk gar nicht erst ausdrucken, sondern laut Gebrauchsanweisung am Bildschirm eines Computers, eines E-Books oder am Display eines Handys lesen, kurz: damit machen, was er will. Ein Privatroman ist "Neid" aber auch, weil die Autorin sehr umfangreich Aspekte der eigenen Biografie in den Text mit einbezogen hat. Elfriede Jelinek ist mehr denn je anwesend in ihrem Text, dies aber auch nur deshalb, weil er sich aufgrund seines Erscheinens im Internet als vorhanden und abwesend zugleich erweist, jederzeit im weltweiten Netz verschwinden oder daraus entfernt werden kann. „Gespensterhaft“ nennt Jelinek diese Erscheinungsform, die Autorin, Erzählerin, den Roman und die darin enthaltenen figuralen Restbestände und Themen eint. Untot sind die Ich-Erzählerin, ihre Hauptfigur Brigitte K. oder auch die Opfer in der nationalsozialistischen Vergangenheit des Ortes Erzberg, dem fiktiven Schauplatz des Romans. Hier wird nach dem Niedergang des Erzbergbaus und dem Abbau von Arbeitsplätzen um Einwohner und Touristen gekämpft. Vorlage ist Eisenerz in der Steiermark, dessen Bemühungen um Fremdenverkehr im Text in den grotesken Gegensatz zur österreichischen Einwanderungspolitik oder dem sogenannten Eisenerzer Todesmarsch gerückt werden, bei dem 1945 mehrere tausend Juden umkamen. In Erzberg lebt auch Brigitte K., Geigenlehrerin, betrogene Ehefrau, hintergangene Geliebte und phantomhafte Protagonistin des Romans. Ihre Existenz als lebende Tote und schließlich Mörderin scheint in Neid ebenso auf, wie aktuelles Geschehen, etwa die Fälle Natascha Kampusch oder Amstetten. Im Redefluss der Erzählerin bleibt wenig unberührt, das Erzählte aber letztlich hinter dem Erzählen selbst zurück. "Neid" ist vor allem Rede-Roman: Stilisierte Mündlichkeit, ausgestellte Zerstreutheit, ständiges Neu-Ansetzen, Abschweifen und das Unterlaufen von Gliederungseinheiten wie Kapitel und Unterkapitel markieren die Verweigerung eines Heimischwerdens in intakter Erzählung oder Eindeutigkeit. Das sprechende Ich blickt zwar auf die es umgebende Welt und hält dieser den Spiegel vor. Die Sprecherin wird im ausgefeilten Redeschwall aber vor allem zur permanenten Beobachterin ihrer selbst. In der Hörspielfassung des Bayerischen Rundfunks leiht Sophie Rois diesem performativen Erzählen ihre Stimme und überführt die Sprache des Romans vom flüchtigen Internet-Text-Körper in den stimmlichen Klangraum. Dieser verbleibt schließlich durch das Angebot der 10 Teile von "Neid" als Download im Hörspiel Pool in seinem genuinen Medium. Nicht in Form privater Lektüre und geordneter Leseakte, sondern in Äquivalenz zur Rezeption von Texten im Netz erfährt der Hörer in der Hörspielfassung Wege und Umwege, Verknüpfungen und Hänger der Suchmaschine "Neid".
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[Audio]-Infos Datum: 30.09.2016
Länge: 00:57:36
Größe: 52.74 MB
Elfriede Jelinek: Neid (07/10) - 23.09.2016
Mit Sophie Rois, Elfriede Jelinek / Komposition: Frode Haltli/Maja Ratkje / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 // Fortsetzungsroman, Bekenntnisliteratur, Künstlerinnenroman, Autobiografie, Internet-Tagebuch - Elfriede Jelineks Literatur sträubt sich seit jeher gegen eindeutige Zuschreibungen und mit ihrem Roman "Neid" ist das nicht anders.
Zwischen dem 3. März 2007 und dem 24. April 2008 hat die Autorin ca. 936 Seiten Text unter der Gattungsbezeichnung „Privatroman“ online gestellt. Privat ist der Text zunächst deshalb, weil er unabhängig von einem Verlag direkt dem Leser übereignet wird. Dieser soll das Werk gar nicht erst ausdrucken, sondern laut Gebrauchsanweisung am Bildschirm eines Computers, eines E-Books oder am Display eines Handys lesen, kurz: damit machen, was er will. Ein Privatroman ist "Neid" aber auch, weil die Autorin sehr umfangreich Aspekte der eigenen Biografie in den Text mit einbezogen hat. Elfriede Jelinek ist mehr denn je anwesend in ihrem Text, dies aber auch nur deshalb, weil er sich aufgrund seines Erscheinens im Internet als vorhanden und abwesend zugleich erweist, jederzeit im weltweiten Netz verschwinden oder daraus entfernt werden kann. „Gespensterhaft“ nennt Jelinek diese Erscheinungsform, die Autorin, Erzählerin, den Roman und die darin enthaltenen figuralen Restbestände und Themen eint. Untot sind die Ich-Erzählerin, ihre Hauptfigur Brigitte K. oder auch die Opfer in der nationalsozialistischen Vergangenheit des Ortes Erzberg, dem fiktiven Schauplatz des Romans. Hier wird nach dem Niedergang des Erzbergbaus und dem Abbau von Arbeitsplätzen um Einwohner und Touristen gekämpft. Vorlage ist Eisenerz in der Steiermark, dessen Bemühungen um Fremdenverkehr im Text in den grotesken Gegensatz zur österreichischen Einwanderungspolitik oder dem sogenannten Eisenerzer Todesmarsch gerückt werden, bei dem 1945 mehrere tausend Juden umkamen. In Erzberg lebt auch Brigitte K., Geigenlehrerin, betrogene Ehefrau, hintergangene Geliebte und phantomhafte Protagonistin des Romans. Ihre Existenz als lebende Tote und schließlich Mörderin scheint in Neid ebenso auf, wie aktuelles Geschehen, etwa die Fälle Natascha Kampusch oder Amstetten. Im Redefluss der Erzählerin bleibt wenig unberührt, das Erzählte aber letztlich hinter dem Erzählen selbst zurück. "Neid" ist vor allem Rede-Roman: Stilisierte Mündlichkeit, ausgestellte Zerstreutheit, ständiges Neu-Ansetzen, Abschweifen und das Unterlaufen von Gliederungseinheiten wie Kapitel und Unterkapitel markieren die Verweigerung eines Heimischwerdens in intakter Erzählung oder Eindeutigkeit. Das sprechende Ich blickt zwar auf die es umgebende Welt und hält dieser den Spiegel vor. Die Sprecherin wird im ausgefeilten Redeschwall aber vor allem zur permanenten Beobachterin ihrer selbst. In der Hörspielfassung des Bayerischen Rundfunks leiht Sophie Rois diesem performativen Erzählen ihre Stimme und überführt die Sprache des Romans vom flüchtigen Internet-Text-Körper in den stimmlichen Klangraum. Dieser verbleibt schließlich durch das Angebot der 10 Teile von "Neid" als Download im Hörspiel Pool in seinem genuinen Medium. Nicht in Form privater Lektüre und geordneter Leseakte, sondern in Äquivalenz zur Rezeption von Texten im Netz erfährt der Hörer in der Hörspielfassung Wege und Umwege, Verknüpfungen und Hänger der Suchmaschine "Neid".
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[Audio]-Infos Datum: 23.09.2016
Länge: 00:55:40
Größe: 50.97 MB
Eran Schaerf: Ich hatte das Radio an - 23.09.2016
Mit Tim Heller / Musik: Normal Love/Pauline Boudry, Ben Kaan / BR 2016 / Länge: 30'58 // "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Das ist wirklich nichts Neues, bringt aber gelegentlich Neues hervor, jedenfalls bei uns - willkommen bei 'Näher dran', heute aus Berlin. Am Mikrofon begrüßt Sie wieder der Notdienstsprecher Paul Esterhazy, voller Hoffnung, dass Sie für aktuelle Ereignisse ein Ohr haben, das auch für das offen bleibt, was eigentlich nicht gesendet werden soll..."
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[Audio]-Infos Datum: 23.09.2016
Länge: 00:31:04
Größe: 28.45 MB
Ulrich Lampen: Helmut Heißenbüttels "Zwei oder Porträts" 2016 - 17.09.2016
BR 2016
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[Audio]-Infos Datum: 17.09.2016
Länge: 00:08:04
Größe: 7.39 MB
Klaus Ramm: Von der außergewöhnlichen Entstehungsgeschichte der "Zwei oder drei Porträts" von Helmut Heißenbüttel - 17.09.2016
BR 2016
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[Audio]-Infos Datum: 17.09.2016
Länge: 00:15:47
Größe: 14.46 MB
Helmut Heißenbüttel: Zwei oder drei Porträts - 17.09.2016
Mit Sebastian Blomberg, Wiebke Puls und Udo Samel / Regie: Ulrich Lampen / BR 2016 / Länge: 41‘45 // "Woraus setzt sich das Bild eines Menschen zusammen? Aus Eindrücken oder aus Sätzen?" Mit dieser Frage kündigte der Bayerische Rundfunk 1970 das erste Hörspiel Helmut Heißenbüttels an: "Zwei oder drei Porträts". Der Büchner-Preisträger hatte nämlich der Hörspielredaktion - zu der Zeit noch eine kleine Provokation - nur eine Ansammlung von Sätzen geliefert, auf beliebig viele Sprecher zu verteilen: keine Rollen, keine Handlung, sondern nur Gerede, unbestimmte Aussagen, stereotype Beschreibungen, Widersprüche und Wiederholungen. Die Redefetzen scheinen zuerst einen Kunstkritiker zu umkreisen, dann eine zweite Person, einen jungen Maler, und anschließend stellte Heißenbüttel die Frage, ob sich „vielleicht aus Teilen dieser beiden Porträts ein noch künstlicheres drittes bilden“ ließe. Als die Produktion dann überraschend den renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden erhielt, bestand Heißenbüttel darauf, dass der Dramaturg Hansjörg Schmitthenner und der Regisseur Heinz Hostnig mit ihm gemeinsam als Autoren ausgezeichnet wurden, denn die beiden hatten – mit Schere, Klebstoff und stereophoner Phantasie – aus dem Textmaterial heraus tatsächlich zwei Porträts und nebenbei ein neues drittes entstehen lassen: ein ernstes und amüsantes Spiel mit den Mechanismen unseres tagtäglichen Sprechens und mit der Illusion von der Identität des Subjekts, das in seinen satirischen Obertönen auch die kulturpolitische Situation um 1968 anklingen ließ. Zwanzig Jahre nach dem Tod von Helmut Heißenbüttel, der in Theorie und Praxis die Entwicklung des Hörspiels in der Bundesrepublik maßgeblich geprägt hat, werden die "Zwei oder drei Porträts" noch einmal zur Diskussion gestellt: in der Originalversion von 1970 mit einem kurzen Essay von Klaus Ramm, der die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte nachzeichnet, und vor allem in einer neuen, aktuellen Fassung. Wie sieht im Jahr 2016 ein Hörspiel aus, das sich noch einmal auf Heißenbüttels Versuchsanordnung einlässt und das im Archiv entdeckte und rekonstruierte Ausgangsmaterial von damals verwendet?
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[Audio]-Infos Datum: 17.09.2016
Länge: 00:41:51
Größe: 38.32 MB
Elfriede Jelinek: Neid (06/10) - 16.09.2016
Mit Sophie Rois, Elfriede Jelinek / Komposition: Frode Haltli/Maja Ratkje / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 // Fortsetzungsroman, Bekenntnisliteratur, Künstlerinnenroman, Autobiografie, Internet-Tagebuch - Elfriede Jelineks Literatur sträubt sich seit jeher gegen eindeutige Zuschreibungen und mit ihrem Roman "Neid" ist das nicht anders. Zwischen dem 3. März 2007 und dem 24. April 2008 hat die Autorin ca. 936 Seiten Text unter der Gattungsbezeichnung „Privatroman“ online gestellt. Privat ist der Text zunächst deshalb, weil er unabhängig von einem Verlag direkt dem Leser übereignet wird. Dieser soll das Werk gar nicht erst ausdrucken, sondern laut Gebrauchsanweisung am Bildschirm eines Computers, eines E-Books oder am Display eines Handys lesen, kurz: damit machen, was er will. Ein Privatroman ist "Neid" aber auch, weil die Autorin sehr umfangreich Aspekte der eigenen Biografie in den Text mit einbezogen hat. Elfriede Jelinek ist mehr denn je anwesend in ihrem Text, dies aber auch nur deshalb, weil er sich aufgrund seines Erscheinens im Internet als vorhanden und abwesend zugleich erweist, jederzeit im weltweiten Netz verschwinden oder daraus entfernt werden kann. „Gespensterhaft“ nennt Jelinek diese Erscheinungsform, die Autorin, Erzählerin, den Roman und die darin enthaltenen figuralen Restbestände und Themen eint. Untot sind die Ich-Erzählerin, ihre Hauptfigur Brigitte K. oder auch die Opfer in der nationalsozialistischen Vergangenheit des Ortes Erzberg, dem fiktiven Schauplatz des Romans. Hier wird nach dem Niedergang des Erzbergbaus und dem Abbau von Arbeitsplätzen um Einwohner und Touristen gekämpft. Vorlage ist Eisenerz in der Steiermark, dessen Bemühungen um Fremdenverkehr im Text in den grotesken Gegensatz zur österreichischen Einwanderungspolitik oder dem sogenannten Eisenerzer Todesmarsch gerückt werden, bei dem 1945 mehrere tausend Juden umkamen. In Erzberg lebt auch Brigitte K., Geigenlehrerin, betrogene Ehefrau, hintergangene Geliebte und phantomhafte Protagonistin des Romans. Ihre Existenz als lebende Tote und schließlich Mörderin scheint in Neid ebenso auf, wie aktuelles Geschehen, etwa die Fälle Natascha Kampusch oder Amstetten. Im Redefluss der Erzählerin bleibt wenig unberührt, das Erzählte aber letztlich hinter dem Erzählen selbst zurück. "Neid" ist vor allem Rede-Roman: Stilisierte Mündlichkeit, ausgestellte Zerstreutheit, ständiges Neu-Ansetzen, Abschweifen und das Unterlaufen von Gliederungseinheiten wie Kapitel und Unterkapitel markieren die Verweigerung eines Heimischwerdens in intakter Erzählung oder Eindeutigkeit. Das sprechende Ich blickt zwar auf die es umgebende Welt und hält dieser den Spiegel vor. Die Sprecherin wird im ausgefeilten Redeschwall aber vor allem zur permanenten Beobachterin ihrer selbst. In der Hörspielfassung des Bayerischen Rundfunks leiht Sophie Rois diesem performativen Erzählen ihre Stimme und überführt die Sprache des Romans vom flüchtigen Internet-Text-Körper in den stimmlichen Klangraum. Dieser verbleibt schließlich durch das Angebot der 10 Teile von "Neid" als Download im Hörspiel Pool in seinem genuinen Medium. Nicht in Form privater Lektüre und geordneter Leseakte, sondern in Äquivalenz zur Rezeption von Texten im Netz erfährt der Hörer in der Hörspielfassung Wege und Umwege, Verknüpfungen und Hänger der Suchmaschine "Neid".
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[Audio]-Infos Datum: 16.09.2016
Länge: 00:54:09
Größe: 49.58 MB
ARD Radio Tatort: Robert Hültner: Unten am Fluss - 14.09.2016
Mit Brigitte Hobmeier, Florian Karlheim, Eisi Gulp u.a. / Komposition: zeitblom
/ Regie: Ulrich Lampen / BR 2016 // Mehrere Brandherde bei einem Großfeuer in der Brucker Altstadt, bei dem eine betagte Mieterin ums Leben kam - für die Kripo ist dies ein untrügliches Indiz für gezielte Brandstiftung. Da das Opfer beraubt wurde, erhärtet sich der Verdacht. Nachdem das Diebesgut wenig später in der Wohnung eines nach langer Haftzeit entlassenen Bankräubers entdeckt wird, sind alle Zweifel restlos beseitigt. Während die Kripo ermittelt, schlagen sich die Beamten der Polizeiinspektion Bruck am Inn mit ihren alltäglichen Problemen herum. Das geringere davon ist noch, dass der alte Luk, das liebenswert-störrische Brucker Original, wieder einmal seit Tagen nicht mehr auffindbar ist. Revierleiter Öttl empört vor allem, dass seit Tagen anonyme Interneteinträge kursieren, in denen der Polizei vorgeworfen wird, Informationen über die wahren Brandstifter und Raubmörder zu verschweigen und die Öffentlichkeit zu belügen. Er erteilt Senta und Rudi den Auftrag, die Urheber dieses Gerüchts auszuforschen und zur Verantwortung zu ziehen. Von all dem bekommt Luk, der sich wieder in seine Eremitage am Ufer des Inns zurückgezogen hat und in der Waldeinsamkeit über Welt und Leben philosophiert, nichts mit. Eines Tages erhält er einen Besuch von seinem Jugendfreund Harry, der nach langer Abwesenheit nach Bruck am Inn zurück gekehrt ist. Auf die weinselige Wiedersehensfreude fällt jedoch bald ein Schatten, als sich die Kripo auf Harry als Hauptverdächtigen einzuschießen beginnt und ihn schließlich festnimmt.
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[Audio]-Infos Datum: 14.09.2016
Länge: 00:53:26
Größe: 48.93 MB
Elfriede Jelinek: Neid (05/10) - 09.09.2016
Mit Sophie Rois, Elfriede Jelinek / Komposition: Frode Haltli/Maja Ratkje / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 // Fortsetzungsroman, Bekenntnisliteratur, Künstlerinnenroman, Autobiografie, Internet-Tagebuch - Elfriede Jelineks Literatur sträubt sich seit jeher gegen eindeutige Zuschreibungen und mit ihrem Roman "Neid" ist das nicht anders. Zwischen dem 3. März 2007 und dem 24. April 2008 hat die Autorin ca. 936 Seiten Text unter der Gattungsbezeichnung „Privatroman“ online gestellt. Privat ist der Text zunächst deshalb, weil er unabhängig von einem Verlag direkt dem Leser übereignet wird. Dieser soll das Werk gar nicht erst ausdrucken, sondern laut Gebrauchsanweisung am Bildschirm eines Computers, eines E-Books oder am Display eines Handys lesen, kurz: damit machen, was er will. Ein Privatroman ist "Neid" aber auch, weil die Autorin sehr umfangreich Aspekte der eigenen Biografie in den Text mit einbezogen hat. Elfriede Jelinek ist mehr denn je anwesend in ihrem Text, dies aber auch nur deshalb, weil er sich aufgrund seines Erscheinens im Internet als vorhanden und abwesend zugleich erweist, jederzeit im weltweiten Netz verschwinden oder daraus entfernt werden kann. „Gespensterhaft“ nennt Jelinek diese Erscheinungsform, die Autorin, Erzählerin, den Roman und die darin enthaltenen figuralen Restbestände und Themen eint. Untot sind die Ich-Erzählerin, ihre Hauptfigur Brigitte K. oder auch die Opfer in der nationalsozialistischen Vergangenheit des Ortes Erzberg, dem fiktiven Schauplatz des Romans. Hier wird nach dem Niedergang des Erzbergbaus und dem Abbau von Arbeitsplätzen um Einwohner und Touristen gekämpft. Vorlage ist Eisenerz in der Steiermark, dessen Bemühungen um Fremdenverkehr im Text in den grotesken Gegensatz zur österreichischen Einwanderungspolitik oder dem sogenannten Eisenerzer Todesmarsch gerückt werden, bei dem 1945 mehrere tausend Juden umkamen. In Erzberg lebt auch Brigitte K., Geigenlehrerin, betrogene Ehefrau, hintergangene Geliebte und phantomhafte Protagonistin des Romans. Ihre Existenz als lebende Tote und schließlich Mörderin scheint in Neid ebenso auf, wie aktuelles Geschehen, etwa die Fälle Natascha Kampusch oder Amstetten. Im Redefluss der Erzählerin bleibt wenig unberührt, das Erzählte aber letztlich hinter dem Erzählen selbst zurück. "Neid" ist vor allem Rede-Roman: Stilisierte Mündlichkeit, ausgestellte Zerstreutheit, ständiges Neu-Ansetzen, Abschweifen und das Unterlaufen von Gliederungseinheiten wie Kapitel und Unterkapitel markieren die Verweigerung eines Heimischwerdens in intakter Erzählung oder Eindeutigkeit. Das sprechende Ich blickt zwar auf die es umgebende Welt und hält dieser den Spiegel vor. Die Sprecherin wird im ausgefeilten Redeschwall aber vor allem zur permanenten Beobachterin ihrer selbst. In der Hörspielfassung des Bayerischen Rundfunks leiht Sophie Rois diesem performativen Erzählen ihre Stimme und überführt die Sprache des Romans vom flüchtigen Internet-Text-Körper in den stimmlichen Klangraum. Dieser verbleibt schließlich durch das Angebot der 10 Teile von "Neid" als Download im Hörspiel Pool in seinem genuinen Medium. Nicht in Form privater Lektüre und geordneter Leseakte, sondern in Äquivalenz zur Rezeption von Texten im Netz erfährt der Hörer in der Hörspielfassung Wege und Umwege, Verknüpfungen und Hänger der Suchmaschine "Neid".
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[Audio]-Infos Datum: 09.09.2016
Länge: 00:53:55
Größe: 49.37 MB
Raphael Montanez Ortiz: Duncan Terrace Piano Destruction Concert London 1966 - 09.09.2016
Destruction in Art Symposium, 10.09.1966 / Länge: 25'23 // Zu hören ist, wie der Künstler Raphael Montañez Ortiz beim "Destruction in Art Symposium" in London 1966 ein Piano mit einer Axt zertrümmert. Es ist das rare Dokument eines kunstgeschichtlich wichtigen Symposiums, das die Destruktionskunst erstmals als internationale Zeitströmung sichtbar machte. Initiator war der in Nürnberg geborene Künstler Gustav Metzger - Sohn jüdischer Eltern, die Opfer des Holocaust wurden. Pete Townshends Gitarrenzerstörungen gehen auf Metzgers Konzept der Destruktionskunst zurück.
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[Audio]-Infos Datum: 09.09.2016
Länge: 00:25:31
Größe: 23.37 MB
Loopspool: Beschleunigter Zerfall. Piano Destruction Concert 1966. Remix - 09.09.2016
BR 2008 / Länge: 25'13 / Der BR und intermedium records präsentieren mit "Beschleunigter Zerfall" den Remix einer originalen Aufnahme einer Pianozertrümmerung durch Raphael Ortiz, genauer des "Piano Destruction Concert 1966". Seit Mitte der 60er Jahre realisierte Ralph Ortiz – wie er sich damals nannte – öffentlich Klavier-, Stuhl- und Matratzendestruktionen. Seine künstlerische Entwicklung nahm ihren Weg von der Malerei und der Filmmontage über die Objektkunst zum Destruktionsprozess. Loopspool notiert zur Arbeit an seinem Remix:
“Als Ortiz 1966 einen Konzertflügel zerschlug, zerstörte er nicht nur ein Instrument das eine Aura der Erhabenheit und Unantastbarkeit umgibt, sondern er führte ein Symbol auf sein Materie zurück, um eine Zeit einzuleiten, in der die Kunst auf einem Fundus dekonstruierter Symbole zurückgreifen kann. Aus diesem Materialfundus schöpfe ich für meine musikalische Arbeit.“
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[Audio]-Infos Datum: 09.09.2016
Länge: 00:25:20
Größe: 23.20 MB
Elfriede Jelinek: Neid (04/10) - 02.09.2016
Mit Sophie Rois, Elfriede Jelinek / Komposition: Frode Haltli/Maja Ratkje / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 // Fortsetzungsroman, Bekenntnisliteratur, Künstlerinnenroman, Autobiografie, Internet-Tagebuch - Elfriede Jelineks Literatur sträubt sich seit jeher gegen eindeutige Zuschreibungen und mit ihrem Roman "Neid" ist das nicht anders. Zwischen dem 3. März 2007 und dem 24. April 2008 hat die Autorin ca. 936 Seiten Text unter der Gattungsbezeichnung „Privatroman“ online gestellt. Privat ist der Text zunächst deshalb, weil er unabhängig von einem Verlag direkt dem Leser übereignet wird. Dieser soll das Werk gar nicht erst ausdrucken, sondern laut Gebrauchsanweisung am Bildschirm eines Computers, eines E-Books oder am Display eines Handys lesen, kurz: damit machen, was er will. Ein Privatroman ist "Neid" aber auch, weil die Autorin sehr umfangreich Aspekte der eigenen Biografie in den Text mit einbezogen hat. Elfriede Jelinek ist mehr denn je anwesend in ihrem Text, dies aber auch nur deshalb, weil er sich aufgrund seines Erscheinens im Internet als vorhanden und abwesend zugleich erweist, jederzeit im weltweiten Netz verschwinden oder daraus entfernt werden kann. „Gespensterhaft“ nennt Jelinek diese Erscheinungsform, die Autorin, Erzählerin, den Roman und die darin enthaltenen figuralen Restbestände und Themen eint. Untot sind die Ich-Erzählerin, ihre Hauptfigur Brigitte K. oder auch die Opfer in der nationalsozialistischen Vergangenheit des Ortes Erzberg, dem fiktiven Schauplatz des Romans. Hier wird nach dem Niedergang des Erzbergbaus und dem Abbau von Arbeitsplätzen um Einwohner und Touristen gekämpft. Vorlage ist Eisenerz in der Steiermark, dessen Bemühungen um Fremdenverkehr im Text in den grotesken Gegensatz zur österreichischen Einwanderungspolitik oder dem sogenannten Eisenerzer Todesmarsch gerückt werden, bei dem 1945 mehrere tausend Juden umkamen. In Erzberg lebt auch Brigitte K., Geigenlehrerin, betrogene Ehefrau, hintergangene Geliebte und phantomhafte Protagonistin des Romans. Ihre Existenz als lebende Tote und schließlich Mörderin scheint in Neid ebenso auf, wie aktuelles Geschehen, etwa die Fälle Natascha Kampusch oder Amstetten. Im Redefluss der Erzählerin bleibt wenig unberührt, das Erzählte aber letztlich hinter dem Erzählen selbst zurück. "Neid" ist vor allem Rede-Roman: Stilisierte Mündlichkeit, ausgestellte Zerstreutheit, ständiges Neu-Ansetzen, Abschweifen und das Unterlaufen von Gliederungseinheiten wie Kapitel und Unterkapitel markieren die Verweigerung eines Heimischwerdens in intakter Erzählung oder Eindeutigkeit. Das sprechende Ich blickt zwar auf die es umgebende Welt und hält dieser den Spiegel vor. Die Sprecherin wird im ausgefeilten Redeschwall aber vor allem zur permanenten Beobachterin ihrer selbst. In der Hörspielfassung des Bayerischen Rundfunks leiht Sophie Rois diesem performativen Erzählen ihre Stimme und überführt die Sprache des Romans vom flüchtigen Internet-Text-Körper in den stimmlichen Klangraum. Dieser verbleibt schließlich durch das Angebot der 10 Teile von "Neid" als Download im Hörspiel Pool in seinem genuinen Medium. Nicht in Form privater Lektüre und geordneter Leseakte, sondern in Äquivalenz zur Rezeption von Texten im Netz erfährt der Hörer in der Hörspielfassung Wege und Umwege, Verknüpfungen und Hänger der Suchmaschine "Neid".
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[Audio]-Infos Datum: 02.09.2016
Länge: 00:57:19
Größe: 52.49 MB
Elfriede Jelinek: Neid (03/10) - 26.08.2016
Mit Sophie Rois, Elfriede Jelinek / Komposition: Frode Haltli/Maja Ratkje / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 // Fortsetzungsroman, Bekenntnisliteratur, Künstlerinnenroman, Autobiografie, Internet-Tagebuch - Elfriede Jelineks Literatur sträubt sich seit jeher gegen eindeutige Zuschreibungen und mit ihrem Roman "Neid" ist das nicht anders.


Zwischen dem 3. März 2007 und dem 24. April 2008 hat die Autorin ca. 936 Seiten Text unter der Gattungsbezeichnung „Privatroman“ online gestellt. Privat ist der Text zunächst deshalb, weil er unabhängig von einem Verlag direkt dem Leser übereignet wird. Dieser soll das Werk gar nicht erst ausdrucken, sondern laut Gebrauchsanweisung am Bildschirm eines Computers, eines E-Books oder am Display eines Handys lesen, kurz: damit machen, was er will. Ein Privatroman ist "Neid" aber auch, weil die Autorin sehr umfangreich Aspekte der eigenen Biografie in den Text mit einbezogen hat. Elfriede Jelinek ist mehr denn je anwesend in ihrem Text, dies aber auch nur deshalb, weil er sich aufgrund seines Erscheinens im Internet als vorhanden und abwesend zugleich erweist, jederzeit im weltweiten Netz verschwinden oder daraus entfernt werden kann. „Gespensterhaft“ nennt Jelinek diese Erscheinungsform, die Autorin, Erzählerin, den Roman und die darin enthaltenen figuralen Restbestände und Themen eint. Untot sind die Ich-Erzählerin, ihre Hauptfigur Brigitte K. oder auch die Opfer in der nationalsozialistischen Vergangenheit des Ortes Erzberg, dem fiktiven Schauplatz des Romans. Hier wird nach dem Niedergang des Erzbergbaus und dem Abbau von Arbeitsplätzen um Einwohner und Touristen gekämpft. Vorlage ist Eisenerz in der Steiermark, dessen Bemühungen um Fremdenverkehr im Text in den grotesken Gegensatz zur österreichischen Einwanderungspolitik oder dem sogenannten Eisenerzer Todesmarsch gerückt werden, bei dem 1945 mehrere tausend Juden umkamen. In Erzberg lebt auch Brigitte K., Geigenlehrerin, betrogene Ehefrau, hintergangene Geliebte und phantomhafte Protagonistin des Romans. Ihre Existenz als lebende Tote und schließlich Mörderin scheint in Neid ebenso auf, wie aktuelles Geschehen, etwa die Fälle Natascha Kampusch oder Amstetten. Im Redefluss der Erzählerin bleibt wenig unberührt, das Erzählte aber letztlich hinter dem Erzählen selbst zurück. "Neid" ist vor allem Rede-Roman: Stilisierte Mündlichkeit, ausgestellte Zerstreutheit, ständiges Neu-Ansetzen, Abschweifen und das Unterlaufen von Gliederungseinheiten wie Kapitel und Unterkapitel markieren die Verweigerung eines Heimischwerdens in intakter Erzählung oder Eindeutigkeit. Das sprechende Ich blickt zwar auf die es umgebende Welt und hält dieser den Spiegel vor. Die Sprecherin wird im ausgefeilten Redeschwall aber vor allem zur permanenten Beobachterin ihrer selbst. In der Hörspielfassung des Bayerischen Rundfunks leiht Sophie Rois diesem performativen Erzählen ihre Stimme und überführt die Sprache des Romans vom flüchtigen Internet-Text-Körper in den stimmlichen Klangraum. Dieser verbleibt schließlich durch das Angebot der 10 Teile von "Neid" als Download im Hörspiel Pool in seinem genuinen Medium. Nicht in Form privater Lektüre und geordneter Leseakte, sondern in Äquivalenz zur Rezeption von Texten im Netz erfährt der Hörer in der Hörspielfassung Wege und Umwege, Verknüpfungen und Hänger der Suchmaschine "Neid".
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[Audio]-Infos Datum: 26.08.2016
Länge: 00:58:06
Größe: 53.20 MB
Elfriede Jelinek: Neid (02/10) - 19.08.2016
Mit Sophie Rois, Elfriede Jelinek / Komposition: Frode Haltli/Maja Ratkje / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 // Fortsetzungsroman, Bekenntnisliteratur, Künstlerinnenroman, Autobiografie, Internet-Tagebuch - Elfriede Jelineks Literatur sträubt sich seit jeher gegen eindeutige Zuschreibungen und mit ihrem Roman "Neid" ist das nicht anders.


Zwischen dem 3. März 2007 und dem 24. April 2008 hat die Autorin ca. 936 Seiten Text unter der Gattungsbezeichnung „Privatroman“ online gestellt. Privat ist der Text zunächst deshalb, weil er unabhängig von einem Verlag direkt dem Leser übereignet wird. Dieser soll das Werk gar nicht erst ausdrucken, sondern laut Gebrauchsanweisung am Bildschirm eines Computers, eines E-Books oder am Display eines Handys lesen, kurz: damit machen, was er will. Ein Privatroman ist "Neid" aber auch, weil die Autorin sehr umfangreich Aspekte der eigenen Biografie in den Text mit einbezogen hat. Elfriede Jelinek ist mehr denn je anwesend in ihrem Text, dies aber auch nur deshalb, weil er sich aufgrund seines Erscheinens im Internet als vorhanden und abwesend zugleich erweist, jederzeit im weltweiten Netz verschwinden oder daraus entfernt werden kann. „Gespensterhaft“ nennt Jelinek diese Erscheinungsform, die Autorin, Erzählerin, den Roman und die darin enthaltenen figuralen Restbestände und Themen eint. Untot sind die Ich-Erzählerin, ihre Hauptfigur Brigitte K. oder auch die Opfer in der nationalsozialistischen Vergangenheit des Ortes Erzberg, dem fiktiven Schauplatz des Romans. Hier wird nach dem Niedergang des Erzbergbaus und dem Abbau von Arbeitsplätzen um Einwohner und Touristen gekämpft. Vorlage ist Eisenerz in der Steiermark, dessen Bemühungen um Fremdenverkehr im Text in den grotesken Gegensatz zur österreichischen Einwanderungspolitik oder dem sogenannten Eisenerzer Todesmarsch gerückt werden, bei dem 1945 mehrere tausend Juden umkamen. In Erzberg lebt auch Brigitte K., Geigenlehrerin, betrogene Ehefrau, hintergangene Geliebte und phantomhafte Protagonistin des Romans. Ihre Existenz als lebende Tote und schließlich Mörderin scheint in Neid ebenso auf, wie aktuelles Geschehen, etwa die Fälle Natascha Kampusch oder Amstetten. Im Redefluss der Erzählerin bleibt wenig unberührt, das Erzählte aber letztlich hinter dem Erzählen selbst zurück. "Neid" ist vor allem Rede-Roman: Stilisierte Mündlichkeit, ausgestellte Zerstreutheit, ständiges Neu-Ansetzen, Abschweifen und das Unterlaufen von Gliederungseinheiten wie Kapitel und Unterkapitel markieren die Verweigerung eines Heimischwerdens in intakter Erzählung oder Eindeutigkeit. Das sprechende Ich blickt zwar auf die es umgebende Welt und hält dieser den Spiegel vor. Die Sprecherin wird im ausgefeilten Redeschwall aber vor allem zur permanenten Beobachterin ihrer selbst. In der Hörspielfassung des Bayerischen Rundfunks leiht Sophie Rois diesem performativen Erzählen ihre Stimme und überführt die Sprache des Romans vom flüchtigen Internet-Text-Körper in den stimmlichen Klangraum. Dieser verbleibt schließlich durch das Angebot der 10 Teile von "Neid" als Download im Hörspiel Pool in seinem genuinen Medium. Nicht in Form privater Lektüre und geordneter Leseakte, sondern in Äquivalenz zur Rezeption von Texten im Netz erfährt der Hörer in der Hörspielfassung Wege und Umwege, Verknüpfungen und Hänger der Suchmaschine "Neid".
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[Audio]-Infos Datum: 19.08.2016
Länge: 00:53:16
Größe: 48.77 MB
Elfriede Jelinek: Neid (01/10) - 12.08.2016
Mit Sophie Rois, Elfriede Jelinek / Komposition: Frode Haltli/Maja Ratkje / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 // Fortsetzungsroman, Bekenntnisliteratur, Künstlerinnenroman, Autobiografie, Internet-Tagebuch - Elfriede Jelineks Literatur sträubt sich seit jeher gegen eindeutige Zuschreibungen und mit ihrem Roman "Neid" ist das nicht anders. Zwischen dem 3. März 2007 und dem 24. April 2008 hat die Autorin ca. 936 Seiten Text unter der Gattungsbezeichnung „Privatroman“ online gestellt. Privat ist der Text zunächst deshalb, weil er unabhängig von einem Verlag direkt dem Leser übereignet wird. Dieser soll das Werk gar nicht erst ausdrucken, sondern laut Gebrauchsanweisung am Bildschirm eines Computers, eines E-Books oder am Display eines Handys lesen, kurz: damit machen, was er will. Ein Privatroman ist "Neid" aber auch, weil die Autorin sehr umfangreich Aspekte der eigenen Biografie in den Text mit einbezogen hat. Elfriede Jelinek ist mehr denn je anwesend in ihrem Text, dies aber auch nur deshalb, weil er sich aufgrund seines Erscheinens im Internet als vorhanden und abwesend zugleich erweist, jederzeit im weltweiten Netz verschwinden oder daraus entfernt werden kann. „Gespensterhaft“ nennt Jelinek diese Erscheinungsform, die Autorin, Erzählerin, den Roman und die darin enthaltenen figuralen Restbestände und Themen eint. Untot sind die Ich-Erzählerin, ihre Hauptfigur Brigitte K. oder auch die Opfer in der nationalsozialistischen Vergangenheit des Ortes Erzberg, dem fiktiven Schauplatz des Romans. Hier wird nach dem Niedergang des Erzbergbaus und dem Abbau von Arbeitsplätzen um Einwohner und Touristen gekämpft. Vorlage ist Eisenerz in der Steiermark, dessen Bemühungen um Fremdenverkehr im Text in den grotesken Gegensatz zur österreichischen Einwanderungspolitik oder dem sogenannten Eisenerzer Todesmarsch gerückt werden, bei dem 1945 mehrere tausend Juden umkamen. In Erzberg lebt auch Brigitte K., Geigenlehrerin, betrogene Ehefrau, hintergangene Geliebte und phantomhafte Protagonistin des Romans. Ihre Existenz als lebende Tote und schließlich Mörderin scheint in Neid ebenso auf, wie aktuelles Geschehen, etwa die Fälle Natascha Kampusch oder Amstetten. Im Redefluss der Erzählerin bleibt wenig unberührt, das Erzählte aber letztlich hinter dem Erzählen selbst zurück. "Neid" ist vor allem Rede-Roman: Stilisierte Mündlichkeit, ausgestellte Zerstreutheit, ständiges Neu-Ansetzen, Abschweifen und das Unterlaufen von Gliederungseinheiten wie Kapitel und Unterkapitel markieren die Verweigerung eines Heimischwerdens in intakter Erzählung oder Eindeutigkeit. Das sprechende Ich blickt zwar auf die es umgebende Welt und hält dieser den Spiegel vor. Die Sprecherin wird im ausgefeilten Redeschwall aber vor allem zur permanenten Beobachterin ihrer selbst. In der Hörspielfassung des Bayerischen Rundfunks leiht Sophie Rois diesem performativen Erzählen ihre Stimme und überführt die Sprache des Romans vom flüchtigen Internet-Text-Körper in den stimmlichen Klangraum. Dieser verbleibt schließlich durch das Angebot der 10 Teile von "Neid" als Download im Hörspiel Pool in seinem genuinen Medium. Nicht in Form privater Lektüre und geordneter Leseakte, sondern in Äquivalenz zur Rezeption von Texten im Netz erfährt der Hörer in der Hörspielfassung Wege und Umwege, Verknüpfungen und Hänger der Suchmaschine "Neid".
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[Audio]-Infos Datum: 12.08.2016
Länge: 00:54:54
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Andreas Thom: Baal - 05.08.2016
Mit Wolfram Berger / Bearbeitung und Regie: Ulrich Gerhardt / BR 2016 / Länge: 78'36 // Baal heißt im Hebräischen Herr, Meister, Besitzer, Ehemann, König oder Gott. Möglich also, dass Ambros Maria Baal in dem Roman von Andreas Thom alle diese Epitheta wahnhaft auf sich beziehen mag. Andreas Thom nennt seinen expressionistischen Roman von 1918 Ambros Maria Baal allerdings "Roman einer Lüge". Wo finden wir die Lüge? Baal ist ein reiches Jüngelchen, Sohn eines vermögenden Bankiers, dem durch seine mehr als gesicherte Lebensgrundlage jedes Konzept für ein glückliches Leben fehlt. Folgerichtig glaubt er, das Leben habe „nur einen einzigen Inhalt, und der ist animalisch: sich selbst zu erhalten. Wie der Einzelne das löst, ist für den Zweck belanglos“. Indem man rigoros, meint Baal, sein Glück einfordert, und wenn es über Leichen geht. Da er in jeder Hinsicht von seinem Vater abhängig ist, dessen Geld er deshalb hasst, kann der auch in jeder Hinsicht in sein Leben eingreifen: eine Heirat wird zur dynastischen Verfügung angeordnet; die Mittel werden gekürzt, wenn der Vaterhass überhandnimmt. Die Zweckehe bietet beiden Eheleuten die Möglichkeit, ihrer gegenseitigen Abneigung durch ungehemmte Machtspiele zur Blüte zu verhelfen. Baal behält die Oberhand. Bevor Baal sich und das Erbe zugrunde richtet, zerstört er alle, von denen er abhängt. Die Hörspielfassung folgt dem Roman in leicht gekürzter Form. Die Herausforderung war es, dem expressionistischen Duktus, der Knappheit der Sprache zu folgen, Literatur Literatur bleiben zu lassen und nicht in szenische Opulenz zu verfallen. Das wurde durch Konzentration auf die Sprache durch EINE Stimme erreicht, die dennoch durch Montage aus unterschiedlichen Haltungen und Ebenen in radikaler Künstlichkeit prismenartig zusammengesetzt wird. Brecht soll von diesem Roman zu seinem Theaterstück und Titel Baal angeregt worden sein.
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[Audio]-Infos Datum: 05.08.2016
Länge: 01:18:42
Größe: 72.07 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: XVI. Primaten - 30.07.2016
Mit Patrick Güldenberg, Sophie von Kessel, Vera Teltz / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 52'43 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Eine deutsche Verhaltensforscherin führt ein Vorstandsmitglied eines Schweizer Pharmakonzerns durch die Affengehege des Leipziger Zoos. Fasziniert vom Solitären der Orang-Utans und der Gruppendynamik der Schimpansen und Bonobos entspinnt sich darauf zwischen beiden ein Dialog in Mails und Telefonaten über die Natur des Menschen.
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[Audio]-Infos Datum: 30.07.2016
Länge: 00:52:49
Größe: 48.36 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: XIV. Zwischen den Welten - 23.07.2016
Mit Florian von Manteuffel, Vera Teltz / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 52'44 // J"Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Jahrelang hat ein im Land verbliebener Teilnehmer einer österreichischen Brasilienexpedition für ein geplantes Museum die Fauna und Flora des Amazonasgebietes durchstreift und gesammelt. 1830 entdeckte er den Lungenfisch. In der Folge stritt die Wissenschaft, ob dieser noch den Fischen oder bereits den Amphibien zuzuordnen sei, und suchte nach Gründen, weshalb er an Landgekommen war: Der Lungenfisch ist der nächste noch lebende Verwandte eines Muskelflossers, den man 2004 auf Ellesmere Island in der kanadischen Arktis ausgegraben und Tiktaalik getauft hat. Dieser Spezies verdanken wir nicht nur unsere Lunge – aus ihren knochigen Flossenstummeln gingen auch unsere Gliedmaßen hervor: Ober- und Unterschenkel beziehungsweise Oberarm, Elle und Speiche samt der Fünfzahl unserer Finger und Zehen.
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[Audio]-Infos Datum: 23.07.2016
Länge: 00:52:51
Größe: 48.39 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: XIII. Erste Pflanzen - 16.07.2016
Mit Vera Teltz, Raoul Schrott / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 48'18 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Ein Vorarlberger Botaniker schildert die vor 500 Jahrmillionen beginnende Landnahme der Pflanzen und ihre Entstehung aus einer Grünalgenart, deren Verwandte sich heute noch auf Gletscherfeldern und in alpinen Seen und Weihern finden. Er erzählt von einer Reise nach Irland zu der Fundstelle der ältesten fossil erhaltenen Pflanze, vom Sein der Bäume und von seiner an der Totgeburt eines Kindes zerbrochenen Ehe.
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[Audio]-Infos Datum: 16.07.2016
Länge: 00:48:24
Größe: 44.32 MB
Erste Erde Forum: XIII. Die Entstehung der Pflanzen - Mit Michael Krings - 16.07.2016
Raoul Schrott im Gespräch mit Michael Krings (Paläobotaniker)
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[Audio]-Infos Datum: 16.07.2016
Länge: 00:31:19
Größe: 28.68 MB
Erste Erde Forum: IX. Geologische Prozesse und Leben - Mit Gerhard Wörner - 15.07.2016
Raoul Schrott im Gespräch mit dem Mineralogen, Geologen, Petrographen, Vulkanologen und Geochemiker Prof. Dr. Gerhard Wörner (BR 2015)
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[Audio]-Infos Datum: 15.07.2016
Länge: 00:33:34
Größe: 30.74 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: Exkurs - Abiogenesis - 09.07.2016
Mit Bibiana Beglau und Martin Umbach / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 42'58 // „Die Wissenschaften untersuchen die Eigenschaften der Welt mittels Instrumenten, berechnen sie aufgrund von überprüfbaren Theoremen und stellen Kausalitäten fest; die Dichtung tut ähnliches, auch sie vergleicht, muss in sich kohärent sein und weist ihre eigenen Strukturen auf – aber sie führt alles zu uns und auf uns zurück. Da ist das Verlangen, möglichst viel über die Welt zu wissen, und das ebenso große Verlangen, uns zu verstehen, im Innersten, als gäbe es eine Zeichenschrift, die, wenn sie sich entziffern ließe, einem alles über uns verriete – ohne dass alles jemals offenkundig werden würde: letztlich sind wir ebenso unverständlich wie Welt.“ (Raoul Schrott)

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[Audio]-Infos Datum: 09.07.2016
Länge: 00:43:04
Größe: 39.44 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: Epilog - Raoul Schrott über Erste Erde Epos - 09.07.2016
Gespräch und Montage: Michael Farin / Aufnahme: 02.03.2016 in München / BR 2016 / Länge: 21'58
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[Audio]-Infos Datum: 09.07.2016
Länge: 00:22:03
Größe: 20.20 MB
Kathrin Röggla: Normalverdiener - 03.07.2016
Mit Martin Engler, Leslie Malton, Verena Unbehaun, Severin von Hoensbroech, Cornelius Schwalm, Heiko Scholz, Georg Scharegg, Ulrich Peltzer, Tony de Maeyer / Komposition: Bo Wiget / Regie: Leopold von Verschuer / BR 2016 // Sie sind Architekten, Unternehmer, Lebenskünstler oder Bankrotteure. Sie stehen im Leben, manchmal daneben, wissen um die Anforderungen des Alltags und um ihre verlorenen Ideale. Sie sind Großstädter mit mehr oder weniger intakten Erwerbsbiographien. Karsten und Sandra, Tine und Normann, Sven, Johannes, Ueli oder Gebhart. Und so heterogen ihre Werdegänge sind, so unterschiedlich ihre Geschichten sich anhören, eines schweißt sie zusammen: sie sind anders als ER, der alte Freund, der es inzwischen zu sehr viel Geld gebracht und jetzt eine Einladung ausgesprochen hat. Für ein paar Tage soll es in seinem luxuriösen Ferienressort zum Wiedersehen kommen. Eine Gelegenheit, die sie, die Normalverdiener, einfach nicht ausschlagen können. Und die Chance, sich diese Welt der spekulativen Großgeschäfte, des Luxus und des unstillbaren Narzissmus einmal aus der Nähe anzusehen. Doch anders als erwartet bleibt der großzügige Gastgeber meistens abwesend. Er entzieht sich den Freunden, denen so nichts anderes übrig bleibt als über ihn zu reden und dabei vor allem sehr viel von sich selbst zu verraten. Die behauptete Distanz zum größenwahnsinnigen Geschäftsmann wird in ihren Reden genauso relativ wie der vermeintliche Abstand zur narzisstischen Selbstbespiegelung. Letztlich erweisen sich die Normalverdiener, die sich so gerne als Opfer sehen würden, längst als Teil des Systems, das sie vordergründig verurteilen. Die Fähigkeit, die Umwelt und sich selbst mehr oder weniger unverzerrt wahrzunehmen, ist ihnen nämlich genauso abhanden gekommen wie ihrem alten Freund. Als sich diese Umwelt in Form äußerst katastrophischer Realität ins Bild vom Ferienidyll zu schieben beginnt, sind die Normalverdiener schon lange keine Opfer mehr.
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[Audio]-Infos Datum: 03.07.2016
Länge: 00:54:32
Größe: 49.94 MB
Über/wider das postdemokratische Schreiben - Mit Kathrin Röggla - 01.07.2016
Kathrin Röggla (Autorin) im Gespräch mit Julian Doepp (BR 2016)
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[Audio]-Infos Datum: 01.07.2016
Länge: 00:20:27
Größe: 18.73 MB
Virginia Woolf: Orlando. Eine Biographie (6/6) - 26.06.2016
Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Mit Georgia Stahl, Vera Weisbrod, Wiebke Puls, Paul Herwig, Fabian Gröver, Hans Kremer / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Ulrike Haage / Regie: Katja Langenbach / BR 2013/ Länge: 52'07// "Ich will die Biographie über Nacht revolutionieren!" notierte sich Virginia Woolf spät im Jahr 1927 euphorisch ins Tagebuch und der Funke war gezündet. Begeistert stürzte sie sich in das "Projekt Orlando", das zum "Rückgrat ihres Herbstes" wurde, ein Buch, das sie leichthändig "vor dem Abendessen schreiben" konnte. Es machte ihr unendlich viel Spaß! Den Lesern übrigens auch, wie die Verkaufszahlen der ersten drei Wochen zeigten, die selbst die kühnsten Erwartungen übertrafen. Orlando war von Anfang an Legende. Was die energetische Dynamik anging, war dieses Buch ein Glücksfall für Woolf. Zwar floss bei dieser Autorin immer Privates mit Beruflichem zusammen, doch jetzt war sie angefeuert von der engen Beziehung, Begeisterung und Liebe zu einer schillernden Abenteurerin, der adeligen Vita Sackville-West. Als schönsten Liebesbrief der Literaturgeschichte hat man Orlando bezeichnet. Und sicher: Sackville-West stand ihrer Freundin in vielem Modell für diese Fantasie. Fakten wurden mit Fiktivem vermischt, zu symbolischen Szenen verdichtet, mit Goldstaub überzogen. Trotzdem greift die Beschreibung vom Liebesbrief zu kurz. Denn vor allem gelang es Woolf hier unaufgeregt und verspielt, gesellschaftspolitisch und kulturhistorisch relevante Themen aufzugreifen. Die Stellung der Frau, die Aggression des Empire, die rückwirkende Deutung von Geschichte aus machtpolitischen Gründen. Alles, was Virginia Woolf als Denkerin ausmacht, finden wir hier. Scheinbar Unverrückbares wird funkelnd und satirisch zugleich demontiert: Stand, Status, Geschlecht und Geschichtsschreibung, Macht, Posen und Konventionen. Besonders viel Sorgfalt verwendet Woolf auf die Darstellung der Relativität von Zeit und Begebenheit. Neben ihrer Begeisterung für Sackville-Wests Person, behandelt Orlando eine weitere Leidenschaft Woolfs: ihre Liebe zur Biographie als Genre. Als Leserin verschlang sie diese Bücher und reflektierte in ihren Notizen über die Form. Woher kam der oft anmaßende, allwissende Ton der Autoren? Woher der Glaube, die Figur so gut fassen zu können? Wieso erfahren wir oft mehr über Zeit und Moral des Biographen, als über die Person, die zur Debatte steht? Wieso erstickte oft eine buchhalterische Sprache jedes Gefühl für einen Menschen, der vor langer Zeit sehr lebendig war. Und, ganz zentral: wer legt eigentlich fest, dass Phantasie und Dichtung in einer Biographie nichts zu suchen haben. Woolf selbst gibt in Orlando vielen Positionen eine Stimme.
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[Audio]-Infos Datum: 26.06.2016
Länge: 00:52:14
Größe: 47.83 MB
Frank Witzel: Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969 - 25.06.2016
Mit Edmund Telgenkämper, Jonas Nay, Valerie Tschplanowa, Shenja Lacher, Christiane Roßbach, Peter Fricke, Oliver Nägele, Götz Schulte / Musik: Frank Witzel / Bearbeitung: Leonhard Koppelmann/Frank Witzel / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2016 / Länge: 69'25 // Gudrun Ensslin, eine Indianersquaw aus braunem Plastik, und Andreas Baader, ein Ritter in schwarzglänzender Rüstung, - so vermischen sich im Kopf des 13-jährigen namenlosen Erzählers in Frank Witzels Roman "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969" die politischen Verwerfungen in der BRD des Jahres 1969 mit seinen kindlich-spielerischen Fantasien. Das Jugendzimmer wird hier zum Echoraum der Geschichte und der hier ausgetragene Aufstand gegen die Trias Familie, Staat und Kirche ist nicht minder real, als die von der RAF geträumte Revolution auf bundesdeutschen Straßen. Zusammen mit dem Teenager begeben wir uns in den oszillierenden Raum seiner manischen-depressiven Störung – seine Lebensorte überlagern sich und verwischen, da erscheinen das bereits erwähnte Jugendzimmer ebenso, wie der letzte Ort seines kurzen Lebens im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. In diese Echoräume schieben sich aber immer wieder auch konkrete Lebenserinnerungen des Teenagers. Die Vergangenheit, ihr Geruch, ihr Geschmack und die darin wohnenden Ängste und Traumata brechen durch eine mühsam geklitterte Oberfläche, genauso wie in dieser Zeit die Wundkrusten der bundesrepublikanischen Nachkriegsgesellschaft aufreißen und die Metastasen der verborgenen und verdrängten Nazizeit plötzlich freilegen. Seine Jugend zwischen Kirche und Krankheit setzt den jugendlichen Erzähler fortwährenden Befragungs-, Verho?r- und Gesta?ndnissituationen aus – ob in seiner Therapie oder im Beichtstuhl. Und mit jeder Frage und jedem Geständnis brechen neue Krusten auf. Schließlich erliegt er diesem inneren Zeitbeben. Über seine manische-depressive Störung befindet der Erzähler dabei, „man ist ja nicht immer wahnsinnig, sondern man ist wahnsinnig und dann wieder nicht, so wie man liebt und dann wieder nicht.“ So unstet wie seine Zustände ist auch seine Erzählung, und so befindet er weiter: „erlöse uns von unseren Gedanken und Meinungen und dem Versuch, Geschichte zu rekonstruieren und immer gleiche Gedanken in Wiederholungen zu perpetuieren und damit das kardiovaskuläre System langsam nach unten zu fahren.“ Das Aufheben der linearen und chronologischen Erzählweise ist hier eben nicht erzählerisches Mittel zum Zweck, sondern Ausdruck dieser „frei in der Zeit flottierenden Geschichtsschreibung“, mit der sich Frank Witzels Roman gegen die herkömmliche Deutung der Geschichtsschreibung und Interpretation wendet.
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[Audio]-Infos Datum: 25.06.2016
Länge: 02:39:15
Größe: 145.80 MB
Die Entstehung der Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager - Mit Leonhard Koppelmann - 24.06.2016
Leonhard Koppelmann (Regisseur) im Gespräch mit Marie Schoeß (BR 2016).
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[Audio]-Infos Datum: 24.06.2016
Länge: 00:16:09
Größe: 14.79 MB
Die Entstehung der Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager - Mit Frank Witzel - 24.06.2016
Frank Witzel (Autor) im Gespräch mit Katarina Agathos (BR 2016).
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[Audio]-Infos Datum: 24.06.2016
Länge: 01:05:43
Größe: 60.17 MB
Virginia Woolf: Orlando. Eine Biographie (5/6) - 19.06.2016
Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Georgia Stahl, Vera Weisbrod, Wiebke Puls, Paul Herwig, Michaela Steiger, Fabian Gröver / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Ulrike Haage / Regie: Katja Langenbach / BR 2013/ Länge: 47'20 // "Ich will die Biographie über Nacht revolutionieren!" notierte sich Virginia Woolf spät im Jahr 1927 euphorisch ins Tagebuch und der Funke war gezündet. Begeistert stürzte sie sich in das "Projekt Orlando", das zum "Rückgrat ihres Herbstes" wurde, ein Buch, das sie leichthändig "vor dem Abendessen schreiben" konnte. Es machte ihr unendlich viel Spaß! Den Lesern übrigens auch, wie die Verkaufszahlen der ersten drei Wochen zeigten, die selbst die kühnsten Erwartungen übertrafen. Orlando war von Anfang an Legende. Was die energetische Dynamik anging, war dieses Buch ein Glücksfall für Woolf. Zwar floss bei dieser Autorin immer Privates mit Beruflichem zusammen, doch jetzt war sie angefeuert von der engen Beziehung, Begeisterung und Liebe zu einer schillernden Abenteurerin, der adeligen Vita Sackville-West. Als schönsten Liebesbrief der Literaturgeschichte hat man Orlando bezeichnet. Und sicher: Sackville-West stand ihrer Freundin in vielem Modell für diese Fantasie. Fakten wurden mit Fiktivem vermischt, zu symbolischen Szenen verdichtet, mit Goldstaub überzogen. Trotzdem greift die Beschreibung vom Liebesbrief zu kurz. Denn vor allem gelang es Woolf hier unaufgeregt und verspielt, gesellschaftspolitisch und kulturhistorisch relevante Themen aufzugreifen. Die Stellung der Frau, die Aggression des Empire, die rückwirkende Deutung von Geschichte aus machtpolitischen Gründen. Alles, was Virginia Woolf als Denkerin ausmacht, finden wir hier. Scheinbar Unverrückbares wird funkelnd und satirisch zugleich demontiert: Stand, Status, Geschlecht und Geschichtsschreibung, Macht, Posen und Konventionen. Besonders viel Sorgfalt verwendet Woolf auf die Darstellung der Relativität von Zeit und Begebenheit. Neben ihrer Begeisterung für Sackville-Wests Person, behandelt Orlando eine weitere Leidenschaft Woolfs: ihre Liebe zur Biographie als Genre. Als Leserin verschlang sie diese Bücher und reflektierte in ihren Notizen über die Form. Woher kam der oft anmaßende, allwissende Ton der Autoren? Woher der Glaube, die Figur so gut fassen zu können? Wieso erfahren wir oft mehr über Zeit und Moral des Biographen, als über die Person, die zur Debatte steht? Wieso erstickte oft eine buchhalterische Sprache jedes Gefühl für einen Menschen, der vor langer Zeit sehr lebendig war. Und, ganz zentral: wer legt eigentlich fest, dass Phantasie und Dichtung in einer Biographie nichts zu suchen haben. Woolf selbst gibt in Orlando vielen Positionen eine Stimme.
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[Audio]-Infos Datum: 19.06.2016
Länge: 00:47:27
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Erste Erde Forum: XVII. Die Entstehung der Alpen und ihre Kulturgeschichte - Mit Bernhard Fügenschuh - 18.06.2016
Raoul Schrott im Gespräch mit Prof. Bernhard Fügenschuh (Geologe)
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[Audio]-Infos Datum: 18.06.2016
Länge: 00:43:33
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Raoul Schrott: Erste Erde Epos: XVIII. Namlos - 18.06.2016
Mit Florian von Manteuffel, Raoul Schrott / Komposition: Saam Schlamminger / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 68'01 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Als sich der europäische Kontinent unter den afrikanischen zu schieben begann, also vor etwa 135 Millionen Jahren, entstanden die Alpen. Heute bildet der Nordrand Tirols und der Arlberg diese Grenze. Ihre Berge sind nichts anderes als Verfaltungen dieses weiterhin vor sich gehenden Zusammenstosses. Fossile Spuren ausgestorbenen Lebens legen davon Zeugnis ab. Auch sie sind Zeugnisse vorübergehender Gestaltungsformen der Erde. An den Tiroler Ortsnamen lässt sich die jüngere Besiedlungsgeschichte ablesen. Illusionslos verweisen sie auf die Unwirtlichkeit des damaligen Lebens, denn lange Zeit war das Gebirge nur ödes Territorium – bis es von der Romantik und dem Tourismus mit klangvollen Bezeichnungen besetzt wurde und das letztlich Namenlose der Erde und der in den Bergen versteinerten Zeit verdeckte
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[Audio]-Infos Datum: 18.06.2016
Länge: 01:07:56
Größe: 62.20 MB
Virginia Woolf: Orlando. Eine Biographie (4/6) - 12.06.2016
Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Mit Georgia Stahl, Vera Weisbrod, Wiebke Puls, Paul Herwig, Brigitte Hobmeier, Michaela Steiger, Fabian Gröver, Hans Kremer / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Ulrike Haage / Regie: Katja Langenbach / BR 2013/ Länge: 49'37 // "Ich will die Biographie über Nacht revolutionieren!" notierte sich Virginia Woolf spät im Jahr 1927 euphorisch ins Tagebuch und der Funke war gezündet. Begeistert stürzte sie sich in das "Projekt Orlando", das zum "Rückgrat ihres Herbstes" wurde, ein Buch, das sie leichthändig "vor dem Abendessen schreiben" konnte. Es machte ihr unendlich viel Spaß! Den Lesern übrigens auch, wie die Verkaufszahlen der ersten drei Wochen zeigten, die selbst die kühnsten Erwartungen übertrafen. Orlando war von Anfang an Legende. Was die energetische Dynamik anging, war dieses Buch ein Glücksfall für Woolf. Zwar floss bei dieser Autorin immer Privates mit Beruflichem zusammen, doch jetzt war sie angefeuert von der engen Beziehung, Begeisterung und Liebe zu einer schillernden Abenteurerin, der adeligen Vita Sackville-West. Als schönsten Liebesbrief der Literaturgeschichte hat man Orlando bezeichnet. Und sicher: Sackville-West stand ihrer Freundin in vielem Modell für diese Fantasie. Fakten wurden mit Fiktivem vermischt, zu symbolischen Szenen verdichtet, mit Goldstaub überzogen. Trotzdem greift die Beschreibung vom Liebesbrief zu kurz. Denn vor allem gelang es Woolf hier unaufgeregt und verspielt, gesellschaftspolitisch und kulturhistorisch relevante Themen aufzugreifen. Die Stellung der Frau, die Aggression des Empire, die rückwirkende Deutung von Geschichte aus machtpolitischen Gründen. Alles, was Virginia Woolf als Denkerin ausmacht, finden wir hier. Scheinbar Unverrückbares wird funkelnd und satirisch zugleich demontiert: Stand, Status, Geschlecht und Geschichtsschreibung, Macht, Posen und Konventionen. Besonders viel Sorgfalt verwendet Woolf auf die Darstellung der Relativität von Zeit und Begebenheit. Neben ihrer Begeisterung für Sackville-Wests Person, behandelt Orlando eine weitere Leidenschaft Woolfs: ihre Liebe zur Biographie als Genre. Als Leserin verschlang sie diese Bücher und reflektierte in ihren Notizen über die Form. Woher kam der oft anmaßende, allwissende Ton der Autoren? Woher der Glaube, die Figur so gut fassen zu können? Wieso erfahren wir oft mehr über Zeit und Moral des Biographen, als über die Person, die zur Debatte steht? Wieso erstickte oft eine buchhalterische Sprache jedes Gefühl für einen Menschen, der vor langer Zeit sehr lebendig war. Und, ganz zentral: wer legt eigentlich fest, dass Phantasie und Dichtung in einer Biographie nichts zu suchen haben. Woolf selbst gibt in Orlando vielen Positionen eine Stimme.
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[Audio]-Infos Datum: 12.06.2016
Länge: 00:49:44
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Erste Erde Forum: XVI. Von den Menschenaffen zum Homo sapiens - Mit Philipp Gunz - 11.06.2016
Raoul Schrott im Gespräch mit Dr. Philipp Gunz (Max Planck Institut für evolutionäre Anthropologie)
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[Audio]-Infos Datum: 11.06.2016
Länge: 00:11:44
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Raoul Schrott: Erste Erde Epos: XVII. Fährten - 11.06.2016
Mit Florian von Manteuffel, Raoul Schrott / Komposition: Saam Schlamminger / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 80'11 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Eine amerikanische Kunsthistorikern auf den Spuren der Menschenaffen, die sich nur langsam zum Homo sapiens entwickelten: Von den 3,7 Millionen Fußabdrücken im tansanischen Laetoli über den 1,8 Millionen Jahre alten Schädel des Homo erectus, der erst den georgischen Kaukasus und später dann Spanien erreichte – bis hin zu den Fährten, die er dabei hinterließ. Sie blieben in der Vulkanasche nördlich von Neapel erhalten. Bei Ebbe kommen sie auch an englischen Stränden zum Vorschein. Sie beginnt zu verstehen, wie uns erst der aufrechte Gang zu dem machte, was wir sind: von der Form der Steinwerkzeuge bis hin zur Gestalt unseres Körpers, von den ersten Kunstobjekten bis zum kulturellen Superorganismus, den unsere heutige Zivilisation darstellt.
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[Audio]-Infos Datum: 11.06.2016
Länge: 01:20:17
Größe: 73.51 MB
Virginia Woolf: Orlando. Eine Biographie (3/6) - 05.06.2016
Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Mit Gabriel Raab, Georgia Stahl, Vera Weisbrod, Wiebke Puls, Paul Herwig, Brigitte Hobmeier, Michaela Steiger, Fabian Gröver, Hans Kremer / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Ulrike Haage / Regie: Katja Langenbach / BR 2013/ Länge: 47'28 // "Ich will die Biographie über Nacht revolutionieren!" notierte sich Virginia Woolf spät im Jahr 1927 euphorisch ins Tagebuch und der Funke war gezündet. Begeistert stürzte sie sich in das "Projekt Orlando", das zum "Rückgrat ihres Herbstes" wurde, ein Buch, das sie leichthändig "vor dem Abendessen schreiben" konnte. Es machte ihr unendlich viel Spaß! Den Lesern übrigens auch, wie die Verkaufszahlen der ersten drei Wochen zeigten, die selbst die kühnsten Erwartungen übertrafen. Orlando war von Anfang an Legende. Was die energetische Dynamik anging, war dieses Buch ein Glücksfall für Woolf. Zwar floss bei dieser Autorin immer Privates mit Beruflichem zusammen, doch jetzt war sie angefeuert von der engen Beziehung, Begeisterung und Liebe zu einer schillernden Abenteurerin, der adeligen Vita Sackville-West. Als schönsten Liebesbrief der Literaturgeschichte hat man Orlando bezeichnet. Und sicher: Sackville-West stand ihrer Freundin in vielem Modell für diese Fantasie. Fakten wurden mit Fiktivem vermischt, zu symbolischen Szenen verdichtet, mit Goldstaub überzogen. Trotzdem greift die Beschreibung vom Liebesbrief zu kurz. Denn vor allem gelang es Woolf hier unaufgeregt und verspielt, gesellschaftspolitisch und kulturhistorisch relevante Themen aufzugreifen. Die Stellung der Frau, die Aggression des Empire, die rückwirkende Deutung von Geschichte aus machtpolitischen Gründen. Alles, was Virginia Woolf als Denkerin ausmacht, finden wir hier. Scheinbar Unverrückbares wird funkelnd und satirisch zugleich demontiert: Stand, Status, Geschlecht und Geschichtsschreibung, Macht, Posen und Konventionen. Besonders viel Sorgfalt verwendet Woolf auf die Darstellung der Relativität von Zeit und Begebenheit. Neben ihrer Begeisterung für Sackville-Wests Person, behandelt Orlando eine weitere Leidenschaft Woolfs: ihre Liebe zur Biographie als Genre. Als Leserin verschlang sie diese Bücher und reflektierte in ihren Notizen über die Form. Woher kam der oft anmaßende, allwissende Ton der Autoren? Woher der Glaube, die Figur so gut fassen zu können? Wieso erfahren wir oft mehr über Zeit und Moral des Biographen, als über die Person, die zur Debatte steht? Wieso erstickte oft eine buchhalterische Sprache jedes Gefühl für einen Menschen, der vor langer Zeit sehr lebendig war. Und, ganz zentral: wer legt eigentlich fest, dass Phantasie und Dichtung in einer Biographie nichts zu suchen haben. Woolf selbst gibt in Orlando vielen Positionen eine Stimme.
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[Audio]-Infos Datum: 05.06.2016
Länge: 00:47:33
Größe: 43.55 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: XV. Stammlinien - 04.06.2016
Mit Gabriele Blum, Felix von Manteuffel / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 52'09 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Eine emeritierte polnische Zoologin erzählt aus ihrem Leben: von ihrem Studium während der deutschen Besatzung, ihrer Teilnahme am Warschauer Aufstand, ihrer Vergewaltigung durch einen Kollaborateur, ihrer Inhaftierung und den Folterungen. Wie nebenbei erzählt sie, was den Menschen – sein Raubtiergebiss etwa mit Kiefern und Reißzähnen – mit den Reptilien verbindet. Jahre später, nach dem Fall der Mauer, wird sie Yukatan aufsuchen, um den 66 Millionen Jahre alten Einschlagskrater jenes Asteroiden zu sehen, der die Dinosaurier auslöschte, woraufhin sich dann Säugetiere zu in Bäumen lebenden Affen zu entwickeln begannen: Ihrer Ernährung von Früchten verdanken wir unseren nach vorne gerichteten Blick, unseren Farbsinn.
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[Audio]-Infos Datum: 04.06.2016
Länge: 00:52:15
Größe: 47.84 MB
Erste Erde Forum: XV. Von den Amphibien über die Reptilien zu den ersten Säugetieren - Mit Thomas Martin - 04.06.2016
Raoul Schrott im Gespräch mit Prof. Thomas Martin (Institut für Paläontologie, Bonn)
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[Audio]-Infos Datum: 04.06.2016
Länge: 00:20:17
Größe: 18.58 MB
Virginia Woolf: Orlando. Eine Biographie (2/6) - 29.05.2016
Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Mit Gabriel Raab, Vera Weisbrod, Wiebke Puls, Paul Herwig, Brigitte Hobmeier, Michaela Steiger, Fabian Gröver, Hans Kremer / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Ulrike Haage / Regie: Katja Langenbach / BR 2013 / Länge: 48'58 // "Ich will die Biographie über Nacht revolutionieren!" notierte sich Virginia Woolf spät im Jahr 1927 euphorisch ins Tagebuch und der Funke war gezündet. Begeistert stürzte sie sich in das "Projekt Orlando", das zum "Rückgrat ihres Herbstes" wurde, ein Buch, das sie leichthändig "vor dem Abendessen schreiben" konnte. Es machte ihr unendlich viel Spaß! Den Lesern übrigens auch, wie die Verkaufszahlen der ersten drei Wochen zeigten, die selbst die kühnsten Erwartungen übertrafen. Orlando war von Anfang an Legende. Was die energetische Dynamik anging, war dieses Buch ein Glücksfall für Woolf. Zwar floss bei dieser Autorin immer Privates mit Beruflichem zusammen, doch jetzt war sie angefeuert von der engen Beziehung, Begeisterung und Liebe zu einer schillernden Abenteurerin, der adeligen Vita Sackville-West. Als schönsten Liebesbrief der Literaturgeschichte hat man Orlando bezeichnet. Und sicher: Sackville-West stand ihrer Freundin in vielem Modell für diese Fantasie. Fakten wurden mit Fiktivem vermischt, zu symbolischen Szenen verdichtet, mit Goldstaub überzogen. Trotzdem greift die Beschreibung vom Liebesbrief zu kurz. Denn vor allem gelang es Woolf hier unaufgeregt und verspielt, gesellschaftspolitisch und kulturhistorisch relevante Themen aufzugreifen. Die Stellung der Frau, die Aggression des Empire, die rückwirkende Deutung von Geschichte aus machtpolitischen Gründen. Alles, was Virginia Woolf als Denkerin ausmacht, finden wir hier. Scheinbar Unverrückbares wird funkelnd und satirisch zugleich demontiert: Stand, Status, Geschlecht und Geschichtsschreibung, Macht, Posen und Konventionen. Besonders viel Sorgfalt verwendet Woolf auf die Darstellung der Relativität von Zeit und Begebenheit. Neben ihrer Begeisterung für Sackville-Wests Person, behandelt Orlando eine weitere Leidenschaft Woolfs: ihre Liebe zur Biographie als Genre. Als Leserin verschlang sie diese Bücher und reflektierte in ihren Notizen über die Form. Woher kam der oft anmaßende, allwissende Ton der Autoren? Woher der Glaube, die Figur so gut fassen zu können? Wieso erfahren wir oft mehr über Zeit und Moral des Biographen, als über die Person, die zur Debatte steht? Wieso erstickte oft eine buchhalterische Sprache jedes Gefühl für einen Menschen, der vor langer Zeit sehr lebendig war. Und, ganz zentral: wer legt eigentlich fest, dass Phantasie und Dichtung in einer Biographie nichts zu suchen haben. Woolf selbst gibt in Orlando vielen Positionen eine Stimme.
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[Audio]-Infos Datum: 29.05.2016
Länge: 00:49:04
Größe: 44.93 MB
Erste Erde Forum: XIV. Von den Einzellern zum Tier: Die Baupläne unseres Körpers - Mit Detlev Arendt - 28.05.2016
Raoul Schrott im Gespräch mit Prof. Detlev Arendt (Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie, Heidelberg)
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[Audio]-Infos Datum: 28.05.2016
Länge: 01:05:33
Größe: 60.02 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: XII. Autopsie 2 - 28.05.2016
Mit Sophie von Kessel, Felix von Manteuffel / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 97'14 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Lebensgeschichte und Evolution miteinander konfrontierend lässt sich die Welt aus einer anderen Perspektive wahrnehmen und betrachten: das erste Auge etwa, das Trilobiten mit Linsen aus Kristall in ihrer Haut herausbildeten, oder das Gehörorgan, mit dem Fische dem Wasser nachzuhorchen begannen, bis sich bei den Reptilien an Land deren Kiemenknochen schließlich zum Ohr formten. Und wie muss es gewesen sein, als die Welt zum ersten Mal sichtbar wurde? Sich zum ersten Mal hören ließ? Und überhaupt: Was macht das Schöne an einem Menschen aus?
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[Audio]-Infos Datum: 28.05.2016
Länge: 01:37:20
Größe: 89.12 MB
Virginia Woolf: Orlando. Eine Biographie (1/6) - 22.05.2016
Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Mit Gabriel Raab, Vera Weisbrod, Wiebke Puls, Paul Herwig, Brigitte Hobmeier / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Ulrike Haage / Regie: Katja Langenbach / BR 2013 / Länge: 50'37 // "Ich will die Biographie über Nacht revolutionieren!" notierte sich Virginia Woolf spät im Jahr 1927 euphorisch ins Tagebuch und der Funke war gezündet. Begeistert stürzte sie sich in das "Projekt Orlando", das zum "Rückgrat ihres Herbstes" wurde, ein Buch, das sie leichthändig "vor dem Abendessen schreiben" konnte. Es machte ihr unendlich viel Spaß! Den Lesern übrigens auch, wie die Verkaufszahlen der ersten drei Wochen zeigten, die selbst die kühnsten Erwartungen übertrafen. Orlando war von Anfang an Legende. Was die energetische Dynamik anging, war dieses Buch ein Glücksfall für Woolf. Zwar floss bei dieser Autorin immer Privates mit Beruflichem zusammen, doch jetzt war sie angefeuert von der engen Beziehung, Begeisterung und Liebe zu einer schillernden Abenteurerin, der adeligen Vita Sackville-West. Als schönsten Liebesbrief der Literaturgeschichte hat man Orlando bezeichnet. Und sicher: Sackville-West stand ihrer Freundin in vielem Modell für diese Fantasie. Fakten wurden mit Fiktivem vermischt, zu symbolischen Szenen verdichtet, mit Goldstaub überzogen.

Trotzdem greift die Beschreibung vom Liebesbrief zu kurz. Denn vor allem gelang es Woolf hier unaufgeregt und verspielt, gesellschaftspolitisch und kulturhistorisch relevante Themen aufzugreifen. Die Stellung der Frau, die Aggression des Empire, die rückwirkende Deutung von Geschichte aus machtpolitischen Gründen. Alles, was Virginia Woolf als Denkerin ausmacht, finden wir hier. Scheinbar Unverrückbares wird funkelnd und satirisch zugleich demontiert: Stand, Status, Geschlecht und Geschichtsschreibung, Macht, Posen und Konventionen. Besonders viel Sorgfalt verwendet Woolf auf die Darstellung der Relativität von Zeit und Begebenheit.

Neben ihrer Begeisterung für Sackville-Wests Person, behandelt Orlando eine weitere Leidenschaft Woolfs: ihre Liebe zur Biographie als Genre. Als Leserin verschlang sie diese Bücher und reflektierte in ihren Notizen über die Form. Woher kam der oft anmaßende, allwissende Ton der Autoren? Woher der Glaube, die Figur so gut fassen zu können? Wieso erfahren wir oft mehr über Zeit und Moral des Biographen, als über die Person, die zur Debatte steht? Wieso erstickte oft eine buchhalterische Sprache jedes Gefühl für einen Menschen, der vor langer Zeit sehr lebendig war. Und, ganz zentral: wer legt eigentlich fest, dass Phantasie und Dichtung in einer Biographie nichts zu suchen haben. Woolf selbst gibt in Orlando vielen Positionen eine Stimme. //
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[Audio]-Infos Datum: 22.05.2016
Länge: 00:50:43
Größe: 46.44 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: XI. Autopsie 1 - 21.05.2016
Mit Patrick Güldenberg, Felix von Manteuffel / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 98'45 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Ein Augenarzt aus Nizza trauert um seine Frau, eine deutsche Schauspielerin, die Selbstmord begangen hat. Er beginnt eine Autopsie, die gleichsam zu einer Geschichte des menschlichen Körpers wird – dem altägyptischen Mythos des Osiris nicht unähnlich, dessen zerstückelte Glieder von Isis wieder zusammengesetzt wurden. Seine Reisen – ein Tauchgang in einer unterseeischen Höhle vor La Ciotat, zu den rätselhaften Fossilien des Ediacariums in Neufundland oder zu den Trilobitensuchern in Marokko – führen zudem zu jenen Orten, die anschaulich machen, wie das tierische Leben zu seinen Formen fand. Die Baupläne jedweden tierischen Lebens entstanden in einem Zeitraum von nahezu 800 Jahrmillionen: von den Schwämmen über die Rippenquallen, Würmern und Schleimaale zu den ersten Knochenfischen bis zur menschlichen Gestalt, bis zu Bauch und Rücken, Kopf und Fuß, Mund, Muskeln und Verdauungstrakt, Skelett und Rückgrat, bis zum Gesicht. Mit der Herausbildung des Körpers als Vehikel zur Fortpflanzung aber trat dann auch der Tod ins Leben.
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[Audio]-Infos Datum: 21.05.2016
Länge: 01:48:51
Größe: 99.67 MB
"Das wichtigste beim Schreiben ist der natürliche Redefluss." Virginia Woolfs Roman Orlando und sein Weg ins Hörspiel - 20.05.2016
Katarina Agathos im Gespräch mit Gaby Hartel / BR 2013 / Länge: 46'14
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[Audio]-Infos Datum: 20.05.2016
Länge: 00:46:14
Größe: 42.34 MB
Saam Schlamminger: Aus der Heimat - 20.05.2016
Realisation: Saam Schlamminger / BR 2010 / Länge: 43'04 // Aus der Ferne, aus der Fremde: In einem Augenblick, der dafür bestimmt gewesen sein muss, entdeckt Saam eine Schellackplatte seines Urgroßvaters Karl Schlamminger. Die Platte trägt den Titel "Aus der Heimat". Sie wurde 1924 aufgenommen. Karl spielt solo Zither: Ländler aus der Heimat, Marsch, Gruß vom Uetliberg – es sind sechs Minuten Knistermaterial. Was anfangen mit diesem Fund, diesem Geschenk? Sich die Vergangenheit vergegenwärtigen durch die Aufnahme eines Zwiegesprächs? Welche Form, welchen Verlauf kann es nehmen?
Karl Schlamminger (geboren 1883 in Fürth, verstorben 1950 in Memmingen) war Vollblutmusiker, das Musizieren und Teilen mit anderen war für ihn essentiell. Saam Schlamminger, geboren 1966 in Istanbul. Aufgewachsen im Iran. 1979 Umzug nach München. Spezialisierung auf die persischen Instrumente Zarb und Daf.
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[Audio]-Infos Datum: 20.05.2016
Länge: 00:43:24
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Raoul Schrott: Erste Erde Epos: X. Erstes Leben/Sex und Symbiosen - 14.05.2016
Mit Irm Hermannn, Patrick Güldenberg, Raoul Schrott / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 58'25 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott In der Nähe der ehemaligen North-Pole-Mine in Westaustralien finden sich die Reste einer flachen vulkanischen Lagune, die 3,6 Milliarden Jahre alt ist. In ihr blieben die allerersten Fossilien erhalten, die von Leben zeugen: Stromatolithe – auch Blumen- oder Decksteine genannt – als kopfförmige Ablagerungen von Matten von Cyanobakterien. Bis heute bilden sich diese algenartigen Mikroben in jedem Wassertümpel. In der Frühzeit der Erde waren sie die ersten Organismen, die vor über 2 Milliarden Jahren mittels der Energie des Lichts Wasser aufbrachen und dabei Sauerstoff abschieden: Ihnen haben wir die Luft zu verdanken, die wir atmen.
Eine pensionierte Mikrobiologin sitzt jeden Tag in der U-Bahn Station des Londoner Embankments, um die Stimme ihres verstorbenen Mannes im Lautsprecher zu hören, wie er die Aussteigenden vor dem Spalt an der Bahnsteigkarte warnt. In stillen Monologen mit ihm lässt sie seinen Tod, ihr Leben mit ihm und ihrem autistischen Kind Revue passieren und reflektiert dabei, in welchem Ausmaß bakterielles Leben das unsere bestimmt.
Die Shark Bay an der Küste ist eine der wenigen Stellen der Erde, wo sich noch heute Stromatolithen bilden, in denen man winzige Sauerstoffbläschen aufsteigen sehen kann. Die Reise dorthin führt an den Jack Hills vorbei, deren weit über vier Milliarden Jahre alte Gesteinskristalle Hinweise auf zu jener Zeit entstandenes Leben enthalten. Wie sich die Aborigines die Schöpfung vorstellten, wird später dann in einer Bar erzählt.
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[Audio]-Infos Datum: 14.05.2016
Länge: 00:58:31
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Erste Erde Forum: XII. Schwämme und unsere Genetik - Mit Werner Müller - 14.05.2016
Raoul Schrott im Gespräch mit Prof. Werner Müller (Molekularbiologe)
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[Audio]-Infos Datum: 14.05.2016
Länge: 00:38:59
Größe: 35.69 MB
Michaela Melián: Memory Loops - Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München 1933-1945 (3/5) - 07.05.2016
Ettstraße Maistraße Haar Hackerbrücke / Mit Peter Brombacher, Anna Clarin, Caroline Ebner, Florian Fischer, Julia Franz, David Herber, Johannes Herrschmann, Nicola Hecht, Gabriel Ascanio Hecker, Hans Kremer, Julia Loibl, Laura Maire, Stefan Merki, Wolfgang Pregler, Steven Scharf,
Ferdinand von Canstein, Joana Verbeek von Loewis / Musikrealisation: Carl Oesterhelt/Michaela Melián / Komposition/Realisation: Michaela Melián / BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München/Kulturreferat, Freie Kunst im öffentlichen Raum 2010 / Länge: 56'37 // Die NS-Ideologie entschied, ob ein Mensch "lebensunwert" war und als Schädling galt und damit auf gleicher Stufe mit Wanzen oder Flöhen stand. Pseudowissenschaftliche Diskurse lieferten die Rechtfertigung für das „Ausmerzen“ – ein Euphemismus für Zwangssterilisation und Massenmord. „Ich möchte die Direktion in Eglfing-Haar bitten, mir über den Gesundheitszustand meines Kindes, Alter drei Jahre, Nachricht zukommen zu lassen, da das Kind von hier fort kam, ohne uns irgendetwas zu sagen...“ Dieser Memory Loop lässt oft vergessene NS-Opfer zu Wort kommen und verortet ihre Stimmen an medizinischen Institutionen Münchens, die die Politik der ‚Rassenhygiene’ praktizierten. Die Stimmen dieser Opfer sind zu einer Collage arrangiert: Berichte zweier Münchner Sinti, ein Schriftwechsel zwischen der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar mit Patienten-Angehörigen, die beunruhigt sind über das Verschwinden ihrer Verwandten sowie Erzählungen zwangssterilisierter Frauen und Männer.
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[Audio]-Infos Datum: 07.05.2016
Länge: 00:56:59
Größe: 52.17 MB
Michael Lentz: Diktate - 06.05.2016
Mit Michael Hirsch, Michael Lentz, Sophia Siebert / Komposition: Gunnar Geisse / Realisation: Michael Lentz / BR 2016 / Länge: 83'37 / Was ist in dem Kästchen, das der Sohn nachts hinter seinem Regal hervorholt, in das zu schauen die Mutter ihm verboten hat und ihm prompt jede Nacht abnimmt, kaum dass er Anstalten macht, es zu öffnen? Der Sohn vermutet einen Schlüssel in dem Kästchen. Die Mutter fürchtet, der Sohn könne ein schlimmes Geheimnis entdecken. Es kommt der Tag des Jüngsten Gerichts. Zur Verhandlung stehen neben dem Kästchen, das sich jede Nacht wieder einfindet, ein umfangreiches Notizbuch über all diese und andere merkwürdige Vorgänge und eine Kammer, die mit dem Kästchen in Verbindung stehen muss. Die Mutter behauptet, ihr Sohn wolle sie umbringen, die Kammer sei der Beweis, er bete dort Gott an und betreibe Mummenschanz; der Sohn behauptet, er wisse nichts von einer Kammer, sein Notizbuch sei der Beweis für seine Aufrichtigkeit. Die Kammer sei eine Werkstatt, wenn auch eine imaginäre, sagt die Mutter, ihr Sohn habe sie dort als schwebendes Gewand ohne Körper gemalt. Für den Sohn hat die Mutter schlicht sein Zimmer nicht aufgeräumt. Also räumt der Sohn selbst sein Zimmer auf und entsorgt einen Heiligenschein, ein kleines betendes Kapuzenmännlein, einen Auferstandenen, den Heiligen Geist, zwei Schafsköpfe, einen Rest Rotwein und schimmelndes Brot. Die Schreibmaschine der Firma Ideal hat es ihm allerdings angetan. Und sie ist es wohl auch, die den toten Vater wieder herbei imaginiert, kann der Sohn ihn doch mit ihrer Hilfe überall hin projizieren. Er hat jedoch die Rechnung ohne das Eigenleben der Bilder, die in der erinnerten Vorstellung nie identisch sind, und der Sprache gemacht, mit deren Hilfe er die Kursänderungen der Bilder nachvollziehen will. Erinnerung und Wiederholung gehen zuweilen getrennte Wege und bringen jedes Mal neue Bilder hervor, manchmal mit nur kleinen, aber entscheidenden Differenzen, und so ist Vater einmal Bismarck, ein anderes Mal der eigene Opa, dann wieder der Sohn selbst. Zu Gehör kommt eine sich unentwegt modifizierende Veranschaulichung, die nichts anderes als Sprache in Bewegung ist, eine leibhafte Bewegung der Bilder. Das Ganze hat sicherlich mit einem Schrank zu tun, in dem der Bruder in eine Art Unterwelt verschwunden ist, und einer Camera obscura, die sich neben Vaters Bett befunden haben soll. Das Bett jedenfalls befindet sich als Brücke über einem kleinen Bach im Freien, dahinter die Berge, in denen Mutter Ski fährt. Von der Brücke aus steht das Wasser mit jedem Blick still und spiegelt übergangslos die wunderlichsten Bilder und Szenen aus verschiedenen Zeiten. Memoria, ins Innere geht die Reise. Erinnern heißt Veranschaulichen, das im Gedächtnis Bewahrte sich zu eigen machen als Gegenwart. Den großen Bach hat Gunnar Geisse anverwandelt als untergründigen Passionsfluss, der alles durchwirkt.
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[Audio]-Infos Datum: 06.05.2016
Länge: 01:23:43
Größe: 76.65 MB
Rainald Goetz: Johann Holtrop (2/2) - 30.04.2016
Mit Rainald Goetz / Realistion: Leonhard Koppelmann / BR 2013 / Länge: 80'13 // Ein Chef stürzt ab. Johann Hotrop erzählt die Geschichte eines Chefs aus Deutschland in den Nullerjahren. "Als die Winter noch lang und schneereich und die Sommer heiß und trocken waren – Da stand der schwarzgläserne Büromonolith sinnlos riesig in der Nacht, am Ortsrand von Krölpa, Krölpa an der Unstrut, dahinter die Wälder, die Krölpa nördlich zur Warthe hin abgrenzten, da leuchtete einsam, böse und rot das glutrote Firmenlogo von Arrow PC oben am Dach über dem düsteren Riesen, aus schwarzem Stahl und schwarzem Glas gemacht, die rote Schrift darüber, ein Neubau, so kaputt wie Deutschland in diesen Jahren, so hysterisch kalt und verblödet konzeptioniert wie die Macher, die hier ihre Schreibtische hatten, sich die Welt vorstellten, weil sie selber so waren, gesteuert von Gier, der Gier –"
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[Audio]-Infos Datum: 30.04.2016
Länge: 01:20:19
Größe: 73.54 MB
Andreas Ammer & Console: "Have You Ever Heard Of Wilhelm Reich?" - 29.04.2016
Mit Stefan Kastner, Marcus Calvin, Judith Huber, Eva Löbau / Komposition und Realisation: Andreas Ammer/Martin Gretschmann / BR 2009 / Länge: 56'41 // Am Ende glaubte er, der Schüler von Freud und Freund von Einstein, ein Abkömmling einer himmlischen Rasse zu sein. Da hatte Wilhelm Reich bereits alle Probleme der Menschheit gelöst. Egal, ob früh als genialer österreichischer Psychiater (Die sexuelle Revolution), später als hellsichtiger Analyst der Weltkrise (Die Massenpsychologie des Faschismus), dann als Kommunist und Sexualpolitiker (Sexpol) oder am Ende – nach seiner kryptischen Entdeckung der Orgonenergie – als Krebsheiler und Regenmacher in der amerikanischen Wüste (Das ORANUR-Experiment). Wilhelm Reich hat alle Rätsel der Welt und auch die des Weltraums gelöst.
Als Mitarbeiter von Wilhelm Reich der US-Regierung mitteilten, dass dieser das Geheimnis des Lebens entdeckt habe, antworteten die Behörden, dass ein solches ihrer Meinung nach nicht existiere. Im Gegenteil: Den Mächtigen musste so viel Wissen unheimlich sein. „Have You Ever Heard Of Wilhelm Reich?“, ist eine der Fragen mit denen das FBI in den fünfziger Jahren systematisch dem Universalgelehrten Wilhelm Reich hinterher spionierte. Der Geheimdienst suchte fieberhaft nach Gründen, den einstmals gefeierten Psychiater das Handwerk als Quacksalber zu legen. Reich hingegen warnte das FBI im Gegenzug vor den „roten Faschisten“, vor der „Emotionalen Pest“ (kurz: EP) oder den UFOs, die Amerika ja schwerlich ohne seine Hilfe besiegen könne.´Das FBI verbrannte seine Bücher. Wilhelm Reich starb 1957 in einem amerikanischen Gefängnis. Seine größten Erfolge hatte er da erst noch vor sich: Allerdings kehrte er nicht – so wie er es sich erträumt hatte und Patti Smith es später besang (Birdland) – in einem Raumschiff auf die Erde zurück, sondern posthum als Prophet der Studentenbewegung. Diese machte sich Reichs Slogan von der „sexuellen Revolution“ zu eigen. Der Beat-Poet W.S. Burroughs verbrachte zur Inspiration Stunden in Reichs Orgon-Accumulatoren und Hippies sangen Hymnen auf Reichs Erfindungen.
In Andenken an das Universalgenie Wilhelm Reich haben Andreas Ammer & Console aus geheimen Akten des FBI, aus der öffentlichen Geschichte der Pop-Musik und aus anderen obskuren Archiven erbitterte Tracks erschaffen. „Have You Ever Heard Of Wilhelm Reich?“ funktioniert wie ein Musical des Weltgeists oder ein akustischer Orgon-Accumulator. Ein Reich’scher Orgon-Accumulator (kurz: ORAC; Bauanleitung liegt bei) ist eine Holzkiste mit stählerner Innenwand, dessen Wirkungsweise die Space-Rock-Band Hawkwind einstmals folgendermaßen besang: „I've got an Orgone Accumulator / It makes me feel greater (...) It’s a back brain stimulator / It’s a cerebral vibrator“. Dem folgt und davon singt dieses Hörspiel.
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[Audio]-Infos Datum: 29.04.2016
Länge: 00:57:43
Größe: 52.88 MB
Rainald Goetz: Johann Holtrop (1/2) - 23.04.2016
Mit Rainald Goetz / Realistion: Leonhard Koppelmann / BR 2013 / Länge: 78'46 // Ein Chef stürzt ab. "Johann Hotrop" erzählt die Geschichte eines Chefs aus Deutschland in den Nullerjahren. Der charismatische, schnelle, erfolgreiche Vorstandsvorsitzende Dr. Johann Holtrop, 48, seit drei Jahren Herr über 80.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von fast 20 Milliarden weltweit, ist aus der Boomzeit der späten 90er Jahre noch ganz gut in die neuen, turbulenten, wirtschaftlich schwierigeren Zeiten gekommen. Die Handlung setzt ein im November 2001 und erzählt in drei Teilen, wie im Laufe der Nullerjahre aus Egomanie und mit den Widerständen wachsender Weltmissachtung, der Verachtung der Arbeit, der Menschen, der Gegenwart und des Rechts, ganz langsam und für Holtrop selber nie richtig klar erkennbar, ein totaler Absturz ins wirtschaftliche Aus, das persönliche Desaster und das gesellschaftliche Nichts wird, so abgrundtief und endgültig, wie sein früherer Aufstieg unwiderstehlich, glorios und plötzlich gewesen war. Das war Ihr Leben, Johann Holtrop! Was sagen Sie dazu?
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[Audio]-Infos Datum: 23.04.2016
Länge: 01:18:52
Größe: 72.22 MB
Ulrich Bassenge: musaeum clausum - 22.04.2016
Mit Michael Habeck, Matthew Rouse / Komposition und Realisation: Ulrich Bassenge / BR 2010 / Länge: 47'36 // Als einer der letzten Menschen, die alles wussten (wie sonst nur noch sein Zeitgenosse Athanasius Kircher) notiert Sir Thomas Browne (1605-1682) in einem nachgelassenen Text die Desiderata eines imaginären Museums. Er wünscht sich ein verschollenes Ovid-Gedicht ebenso wie ein (nie erschaffenes) Gemälde eines „Elefanten auf dem Hochseil - geritten von einem Neger-Zwerg“, ein Kruzifix aus Froschknochen oder ein Straußenei, bemalt mit einem Bild der Schlacht von Alcazar, in der drei Könige das Leben verloren. Vieles in dieser Liste sei verschollen, verloren, verbrannt, geraubt, verkauft, fragmentiert ... ist die erträumte Wunderkammer des britischen Universalgelehrten ein gelehrter Witz oder eine Utopie? Brownes virtuelles Museum ist nicht das erste seiner Art (bereits ein Jahrhundert zuvor parodierte Rabelais eine imaginäre Bibliothek), aber eines der sprachmächtigsten. Wie kein anderer steht dieser kolossale Text mit seinen eigentümlichen Vernetzungen für die verlorene Zeit, in der Wissen, Glauben, Kunst und Einbildungskraft wie selbstverständlich in eines zusammenflossen. Noch nicht aufgerissen scheint der Graben zwischen Information und Wissen, jene Wunde unserer Tage. Ulrich Bassenge exploriert mit Browne den Verlust universaler Bildung im Zeitalter des Internet. Er setzt das von W.G. Sebald beschriebene „Gefühl der Levitation“, den „gefahrvollen Höhenflug der Sprache“ in der Prosa des großen englischen Stilisten mit musikalischen Mitteln um. Ein broken consort aus Traversflöte, Gambe und Schlagwerk streift durch Klänge und Figuren des 17. Jahrhunderts, die mit elektroakustischen Mitteln seziert, vergrößert, modifiziert werden. So entsteht eine unvollständige Geschichte des Sammelns, ein Requiem auf die Gelehrsamkeit. „Wer weiß, wo alle diese Schätze sich jetzt befinden, ist ein großer Apollo. Ich bin sicher, dass ich ein solcher nicht bin.“
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[Audio]-Infos Datum: 22.04.2016
Länge: 00:47:02
Größe: 43.11 MB
Inga Helfrich: Rettet das Geld - 18.04.2016
Mit Wiebke Puls, Edmund Telgenkämper / Komposition: Rosalie Eberle / Realisation: Inga Helfrich / BR 2015 / Länge: 53'16 // Zwei bewaffnete Bankräuber mit Sturzhelmen. 5.000 Zuschauer. Eine Riesenwatschn für einen Feuerwehrmann in spe. Blitzlichtgewitter. Eine Maschinenpistole und ein Revolver. Achtzehn Geiseln. Köche mit hohen, weißen Mützen. Eine „Rote Front“, die nicht politisch ist. Lösegeldforderung: 2 Millionen DM. Live-Übertragung im Fernsehen. Catering vom besten Feinkostgeschäft der Stadt. Pfiffe für den Ministerpräsidenten. Hobby-Jäger als Scharfschützen der Polizei.
Was klingt wie die Zutaten für eine groteske Kriminalkomödie, war am Mittwoch, den 4. August 1971 grausame Realität. Zwei bewaffnete Männer überfallen die Filiale der Deutschen Bank in der Münchner Prinzregentenstraße und verüben den ersten bewaffneten Banküberfall mit Geiselnahme in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Für die Freilassung der Geiseln verlangen sie 2 Millionen D-Mark.
Auf ihre Forderungen lässt sich die Kriminalpolizei nur zum Schein ein. Beim Sturmangriff der Polizei sterben eine Geisel und ein Geiselnehmer. Die Tasche mit den zwei Millionen wird noch während der Schießerei sichergestellt. Der Innenminister stellt fest: „Nach Sachlage, blieb keine andere als die getroffene Entscheidung.“
In den Medien wird sowohl in einem bis dahin einzigartigen Spektakel live über das Geschehen berichtet, als auch anschließend die Geschichte bis ins kleinste Detail ausgeschlachtet: Zwei Männer gehen über Leichen. Die demokratische Staatsmacht ist überfordert. Es ist der alte Kampf zwischen Gut und Böse. Das Gericht statuiert ein Exempel. Der überlebende Täter wird wegen fünffachen Mordversuchs und räuberischer Geiselnahme zu 22 Jahren Haft verurteilt.
Das Hörspiel Rettet das Geld basiert auf dokumentarischem Material und den Befragungen von Beteiligten. Ein Ereignis in mehreren Perspektiven: Der Junge, der im Radio von dem Überfall hörte und spontan beschloss, zum Schauplatz des Verbrechens zu fahren, wo er sich unter tausende Schaulustige einreihte. Der Polizist, der frisch von der Polizeischule kam und für den die Geiselnahme der erste spektakuläre Fall seiner Karriere wurde. Der Täter, der 22 Jahre hinter Gittern verbracht hat. Und die Aussagen einer Geisel wenige Tage nach dem Schreckenstag. Aus ihren teils lakonischen, teils emotionalen Erinnerungen wird eine Erzählung über die Macht und Erotik des Geldes. Zugleich entsteht ein Porträt der Stadt München in den Siebziger Jahren.
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[Audio]-Infos Datum: 18.04.2016
Länge: 00:53:22
Größe: 48.87 MB
Michaela Melián: Speicher - 08.04.2016
Thematischer und formaler Ausgangspunkt für Speicher ist "VariaVision - Unendliche Fahrt", die 1965 realisierte, heute verschollene intermediale Arbeit von Alexander Kluge (Texte), Edgar Reitz (Filme) und Josef Anton Riedl (Musik) zum Thema des Reisens. // Mit Stefan Merki, Hans Kremer, Peter Brombacher, Christos Davidopoulos, Chris Dercon, Laura Maire / Komposition: Michaela Melián/Carl Oesterhelt / Realisation: Michaela Melián / BR in Zusammenarbeit mit den Münchner Kammerspielen 2008 / Länge: 53'01 "VariaVision" versuchte als Rauminstallation durch die gleichzeitige Vorführung und Wiedergabe von Filmen, mehrkanaliger Musik und Sprache eine neue und andere Wahrnehmung von Musik, Film und Text zu verwirklichen. Reitz und Kluge unterrichteten damals an der internationalen Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm, die in der kurzen Zeit ihres Bestehens zwischen 1955 und 1968 maßgeblich die deutsche und internationale Design-, Kunst- und Mediengeschichte geprägt hat. Die HfG führte als private Hochschule, getragen durch die Geschwister-Scholl-Stiftung, die gewaltsam beendete Tradition des Bauhauses fort und definierte für die BRD die Begriffe Moderne/Utopie/Gestaltung/Alltagskultur/Erziehung/frühe digitale Kultur im Sinne eines demokratischen und ästhetischen Neuanfangs in Deutschland nach 1945, zwischen Utopien und Realitätssinn. So befand sich in der Hochschule ab 1963 eines der ersten elektronischen Studios in Westdeutschland, das 1959 in München gegründete Siemens-Studio für elektronische Musik. Das Studio mit seinem Versprechen von neuen, rein elektronisch erzeugten Klängen, wurde seinerzeit sehr erfolgreich international von Komponisten und Musikproduzenten genutzt, heute ist es im Deutschen Museum München ausgestellt. Riedl realisierte in diesem Studio die Musik für "VariaVision". Für Speicher hat Michaela Melián das Studio im Deutschen Museum München noch einmal zum Klingen gebracht. Diese Klänge, Töne, Geräusche wurden aufgezeichnet und bilden die klanglichen Basisbausteine für eine neue Komposition. Dazu verschränkt sie Aussagen und Texte zu Reise und Bewegung zu tönenden Schleifen und Spiralen. In den Münchner Kammerspielen entstand am 29. Februar 2008 während des Festivals "DOING IDENTITY-BASTARD MÜNCHEN" (26.01.-08.03.08) mit "Speicher" eine Raumsituation, die die Konzeption von VariaVision mittels Projektionen und Wandzeichnungen, Stimme und Musik aufgreift, in der die Besucher sich als Teil derselben dynamisch wahrnehmen, in der der Standpunkt des Publikums nicht definiert ist.
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[Audio]-Infos Datum: 08.04.2016
Länge: 00:53:07
Größe: 48.64 MB
Theodor W. Adorno: Traumprotokolle - 03.04.2016
Mit Andreas Dorau / Komposition und Realisation: zeitblom / BR 2016 / Länge: 51'46 // "Unsere Träume sind nicht nur als 'unsere‘ untereinander verbunden, sondern bilden auch ein Kontinuum, gehören einer einheitlichen Welt an, so etwa wie alle Erzählungen von Kafka in 'Demselben‘ spielen." Adorno notierte diesen Gedanken Anfang 1956. Die Bedeutung des motivischen Zusammenhangs der Träume ließ ihn eine Reihe von ihnen auswählen und für eine Publikation vorbereiten, die zu seinen Lebzeiten nicht mehr erschien. Der Zeitraum der ausgewählten Träume umfasst rund 35 Jahre - von Januar 1934 bis April 1969. „Die Traumprotokolle, aus einem umfangreichen Bestand ausgewählt, sind authentisch. Ich habe sie jeweils gleich beim Erwachen niedergeschrieben und für die Publikation nur die empfindlichsten sprachlichen Mängel korrigiert“ – so Adorno. Es sind knapp gehaltene, sehr pointiert geschriebene Zusammenfassungen von Angst- und Alpträumen, libidinösen Träumen, Träumen, die den träumenden Autor beim Erwachen laut auflachen lassen „über den vermeintlich genialen Witz“ sowie nicht selten von Träumen, die Begriffe und deren Bedeutungen nicht mit kategorisierender Ratio sondern mit einer bildhaften Traum-Logik reflektieren. Sie geben Einblick in die inneren Welten eines Philosophen, der sein theoretisches Denken immer als außerordentlich nah an seinen künstlerischen Intentionen empfand. „Die radiophone Umsetzung der Traumprotokolle mit Andreas Dorau versucht die Spur der Träume aufzugreifen und auf einer Soundebene umzusetzen: Erratisch, mit wenigen Referenzpunkten. Aufgebaut auf einige wenige Loops und Samples, setzt sich ein akustischer Prozess in Gang. Ein nieselndes Rauschen, ein Nebel aus Knistern und Knacken, wie von einer abgespielten Nadel in der Auslaufrille. Die fragmentarischen und stark bearbeiteten Klänge eines Streichquartetts, eines treated Pianos und der menschlichen Stimme prägen das Hörstück. Unterbrochen nur von Ort- und Zeitangaben tauchen Melodiefragmente aus einem Fluss aus Tonmaterial und Geräuschen auf, mit einer Stimme die sich daraus hervorschält und wieder zurückzieht“. (zeitblom)
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[Audio]-Infos Datum: 03.04.2016
Länge: 00:51:51
Größe: 47.48 MB
Eran Schaerf/Eva Meyer: Europa von weitem - 01.04.2016
Mit Eva Meyer / Komposition: Inge Morgenroth / Realisation: Eva Meyer/Eran Schaerf / BR 1999 // In einem Museum soll eine Ausstellung stattfinden mit dem Titel: ‘Porträts einbalsamierter junger Frauen'. Es werden Frauen gesucht, die in die Rolle der Museumsexponate schlüpfen sollen. Die Darstellerinnen arbeiten sich ein, sie beginnen, eigene Geschichten zu entwickeln, sie ‘werden' die dargestellten Personen. Über dieser Debatte verwirrt sich die anfangs reale Situation immer mehr. Es kommt zu unerwarteten Konfrontationen und Widersprüchen zwischen der eigenen Erinnerung und den vorgegebenen Bildern.
Die Frauen werden zu Projektionen, die sich zu verschiedenen Zeiten zwischen Amerika und dem Nahen Osten aufhalten und – von weitem – Europa heißen. Doch schon mit der Benennung wird die Grenze zwischen Vorstellung und Wirklichkeit durchlässig. Nun sind sie Medien-Doubles von Europäerinnen, die zwischen ihrer Repräsentation als Frau und ihrer tatsächlichen Existenz wechseln. Bin ich Europäerin oder stelle ich sie dar oder stelle ich dar, wie ich eine darstelle? So aber lässt sich Geschichte nicht erzählen. Die Frauen geben schließlich ihre Rolle als Identitätsträger auf. Als Werbeträger vermarkten sie ihre Projektion, damit sich endlich die Geschichte abspielen kann...
”Doch woran halten sich Europäer, die keinem europäischen Staat angehören? Sicher nicht an den Mythos eines vergangenen Europas, sondern an das Erfinden eines zukünftigen” (Eva Meyer und Eran Schaerf).
‘Europa von weitem’ wurde zugleich als Film realisiert.
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[Audio]-Infos Datum: 01.04.2016
Länge: 01:13:51
Größe: 67.61 MB
Alexander Kluge: Die Pranke der Natur (und wir Menschen) Das Erdbeben in Japan, das die Welt bewegte, und das Zeichen von Tschernobyl (2/2) - 28.03.2016
Mit Kathrin von Steinburg, Hannelore Hoger, Katja Bürkle, Jochen Striebeck, Gabriel Raab, Nico Holonics, Helmut Stange, Alexandra Kluge, Helge Schneider / Komposition: Gustav, Alva Noto / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 / Länge: 51'49 // Kurze Zeit, bevor das Erdbeben die Nordinsel von Japan um 4 Meter versetzte, der Glockenschlag war bis in die Schweizer Berge zu messen, hatte eine Forschergruppe an der Universität Sendai, die in der gleichen Präfektur wie das AKW Fukushima liegt, festgestellt, dass 1000 Jahre zuvor, nämlich im Jahre 869 n. Chr., bereits ein ähnlich schweres Beben, gefolgt von einem Tsunami stattgefunden hat und das - nach ihren Messungen - alle 1000 Jahre sich ein solches Unglück wiederholt; jetzt seien bereits mehr als 1000 Jahre ins Land gegangen und sie müssten vor dem Großen Beben warnen. Wenige Wochen später erschütterten die Ereignisse in Japan die Welt. Wir Menschen sind auf diesen langen Atem der Natur und auch auf solche plötzliche Gewalt nicht vorbereitet. Es gibt aber menschliche Gemeinwesen und Menschen, die auf die Pranke der Natur achten und auf sie zu antworten wissen. So haben die Holländer ihr Land durch Dämme gegen die mordlustige Nordsee erfolgreich geschützt (so wie sie sich gegen den mörderischen Herzog von Alba verteidigten). Und so sind wir in der Lage, die Zeichen von Fukushima und auch von Tschernobyl wenigstens nachträglich zu lesen.
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[Audio]-Infos Datum: 28.03.2016
Länge: 00:51:56
Größe: 47.55 MB
Alexander Kluge: Die Pranke der Natur (und wir Menschen) Das Erdbeben in Japan, das die Welt bewegte, und das Zeichen von Tschernobyl (1/2) - 27.03.2016
Mit Kathrin von Steinburg, Hannelore Hoger, Katja Bürkle, Jochen Striebeck, Gabriel Raab, Nico Holonics, Helmut Stange, Alexander Kluge, Edgar Reitz / Komposition: Gustav, Ikue Mori / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2011 / Länge: 53'50 // Kurze Zeit, bevor das Erdbeben die Nordinsel von Japan um 4 Meter versetzte, der Glockenschlag war bis in die Schweizer Berge zu messen, hatte eine Forschergruppe an der Universität Sendai, die in der gleichen Präfektur wie das AKW Fukushima liegt, festgestellt, dass 1000 Jahre zuvor, nämlich im Jahre 869 n. Chr., bereits ein ähnlich schweres Beben, gefolgt von einem Tsunami stattgefunden hat und das - nach ihren Messungen - alle 1000 Jahre sich ein solches Unglück wiederholt; jetzt seien bereits mehr als 1000 Jahre ins Land gegangen und sie müssten vor dem Großen Beben warnen. Wenige Wochen später erschütterten die Ereignisse in Japan die Welt. Wir Menschen sind auf diesen langen Atem der Natur und auch auf solche plötzliche Gewalt nicht vorbereitet. Es gibt aber menschliche Gemeinwesen und Menschen, die auf die Pranke der Natur achten und auf sie zu antworten wissen. So haben die Holländer ihr Land durch Dämme gegen die mordlustige Nordsee erfolgreich geschützt (so wie sie sich gegen den mörderischen Herzog von Alba verteidigten). Und so sind wir in der Lage, die Zeichen von Fukushima und auch von Tschernobyl wenigstens nachträglich zu lesen.
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[Audio]-Infos Datum: 27.03.2016
Länge: 00:53:56
Größe: 49.39 MB
Elfriede Jelinek: Sportchor - 18.03.2016
Mit Stefan Kaminski / Musikalische Arrangements und Hammondorgel: Christoph M. Schaeffer / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2006 / Länge: 54'25 // Alle sprechen vom Sport. Als Kommentar zur Fußball-Weltmeisterschaft lässt Elfriede Jelinek einen Sportchor auftreten, der alles ausplaudert. Was die Spieler nachts machen. Worüber sie reden dürfen. Warum sie ihren Körper zur Schau stellen. Welches Image sie wollen können. Die Presse ist immer dabei, man darf und soll ihr alles sagen. Über die biologische Wehrpflicht des Zuschauers, die Rebellion auf dem Rasen und den Anspruch auf die Frau. Über Bewegung und Stillstand, Krieg und Frieden.
Doch die Unterschiede gehen ins Aus und verloren. Der Bildschirm zeigt es. "Wir passen nun mal nicht zu dem Bild, das sich die Medien von uns gemacht haben, aber jetzt passen wir schon." Sport braucht Sprache. Der Sportchor vereinigt die Stimmen, die immer und überall für die Massen berichten: Torwartdarsteller, Pressevertreter, Damenfußballerinnen und authentische Helden. "Ich bin der andre, der heute gesiegt hat. Ich bin, der ich bin. Ich bin heute ein Gott. Ich bin ein Fußballgott." Mit ihrem Sportchor schließt Elfriede Jelinek an ihr 1998 uraufgeführtes 'Sportstück' an. Der Chor, der in der griechischen Tragödie am Rande des Spielfelds steht, rückt ins Rampenlicht, und die Kommentare zum Spiel verselbständigen sich: Gesellschaftsspiel, Geschlechterspiel, Kriegsspiel, Medienspiel, Fußballspiel. "Mehr Menschen gehen nicht ins Auge."
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[Audio]-Infos Datum: 18.03.2016
Länge: 00:54:31
Größe: 49.92 MB
Christoph Buggert/Helga Pogatschar: Schachabend - Kriminaloper - 13.03.2016
Mit Salome Kammer (Stimme), Stephanie Pagitsch (Flöte), Giorgi Gvantseladze (Oboe), Slava Cernavca (Klarinette), Casey Rippon (Horn), Martynas Sedbaras (Fagott) / Libretto: Christoph Buggert / Komposition und Realisation: Helga Pogatschar / BR 2016 / Länge: 55'52 // Erosion des Rechts von oben: Großbanken und Industriekonzerne halten sich aufgrund ihrer Systemrelevanz für legitimiert, geltende Rechtsnormen außer Kraft zu setzen. Wird man überführt, werden einige leitende Persönlichkeiten ausgetauscht - ansonsten läuft das Spiel fröhlich weiter. Was passiert, wenn solche Perversionen der Moral ins Alltagsleben unserer Eliten durchsickern? Schachabend ist Teil eines größeren szenischen Projekts von Christoph Buggert, das dieser Frage nachgeht. "Fünf honorige und wohlsituierte Bürger übergeben einen ertappten Einbrecher nicht den Gerichten, sondern übernehmen die Aburteilung gleich selbst. Sorgsam achtet man darauf, dass alles nach Recht und Gesetz abläuft. Schließlich verfügt einer
der Herren in seinem Bücherschrank über ein gut erhaltenes Exemplar des Kaiserlich-österreichischen Kriegsstrafrechts. Oper und bürgerliches Leben stehen sich seit jeher sehr nahe. Eine Fülle von Ritualen, in denen die heutige Bürger-Gesellschaft sich selbst darstellt – Bundestagsdebatten, Talkshows, Aktionärs-Versammlungen, Vernissagen, Fachkongresse – würden in gesungener Form erst richtig aufblühen."(Christoph Buggert)
Fünf Blasinstrumente synchronisieren die Sprechrollen. Zusammen ergeben sie den skurrilen Klangkörper eines Bläserquintetts. Die Rollen lösen sich aber schnell auf: die Instrumente reißen sich von den Rollen los, die Sprache demontiert sich selbst durch unsinnige Betonungen. "Salome Kammer übernimmt die Rollen der fünf Individuen in persona, leiht ihnen mal singend, mal sprechend ihre Frauenstimme. Alle sind sich einig und verhalten sich unterm Strich gleich. Der Text wird dabei nicht nach semantischer Bedeutung vertont, sondern nach rein musikalischen Aspekten dem eigentlichen Sinn entfremdet. So entsteht eine Stunde durchkomponierte Musik, eine Kriminaloper, in Form eines technokratischen Polizei-Protokolls. Grotesk und skuril, dabei in seiner teilnahmslosen Haltung dem unaussprechbar Schrecklichen gegenüber umso grausamer." (Helga Pogatschar)
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[Audio]-Infos Datum: 13.03.2016
Länge: 00:55:58
Größe: 51.25 MB
Michaela Melián: Electric Ladyland - 11.03.2016
Mit Christos Davidopoulos, Juno Meinecke, Damian Rebgetz, Steven Scharf / Chor: Miriam von Aufschnaiter, Anton Winstel, Antonia Wirth, Moritz Zehner
Gesang: Maximiliane Reichart Violine: Ruth May /Komposition und Realisation: Michaela Melián / BR 2016 / Länge: 57'12 // Ausgangspunkt für Electric Ladyland ist die Musik Jacques Offenbachs und im Besonderen der zweite Akt aus Hoffmanns Erzählungen. Les Contes d'Hoffmann ist eine opéra comique, also eine Nummernoper mit gesprochenen Dialogen. Sie wurde 1881, ein Jahr nach Offenbachs Tod, in Paris uraufgeführt. Eine endgültige, von Offenbach autorisierte Partitur liegt für dieses Werk nicht vor, es existieren zahlreiche Manuskriptseiten mit Varianten. Offenbach hatte zumeist nur Sing- und die Klavierstimme skizziert. Der zweite Akt beruht auf der Erzählung Der Sandmann aus den Nachtstücken von E.T.A. Hoffmann. Im Mittelpunkt steht hier die lebensgroße, wunderschöne mechanische Puppe Olympia, es geht um lebende Augen und eine Brille, durch die die Welt in euphorischem Licht erscheint. In der Figur der Olympia verbindet sich die fantastische Erzählung von E.T.A. Hoffmann mit den Erfahrungen im Zeitalter der Industrialisierung. So ist das internationale Publikum auf der Weltausstellung 1867 in Paris fasziniert von neuen technischen Errungenschaften und kann sich gleichzeitig in den Erlebnisparks, den exotischen Architekturen und bei den Völkerschauen amüsieren. Zum Beispiel besteht der Beitrag Preußens in Paris unter anderem in einem maurischen Kiosk, daneben zeigt die deutsche Firma Krupp riesige, so noch nie gesehene Kanonen und Werner Siemens seine Dynamo-Maschine, die ein neues Zeitalter der Elektrotechnik einleitet. Während die Pariser Gesellschaft im Operettenrausch und im durch Spekulationen an der Börse erworbenen Reichtum schwelgt, steigen die Mieten und Alltagskosten unentwegt und die Arbeiter werden massenhaft in die Außenbezirke von Paris abgedrängt. Die Automatenpuppe Olympia ist das Vorbild für unzählige Darstellungen von Robotern, Androiden und Cyborgs in Film und Literatur. Mit ihrem immerwährenden Lächeln, und ihrem mehr als reduzierten Sprachvermögen (sie kann nur „Ach“ sagen, was eigentlich immer passt) entspricht Olympia perfekt den Vorstellungen von einem gut erzogenen jungen Mädchen. Sie verhält sich einwandfrei, sie singt und tanzt gut. Ihr eigentliches Menschsein findet immer nur in den Augen derer statt, die sie betrachten. Aber Olympia hält sich nicht an ihre Programmierung, sie funktioniert nicht.
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[Audio]-Infos Datum: 11.03.2016
Länge: 00:57:18
Größe: 52.46 MB
Aischylos: Die Perser - 05.03.2016
Mit Hildegard Schmahl, Sylvana Krappatsch, Stefan Hunstein, Wolfgang Pregler, Nico Holonics, Chor des Persischen Volkes: Rania Abdulkarim, Reyhan Abdulkarim, Isra Haitham Hussein, Afra Haitham Hussein, Chendar Hamid Sharif, Peter Hartel, Walter Hub, Bruno Jäger, Rosemarie Leidenfrost, Adnan Mujic, Dzana Mujic, Kalikedan Mulugeta, Angelika Pietrzik, Anis Pohovac, Jürgen von Salisch, Jasmina Taric, Theodora Winter, Christof Yelin u.a. / Aus dem Griechischen von Durs Grünbein / Musik: Carl Oesterhelt, Salewski, Mathis Mayr / Regie: Johan Simons/Katja Langenbach / BR/Münchner Kammerspiele 2011 / Länge: 97'26 // In "Die Perser" greift der griechische Dichter Aischylos acht Jahre nach der Schlacht bei Salamis 480 v. Chr. - bei der er selbst dabei war - einen aktuellen Stoff auf. Es ist das älteste Stück des klassich-antiken Theaters und gilt als eines der ältesten der Welt. Außerordentlich ist Aischylos' klug gewählte Perspektive, aus der Sicht des geschlagenen Gegners zu erzählen. Atossa, die Mutter des jungen Perserkönigs Xerxes, ahnt das Unglück. Zusammen mit dem Rat der Ältesten wartet sie vor dem Palast in Susa auf Nachrichten aus der Schlacht. Xerxes ist erneut gegen die Griechen in den Krieg gezogen. Mit der Nachricht eines Boten werden die Befürchtungen war. Gemeldet wird der Untergang der mehr als 200 Schiffe umfassenden Flotte bei Salamis und die Niederlage des Heeres. Die Klage von Chor und Mutter mündet in eine Beschwörung des Geistes des Dareios, Vater und Vorgänger des Xerxes, der das Unglück als Strafe für Hybris, Machtstreben und Verblendung seines Sohnes deutet. Schließlich erscheint Xerxes: sich in Selbstanklage zerfleischend und zugleich die Ursache für die Katastrophe einem von außen auferlegten Schicksal zuschreibend. Zusammen mit dem Chor ertönt eine generationenübergreifende Schmerzens- und Totenklage.
„Das Drama des zoon politikon, das ohne Not sein Gemeinwesen aufs Spiel setzt, sich selbst überlassen, ausgeliefert den eigenen Kriegszielen und dem Phantasma der Allgewaltigen – Statistiken, Informationsströme, Medien, Dämonen, das sind 'Die Perser' des Aischylos“ schreibt der Lyriker Durs Grünbein. In "Die Perser" zeigt sich die Utopie in der Empathie der Sieger für die Besiegten. Der geschlagene Gegner muss nicht herabgesetzt werden, vielmehr stellen die Griechen sich im Mitleiden mit den geschlagenen Persern selbst in Frage.
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[Audio]-Infos Datum: 05.03.2016
Länge: 01:37:17
Größe: 89.08 MB
Hugo Ball: Tenderenda der Phantast (2/2) - 26.02.2016
Mit Meret Becker, Nadeshda Brennicke, Katharina Franck, Patrick Güldenberg, Lilith Stangenberg / Musik: Franz Hautzinger / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 61'42 // Das ungestüme, wild überbordende Textkonvolut "Tenderenda", dessen Teile in der Zeit zwischen Herbst 1914 und Juli 1920 geschrieben wurden, ist das "geheime Vermächtnis" Dadas. Das zweiteilige Hörspiel präsentiert dieses von Ball auch einmal als "Phantatischer Roman" bezeichnete Werk ohne Kürzungen. Es wurde einer Leserschaft erstmals 1967 in Buchform zugänglich gemacht, aber bereits zu Lebzeiten Balls waren markante Teile dieses als "work in progress" entstandenen Textes auf diversen Dada-Soiréen immer aufs Neue bühnenwirksam erprobt worden. Am 2. Juni 1916 schreibt Ball an seinen Freund August Hofmann: "Ich weiß einige sehr lustige Dinge, die möchte ich gerne aufschreiben. Einiges davon lese ich oben in der Kneipe vor und man freut sich manchmal sehr darüber. Das ist so etwas wie Bruchteile aus einem satirischphantastisch-pamphletisch-mystischen Roman. Weiß der Teufel, was für eine Mißgeburt. Aber irgendwie hängts mit der Zeit zusammen." Wer sich heute an Tenderenda wagt, dem entzündet sich ein Feuerwerk. Die Überschriften der 15 Sequenzen - "Das Karusselpferd Johann" etwa, "Der Untergang des Machetanz", "Satanopolis", "Grand Hotel Metaphysik", "Der Verwesungsdirigent" - sind dabei Programm. Jedes Genre ist erlaubt. Alles ist Parodie, alles Subversion. Eine jede Phantasie führt in die richtige Richtung - und weist dabei stets auf jenes erschütternde Ereignis hin, das die damalige Welt komplett aus den Angeln gehoben hat: den Ersten Weltkrieg. Seither war nichts mehr, wie es war. Schon gar nicht die Kunst. Wie alle weltanschaulichen Gebäude zerfiel auch sie in lauter Einzelteile. Mit phantasievollen Tricks versuchten Künstler allerorten, sich den perfiden Gedankengängen der Herrschenden zu entziehen. Sie unterliefen die an sie gesteckten Erwartungen und konterkarierten den Wahnsinn der Welt durch Klamauk, was gedanklichen Tiefgang nicht ausschloss. Ihr Mittel, sich vom technokratischen Wahnsinn der Kriegstreiber zu distanzieren, war die absolute Freisetzung der Sprache. Und auch wenn sie dabei nicht selten um das Goldene Kalb des l‘art pour l‘art tanzten, wurden sie vielleicht gerade deswegen - je zynischer die Farce - zur moralischen Instanz.
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[Audio]-Infos Datum: 26.02.2016
Länge: 01:01:44
Größe: 56.53 MB
Hugo Ball: Tenderenda der Phantast (1/2) - 19.02.2016
Mit Meret Becker, Nadeshda Brennicke, Katharina Franck, Patrick Güldenberg, Lilith Stangenberg / Musik: Franz Hautzinger / Regie: Michael Farin / BR 2016 / Länge: 67'02 // Das ungestüme, wild überbordende Textkonvolut "Tenderenda", dessen Teile in der Zeit zwischen Herbst 1914 und Juli 1920 geschrieben wurden, ist das "geheime Vermächtnis" Dadas. Das zweiteilige Hörspiel präsentiert dieses von Ball auch einmal als "Phantatischer Roman" bezeichnete Werk ohne Kürzungen. Es wurde einer Leserschaft erstmals 1967 in Buchform zugänglich gemacht, aber bereits zu Lebzeiten Balls waren markante Teile dieses als "work in progress" entstandenen Textes auf diversen Dada-Soiréen immer aufs Neue bühnenwirksam erprobt worden. Am 2. Juni 1916 schreibt Ball an seinen Freund August Hofmann: "Ich weiß einige sehr lustige Dinge, die möchte ich gerne aufschreiben. Einiges davon lese ich oben in der Kneipe vor und man freut sich manchmal sehr darüber. Das ist so etwas wie Bruchteile aus einem satirischphantastisch-pamphletisch-mystischen Roman. Weiß der Teufel, was für eine Mißgeburt. Aber irgendwie hängts mit der Zeit zusammen." Wer sich heute an Tenderenda wagt, dem entzündet sich ein Feuerwerk. Die Überschriften der 15 Sequenzen - "Das Karusselpferd Johann" etwa, "Der Untergang des Machetanz", "Satanopolis", "Grand Hotel Metaphysik", "Der Verwesungsdirigent" - sind dabei Programm. Jedes Genre ist erlaubt. Alles ist Parodie, alles Subversion. Eine jede Phantasie führt in die richtige Richtung - und weist dabei stets auf jenes erschütternde Ereignis hin, das die damalige Welt komplett aus den Angeln gehoben hat: den Ersten Weltkrieg. Seither war nichts mehr, wie es war. Schon gar nicht die Kunst. Wie alle weltanschaulichen Gebäude zerfiel auch sie in lauter Einzelteile. Mit phantasievollen Tricks versuchten Künstler allerorten, sich den perfiden Gedankengängen der Herrschenden zu entziehen. Sie unterliefen die an sie gesteckten Erwartungen und konterkarierten den Wahnsinn der Welt durch Klamauk, was gedanklichen Tiefgang nicht ausschloss. Ihr Mittel, sich vom technokratischen Wahnsinn der Kriegstreiber zu distanzieren, war die absolute Freisetzung der Sprache. Und auch wenn sie dabei nicht selten um das Goldene Kalb des l‘art pour l‘art tanzten, wurden sie vielleicht gerade deswegen - je zynischer die Farce - zur moralischen Instanz.
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[Audio]-Infos Datum: 19.02.2016
Länge: 01:07:10
Größe: 61.51 MB
Walter Serner: Letzte Lockerung - 14.02.2016
Mit Dirk von Lowtzow / Komposition und Realisation: zeitblom / BR 2012 / Länge: 56'40 // Letzte Lockerung. Ein Handbrevier für Hochstapler und solche, die es werden wollen, diese "glänzende Analyse des Zeitalters des vollendeten Nihilismus" (Jörg Drews) schrieb Walter Serner 1918. 1920 veröffentlichte er den ersten Teil als dadaistisches Manifest. Erst 1927 kam ein weiterer Teil dazu und das Werk erhielt seinen Untertitel. Die Letzte Lockerung bietet Hinweise zu allem, worüber Kosmopoliten informiert sein sollten, darunter Menschenkenntnis, Reisen und Hotels, Männer, Frauen, Kleidung und Manieren, Elementares und Sonderlich Wichtiges. Serner wirft mit diesem Ratgeber für Dandytum und anarchischem Hedonismus Schlaglichter auf eine moralisch verkommene Gesellschaft und feiert die Individualität. Neben unausführbaren Handlungsanweisungen (womit er den Situationisten einige Jahrzehnte vorgegriffen hat) stehen scharfsinnige Analysen politischer Zustände und lakonisch formulierte Welterkenntnisse. Sieben Motti stellt er Teil 1, acht Motti Teil 2 voran. Dazwischen eingestreute Lieder zu völlig anderem. Den roten Faden bildet die Zerstreuung, das Enzyklopädische.
„Walter Serners Lektüre als letzte Lockerung vor der Auflösung der Strukturen.
Dirk von Lowtzows Stimme als Bindeglied zwischen Serners geistreich und kühl aggressiver Hochstapler Lyrik und einer minimalistischen Elektrosymphonie.
Lieder als bis ins Detail fragmentierte Tracks, werden zerhackt, aufgeladen mit Disharmonien, abgebrochene Rhythmen, melancholische Melodielinien, verfilterte Soundschleifen, eingestreute Störsignale und Rauschen. Ein A-Capella Stil – erst einstimmig, dann zweistimmig, um in einem mehrstimmigen Chor zu münden, unterlegt von sich endlos wiederholenden Sounds in variierenden Schattierungen. ‚Der zerebrale Rausch, in dem diese Lektüre geschieht, kann nicht groß genug sein‘, schrieb Walter Serner, der zerebrale Rausch, der beim Hören entsteht, sollte es ebenso sein.“ (zeitblom)
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[Audio]-Infos Datum: 14.02.2016
Länge: 00:56:27
Größe: 51.68 MB
Richard Huelsenbeck: Doctor Billig am Ende - 07.02.2016
Mit Hans-Peter Hallwachs, Jens Harzer, Natalija Yefimkina, Sven Lehmann, Ingo Hülsmann, Robert Gallinowski, Axel Werner, Martin Engler, Bernd Stempel, Gertie Honeck / Komposition: Gerd Bessler / Bearbeitung und Regie: Ulrich Gerhardt / BR 2011 / Länge: 57'31 // Billig blickt dem Leben ins Gesicht! Anders als so viele seines akademischen Standes schafft der unerhörte Dr. phil. sich ein Schicksal: Er entzieht sich dem bürgerlichen Spießertum, nur um am Ende an der organisierten Dummheit und Brutalität einer Gesellschaft des Krieges zu Grunde zu gehen. Auf einem Pferderennen begegnet Billig, Syndicus der Z.Y.N.K. mit unbefriedigten Sehnsüchten und Hang zum Abenteuer, der internationalen Kokotte Margot. Er gerät in einen Taumel erotischer Verzückung und in ein Milieu von Kriegsgewinnlern, Hehlern und Schiebern, denen Margot als Unternehmerin vorsteht. Er wird Margots Geliebter, Direktor eines spekulativen Großgeschäftes um rumänisches Getreide und lebt sein Leben plötzlich in halber Bewusstlosigkeit. Weil durch das offizielle Verbot von Handelsbeziehungen mit Rumänien das Projekt grandios scheitert und Billig mit einem Duell den letzten rettenden Geldgeber vergrault, lässt Margot ihren kleinen Billig fallen, nicht bevor sie seine letzten finanziellen Reserven eingefordert hat. Ein von Margot in Auftrag gegebener grausamer Mord weckt Billig auf, empört ihn maßlos und lässt ihn nun doch zum enthusiastischen Verteidiger von Moral und Gesetz werden. Am Ende, nach so vielen bedeutenden Erlebnissen und gestrandet als Obdachloser, hat Billig nicht nur seine Lebensstellung bei Z.Y.N.K. sondern auch den Glauben an den Menschen verloren. Einerseits als Roman gegen den Expressionismus geschrieben und bereits 1918 im Prospekt des Club Dada in Auszügen abgedruckt, steht Richard Huelsenbecks Roman Doctor Billig am Ende andererseits in einer literarischen Tradition der Satire, wie sie mit Autoren wie Heinrich Mann, Carl Sternheim oder Walter Mehring aufgerufen ist. Die satirische Zeichnung des Bürgers präsentiert sich bei Huelsenbeck als sprachgewaltige Groteske, voller Energie und Bilderreichtum, ergänzt von Illustrationen von Georg Grosz. Der realistische Ansatz kippt immer wieder um in phantastische Ausmalung und alptraumhafte Szenerien, in der der Schauplatz Berlin zum Mitspieler wird. Als der Roman 1921 im Verlag Kurt Wolff erschient, ist der Elan der Dada-Bewegung bereits abgeflaut und der Erste Weltkrieg seit drei Jahren zu Ende. Nicht zuletzt vor dieser Konstellation übersteigen der Fall Billigs und die Schilderungen der Kriegsgewinnler die konkrete historische Situation hin zur Darstellung einer abgründigen, skrupellos agierenden Gesellschaft des Kapitalismus, die aus heutiger Perspektive nichts an Aktualität verloren hat.
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[Audio]-Infos Datum: 07.02.2016
Länge: 00:54:46
Größe: 50.15 MB
Elfriede Jelinek: Die Schutzbefohlenen, Appendix - 30.01.2016
Autorinnenlesung / BR 2016 / Länge: 56'48 // Das 2013/2014 geschriebene Stück "Die Schutzbefohlenen" aktualisierte die Autorin im September und Oktober 2015 mit zwei Fortschreibungen, "Coda" und "Appendix". "Die Eroberung der Welt als Bild, das war einmal, denn Bild ist ja Herstellen. Die Menschen werden aber nicht hergestellt, und sie bleiben nicht, wo sie hingestellt werden. Sie kämpfen um ihre Stellung, das ist keine Stellung, so wie Sie sich das vorstellen, das ist einfach, wie sie sind. Sie haben es aufgegeben, dem Seienden ein Maß zu geben, denn das Maß ist noch nicht geschöpft, in das sie hineingehen. Sie gehen aber. Sie gehen weiter. Keine sonnengebräunten Wangen, aber wunde Herzen, tränenkundig, ja, weinen, das können sie. Sie müssen es können, alle außer Ärzten und Sehern, denen es schon vergangen ist, müssen es können. Was, Sie hatten drei Kinder, und jetzt sind es nur noch zwei, das dritte, zufällig drei Jahre alt, fehlt plötzlich? Das ist noch gar nichts im Vergleich zu anderen, die es gar nicht mehr gibt, beruhigen Sie sich!" (Elfriede Jelinek)
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[Audio]-Infos Datum: 30.01.2016
Länge: 00:58:44
Größe: 53.78 MB
Elfriede Jelinek: Die Schutzbefohlenen, Coda - 30.01.2016
Autorinnenlesung / BR 2016 / Länge: 56'48 // Das 2013/2014 geschriebene Stück "Die Schutzbefohlenen" aktualisierte die Autorin im September und Oktober 2015 mit zwei Fortschreibungen, "Coda" und "Appendix". "Da zittert was, das Boot, es zittert, das ist doch Zittern, oder?, nein, dafür gibt es noch ein andres Wort, nein, das paßt mir auch nicht, es wackelt, das Boot, es schwankt, wahrscheinlich weil Hermes und Athene nicht als Pinne im Kompaß eingebaut sind, zwischen ihnen zittert was, das Boot zittert vor Angst, nein, es schaukelt, weil diese Leute nicht ruhig sitzen können; kein Mann hält die Segel, Segel hat es keine, die wären aber praktisch, es hat noch Luft, das Boot, es wird sie auch brauchen, da ist noch Luft drinnen, aber nicht mehr lang. Da ist noch Luft nach oben, aber nicht mehr lang. Dann gehts nach unten, dann nehmen wir ein Bad. Der Körper wird zum Gedanken wird zum Körper, und der Gedanke verhält sich zu seinem Wirt wie die Schneide zum Messer. Gehts hier in den marmornen Wald mit steinernen Bäumen, wenn ja, dann wären wir gern hier, nein, hier gehts nach Griechenland zu den Göttern, womöglich kommen Sie nie hin, Sie und die Kameraden, bitte, das Boot ist wie ein, jetzt fällt es mir nicht ein, wie ein dicht bestecktes Nadelkissen in der Weiberwelt, voll will ich nicht sagen, ja, aber voll ist es trotzdem. Kein Nadelwald in der Nähe, den hat das Boot gemieden, das Wasser satter als Glas, aber unzerbrechlich, es teilt sich, es wächst zusammen, was zusammengehört, alles eins, Wasser eben. Nur die Menschen gehen kaputt, die hineinfallen. Zerbrechen können sie nicht, das Wasser nimmt sie auf, es nimmt die Menschen in den Schnabel, nein, Schnabel kann man nicht sagen, so wie man zittern nicht sagen kann, bitte, kann mir jemand neue Wörter hereinreichen, vielen Dank, Wörter marschieren, auch hier sind welche aufgeschrieben, die Küche ist eröffnet, nur zu essen gibt es nichts, nein, zu trinken auch nicht, ist Ihnen das denn nicht genug Wasser hier, wollen Sie etwa noch mehr?" (Elfriede Jelinek)
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[Audio]-Infos Datum: 30.01.2016
Länge: 00:56:53
Größe: 52.09 MB
Wassily Kandinsky: Klänge (2/2) - 29.01.2016
Tracks: 1. David Grubbs: Blätter, Länge: 01.31, E-Gitarre und Komposition: David Grubbs, Becken: Eli Keszler, aufgenommen von Mitch Rackin in der Seaside Lounge, Brookly, NY, Stimme: Gabriel Raab / 2. Jeff Beer: Hügel, Länge: 10.26, Komposition und Musik: Jeff Beer, Stimme: Detlef Kügow /
3. Sophia Domancich: Blick, Länge: 01.50, Klavier, Elektronik, Samples und Komposition: Sophia Domancich,Kontrabass: Yves Rousseau, aufgenommen am 29.September.2014 im Studio de Noel à Boynes, Toningenieur: Thibère Nömis, Stimme: Helga Fellerer / 4. Antye Greie: Hoboe, Länge: 02.28, Stimmen: Kaiku Choir Hailuoto, Stimme: Antye Greie-Ripatt / 5. Emily Manzo: Frühling, Länge: 04.01, Stimme, Gitarre und Komposition: Emily Manzo, aufgenommen von Andreas Schmid im Faust Studio, Scheer, Deutschland, Mix: Sarah Register / 6. Wreckmeister Harmonies: Glocke, Länge: 07.27, Musik: JR Robinson, Stimme: Detlef Kügow / 7. Federico Sánchez: Kreide und Ruß, Länge: 02.57, Musik und Komposition: Federico Sánchez, aufgenommen im Schamoni Film & Medien Studio, München im Oktober 2014, Stimme: Federico Sánchez / 8. Lydia Daher: Hymnus, Länge: 02.05, Stimme, Gitarre: Lydia Daher, Trompete, präpariertes Flügelhorn, Schlagzeug: Markus Christ, Kontrabass: Tobias von Glenck, Schallplatten-Schneidemaschine, Klarinette: Moritz Illner, Arrangement: Markus Christ, Lydia Daher, Tobias von Glenck, Moritz Illner, Mix: Moritz Illner / 9. Jeff Beer: Blick und Blitz, Länge: 06.31, Komposition und Perkussion: Jeff Beer, für Sprecher, aufgenommen im Tonstudio des HAWKHILL RECORDS Falkenberg, Mix: Andi Bauer, Stimme: Sebastian Weber / 10. Federico Sánchez: Einiges, Länge: 02.12, Komposition und Musik: S. Schnitzenbaumer (Belp), Federico Sánchez aufgenommen im Schamoni Film & Medien Studio, München, Oktober 2014, Stimme: Federico Sánchez / 11. Chris Cutler: Bunte Wiese, Länge: 04.17, zusätzlicher Text, Gesang: Susanne Lewis, Komposition und Schlagzeug: Chris Cutler, Bass, Gitarre: Bob Drake, aufgenommen und gemischt zwischen 23. September und 3. Oktober im Studio Midi-Pyrenees, Caudeval, Frankreich, Aufnahmen und Mastering Bob Drake, Stimme: Detlef Kügow / 12. Glenn Jones: Erde, Länge: 01.59, Musik: Glenn Jones, Musiker: Glenn Jones und Matthew Azevedo, Stimme: Sebastian Weber / 13. Antye Greie, Käfig, Länge: 03.50, Komposition und Musik: Antye Greie-Ripatti, Produktion, Mastering: AGF, Stimme: Antye Greie-Ripatti / 14. Saam Schlamminger: Anders, Länge: 01.10, Musik: Saam Schlamminger, Stimme: Detlef Kügow / 15. Sophia Domancich: Lied, Länge: 01.32, Musik: Sophia Domancich, Musik: Sophia Domancich (piano, electronique, samples), Sylvaine Hélary (flute) aufgenommen am 29. September 2014 im Studio de Noel á Boynes, Toningenieur: Thibère Nömis, Stimme: Sebastian Weber / 16. Emily Manzo: Weißer Schaum, Länge: 06.35, Musik: Christy und Emily Manzo, Stimme: Emily Manzo / 17. Glenn Jones: Das, Länge: 01.39, Musik: Glenn Jones, Musiker: Glenn Jones und Matthew Azevedo, Stimme: Helga Fellerer / 18. Emily Manzo: Nicht, Länge: 02.51, Musik: Emily Manzo, Emily Manzo (Hammond Orgel, Klavier), aufgenommen von Andreas Schmid im Faustz Studios, Scheer, Deutschland, Mix: Sarah Register, Stimme: Kathrin von Steinburg / Realisation: Karl Bruckmaier und die beteiligten Musiker / Redaktion: Herbert Kapfer / BR 2015 / Länge: 66'21 / Als "Klänge" von Wassily Kandinsky 1912 im Münchner Piper Verlag erschien, ahnten weder Verlag noch Öffentlichkeit, dass mit diesem schmalen Band mit seinen Holzschnitten und Prosagedichten ein heute legendäres Bindeglied zwischen Epochen und Stilen publiziert wurde. Kandinsky selbst betrachtete die entstandene Verknüpfung von Bild und Text als Befreiung, als Akt der Überwindung künstlerischer Beschränkungen. „In der Vergangenheit wurde ein Künstler stets schief angeschaut, wenn er sich schriftlich auszudrücken suchte – als Maler hatte man sogar mit dem Pinsel zu essen und so zu tun, als gäbe es keine Gabel.“ So wie sich Kandinsky in seiner Malerei Schritt für Schritt von der Gegenständlichkeit entfernte, so versuchte er parallel dazu in einer ihm (eigentlich) fremden Sprache die oberflächliche Bedeutung der Wörter zu überwinden, die Möglichkeit einer neuen Bedeutung, die sich nur in Klang und Rhythmus des jeweiligen Wortes erschloss, zu ergründen. Manches erinnert hierbei an die expressionistische Dichtung der Zeit, doch geht Kandinsky oft auch einen Schritt weiter, gelingen ihm Zeilen, die schon auf etwas verweisen, das bald Dada heißen wird. Kein Wunder, dass Hugo Ball über Klänge ins Schwärmen gerät: „Niemand, nicht einmal die Futuristen, haben die Sprache dermaßen ausgemistet.“ Wenn Kandinsky schreibt, können wir dem Maler beim Sehen zuhören – so nahe kommen wir selten dem Schaffensprozess eines Bildenden Künstlers. Dies mag daran liegen, dass für Kandinsky das Schreiben „bloß ein Wechsel des Handwerkszeugs“ ist: „Statt der Palette verwende ich nun die Schreibmaschine. Aber mein innerer Antrieb bleibt derselbe.“
Das Klänge-Projekt der Abteilung Hörspiel und Medienkunst des BR übergibt nun diese Texte Kandinskys nach über einem Jahrhundert einer neuen, pop-sozialisierten Generation von Künstlern – die meisten Musiker, manche auch in der Bildenden Kunst aktiv, manche selbst Kunstsammler und Kenner -, um auszuloten, welche Wechselwirkung die „pression intérieure“ des nachgerade archetypischen „modernen Künstlers“ Kandinsky in einem neuen Kontext auszulösen in der Lage ist.
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[Audio]-Infos Datum: 29.01.2016
Länge: 01:06:27
Größe: 60.85 MB
Elfriede Jelinek: Die Schutzbefohlenen - 24.01.2016
Mit Jonas Minthe, Matthias Haase, Bettina Lieder, Christoph Jöde, Janina Sachau / Regie: Leonhard Koppelmann / BR/ORF 2014 / Länge: 56'20 // "Wir sind gekommen, doch wir sind gar nicht da", sagt der Chor in Elfriede Jelineks Die Schutzbefohlenen. Obwohl sie in jüngster Zeit überall präsent sind, die Bilder von Flüchtlingsmengen, die sich auf Booten drängen und unter Lebensgefahr die Festung Europa zu erobern suchen, oder von aufbegehrenden Asylbewerbern in deutschen Städten, die auf öffentlichen Plätzen in den Hungerstreik treten, um auf ihre problematische Behandlung aufmerksam zu machen; Stimmen haben diese Menschen selten. Anders in Jelineks Text: Hier meldet sich ein Chor aus Flüchtlingen und Asylsuchenden in einer lautstarken Litanei zu Wort und wird doch ungehört bleiben von den Angerufenen. Geschrieben als Reaktion auf jüngste Asylproteste in Wien, wo eine Gruppe von Flüchtlingen die Votivkirche besetzte, und später durch Zusatztexte zur Flüchtlingssituation auf Lampedusa erweitert, überführt Elfriede Jelinek in Die Schutzbefohlenen das Tagespolitische ins uralte Menschheitsdrama von Flucht und Abweisung: Die puzzleartig aufscheinenden aktuellen Ereignisse verweben sich mit anderen Texten und Diskursen, unter anderem mit Die Schutzflehenden des Aischylos. Aus den Schutzflehenden in der ältesten bekannten griechischen Tragödie werden aber vor dem Hintergrund von aufgeklärter westlicher Welt und vermeintlich allgemein gültigen humanistischen Werten die Schutzbefohlenen: also diejenigen, denen man verpflichtet ist, Schutz zu geben. Und es wird die Verweigerung dieses Schutzes nicht weniger als zum Verrat am Menschenrechtsgedanken selbst. Es ist nicht zuletzt die Entlarvung solchen Verrats, um den es im einmal devoten, einmal spöttischen und auch wieder sehr resignierten Chor der Schutzbefohlenen geht, in den sich auch andere Perspektiven mengen. In die Stimmen der Schutzsuchenden nisten sich die der Gegner und die von Ausnahmeerscheinungen, denen aus politischer Gefälligkeit, wegen „besonderer Verdienste“ oder einfach nur wegen ihrer Prominenz Sonderbehandlung zuteil wird.
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[Audio]-Infos Datum: 24.01.2016
Länge: 00:56:27
Größe: 51.69 MB
Wassily Kandinsky: Klänge (1/2) - 22.01.2016
Tracks: 1. Jeff Beer: Vorhang, Länge 00‘35, Komposition: Jeff Beer, Stimme: Kathrin von Steinburg / 2.Glenn Jones: Lenz, Länge 02‘09, Komposition: Glenn Jones, Musiker: Glenn Jones und Matthew Azevedo, Stimme: Gabriel Raab / 3. Sophia Domancich: Abenteuer, Länge 03‘06, Komposition und Piano: Sophia Domancich, Batterie: Simon Goubert, aufgenommen am 29. September 2014 im Studio de Noêl, Boynes, Technik : Thibère Nömis, Stimme: Kathrin von Steinburg / 4. Antye Greie: Später, Länge 04‘02, Musik: Vladislav Delay, Stimme: Antye Greie-Ripatti, Produktion, Mastering: AGF / 5. David Grubbs: Sehen, Länge 01‘22, Bullroarer, Computer: David Grubbs, Bass drum: Eli Keszler, aufgenommen von Mitch Rackin in der Seaside Lounge, Brooklyn, NY, Stimme: Detlef Kügow / 6. Lydia Daher: Offen, Länge 02‘08, Trompete, präpariertes Flügelhorn, Schlagzeug, Gitarre: Markus Christ, Stimme, Gitarre: Lydia Daher, Kontrabass, Pianette: Tobias von Glenck, Schallplatten-Schneidemaschine, Xylofon, Klarinette: Moritz Illner, Konzept: Lydia Daher, Arrangement: Markus Christ, Lydia Daher, Tobias von Glenck, Moritz Illner, Mix: Moritz Illner / 7. Chris Cutler: Doch Noch, Länge 05'15, Soundscape materials gesammelt von Chris Cutler, Brian Labcyz, Martyn Singleton, Marcelo Radulovic, Otomo Yoshihide, Tom Dimuzio, Jim Denley and Maggi Payne, Aufgenommen und gemischt zwischen 23.September und 3. Oktober 2014 im Studio Midi-Pyrenees, Caudeval, Frankreich, Technik, Mastering: Bob Drake, Stimme: Gabriel Raab / 8. Saam Schlamminger: Der Riss, Länge 01‘15, Komposition: Saam Schlamminger, Stimme: Gabriel Raab / 9. Federico Sanchez: Ausgang, Länge 02‘23, Komposition: Federico Sanchez, aufgenommen im Oktober 2014 im Schamoni Film & Medien Studio, München, Stimme: Federico Sanchez / 10. David Grubbs: Wurzel, Länge 01‘54, E-Gitarre, Computer: David Grubbs, Musik: David Grubbs, aufgenommen von Mitch Rackin in der Seaside Lounge, Brooklyn, NY, Stimmen: Helga Fellerer und Detlef Kügow / 11. Lydia Daher: Im Wald, Länge 03‘34, Trompete, präpariertes Flügelhorn, Schlagzeug, Gitarre: Markus Christ, Stimme, Gitarre: Lydia Daher, Kontrabass, Pianette: Tobias von Glenck, Schallplatten-Schneidemaschine, Xylofon, Klarinette: Moritz Illner, Konzept: Lydia Daher, Arrangement: Markus Christ, Lydia Daher, Tobias von Glenck, Moritz Illner, Mix: Moritz Illner / 12. David Grubbs: Warum, Länge 01‘13, Banjo, Mandoline: David Grubbs, Snare drums: Eli Keszler, aufgenommen von Mitch Rackin in der Seaside Lounge, Brooklyn, NY, Stimme: Sebastian Weber / 13. Antye Greie: Wasser, Länge 04‘42, Musik: Antye Greie-Ripatti, Produktion, Mastering: AGF, Stimme: Gudrun Gut / 14. Wrekmeister Harmonies: Der Turm, Länge 05'10, Musik: JR Robinson mit Butchy Fuego (Liars), Stimme: Gabriel Raab / 15. Jeff Beer: Tisch, Länge 01‘30, Komposition: Jeff Beer, Stimme: Helga Fellerer / 16. Chris Cutler: Vorfrühling, Länge 04'52, Klavier, Hammond Orgel, Aufnahmegeräte, Calor Gasflasche: Chris Cutler, aufgenommen und gemischt zwischen 23.September und 3. Oktober 2014 im Studio Midi-Pyrenees, Caudeval, Frankreich, Technik, Mastering: Bob Drake, Stimme: Detlef Kügow / 17. Emily Manzo: Fagott, Länge 05‘44, Komposition: Till by Turning, Bassoon: Katherine Young, Violine: Erica Dicker, Klavier, broken piano, Moog: Emily Manzo, special thanks to Sanne Richter for extra vocals, aufgenommen von Andreas Schmid in den Faust Studios, Scheer, Germany, gemischt von Sarah Register in Brooklyn, NY, Stimme: Helga Fellerer / 18. Federico Sánchez: Unverändert, Länge 04‘48, Federico Sánchez feat. The Mistakeman, Musik: Federico Sánchez/Bülent Kullukcu Mistakeman Studio, München September 2014 / 19. Wrekmeister Harmonies: Klänge, Länge 10‘10, JR Robinson mit John Herndon (Tortoise), Ken Vandermark, Roger Miller, Stimme: Kathrin von Steinburg / 20. Saam Schlamminger: Das Weiche, Länge 01‘11 / Komposition: Saam Schlamminger, Stimme: Detlef Kügow / Realisation: Karl Bruckmaier und die beteiligten Musiker / Redaktion: Herbert Kapfer / BR 2015 / Länge: 66'06 // Als Klänge von Wassily Kandinsky 1912 im Münchner Piper Verlag erschien, ahnten weder Verlag noch Öffentlichkeit, dass mit diesem schmalen Band mit seinen Holzschnitten und Prosagedichten ein heute legendäres Bindeglied zwischen Epochen und Stilen publiziert wurde. Kandinsky selbst betrachtete die entstandene Verknüpfung von Bild und Text als Befreiung, als Akt der Überwindung künstlerischer Beschränkungen. „In der Vergangenheit wurde ein Künstler stets schief angeschaut, wenn er sich schriftlich auszudrücken suchte – als Maler hatte man sogar mit dem Pinsel zu essen und so zu tun, als gäbe es keine Gabel.“ So wie sich Kandinsky in seiner Malerei Schritt für Schritt von der Gegenständlichkeit entfernte, so versuchte er parallel dazu in einer ihm (eigentlich) fremden Sprache die oberflächliche Bedeutung der Wörter zu überwinden, die Möglichkeit einer neuen Bedeutung, die sich nur in Klang und Rhythmus des jeweiligen Wortes erschloss, zu ergründen. Manches erinnert hierbei an die expressionistische Dichtung der Zeit, doch geht Kandinsky oft auch einen Schritt weiter, gelingen ihm Zeilen, die schon auf etwas verweisen, das bald Dada heißen wird. Kein Wunder, dass Hugo Ball über Klänge ins Schwärmen gerät: „Niemand, nicht einmal die Futuristen, haben die Sprache dermaßen ausgemistet.“ Wenn Kandinsky schreibt, können wir dem Maler beim Sehen zuhören – so nahe kommen wir selten dem Schaffensprozess eines Bildenden Künstlers. Dies mag daran liegen, dass für Kandinsky das Schreiben „bloß ein Wechsel des Handwerkszeugs“ ist: „Statt der Palette verwende ich nun die Schreibmaschine. Aber mein innerer Antrieb bleibt derselbe.“
Das Klänge-Projekt der Abteilung Hörspiel und Medienkunst des BR übergibt nun diese Texte Kandinskys nach über einem Jahrhundert einer neuen, pop-sozialisierten Generation von Künstlern – die meisten Musiker, manche auch in der Bildenden Kunst aktiv, manche selbst Kunstsammler und Kenner -, um auszuloten, welche Wechselwirkung die „pression intérieure“ des nachgerade archetypischen „modernen Künstlers“ Kandinsky in einem neuen Kontext auszulösen in der Lage ist.
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[Audio]-Infos Datum: 22.01.2016
Länge: 01:06:12
Größe: 60.62 MB
Hartmut Geerken: kalkfeld - 15.01.2016
Originalton und Stimme: Hartmut Geerken / Musik und Realisation: Hartmut Geerken / BR 2001 / Länge: 70'10 // "kalkfeld" ist eine Art Requiem für das Volk der Hereros. Es entstand nach einer Reise des Autors Hartmut Geerken nach Namibia. Die Geschichte des Landes ist nur wenigen bekannt. Die deutschen Kolonialherren schlugen 1904 einen Aufstand der Hereros brutal nieder. Durch die Kriegshandlungen, vor allem aber durch drakonische Strafmaßnahmen der Sieger starben 75 Prozent des Hererovolkes. Ein Genozid, der dazu diente, die deutschen Ansprüche zu sichern und zu festigen. Geerken zeichnet auf seinen Wanderungen in der Nähe eines Ortes mit dem deutschen Namen Kalkfeld verschiedene Geräusche auf. Dieses Material verdichtet er im Hörspielstudio zu einer Originaltonkomposition, die die Geschichte des Landes hörbar werden lässt: keine Herero-Akustik, sondern menschenleere Gegenden mit riesigen Farmen, die ausnahmslos Weißen gehören. Gesangsfetzen klingen wie vom Wind herübergetragene Laute, Metalldrähte ähneln gezupften Saiteninstrumenten. Aus Windrädern, dem Öffnen und Schließen der Eisentore sowie dem Anschlagen eines Prügels auf die Drähte zwischen den hölzernen Pfählen der Weidezäune komponiert Geerken ein Klangbild.
Hartmut Geerken schreibt zu seinem Projekt: "nachdem christliche missionare nicht nur mit der bibel, sondern auch mit waffen & alkohol den boden für die deutschen schutztruppen bereitet haben, wird 1895 die deutsche kolonialgesellschaft für südwestafrika gegründet. ihre aufgabe bestand darin, siedler anzuwerben & das weideland der hereros unter die deutschen eindringlinge zu verteilen. die herden der hereros waren für die infrastruktur des volkes bestimmend. herden & land gehörten allen & sie gingen davon aus, dass ihr vieh, trotz der zwielichtigen verträge mit den deutschen, auch in zukunft dort weiden könnte, wo es jahrhundertelang geweidet hatte.1904 erkennen die hereros, dass sie betrogen worden waren & erheben sich. general von trotha schlägt den aufstand nieder. zwischen 60 000 & 80 000 hereros werden erschossen, erschlagen oder mit waffengewalt in die wasserlose wüste getrieben, der jämmerliche rest des ehemals freien stolzen volkes (herero heisst wörtlich übersetzt ‚fröhliches volk‘) kommt um 1905 in konzentrationslager oder wird auf den deutschen farmen & in minen als sklaven eingesetzt. fast ganz namibia ist heute aufgeteilt in riesige postkoloniale farmen. das land ist durchzogen von endlosen drahtzäunen, die den besitzanspruch der farmer nur allzu deutlich werden lassen. mit einem prügel in der rechten & einem aufnahmegerät in der linken hand bin ich stundenlang mit schnellen schritten an diesen zäunen entlanggegangen. die entfernung der pfosten ist unterschiedlich gross, d.h. beim anschlagen entstehen oft minimale frequenzunterschiede. an den hauptzäunen sind schwere eisentore angebracht, die beim öffnen & schliessen ihre eigene sprache sprechen. ab & zu knarrt ein windrad, das spärliches wasser an die oberfläche holt. diese drei klangquellen bestimmen u.a. 'kalkfeld'. es sind eiserne zeugen von vergewaltigung & genozid des volkes der hereros, & nur ganz weit entfernt in dieser klanglandschaft meint man den tanz der hereros zu vernehmen, bei dem vier männer, mit den köpfen einander berührend, die bewegungen von rindern nachahmen & rauhe schreie ausstossen."
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[Audio]-Infos Datum: 15.01.2016
Länge: 01:10:15
Größe: 64.32 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (12/12) - 06.01.2016
Mit Marisa Burger, Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp, Jerzy May, Arnulf Schumacher, Sophia Siebert, Hanns Zischler / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 53'06 // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 06.01.2016
Länge: 00:53:13
Größe: 48.73 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (11/12) - 05.01.2016
Mit Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp, Arnulf Schumacher, Sophia Siebert, Hanns Zischler / Komposition: Gunnar Geisse / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 51' // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 05.01.2016
Länge: 00:51:06
Größe: 46.79 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (10/12) - 04.01.2016
Mit Marisa Burger, Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp, Arnulf Schumacher, Sophia Siebert, Hanns Zischler / Komposition: Gunnar Geisse / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 53'22 // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2016
Länge: 00:53:28
Größe: 48.96 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (09/12) - 03.01.2016
Mit Marisa Burger, Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp, Sophia Siebert, Hanns Zischler / Komposition: Gunnar Geisse / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 53'07 // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 03.01.2016
Länge: 00:53:13
Größe: 48.73 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (08/12) - 02.01.2016
Mit Marisa Burger, Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp, Sophia Siebert, Hanns Zischler / Komposition: Gunnar Geisse / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 52'46 // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 02.01.2016
Länge: 00:52:52
Größe: 48.42 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (07/12) - 01.01.2016
Mit Marisa Burger, Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp, Sophia Siebert, Hanns Zischler / Komposition: Gunnar Geisse / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 53'23 // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 01.01.2016
Länge: 00:53:29
Größe: 48.98 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (06/12) - 31.12.2015
Mit Marisa Burger, Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp, Sophia Siebert, Hanns Zischler / Komposition: Gunnar Geisse / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 53'31 // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 31.12.2015
Länge: 00:53:37
Größe: 49.10 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (05/12) - 30.12.2015
Mit Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp / Komposition: Gunnar Geisse / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 53'34 // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 30.12.2015
Länge: 00:53:40
Größe: 49.15 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (04/12) - 29.12.2015
Mit Marisa Burger, Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp, Sophia Siebert, Hanns Zischler / Komposition: Gunnar Geisse / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 53'16 // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 29.12.2015
Länge: 00:53:22
Größe: 48.87 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (03/12) - 28.12.2015
Mit Marisa Burger, Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp, Sophia Siebert, Hanns Zischler / Komposition: Gunnar Geisse / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 53'04 // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 28.12.2015
Länge: 00:53:10
Größe: 48.69 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (02/12) - 27.12.2015
Mit Marisa Burger, Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp, Sophia Siebert, Branco Vukovic, Hanns Zischler / Komposition: Gunnar Geisse / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 51'49 // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 27.12.2015
Länge: 00:53:18
Größe: 48.81 MB
Uwe Dick: Sauwaldprosa (01/12) - 26.12.2015
Mit Marisa Burger, Uwe Dick, Peter Fricke, Eisi Gulp, Sophia Siebert, Hanns Zischler / Komposition: Gunnar Geisse / Regie: Michael Lentz / BR 2012 / Länge: 51'49 // Die Sauwaldprosa von Uwe Dick erschien erstmals 1976 und wurde in den folgenden Jahren in sechs weiteren Ausgaben als work in progress vom Autor ständig erweitert und ausgebaut. Das Wortwurzelwerk eines poetischen Rebellen wider alle Hierarchien - Dichtung des Zorns und Lachstaunen, Grobiansidiotikon und subtile Wortkunst - speist eine Waldkabbala, deren Magischer Surrealismus das Innviertel zum Inniversum potenziert. Uwe Dick steht für Sprache, nicht für Schreibe. Er glaubt an die Optimierung des Denkens durch Witz, sucht und erreicht - stets auf der Lauer nach dem Unvorhersehbaren - die Radikalisierung des Augenblicks, und denkt - bildmächtig von kindauf - in Stimmen. Insofern ist das Radio der ideale Raum für seine unverwechselbaren AudioVisionen. Dass die Sauwaldprosa so gut wie alle literarischen Genres – Roman, Essay, Krimi, Märchen, Reportage, Stachelrede, Poly-, Dia- und Monolog, Brief, Tag- und Nachtbuch, Epigramm pp. – vereinigt, ist eine Konsequenz der Maxime: „Vielfalt statt Einfalt, bitte!“ Wem das – im Hörspiel wie im Buche – „zu viel“ ist, dem gilt Uwe Dicks Zärtlichkeit: „Jeder ist seines Glückes Hufeisen am eigenen Kopf“. Auch: „Die wenigsten kommen blöde zur Welt. Sie werdens dann nur. Aus Bequemlichkeit“.
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[Audio]-Infos Datum: 26.12.2015
Länge: 00:51:56
Größe: 47.55 MB
Robert Lax: the hill - 18.12.2015
Autorenlesung / Aufnahme: Sigrid Hauff / BR 1999 / Länge: 37'13 // Bei ihrem letzten Besuch des Dichters Robert Lax auf Patmos im Spätsommer 1999 nahm Sigrid Hauff eine Lesung des kompletten Buches the hill auf. "Die Textpassagen voller Zweifel, Hoffnungslosigkeit, Leere in diesem gerade erschienenen Buch hatten mich beunruhigt. Sie sind so ganz und gar untypisch für Lax. Es stellt sich heraus, dass Paula Dias die Texte für dieses Buch zusammengestellt hat, und zwar – wie ich vermutet hatte – aus einem älteren Text aus der Zeit von 21 pages und einem neueren seltsam depressiven Text. 'No friends, no love, no memorable memories' – das sind völlig unerwartete Statements dieses Poeten der bewusst erlebten Augenblicke, wie wir sie z.B. in seinem Buch moments miterleben können. Es möge ja vielleicht Menschen geben, die von morgens bis nachts glücklich seien. Er gehöre nicht dazu. Niedergeschlagenheit, Hoffungslosigkeit, Leere – diese Gefühle kämen eben auch in uns hoch. … Jeden Nachmittag liest Lax einige Seiten bei geschlossenen Fensterläden im hochsommerlich warmen Zimmer, im elektrischen Licht einer Tischlampe. Wenn er müde wird, legt er das Buch beiseite und wir diskutieren weiter." (Sigrid Hauff)
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[Audio]-Infos Datum: 18.12.2015
Länge: 00:37:19
Größe: 34.17 MB
Laurence Sterne: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman (9/9) - 13.12.2015
Mit Stefan Merki, Peter Fricke, Anna Drexler, Hans Kremer, Helmut Stange, Michele Cucioffo, Helga Fellerer, Katja Bürkle, Johannes Herrschmann, Gabriel Raab, Kathrin von Steinburg, Sebastian Weber, Michael Walter / Aus dem Englischen von Michael Walter / Komposition: Chris Cutler / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2015 / Länge: 53‘48 // Laurence Sternes Tristram Shandy ist ein einzigartiges Werk in der Literaturgeschichte: Erschienen zwischen den Jahren 1759 und 1767, experimentiert Sterne in diesem neunbändigen Roman selbstbewusst mit der Form. In einer Zeit, als der Roman selbst noch nicht klar definiert oder gar etabliert ist, lotet Sterne bereits dessen Grenzen aus, spielt mit der Wirkung auf seine Leser und lässt wie nebenbei fragwürdig erscheinen, wie er überhaupt erzählen kann, wovon er vorgibt, erzählen zu wollen: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman. Verspricht der Titel nämlich eine wohlgeordnete und fein aufbereitete, womöglich auf ein Ziel hin erzählte Lebensgeschichte, so enttäuscht der Erzähler diese Erwartungen sofort. Eine stringente Biografie beinhalten die neun Bände sicherlich nicht.
Stattdessen prägt den Roman eine assoziative Struktur: Vor und zurück blickt der Erzähler, der sich nicht an eine Chronologie halten mag; ebenso wechselt sein Gestus – von beißender Satire oder einem spöttischen Ton bis zu pathetischen Beschreibungen. Und auch optisch verrät Sternes Roman, dass er sich nicht an das hält, was seine Gattung bisher auszeichnete. Das Vorwort leitet die Geschichte nicht ein, es wird stattdessen nachgereicht, mitten in der Erzählung. Und die wiederum ist gespickt mit Auffälligkeiten: mit Auslassungen, Reihen von Sternchen-Symbolen, oder mit ganzen Kapiteln, die fehlen. Andere Seiten sind dafür ganz in schwarz gehalten, gefüllt mit Druckerschwärze, nicht mit sinnerfüllten Zeichen. All das sind Hinweise darauf, dass die Ordnung hier bewusst gebrochen wird, dass Autor und Erzähler Freigeister sind, die weniger an einer Biografie interessiert sind als an der bis heute bestehenden Frage, ob sich eine solche erzählen lässt. Vom Leben dieses vermeintlichen Protagonisten und Ich-Erzählers, Tristram Shandy, liest man entsprechend wenig – seiner Zeugung wird ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie seiner Geburt, von der erst im dritten Band berichtet wird. Sehr einprägsame und detailreiche Beschreibungen gelten dagegen anderen Figuren: allen voran Tristrams Vater und seinem Onkel Toby – zwei äußerst eigenwillige, bisweilen schrullige Charaktere, die der Erzähler aber nie so sehr dem Lächerlichen preisgibt, dass sie darüber ihre liebenswerte Note verlieren, ganz Karikatur werden.
Nietzsche galt Sterne deshalb als „der freieste Schriftsteller aller Zeiten“, gegen ihn, so schreibt er in Menschliches Allzumenschliches II, seien „alle anderen steif, vier-schrötig, unduldsam und bäuerisch-geradezu“. Mit dieser Haltung hat Sterne die Geschichte des Romans geprägt und ist zu einer Instanz für folgende Schriftstellergenerationen geworden. Auch in Deutschland blickten Autoren bewundernd auf den schreibenden Pfarrer aus England und seinen Tristram: Goethe und Zelter etwa tauschten im Briefwechsel ihre Lektüreeindrücke aus, und Lessing ließ sich zu der Aussage bewegen, er würde Sterne gerne fünf seiner Lebensjahre abtreten, wenn dieser sie nur schreibend verbringen wolle. Eine erste Übersetzung ins Deutsche folgte entsprechend früh, 1769. Auf der Übertragung von Michael Walter basiert nun die Bearbeitung für das Radio von Karl Bruckmaier. Dessen Ziel es ist, „den Hörgewohnheiten des 21. Jahrhunderts ebenso Rechnung zu tragen wie den zeitlosen, den klassischen Qualitäten dieses Urtexts aller Genreverletzungen.“
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[Audio]-Infos Datum: 13.12.2015
Länge: 00:53:26
Größe: 48.93 MB
Laurence Sterne: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman (8/9) - 06.12.2015
Mit Stefan Merki, Peter Fricke, Anna Drexler, Hans Kremer, Michele Cucioffo, Helga Fellerer, Katja Bürkle, Gabriel Raab, Kathrin von Steinburg, Peter Veit, Sebastian Weber, Michael Walter / Aus dem Englischen von Michael Walter / Komposition: Chris Cutler / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2015 / Länge: 53‘48 // Laurence Sternes Tristram Shandy ist ein einzigartiges Werk in der Literaturgeschichte: Erschienen zwischen den Jahren 1759 und 1767, experimentiert Sterne in diesem neunbändigen Roman selbstbewusst mit der Form. In einer Zeit, als der Roman selbst noch nicht klar definiert oder gar etabliert ist, lotet Sterne bereits dessen Grenzen aus, spielt mit der Wirkung auf seine Leser und lässt wie nebenbei fragwürdig erscheinen, wie er überhaupt erzählen kann, wovon er vorgibt, erzählen zu wollen: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman. Verspricht der Titel nämlich eine wohlgeordnete und fein aufbereitete, womöglich auf ein Ziel hin erzählte Lebensgeschichte, so enttäuscht der Erzähler diese Erwartungen sofort. Eine stringente Biografie beinhalten die neun Bände sicherlich nicht.
Stattdessen prägt den Roman eine assoziative Struktur: Vor und zurück blickt der Erzähler, der sich nicht an eine Chronologie halten mag; ebenso wechselt sein Gestus – von beißender Satire oder einem spöttischen Ton bis zu pathetischen Beschreibungen. Und auch optisch verrät Sternes Roman, dass er sich nicht an das hält, was seine Gattung bisher auszeichnete. Das Vorwort leitet die Geschichte nicht ein, es wird stattdessen nachgereicht, mitten in der Erzählung. Und die wiederum ist gespickt mit Auffälligkeiten: mit Auslassungen, Reihen von Sternchen-Symbolen, oder mit ganzen Kapiteln, die fehlen. Andere Seiten sind dafür ganz in schwarz gehalten, gefüllt mit Druckerschwärze, nicht mit sinnerfüllten Zeichen. All das sind Hinweise darauf, dass die Ordnung hier bewusst gebrochen wird, dass Autor und Erzähler Freigeister sind, die weniger an einer Biografie interessiert sind als an der bis heute bestehenden Frage, ob sich eine solche erzählen lässt. Vom Leben dieses vermeintlichen Protagonisten und Ich-Erzählers, Tristram Shandy, liest man entsprechend wenig – seiner Zeugung wird ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie seiner Geburt, von der erst im dritten Band berichtet wird. Sehr einprägsame und detailreiche Beschreibungen gelten dagegen anderen Figuren: allen voran Tristrams Vater und seinem Onkel Toby – zwei äußerst eigenwillige, bisweilen schrullige Charaktere, die der Erzähler aber nie so sehr dem Lächerlichen preisgibt, dass sie darüber ihre liebenswerte Note verlieren, ganz Karikatur werden.
Nietzsche galt Sterne deshalb als „der freieste Schriftsteller aller Zeiten“, gegen ihn, so schreibt er in Menschliches Allzumenschliches II, seien „alle anderen steif, vier-schrötig, unduldsam und bäuerisch-geradezu“. Mit dieser Haltung hat Sterne die Geschichte des Romans geprägt und ist zu einer Instanz für folgende Schriftstellergenerationen geworden. Auch in Deutschland blickten Autoren bewundernd auf den schreibenden Pfarrer aus England und seinen Tristram: Goethe und Zelter etwa tauschten im Briefwechsel ihre Lektüreeindrücke aus, und Lessing ließ sich zu der Aussage bewegen, er würde Sterne gerne fünf seiner Lebensjahre abtreten, wenn dieser sie nur schreibend verbringen wolle. Eine erste Übersetzung ins Deutsche folgte entsprechend früh, 1769. Auf der Übertragung von Michael Walter basiert nun die Bearbeitung für das Radio von Karl Bruckmaier. Dessen Ziel es ist, „den Hörgewohnheiten des 21. Jahrhunderts ebenso Rechnung zu tragen wie den zeitlosen, den klassischen Qualitäten dieses Urtexts aller Genreverletzungen.“
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[Audio]-Infos Datum: 06.12.2015
Länge: 00:50:00
Größe: 45.78 MB
Sigrid Hauff: Erinnerungern an meinen letzten Besuch bei Robert Lax - 04.12.2015
Sprecherin: Susanne Schröder / BR 2015
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[Audio]-Infos Datum: 04.12.2015
Länge: 00:13:35
Größe: 12.44 MB
Laurence Sterne: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman (7/9) - 29.11.2015
Mit Stefan Merki, Peter Fricke, Anna Drexler, Hans Kremer, Michele Cucioffo, Gabriel Raab, Kathrin von Steinburg, Sebastian Weber, Martin Schmidt, Michael Walter / Aus dem Englischen von Michael Walter / Komposition: Chris Cutler / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2015 / Länge: 53‘48 // Laurence Sternes Tristram Shandy ist ein einzigartiges Werk in der Literaturgeschichte: Erschienen zwischen den Jahren 1759 und 1767, experimentiert Sterne in diesem neunbändigen Roman selbstbewusst mit der Form. In einer Zeit, als der Roman selbst noch nicht klar definiert oder gar etabliert ist, lotet Sterne bereits dessen Grenzen aus, spielt mit der Wirkung auf seine Leser und lässt wie nebenbei fragwürdig erscheinen, wie er überhaupt erzählen kann, wovon er vorgibt, erzählen zu wollen: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman. Verspricht der Titel nämlich eine wohlgeordnete und fein aufbereitete, womöglich auf ein Ziel hin erzählte Lebensgeschichte, so enttäuscht der Erzähler diese Erwartungen sofort. Eine stringente Biografie beinhalten die neun Bände sicherlich nicht.
Stattdessen prägt den Roman eine assoziative Struktur: Vor und zurück blickt der Erzähler, der sich nicht an eine Chronologie halten mag; ebenso wechselt sein Gestus – von beißender Satire oder einem spöttischen Ton bis zu pathetischen Beschreibungen. Und auch optisch verrät Sternes Roman, dass er sich nicht an das hält, was seine Gattung bisher auszeichnete. Das Vorwort leitet die Geschichte nicht ein, es wird stattdessen nachgereicht, mitten in der Erzählung. Und die wiederum ist gespickt mit Auffälligkeiten: mit Auslassungen, Reihen von Sternchen-Symbolen, oder mit ganzen Kapiteln, die fehlen. Andere Seiten sind dafür ganz in schwarz gehalten, gefüllt mit Druckerschwärze, nicht mit sinnerfüllten Zeichen. All das sind Hinweise darauf, dass die Ordnung hier bewusst gebrochen wird, dass Autor und Erzähler Freigeister sind, die weniger an einer Biografie interessiert sind als an der bis heute bestehenden Frage, ob sich eine solche erzählen lässt. Vom Leben dieses vermeintlichen Protagonisten und Ich-Erzählers, Tristram Shandy, liest man entsprechend wenig – seiner Zeugung wird ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie seiner Geburt, von der erst im dritten Band berichtet wird. Sehr einprägsame und detailreiche Beschreibungen gelten dagegen anderen Figuren: allen voran Tristrams Vater und seinem Onkel Toby – zwei äußerst eigenwillige, bisweilen schrullige Charaktere, die der Erzähler aber nie so sehr dem Lächerlichen preisgibt, dass sie darüber ihre liebenswerte Note verlieren, ganz Karikatur werden.
Nietzsche galt Sterne deshalb als „der freieste Schriftsteller aller Zeiten“, gegen ihn, so schreibt er in Menschliches Allzumenschliches II, seien „alle anderen steif, vier-schrötig, unduldsam und bäuerisch-geradezu“. Mit dieser Haltung hat Sterne die Geschichte des Romans geprägt und ist zu einer Instanz für folgende Schriftstellergenerationen geworden. Auch in Deutschland blickten Autoren bewundernd auf den schreibenden Pfarrer aus England und seinen Tristram: Goethe und Zelter etwa tauschten im Briefwechsel ihre Lektüreeindrücke aus, und Lessing ließ sich zu der Aussage bewegen, er würde Sterne gerne fünf seiner Lebensjahre abtreten, wenn dieser sie nur schreibend verbringen wolle. Eine erste Übersetzung ins Deutsche folgte entsprechend früh, 1769. Auf der Übertragung von Michael Walter basiert nun die Bearbeitung für das Radio von Karl Bruckmaier. Dessen Ziel es ist, „den Hörgewohnheiten des 21. Jahrhunderts ebenso Rechnung zu tragen wie den zeitlosen, den klassischen Qualitäten dieses Urtexts aller Genreverletzungen.“
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[Audio]-Infos Datum: 29.11.2015
Länge: 00:49:31
Größe: 45.34 MB
Laurence Sterne: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman (6/9) - 22.11.2015
Mit Stefan Merki, Peter Fricke, Anna Drexler, Hans Kremer, Helmut Stange, Michele Cucioffo, Johannes Herrschmann, Katja Bürkle, Gabriel Raab, Kathrin von Steinburg, Peter Veit, Sebastian Weber, Mathias Wendeborn / Aus dem Englischen von Michael Walter / Komposition: Chris Cutler / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2015 / Länge: 53‘48 // Laurence Sternes Tristram Shandy ist ein einzigartiges Werk in der Literaturgeschichte: Erschienen zwischen den Jahren 1759 und 1767, experimentiert Sterne in diesem neunbändigen Roman selbstbewusst mit der Form. In einer Zeit, als der Roman selbst noch nicht klar definiert oder gar etabliert ist, lotet Sterne bereits dessen Grenzen aus, spielt mit der Wirkung auf seine Leser und lässt wie nebenbei fragwürdig erscheinen, wie er überhaupt erzählen kann, wovon er vorgibt, erzählen zu wollen: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman. Verspricht der Titel nämlich eine wohlgeordnete und fein aufbereitete, womöglich auf ein Ziel hin erzählte Lebensgeschichte, so enttäuscht der Erzähler diese Erwartungen sofort. Eine stringente Biografie beinhalten die neun Bände sicherlich nicht.
Stattdessen prägt den Roman eine assoziative Struktur: Vor und zurück blickt der Erzähler, der sich nicht an eine Chronologie halten mag; ebenso wechselt sein Gestus – von beißender Satire oder einem spöttischen Ton bis zu pathetischen Beschreibungen. Und auch optisch verrät Sternes Roman, dass er sich nicht an das hält, was seine Gattung bisher auszeichnete. Das Vorwort leitet die Geschichte nicht ein, es wird stattdessen nachgereicht, mitten in der Erzählung. Und die wiederum ist gespickt mit Auffälligkeiten: mit Auslassungen, Reihen von Sternchen-Symbolen, oder mit ganzen Kapiteln, die fehlen. Andere Seiten sind dafür ganz in schwarz gehalten, gefüllt mit Druckerschwärze, nicht mit sinnerfüllten Zeichen. All das sind Hinweise darauf, dass die Ordnung hier bewusst gebrochen wird, dass Autor und Erzähler Freigeister sind, die weniger an einer Biografie interessiert sind als an der bis heute bestehenden Frage, ob sich eine solche erzählen lässt. Vom Leben dieses vermeintlichen Protagonisten und Ich-Erzählers, Tristram Shandy, liest man entsprechend wenig – seiner Zeugung wird ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie seiner Geburt, von der erst im dritten Band berichtet wird. Sehr einprägsame und detailreiche Beschreibungen gelten dagegen anderen Figuren: allen voran Tristrams Vater und seinem Onkel Toby – zwei äußerst eigenwillige, bisweilen schrullige Charaktere, die der Erzähler aber nie so sehr dem Lächerlichen preisgibt, dass sie darüber ihre liebenswerte Note verlieren, ganz Karikatur werden.
Nietzsche galt Sterne deshalb als „der freieste Schriftsteller aller Zeiten“, gegen ihn, so schreibt er in Menschliches Allzumenschliches II, seien „alle anderen steif, vier-schrötig, unduldsam und bäuerisch-geradezu“. Mit dieser Haltung hat Sterne die Geschichte des Romans geprägt und ist zu einer Instanz für folgende Schriftstellergenerationen geworden. Auch in Deutschland blickten Autoren bewundernd auf den schreibenden Pfarrer aus England und seinen Tristram: Goethe und Zelter etwa tauschten im Briefwechsel ihre Lektüreeindrücke aus, und Lessing ließ sich zu der Aussage bewegen, er würde Sterne gerne fünf seiner Lebensjahre abtreten, wenn dieser sie nur schreibend verbringen wolle. Eine erste Übersetzung ins Deutsche folgte entsprechend früh, 1769. Auf der Übertragung von Michael Walter basiert nun die Bearbeitung für das Radio von Karl Bruckmaier. Dessen Ziel es ist, „den Hörgewohnheiten des 21. Jahrhunderts ebenso Rechnung zu tragen wie den zeitlosen, den klassischen Qualitäten dieses Urtexts aller Genreverletzungen.“
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[Audio]-Infos Datum: 22.11.2015
Länge: 00:52:32
Größe: 48.11 MB
Laurence Sterne: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman (5/9) - 15.11.2015
Mit Stefan Merki, Peter Fricke, Hans Kremer, Michele Cucioffo, Wolfgang Hinze, Katja Bürkle, Pascal Fligg, Johannes Herrschmann, Gabriel Raab, Kathrin von Steinburg, Peter Veit, Sebastian Weber, Sergei Mariev, Michael Walter / Aus dem Englischen von Michael Walter / Komposition: Chris Cutler / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2015 / Länge: 53‘48 // Laurence Sternes Tristram Shandy ist ein einzigartiges Werk in der Literaturgeschichte: Erschienen zwischen den Jahren 1759 und 1767, experimentiert Sterne in diesem neunbändigen Roman selbstbewusst mit der Form. In einer Zeit, als der Roman selbst noch nicht klar definiert oder gar etabliert ist, lotet Sterne bereits dessen Grenzen aus, spielt mit der Wirkung auf seine Leser und lässt wie nebenbei fragwürdig erscheinen, wie er überhaupt erzählen kann, wovon er vorgibt, erzählen zu wollen: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman. Verspricht der Titel nämlich eine wohlgeordnete und fein aufbereitete, womöglich auf ein Ziel hin erzählte Lebensgeschichte, so enttäuscht der Erzähler diese Erwartungen sofort. Eine stringente Biografie beinhalten die neun Bände sicherlich nicht.
Stattdessen prägt den Roman eine assoziative Struktur: Vor und zurück blickt der Erzähler, der sich nicht an eine Chronologie halten mag; ebenso wechselt sein Gestus – von beißender Satire oder einem spöttischen Ton bis zu pathetischen Beschreibungen. Und auch optisch verrät Sternes Roman, dass er sich nicht an das hält, was seine Gattung bisher auszeichnete. Das Vorwort leitet die Geschichte nicht ein, es wird stattdessen nachgereicht, mitten in der Erzählung. Und die wiederum ist gespickt mit Auffälligkeiten: mit Auslassungen, Reihen von Sternchen-Symbolen, oder mit ganzen Kapiteln, die fehlen. Andere Seiten sind dafür ganz in schwarz gehalten, gefüllt mit Druckerschwärze, nicht mit sinnerfüllten Zeichen. All das sind Hinweise darauf, dass die Ordnung hier bewusst gebrochen wird, dass Autor und Erzähler Freigeister sind, die weniger an einer Biografie interessiert sind als an der bis heute bestehenden Frage, ob sich eine solche erzählen lässt. Vom Leben dieses vermeintlichen Protagonisten und Ich-Erzählers, Tristram Shandy, liest man entsprechend wenig – seiner Zeugung wird ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie seiner Geburt, von der erst im dritten Band berichtet wird. Sehr einprägsame und detailreiche Beschreibungen gelten dagegen anderen Figuren: allen voran Tristrams Vater und seinem Onkel Toby – zwei äußerst eigenwillige, bisweilen schrullige Charaktere, die der Erzähler aber nie so sehr dem Lächerlichen preisgibt, dass sie darüber ihre liebenswerte Note verlieren, ganz Karikatur werden.
Nietzsche galt Sterne deshalb als „der freieste Schriftsteller aller Zeiten“, gegen ihn, so schreibt er in Menschliches Allzumenschliches II, seien „alle anderen steif, vier-schrötig, unduldsam und bäuerisch-geradezu“. Mit dieser Haltung hat Sterne die Geschichte des Romans geprägt und ist zu einer Instanz für folgende Schriftstellergenerationen geworden. Auch in Deutschland blickten Autoren bewundernd auf den schreibenden Pfarrer aus England und seinen Tristram: Goethe und Zelter etwa tauschten im Briefwechsel ihre Lektüreeindrücke aus, und Lessing ließ sich zu der Aussage bewegen, er würde Sterne gerne fünf seiner Lebensjahre abtreten, wenn dieser sie nur schreibend verbringen wolle. Eine erste Übersetzung ins Deutsche folgte entsprechend früh, 1769. Auf der Übertragung von Michael Walter basiert nun die Bearbeitung für das Radio von Karl Bruckmaier. Dessen Ziel es ist, „den Hörgewohnheiten des 21. Jahrhunderts ebenso Rechnung zu tragen wie den zeitlosen, den klassischen Qualitäten dieses Urtexts aller Genreverletzungen.“
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[Audio]-Infos Datum: 15.11.2015
Länge: 00:50:18
Größe: 46.06 MB
Michael Lentz: Exit - 13.11.2015
Mit Michael Lentz, Konrad Kellen / BR 2005 / Länge: 53'58 // EXIT - das Hörspiel als Erinnerungs- und Vergegenwärtigungsmaschine, als Osmose zwischen "Exil" und "Exit". Beschreibungsmomente lösen Rückfragen aus, eine Erzählstimme streitet sich mit sich selber über die ‚richtige’ Beobachtung, über den immer wieder zu vergegenwärtigenden Augenblick, der gleichzeitig einen Gesamtzusammenhang verlangt. Auslöser ist ein Besuch bei Konrad Katzenellenbogen (geb. 1913), der seit vielen Jahrzehnten unter dem Namen Konrad Kellen in Amerika (Pacific Palisades) lebt. 1933 ist Kellen aus Deutschland emigriert, 1935 gelangte er nach New York. Von 1941 bis 1943 war Kellen Privatsekretär von Thomas Mann. In dieser Zeit schrieb er u. a. das Manuskript von Joseph der Ernährer mit der Schreibmaschine ab und war für Thomas Mann osmotischer Gesprächspartner. Bis auf einen kurzen Besuch vor Jahrzehnten ist Kellen nicht mehr in Deutschland gewesen. Konrad Kellen erzählt. Ununterbrochen. Nach langem Erzählen der bemerkenswerte Satz: „Aber was könnte ich Ihnen denn erzählen?“. Immer wieder die Frage „Was macht Deutschland?“ Was sagt man da? Kellen transportiert ein Deutschlandbild aus gesättigter Erinnerung, die fixiert bleibt, amerikanischer Kolportage, Exilantenberichten, Korrespondenzen und unwillkürlicher Imagination. Im Gegenüber eines Zuhörenden (der Zuhörer des Hörspiels) findet Kellen Stimulanz zu variierter Berichterstattung desselben Sachverhalts, derselben Mutmaßung. Einen ganzen Erinnerungskosmos breitet er aus, fest gespeicherte, präsente, unverlierbare Erinnerungsinseln, die er, je nach Erkenntnisinteresse, dergestalt miteinander vernetzen kann, dass die Geschichte jedes Mal um etwas bereichert wird, jedes Mal erscheint sie anders, jedes Mal ist es dieselbe variierte Geschichte, unterschiedlich ausgeleuchtet. Die Ich-Stimme des Hörspiels wird aufgebrochen in mindestens zwei weitere Stimmen: eine Ich-Korrekturstimme und einen Kommentator. Der Kommentator soll spontan kommentieren. Dies soll möglichst im Studio während der Produktion geschehen. Der Kommentator hat auch die Aufgabe, O-Töne einspielen zu lassen. Auf seinen Wunsch hin wird eine Kellen-Äußerung wiederholt, werden Straßenszenen aus Chicago eingespielt etc. So entsteht ein Wechselspiel der Stimmen. Erinnern, Vergessen, Gedächtnis, Sprache, Tod bilden die „akustische Zentrifugale“ des Hörspiels.
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[Audio]-Infos Datum: 13.11.2015
Länge: 00:54:17
Größe: 37.32 MB
Laurence Sterne: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman (4/9) - 08.11.2015
Mit Stefan Merki, Peter Fricke, Hans Kremer, Wolfgang Hinze, Katja Bürkle, Pascal Fligg, Gabriel Raab, Helmut Stange, Kathrin von Steinburg, Sebastian Weber, Robert Maier, Michael Walter / Aus dem Englischen von Michael Walter / Komposition: Chris Cutler / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2015 / Länge: 53‘48 // Laurence Sternes Tristram Shandy ist ein einzigartiges Werk in der Literaturgeschichte: Erschienen zwischen den Jahren 1759 und 1767, experimentiert Sterne in diesem neunbändigen Roman selbstbewusst mit der Form. In einer Zeit, als der Roman selbst noch nicht klar definiert oder gar etabliert ist, lotet Sterne bereits dessen Grenzen aus, spielt mit der Wirkung auf seine Leser und lässt wie nebenbei fragwürdig erscheinen, wie er überhaupt erzählen kann, wovon er vorgibt, erzählen zu wollen: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman. Verspricht der Titel nämlich eine wohlgeordnete und fein aufbereitete, womöglich auf ein Ziel hin erzählte Lebensgeschichte, so enttäuscht der Erzähler diese Erwartungen sofort. Eine stringente Biografie beinhalten die neun Bände sicherlich nicht.
Stattdessen prägt den Roman eine assoziative Struktur: Vor und zurück blickt der Erzähler, der sich nicht an eine Chronologie halten mag; ebenso wechselt sein Gestus – von beißender Satire oder einem spöttischen Ton bis zu pathetischen Beschreibungen. Und auch optisch verrät Sternes Roman, dass er sich nicht an das hält, was seine Gattung bisher auszeichnete. Das Vorwort leitet die Geschichte nicht ein, es wird stattdessen nachgereicht, mitten in der Erzählung. Und die wiederum ist gespickt mit Auffälligkeiten: mit Auslassungen, Reihen von Sternchen-Symbolen, oder mit ganzen Kapiteln, die fehlen. Andere Seiten sind dafür ganz in schwarz gehalten, gefüllt mit Druckerschwärze, nicht mit sinnerfüllten Zeichen. All das sind Hinweise darauf, dass die Ordnung hier bewusst gebrochen wird, dass Autor und Erzähler Freigeister sind, die weniger an einer Biografie interessiert sind als an der bis heute bestehenden Frage, ob sich eine solche erzählen lässt. Vom Leben dieses vermeintlichen Protagonisten und Ich-Erzählers, Tristram Shandy, liest man entsprechend wenig – seiner Zeugung wird ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie seiner Geburt, von der erst im dritten Band berichtet wird. Sehr einprägsame und detailreiche Beschreibungen gelten dagegen anderen Figuren: allen voran Tristrams Vater und seinem Onkel Toby – zwei äußerst eigenwillige, bisweilen schrullige Charaktere, die der Erzähler aber nie so sehr dem Lächerlichen preisgibt, dass sie darüber ihre liebenswerte Note verlieren, ganz Karikatur werden.
Nietzsche galt Sterne deshalb als „der freieste Schriftsteller aller Zeiten“, gegen ihn, so schreibt er in Menschliches Allzumenschliches II, seien „alle anderen steif, vier-schrötig, unduldsam und bäuerisch-geradezu“. Mit dieser Haltung hat Sterne die Geschichte des Romans geprägt und ist zu einer Instanz für folgende Schriftstellergenerationen geworden. Auch in Deutschland blickten Autoren bewundernd auf den schreibenden Pfarrer aus England und seinen Tristram: Goethe und Zelter etwa tauschten im Briefwechsel ihre Lektüreeindrücke aus, und Lessing ließ sich zu der Aussage bewegen, er würde Sterne gerne fünf seiner Lebensjahre abtreten, wenn dieser sie nur schreibend verbringen wolle. Eine erste Übersetzung ins Deutsche folgte entsprechend früh, 1769. Auf der Übertragung von Michael Walter basiert nun die Bearbeitung für das Radio von Karl Bruckmaier. Dessen Ziel es ist, „den Hörgewohnheiten des 21. Jahrhunderts ebenso Rechnung zu tragen wie den zeitlosen, den klassischen Qualitäten dieses Urtexts aller Genreverletzungen.“
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[Audio]-Infos Datum: 08.11.2015
Länge: 00:52:25
Größe: 48.00 MB
Ergo Phizmiz: Sonora Mystery - 06.11.2015
Mit Michael Malak, Selina Bloechinger, Thea Martin, Ergo Phizmiz / Komposition und Realisation: Ergo Phizmiz / BR 2015 // In den 1950er Jahren wird in den USA ein besonderes Buch entdeckt. Charles A. A. Dellschau, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts als deutscher Emigrant in die USA kam, hatte auf unzählbaren Seiten mehr oder weniger phantastische Flugmaschinen entworfen und mit einer Geheimsprache auf Deutsch und Englisch kommentiert: Collagen aus Aquarellen, Zeitungsausschnitten und Texten, zeichnerische Dokumentationen, phantastische Illustrationen und träumerische Visionen, die - wie Forscher vermuten - mit den Experimenten des sogenannten "Sonora Aero Club" zusammehängen. In dieser geheimen Vereinigung im Kalifornien des 19. Jahrhunderts wurden 50 Jahre vor den Gebrüdern Wright Flugmaschinen erforscht. Um den Club ranken sich Legenden und Gerüchte, die der Hörspielmacher Ergo Phizmiz aufgreift, weiterspinnt und daraus eine Hörspiel zwischen Fakt und Fiktion, Wissenschaft und Phantasie, Wort und Musik kreiert. Waren es vielleicht die Experimente des Sonora Aero Club, die mit zahlreichen UFO-Sichtungen im Amerika der 1890er Jahre zusammenhängen? Welche Verbindung hatte der Club mit einer geheimnisvollen internationalen Organisation, deren deutscher Ableger später an der Entwicklung von Flugtechnologien für den Zweiten Weltkrieg beteiligt war? Hat der Club vielleicht sogar einen Mord zu verantworten? Als sich ein Mitglied des Clubs gegen das strikte Geheimhaltungsverbot der Gemeinschaft wendet, nehmen nämlich die Machenschaften des Männerbundes verbrecherische Auswüchse an, denen bei Phizmiz auch Dellschau nur knapp entkommen kann. In einer Mischung aus historischer Dokumentation, Musical und Melodram entwickelt Phizmiz in Sonora Mystery eine mehrsprachige, formverspielte und aberwitzige Erzählung über Geheimbünde, Verschwörungstheorien und den Traum vom Fliegen; jenseits von Logik und Chronologie, historischen wie phantastischen Verbindungslinien folgend, ganz in Analogie zur Methodik der Bildvisionen von Charles Dellschau.
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[Audio]-Infos Datum: 06.11.2015
Länge: 00:42:52
Größe: 39.25 MB
Walther von Goethe Quartett: Das Leben - Finale (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 // Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:01:00
Größe: 0.93 MB
Stereo Total: Eine kleine Schweinerei ohne Ende (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:04:23
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Khan: Eine Vase (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:01:11
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Max Müller: Ich brannte einmal (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:02:35
Größe: 2.38 MB
Mouse on Mars: doit again (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 // Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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Länge: 00:04:35
Größe: 4.20 MB
Úlfur Hródólfsson: In jener Welt... (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 // Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:01:45
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Trabant: das Meer - variante II (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht. ?
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:04:06
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Ghostigital: NEKROPHILOLOGIE: (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:05:10
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Wollita: Ichbla willbla wasbla (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:03:29
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Andreas Dorau: Sabelle fliegt (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 // Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:04:00
Größe: 3.67 MB
Khan: MAN SAH DAS MEER SO WIE MAN SAH (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:05:50
Größe: 5.35 MB
Armand & Bruno: Wasbla ichbla willbla (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 // Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:04:20
Größe: 3.98 MB
Trabant: das Meer - variante I (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:01:58
Größe: 1.80 MB
Walther von Goethe Quartett: Das Leben - Intro (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 // Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:00:34
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Wolfgang Müller: lache wider willen! (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:02:39
Größe: 2.44 MB
Wolfgang Müller: weine wider willen! (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:02:53
Größe: 2.65 MB
Namosh: Bild aus dem Kriege -I., Aus den Religionskriegen (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht. Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:04:03
Größe: 3.72 MB
Mutter: Warum ist das so? (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik) - 30.10.2015
Herausgegeben von Wolfgang Müller/Barbara Schäfer / Komposition und Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse on Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller / BR 2006 //
Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als Dieter Roth Orchester zusammengebracht hat. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2015
Länge: 00:01:58
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Laurence Sterne: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman (3/9) - 25.10.2015
Mit Stefan Merki, Peter Fricke, Hans Kremer, Helmut Stange, Michele Cucioffo, Katja Bürkle, Gabriel Raab, Kathrin von Steinburg, Sebastian Weber, Rainer Maria Schießler, Martin Schmidt / Aus dem Englischen von Michael Walter / Komposition: Chris Cutler / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2015 / Länge: 53‘48 // Laurence Sternes Tristram Shandy ist ein einzigartiges Werk in der Literaturgeschichte: Erschienen zwischen den Jahren 1759 und 1767, experimentiert Sterne in diesem neunbändigen Roman selbstbewusst mit der Form. In einer Zeit, als der Roman selbst noch nicht klar definiert oder gar etabliert ist, lotet Sterne bereits dessen Grenzen aus, spielt mit der Wirkung auf seine Leser und lässt wie nebenbei fragwürdig erscheinen, wie er überhaupt erzählen kann, wovon er vorgibt, erzählen zu wollen: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman. Verspricht der Titel nämlich eine wohlgeordnete und fein aufbereitete, womöglich auf ein Ziel hin erzählte Lebensgeschichte, so enttäuscht der Erzähler diese Erwartungen sofort. Eine stringente Biografie beinhalten die neun Bände sicherlich nicht.
Stattdessen prägt den Roman eine assoziative Struktur: Vor und zurück blickt der Erzähler, der sich nicht an eine Chronologie halten mag; ebenso wechselt sein Gestus – von beißender Satire oder einem spöttischen Ton bis zu pathetischen Beschreibungen. Und auch optisch verrät Sternes Roman, dass er sich nicht an das hält, was seine Gattung bisher auszeichnete. Das Vorwort leitet die Geschichte nicht ein, es wird stattdessen nachgereicht, mitten in der Erzählung. Und die wiederum ist gespickt mit Auffälligkeiten: mit Auslassungen, Reihen von Sternchen-Symbolen, oder mit ganzen Kapiteln, die fehlen. Andere Seiten sind dafür ganz in schwarz gehalten, gefüllt mit Druckerschwärze, nicht mit sinnerfüllten Zeichen. All das sind Hinweise darauf, dass die Ordnung hier bewusst gebrochen wird, dass Autor und Erzähler Freigeister sind, die weniger an einer Biografie interessiert sind als an der bis heute bestehenden Frage, ob sich eine solche erzählen lässt. Vom Leben dieses vermeintlichen Protagonisten und Ich-Erzählers, Tristram Shandy, liest man entsprechend wenig – seiner Zeugung wird ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie seiner Geburt, von der erst im dritten Band berichtet wird. Sehr einprägsame und detailreiche Beschreibungen gelten dagegen anderen Figuren: allen voran Tristrams Vater und seinem Onkel Toby – zwei äußerst eigenwillige, bisweilen schrullige Charaktere, die der Erzähler aber nie so sehr dem Lächerlichen preisgibt, dass sie darüber ihre liebenswerte Note verlieren, ganz Karikatur werden.
Nietzsche galt Sterne deshalb als „der freieste Schriftsteller aller Zeiten“, gegen ihn, so schreibt er in Menschliches Allzumenschliches II, seien „alle anderen steif, vier-schrötig, unduldsam und bäuerisch-geradezu“. Mit dieser Haltung hat Sterne die Geschichte des Romans geprägt und ist zu einer Instanz für folgende Schriftstellergenerationen geworden. Auch in Deutschland blickten Autoren bewundernd auf den schreibenden Pfarrer aus England und seinen Tristram: Goethe und Zelter etwa tauschten im Briefwechsel ihre Lektüreeindrücke aus, und Lessing ließ sich zu der Aussage bewegen, er würde Sterne gerne fünf seiner Lebensjahre abtreten, wenn dieser sie nur schreibend verbringen wolle. Eine erste Übersetzung ins Deutsche folgte entsprechend früh, 1769. Auf der Übertragung von Michael Walter basiert nun die Bearbeitung für das Radio von Karl Bruckmaier. Dessen Ziel es ist, „den Hörgewohnheiten des 21. Jahrhunderts ebenso Rechnung zu tragen wie den zeitlosen, den klassischen Qualitäten dieses Urtexts aller Genreverletzungen.“
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[Audio]-Infos Datum: 25.10.2015
Länge: 00:49:45
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Josef Ruederer: Die Morgenröte - Eine Komödie aus dem Jahre 1848 - 24.10.2015
Mit Helen Vita, Fritz Straßner, Ferdinand Anton, Charlotte von Bomhard, Luise Deschauer, Hanns Ernst Jäger, Walter Holten, Karl Michael Vogler, Paul Kürzinger, Ludwig Schmid-Wildy, Helmut Fischer, Gustl Weishappel u.a. / Regie: Edmund Steinberger / BR 1961 / Länge: 75'39 // Im revolutionsträchtigen Jahr 1848 trieb es auch die Münchner Bürger auf die Barrikaden. Das "g'schlamperte Verhältnis" ihres Königs Ludwig I. mit der Tänzerin Lola Montez - er hatte sie sogar in den Adelsstand erhoben und ihr den Titel "Gräfin Landsberg" verliehen - erhitzte die Gemüter außerordentlich. Als Gräfin mischte sie sich in die Landespolitik ein, entließ Universitätsprofessoren und besetzte Ministerposten nach ihren Vorlieben. Für die Münchner stand fest: „A Ruah kriang mer koane mehr, solang des Mensch no do is.“ Die Stimmung wurde weiter angeheizt, bis es zu einem regelrechten Aufstand kam, der mit der Verbannung der schönen Lola endete. Josef Ruederer zeichnet das Münchener Kleinbürgertum mit grimmiger Schärfe und ätzender Ironie. Ruederer galt in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg als der bedeutendste Konkurrent Ludwig Thomas.
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[Audio]-Infos Datum: 24.10.2015
Länge: 01:15:46
Größe: 69.37 MB
Laurence Sterne: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman (2/9) - 18.10.2015
Mit Stefan Merki, Peter Fricke, Hans Kremer, Helmut Stange, Michele Cucioffo, Johannes Herrschmann, Gabriel Raab, Sebastian Weber / Aus dem Englischen von Michael Walter / Komposition: Chris Cutler / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2015 / Länge: 53‘48 // Laurence Sternes Tristram Shandy ist ein einzigartiges Werk in der Literaturgeschichte: Erschienen zwischen den Jahren 1759 und 1767, experimentiert Sterne in diesem neunbändigen Roman selbstbewusst mit der Form. In einer Zeit, als der Roman selbst noch nicht klar definiert oder gar etabliert ist, lotet Sterne bereits dessen Grenzen aus, spielt mit der Wirkung auf seine Leser und lässt wie nebenbei fragwürdig erscheinen, wie er überhaupt erzählen kann, wovon er vorgibt, erzählen zu wollen: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman. Verspricht der Titel nämlich eine wohlgeordnete und fein aufbereitete, womöglich auf ein Ziel hin erzählte Lebensgeschichte, so enttäuscht der Erzähler diese Erwartungen sofort. Eine stringente Biografie beinhalten die neun Bände sicherlich nicht.
Stattdessen prägt den Roman eine assoziative Struktur: Vor und zurück blickt der Erzähler, der sich nicht an eine Chronologie halten mag; ebenso wechselt sein Gestus – von beißender Satire oder einem spöttischen Ton bis zu pathetischen Beschreibungen. Und auch optisch verrät Sternes Roman, dass er sich nicht an das hält, was seine Gattung bisher auszeichnete. Das Vorwort leitet die Geschichte nicht ein, es wird stattdessen nachgereicht, mitten in der Erzählung. Und die wiederum ist gespickt mit Auffälligkeiten: mit Auslassungen, Reihen von Sternchen-Symbolen, oder mit ganzen Kapiteln, die fehlen. Andere Seiten sind dafür ganz in schwarz gehalten, gefüllt mit Druckerschwärze, nicht mit sinnerfüllten Zeichen. All das sind Hinweise darauf, dass die Ordnung hier bewusst gebrochen wird, dass Autor und Erzähler Freigeister sind, die weniger an einer Biografie interessiert sind als an der bis heute bestehenden Frage, ob sich eine solche erzählen lässt. Vom Leben dieses vermeintlichen Protagonisten und Ich-Erzählers, Tristram Shandy, liest man entsprechend wenig – seiner Zeugung wird ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie seiner Geburt, von der erst im dritten Band berichtet wird. Sehr einprägsame und detailreiche Beschreibungen gelten dagegen anderen Figuren: allen voran Tristrams Vater und seinem Onkel Toby – zwei äußerst eigenwillige, bisweilen schrullige Charaktere, die der Erzähler aber nie so sehr dem Lächerlichen preisgibt, dass sie darüber ihre liebenswerte Note verlieren, ganz Karikatur werden.
Nietzsche galt Sterne deshalb als „der freieste Schriftsteller aller Zeiten“, gegen ihn, so schreibt er in Menschliches Allzumenschliches II, seien „alle anderen steif, vier-schrötig, unduldsam und bäuerisch-geradezu“. Mit dieser Haltung hat Sterne die Geschichte des Romans geprägt und ist zu einer Instanz für folgende Schriftstellergenerationen geworden. Auch in Deutschland blickten Autoren bewundernd auf den schreibenden Pfarrer aus England und seinen Tristram: Goethe und Zelter etwa tauschten im Briefwechsel ihre Lektüreeindrücke aus, und Lessing ließ sich zu der Aussage bewegen, er würde Sterne gerne fünf seiner Lebensjahre abtreten, wenn dieser sie nur schreibend verbringen wolle. Eine erste Übersetzung ins Deutsche folgte entsprechend früh, 1769. Auf der Übertragung von Michael Walter basiert nun die Bearbeitung für das Radio von Karl Bruckmaier. Dessen Ziel es ist, „den Hörgewohnheiten des 21. Jahrhunderts ebenso Rechnung zu tragen wie den zeitlosen, den klassischen Qualitäten dieses Urtexts aller Genreverletzungen.“
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[Audio]-Infos Datum: 18.10.2015
Länge: 00:53:54
Größe: 49.36 MB
Laurence Sterne: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman (1/9) - 11.10.2015
Mit Stefan Merki, Peter Fricke, Anna Drexler, Hans Kremer, Gabriel Raab, Kathrin von Steinburg, Peter Veit, Sebastian Weber, Michael Walter / Aus dem Englischen von Michael Walter / Komposition:Robert Forster / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2015 / Länge: 54'06 // Laurence Sternes Tristram Shandy ist ein einzigartiges Werk in der Literaturge-schichte: Erschienen zwischen den Jahren 1759 und 1767, experimentiert Sterne in diesem neunbändigen Roman selbstbewusst mit der Form. In einer Zeit, als der Roman selbst noch nicht klar definiert oder gar etabliert ist, lotet Sterne bereits dessen Grenzen aus, spielt mit der Wirkung auf seine Leser und lässt wie nebenbei fragwürdig erscheinen, wie er überhaupt erzählen kann, wovon er vorgibt, erzählen zu wollen: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman. Verspricht der Titel nämlich eine wohlgeordnete und fein aufbereitete, womöglich auf ein Ziel hin erzählte Lebensgeschichte, so enttäuscht der Erzähler diese Erwartungen sofort. Eine stringente Biografie beinhalten die neun Bände sicherlich nicht.
Stattdessen prägt den Roman eine assoziative Struktur: Vor und zurück blickt der Erzähler, der sich nicht an eine Chronologie halten mag; ebenso wechselt sein Gestus – von beißender Satire oder einem spöttischen Ton bis zu pathetischen Be-schreibungen. Und auch optisch verrät Sternes Roman, dass er sich nicht an das hält, was seine Gattung bisher auszeichnete. Das Vorwort leitet die Geschichte nicht ein, es wird stattdessen nachgereicht, mitten in der Erzählung. Und die wiederum ist gespickt mit Auffälligkeiten: mit Auslassungen, Reihen von Sternchen-Symbolen, oder mit ganzen Kapiteln, die fehlen. Andere Seiten sind dafür ganz in schwarz gehalten, gefüllt mit Druckerschwärze, nicht mit sinnerfüllten Zeichen. All das sind Hinweise darauf, dass die Ordnung hier bewusst gebrochen wird, dass Autor und Erzähler Freigeister sind, die weniger an einer Biografie interessiert sind als an der bis heute bestehenden Frage, ob sich eine solche erzählen lässt. Vom Leben dieses vermeintlichen Protagonisten und Ich-Erzählers, Tristram Shandy, liest man entsprechend wenig – seiner Zeugung wird ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie seiner Geburt, von der erst im dritten Band berichtet wird. Sehr einprägsame und detailreiche Beschreibungen gelten dagegen anderen Figuren: allen voran Tristrams Vater und seinem Onkel Toby – zwei äußerst eigenwillige, bisweilen schrullige Charaktere, die der Erzähler aber nie so sehr dem Lächerlichen preisgibt, dass sie darüber ihre liebenswerte Note verlieren, ganz Karikatur werden.
Nietzsche galt Sterne deshalb als „der freieste Schriftsteller aller Zeiten“, gegen ihn, so schreibt er in Menschliches Allzumenschliches II, seien „alle anderen steif, vier-schrötig, unduldsam und bäuerisch-geradezu“. Mit dieser Haltung hat Sterne die Geschichte des Romans geprägt und ist zu einer Instanz für folgende Schriftstellergenerationen geworden. Auch in Deutschland blickten Autoren bewundernd auf den schreibenden Pfarrer aus England und seinen Tristram: Goethe und Zelter etwa tauschten im Briefwechsel ihre Lektüreeindrücke aus, und Lessing ließ sich zu der Aussage bewegen, er würde Sterne gerne fünf seiner Lebensjahre abtreten, wenn dieser sie nur schreibend verbringen wolle. Eine erste Übersetzung ins Deutsche folgte entsprechend früh, 1769. Auf der Übertragung von Michael Walter basiert nun die Bearbeitung für das Radio von Karl Bruckmaier. Dessen Ziel es ist, „den Hörgewohnheiten des 21. Jahrhunderts ebenso Rechnung zu tragen wie den zeitlosen, den klassischen Qualitäten dieses Urtexts aller Genreverletzungen.“
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Länge: 00:54:13
Größe: 49.64 MB
Andreas Ammer/Markus Acher/Micha Acher: The King is Gone. Des Bayernkönigs Revolutionstage - 09.10.2015
Nach einem zeitgenössischen Text von Josef Benno Sailer / Mit Friedrich Ani, Eva Löbau, Judith Huber, Wowo Habdank / Musik: Die Hochzeitskapelle: Evi Keglmaier (Bratsche und Kinderklavier), Mathias Götz (Posaune, Percussion und Glockenspiel), Alex Haas (Banjo, Kontrabass und Harmonium), Micha Acher (Tuba und Orgel), Markus Acher (Schlagzeug und Marimba) / Komposition: Markus Acher/Micha Acher / Realisation: Andreas Ammer / BR 2015 / Länge: 56'41 // Tröööt. Die Revolution bricht los, die "Hochzeitskapelle" spielt Blasmusik, der letzte König ist traurig und packt seine Zigarren. Irgendjemand singt die Internationale. Und Karl Marx bekommt plötzlich doch recht: "Die letzte Phase einer weltgeschichtlichen Phase ist ihre Komödie." Die wichtigste Quelle des Hörspiels ist ein obskures braunes Heftchen eines gewissen Josef Benno Sailer, das 1919 - kurz nach der Räterevolution in München - erschien und von Carl-Ludwig Reichert in der Publikation Umsturz in München (1988) in Erinnerung gebracht worden ist. Sailer schildert dem Volk minutiös "Des Bayernkönigs Revolutionstage". Bei einem Spaziergang im Englischen Garten wird der letzte bayerische König Ludwig III. von einem freundlichen Untertan darauf aufmerksam gemacht, dass Revolution sei: der König möge sich lieber auf die Flucht vor der Räterepublik begeben. So nimmt die Komödie ihren Lauf: Das königliche Automobil im Marstall ist noch aufgebockt. Die Straßen Münchens sind mit Revolutionären verstopft. Die Reise endet wiederholt im Straßengraben. Die Prinzessinnen auf dem Rücksitz sind hungrig. Nacht und Nebel brechen ein. Nirgends ist ein Hemd mit der richtigen Kragenweite aufzutreiben. Andreas Ammers dokumentarisches Hörspiel "The King is Gone" verbindet revolutionäre Praxis mit der Perspektive der Klatschpresse. Es schildert Weltgeschichte als Roadmovie. Und es klingt, als hätten die beiden Brüder Acher von The Notwist, um die Flucht des bayerischen Königs zu vertonen, eine All-Star-Blaskapelle um sich geschart ... was dann – so wie alles in diesem Hörstück – komisch klingen kann, aber in Gestalt der „Hochzeitskapelle“ Tatsache ist. Noch einmal Marx: „Warum dieser Gang der Geschichte? Damit die Menschheit heiter von ihrer Vergangenheit scheide.“
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[Audio]-Infos Datum: 09.10.2015
Länge: 00:56:47
Größe: 51.99 MB
Mira Alexandra Schnoor: Empfindsame Reise zu Tristram Shandy und seinem Schöpfer Laurence Sterne. Eine Annäherung in fünfzehn Kapiteln - 04.10.2015
Realisation: Mira Alexandra Schnoor / BR 2015 // Seinen ersten Roman schrieb er in einem Alter, in dem, so Virginia Woolf, andere bereits ihren zwanzigsten verfasst hatten. Als 1759 die ersten Bände von Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman erschienen, war der Autor Laurence Sterne in der literarischen Welt völlig unbekannt. Der 1713 in Clonmel in Irland geborene Sterne hatte seit 1738 eine Pfarrstelle in Yorkshire inne. Er war verheiratet, Vater einer Tochter und führte ein überschaubares Leben in der englischen Provinz. Und dann, mit 46 Jahren, veröffentlichte der Landpfarrer die ersten Bände eines Romans, der nichts Geringeres war als eine literarische Sensation, nicht nur in England, auch auf dem Kontinent, vor allem in Deutschland. Viele der wichtigsten Schriftsteller seiner Zeit gehörten zu seinen Bewunderern: Lessing und Wieland, Diderot und Goethe, später Jean Paul, James Joyce, Virginia Woolf, Arno Schmidt und viele mehr. Sterne hatte einen Bestseller geschrieben, was aus vielerlei Hinsicht bemerkenswert ist: Er hatte als Schriftsteller noch keine Erfahrung und machte sich gleich mit seinem Erstling an ein neun Bände und nahezu 800 Seiten umfassendes Werk. Ein „work in progress“, an dem er über acht Jahre hinweg weiterschrieb. Der Philosoph Friedrich Nietzsche, auch er ein großer Verehrer, nannte Sterne den „freiesten Schriftsteller aller Zeiten“. Frei war er, weil er sich an keine Regel, keine Konvention der Romanliteratur hielt. Sei es die Chronologie einer Geschichte, die Linearität einer Handlung, die graphische Gestaltung des gedruckten Buches, die Verwendung von Satzzeichen, die Ökonomie des Aufbaus, egal welchen Aspekt der Romanschriftstellerei man herausgreift, Sterne brach die Regeln und schuf sich sein ganz eigenes System. Das war eine recht große Herausforderung an sein Publikum. Viele folgten ihm bereitwillig und mit großem Genuss, andere verweigerten sich. Weshalb Sterne in einem Brief ironisch-verzweifelt ausrief: „Es ist eine schwere Aufgabe, Bücher zu schreiben und (dann) Köpfe zu finden, die sie verstehen.“ Sein zweites bekanntes Werk war die Empfindsame Reise durch Frankreich und Italien. Auch hier schrieb er sich die Regeln für einen Reisebericht selbst. Die Empfindsamkeit im Titel gab einer literarischen Epoche den Namen. Sternes Leben war an äußeren Ereignissen nicht gerade reich, es fand mehr in seinem Inneren, seiner Phantasie statt. Geschuldet war das auch der Tuberkulose, unter der er viele Jahre litt und an der er 1768 in London starb.
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[Audio]-Infos Datum: 04.10.2015
Länge: 00:49:00
Größe: 44.86 MB
Elfriede Jelinek: Das schweigende Mädchen (4/4) - 02.10.2015
Mit Brigitte Hobmeier, Stefan Hunstein, Jonas Minthe, Wolfgang Pregler, Johannes Silberschneider, Edmund Telgenkämper, Stefan Wilkening, Elfriede Jelinek / Komposition: zeitblom / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2015 / Länge: 83'31 // Im Anfang war das Wort. Zumindest im Anfang der christlichen Heilsgeschichte wie sie vom Evangelisten Johannes überliefert ist. Das Gegenteil davon, nämlich das Schweigen, steht bei Elfriede Jelinek im Anfang einer pervertierten Heilsgeschichte. Was nicht heißt, dass die Autorin nicht doch beim Wort, bei der Sprache und vielfach Geschriebenem ankommen würde. Seit dem 6. Mai 2013 läuft in München der sogenannte NSU-Prozess, einer der wichtigsten Gerichtsprozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte. Dabei geht es um zehn überwiegend rassistisch motivierte Morde und zwei Sprengstoffanschläge, die der rechtsextremen Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" zugeschrieben werden. Mehr als zwölf Jahre konnte die Gruppe demnach diese Verbrechen relativ unbehelligt von zuständigen Ermittlern und Behörden ausführen. Vor dem Oberlandesgericht in München steht die mutmaßlich letzte Überlebende dieser Gruppe, Beate Zschäpe, und schweigt. Diejenige, die demzufolge detailliert über die Verbrechen der Gruppe sprechen könnte, verweigert sich, bleibt stumm. Gegen dieses Schweigen setzt Jelinek das Sprechen. Stimmen der Anklage, der Befragung und Abwägung genauso wie Stimmen der Verdrängung, der Beschönigung und Überhöhung. Auf der Grundlage von Prozessprotokollen, Ermittlungsakten, Medienberichten, mythologischen und religiösen Motiven entfaltet Jelinek ein Jüngstes Gericht, in dem sich Perspektiven überlagern, die Geschichte der Zwickauer Zelle zur Erzählung über zwei tote Erlöser und die sie gebärende schweigende Jungfrau und zur Antithese der biblischen Heilsgeschichte wird. Ein Tribunal gegen das Schweigen, das Nicht-Wissen, das Wegschauen, das sich zugleich selbst entlarvt als verstrickt in dieses Nicht-Wissen und Wegschauen. Zu Wort kommen ein vielstimmiges Volk, verkündende Engel, unwissende Propheten, ein fragender Richter, der Menschensohn, die Jungfrau Maria und Gott höchst selbst. Dazwischen auch die Stimme der Autorin, die anklagt, spricht und schreibt, aber "die Wahrheit schon gar nicht". Allesamt treten sie vor, um eine Geschichte zu befragen, in der sich Nicht-Wissen und Wissen-Wollen unheilvoll verschränken und deren Wurzeln weit ins Unbewusste der deutschen Seele hineinreichen.
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[Audio]-Infos Datum: 02.10.2015
Länge: 01:24:28
Größe: 77.34 MB
Elfriede Jelinek: Das schweigende Mädchen (3/4) - 25.09.2015
Mit Brigitte Hobmeier, Stefan Hunstein, Jonas Minthe, Wolfgang Pregler, Johannes Silberschneider, Edmund Telgenkämper, Stefan Wilkening, Elfriede Jelinek / Komposition: zeitblom / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2015 / Länge: 83'31 // Im Anfang war das Wort. Zumindest im Anfang der christlichen Heilsgeschichte wie sie vom Evangelisten Johannes überliefert ist. Das Gegenteil davon, nämlich das Schweigen, steht bei Elfriede Jelinek im Anfang einer pervertierten Heilsgeschichte. Was nicht heißt, dass die Autorin nicht doch beim Wort, bei der Sprache und vielfach Geschriebenem ankommen würde. Seit dem 6. Mai 2013 läuft in München der sogenannte NSU-Prozess, einer der wichtigsten Gerichtsprozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte. Dabei geht es um zehn überwiegend rassistisch motivierte Morde und zwei Sprengstoffanschläge, die der rechtsextremen Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" zugeschrieben werden. Mehr als zwölf Jahre konnte die Gruppe demnach diese Verbrechen relativ unbehelligt von zuständigen Ermittlern und Behörden ausführen. Vor dem Oberlandesgericht in München steht die mutmaßlich letzte Überlebende dieser Gruppe, Beate Zschäpe, und schweigt. Diejenige, die demzufolge detailliert über die Verbrechen der Gruppe sprechen könnte, verweigert sich, bleibt stumm. Gegen dieses Schweigen setzt Jelinek das Sprechen. Stimmen der Anklage, der Befragung und Abwägung genauso wie Stimmen der Verdrängung, der Beschönigung und Überhöhung. Auf der Grundlage von Prozessprotokollen, Ermittlungsakten, Medienberichten, mythologischen und religiösen Motiven entfaltet Jelinek ein Jüngstes Gericht, in dem sich Perspektiven überlagern, die Geschichte der Zwickauer Zelle zur Erzählung über zwei tote Erlöser und die sie gebärende schweigende Jungfrau und zur Antithese der biblischen Heilsgeschichte wird. Ein Tribunal gegen das Schweigen, das Nicht-Wissen, das Wegschauen, das sich zugleich selbst entlarvt als verstrickt in dieses Nicht-Wissen und Wegschauen. Zu Wort kommen ein vielstimmiges Volk, verkündende Engel, unwissende Propheten, ein fragender Richter, der Menschensohn, die Jungfrau Maria und Gott höchst selbst. Dazwischen auch die Stimme der Autorin, die anklagt, spricht und schreibt, aber "die Wahrheit schon gar nicht". Allesamt treten sie vor, um eine Geschichte zu befragen, in der sich Nicht-Wissen und Wissen-Wollen unheilvoll verschränken und deren Wurzeln weit ins Unbewusste der deutschen Seele hineinreichen.
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[Audio]-Infos Datum: 25.09.2015
Länge: 01:23:37
Größe: 76.56 MB
Elfriede Jelinek: Das schweigende Mädchen (2/4) - 18.09.2015
Mit Brigitte Hobmeier, Stefan Hunstein, Jonas Minthe, Wolfgang Pregler, Johannes Silberschneider, Edmund Telgenkämper, Stefan Wilkening, Elfriede Jelinek / Komposition: zeitblom / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2015 / Länge: 83'51 // Im Anfang war das Wort. Zumindest im Anfang der christlichen Heilsgeschichte wie sie vom Evangelisten Johannes überliefert ist. Das Gegenteil davon, nämlich das Schweigen, steht bei Elfriede Jelinek im Anfang einer pervertierten Heilsgeschichte. Was nicht heißt, dass die Autorin nicht doch beim Wort, bei der Sprache und vielfach Geschriebenem ankommen würde. Seit dem 6. Mai 2013 läuft in München der sogenannte NSU-Prozess, einer der wichtigsten Gerichtsprozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte. Dabei geht es um zehn überwiegend rassistisch motivierte Morde und zwei Sprengstoffanschläge, die der rechtsextremen Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" zugeschrieben werden. Mehr als zwölf Jahre konnte die Gruppe demnach diese Verbrechen relativ unbehelligt von zuständigen Ermittlern und Behörden ausführen. Vor dem Oberlandesgericht in München steht die mutmaßlich letzte Überlebende dieser Gruppe, Beate Zschäpe, und schweigt. Diejenige, die demzufolge detailliert über die Verbrechen der Gruppe sprechen könnte, verweigert sich, bleibt stumm. Gegen dieses Schweigen setzt Jelinek das Sprechen. Stimmen der Anklage, der Befragung und Abwägung genauso wie Stimmen der Verdrängung, der Beschönigung und Überhöhung. Auf der Grundlage von Prozessprotokollen, Ermittlungsakten, Medienberichten, mythologischen und religiösen Motiven entfaltet Jelinek ein Jüngstes Gericht, in dem sich Perspektiven überlagern, die Geschichte der Zwickauer Zelle zur Erzählung über zwei tote Erlöser und die sie gebärende schweigende Jungfrau und zur Antithese der biblischen Heilsgeschichte wird. Ein Tribunal gegen das Schweigen, das Nicht-Wissen, das Wegschauen, das sich zugleich selbst entlarvt als verstrickt in dieses Nicht-Wissen und Wegschauen. Zu Wort kommen ein vielstimmiges Volk, verkündende Engel, unwissende Propheten, ein fragender Richter, der Menschensohn, die Jungfrau Maria und Gott höchst selbst. Dazwischen auch die Stimme der Autorin, die anklagt, spricht und schreibt, aber "die Wahrheit schon gar nicht". Allesamt treten sie vor, um eine Geschichte zu befragen, in der sich Nicht-Wissen und Wissen-Wollen unheilvoll verschränken und deren Wurzeln weit ins Unbewusste der deutschen Seele hineinreichen.
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[Audio]-Infos Datum: 18.09.2015
Länge: 01:23:58
Größe: 76.87 MB
Robert Hültner: Menetekel - 16.09.2015
Mit Brigitte Hobmeier, Florian Karlheim, Robert Giggenbach, Michael A. Grimm, Ercan Karacayli, Richard Oehmann, Alexander Duda, Susanne Schroeder, Stephan Zinner, Walter Schuster, Sebastian Weber, Karolina Horster, Gerhard Wittmann, Peter Albers, Ivone Eveline Punuh, Joschka Walser, Michael Schernthaner, Christian Jungwirth, Marcus Huber, Thomas Darchinger / Komposition: zeitblom / Regie: Ulrich Lampen / BR 2015 / Länge: 47'17 // Es scheint nicht gerade das Verbrechen des Jahrhunderts zu sein, mit dessen Aufklärung sich die Beamten der Polizeiinspektion von Bruck am Inn befassen müssen: Die Gartenmauer von Fleischfabrikant Vogt wurde wiederholt mit wüsten Beleidigungen beschmiert, der Geschädigte besteht energisch darauf, dass der oder die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Senta und Rudi tappen zunächst im Dunkeln. Sie werden jedoch hellhörig, als sie zufällig Zeugen davon werden, dass einer jungen Asiatin die Zwangsabschiebung droht, die mit ihrem Sohn in Bruck am Inn lebt und als gut integriert gilt. Denn bei der um ihre Aufenthaltserlaubnis kämpfenden Kadija handelt es sich um die Ex-Gattin des Fabrikanten. Liegt hier das Motiv für die nächtlichen Schmier-Attacken? Während Senta und Rudi nach Zusammenhängen suchen, spitzt sich in Bruck der Konflikt zwischen einem Beamten der Ausländerbehörde und der zunehmend verzweifelten Kadija zu. Als die Zwangsausweisung durchgeführt werden soll, kommt es zum Eklat: Kadija und ihr Sohn haben sich in ihrer Wohnung verschanzt, eine Verzweiflungstat Kadijas kann nicht ausgeschlossen werden. Vor ihrem Haus demonstriert eine Gruppe empörter Bürger für ihr Bleiberecht. Senta und Rudi werden zur Verstärkung gerufen, da schlägt der übereifrige Beamte des Ausländeramts Alarm und behauptet, man habe einen Mordanschlag auf ihn verübt. Ein schwer bewaffnetes Sonderkommando rückt an und beginnt mit den Vorbereitungen zur Stürmung der Wohnung.
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[Audio]-Infos Datum: 16.09.2015
Länge: 00:47:23
Größe: 43.39 MB
Elfriede Jelinek: Das schweigende Mädchen (1/4) - 11.09.2015
Mit Brigitte Hobmeier, Stefan Hunstein, Jonas Minthe, Wolfgang Pregler, Johannes Silberschneider, Edmund Telgenkämper, Stefan Wilkening, Elfriede Jelinek / Komposition: zeitblom / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2015 / Länge: 84'30 // Im Anfang war das Wort. Zumindest im Anfang der christlichen Heilsgeschichte wie sie vom Evangelisten Johannes überliefert ist. Das Gegenteil davon, nämlich das Schweigen, steht bei Elfriede Jelinek im Anfang einer pervertierten Heilsgeschichte. Was nicht heißt, dass die Autorin nicht doch beim Wort, bei der Sprache und vielfach Geschriebenem ankommen würde. Seit dem 6. Mai 2013 läuft in München der sogenannte NSU-Prozess, einer der wichtigsten Gerichtsprozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte. Dabei geht es um zehn überwiegend rassistisch motivierte Morde und zwei Sprengstoffanschläge, die der rechtsextremen Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" zugeschrieben werden. Mehr als zwölf Jahre konnte die Gruppe demnach diese Verbrechen relativ unbehelligt von zuständigen Ermittlern und Behörden ausführen. Vor dem Oberlandesgericht in München steht die mutmaßlich letzte Überlebende dieser Gruppe, Beate Zschäpe, und schweigt. Diejenige, die demzufolge detailliert über die Verbrechen der Gruppe sprechen könnte, verweigert sich, bleibt stumm. Gegen dieses Schweigen setzt Jelinek das Sprechen. Stimmen der Anklage, der Befragung und Abwägung genauso wie Stimmen der Verdrängung, der Beschönigung und Überhöhung. Auf der Grundlage von Prozessprotokollen, Ermittlungsakten, Medienberichten, mythologischen und religiösen Motiven entfaltet Jelinek ein Jüngstes Gericht, in dem sich Perspektiven überlagern, die Geschichte der Zwickauer Zelle zur Erzählung über zwei tote Erlöser und die sie gebärende schweigende Jungfrau und zur Antithese der biblischen Heilsgeschichte wird. Ein Tribunal gegen das Schweigen, das Nicht-Wissen, das Wegschauen, das sich zugleich selbst entlarvt als verstrickt in dieses Nicht-Wissen und Wegschauen. Zu Wort kommen ein vielstimmiges Volk, verkündende Engel, unwissende Propheten, ein fragender Richter, der Menschensohn, die Jungfrau Maria und Gott höchst selbst. Dazwischen auch die Stimme der Autorin, die anklagt, spricht und schreibt, aber "die Wahrheit schon gar nicht". Allesamt treten sie vor, um eine Geschichte zu befragen, in der sich Nicht-Wissen und Wissen-Wollen unheilvoll verschränken und deren Wurzeln weit ins Unbewusste der deutschen Seele hineinreichen.
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[Audio]-Infos Datum: 11.09.2015
Länge: 01:24:36
Größe: 77.47 MB
Herbert Kapfer: Die Welt als Format der Fortschreibung - Eran Schaerfs FM-Scenario - 04.09.2015
Mit Katja Bürkle, Thomas Loibl, Peter Veit / Aufnahmeleitung: Stephanie Metzger / BR 2015 / Länge: 16'11
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[Audio]-Infos Datum: 04.09.2015
Länge: 00:16:16
Größe: 14.91 MB
Eran Schaerf: Doppelbesetzung - 04.09.2015
Mit Peter Veit, Franziska Ball, Pauline Boudry, Achim Bogdahn, Marina Marosch, Tim Gerrit Koehler / Zusammenstellung aus Modulen des Online-Studios fm-scenarion.net: Joerg Franzbecker und Eran Schaerf / Doppelbesetzung wurde von Joerg Franzbecker und Eran Schaerf zusammengestellt und besteht aus Modulen aus dem Audio-Archiv des Online-Studios fm-scenario.net. Das Hörspiel bildet den Ausgangspunkt für Eran Schaerfs Ausstellung "Eran Schaerf - and Charlotte Perriand brought a new object to the office every morning" m établissement d'en face projects, Brüssel (4. September-11. Oktober 2015). Die Stimme des Hörers ist ein Sender für Hörer*innenanrufe, der von einem Software-Programm betrieben wird. In seinem Online-Studio bietet der Sender Hörer*innen an, Geschichten aus ihrem Alltag auf Sendung wiederaufzuführen. Dieses Angebot wird von den Hörer*innen unterschiedlich aufgenommen – als die Möglichkeit, eine versäumte Sendung nachzuholen, sich auf eine Zeitreise zu begeben oder der Zeit ganz und gar zu entfliehen. Eine der Hörerinnen verspricht sich von diesem Angebot die Gelegenheit, ihre Geschichte hinter sich zu lassen. Wie jedes Softwareprogramm meldet sich Die Stimme des Hörers, sobald Anwendungen Risiken enthalten. „Wenn Sie ihre Geschichte verlassen, können bei der Aufnahme Fehler auftreten [...] Fehler 567: Doppelbesetzung. Sie sind diejenige, die berichtet, und diejenige, von der berichtet wird“. Auf Sendung erfährt die wiederaufführende Hörerin, dass sie ihre Geschichte nur verlassen kann, um in einer anderen zu sein. Sie wird doppelt besetzt – von ihrer alten und von ihrer neuen Geschichte. Doppelbesetzung erzählt von dieser Begegnung des menschlichen Gedächtnisses mit dem Cyberradio als Aufführungsort. FM-Scenario/Die Stimme des Hörers ist ein intermediales Projekt, das sich über Website, Sendungen, Ausstellungen und Publikationen realisiert. Eine Kooperation von: BR Hörspiel und Medienkunst; A Production e. V., Berlin; Hartware MedienKunstVerein, Dortmund; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Les Complices*, Zürich; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe und établissement d’en face projects, Brüssel. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
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[Audio]-Infos Datum: 04.09.2015
Länge: 00:53:03
Größe: 48.58 MB
Sigrid Hauff: Die innere Biografie des Robert Lax (3/3): Journals - 28.08.2015
Mit Rainer Buck, Robert Lax / Regie: Herbert Kapfer/ BR 1995 / Länge: 64'03 // "Journals" nennt Sigrid Hauff den dritten Teil der 'inneren Biografie'. Aus dem Leben der modernen Großstadt zieht sich Lax auf eine griechische Insel zurück. Dort findet er die Ruhe und Besinnung, die ein meditatives Leben ermöglicht. Die Tagebücher (Journals) beschreiben den Weg hin zu dem, was Lax geworden ist: ein weiser alter Mann, der jedem noch so banalen Alltagsgeschehen eine zeitlose und in ihrer Einfachheit faszinierende Poesie abgewinnt.
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[Audio]-Infos Datum: 28.08.2015
Länge: 01:04:10
Größe: 58.75 MB
Sigrid Hauff: Die innere Biografie des Robert Lax (2/3): 21 Pages - 21.08.2015
Mit Rainer Buck, Robert Lax / Regie: Herbert Kapfer / BR 1995 / Länge: 52'57 // Äußere Schritte und innere in Einklang zu bringen, ist ein ungeheurer Anspruch: Robert Lax studiert Vorbilder und macht Versuche, in einer immer noch als bedrohlich empfundenen Welt Fuß zu fassen. Als Redakteur beim New Yorker, als Filmkritiker bei der Times, als Dozent an Universitäten, als Rundfunkmitarbeiter, als Drehbuchautor in Hollywood. Eine poetische Biografie entsteht: "21 pages".
Robert Lax veröffentlichte gezielt fast ausschließlich in Klein- und Kleinstverlagen: In seinen Gedichten, Episoden, Fabeln und Zeichnungen streift unsere Zeit ihre Hektik, Sinnverwirrung und Sinnleere ab. In dem Lax "einfache Dinge ganz einfach sagt", öffnet er den Blick für Beständiges und sinnenhaft Sinnvolles, löst er Wahrheit aus ihrer zeitlichen Verkleidung und entdeckt Zeitloses:
die hinter der Reizüberflutung verborgene Harmonie von Leben, das sich selbst in Frage stellt.
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[Audio]-Infos Datum: 21.08.2015
Länge: 00:53:03
Größe: 48.58 MB
Sigrid Hauff: Die innere Biografie des Robert Lax (1/3): Circus - 14.08.2015
Mit Rainer Buck, Robert Lax / Regie: Herbert Kapfer / BR 1995 / 58'33 // Sigrid Hauffs dreiteilige Sendung zeichnet eine "innere Biografie" auf, die die geistige Entwicklung des Dichters und Philosophen Robert Lax parallel zu äußeren Ortsveränderungen dokumentiert. 1. Teil: "Circus". Auf der Suche nach einem Zugang zur Welt, hilflos überfordert vom New York der Nachkriegsjahre, entdeckt Robert Lax im Zirkus eine beispielhafte und überschaubare Welt, die ihm erstmals einen eigenen akzeptablen Platz zuweist. Den Zirkus und die Lebensphilosophie der Artisten und Jongleure überträgt er auf den Lauf der Dinge, die Welt und die Rolle des Menschen.
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[Audio]-Infos Datum: 14.08.2015
Länge: 00:58:40
Größe: 53.71 MB
Walter Serner: Die Tigerin - 08.08.2015
Mit Anne Ratte-Polle, Jan Uplegger, Dorothee Metz, Martin Engler, Severin von Hoensbroech, Leopold von Verschuer / Komposition: Bo Wiget / Bearbeitung und Regie: Leopold von Verschuer / BR 2015 / Länge: 89'57 // Paris, Nizza 1920. Der Hochstapler Henri Rilcer, genannt Fec, ist am Ende. Die Begegnung mit der Edelprostituierten Bichette, genannt "die Tigerin", stachelt ihn ein letztes Mal auf. Sie schließen einen Pakt, um sich als Paar neu zu erfinden. „Wir machen uns!“ – Einzige Bedingung ihrer Allianz: sie soll ohne Liebe sein. Bichette fungiert als Lockvogel, während Fec die Rolle des gehörnten Liebhabers übernimmt, um Bichettes Kunden zu erpressen. Doch ihrem Verhängnis entgehen sie nicht: Die Gefühle sind stärker als alle Vorsätze. Denn obwohl Fec und Bichette die Liebe aus ihrer Beziehung verbannt haben, ist plötzlich echte Eifersucht im Spiel, wird aus dem Spiel Ernst. Fec beginnt Bichette zu umgarnen, und Bichette erliegt Fec. Eine Amour fou. Walter Serner, Dadaist, Essayist, Bohemien, rastloser Reisender, hat seine Erzählungen auf der Grenze von Eros, Kälte und Verbrechen situiert. Seine Texte wirken illusionslos, lapidar, kalt, seine Figuren bevölkern die unwirtliche Halbwelt der frühen Moderne. Es sind kleine Schurken und billige Schlampen, Raubmörder und anämische Morphinistinnen, immer auf der Suche nach einem Aufriss. Sie sprechen ein Kauderwelsch aus Deutsch und Argot, dem Pariser Ganovenjargon des Milieus, der die gesprochene Sprache gleichermaßen bereichert und reduziert. Kommunikation wird zur Losung, zur Parole. Erschienen 1925, sollte der Roman Die Tigerin 1931 in die „Liste der Schund- und Schmutzschriften“ aufgenommen werden. Nur ein Gutachten von Alfred Döblin verhinderte, dass das Buch der Zensur zum Opfer fiel.
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[Audio]-Infos Datum: 08.08.2015
Länge: 01:30:03
Größe: 82.44 MB
Bernd Grashoff: Memoiren eines Butlers - Ein Rondo für Brandy, Gangster und Gespenster - 05.08.2015
Mit Theo Lingen, Peter Pasetti, Gustav Knuth, Martin Benrath, Hanne Wieder, Norbert Kappen, Hans Clarin, Heini Göbel, Anton Reimer / Regie: Heinz-Günter Stamm / BR 1963 / Länge: 57'25 // Lord Benmore, der letzte Erbe eines berühmten schottischen Geschlechts, das sich seit Jahrhunderten nur durch Whiskybrennerei über Wasser hält, kehrt nach einer Reise zum Kontinent in das Schloss seiner Väter zurück. Sein Butler Limerick erkennt sofort, dass der Lord geknickt ist. Benmore bekennt seinem Diener: Er ist ruiniert. Er hat in Monte Carlo nämlich nicht nur die Mitgift seiner Braut, sondern auch die zwölf Millionen Dollar eines Chicagoer Gangsterbosses verspielt, die der ihm für die Whisky-Brennrechte gezahlt hat. Letzteres schockiert den traditionsbewussten Limerick besonders, zumal das Geschäft ohne sein Wissen geschehen ist. Benmore Castle ist zwar keine zwölf Millionen Dollar wert, trotzdem muss der Lord das Schloss und seinen Butler an den Boss aus Chicago übergeben. Schicksal und Zukunft des Schlosses sollen in Zukunft allein in Limericks Händen liegen. Denn Lord Benmores Ehre verlangt es, sofort aus dem Leben zu scheiden. Da ihn das Knallen einer Pistole aber nervös machen würde, empfiehlt Limerick einen diskreten Autounfall. Wenig später bemerkt auch der Herr aus Chicago, wie wertvoll Limericks Ratschläge sind.
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[Audio]-Infos Datum: 05.08.2015
Länge: 00:57:31
Größe: 52.67 MB
Herbert Kapfer/Mira Alexandra Schnoor: kennen sie mich herren - Werkstattsendung zu Ernst Jandls "szenen aus dem wirklichen leben" - 02.08.2015
Realisation: Herbert Kapfer/Mira Alexandra Schnoor / BR 1990 / Länge: 25'03 // Die Werkstattsendung "kennen sie mich herren" dokumentiert die Regiearbeit und die Werkinterpretation des Autors Ernst Jandl und des Komponisten Ernst Kölz. In ausführlichen Regiegesprächen während der Produktion des Hörspiels "szenen aus dem wirklichen leben" hat Ernst Jandl seine Textmontage offengelegt und detailliert aufgeschlüsselt.
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[Audio]-Infos Datum: 02.08.2015
Länge: 00:25:09
Größe: 23.03 MB
Michael Farin: Tanzt den Tanz der Krieger. Marinetti und der Futurismus - 24.07.2015
Mit Katja Amberger, Martin Umbach, Michael Farin / Regie: Bernhard Jugel / BR 2002 / Länge: 24'43 // Essay über Filippo Tommaso Marinetti und seinen Roman "Mafarka" Farin, Michael
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[Audio]-Infos Datum: 24.07.2015
Länge: 00:24:49
Größe: 22.72 MB
Hartmut Geerken: erwartet bobo sambo ein geräusch? erwartet er eine stimme? - Ein Hörspiel für und mit Robert Lax - 17.07.2015
Mit Robert Lax, Hartmut Geerken / Realisation: Hartmut Geerken / BR 1990 / Länge: 57'10 // Robert Lax, ein großer Unbekannter unter den zeitgenössischen amerikanischen Dichtern, lebt seit fast 30 Jahren als Eremit auf einer griechischen Insel. Über seine Begegnung mit Robert Lax schreibt Hartmut Geerken: "Ich traf ihn ‚zufällig‘ anfang 1982 in athen & seither verbinden uns sehr lange oder sehr kurze spaziergänge, eine seltsame korrespondenz, geheimnisvolles gelächter & völlig abseitige musik aus indien, von den eskimos & der galaxis, manchmal verbeugen wir uns grundlos & hektisch voreinander, machen unvorhersehbare knickse & wenn wir zusammen durch athen, zürich, münchen & die senne oder am ammersee entlanggehen, könnte so mancher, der uns sieht, meinen, hinter unseren schritten stünde eine ausgeklügelte choreografie, unsere abstrusen dialoge, unsere ausgedehnte korrespondenz (lax unterschreibt seine briefe & karten mit bobo & sambo & bertolucci & zabagwa & wabamba & albobo & wagwagwa), unsere vokalen grimassen & unsere vom sinn entleerten gespräche über buddha & kant während unseres gemeinsamen gehens, nicht zuletzt bobos stille meditative dichtungen dringen in ‚bobo sambo‘ dem hörer ins ohr. aber das hörspiel ist kein porträt des dichters robert lax, nicht einmal ein flüchtiges & der radikalen bescheidenheit des poeten bobo entsprechend könnte man am ende die frage aufwerfen: gibt es robert lax überhaupt?"
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[Audio]-Infos Datum: 17.07.2015
Länge: 00:57:49
Größe: 52.95 MB
Dietmar Dath: Largoschmerzen. Ein sozialmedizinisches Desaster - 12.07.2015
Mit Bettina Lieder, Matthias Haase, Johanna Gastdorf, Mark Oliver Bögel, Sebastian Graf / Komposition: zeitblom / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2014 / Länge: 51'01 // Die musikalische Vortragsbezeichnung "Largo" beschreibt laut Lexikoneintrag ein langsames musikalisches Tempo. Im Grunde nur eine geringe Modifikation des mittleren Zeitmaßes - so zumindest in der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts - erweist sich das "Largo" in der Fiktion von Dietmar Daths neuem Hörspiel als umso folgenreicher. Denn Esther leidet an "Largoschmerzen". Immer wenn sie sich mit Kunst, Literatur oder Musik beschäftigt, die ihrem Eindruck nach zu langsam funktioniert, bekommt sie Schweißausbrüche, Übelkeit, gefriert ihr scheinbar das Blut in den Adern. „…so ein breites, sich kaum merklich voran wälzendes Ding, wie Lava, wie die Platten der Erdkruste, noch langsamer als Adagio oder Lento, und das nannte man Largo, und das eben ruft bei mir diese Symptome hervor, diese ganzen Angstanfälle und Übelkeiten, das rasende Kopfweh bei bestimmten Sachen.“ Holger, Esthers Freund und Dozent für eine Onlineuniversität, sieht darin eher die Folgen eines zu ausgiebigen Konsums von Fernsehserien, Comics und Techno und rät ihr, sich ganz bewusst dem langsamen Tempo anspruchsvoller Kunst auszusetzen. Statt diesen Rat zu befolgen, beginnt Esther eine Therapie bei Dr. Nina Milikan, die selbst an einer hypochondrischen Störung leidet, sich diese aber zu Nutze gemacht hat. Dr. Milikan verschreibt Akzeptanz und Hineingehen in die vermeintliche Krankheit. Esther liest oder hört deshalb Romane, Gedichte, Musik einfach parallel, erhöht das Tempo und ist damit glücklich. Im Gegensatz dazu hat Milikans Kollege, der Notarzt Dr. Dietze für seine Patienten ein anderes Mittel. Er macht sie abhängig von der Droge Redonil. Damit ist einem alles egal, sogar wenn man keinen Nachschub der Droge mehr hat. So unterschiedlich diese Ansätze sind, beide medizinischen Methoden erzeugen am Ende eine unvorhersehbare Überraschung.
Mit Witz und subversiven Attacken auf Gesundheitssystem, Schulmedizin und die Trennung von U- und E-Kultur zeichnet Dath in Largoschmerzen ein aus konventioneller Perspektive betrachtet „sozialmedizinisches Desaster“. Vor allem aber ein vom Realistischen ins Phantastische kippendes Szenario über Menschen, die in der Gesellschaft nicht funktionieren und dies als Alternative oder Subversion von bestehenden Verhältnissen befördern.
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[Audio]-Infos Datum: 12.07.2015
Länge: 00:51:08
Größe: 46.82 MB
Werner Penzel/Ikue Mori/Fred Frith: Zen ist die größte Lüge aller Zeiten - 03.07.2015
Zitate von Kodo Sawaki aus dem Japanischen von Muho Nölke / Mit Andrea Hörnke-Trieß / Originalton-Aufnahmen: Ayako Mogi / Komposition: Ikue Mori, Fred Frith / Realisation: Werner Penzel / BR 2015 / Länge: 51'22 // Der rechte Fuß auf den linken Oberschenkel, die Wirbelsäule ganz senkrecht, die Augen nur einen Spalt geöffnet - für einen Anfänger ist es schwer, die Haltung der Zazen-Sitzmeditation längere Zeit durchzuhalten, ohne sich zu bewegen oder in Gedanken abzuschweifen. Im japanischen Zen Kloster Antai-ji, nördlich von Kobe auf einem schwer zugänglichen Hochplateau gelegen, gehört diese Übung neben gemeinschaftlichen Ritualen und der Arbeit zum festen Tagesablauf. Antai-ji ist – anders als viele Zen-Klöster – für Männer und Frauen offen. Es gibt WLAN auf dem Gelände und der derzeitige Abt Muho Nölke stammt ursprünglich aus Berlin. Das Kloster Antai-ji wurde stark von dem Zen Meister Kodo Sawaki (1880–1965) geprägt. Nur wenige der zahlreichen Bücher von Sawaki wurden in westliche Sprachen übersetzt, darunter eine Anthologie mit dem Titel Zen ist die größte Lüge aller Zeiten, die 2005 im Angkor Verlag erschien. „Zen bringt uns überhaupt nichts“, sagt Sawaki. „Es gibt Leute, die betreiben Zen als Fortbildung. Das ist bloß Schminke. Zen ist keine Fortbildungsanstalt. Zen schmeichelt dir nicht, es putzt dich aber auch nicht runter. Zen bedeutet Geradeaus-Weitergehen. Was auch immer du gerade denkst, schon ist‘s wieder vorbei.“ Der Filmemacher Werner Penzel verbrachte mehrere längere Aufenthalte in Antai-ji und ließ seine Erfahrungen und Beschäftigung mit Kodo Sawaki schließlich in ein Hörstück und in ein Filmprojekt münden. Er nähert sich diesem Ort gemeinsam mit den Musikern Fred Frith und Ikue Mori in freien Improvisationen, die – wie bei der Sitzmeditation Zazen – nur gelingen, wenn man beim Spielen stets aufmerksam bleibt und sich dem Risiko des Moments überlässt. Neben den teils lakonischen Texten des Zen Meisters Kodo Sawaki sind es vor allem die Tonaufnahmen aus Antai-ji, die ein Wechselspiel zwischen den verdichteten Geräuschfeldern Ikue Moris und dem behutsam aushorchenden Gitarrenspiel Fred Friths in Gang setzen.
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[Audio]-Infos Datum: 03.07.2015
Länge: 00:51:31
Größe: 47.17 MB
Rolf Dieter Brinkmann: Longkamp - Erkundung für die Präzisierung des Gefühls für einen Aufstand: Träume / Aufstände / Gewalt / Morde / Reise / Zeit / Magazin (Tagebuch) - 26.06.2015
Mit Christian Brückner / Bearbeitung und Regie: Ulrich Gerhardt / BR 2008 Länge: 80'13 // Briefe, Notizen, Landkarten, aus denen ein Monolog entsteht - über die Frage, "wie jemand heute da raus kommt". Als Rolf Dieter Brinkmann Ende November 1972 für einige Wochen nach Longkamp, ein Dorf im Hunsrück, zieht, ist seine Flucht aus dem Lärm der Stadt zugleich ein Abschied vom Glauben an die Rebellion, an Pop und Untergrund. Auf der Suche nach einem ruhigen Ort für sich und nach dem Leben, das bisher immer woanders ist, zieht er in die alte Mühle. In der Küche, dem einzigen beheizbaren Raum, schläft und schreibt er: Aufstehen um 10 nach 7, Dauerlauf, Bronchialtee, dann bei Kerzenlicht Tippen auf der Schreibmaschine. Er hört auf zu rauchen und nimmt ab, aber seine Verunsicherung und der Druck, der auf dem Schreiben lastet, bleiben. Die entstehenden Texte sind angefüllt mit Reflexionen über die Vergangenheit, über seine Beziehung, über Köln, die Menschen dort – und vor allem über die eigenen Voreingenommenheiten, sein verkrampftes Verhalten, das Gefühl, eingesperrt zu sein, sich nicht mehr entspannen zu können: „Ich bin nicht da, wo ich bin!“ Dem „Grauen vor dem Muff der Dinge“ setzt Brinkmann Konzentration als Methode der Selbstbefreiung entgegen: Fakten statt Bedeutungen, Tun statt Dahocken. In der Montage von Ulrich Gerhardt, der seit den 1970er Jahren mehrere Hörspieltexte von Rolf Dieter Brinkmann inszenierte und bearbeitete, zeigen sich die Longkamper Aufzeichnungen als fortgesetzte Arbeit an einer Sprache, die durch ihre Klarheit, Schärfe und Genauigkeit befreien soll.
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[Audio]-Infos Datum: 26.06.2015
Länge: 01:20:20
Größe: 73.55 MB
Gisela von Wysocki: Ich nehme ein Blau. Ich nehme ein Gelb. Akustisches Szenario über Charlotte Salomon - 20.06.2015
Mit Karin Anselm, Tanja Schleiff, Lorenz Meyboden, Christiane Roßbach, Manfred Zapatka, Peter Lersch, Helga Fellerer / Gesang: Barbara Müller, Flöte: Jana Boskovi?, Cello: Johanna Varner, Baritonsaxophon: Thomas Zoller / Komposition: Helga Pogatschar / Regie: Bernhard Jugel / BR 2003 / Länge: 61'07 // Charlotte Salomon - 1917 in Berlin geboren, 1939 nach Südfrankreich emigriert, 1943 in Auschwitz ermordet - hat ein außergewöhnliches Werk hinterlassen. In nur zwei Jahren ihres Lebens entstand der Zyklus "Leben? oder Theater?". Etwa 1300 Gouachen und Textblätter konnte Charlotte Salomon vor ihrer Deportation noch an einen Freund übergeben: Scharfsichtige, unsentimentale Darstellungen einer jüdischen Frau im Exil - Bilder und Texte, in denen biographische und fiktive Elemente, Kunst und Literatur, Film und Musik spielerisch miteinander verwoben sind. "Die Entstehung der vorliegenden Blätter ist sich folgendermaßen vorzustellen: Der Mensch sitzt am Meer. Er malt. Eine Melodie kommt ihm plötzlich in den Sinn. Indem er sie zu summen beginnt, bemerkt er, dass die Melodie genau auf das, was er zu Papier bringen will, passt." (Charlotte Salomon)
Gisela von Wysocki hat sich dem “dreifarben Singespiel”, den hunderten in die Malereien eingearbeiteten Dialogen, Überschriften, Erzähltexten angenommen und eine poetische Annäherung an Charlotte Salomon gesucht. Sie stellt Fragen an die Entstehung dieses Werkes, sucht die familiären und politischen Wurzeln zu dechiffrieren, aus dem der großangelegte Zyklus hervorgegangen ist.
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[Audio]-Infos Datum: 20.06.2015
Länge: 01:01:10
Größe: 56.01 MB
Thomas Meinecke/Move D: On the map - 12.06.2015
Text und Musik: Thomas Meinecke/Move D / Realisation: Thomas Meinecke/Move D / BR 2015 / Länge: 53'58 // Sonisches Ermessen. Anhand diverser Ortschaften setzen sich der Schriftsteller/Musiker Thomas Meinecke und der Musiker/Produzent David Moufang in "On the map" mit Ballungen sowie Verschiebungen, auch dem Verschwinden kultureller und politischer Bedeutungen auseinander. Verschnitten mit Versatzstücken gefundener Oral History, im O-Ton wie auch in sprecherischer Interpretation, zieht sich ein musikalisches Geflecht durch die einzelnen Stücke, das diese Bewegungen sonisch erkennbar machen wird. Beispielsweise:
Der in beiden Weltkriegen von deutschen U-Booten verminte Kriegshafen von Norfolk, Virginia, als die schwarz-atlantische Wiege des technoiden Cyber R&B (Teddy Riley, Timbaland, Missy Elliott, The Neptunes). Die antike Bibliothek von Alexandria/The Library of Congress, Washington. D. C. Die Rekonstruktion Ägyptens in The Heliocentric Worlds of Sun Ra. Washingtons Our Lady of Perpetual Help’s Panorama Room als Brutstätte der afroamerikanischen Go-Go Music. Auch: Die Verlegung des Regierungssitzes von Philadelphia nach Washington. Das Comiskey Park Stadion in Chicago als Stätte der legendären Disco Demolition Night 1979, in der sich homophobe Rock-Musik gegen sexuell andersdenkende Tanz-Subkulturen durchsetzte, die aber dann im Underground ganz neue Blüten hervortrieben. St. Louis, Missouri – vom syncopated Ragtime- und Blues-Komponisten W.C. Handy über Chuck Berrys hypnotische Riffs bis zu Miles Davis und seinen ozeanisch fließenden Jazz-Entwürfen. Dislozierte Musik nach der Abschaffung der Sklaverei. Oder: Minneapolis, Minnesota, – Bob Dylans Studentenbude/Princes Paisley Park Studio. Auch: Die nächtlich über den Clubs von Baltimore in der Luft stehenden Hubschrauber der Kriminalpolizei. Wie in dem Stadtteil Watts (Los Angeles) um den griechischen Gemischtwarenladen der Eltern von Johnny Otis ein schwarzes Ghetto heranwuchs, woraufhin sich Otis zu einem Afroamerikaner wandelte. Andere historische Städte bzw. Zentren wie Aachen, Turin oder St. Petersburg liegen bei dieser Produktion ebenso auf der anvisierten Landkarte. Die Arbeit soll prozessual vor sich gehen, die Aneignung von Wissen sich im musikalischen Fortgang produktiv niederschlagen.
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[Audio]-Infos Datum: 12.06.2015
Länge: 00:54:00
Größe: 49.44 MB
Felix Kubin: Orphée Mécanique - 05.06.2015
Mit Lars Rudolph, Gerhard Garbers, Yvon Jansen, Charlotte Crome,
Traugott Buhre, Marlen Diekhoff / Chor: Yvon Jansen, Leéna Fahje, Nikola Duric / Orchester: ensemble Intégrales / Komposition und Realisation: Felix Kubin / BR 2006/2012 / Länge: 50'54 // Orpheus, Sohn eines Erfinders und einer Sängerin, wird von der versprengten Jugend für seine exzentrischen Konzerte gefeiert. Sein Instrument, das Psykotron, kann Gedankenströme unmittelbar in elektronische Signale aus Musik, Geräuschen und Sprache verwandeln. Zusammen mit seiner großen Liebe Eura führt Orpheus ein unbekümmertes Dandy-Dasein, bis eines Tages die Stadt von einer unheimlichen Krankheit heimgesucht wird, der auch Eura zum Opfer fällt. Betäubt vom Schmerz beschließt Orpheus, sie aus der Welt der Toten zurückzuholen.
Felix Kubin entwickelte 2006 seine Neufassung des antiken Orpheus-Mythos’ in Anlehnung an Dino Buzzatis ungewöhnlichen Pop-Art-Comic Orphi und Eura, mit dem der italienische Autor und Zeichner 1968 kurz vor seinem Tod ein überraschend modernes Spätwerk geschaffen hatte. Orpheus’ Lieder wurden in diesem akustischen Comic zu hörbar gemachten Erinnerungen, die den Begriff des Songs über seine traditionellen Grenzen hinaus ins Experimentelle und Fragmentarische erweitern. 2012 hat Kubin sich noch einmal mit der Formfrage auseinandergesetzt und aus dem handlungsorientierten Comic einen assoziativen akustischen Film gemacht.
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[Audio]-Infos Datum: 05.06.2015
Länge: 00:51:00
Größe: 46.70 MB
Die Quellen sprechen. Teil 12: West- und Nordeuropa Juli 1942-1945 - 30.05.2015
Mit Wiebke Puls, Matthias Brandt, Charlotte Knobloch, Assia Gorban, Alfred Grosser, Jaqueline van Maarsen, Jules Schelvis, Mirjam Bolle, Berthold Winter / Bearbeitet von Barbara Lambauer/Katja Happe/Clemens Maier-Wolthausen, Maja Peers / Skript Höredition: Stephanie Metzger / Regie: Ulrich Lampen / BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte/Edition 'Judenverfolgung 1933 - 1945‘, 2015 / Länge: 111'39 // Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Eine dokumentarische Höredition. Teil 12 der Höredition dokumentiert die Situation der Juden in Nord- und Westeuropa vom Sommer 1942 bis zur Befreiung durch die Alliierten. Die Quellen veranschaulichen die behördliche Festlegung von Deportationsquoten, Strategien der Verantwortlichen zu deren Einhaltung und zur Zusammenarbeit mit den einheimischen Regierungen und Exekutivorganen. In den Dokumenten der jüdischen Opfer vermitteln sich physische und psychische Belastungen durch die Angst vor der Abholung, willkürliche Formen der Freistellung und deren Aufhebung, durch den Zwang ins Versteck und die Deportation. Die Quellen berichten von der Situation in den Lagern und in den Deportationszügen, von (tödlichen) Fluchtversuchen aus den Zügen sowie von alltäglichem und organisiertem Widerstand. Das auf der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 explizit formulierte Ziel der Deutschen, die „Endlösung der Judenfrage“, beinhaltete auch die Deportation und Ermordung aller Juden in den westeuropäischen Ländern. Mit enormer Energie wurde es in den besetzten Gebieten verfolgt und in erschreckendem Ausmaß realisiert. Der Anteil der Deportierten und Ermordeten unter den Juden in den jeweiligen Ländern war sehr unterschiedlich. Während in den Niederlanden mehr als 75 Prozent der Juden ums Leben kamen, waren es etwa 50 Prozent in Norwegen, 45 Prozent in Belgien, 34 Prozent in Luxemburg, 25 Prozent in Frankreich. In Dänemark kamen zwei Prozent der Juden ums Leben, vielen gelang von Dänemark aus die Flucht nach Schweden.
Nachdem sich ab Sommer 1942 die Verfolgung der Juden in Form von Aufforderungen zum Arbeitsdienst, Massenverhaftungen und Abtransporten in Durchgangslager vor Ort und in den Osten verschärft hatte, erreichten die Deportationen mit Beginn des Jahres 1943 ihren Höhepunkt. Nun waren es nicht mehr allein staatenlose und ausländische Juden, sondern auch einheimische Juden, die deportiert wurden. Vornehmliches Ziel der deutschen Behörden war es, die Deportationsquoten, die von Adolf Eichmann und dem Auswärtigen Amt in Berlin im Juni 1942 vorgegeben wurden, einzuhalten. Die Ausweitung der Verfolgung auf alle Juden, für die es jetzt ums nackte Überleben ging, verstärkte den Widerstand der einheimischen Bevölkerung und je nach Struktur und Organisation auch innerhalb der Kollaborationsregierungen. Unter dem Eindruck von Massenfestnahmen und der Deportation jüdischer Kinder wechselte etwa die Vichy-Regierung in der unbesetzten französischen Südzone von einer Politik der verhandelnden Kollaboration zu einer reservierten Haltung gegenüber den Deutschen. Diejenigen Juden, die sich vor den Deportationen retten konnten, mussten untertauchen oder versuchten weiterhin die Flucht. Diverse Hilfsorganisationen und die Exilregierungen bemühten sich darum, für die Flüchtlinge Hilfe und Asyl im Ausland sicher zu stellen.
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[Audio]-Infos Datum: 30.05.2015
Länge: 01:51:46
Größe: 102.33 MB
Anne Chaplet: Nichts als die Wahrheit (2/2) - 25.05.2015
Mit Gert Heidenreich, Krista Posch, Stephan Bissmeier, Axel Milberg, Ernst Jacobi, Eva Gosciejewicz, Christiane Roßbach, Franziska Ball, Michael Tregor, Oliver Stritzel, Christoph Lindert, Kai Taschner, Heiko Ruprecht, Tim Seyfi, Stephan Zinner, Kornelia Boje, Marion Breckwoldt, Michael Habeck, Jochen Nix, Paul Herwig, Jochen Noch, Martin Butzke, Rudolf Kowalski, Gesche Piening, Nicholas Reinke u.a. / Komposition: Pierre Oser / Bearbeitung und Regie: Walter Adler / BR 2005 / Länge: 54' // Anne Buraus Rückkehr in die große Politik vollzieht sich unschön und rätselhaft. Warum ist Alexander Bunge, für den Anne Burau als "Nachrückerin" in den Bundestag einzieht, vom Turm der Frankfurter Nikolaikirche gefallen? Ist er gesprungen oder hat ihn jemand gestoßen? Was hat der Journalist Peter Zettel, ein alter Bekannter von Anne Burau, vom Berliner "Journal" mit der Sache zu tun? Im "Journal" hatte wenige Wochen zuvor jener Artikel gestanden, der Bunge als Päderasten outete. „Grund genug“ für die Frankfurter Staatsanwältin Karen Stark, die an einen Selbstmord glaubt. Nicht für ihren jungen Kollegen Wenzel, der Bunge mehr als nur freundschaftlich verbunden war. Auch in der "Journal“-Redaktion in Berlin herrscht helle Aufregung. Wer hat den Bunge-Artikel recherchiert? Stimmen die Fakten? Woher kam der Tipp? Viele Fragen, auf die der junge Journalist Hansi Becker heimlich eine Antwort sucht. Antworten sucht auch Anne Burau. Warum nur wird sie von der Sekretärin bis zum Fraktionschef gehasst? Wo ist Peter Zettel? Liegt die Antwort vielleicht in Bunges Aufgabenbereich, den jetzt sie verwalten soll? Bunge war Vorsitzender der Baukommission des Ältestenrates im Bundestag gewesen, und damit zuständig für sämtliche Bauten des Bundes in Berlin. Eine mächtige Position und wer mächtig ist, hat auch viele Feinde. Oder liegt die Antwort auf Annes Fragen in der Vergangenheit, die sich hinter meterdickem Beton unter dem neuen und alten Regierungsviertel ausbreitet?
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[Audio]-Infos Datum: 25.05.2015
Länge: 00:53:34
Größe: 49.04 MB
Anne Chaplet: Nichts als die Wahrheit (1/2) - 24.05.2015
Mit Gert Heidenreich, Krista Posch, Stephan Bissmeier, Axel Milberg, Ernst Jacobi, Eva Gosciejewicz, Christiane Roßbach, Franziska Ball, Michael Tregor, Oliver Stritzel, Christoph Lindert, Kai Taschner, Heiko Ruprecht, Tim Seyfi, Stephan Zinner, Kornelia Boje, Marion Breckwoldt, Michael Habeck, Jochen Nix, Paul Herwig, Jochen Noch, Martin Butzke, Rudolf Kowalski, Gesche Piening, Nicholas Reinke u.a. / Komposition: Pierre Oser / Bearbeitung und Regie: Walter Adler / BR 2005 / Länge: 54' // Anne Buraus Rückkehr in die große Politik vollzieht sich unschön und rätselhaft. Warum ist Alexander Bunge, für den Anne Burau als "Nachrückerin" in den Bundestag einzieht, vom Turm der Frankfurter Nikolaikirche gefallen? Ist er gesprungen oder hat ihn jemand gestoßen? Was hat der Journalist Peter Zettel, ein alter Bekannter von Anne Burau, vom Berliner "Journal" mit der Sache zu tun? Im "Journal" hatte wenige Wochen zuvor jener Artikel gestanden, der Bunge als Päderasten outete.
„Grund genug“ für die Frankfurter Staatsanwältin Karen Stark, die an einen Selbstmord glaubt. Nicht für ihren jungen Kollegen Wenzel, der Bunge mehr als nur freundschaftlich verbunden war. Auch in der "Journal“-Redaktion in Berlin herrscht helle Aufregung. Wer hat den Bunge-Artikel recherchiert? Stimmen die Fakten? Woher kam der Tipp? Viele Fragen, auf die der junge Journalist Hansi Becker heimlich eine Antwort sucht. Antworten sucht auch Anne Burau. Warum nur wird sie von der Sekretärin bis zum Fraktionschef gehasst? Wo ist Peter Zettel? Liegt die Antwort vielleicht in Bunges Aufgabenbereich, den jetzt sie verwalten soll? Bunge war Vorsitzender der Baukommission des Ältestenrates im Bundestag gewesen, und damit zuständig für sämtliche Bauten des Bundes in Berlin. Eine mächtige Position und wer mächtig ist, hat auch viele Feinde. Oder liegt die Antwort auf Annes Fragen in der Vergangenheit, die sich hinter meterdickem Beton unter dem neuen und alten Regierungsviertel ausbreitet?
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[Audio]-Infos Datum: 24.05.2015
Länge: 00:54:06
Größe: 49.54 MB
Die Quellen sprechen. Teil 9: Polen: Generalgouvernement August 1941-1945 - 23.05.2015
Mit Wiebke Puls, Matthias Brandt, Helene Habermann, Pavel Kohn, Zelig Rosenblum, Margit Siebner, Henry Rotmensch / Bearbeitet von Klaus-Peter Friedrich / Skript Höredition: Angelika Königseder / Regie: Ulrich Lampen / BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte/Edition 'Judenverfolgung 1933 - 1945‘, 2015 / Länge: 112'03 // Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Eine dokumentarische Höredition. Im Oktober 1939 war Polen zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt worden. Die westlichen Provinzen wurden dem Deutschen Reich zugeschlagen. Das restliche deutsch besetzte Areal wurde zum Generalgouvernement erklärt. Mit dem Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 erweiterte sich das Gebiet des Generalgouvernements noch einmal und es wurde zentraler Tatort des Holocaust. Hier lebten etwa 2,3 Millionen Juden, die seit Kriegsbeginn von den Deutschen sehr rasch entrechtet, enteignet und weitgehend isoliert wurden. Obwohl die Massenmorde in Polen später einsetzten als etwa im Gebiet der Sowjetunion, ging hier die deutsche Verwaltung gegen die Juden besonders erbarmungslos vor, im Vergleich auch erheblich gewalttätiger als beispielsweise gegen die Juden im besetzten Mittel- und Westeuropa. Bereits von Oktober 1939 an waren Gettos eingerichtet worden. Sie waren schnell überfüllt, die Bewohner litten unter Hunger, Kälte, Gewalt und fehlender medizinischer Versorgung. Schon hier begann das Massensterben. Die Jüdischen Räte sowie soziale Selbsthilfe und private Initiativen versuchten das Leiden in den Gettos zu mindern, meist vergeblich. Die von den Besatzern selbst geschaffenen katastrophalen Zustände in den Gettos, vor allem die Seuchengefahr, wurden zum Argument für weitere, massivere Maßnahmen. Als den Besatzungsfunktionären im Generalgouvernement zudem klar wurde, dass eine Deportation der Juden aus dem eigenen Herrschaftsgebiet in die besetzten sowjetischen Gebiete nicht möglich sein würde, und außerdem Judentransporte aus dem Deutschen Reich und den westlichen Besatzungsgebieten einsetzten, wurden unter dem Titel „Aktion Reinhard“ stationäre Vernichtungslager errichtet. Ab März 1942 wurden in den Lagern von Belzec, Sobibor und Treblinka, später auch Auschwitz, Juden vergast. Zwischen Juli und September 1942 erreichten die Massenmorde ihren Höhepunkt. Im Juli 1943 galt die „Endlösung“ im Generalgouvernement aus Sicht der deutschen Behörden als weitgehend abgeschlossen, was letzte Ermordungen Überlebender kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee nicht verhinderte. In den Gaskammern der Vernichtungslager wurden bis Herbst 1943 fast sämtliche Bewohner der Gettos im Generalgouvernement sowie abertausende Juden aus dem übrigen Europa ermordet. Fast zwei Millionen Menschen fielen in diesem Zeitraum dem Holocaust zum Opfer. Teil 9 der Höredition dokumentiert das Abwägen der Deutschen zwischen Ausbeutung der Juden als Arbeitskräfte und ihrer Ermordung und die Mithilfe einheimischer Instanzen. In den Quellen vermitteln sich die unmenschlichen Zustände in den Gettos und die allmähliche Erkenntnis der Juden und der nichtjüdischen Beobachter über Art und Ausmaß der Vernichtung. Die Texte dokumentieren Gewaltszenarien bei der Auflösung von Gettos oder bei dortigen Aufständen und enthalten Berichte und Beobachtungen aus den Vernichtungslagern. Im Appell der polnischen Exilregierung an die Alliierten oder in der Selbstmordbegründung eines jüdischen Delegierten der polnischen Exilregierung manifestiert sich der Vorwurf internationaler Tatenlosigkeit gegenüber dem Massenmord an den Juden.
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[Audio]-Infos Datum: 23.05.2015
Länge: 01:52:10
Größe: 102.69 MB
Elfriede Jelinek: Wirtschaftskomödie. Aber sicher! 2. Akt (für Rosa Luxemburg) Aber sicher! Nachtrag. Warnung an Griechenland vor der Freiheit - 17.05.2015
Mit Robert Dölle, Bettina Engelhardt, Hans Kremer, Wolfgang Pregler, Wiebke Puls, Götz Schulte, Johannes Silberschneider, Michael Tregor / Regie: Leonhard Koppelmann / BR/DKultur 2015 / Länge: 53'41 // Das Verhältnis ihrer Texte zur Wirklichkeit sei ein kontinuierliches aber undurchschaubares, äußerte Elfriede Jelinek in einem Interview. Die Wirklichkeit sei ein Tier, das immer neben dem Geschriebenen her laufe, es beißen oder sich von ihm streicheln lassen könne. Was davon eintritt, ist nicht planbar. Mit "Die Kontrakte des Kaufmanns" von 2009 lässt sich die Autorin besonders intensiv auf dieses Verhältnis ein, indem sie das Stück zur Wirtschaftskrise fortschreibt. Noch 2009 entsteht "Schlechte Nachrede: Und jetzt?" als Epilog zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". Das dreiaktige Stück "Aber sicher!" aus dem gleichen Jahr ist eine Fortsetzung. Schließlich bezeichnet Jelinek 2014 den bislang nicht aufgeführten Text "Warnung an Griechenland vor der Freiheit" als Zusatz zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". In all diesen Texten zur ökonomischen Krise, die Jelinek im Hörspielprojekt unter dem Titel "Wirtschaftskomödie" zusammenfasst, manifestiert sich ihr system- und sprachkritisches Anschreiben gegen den Kapitalismus. Die Stücke enthüllen die Krise einer Gesellschaft, die sich in ein System von Gier, Geld und Schuld verstrickt hat und dies nicht sehen will. Ausgangspunkt von "Die Kontrakte des Kaufmanns" bilden die Skandale um die österreichische Meinl Bank und die österreichische Gewerkschaftsbank BAWAG. 2007 verlieren Kleinanleger durch fragwürdige Finanzgeschäfte dieser Banken einen großen Teil ihres Vermögens. So konkret diese Vorgänge in Jelineks Stück hinein spielen, wie etwa auch der Fall eines österreichischen Familienvaters, der wegen seiner massiven Verschuldung fünf Familienmitglieder erschlug, so chiffriert und überformt werden sie zugleich im literarischen und sprachlichen Verfahren der Autorin. "Wirtschaftskomödie" entlarvt die Mechanismen der Gier, der Gewinnorientierung und der Verblendung, in die sich Kleinanleger genauso verstricken wie Banker. Es verdeutlicht den virtuelle Charakter des Marktes, in dem Wertschöpfung und der Ursprung von Reichtum oder Produktivität von Arbeit relativ werden und das Sprechen darüber hohl. Zudem vermittelt sich die quasireligiöse Aufladung ökonomischer Zusammenhänge, die nicht mehr hinterfragt, geschweige denn durchdrungen werden. Dabei erweisen sich die für Jelineks Schreiben typischen Sprachspiele als wiederholende Praxis dessen, was in der Wirtschaft passiert, nämlich als Schöpfungsakte aus dem Nichts: „Nur die Sprache, das verlogenste und gleichzeitig unbestechlichste Mittel im menschlichen Zahlungsverkehr (und sie kostet nichts! Wir alle haben sie!) kann das irgendwie fassen und darstellen, weil sie diese Differenz zwischen Wirklichkeit und Wirklichkeit überspringen kann, also letztlich das Nichts, denn wir sind alle Spielmaterial, Jetons, die aber niemand einwechseln will. Auch die Autorin fällt jedes Mal wieder auf sie rein, sie hat einen Vertrag mit der Sprache abgeschlossen, weiß aber nicht mehr, was sie da überhaupt unterschrieben hat.“ (Elfriede Jelinek)
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[Audio]-Infos Datum: 17.05.2015
Länge: 00:53:48
Größe: 49.26 MB
Die Quellen sprechen. Teil 7: Sowjetunion mit annektierten Gebieten I - 16.05.2015
Mit Wiebke Puls, Matthias Brandt, Stefan Hajdu, Jorge Hacker, Anna Kelen, Trude Simonsohn, Ina Iske, Ruth Meros, Paul Niedermann / / Bearbeitet von Bert Hoppe und Hildrun Glass / Skript Höredition: Michael Farin / Regie: Ulrich Lampen / BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte/Edition 'Judenverfolgung 1933 - 1945‘, 2015 / Länge: 113'13 // Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Eine dokumentarische Höredition. Teil 7 der Höredition dokumentiert, wie die deutsche Führung die Massenverbrechen vorbereitete und wie die Juden entrechtet, ausgebeutet und vielerorts sofort ermordet wurden. Die Quellen berichten von jüdischen Fluchtversuchen, von Misshandlungen und Erschießungen bei Razzien, die mit einer universalen Beraubung der Juden einhergingen. Sie vermitteln die relative Passivität der ausländischen Beobachter und enthalten Berichte über die katastrophalen Zustände in den Gettos, hilflose Aufrufe zum Widerstand und Berichte von Beobachtern und Überlebenden der Massenerschießungen. Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 begann der größte Vernichtungskrieg der Neuzeit. Der Überfall markierte auch den entscheidenden Wendepunkt in der Verfolgung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland. Bereits Monate bevor sie die ersten Vernichtungslager in Betrieb nahmen, löschten die Deutschen in Weißrussland, Russland, der Ukraine und im Baltikum Hunderte jüdische Gemeinden aus. In den ersten sechs bis zehn Wochen des Feldzugs initiierten Mordkommandos zunächst Pogrome örtlicher Milizen und erschossen gleichzeitig immer weiter gefasste Gruppen jüdischer Männer im wehrfähigen Alter. In einer zweiten Phase, die im August 1941 einsetzte, fingen die Deutschen an, bei großen Massenerschießungen auch jüdische Frauen und Kinder zu ermorden. Innerhalb weniger Wochen nach dem deutschen Einmarsch weiteten damit die Einheiten der SS, der Polizei sowie der deutschen und der rumänischen Armee den antijüdischen Terror zu einem systematischen Völkermord aus. Die diffusen Anweisungen aus Berlin wurden von Hitlers Gefolgsleuten und von den Kommandoführern mit einem beachtlichen Maß an Eigeninitiative interpretiert und ausgeführt. Zudem beseitigte die deutsche Führung alle Schranken, die das Kriegsrecht Soldaten auferlegte. Als die Mordeinheiten immer größere Gruppen umzubringen hatten, entwickelten sich die Massaker zu Szenen unvorstellbar brutaler und chaotischer Grausamkeit. Die einsetzenden Deportationen deutscher, österreichischer und tschechischer Juden in den Osten beschleunigte ab Sommer 1942 nochmals die Auflösung der Gettos und die Massenexekutionen.
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[Audio]-Infos Datum: 16.05.2015
Länge: 01:53:19
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Elfriede Jelinek: Wirtschaftskomödie Aber sicher! (Eine Fortsetzung) - 10.05.2015
Mit Nico Holonics, Bernd Kuschmann / Regie: Leonhard Koppelmann / BR/DKultur 2015 / Länge: 53‘41 // Das Verhältnis ihrer Texte zur Wirklichkeit sei ein kontinuierliches aber undurchschaubares, äußerte Elfriede Jelinek in einem Interview. Die Wirklichkeit sei ein Tier, das immer neben dem Geschriebenen her laufe, es beißen oder sich von ihm streicheln lassen könne. Was davon eintritt, ist nicht planbar. Mit "Die Kontrakte des Kaufmanns" von 2009 lässt sich die Autorin besonders intensiv auf dieses Verhältnis ein, indem sie das Stück zur Wirtschaftskrise fortschreibt. Noch 2009 entsteht "Schlechte Nachrede: Und jetzt?" als Epilog zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". Das dreiaktige Stück "Aber sicher!" aus dem gleichen Jahr ist eine Fortsetzung. Schließlich bezeichnet Jelinek 2014 den bislang nicht aufgeführten Text "Warnung an Griechenland vor der Freiheit" als Zusatz zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". In all diesen Texten zur ökonomischen Krise, die Jelinek im Hörspielprojekt unter dem Titel "Wirtschaftskomödie" zusammenfasst, manifestiert sich ihr system- und sprachkritisches Anschreiben gegen den Kapitalismus. Die Stücke enthüllen die Krise einer Gesellschaft, die sich in ein System von Gier, Geld und Schuld verstrickt hat und dies nicht sehen will. Ausgangspunkt von "Die Kontrakte des Kaufmanns" bilden die Skandale um die österreichische Meinl Bank und die österreichische Gewerkschaftsbank BAWAG. 2007 verlieren Kleinanleger durch fragwürdige Finanzgeschäfte dieser Banken einen großen Teil ihres Vermögens. So konkret diese Vorgänge in Jelineks Stück hinein spielen, wie etwa auch der Fall eines österreichischen Familienvaters, der wegen seiner massiven Verschuldung fünf Familienmitglieder erschlug, so chiffriert und überformt werden sie zugleich im literarischen und sprachlichen Verfahren der Autorin. "Wirtschaftskomödie" entlarvt die Mechanismen der Gier, der Gewinnorientierung und der Verblendung, in die sich Kleinanleger genauso verstricken wie Banker. Es verdeutlicht den virtuelle Charakter des Marktes, in dem Wertschöpfung und der Ursprung von Reichtum oder Produktivität von Arbeit relativ werden und das Sprechen darüber hohl. Zudem vermittelt sich die quasireligiöse Aufladung ökonomischer Zusammenhänge, die nicht mehr hinterfragt, geschweige denn durchdrungen werden. Dabei erweisen sich die für Jelineks Schreiben typischen Sprachspiele als wiederholende Praxis dessen, was in der Wirtschaft passiert, nämlich als Schöpfungsakte aus dem Nichts: „Nur die Sprache, das verlogenste und gleichzeitig unbestechlichste Mittel im menschlichen Zahlungsverkehr (und sie kostet nichts! Wir alle haben sie!) kann das irgendwie fassen und darstellen, weil sie diese Differenz zwischen Wirklichkeit und Wirklichkeit überspringen kann, also letztlich das Nichts, denn wir sind alle Spielmaterial, Jetons, die aber niemand einwechseln will. Auch die Autorin fällt jedes Mal wieder auf sie rein, sie hat einen Vertrag mit der Sprache abgeschlossen, weiß aber nicht mehr, was sie da überhaupt unterschrieben hat.“ (Elfriede Jelinek)
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[Audio]-Infos Datum: 10.05.2015
Länge: 00:53:07
Größe: 48.63 MB
Die Quellen sprechen. Teil 5: West- und Nordeuropa 1940-Juni 1942 - 09.05.2015
Mit Wiebke Puls, Matthias Brandt, Wolfgang Nossen, Heinz Hesdörffer, Georg Heller, Szlomo Targownik, Ursula Mamlok, Kurt Salomon Maier, Peter Weitzner / Bearbeitet von Katja Happe, Michael Mayer, Maja Peers / Mitarbeit: Jean-Marc Dreyfus / Skript Höredition: Stephanie Metzger / Regie: Ulrich Lampen / BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte/Edition 'Judenverfolgung 1933 - 1945‘, 2015 / Länge: 112'02 // Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Eine dokumentarische Höredition. Teil 5 der Höredition dokumentiert die Zeit in West- und Nordeuropa vom deutschen Einmarsch bis Mitte 1942. Neben den Akten zu den antijüdischen Maßnahmen der Besatzer und der Regierungen vermitteln Briefe und Tagebucheinträge die Belastungen der jüdischen Flüchtlinge, die Unsicherheit der einheimischen Juden über die Pläne der Besatzer und die Erschütterung ihres Selbstverständnisses. Die Quellen berichten von den Versuchen Einzelner und jüdischer Hilfsorganisationen, Emigration doch noch zu ermöglichen, und von Hunger und Verzweiflung in den Arbeitslagern. Sie dokumentieren das Dilemma der jüdischen Zwangsorganisationen, die Aufrufe zum Widerstand und zur internationalen Hilfeleistung. „Mit jedem Tage komme ich mir mehr wie eine Pflanze vor, welche aus dem Boden herausgeholt wurde und nun achtlos beiseite geworfen wird, um zu verdorren. Wir leben auf Abbruch. Nichts lässt man uns mehr.“ Jenes „Leben auf Abbruch“, das Felix Hermann Oestreicher in einem Brief an seine Kinder beschreibt, wurde mit dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in die Staaten Nord- und Westeuropas im Mai 1940 für viele dorthin geflohene und einheimische Juden Realität. In den westeuropäischen Ländern, die vor der Besatzung Fluchtpunkt für eine große Anzahl jüdischer Flüchtlinge geworden waren, zeigten sich die Deutschen zunächst zurückhaltend. Je nach Organisation des Besatzungsregimes und Kooperation mit den einheimischen Behörden wurden Strategien zwischen deutlicher Einflussnahme und Zurückhaltung gesucht, um Kollaborationsbereitschaft und wirtschaftliche Ressourcen zu sichern. Nach und nach und unterstützt von antisemitischen und nationalsozialistischen Gruppierungen der jeweiligen Länder ergriffen die Besatzer aber auch in Norwegen, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich die bereits im Deutschen Reich und in Polen angewandten Maßnahmen zur Entrechtung und Isolierung der Juden. Der behördlichen Erfassung und Registrierung von Juden folgten gesetzliche Diskriminierung und behördliche Schikane mit dem Ziel der Ausgrenzung sowie die systematische Enteignung jüdischen Vermögens und Besitzes. Die massiver werdende Verfolgung der jüdischen Bevölkerung stieß auf verschiedene Widerstände. Vertreter von Regierung und Wirtschaft, Kirchen, kommunistische Widerstandsgruppen und Teile der nicht jüdischen Bevölkerung protestierten, und nicht selten setzten die Widerstandsakte eine Spirale von erhöhter Repression und Gewalt durch die Besatzer in Gang. Auswanderungsverbote und der Transport von Juden in Internierungslager bereiteten schließlich die Deportationen in den Osten vor. 1942 waren die Juden in allen Ländern Westeuropas zum Tragen des „Judensterns“ verpflichtet. In Frankreich und Luxemburg hatten die Deportationen in die Gettos und Vernichtungslager bereits begonnen, in den anderen Ländern standen sie unmittelbar bevor.
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[Audio]-Infos Datum: 09.05.2015
Länge: 01:52:08
Größe: 102.67 MB
Elfriede Jelinek: Wirtschaftskomödie. Die Kontrakte des Kaufmanns (4) Schlechte Nachrede: Und jetzt? - 03.05.2015
Mit Martin Bross, Robert Dölle, Ekkehard Freye, Hans Kremer, Jonas Minthe, Wolfgang Pregler, Wiebke Puls, Götz Schulte, Johannes Silberschneider, Elfriede Jelinek / Regie: Leonhard Koppelmann / BR/DKultur 2015 / Länge: 53‘41 // Das Verhältnis ihrer Texte zur Wirklichkeit sei ein kontinuierliches aber undurchschaubares, äußerte Elfriede Jelinek in einem Interview. Die Wirklichkeit sei ein Tier, das immer neben dem Geschriebenen her laufe, es beißen oder sich von ihm streicheln lassen könne. Was davon eintritt, ist nicht planbar. Mit "Die Kontrakte des Kaufmanns" von 2009 lässt sich die Autorin besonders intensiv auf dieses Verhältnis ein, indem sie das Stück zur Wirtschaftskrise fortschreibt. Noch 2009 entsteht "Schlechte Nachrede: Und jetzt?" als Epilog zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". Das dreiaktige Stück "Aber sicher!" aus dem gleichen Jahr ist eine Fortsetzung. Schließlich bezeichnet Jelinek 2014 den bislang nicht aufgeführten Text "Warnung an Griechenland vor der Freiheit" als Zusatz zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". In all diesen Texten zur ökonomischen Krise, die Jelinek im Hörspielprojekt unter dem Titel "Wirtschaftskomödie" zusammenfasst, manifestiert sich ihr system- und sprachkritisches Anschreiben gegen den Kapitalismus. Die Stücke enthüllen die Krise einer Gesellschaft, die sich in ein System von Gier, Geld und Schuld verstrickt hat und dies nicht sehen will. Ausgangspunkt von "Die Kontrakte des Kaufmanns" bilden die Skandale um die österreichische Meinl Bank und die österreichische Gewerkschaftsbank BAWAG. 2007 verlieren Kleinanleger durch fragwürdige Finanzgeschäfte dieser Banken einen großen Teil ihres Vermögens. So konkret diese Vorgänge in Jelineks Stück hinein spielen, wie etwa auch der Fall eines österreichischen Familienvaters, der wegen seiner massiven Verschuldung fünf Familienmitglieder erschlug, so chiffriert und überformt werden sie zugleich im literarischen und sprachlichen Verfahren der Autorin. "Wirtschaftskomödie" entlarvt die Mechanismen der Gier, der Gewinnorientierung und der Verblendung, in die sich Kleinanleger genauso verstricken wie Banker. Es verdeutlicht den virtuelle Charakter des Marktes, in dem Wertschöpfung und der Ursprung von Reichtum oder Produktivität von Arbeit relativ werden und das Sprechen darüber hohl. Zudem vermittelt sich die quasireligiöse Aufladung ökonomischer Zusammenhänge, die nicht mehr hinterfragt, geschweige denn durchdrungen werden. Dabei erweisen sich die für Jelineks Schreiben typischen Sprachspiele als wiederholende Praxis dessen, was in der Wirtschaft passiert, nämlich als Schöpfungsakte aus dem Nichts: „Nur die Sprache, das verlogenste und gleichzeitig unbestechlichste Mittel im menschlichen Zahlungsverkehr (und sie kostet nichts! Wir alle haben sie!) kann das irgendwie fassen und darstellen, weil sie diese Differenz zwischen Wirklichkeit und Wirklichkeit überspringen kann, also letztlich das Nichts, denn wir sind alle Spielmaterial, Jetons, die aber niemand einwechseln will. Auch die Autorin fällt jedes Mal wieder auf sie rein, sie hat einen Vertrag mit der Sprache abgeschlossen, weiß aber nicht mehr, was sie da überhaupt unterschrieben hat.“ (Elfriede Jelinek)
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[Audio]-Infos Datum: 03.05.2015
Länge: 00:53:47
Größe: 49.25 MB
Elfriede Jelinek: Wirtschaftskomödie. Die Kontrakte des Kaufmanns (3) - 26.04.2015
Mit Hans Kremer, Wolfgang Pregler, Wiebke Puls, Götz Schulte, Johannes Silberschneider / Regie: Leonhard Koppelmann / BR/DKultur 2015 / Länge: 53'21 // Das Verhältnis ihrer Texte zur Wirklichkeit sei ein kontinuierliches aber undurchschaubares, äußerte Elfriede Jelinek in einem Interview. Die Wirklichkeit sei ein Tier, das immer neben dem Geschriebenen her laufe, es beißen oder sich von ihm streicheln lassen könne. Was davon eintritt, ist nicht planbar. Mit "Die Kontrakte des Kaufmanns" von 2009 lässt sich die Autorin besonders intensiv auf dieses Verhältnis ein, indem sie das Stück zur Wirtschaftskrise fortschreibt. Noch 2009 entsteht "Schlechte Nachrede: Und jetzt?" als Epilog zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". Das dreiaktige Stück "Aber sicher!" aus dem gleichen Jahr ist eine Fortsetzung. Schließlich bezeichnet Jelinek 2014 den bislang nicht aufgeführten Text "Warnung an Griechenland vor der Freiheit" als Zusatz zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". In all diesen Texten zur ökonomischen Krise, die Jelinek im Hörspielprojekt unter dem Titel "Wirtschaftskomödie" zusammenfasst, manifestiert sich ihr system- und sprachkritisches Anschreiben gegen den Kapitalismus. Die Stücke enthüllen die Krise einer Gesellschaft, die sich in ein System von Gier, Geld und Schuld verstrickt hat und dies nicht sehen will. Ausgangspunkt von "Die Kontrakte des Kaufmanns" bilden die Skandale um die österreichische Meinl Bank und die österreichische Gewerkschaftsbank BAWAG. 2007 verlieren Kleinanleger durch fragwürdige Finanzgeschäfte dieser Banken einen großen Teil ihres Vermögens. So konkret diese Vorgänge in Jelineks Stück hinein spielen, wie etwa auch der Fall eines österreichischen Familienvaters, der wegen seiner massiven Verschuldung fünf Familienmitglieder erschlug, so chiffriert und überformt werden sie zugleich im literarischen und sprachlichen Verfahren der Autorin. "Wirtschaftskomödie" entlarvt die Mechanismen der Gier, der Gewinnorientierung und der Verblendung, in die sich Kleinanleger genauso verstricken wie Banker. Es verdeutlicht den virtuelle Charakter des Marktes, in dem Wertschöpfung und der Ursprung von Reichtum oder Produktivität von Arbeit relativ werden und das Sprechen darüber hohl. Zudem vermittelt sich die quasireligiöse Aufladung ökonomischer Zusammenhänge, die nicht mehr hinterfragt, geschweige denn durchdrungen werden. Dabei erweisen sich die für Jelineks Schreiben typischen Sprachspiele als wiederholende Praxis dessen, was in der Wirtschaft passiert, nämlich als Schöpfungsakte aus dem Nichts: „Nur die Sprache, das verlogenste und gleichzeitig unbestechlichste Mittel im menschlichen Zahlungsverkehr (und sie kostet nichts! Wir alle haben sie!) kann das irgendwie fassen und darstellen, weil sie diese Differenz zwischen Wirklichkeit und Wirklichkeit überspringen kann, also letztlich das Nichts, denn wir sind alle Spielmaterial, Jetons, die aber niemand einwechseln will. Auch die Autorin fällt jedes Mal wieder auf sie rein, sie hat einen Vertrag mit der Sprache abgeschlossen, weiß aber nicht mehr, was sie da überhaupt unterschrieben hat.“ (Elfriede Jelinek)
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[Audio]-Infos Datum: 26.04.2015
Länge: 00:53:30
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Elfriede Jelinek: Wirtschaftskomödie. Die Kontrakte des Kaufmanns (2) - 19.04.2015
Mit Hans Kremer, Wolfgang Pregler, Wiebke Puls, Götz Schulte, Johannes Silberschneider / Regie: Leonhard Koppelmann / BR/DKultur 2015 / Länge: 53'21 // Das Verhältnis ihrer Texte zur Wirklichkeit sei ein kontinuierliches aber undurchschaubares, äußerte Elfriede Jelinek in einem Interview. Die Wirklichkeit sei ein Tier, das immer neben dem Geschriebenen her laufe, es beißen oder sich von ihm streicheln lassen könne. Was davon eintritt, ist nicht planbar. Mit "Die Kontrakte des Kaufmanns" von 2009 lässt sich die Autorin besonders intensiv auf dieses Verhältnis ein, indem sie das Stück zur Wirtschaftskrise fortschreibt. Noch 2009 entsteht "Schlechte Nachrede: Und jetzt?" als Epilog zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". Das dreiaktige Stück "Aber sicher!" aus dem gleichen Jahr ist eine Fortsetzung. Schließlich bezeichnet Jelinek 2014 den bislang nicht aufgeführten Text "Warnung an Griechenland vor der Freiheit" als Zusatz zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". In all diesen Texten zur ökonomischen Krise, die Jelinek im Hörspielprojekt unter dem Titel "Wirtschaftskomödie" zusammenfasst, manifestiert sich ihr system- und sprachkritisches Anschreiben gegen den Kapitalismus. Die Stücke enthüllen die Krise einer Gesellschaft, die sich in ein System von Gier, Geld und Schuld verstrickt hat und dies nicht sehen will. Ausgangspunkt von "Die Kontrakte des Kaufmanns" bilden die Skandale um die österreichische Meinl Bank und die österreichische Gewerkschaftsbank BAWAG. 2007 verlieren Kleinanleger durch fragwürdige Finanzgeschäfte dieser Banken einen großen Teil ihres Vermögens. So konkret diese Vorgänge in Jelineks Stück hinein spielen, wie etwa auch der Fall eines österreichischen Familienvaters, der wegen seiner massiven Verschuldung fünf Familienmitglieder erschlug, so chiffriert und überformt werden sie zugleich im literarischen und sprachlichen Verfahren der Autorin. "Wirtschaftskomödie" entlarvt die Mechanismen der Gier, der Gewinnorientierung und der Verblendung, in die sich Kleinanleger genauso verstricken wie Banker. Es verdeutlicht den virtuelle Charakter des Marktes, in dem Wertschöpfung und der Ursprung von Reichtum oder Produktivität von Arbeit relativ werden und das Sprechen darüber hohl. Zudem vermittelt sich die quasireligiöse Aufladung ökonomischer Zusammenhänge, die nicht mehr hinterfragt, geschweige denn durchdrungen werden. Dabei erweisen sich die für Jelineks Schreiben typischen Sprachspiele als wiederholende Praxis dessen, was in der Wirtschaft passiert, nämlich als Schöpfungsakte aus dem Nichts: „Nur die Sprache, das verlogenste und gleichzeitig unbestechlichste Mittel im menschlichen Zahlungsverkehr (und sie kostet nichts! Wir alle haben sie!) kann das irgendwie fassen und darstellen, weil sie diese Differenz zwischen Wirklichkeit und Wirklichkeit überspringen kann, also letztlich das Nichts, denn wir sind alle Spielmaterial, Jetons, die aber niemand einwechseln will. Auch die Autorin fällt jedes Mal wieder auf sie rein, sie hat einen Vertrag mit der Sprache abgeschlossen, weiß aber nicht mehr, was sie da überhaupt unterschrieben hat.“ (Elfriede Jelinek)
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[Audio]-Infos Datum: 19.04.2015
Länge: 00:53:27
Größe: 48.94 MB
Elfriede Jelinek: Wirtschaftskomödie. Die Kontrakte des Kaufmanns (1) - 12.04.2015
Mit Hans Kremer, Wolfgang Pregler, Wiebke Puls, Götz Schulte, Johannes Silberschneider, Elfriede Jelinek / Regie: Leonhard Koppelmann / BR/DKultur 2015 / Länge: 53'23 // Das Verhältnis ihrer Texte zur Wirklichkeit sei ein kontinuierliches aber undurchschaubares, äußerte Elfriede Jelinek in einem Interview. Die Wirklichkeit sei ein Tier, das immer neben dem Geschriebenen her laufe, es beißen oder sich von ihm streicheln lassen könne. Was davon eintritt, ist nicht planbar. Mit "Die Kontrakte des Kaufmanns" von 2009 lässt sich die Autorin besonders intensiv auf dieses Verhältnis ein, indem sie das Stück zur Wirtschaftskrise fortschreibt. Noch 2009 entsteht "Schlechte Nachrede: Und jetzt?" als Epilog zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". Das dreiaktige Stück "Aber sicher!" aus dem gleichen Jahr ist eine Fortsetzung. Schließlich bezeichnet Jelinek 2014 den bislang nicht aufgeführten Text "Warnung an Griechenland vor der Freiheit" als Zusatz zu "Die Kontrakte des Kaufmanns". In all diesen Texten zur ökonomischen Krise, die Jelinek im Hörspielprojekt unter dem Titel "Wirtschaftskomödie" zusammenfasst, manifestiert sich ihr system- und sprachkritisches Anschreiben gegen den Kapitalismus. Die Stücke enthüllen die Krise einer Gesellschaft, die sich in ein System von Gier, Geld und Schuld verstrickt hat und dies nicht sehen will. Ausgangspunkt von "Die Kontrakte des Kaufmanns" bilden die Skandale um die österreichische Meinl Bank und die österreichische Gewerkschaftsbank BAWAG. 2007 verlieren Kleinanleger durch fragwürdige Finanzgeschäfte dieser Banken einen großen Teil ihres Vermögens. So konkret diese Vorgänge in Jelineks Stück hinein spielen, wie etwa auch der Fall eines österreichischen Familienvaters, der wegen seiner massiven Verschuldung fünf Familienmitglieder erschlug, so chiffriert und überformt werden sie zugleich im literarischen und sprachlichen Verfahren der Autorin. "Wirtschaftskomödie" entlarvt die Mechanismen der Gier, der Gewinnorientierung und der Verblendung, in die sich Kleinanleger genauso verstricken wie Banker. Es verdeutlicht den virtuelle Charakter des Marktes, in dem Wertschöpfung und der Ursprung von Reichtum oder Produktivität von Arbeit relativ werden und das Sprechen darüber hohl. Zudem vermittelt sich die quasireligiöse Aufladung ökonomischer Zusammenhänge, die nicht mehr hinterfragt, geschweige denn durchdrungen werden. Dabei erweisen sich die für Jelineks Schreiben typischen Sprachspiele als wiederholende Praxis dessen, was in der Wirtschaft passiert, nämlich als Schöpfungsakte aus dem Nichts: „Nur die Sprache, das verlogenste und gleichzeitig unbestechlichste Mittel im menschlichen Zahlungsverkehr (und sie kostet nichts! Wir alle haben sie!) kann das irgendwie fassen und darstellen, weil sie diese Differenz zwischen Wirklichkeit und Wirklichkeit überspringen kann, also letztlich das Nichts, denn wir sind alle Spielmaterial, Jetons, die aber niemand einwechseln will. Auch die Autorin fällt jedes Mal wieder auf sie rein, sie hat einen Vertrag mit der Sprache abgeschlossen, weiß aber nicht mehr, was sie da überhaupt unterschrieben hat.“ (Elfriede Jelinek)
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[Audio]-Infos Datum: 12.04.2015
Länge: 00:53:30
Größe: 48.98 MB
Alexander Kluge: 30. April 1945: Der Tag, an dem Hitler sich erschoß und die Westbindung der Deutschen begann (2/2) - 29.03.2015
Mit Jochen Striebeck, Gabriel Raab, Helmut Stange, Sebastian Weber, Cornelie Müller, Lydia Daher, Katja Bürkle, Dr. Joseph Vogl, Alexander Kluge / Komposition: Den Sorte Skole, Hélène Breschand / Regie: Karl Bruckmaier / BR 2015 / Länge: 52'18 // "Niemand hat einen Überblick über das Ganze", lässt der Filmemacher und Schriftsteller Alexander Kluge einen seiner Protagonisten gleich zu Beginn seines 2014 erschienen Bandes 30. April 1945 - Der Tag, an dem Hitler sich erschoß und die Westbindung der Deutschen begann feststellen, um anschließend auf gut dreihundert Seiten (unterstützt von seinem Schriftstellerkollegen Reinhard Jirgl) uns eben diesen Überblick über den historischen Wendepunkt zu schenken, den dieses Datum markiert. Kluge tut dies, indem er zum einen den Blick auf seine Jungen-Persona richtet – den 13jährigen Alexander, der eben einen verheerenden Bombenangriff auf seine Vaterstadt überlebt hat, aber viel mehr als am Krieg unter der Trennung der Eltern leidet – zum anderen aber auch die Sieger und Besiegten aufsucht, sich in sie hineinversetzt, schließlich gar dem deutschen Geiste in Gestalt Martin Heideggers seine verwunderte Aufmerksamkeit schenkt und am Ende wie selbstverständlich Geistern begegnet, die, ausgehend vom Blocksberg, den Ungerächten dieses Gemetzels eine Art Stimme verleihen wollen, die sogar ein Ezra Pound noch zu vernehmen in der Lage ist. Die schriftstellerische Methode ist den Kluge’schen Lesern und Zuschauern vertraut: In kleinen Erzähleinheiten werden Lebensgeschichten gerafft, Anekdoten ausgebreitet, überraschende Verbindungen geknüpft, die in ihrer Gesamtheit – fein einander ablösend die Tragödie und die Komödie – ein ungemein scharfes Bild von einem bestimmten Thema, von einem bestimmten Zeitpunkt vermitteln können. Wieder und wieder wird eine letztlich poetische Kraft beschworen, die der „Geisterwelt der objektiven Tatsachen“ etwas Uraltes, etwas zutiefst Menschliches entgegenzusetzen hat, eine Widerständigkeit des Erzählens, die aus seinen Büchern eine „Wagenburg der Subjektivität“ macht, wie Kluge es einmal an anderer Stelle genannt hat. Und wenn wir uns in dieser Wagenburg zurechtgefunden haben, dann erschließt sich uns Lesern und Hörern vielleicht auch dieses größte Wunder des 20. Jahrhunderts: dass diese ewig kriegführenden Deutschen, dieser Aggressor im Herzen Europas, mit diesem 30. April 1945 die Waffen niederlegt. Und dies nicht aus einem taktischen Kalkül heraus, sondern aus einer bis in die letzten Seelengründe reichenden Erschöpfung, die es möglich macht, ohne Hintergedanken zu kapitulieren – eine große zivilisatorische Leistung, für die Kluge wiederum historische Parallelen anzuführen in der Lage ist, die aber auch etwas von einem Märchen hat: die Deutschen als Hans im Glück, der zwar mit leeren Händen dasteht, der aber von nun an ein anderes Leben führen kann.
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[Audio]-Infos Datum: 29.03.2015
Länge: 00:52:25
Größe: 47.99 MB
Alexander Kluge: 30. April 1945: Der Tag, an dem Hitler sich erschoß und die Westbindung der Deutschen begann (1/2) - 22.03.2015
Mit Dr. Mark Benecke, Eva Jantschitsch, Helge Schneider, Jochen Striebeck, Gabriel Raab, Pascal Fligg, Helmut Stange, Sebastian Weber, Johannes Herrschmann, Cornelie Müller, Lydia Daher, Katja Bürkle, Alexander Kluge / Komposition: Den Sorte Skole, Wrekmeister Harmonies / Regie: Karl Bruckmaier / BR 2015 / Länge: 52'11 // "Niemand hat einen Überblick über das Ganze", lässt der Filmemacher und Schriftsteller Alexander Kluge einen seiner Protagonisten gleich zu Beginn seines 2014 erschienen Bandes 30. April 1945 - Der Tag, an dem Hitler sich erschoß und die Westbindung der Deutschen begann feststellen, um anschließend auf gut dreihundert Seiten (unterstützt von seinem Schriftstellerkollegen Reinhard Jirgl) uns eben diesen Überblick über den historischen Wendepunkt zu schenken, den dieses Datum markiert. Kluge tut dies, indem er zum einen den Blick auf seine Jungen-Persona richtet – den 13jährigen Alexander, der eben einen verheerenden Bombenangriff auf seine Vaterstadt überlebt hat, aber viel mehr als am Krieg unter der Trennung der Eltern leidet – zum anderen aber auch die Sieger und Besiegten aufsucht, sich in sie hineinversetzt, schließlich gar dem deutschen Geiste in Gestalt Martin Heideggers seine verwunderte Aufmerksamkeit schenkt und am Ende wie selbstverständlich Geistern begegnet, die, ausgehend vom Blocksberg, den Ungerächten dieses Gemetzels eine Art Stimme verleihen wollen, die sogar ein Ezra Pound noch zu vernehmen in der Lage ist. Die schriftstellerische Methode ist den Kluge’schen Lesern und Zuschauern vertraut: In kleinen Erzähleinheiten werden Lebensgeschichten gerafft, Anekdoten ausgebreitet, überraschende Verbindungen geknüpft, die in ihrer Gesamtheit – fein einander ablösend die Tragödie und die Komödie – ein ungemein scharfes Bild von einem bestimmten Thema, von einem bestimmten Zeitpunkt vermitteln können. Wieder und wieder wird eine letztlich poetische Kraft beschworen, die der „Geisterwelt der objektiven Tatsachen“ etwas Uraltes, etwas zutiefst Menschliches entgegenzusetzen hat, eine Widerständigkeit des Erzählens, die aus seinen Büchern eine „Wagenburg der Subjektivität“ macht, wie Kluge es einmal an anderer Stelle genannt hat. Und wenn wir uns in dieser Wagenburg zurechtgefunden haben, dann erschließt sich uns Lesern und Hörern vielleicht auch dieses größte Wunder des 20. Jahrhunderts: dass diese ewig kriegführenden Deutschen, dieser Aggressor im Herzen Europas, mit diesem 30. April 1945 die Waffen niederlegt. Und dies nicht aus einem taktischen Kalkül heraus, sondern aus einer bis in die letzten Seelengründe reichenden Erschöpfung, die es möglich macht, ohne Hintergedanken zu kapitulieren – eine große zivilisatorische Leistung, für die Kluge wiederum historische Parallelen anzuführen in der Lage ist, die aber auch etwas von einem Märchen hat: die Deutschen als Hans im Glück, der zwar mit leeren Händen dasteht, der aber von nun an ein anderes Leben führen kann.
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[Audio]-Infos Datum: 22.03.2015
Länge: 00:52:17
Größe: 47.88 MB
Erste Erde Forum: X. Theorien zum Ursprung des Lebens - Mit William Martin - 21.03.2015
Raoul Schrott (Dichter) im Gespräch mit dem Molekularbiologen Prof. William Martin: Theorien zum Ursprung des Lebens
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[Audio]-Infos Datum: 21.03.2015
Länge: 00:40:51
Größe: 37.41 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: IX. Lebende Steine - 21.03.2015
Mit Tobias Lelle, Bibiana Beglau, Jens Harzer, Dagmar Manzel, Katja Bürkle, Kathi Angerer / Regie: Michael Farin / BR 2015 / Länge: 42'42 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Zufolge den im Augenblick plausibelsten Theorien zu seinem Ursprung bildete sich das Leben am Meeresgrund in und an so genannten "Weißen Rauchern": Heißwasserkaminen, in denen das aufsteigende Süßwasser mit dem kalten Meereswasser reagiert und feinporige Schlote bildet. Die in diesen Poren ausgefällten Mineralien dienten dann als Katalysatoren für die Verkettungen von organischen Molekülen, die irgendwann beginnen, sich selbst zu reproduzieren, von Poren geschützt wie von einer Zellhülle, um sich daraus loszulösen und sich als erste Mikroben frei zu schwimmen. Solche Heißwasserkamine finden sich zumeist in Tausenden von Metern Meerestiefe: in einer Bucht im Norden Islands reichen sie bis knapp unter die Oberfläche des Wassers.
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[Audio]-Infos Datum: 21.03.2015
Länge: 00:42:48
Größe: 39.20 MB
Hartmut Geerken: bombus terrestris - 20.03.2015
Realisation: Hartmut Geerken / BR 1998 / Länge: 78'26 // es gehört zum arroganten selbstverständnis des menschen, daß er nur das unter sprache versteht, was er versteht. dabei ist das summen & und brummen der hummeln eine der ältesten sprachen auf diesem planeten. die hummeln haben gesummt & gebrummt lange bevor der mensch seinen ersten laut von sich gab. weltweit gibt es etwa 500 hummelarten, davon sind 63 in europa beheimatet, davon wiederum 46 im deutschsprachigen raum & 31 im deutschen. die ‘bombus terrestris’, die große erdhummel, ist in deutschland wohl die häufigste hummelart.
flügel, die das mikrofon kurz berühren oder hummelbeine, die flüchtig darüber hinwegkrabbeln, erzeugen die akustik eines unscharf eingestellten radiosenders. es bleiben nur die zischlaute übrig. beim genauen hinhören entdeckt man metasprachen, von denen die hummeln wahrscheinlich nichts ahnen. zeitzeugen berichten, daß das geräusch der sterbenden in den gaskammern von auschwitz an das summen & brummen eines bienenstocks erinnert habe. jeder hörer entdeckt wieder andere metasprachen & hört damit jeweils sein eigenes hörspiel.
die tonaufnahmen für ‘bombus terrestris’ kamen auf unterschiedliche weise zustande. die stereomikrofone wurden an verschiedenen stellen um oder im nest placiert. die dadurch entstandenen verschiedenen soundqualitäten habe ich übergangslos aneinander, aber nicht übereinander montiert (Hartmut Geerken).
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[Audio]-Infos Datum: 20.03.2015
Länge: 01:18:32
Größe: 71.91 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: VIII. Steinernes Meer - 14.03.2015
Mit Tobias Lelle, Bibiana Beglau, Jens Harzer, Dagmar Manzel, Katja Bürkle, Kathi Angerer / Regie: Michael Farin / BR 2015 / Länge: 49?41 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Der Urknall unserer Welt ist die Entstehung der Erde – die sich in Vulkanen, Lavaströmen und ersten Grabenbrüchen im Meer auszubilden begann. Das erst vor 20 Millionen Jahren über den atlantischen Rücken gehobene Island ist ein Modell solcher Landgewinnungsprozesse. Anschaulich wird dies dank einem Vulkanologen, der in Stykkisholmur ein Museum errichtet hat, in dem all die Lebensformen ausgestellt sind, die das Mineralische in ihrem Namen tragen: von der Bernsteinmakrele über den Kaisergranat oder den Kupferstecher bis zu Schwefelbläschen. Es wird augenfällig, dass alles Organische aus dem Anorganischen entstand – und auch das das Leben seinerseits diesen mineralischen Urgrund veränderte. Denn ohne Leben bestünde das Gestein der Erde nur aus etwa 1.500 Arten von Mineralien: durch dessen Einfluss aber verdreifachte sich diese Zahl – bis hin zu den Halbedelsteinen. Und selbst das Leben bildet Steinernes in sich: Es scheidet es aus als Narrengold. Bakterien etwa bilden Magnetit und Zinnkraut lagert Silica ein.
Erzählt wird dies alles von einer holländischen Biochemikerin, die gerade erfahren mußte, dass sie Brustkrebs hat, und vor dem Beginn ihrer Chemotherapie Island bereist.
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[Audio]-Infos Datum: 14.03.2015
Länge: 00:49:38
Größe: 45.44 MB
Mariola Brillowska/Günter Reznicek: Radio Las Vegas - 13.03.2015
Mit Mariola Brillowska, Günter Reznicek, Gloria Brillowska, Jürgen Hall, Jan Holtmann, Günter Kordas, Felix Kubin, Jan Möller, Cecile Noldus, Jacques Palminger, Michael Röhrenbach, Anka Lea Sarstedt, Luca Scardovelli, Simone Scardovelli, Richard von der Schulenburg, Gert Stein, Gavin Weiss / Komposition: Günter Reznicek / Realisation: Mariola Brillowska, Günter Reznicek / BR 2015 / Länge: 58'06 // Radio Las Vegas war eine performative Sendereihe der Künstlerin Mariola Brillowska und des Musikers Günter Reznicek aka Nova Huta, die in den Jahren 1998-2000 auf der Frequenz des unabhängigen und selbst und minimal aus Anteilen der Rundfunkgebühren finanzierten Stadtradios Freies Sender Kombinat in Hamburg ausgestrahlt wurde. Mit befreundeten Autoren, Musikern und Künstlern improvisierten sie live einmal im Monat ab 23 Uhr open end eine anarchische Radio Late Night Show. Für den BR/Hörspiel und Medienkunst haben sie diese wieder aufleben lassen und Aufnahmen aus dem eigenen Archiv aufbereitet und neu montiert. Aus dem Material ist ein Episoden-Hörspiel entstanden, das seinen Hörern eine Radiosendung bietet, in der von der Demontage des Senderstudios bis zu einem Brateiergeräuschkonzert alles möglich ist, in der Protagonisten auftreten, die Nachhaltigkeit erzeugen, egal ob sie von ihrer Geschlechtsumwandlung oder Hyperventilation berichten. Radio Las Vegas ist eine unberechenbare Show – wenn sie nach einigen Startschwierigkeiten überhaupt anfangen kann, da der Studioschlüssel verlegt ist und die Moderatoren in ihr Studio einbrechen müssen. Dann tauchen geladene und ungeladene Gäste auf, Anrufer schalten sich ein, Gedichte werden vorgetragen, Songs gecovert, Kinder gezeugt, getauft, in den Schlaf gesungen. Die Stimmung der Show schwankt zwischen lyrisch und hysterisch, unterstützt von Stimmenverfremdung, live Hörspielaktionen und exklusiv komponiertem Sound Design. Das Private wird öffentlich, das öffentliche Ärgernis salonfähig. Vor allem aber findet eine radiokünstlerische Auseinandersetzung mit Formatfreiheit statt: Radio Las Vegas hat die Störung, den Exhibitionismus, den Zufall auf dem Programm, die Montage des Archivmaterials 2014 dokumentiert ein ungewöhnliches Stück Radiogeschichte.
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[Audio]-Infos Datum: 13.03.2015
Länge: 00:58:13
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Erste Erde Forum: XI. Definitionen von Leben und erste Lebensformen - Mit Joachim Reiter - 07.03.2015
Raoul Schrott (Dichter) im Gespräch mit dem Geobiologen Prof. Joachim Reitner: Definitionen von Leben und erste Lebensformen
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[Audio]-Infos Datum: 07.03.2015
Länge: 00:39:48
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Raoul Schrott: Erste Erde Epos: VII. Autopoiesis - 07.03.2015
Mit Tobias Lelle, Bibiana Beglau, Jenz Harzer, Dagmar Manzel, Raoul Schrott / Regie: Michael Farin / BR 2015 / Länge: 43'14 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Der Musenbrunnen der Hippokrene auf dem griechischen Berg Helikon gilt seit jeher als inspirativer Quell der Poesie. Ob beim allerersten europäischen Dichter Hesiod, bei den Römern Vergil und Ovid oder in der Renaissance: wer dichten wollte, hatte vom Wasser dieses Brunnens trinken. Auch Lukrez, dessen naturwissenschaftliches Lehrgedicht DE RERUM NATURA dem ERSTE ERDE EPOS Pate stand, berief sich auf den Gang zu dieser Quelle.
Ihm im Wortsinn folgend, stellt Autopoiesis eine autopoetische Selbstvergewisserung dar. Das Wasser des Musenquells wird dabei aus seinem alten symbolischen Kontext gehoben und zu jener Substanz, in der sich die allerersten Lebensformen bildeten. Die Musen werden dabei zu Figurationen dessen, wie Leben aus Stein, Erde und Wasser entstehen konnte. Die unterschiedlichen, nie völlig überzeugenden Definitionen von Leben lassen sich auf diese Weise mit dem abgleichen, was ein Gedicht auch ist – eine Zelle von Worten, die das Außen in ein Innen verwandelt: Dichtung, die Welt verarbeitet und dabei den Menschen in ihr lebendig hält.
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[Audio]-Infos Datum: 07.03.2015
Länge: 00:43:19
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Ernst Kreuder: Die Gesellschaft vom Dachboden - 28.02.2015
Mit Manfred Zapatka, Thomas Thieme, Bernhard Schütz, Stefan Wilkening, Michael Habeck, Tanja Schleiff / Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2003 / Länge: 81'25 // Auf dem Dachboden eines deutschen Kleinstadthauses beginnt ein Verschwörermärchen: Sechs höchst eigenwillige Männer haben es satt, ihr Leben trübsinnig-rechtschaffen und in ordentlicher kleinbürgerlicher Manier zu vergeuden. Unter dem Motto "jeder sein eigener Phantast" gründen sie als vehemente Absage an die moderne Industriegesellschaft zwischen abgestellten Kisten, ausrangierten Körben und Vogelkäfigen eine Gegenwelt: den Geheimbund wider die Dummheit. Der Dachboden wird von Geschäftemachern ‚besetzt‘, die Geheimbündler heben einen Schatz, werden verstreut und finden sich am Ende auf der ‚Alten Liebe‘, einem ausgemusterten Fluss-Dampfer, wieder. Sie haben gelobt, in einer Welt der ruhelos Tüchtigen als ‚Verborgene‘ zu überleben – getreu ihren 7 Programmpunkten: Aufrichtigkeit, Anhänglichkeit, Beharrlichkeit, Barmherzigkeit, Überschwenglichkeit, Friedfertigkeit und Wandelbarkeit.
‚Die Gesellschaft vom Dachboden‘ wurde 1946 von der Kritik als „Zaubergarten skurriler deutscher Träumerei“ bezeichnet, „bizarre Phantastik, verhaltene Heiterkeit und grotesker Überschwang“ machten es zu einem international beachteten Buch deutscher Nachkriegsliteratur. 1953 wurde Ernst Kreuder der Georg-Büchner-Preis verliehen, aber bereits in den sechziger Jahren gehörte er in Deutschland zu den vergessenen Autoren.
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[Audio]-Infos Datum: 28.02.2015
Länge: 01:21:34
Größe: 74.69 MB
Christoph Lindenmeyer: "mensch jandl". Ein Gespräch mit dem Dichter - 27.02.2015
BR 1995 / Länge: 43'45 // Über Europa, Österreich, Antisemitismus, NS-Zeit, Judenverfolgung, Religion, Jazz, die eigene Biografie und die Angst des Schriftstellers vor dem Verstummen.
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[Audio]-Infos Datum: 27.02.2015
Länge: 00:43:49
Größe: 40.13 MB
Stereo Total: Patty Hearst - Princess and Terrorist - 20.02.2015
Mit Françoise Cactus, Brezel Göring, Gina D'Orio, Khan Oral, Patric Catani, Annika Trost, Julia Wilton, Eric D. Clark, Pascal Schiller u.a. / Komposition und Realisation: Françoise Cactus/Brezel Göring / BR 2007 / Länge: 53'48 // Eine 19-jährige Millionenerbin wird von der Terroristengruppe SLA entführt. Sie schließt sich ihnen an, verliebt sich in einen der Entführer, raubt Banken aus und wird im Vietnamkriegs-Amerika der 70er Jahre zur revolutionären Ikone. Stereo Total erzählen diese authentische Geschichte als Hörspiel-Musical mit Stargästen. Wir hören Lieder über Bankraub, Volksspeisung und das Stockholmsyndrom. Nach ihrer Verhaftung behauptet Patty Hearst, einer Gehirnwäsche unterzogen worden zu sein. Das Urteil lautet auf sieben Jahre Gefängnis, doch bald darauf wird sie begnadigt und 2001 von Präsident Clinton gänzlich rehabilitiert. Andere Mitglieder der SLA werden aufgrund des Patriot Acts nach mehr als 30 Jahren als Terroristen verurteilt.
Zwischen Soundeffekten und Toncollagen geht es nicht nur um die Verwandlung der Patty Hearst vom High-Society-Girl zur Bankräuberin und wieder zurück, sondern auch um die trostlose Geschichte eines Medienspektakels – mit ebenso radikalen wie subjektiven Statements aller Beteiligten, die so nur im Rahmen eines Musicals erlaubt sind und unter den Händen von Stereo Total zu bunten Pop-Songs werden.
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[Audio]-Infos Datum: 20.02.2015
Länge: 00:53:54
Größe: 49.36 MB
Robert Hültner: Schenja - 11.02.2015
Mit Brigitte Hobmeier, Florian Karlheim, Robert Giggenbach, Michael A. Grimm, Ercan Karacayli, Wowo Habdank, Winfried Frey, Susanne Schroeder, Andreas Borcherding, Barbara Maria Messner, Tom Kreß, Markus Langer, Christiane Blumhoff, Lukas Turtur, Florian Fischer, Zhanna Kalantay, Arthur Galiandin, Thomas Birnstiel, Stefanie Ramb, Beate Himmelstoß / Komposition: zeitblom / Regie: Ulrich Lampen / BR 2015 / Länge: 53'20 // Lange sah es danach aus, als habe der Lohner-Hof vor den Toren der Stadt keine Zukunft mehr. Dann aber schien der als unbeholfen und schüchtern geltende Hoferbe doch noch sein Glück gefunden zu haben. Davon, dass dies nicht alle in seiner Familie begrüßt hatten, weil seine Angetraute aus Osteuropa kam, ließ sich das junge Paar nicht stören. Bis die junge Frau eines Morgens tot aufgefunden wird. Obduktion und Spurensicherung lassen bald keinen Zweifel mehr zu, dass sie durch einen Stromschlag zu Tode gekommen ist. Für einen Unfall spricht, dass die Elektroinstallation des uralten Hofs nicht mehr die modernste ist. Den Ehemann trifft das Unglück schwer. Zwar erwägt die Kripo auch ein Fremdverschulden, tut sich jedoch schwer, dafür Beweise zu finden. Doch dann erinnert man sich auf der Polizeiinspektion von Bruck am Inn daran, dass vor einiger Zeit eine Schlägerei geschlichtet werden musste, an der der Schwager der Getöteten und ein junger Osteuropäer beteiligt waren. Der jähzornige Angreifer hatte dem Ausländer vorgeworfen, mit der Frau seines Bruders ein Verhältnis gehabt zu haben. Obwohl sich dies als haltlos erwiesen hatte, blieb unklar, was den Fremden nach Bruck am Inn geführt haben könnte. Bis sich herausstellt, dass er und die Getötete doch mehr Gemeinsamkeiten gehabt haben mussten. Da sich mittlerweile der Verdacht auf Mord erhärtet hat, wächst auch der Verdacht gegen ihn.
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[Audio]-Infos Datum: 11.02.2015
Länge: 00:53:26
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Ödön von Horváth: Der ewige Spießer (4/4) - 08.02.2015
Mit Peter Simonischek, Stephan Zinner, Johannes Silberschneider, Brigitte Hobmeier, Stefan Leonhardsberger, Irina Wanka, Andrea Wenzl, Oliver Scheffel, Jens Atzorn, Andreas Wimberger, Felix Hellmann / Bearbeitung: Katarina Agathos/Bernadette Sonnenbichler / Komposition: Georg Glasl / Regie: Bernadette Sonnenbichler / BR 2015 // "Es soll nun versucht werden, in Form eines Romans einige Beiträge zur Biologie dieses werdenden Spießers zu liefern. Der Verfasser wagt natürlich nicht zu hoffen, daß er durch diese Seiten ein gesetzmäßiges Weltgeschehen beeinflussen könnte, jedoch immerhin." Es sind Wandlungsgeschichten unter dem Einfluss der Zeit, die Ödön von Horváth in seinem dreiteiligen Roman Der ewige Spießer erzählt. Im Mün-chen des Jahres 1929 ist der Erste Weltkrieg noch nicht lange vorbei. Die Wirt-schaftskrise macht sich im Alltag bemerkbar und radikale rechte wie linke Ideologien breiten sich aus. Dazwischen Durchschnittsmenschen wie Alfons Kobler, Anna Pollinger und Josef Reithofer. Teil 1: Herr Kobler wird Paneuropäer. Als er im Schel-lingsalon seinen Freunden von einer Reise zur Weltausstellung in Barcelona erzählt, hat Alfons Kobler noch keine klare Vorstellung von der paneuropäischen Idee. Und auch die Begegnung mit dem geschwätzigen Wiener Journalisten Schmitz auf der langen Zugreise bleibt diesbezüglich eher theoretisch. Erst als Kobler in Barcelona seine mühsam eroberte Geliebte an den kapitalen Mister A. Kaufmann verliert, ist er restlos überzeugt, dass es gilt, Grenzen zu überwinden. Im europäischen Zusammenschluss gegen die rohe amerikanische Übermacht liegt die Zukunft. Nicht nur in Liebesdingen. Ein wenig diffus noch ist diese neue Perspektive und vielleicht doch auch gegen den unbestreitbar konservativen Kern der eigenen Seele sprechend, jedoch immerhin. Teil 2: Fräulein Pollinger wird praktisch. Weil sie ihre Arbeit verliert, bleibt ihr nichts anderes übrig, wird ihr gesagt. Beim nächsten Rendezvous, einer Autofahrt an den Starnberger See, sagt Anna Pollinger vor dem ersten Kuss also „Umsonst gibt es nichts!“ und verhandelt. Sie hat dann zwar keine Gefühle dabei, jedoch immerhin. Danach hält sie ein Fünfmarkstück in der Hand. Teil 3: Herr Reithofer wird selbstlos. Obwohl er ein Mistvieh ist und im Arbeitsamt in der Thalkirchener Straße mit Anna Pollinger auf ein ebensolches trifft, muss doch auch einmal etwas Gutes getan werden in diesen schlimmen Zeiten. Als Josef Reithofer Anna, die ihn noch kurz vorher ausnehmen wollte, eine Stelle als Näherin vermitteln kann, tut er es. Reithofer ist jetzt ein selbstloses Mistvieh, immerhin! Große Wirkungen haben bekanntlich kleine Ursachen. Und große Ideen auch. In seiner ersten selbständigen Prosaveröffentlichung aus dem Jahr 1930 ist Ödön von Horváth scharfer Beobachter eines neuen Menschentyps. Kleinbürger, die lernen, zu überleben, sich anzupassen, Privates und Politisches zusammen zu denken, auch wenn dabei so manche gedankliche Schieflage entsteht. In ihrer zwischen Dialekt und angelesenen Floskeln changierenden Sprache entlarven sie ihre Orientierungslosigkeit ebenso, wie sie ihr so leicht von außen beeinflussbares Bewusstsein demaskieren. Ödön von Horváth ging es mit dem Roman aber nicht um Parodie oder beißende Satire. Vielmehr hoffte auch er auf die bekanntlich großen Wirkungen durch kleine Ursachen. Und weil er dabei im werdenden Spießer zugleich den ewigen Spießer erkannte, hat so manche Charakterisierung im Roman bis heute nichts an Aktualität verloren.
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[Audio]-Infos Datum: 08.02.2015
Länge: 00:53:21
Größe: 48.86 MB
Ödön von Horváth: Der ewige Spießer (3/4) - 01.02.2015
Mit Peter Simonischek, Stephan Zinner, Johannes Silberschneider, Constanze Wächter / Bearbeitung: Katarina Agathos/Bernadette Sonnenbichler / Komposition: Georg Glasl / Regie: Bernadette Sonnenbichler / BR 2015 // "Es soll nun versucht werden, in Form eines Romans einige Beiträge zur Biologie dieses werdenden Spießers zu liefern. Der Verfasser wagt natürlich nicht zu hoffen, daß er durch diese Seiten ein gesetzmäßiges Weltgeschehen beeinflussen könnte, jedoch immerhin." Es sind Wandlungsgeschichten unter dem Einfluss der Zeit, die Ödön von Horváth in seinem dreiteiligen Roman Der ewige Spießer erzählt. Im Mün-chen des Jahres 1929 ist der Erste Weltkrieg noch nicht lange vorbei. Die Wirt-schaftskrise macht sich im Alltag bemerkbar und radikale rechte wie linke Ideologien breiten sich aus. Dazwischen Durchschnittsmenschen wie Alfons Kobler, Anna Pollinger und Josef Reithofer. Teil 1: Herr Kobler wird Paneuropäer. Als er im Schel-lingsalon seinen Freunden von einer Reise zur Weltausstellung in Barcelona erzählt, hat Alfons Kobler noch keine klare Vorstellung von der paneuropäischen Idee. Und auch die Begegnung mit dem geschwätzigen Wiener Journalisten Schmitz auf der langen Zugreise bleibt diesbezüglich eher theoretisch. Erst als Kobler in Barcelona seine mühsam eroberte Geliebte an den kapitalen Mister A. Kaufmann verliert, ist er restlos überzeugt, dass es gilt, Grenzen zu überwinden. Im europäischen Zusammenschluss gegen die rohe amerikanische Übermacht liegt die Zukunft. Nicht nur in Liebesdingen. Ein wenig diffus noch ist diese neue Perspektive und vielleicht doch auch gegen den unbestreitbar konservativen Kern der eigenen Seele sprechend, jedoch immerhin. Teil 2: Fräulein Pollinger wird praktisch. Weil sie ihre Arbeit verliert, bleibt ihr nichts anderes übrig, wird ihr gesagt. Beim nächsten Rendezvous, einer Autofahrt an den Starnberger See, sagt Anna Pollinger vor dem ersten Kuss also „Umsonst gibt es nichts!“ und verhandelt. Sie hat dann zwar keine Gefühle dabei, jedoch immerhin. Danach hält sie ein Fünfmarkstück in der Hand. Teil 3: Herr Reithofer wird selbstlos. Obwohl er ein Mistvieh ist und im Arbeitsamt in der Thalkirchener Straße mit Anna Pollinger auf ein ebensolches trifft, muss doch auch einmal etwas Gutes getan werden in diesen schlimmen Zeiten. Als Josef Reithofer Anna, die ihn noch kurz vorher ausnehmen wollte, eine Stelle als Näherin vermitteln kann, tut er es. Reithofer ist jetzt ein selbstloses Mistvieh, immerhin! Große Wirkungen haben bekanntlich kleine Ursachen. Und große Ideen auch. In seiner ersten selbständigen Prosaveröffentlichung aus dem Jahr 1930 ist Ödön von Horváth scharfer Beobachter eines neuen Menschentyps. Kleinbürger, die lernen, zu überleben, sich anzupassen, Privates und Politisches zusammen zu denken, auch wenn dabei so manche gedankliche Schieflage entsteht. In ihrer zwischen Dialekt und angelesenen Floskeln changierenden Sprache entlarven sie ihre Orientierungslosigkeit ebenso, wie sie ihr so leicht von außen beeinflussbares Bewusstsein demaskieren. Ödön von Horváth ging es mit dem Roman aber nicht um Parodie oder beißende Satire. Vielmehr hoffte auch er auf die bekanntlich großen Wirkungen durch kleine Ursachen. Und weil er dabei im werdenden Spießer zugleich den ewigen Spießer erkannte, hat so manche Charakterisierung im Roman bis heute nichts an Aktualität verloren.
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[Audio]-Infos Datum: 01.02.2015
Länge: 00:53:27
Größe: 48.94 MB
Josef Anton Riedl/Michael Lentz: größer minus größer - Lautkomposition aus Collagen von Herta Müller - 30.01.2015
Mit Michael Hirsch, Michael Lentz / Realisation: Michael Lentz/Josef Anton Riedl / BR 2014 / Länge: 40`51 // Anders als in Riedls früheren Lautkompositionen überwiegt in "größer minus größer" die improvisatorische Ausgestaltung des ausgewählten Materials. Unter der Regie von Josef Anton Riedl und Michael Lentz modulierten die beiden Sprecher Michael Hirsch und Michael Lentz bislang unveröffentlichte Collagen-Gedichte von Herta Müller artikulatorisch in Lautgedichte: Einzelne Wörter, Sätze und ganze Gedichte wurden zerdehnt, extrem beschleunigt, in Silben und Einzellaute ,zerpflückt‘, in Vokal- und Konsonantenreihen zerlegt, zu rhythmischen Figuren gruppiert, semantisch und phonetisch variiert, gestottert, repetiert, neu kombiniert. Vorgegeben waren jeweils bestimmte Haltungen, Affekte, rhythmische Muster und anzuzielende Vorstellungen der klanglichen Realisation wie zum Beispiel: „singend“, ohne zu singen; mit ganz tiefer Stimme; mit der Stimme eine Geschichte erzählen; so schnell wie möglich; so langsam wie möglich; auf einer Stimmtonhöhe; dialogisch; die Zeilen abtasten, ohne sie vorzulesen; den anderen überbietend; den anderen begleitend; flüstern; ohne Stimmton; fast nicht hörbar; mit permanent wechselnder Stimmtonhöhe. Die jahrzehntelangen Erfahrungen der Sprecher in der Aufführung von Riedls Lautgedichten und Lautkompositionen wirkten auf die solchermaßen gelenkten Improvisationen maßgebend ein, es bildeten sich für Riedl stilbildende Strukturen, Rhythmen und Reihungen heraus. Auf diese Weise entstanden Soli, Duette und – durch die Überlagerung auch unterschiedlicher Duett-Versionen – Quartette, teils auf der Grundlage desselben simultan artikulierten Collagen-Gedichts, teils wurden zwei oder mehrere verschiedene Gedichte auf die beschriebenen Weisen in einer Sequenz gesprochen. Die Aufnahmen für größer minus größer sind vom 06. bis zum 10. Oktober 2013 im Haus von Josef Anton Riedl in Murnau entstanden und Ende November von Lentz, nach gemeinsamen Strukturvorgaben von ihm und Riedl im Bayerischen Rundfunk zur vorliegenden Lautkomposition verarbeitet worden.
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[Audio]-Infos Datum: 30.01.2015
Länge: 00:40:57
Größe: 37.50 MB
Ödön von Horváth: Der ewige Spießer (2/4) - 25.01.2015
Mit Peter Simonischek, Stephan Zinner, Johannes Silberschneider, Marie Theres Futterknecht, Johannes Meier, Hannes Ringlstetter, Markus Böker, Peter Fröhlich, Norman Hacker / Bearbeitung: Katarina Agathos/Bernadette Sonnenbichler / Komposition: Georg Glasl / Regie: Bernadette Sonnenbichler / BR 2015 // "Es soll nun versucht werden, in Form eines Romans einige Beiträge zur Biologie dieses werdenden Spießers zu liefern. Der Verfasser wagt natürlich nicht zu hoffen, daß er durch diese Seiten ein gesetzmäßiges Weltgeschehen beeinflussen könnte, jedoch immerhin." Es sind Wandlungsgeschichten unter dem Einfluss der Zeit, die Ödön von Horváth in seinem dreiteiligen Roman Der ewige Spießer erzählt. Im Mün-chen des Jahres 1929 ist der Erste Weltkrieg noch nicht lange vorbei. Die Wirt-schaftskrise macht sich im Alltag bemerkbar und radikale rechte wie linke Ideologien breiten sich aus. Dazwischen Durchschnittsmenschen wie Alfons Kobler, Anna Pollinger und Josef Reithofer. Teil 1: Herr Kobler wird Paneuropäer. Als er im Schel-lingsalon seinen Freunden von einer Reise zur Weltausstellung in Barcelona erzählt, hat Alfons Kobler noch keine klare Vorstellung von der paneuropäischen Idee. Und auch die Begegnung mit dem geschwätzigen Wiener Journalisten Schmitz auf der langen Zugreise bleibt diesbezüglich eher theoretisch. Erst als Kobler in Barcelona seine mühsam eroberte Geliebte an den kapitalen Mister A. Kaufmann verliert, ist er restlos überzeugt, dass es gilt, Grenzen zu überwinden. Im europäischen Zusammenschluss gegen die rohe amerikanische Übermacht liegt die Zukunft. Nicht nur in Liebesdingen. Ein wenig diffus noch ist diese neue Perspektive und vielleicht doch auch gegen den unbestreitbar konservativen Kern der eigenen Seele sprechend, jedoch immerhin. Teil 2: Fräulein Pollinger wird praktisch. Weil sie ihre Arbeit verliert, bleibt ihr nichts anderes übrig, wird ihr gesagt. Beim nächsten Rendezvous, einer Autofahrt an den Starnberger See, sagt Anna Pollinger vor dem ersten Kuss also „Umsonst gibt es nichts!“ und verhandelt. Sie hat dann zwar keine Gefühle dabei, jedoch immerhin. Danach hält sie ein Fünfmarkstück in der Hand. Teil 3: Herr Reithofer wird selbstlos. Obwohl er ein Mistvieh ist und im Arbeitsamt in der Thalkirchener Straße mit Anna Pollinger auf ein ebensolches trifft, muss doch auch einmal etwas Gutes getan werden in diesen schlimmen Zeiten. Als Josef Reithofer Anna, die ihn noch kurz vorher ausnehmen wollte, eine Stelle als Näherin vermitteln kann, tut er es. Reithofer ist jetzt ein selbstloses Mistvieh, immerhin! Große Wirkungen haben bekanntlich kleine Ursachen. Und große Ideen auch. In seiner ersten selbständigen Prosaveröffentlichung aus dem Jahr 1930 ist Ödön von Horváth scharfer Beobachter eines neuen Menschentyps. Kleinbürger, die lernen, zu überleben, sich anzupassen, Privates und Politisches zusammen zu denken, auch wenn dabei so manche gedankliche Schieflage entsteht. In ihrer zwischen Dialekt und angelesenen Floskeln changierenden Sprache entlarven sie ihre Orientierungslosigkeit ebenso, wie sie ihr so leicht von außen beeinflussbares Bewusstsein demaskieren. Ödön von Horváth ging es mit dem Roman aber nicht um Parodie oder beißende Satire. Vielmehr hoffte auch er auf die bekanntlich großen Wirkungen durch kleine Ursachen. Und weil er dabei im werdenden Spießer zugleich den ewigen Spießer erkannte, hat so manche Charakterisierung im Roman bis heute nichts an Aktualität verloren.
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[Audio]-Infos Datum: 25.01.2015
Länge: 00:53:17
Größe: 48.78 MB
Ödön von Horváth: Der ewige Spießer (1/4) - 18.01.2015
Mit Peter Simonischek, Stephan Zinner, Brigitte Hobmeier, Irina Wanka, Marie Theres Futterknecht, Oliver Scheffel, Wowo Habdank, Ulla Geiger, Hannes Ringlstetter, Markus Böker, Peter Fröhlich, Norman Hacker, Felix Hellmann / Bearbeitung: Katarina Agathos/Bernadette Sonnenbichler /
Komposition: Georg Glasl / Regie: Bernadette Sonnenbichler / BR 2015 // "Es soll nun versucht werden, in Form eines Romans einige Beiträge zur Biologie dieses werdenden Spießers zu liefern. Der Verfasser wagt natürlich nicht zu hoffen, daß er durch diese Seiten ein gesetzmäßiges Weltgeschehen beeinflussen könnte, jedoch immerhin." Es sind Wandlungsgeschichten unter dem Einfluss der Zeit, die Ödön von Horváth in seinem dreiteiligen Roman Der ewige Spießer erzählt. Im Mün-chen des Jahres 1929 ist der Erste Weltkrieg noch nicht lange vorbei. Die Wirt-schaftskrise macht sich im Alltag bemerkbar und radikale rechte wie linke Ideologien breiten sich aus. Dazwischen Durchschnittsmenschen wie Alfons Kobler, Anna Pollinger und Josef Reithofer. Teil 1: Herr Kobler wird Paneuropäer. Als er im Schel-lingsalon seinen Freunden von einer Reise zur Weltausstellung in Barcelona erzählt, hat Alfons Kobler noch keine klare Vorstellung von der paneuropäischen Idee. Und auch die Begegnung mit dem geschwätzigen Wiener Journalisten Schmitz auf der langen Zugreise bleibt diesbezüglich eher theoretisch. Erst als Kobler in Barcelona seine mühsam eroberte Geliebte an den kapitalen Mister A. Kaufmann verliert, ist er restlos überzeugt, dass es gilt, Grenzen zu überwinden. Im europäischen Zusammenschluss gegen die rohe amerikanische Übermacht liegt die Zukunft. Nicht nur in Liebesdingen. Ein wenig diffus noch ist diese neue Perspektive und vielleicht doch auch gegen den unbestreitbar konservativen Kern der eigenen Seele sprechend, jedoch immerhin. Teil 2: Fräulein Pollinger wird praktisch. Weil sie ihre Arbeit verliert, bleibt ihr nichts anderes übrig, wird ihr gesagt. Beim nächsten Rendezvous, einer Autofahrt an den Starnberger See, sagt Anna Pollinger vor dem ersten Kuss also „Umsonst gibt es nichts!“ und verhandelt. Sie hat dann zwar keine Gefühle dabei, jedoch immerhin. Danach hält sie ein Fünfmarkstück in der Hand. Teil 3: Herr Reithofer wird selbstlos. Obwohl er ein Mistvieh ist und im Arbeitsamt in der Thalkirchener Straße mit Anna Pollinger auf ein ebensolches trifft, muss doch auch einmal etwas Gutes getan werden in diesen schlimmen Zeiten. Als Josef Reithofer Anna, die ihn noch kurz vorher ausnehmen wollte, eine Stelle als Näherin vermitteln kann, tut er es. Reithofer ist jetzt ein selbstloses Mistvieh, immerhin! Große Wirkungen haben bekanntlich kleine Ursachen. Und große Ideen auch. In seiner ersten selbständigen Prosaveröffentlichung aus dem Jahr 1930 ist Ödön von Horváth scharfer Beobachter eines neuen Menschentyps. Kleinbürger, die lernen, zu überleben, sich anzupassen, Privates und Politisches zusammen zu denken, auch wenn dabei so manche gedankliche Schieflage entsteht. In ihrer zwischen Dialekt und angelesenen Floskeln changierenden Sprache entlarven sie ihre Orientierungslosigkeit ebenso, wie sie ihr so leicht von außen beeinflussbares Bewusstsein demaskieren. Ödön von Horváth ging es mit dem Roman aber nicht um Parodie oder beißende Satire. Vielmehr hoffte auch er auf die bekanntlich großen Wirkungen durch kleine Ursachen. Und weil er dabei im werdenden Spießer zugleich den ewigen Spießer erkannte, hat so manche Charakterisierung im Roman bis heute nichts an Aktualität verloren.
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[Audio]-Infos Datum: 18.01.2015
Länge: 00:53:38
Größe: 49.11 MB
Tina Klopp: Mit dem Hackenporsche die Revue für postheroisches Management tanzen oder Mit Kinderpflastern Daten visualisieren oder Mit der Bastelanleitung für Energiesparlampen beim Liquiditätspoker gewinnen oder Mit geliehenen Bauklötzen für die Transnationale demonstrieren - 11.01.2015
Mit Thomas Schmauser, Michaela Steiger sowie zehn Anrufern, einem Hochhaus-Bewohner, einer Hörspieldramaturgin, zwei Menschen im Supermarkt, einem Busfahrer, einem Musiker, einem Galeristen / Komposition: Michael Hoffmann / Realisation: Tina Klopp / BR 2014 / Länge: 53'44 // Mit der Welt verhält es sich ein bisschen so wie mit dem Wetter - eigentlich ist sie ganz okay. Nur die Menschen darin könnten ein bisschen freundlicher gucken. Sie, also die Künstlerin, will daran zunächst auch gar nichts ändern. Sie will nur ein wenig Aufmerksamkeit, vielleicht auch: gemocht werden. So fängt sie an, die Stadt mit ihren Handlungsanweisungen zu überziehen. Sie schleust ihre Botschaften heimlich ins Radioprogramm, jubelt sie ahnungslosen Flohmarktbesuchern unter oder versteckt sie in Form von Bilderrätseln hinter den großen Fensterscheiben von Erdgeschosswohnungen diverser Großstädte. Und ob sie nun zum Krieg auf deutschen Kinderspielplätzen aufruft, Religionsversicherungen anbietet oder die Kollegen im Großraumbüro zu Umfragezwecken anstiftet, ihr Haar mit Pfirsichshampoo zu waschen und einen roten Pullover zu tragen – irgendwie nimmt das Unterfangen langsam Formen an, die einmal theoretisch überdacht gehörten. Einziges Problem: Die Frau ist nicht nur völlig unscheinbar, sie ist auch noch voller Zerstörungswut, Phobien und Aversionen. Zum Glück findet sich ein alter Bekannter, der den Spaß nicht nur von Anfang an beobachtet hat, sondern sich auch noch einbildet, ein bisschen Ahnung von Kunstgeschichte zu haben. Und der jetzt bereit war, darüber zu sprechen.
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[Audio]-Infos Datum: 11.01.2015
Länge: 00:53:49
Größe: 49.27 MB
Eran Schaerf: 1001 Wirklichkeit. Fortsetzungen eines unabgeschlossenen Romans - 09.01.2015
Aufzeichnung eines Live-Hörspiels aus dem Haus der Kulturen der Welt vom 30.05.2014 / Mit Pauline Boudry, Matthias Haase, Elfriede Jelinek, Christoph Jöde, Lara Körte, Leonhard Koppelmann, Bettina Lieder, Stephanie Metzger, Eva Meyer, Jonas Minthe, Uriel Orlow, Janina Sachau, Samuel Streiff, Katja Strippel / Realisation: Eran Schaerf / BR Hörspiel und Medienkunst / Berlin Documentary Forum, Haus der Kulturen der Welt 2014 / Länge: 114'18 // Tamra ist jüdischer Herkunft, in Indien geboren, besitzt einen britischen Pass und landet als Teenager im kolonisierten Kairo der 1930er Jahre, wo ihr Vater Geschäfte macht. Marcel Proust und George Sand sollen sie beflügeln, ja trösten, z.B. darüber, dass sie mit Khadri eine Liebe, aber keine Zukunft haben kann - weil er Ägypter muslimischer Herkunft ist? Und was ist Tamra? Kolonisatorin oder Kolonisierte? Tamra würde sagen: weder das eine noch das andere; Sie vielleicht: sowohl das eine wie das andere. Jacqueline Kahanoff (1917- 79) hat den Roman "Tamra" nicht abgeschlossen, vielleicht, weil er sich immer wieder in die Wirklichkeit fortgesetzt hat. Auf der Straße und im Buch, in Kairo und in Paris, in der Bibel und im Fernsehen - wie Tamra ist Kahanoff zwischen nahen und fernen Wirklichkeiten zerrissen. Was im Roman erfunden erscheint, wirkt in narrativen Essays und journalistischen Arbeiten der Autorin biografisch und dokumentarisch. Im Sprung zwischen Erzählformaten entwickelt Kahanoff das Modell einer Gesellschaft von Minoritäten, für den sie den Begriff Levantinismus, an dem die Erinnerung der historischen Kolonialgewalt haftet, wiederaneignet. Die kulturelle Verflechtung der Einwanderungsgesellschaft ist Kern des levantinischen Modells, dessen Erzählung die Weltereignisse nicht allein nach Abraham "oder" nach Jesus "oder" nach Mohammed datiert ... "wenn Gott nur ein bisschen eine Frau wäre." Die levantinische Zuhörerin Kahanoff gehört mehreren Gemeinschaften an und kann nur im Überqueren der Grenzen zwischen Generationen, Klassen, Geschlechtern, Medien und staatlichen Territorien, Bericht erstatten. Dem Bild des Nationalstaats, der - so schreibt sie 1968 - durch Einwanderungen in Folge des Untergangs des "Empires" ohnehin bereits dabei ist, sich zu levantisieren, hält sie das Bild eines so definierten levantinischen Gesellschaftsmodells entgegen. Orson Welles' fiktive Live Sendung "War of the Worlds" (1938) bewirkte in den USA neben Verwirrung über den Wahrheitsgehalt von Nachrichten und Hörspiel auch Vorschriften, die Live-Formate im Hörspiel verbieten. Demnach wären Hörspiele der inszenierten Fiktion und Nachrichten der Dokumentation verpflichtet. "hör!spiel!art.mix" ist ein 2-stündiges, mit Hörspiel, Livebeiträgen und ohne Unterbrechung für die stündlichen Nachrichten programmiertes Format. Welches Erzählformat dokumentiert eine bestehende Gesellschaftsform, welche bringt eine neu hervor? Mit dieser Frage wird "Tamra" in "1001 Wirklichkeit"fortgesetzt, um die Relevanz von Kahanoffs levantinischem Modell im postkolonialen Europa zu proben. Mit Gastbeiträgen aus Kunst, Literatur, Journalismus und Geschichte.
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[Audio]-Infos Datum: 09.01.2015
Länge: 01:55:17
Größe: 105.55 MB
Jan Peters: Wie ich mich dem Ereignishorizont annäherte - 21.12.2014
Mit Jan Peters, Pit Przygodda, Cecile Lapoire, Michael Layton, Neal Hartman / Komposition: Pit Przygodda / Realisation: Jan Peters / BR in Zusammenarbeit mit arts@CERN 2014 / Länge: 53'46 // Immer noch ist der Filmemacher und Hörspielautor Jan Peters auf der Suche nach Antworten auf die wirklich großen Fragen: nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Mit dem Eindruck, es schon an vielen Stellen versucht und dabei wenig Neues entdeckt zu haben, hat er sich als "artist in residence" an einem Ort beworben, der für die Entwicklung neuer Ideen bekannt ist: am CERN, der europäischen Organisation für Kernforschung in Genf, wo Wissenschaftler aus aller Welt auch auf der Suche nach Antworten auf wirklich große Fragen sind. Sie suchen die Weltformel, die alle bekannten physikalischen Phänomene erklären und verknüpfen soll. Dazu haben sie einen gigantischen Teilchenbeschleuniger gebaut, den Large Hadron Collider, ein 100 Meter unter der Erde liegender, 27 km langer Ring, in dem auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigte Protonen zur Kollision gebracht werden, um die Situation im Universum wenige Nanosekunden nach dem Urknall zu simulieren.
Im Rahmen eines Stipendiums ab September 2013 konnte Jan Peters an dieser Grundlagenforschung teilnehmen und ist mit dem CERN-Ingenieur und nebenberuflichen Filmemacher Neal Hartman zum Forschungsteam um den Pixel- Detektor am ATLAS-Experiment im CERN gestoßen. Der Pixel-Detektor ist nur wenige Zentimeter von dem Ort entfernt, an dem die auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigten Protonen kollidieren, er hält die Spuren der Teilchen fest, die in den Kollisionen entstehen. Zum Zeitpunkt des Stipendiums ist am ATLAS- Experiment gerade eine mehrmonatige Betriebspause, die dazu genutzt wird, den Pixel-Detektor aus- und umzubauen. Jan Peters hat während seines Stipendiums das Team um den Pixel-Detektor beim Wiedereinbau begleitet und zugesehen (und manchmal sogar mit angefasst), wie mehr als 24.000 Datenkabel erneut verbunden, durchgemessen und getestet wurden, wie Stickstoff in unzählige Rohre gepumpt wurde, um diese auf Lecks zu testen, wie das Strahlenschutzteam mit Staubsaugern auf dem Rücken zum Anschleifen von Klebestellen hinzugeholt wurde und vieles, vieles mehr.
Im Hörspiel Wie ich mich dem Ereignishorizont annäherte erzählt Jan Peters aus der Zeit seines Aufenthalts am CERN, wobei er sich tief in das Forschungsprojekt hineinbegibt, dabei aber eine kritische Distanz nicht verliert, den Zuhörer mit Selbstironie zum Lachen bringt und immer wieder eine Verbindung zwischen Physik und Kunst, zwischen Philosophie und Politik herstellt.
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[Audio]-Infos Datum: 21.12.2014
Länge: 00:53:48
Größe: 49.27 MB
ARD Radio Tatort: Robert Hültner: Winterliebe - 10.12.2014
Mit Florian Karlheim, Brigitte Hobmeier, Barbara de Koy, Robert Giggenbach, Sigi Zimmerschied, Johannes Silberschneider, Wolfgang Maria Bauer, Markus Böker, Susanne Schroeder, Felix Hellmann, Genoveva Mayer, Marcus Huber, Sabine Kastius, Christiane Blumhoff, Rosetta Pedone, Markus Brandl, Heide Ackermann / Komposition: zeitblom / Regie: Ulrich Lampen / BR 2014 / Länge: 53'14 // Rätselraten im winterlichen Bruck am Inn: Was ist nur mit Nanni los? Immer häufiger findet man im Kiosk am Stadtplatz statt der beliebten Ladnerin eine ungeschickte Aushilfe vor. Sofort machen Gerüchte die Runde. Tatsächlich wirkt Nanni seit einiger Zeit wie ausgewechselt. Als der Gemeindearbeiter Harti zufällig Zeuge wird, wie sie in den Wagen eines attraktiven Unbekannten steigt, scheint die Sache klar: Nanni hat eine späte Liebe gefunden. Währenddessen hat die Brucker Polizei ganz andere Sorgen. Vor wenigen Tagen wurde in einer benachbarten Stadt die Leiche eines Erfrorenen entdeckt. Die Obduktion ergibt keine Hinweise auf Fremdverschulden, der Mann war offenbar schwer betrunken, gestürzt und hatte die eisige Nacht nicht überlebt. Das Opfer trug nicht nur seine Papiere mit sich, sondern auch Belege, die die Ermittler nach Bruck am Inn führen. Während die Kripo rätselt, was der Norddeutsche im tiefsten Winter in Bruck gesucht haben könnte, kommen sich Nanni und ihr Verehrer immer näher. Sie ist vom Charme und der Weltläufigkeit des Mannes hingerissen. Auch wenn Gemeindearbeiter Harti, ein Freund Nannis aus fernen Jugendtagen, ihr vehement sein Misstrauen gegen den feinen Herrn zum Ausdruck bringt. Senta und Rudi wiederum haben vor allem übereinstimmende Gefühle, was die Ermittlungen der Kripo angeht. Sie glauben, die Kollegen haben den Tod des auswärtigen Besuchers zu schnell als Unglücksfall eingestuft.
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[Audio]-Infos Datum: 10.12.2014
Länge: 00:53:20
Größe: 48.84 MB
Felicia Zeller: Die Welt von hinten wie von vorne - 05.12.2014
Mit Andreas Grothgar, Tanja Schleiff, Ekkehard Freye, Sascha Nathan, Merle Wasmuth / Komposition: Peter Harsch / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2014 / Länge: 53'14 // Sie machen Kampagnen, die Zukunft gestalten. Kampagnen für Produkte, Parteien und Initiativen. Kampagnen gegen Aids und für Atomkraft. Kampagnen aus Leidenschaft und für Geld. Herzkampagnen und brain campaigns. Sie sind Deutschlands größte PR-Agentur, die kreativsten Köpfe des Landes, ein Power-Team mit dem Mut zum Wahnsinn. Jetzt planen sie eine Kampagne, die alles Vor- und Herstellbare übersteigt. Eine Gänsehaut-Kampagne. Eine Graswurzel-Kampagne, die jeden angeht. Alle Kräfte müssen gebündelt werden, der volle Einsatz aller ist erforderlich. Das funktioniert am besten in einer Kreativatmosphäre mit innovativer Farbzonenaufteilung im Büro: Meetings- und Entscheidungsbereich lila, Chill-Zone orange, Kuschelecken grün. Eine inspirierende Arbeitsatmosphäre, in der nicht gearbeitet, sondern Zukunft gestaltet wird. Ohnehin kommen die besten Ideen in informellen Gesprächen zustande, die alle laufend von sogenannten memory-boxen mitgeschnitten werden. Nur einmal, als die Direktorin für Kreation und Strategie Sandra ein Gespräch mit ihrem Mitarbeiter Dirk führt, wird die memory-box ausgeschaltet. Dirk hatte selbst gesagt, es grenzt an ein Verbrechen, „Nein“ zur Arbeit an der Kampagne zu sagen, und Sandra findet, man sollte nicht zögern, verkrustete Strukturen aufzubrechen. Sich von verkrusteten Mitarbeitern zu trennen. Dirk kann ja auch einfach die Seiten wechseln und auch Klaus, der Geschäftsführer betont: Man muss Widersprüche aushalten können.
In Felicia Zellers Hörspiel Die Welt von hinten wie von vorne wird kein einziger Satz ausformuliert, die Sätze werden zu Phrasen, die einfach abbrechen, kollabieren zwischen Aufbruch und Zerfall, wie auch die Protagonisten in ihrem Eifer. Es ist das Misslingen von Kommunikation, das Felicia Zeller hier auf die Spitze treibt und ausstellt, der glatte und totalitäre Sound einer Gesellschaft, die sich nur noch in Claims mitteilen kann, einer Gesellschaft, die nur noch so viel wert ist, wie die Kampagnen ihrer Vermarktung erfolgreich sind.
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[Audio]-Infos Datum: 05.12.2014
Länge: 00:53:19
Größe: 48.83 MB
Bruno Latour: Kosmokoloss. Eine Tragikomödie über das Klima und den Erdball - 21.11.2014
Mit Wolfgang Pregler, Gabriel Raab, Marie Seiser, Kathrin von Steinburg, Steven Scharf, Helmut Stange, Hans Kremer, Wolfgang Hinze, Stefan Hunstein, Sylvana Krappatsch / Trompete: Micha Acher / Aus dem Französischen von Margit Rosen / Bearbeitung: Margit Rosen / Komposition: Saam Schlamminger / Regie: Ulrich Lampen / BR/ZKM 2013 / Länge: 64'03 // Die Bewohner der Erde schlafen ruhig, denn sie wissen kaum etwas über den Planeten, auf dem sie sich befinden. Sie begreifen nicht, wie sehr das, was sie für den festen Rahmen ihrer Existenz halten, ins Taumeln geraten ist. Sie weigern sich zu sehen, dass ihre Art, die Erde zu bewohnen, zu einer ökologischen Krise geführt hat, die vielleicht nur ein kleiner Teil der Menschheit überleben wird. "Kosmokoloss. Eine Tragikomödie über das Klima und den Erdball" thematisiert diese Kluft: die Diskrepanz zwischen der Größe der Krise und der Fähigkeit der Menschen, sie wahrzunehmen und zu verstehen. Die Kontroverse über den Zustand des Planeten entfaltet sich, als die Erdbewohner aus ihren Träumen erwachen und sich auf den Weg zu einer Baustelle machen, wo sich der Umriss einer riesigen Arche gegen den Himmel abzeichnet: Gab es nicht schon immer feuchte Sommer und milde Winter? Oder haben wir die Rückkoppelungsmechanismen der Erdoberfläche unwiderruflich destabilisiert, und Gaia wird uns ertränken wie kleine Kätzchen? Wie sollen wir mit den Monstern umgehen, die wir erschaffen haben? Warum kommt die wissenschaftliche Debatte zu keinem Abschluss? Sollen wir auch ohne absolute Gewissheit handeln? "Kosmokoloss" zeigt die Welt des "Anthropozän": eine Welt, die von einer Spezies bewohnt und beschädigt wurde, die nun zusehen muss, wie ihr drohendes Ende durch bunte PowerPoint-Präsentationen verkündet wird. "Kosmokoloss" ist das erste Theaterstück des französischen Philosophen und Anthropologen Bruno Latour. Auf der Suche nach einer "neuen Eloquenz" des Politischen ist das Theater eine mögliche Form, um dem Missverhältnis zwischen der Bedeutung der aktuellen Ereignisse und dem schmalen Repertoire der Empfindungen und Gefühle, mit denen wir auf sie reagieren, zu begegnen. Die französische Originalversion des Theaterstücks entstand 2011 in Zusammenarbeit mit Frédérique Aït-Touati und Chloé Latour im Rahmen des Forschungs- und Theaterprojekts "Gaïa Global Circus".
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[Audio]-Infos Datum: 21.11.2014
Länge: 01:05:42
Größe: 60.16 MB
Mira Alexandra Schnoor: "Ich muss den Roman fertig kriegen! Jetzt! Jetzt!" Michail Bulgakow und sein Jahrhundertwerk "Meister und Margarita" - 21.09.2014
Mit Beate Himmelstoß, Martin Umbach, Johannes Hitzelberger, Katja Schild, Benedikt Schregle / Realisation: Mira Alexandra Schnoor / BR 2014 / Länge: 53'45 // Michail Bulgakow begann 1928 mit seinem Hauptwerk, dem Roman "Meister und Margarita"; zu einem Zeitpunkt, an dem er in der Sowjetunion massiv in seiner Arbeit als Schriftsteller behindert wurde: seine Prosatexte wurden nicht gedruckt, seine Theaterstücke nicht aufgeführt, sogar seine Tagebücher hatte die Geheimpolizei beschlagnahmt. Bulgakow, 1891 als Sohn eines Dozenten für Theologie in Kiew geboren, ein ausgebildeter Arzt, bis zum Verbot seiner Stücke erfolgreicher Dramatiker, ein Autor brillanter satirischer Erzählungen, war ein unabhängiger Geist, der sich den Parteidoktrinen und dem sowjetischen Kulturapparat widersetzte, der sich weigerte, Agitations- oder Propagandastücke zu verfassen. In den 12 Jahren zwischen 1928 und 1940 schrieb Bulgakow nachts und in seiner spärlichen freien Zeit an seinem Roman "Meister und Margarita". Seinen Lebensunterhalt musste er mehr schlecht als recht als Regieassistent und Librettist an Moskauer Theatern verdienen. Die zweite Hälfte der 1930er Jahre war die Zeit des „Großen Terrors“ in der Sowjetunion. Zahlreiche Menschen, Künstler, Arbeiter, Bolschewiki, Unpolitische, wurden grundlos verhaftet, gefoltert, verurteilt, getötet, in Lager verbannt. Die Atmosphäre dieser Jahre prägte nicht nur Bulgakows Leben, sondern auch seinen Roman. Als unangepasster Autor war er gefährdet, zudem litt er an einer vererbten schweren Nierenkrankheit, an der er 1940 im Alter von noch nicht 49 Jahren starb. Die letzten Fassungen des Romans diktierte er vom Krankenbett aus. „Erst fertigschreiben, dann sterben“ steht als verzweifeltes Motto und als Durchhalteparole auf einer dieser Fassungen. Seiner Frau Jelena, dem Vorbild der Margarita des Romans, ist es zu verdanken, dass der maschinengetippte Roman die Jahre des Krieges und der Nachkriegszeit überstand. Aber erst 1966/1967, fast dreißig Jahre nach dem Tod Bulgakows, erschien "Meister und Margarita" zum ersten Mal in einer zensierten und gekürzten Fassung in der Sowjetunion. Die Veröffentlichung war eine Sensation, in Russland entdeckte man einen der wichtigsten Romane der Literatur des 20. Jahrhunderts. "Meister und Margarita" avancierte in der Sowjetunion und auch im Westen zum Kultbuch, dessen Faszination bis heute anhält.
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[Audio]-Infos Datum: 21.09.2014
Länge: 00:53:50
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Katharina Teichgräber: "Brecht reichte mir flüchtig die Hand" - Peter Weiss und die Kampfsignale der Intelligenz - 29.08.2014
Mit Thomas Palzer, Henriette Kaiser, Thomas Lang / Realisation: Katharina Teichgräber / BR 2007 / Länge: 46'22 // Seinerzeit gehörte 'Die Ästhetik des Widerstands' zu den ganz wenigen umfangreichen Romanen, in denen man nicht verschwinden konnte: lesend fiel man auf sich selbst zurück, nahm quasi an Gesprächen und Auseinandersetzungen des Buchs teil, gab dem einen Recht und schüttelte den Kopf über den anderen, staunte über die neuartige Deutung einiger klassischer Kunstwerke, die sozusagen absichtlich nicht objektiv war. Das ist doch kein Roman mehr! dachte man vielleicht – aber wo wären eigentlich die Grenzen des Romans? 30 Jahre sind vergangen und der Zeitgeist ist ein anderer. Die Perspektiven, die sich jetzt eröffnen auf diese monumentale literarische Skulptur, könnten sich weiterentwickelt haben. Denn hinter diesem Romanprojekt steckt eine unmögliche Absicht und Herausforderung: Peter Weiss hat eine Ästhetik entwickelt, die sich gegen Unterdrückung jeder Art richtet und diese Ästhetik zugleich selber realisiert. Manch neidischer Blick gilt dieser Zeit vor den großen Dekonstruktionen. Als habe man sich mit Wichtigerem befasst als mit Medien und mit dem ja auch Kräfte verzehrenden Ausbalancieren eigener ‚Identität’. Immer interessant ist die Erforschung der Wirklichkeit anhand von Theorien oder Lieblingsvorstellungen. Und der Prozess, in dem sich daraus formulierbare Erfahrungen gewinnen lassen. Wäre sogesehen die ästhetische Methode des Peter Weiss heute noch anwendbar? Ein Laborbericht.
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[Audio]-Infos Datum: 29.08.2014
Länge: 00:46:28
Größe: 42.55 MB
Alfred Jarry: Heldentaten und Lehren des Dr. Faustroll (Pataphysiker) - 24.08.2014
Mit Dirk von Lowtzow, Lars Rudolph, Alice Dwyer, Hans Jochen Wagner, Blake Worrell, Hitomi Makino / Übersetzung aus dem Französischen: Irmgard Hartwig/Klaus Völker / Bearbeitung, Komposition und Realisation: zeitblom / BR 2014 / Länge: 50'50 // Der Roman Die Heldentaten und Lehren des Dr. Faustroll (Pataphysiker) des französischen Schriftstellers und Bohèmien Alfred Jarry ist Parodie einer Heldenreise, Ansammlung wissenschaftlich-mathematischer Traktate, neowissenschaftlicher Roman und vor allem Gründungsdokument der 'Pataphysik‘, der "Wissenschaft von den imaginären Lösungen", mit der Jarry zahlreiche Künstler und Theoretiker des 20. Jahrhunderts beeinflusste. Zwischen 1898 und 1903 in diversen Zeitschriften fragmentarisch erschienen, wurde die erste Gesamtausgabe von Die Heldentaten und Lehren des Dr. Faustroll erst 1911 postum veröffentlicht. Die im Deutschen vorliegende Fassung erschien 1968 und wurde aus verschiedenen handschriftlichen Quellen erstellt. Narrativer Kern des von Paradoxie und Irrwitz geprägten Textes ist die Reise des Pataphysikers Dr. Faustroll in seinem Boot As „Zu Wasser von Paris nach Paris“, also eine Schiffsreise auf festem Land. In Begleitung des Gerichtsvollziehers und Erzählers Panmuffel sowie des Pavians Backenbuckel vollzieht Dr. Faustroll eine Irrfahrt durch surreale Kopf- und Traumwelten. Daneben setzt sich der Roman aus Abhandlungen, Briefen und mathematischen Formeln zusammen, allesamt Bestandteile der Lehren des Pataphysikers Dr. Faustroll. Geprägt von überbordender Intertextualität, lustvollem Sprachspiel und Bezügen auf diverse theoretische Diskurse ist Die Heldentaten und Lehren des Dr. Faustroll nicht nur ein Text über die Pataphysik, sondern zugleich deren Vollzug. Im Gedankenkosmos Jarrys und Faustrolls ist die Pataphysik die Wissenschaft von der Vorstellungskraft, ihr liegt alles zugrunde. In dieser Wissenschaft jenseits von Physik und Metaphysik sind die Ausnahmen die Regel und alle Dinge vom Zufall bestimmt. „Die von ihrem Ursprung unendlich nach außen strebende Spirale ist Symbol dieser Wissenschaft, diente schon in Jarrys König Ubu als Leitmotiv und bildet eine gliedernde Struktur des späteren Romans. Ganz im Sinne dieser Konzeption wird auch das Hörstück zu einer Odyssee der akustischen Verschiebungen und Halluzinationen, eine elektroakustische Neo-Radio-Oper die sich irrend und wirrend im Sog der Spirale durch dystopisch futuristische Soundscapes, verschwommene Texturen, sinistren Dub, Mikro Loops, verdrehte Algorithmen und Lo-Fi Ästhetik bewegt. Bruchstückhafte und unkonzentrierte Loop Poesie, eine Art Kammerspiel im Raum der Großstadt Paris. Man meint Bekanntem zu begegnen, doch man erkennt nichts, kein Zeitgefühl, man verirrt sich, es ist dunkel. Die Pataphysik ist das Ende aller Enden. Erste und letzte Instanz. Faustroll stirbt in dem Alter, in dem er geboren wurde. ‚Jenseits der Pataphysik ist nichts; sie ist die letzte Instanz.‘“ (zeitblom)
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[Audio]-Infos Datum: 24.08.2014
Länge: 00:50:55
Größe: 46.63 MB
Andreas Ammer: Kaiser Wilhelm Overdrive - Original-Sound-Fragmente vom deutschen Weltkrieg 1914 - 22.08.2014
Mit Detlef Kügow, Lars Kurz / Realisation: Andreas Ammer / BR 1991 / Länge: 20'21 // DEUTSCHLAND 1914, der Phonograph brüllt: "Jeder Schuß ein Ruß! Jeder Stoß ein Franzos'! Jeder Tritt ein Brit‘'!". Kammersänger Caruso und Kaiser Wilhelm schreien Schalltrichter an, damit ihre Befehle leben für alle Zeiten. Grammophone halten Wacht am Rhein. Das Rauschen der Apparate programmiert den nationalen Rausch. Für die Klang-Speicher werden Schlachten in Echtzeit simuliert. Niemand wird nachher sagen können er habe nichts gehört. Und das Medium ist das Messer im Ohr der Massen - "HURRA!" DEUTSCHLAND ECHTZEIT, Klangverarbeitung: modernste Technologien tanzen in Vielspur auf dem Weltkrieg herum: Der "Kaiser Wilhelm Overdrive" koppelt sich in den akustischen Cyberspache zurück. Simultanhistorie. Phonographenphantasie. Soundstrukturalismus. Der "Kaiser Wilhelm Overdrive" verarbeitet nur wirklich echte Töne, die ein Dreivierteljahrhundert lang gespeichert wurden - Krieg ist Klang, bis Hirne nichts als SOUND sind. DEUTSCHLAND 1914, der Phonograph brüllt: „Jeder Schuß ein Ruß! Jeder Stoß ein Franzos’! Jeder Tritt ein Brit’!“. Kammersänger Caruso und Kaiser Wilhelm schreien Schalltrichter an, damit ihre Befehle leben für alle Zeiten. Grammophone halten Wacht am Rhein. Das Rauschen der Apparate programmiert den nationalen Rausch. Für die Klang-Speicher werden Schlachten in Echtzeit simuliert. Niemand wird nachher sagen können, er habe nichts gehört. Und das Medium ist das Messer im Ohr der Massen – „HURRAH!“
DEUTSCHLAND ECHTZEIT, Klangverarbeitung: modernste Technologien tanzen in Vielspur auf dem Weltkrieg herum: Der Kaiser Wilhelm Overdrive koppelt sich in den akustischen Cyberspace zurück. Simultanhistorie. Phonographenphantasie. Soundstrukturalismus.
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[Audio]-Infos Datum: 22.08.2014
Länge: 00:20:41
Größe: 14.24 MB
Raoul Schrott: Tristan da Cunha oder Die Hälfte der Erde (3/3): Die Vierte Welt - 17.08.2014
Mit Friedhelm Ptok, Christian Redl, Jens Harzer, Sophie von Kessel, Kathrin Angerer / Bearbeitung: Michael Farin / Komposition:Helga Pogatschar / Regie: Ulrich Lampen / BR 2003 / Länge: 57'32 // Kein Ort der Welt ist weiter entfernt von jeder menschlichen Siedlung als Tristan da Cunha, ein Vulkan mitten im Atlantik, im Dreieck zwischen Brasilien, der Antarktis und Südafrika. Und dennoch wird diese Insel, die gerade einmal zehn Kilometer Durchmesser hat, zur "Mitte der Zeit" und zur "Mitte der Welt" für vier Personen, deren Schicksale sich hier über Jahrhunderte hinweg kreuzen. Noomi Morholt, eine südafrikanische Wissenschaftlerin, die im Jahr 2003 unterwegs ist zu ihrer Forschungsstation im arktischen Eis. Edwin Heron Dodgson, ein anglikanischer Priester - Bruder des Schriftstellers Lewis Carroll -, der am Ende des 19. Jahrhunderts die Inselbewohner missionieren soll. Christian Reval, der im 2. Weltkrieg als Funker auf Tristan da Cunha stationiert war und die Insel zum ersten Mal vermessen hat, auf dem Weg in die Antarktis aber unter ungeklärten Umständen stirbt. Der Briefmarkensammler Mark Thompson, der anhand seiner Briefmarken die Entdeckung der Insel und ihre Geschichte rekonstruiert - und zugleich die Geschichte seiner gescheiterten Ehe: „Ach Marah; was versteht er von dieser unserer Insel? Was weiß er um ihre Utopie? Glaubst du wirklich, van Houten hätte dort etwas von diesem Nachmittag gesehen, der immer über diesem Land liegt, der Nacht, die vor meinen Augen hoch über den Horizont gebannt scheint, dem Wasserfall, der wie vom Wind abwärts gedrückter Rauch über der Klippe hängt und noch im Fallen innezuhalten scheint? Den Vögeln wie eine Erinnerung an eine Schrift der Luft; ein dunkler blauer Himmel über einer blau dunklen See.“ Raoul Schrott hat mit ‚Tristan da Cunha‘ ein vielschichtiges Erzählwerk geschaffen, in dem sich schroffe Landschaften mit Geschichten von Menschen verknüpfen, die versuchen, ganz verschiedene Vorstellungen von Liebe zu verwirklichen - inmitten des Sturms, der alle Jahrhunderte einmal die Insel verwüstet. Eigenständige Erzählstränge fügen sich zu einem vierstimmigen Kanon: Eine Komposition, in der sich Fiktion und Historie verbinden, Figuren und ihre Sehnsüchte im Licht des Mythos von Tristan und Isolde. Mit Blick auf die fernste Insel der Welt entwirft Raoul Schrott eine Geschichte der Welt - und zeichnet dabei, wie zufällig, ein umfassendes Bild des menschlichen Lebens.
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[Audio]-Infos Datum: 17.08.2014
Länge: 00:56:36
Größe: 51.83 MB
Raoul Schrott: Tristan da Cunha oder Die Hälfte der Erde (2/3): Die Mitte der Zeit - 10.08.2014
Mit Friedhelm Ptok, Christian Redl, Jens Harzer, Sophie von Kessel, Kathrin Angerer / Bearbeitung: Michael Farin / Komposition:Helga Pogatschar / Regie: Ulrich Lampen / BR 2003 / Länge: 57'56 // Kein Ort der Welt ist weiter entfernt von jeder menschlichen Siedlung als Tristan da Cunha, ein Vulkan mitten im Atlantik, im Dreieck zwischen Brasilien, der Antarktis und Südafrika. Und dennoch wird diese Insel, die gerade einmal zehn Kilometer Durchmesser hat, zur "Mitte der Zeit" und zur "Mitte der Welt" für vier Personen, deren Schicksale sich hier über Jahrhunderte hinweg kreuzen. Noomi Morholt, eine südafrikanische Wissenschaftlerin, die im Jahr 2003 unterwegs ist zu ihrer Forschungsstation im arktischen Eis. Edwin Heron Dodgson, ein anglikanischer Priester - Bruder des Schriftstellers Lewis Carroll -, der am Ende des 19. Jahrhunderts die Inselbewohner missionieren soll. Christian Reval, der im 2. Weltkrieg als Funker auf Tristan da Cunha stationiert war und die Insel zum ersten Mal vermessen hat, auf dem Weg in die Antarktis aber unter ungeklärten Umständen stirbt. Der Briefmarkensammler Mark Thompson, der anhand seiner Briefmarken die Entdeckung der Insel und ihre Geschichte rekonstruiert - und zugleich die Geschichte seiner gescheiterten Ehe: „Ach Marah; was versteht er von dieser unserer Insel? Was weiß er um ihre Utopie? Glaubst du wirklich, van Houten hätte dort etwas von diesem Nachmittag gesehen, der immer über diesem Land liegt, der Nacht, die vor meinen Augen hoch über den Horizont gebannt scheint, dem Wasserfall, der wie vom Wind abwärts gedrückter Rauch über der Klippe hängt und noch im Fallen innezuhalten scheint? Den Vögeln wie eine Erinnerung an eine Schrift der Luft; ein dunkler blauer Himmel über einer blau dunklen See.“ Raoul Schrott hat mit ‚Tristan da Cunha‘ ein vielschichtiges Erzählwerk geschaffen, in dem sich schroffe Landschaften mit Geschichten von Menschen verknüpfen, die versuchen, ganz verschiedene Vorstellungen von Liebe zu verwirklichen - inmitten des Sturms, der alle Jahrhunderte einmal die Insel verwüstet. Eigenständige Erzählstränge fügen sich zu einem vierstimmigen Kanon: Eine Komposition, in der sich Fiktion und Historie verbinden, Figuren und ihre Sehnsüchte im Licht des Mythos von Tristan und Isolde. Mit Blick auf die fernste Insel der Welt entwirft Raoul Schrott eine Geschichte der Welt - und zeichnet dabei, wie zufällig, ein umfassendes Bild des menschlichen Lebens.
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[Audio]-Infos Datum: 10.08.2014
Länge: 00:56:36
Größe: 51.83 MB
Raoul Schrott: Tristan da Cunha oder Die Hälfte der Erde (1/3): Die Insel - 03.08.2014
Mit Friedhelm Ptok, Christian Redl, Jens Harzer, Sophie von Kessel, Kathrin Angerer / Bearbeitung: Michael Farin / Komposition:Helga Pogatschar / Regie: Ulrich Lampen / BR 2003 / Länge: 54'02 // Kein Ort der Welt ist weiter entfernt von jeder menschlichen Siedlung als Tristan da Cunha, ein Vulkan mitten im Atlantik, im Dreieck zwischen Brasilien, der Antarktis und Südafrika. Und dennoch wird diese Insel, die gerade einmal zehn Kilometer Durchmesser hat, zur "Mitte der Zeit" und zur "Mitte der Welt" für vier Personen, deren Schicksale sich hier über Jahrhunderte hinweg kreuzen. Noomi Morholt, eine südafrikanische Wissenschaftlerin, die im Jahr 2003 unterwegs ist zu ihrer Forschungsstation im arktischen Eis. Edwin Heron Dodgson, ein anglikanischer Priester - Bruder des Schriftstellers Lewis Carroll -, der am Ende des 19. Jahrhunderts die Inselbewohner missionieren soll. Christian Reval, der im 2. Weltkrieg als Funker auf Tristan da Cunha stationiert war und die Insel zum ersten Mal vermessen hat, auf dem Weg in die Antarktis aber unter ungeklärten Umständen stirbt. Der Briefmarkensammler Mark Thompson, der anhand seiner Briefmarken die Entdeckung der Insel und ihre Geschichte rekonstruiert - und zugleich die Geschichte seiner gescheiterten Ehe: „Ach Marah; was versteht er von dieser unserer Insel? Was weiß er um ihre Utopie? Glaubst du wirklich, van Houten hätte dort etwas von diesem Nachmittag gesehen, der immer über diesem Land liegt, der Nacht, die vor meinen Augen hoch über den Horizont gebannt scheint, dem Wasserfall, der wie vom Wind abwärts gedrückter Rauch über der Klippe hängt und noch im Fallen innezuhalten scheint? Den Vögeln wie eine Erinnerung an eine Schrift der Luft; ein dunkler blauer Himmel über einer blau dunklen See.“
Raoul Schrott hat mit ‚Tristan da Cunha‘ ein vielschichtiges Erzählwerk geschaffen, in dem sich schroffe Landschaften mit Geschichten von Menschen verknüpfen, die versuchen, ganz verschiedene Vorstellungen von Liebe zu verwirklichen - inmitten des Sturms, der alle Jahrhunderte einmal die Insel verwüstet. Eigenständige Erzählstränge fügen sich zu einem vierstimmigen Kanon: Eine Komposition, in der sich Fiktion und Historie verbinden, Figuren und ihre Sehnsüchte im Licht des Mythos von Tristan und Isolde. Mit Blick auf die fernste Insel der Welt entwirft Raoul Schrott eine Geschichte der Welt - und zeichnet dabei, wie zufällig, ein umfassendes Bild des menschlichen Lebens.
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[Audio]-Infos Datum: 03.08.2014
Länge: 00:54:10
Größe: 49.59 MB
Christoph Buggert: Der blaue Vogel - 27.07.2014
Mit Matthias Fuchs, Cordula Trantow, Ulrich Beiger, Wolf Ackva, Claudia Bethge, Alois Maria Giani, Karl Michael Vogler u.a. / Regie: Hermann Wenninger / BR 1961 / Länge: 48'06 // Was ist an dem Abend, als Ulrich und Winnie sich am Strand voneinander verabschiedet haben passiert? Warum ist Winnie an jenem Abend ins Meer hinaus geschwommen und nie wieder zurückgekehrt? Das Unerklärbare und das Unwissen über die Motive von Winnie treiben sowohl Ulrich in den Wahnsinn, als auch sein Umfeld in ein Rätsel, dass sie hilflos aufzulösen versuchen. Ulrich hatte die dänische Schülerin Winnie in einem Landheim an der Ostsee kennengelernt. Die beiden fühlen sich schnell zueinander hingezogen, verlieben sich bei Gesprächen am Strand ineinander. Nach dem rätselhaften Abend verliert Ulrich, der von der Polizei zunächst verdächtigt wird, über den Tod seiner Freundin den Verstand: Er entwickelt paranoide Phantasien, wird von Ärzten bedrängt und schließlich in ein Sanatorium eingeliefert. Dort lernt er den Mörder Gottfried Rahn kennen, der sein Freund und Vertrauter wird, aber in der Klinik Selbstmord begeht. Ein Zeichen für Ulrich, dem Wahn zu entfliehen. Ein irreales Zwiegespräch zwischen Ulrich und Winnie wird zur Chance, das Erlebte noch einmal aufleben zu lassen und vielleicht trotz aller Unklarheit über die Wahrheit Heilung zu finden.
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[Audio]-Infos Datum: 27.07.2014
Länge: 00:48:42
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Sung Hwan Kim: Howl bowel owl - 18.07.2014
Mit Yoonjin Kim, David Michael DiGregorio, Sung Hwan Kim, Kim Geum Hwa / Komposition und Realisation:Sung Hwan Kim/David Michael DiGregorio / BR 2013/ Länge: 33'58 // Typisch für die intermedialen Arbeiten Sung Hwan Kims, die oft in Zusammenarbeit mit dem Musiker David Michael DiGregorio alias dogr entstehen, ist es, unterschiedliche Kunstgattungen und Medien - Performance, Video, Zeichnung, Installation und Hörspiel - miteinander zu verbinden, und dabei jeden Schritt der Erstellung eines Werkes selbst zu vollziehen : als Regisseur, Cutter, Darsteller, Komponist, Erzähler und Autor. Am Anfang eines Prozesses, der ein neues Werk entstehen lässt, können ein Wort, eine Geschichte, eine Erfahrung, ein Gedanke stehen. Fast immer gibt es Bezüge zu früheren Arbeiten, z.B. werden Ton- oder Bildaufnahmen zum Ausgangspunkt für neue Werke. Für "Howl bowel Owl" nennt Sung Nachahmung, Wiederholung, Reim und Rhythmus als konzeptionelle Stilmittel und bezieht sich u. a. auf Gedichte Rainer Maria Rilkes, namentlich auf Übung am Klavier, Zehnte Elegie sowie Leichen-Wäsche. Zu der Beschäftigung mit Rilke kam er vor einigen Jahren durch die Lektüre der Poetik des Raums des Philosophen Gaston Bachelard. Zentral für Bachelards Poetik ist das Bild des Erinnerungsraums im menschlichen Bewußtsein. Mit Rilke teilt Sung das Interesse für Träume, Geschichten, Mythen und für deren Transformation in Sprache und Form. "Howl bowel owl" ist das zweite Hörspiel, das der koreanische Künstler Sung Hwan Kim zusammen mit dem Musiker David Michael DiGregorio alias dogr für den BR produziert hat.
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[Audio]-Infos Datum: 18.07.2014
Länge: 00:33:58
Größe: 31.10 MB
Oskar Panizza: Das Liebeskonzil (2/2) - 11.07.2014
Mit Ravael Jové, Josef Ostendorf, Peter Simonischek, Graham F. Valentine / Komposition: Daniel Dickmeis / Realisation: Ulrich Gerhardt / BR 2014/ Länge: 75'07 // Nachdem Gott von den menschlichen Sünden auf Erden erfahren hat, verhandelt er mit dem Teufel einen Pakt. In diesem hat der Teufel das Recht auf ein prächtiges Portal für die heruntergekommene Hölle, unangemeldete Sprechstunden mit Gott und vor allem die Freiheit, seine Gedanken zu verbreiten. Im Gegenzug solle er jedoch eine grausame Strafe für die Auswüchse auf Erden erfinden. Der Teufel erschafft eine Krankheit, die sich Schritt für Schritt auf der Welt ausbreitet: die Syphilis.
Noch im Erscheinungsjahr 1894 musste sich Oskar Panizza wegen des antikatholischen Stückes vor Gericht verantworten und wurde in 99 Fällen der Gotteslästerung für schuldig befunden und zu einem Jahr Freiheitsentzug verurteilt. Daraufhin fand Das Liebeskonzil kaum Verbreitung. Erst 1913 erschien eine auf 50 Exemplare limitierte Privatausgabe für die „Gesellschaft der Münchner Bibliophilen“. Doch an eine uneingeschränkte Verbreitung war auch nach der Aufhebung der Zensur nicht zu denken, da sich Panizzas Familie weigerte, die Urheberrechte für Neuauflagen freizugeben. Das Hörspiel beruht auf der ungekürzten Textfassung.
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[Audio]-Infos Datum: 11.07.2014
Länge: 01:15:13
Größe: 68.87 MB
Oskar Panizza: Das Liebeskonzil (1/2) - 04.07.2014
Mit Ravael Jové, Josef Ostendorf, Peter Simonischek, Graham F. Valentine / Komposition: Daniel Dickmeis / Realisation: Ulrich Gerhardt / BR 2014/ Länge: 68'47 // Nachdem Gott von den menschlichen Sünden auf Erden erfahren hat, verhandelt er mit dem Teufel einen Pakt. In diesem hat der Teufel das Recht auf ein prächtiges Portal für die heruntergekommene Hölle, unangemeldete Sprechstunden mit Gott und vor allem die Freiheit, seine Gedanken zu verbreiten. Im Gegenzug solle er jedoch eine grausame Strafe für die Auswüchse auf Erden erfinden. Der Teufel erschafft eine Krankheit, die sich Schritt für Schritt auf der Welt ausbreitet: die Syphilis.
Noch im Erscheinungsjahr 1894 musste sich Oskar Panizza wegen des antikatholischen Stückes vor Gericht verantworten und wurde in 99 Fällen der Gotteslästerung für schuldig befunden und zu einem Jahr Freiheitsentzug verurteilt. Daraufhin fand Das Liebeskonzil kaum Verbreitung. Erst 1913 erschien eine auf 50 Exemplare limitierte Privatausgabe für die „Gesellschaft der Münchner Bibliophilen“. Doch an eine uneingeschränkte Verbreitung war auch nach der Aufhebung der Zensur nicht zu denken, da sich Panizzas Familie weigerte, die Urheberrechte für Neuauflagen freizugeben. Das Hörspiel beruht auf der ungekürzten Textfassung.
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[Audio]-Infos Datum: 04.07.2014
Länge: 01:08:52
Größe: 63.06 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: VI. Letztes Bombardement - 28.06.2014
Mit Kathrin Angerer, Bibiana Beglau, Jens Harzer, Tobias Lelle, Martin Umbach, Hanns Zischler / Komposition: Saam Schlamminger / Regie: Michael Farin / BR 2014 / Länge: 39'06 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Bis lange nach der Entstehung ersten Lebens wurde die Erde immer wieder von Asteroiden- und Kometenschauern getroffen, die deren Oberfläche mit Metallen anreicherte und die Wasser mit sich brachten. Spuren dieses "Letzten Großen Bombardements" finden sich in den Mondkratern. Aus nächster Nähe gesehen wurden sie erstmals 1968, von den Astronauten der Mission Apollo 8, die die tote Leere des Mondes zutiefst beeindruckte. Eine Möglichkeit, sich diese gewaltigen Einschläge vorzustellen, bietet der Bericht des Gervasius zur Sonnwende 1178. In seiner Chronik schildert er, wie seine Mitbrüder und er beim Bau der Kathedrale von Canterbury einen solchen Impakt auf dem Mond zu beobachten glaubten.
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[Audio]-Infos Datum: 28.06.2014
Länge: 00:39:12
Größe: 35.90 MB
Erste Erde Forum: VIII. Sternenbildung, kollabierende Wolken und Supernova - Mit Achim Gandorfer - 28.06.2014
Raoul Schrott (Dichter) im Gespräch mit dem Astrophysiker Dr. Achim Gandorfer: Sternenbildung, kollabierende Wolken und Supernova
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[Audio]-Infos Datum: 28.06.2014
Länge: 01:06:20
Größe: 60.74 MB
Erste Erde Forum: VII. Himmelsmechanik, exzentrische Erdbahnen, Sonnensystem - Mit Ulrich R. Christensen - 21.06.2014
Raoul Schrott (Dichter) im Gespräch mit dem Geophysiker und Sonnensystemforscher Prof. Dr. Ulrich R. Christensen: Himmelsmechanik, exzentrische Erdbahnen, Sonnensystem
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[Audio]-Infos Datum: 21.06.2014
Länge: 01:01:16
Größe: 56.10 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: V. Erste Erde - 21.06.2014
Mit Bibiana Beglau, Jens Harzer, Anne Ratte-Polle, Martin Umbach / Komposition: Saam Schlamminger / Regie: Michael Farin / Länge: 50'08 / "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Eine Reise in die kanadischen Northwestern Territories: zuerst nach Yellowknife, der nördlichsten Stadt, dann mit einem Wasserflugzeug weiter in die Taiga unterhalb des Polarkreises. Im Kanu und mit einem Inuit als Führer geht es den Fluss Acasta hinunter. In einer Stromschnelle gehen Ausrüstung, Essen, Karten und Gewehr verloren. Das Ziel wird dennoch erreicht: die ältesten erhaltenen Gesteinsschichten – 4,01 Milliarden Jahre alt – Überreste des allerersten Landes, das sich im Ozean der frühen Erde bildete.
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[Audio]-Infos Datum: 21.06.2014
Länge: 00:50:15
Größe: 46.01 MB
Erste Erde Forum: VI. Geologische Zeitrechnung, Magma und kontinentale Kruste - Mit Elis Hoffmann - 14.06.2014
Raoul Schrott (Dichter) im Gespräch mit dem Geochemiker Dr. rer. nat. J. Elis Hoffmann: Geologische Zeitrechnung, Magma und kontinentale Kruste
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[Audio]-Infos Datum: 14.06.2014
Länge: 00:50:35
Größe: 46.31 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: IV. Erster Himmel - 14.06.2014
Mit Bibiana Beglau, Raoul Schrott, Martin Umbach / Komposition: Saam Schlamminger / Regie: Michael Farin / BR 2014 / Länge: 54'47 / "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Sylvester: Ein Vater erklärt seiner Tochter anhand einer im Schnee erloschenen Rakete wie das Sonnensystem entstand und welche Figuren man im Mond sieht: chinesische Hasen etwa oder altgriechische Totenfelder. Erzählt wird auch von der Besteigung des Erta Alé, eines aktiven Vulkans in der äthiopischen Danakil-Wüste, und dass sich an ihm veranschaulichen lässt, wie der Mond entstand: Wenige Millionen Jahre, nachdem die Erde sich aus der Staubwolke um die Sonne bildete, prallte sie mit einem marsgrossen "Theia" genannten Planeten zusammen, der in ihr aufging. Aus der Materie, die dabei in den Raum geschleudert wurde, formte sich der Mond, der der Erde in ihrer Frühzeit weit näher war als heute. Damals im Hadaikum, ihrer "Höllenzeit", waren beide schwarz, denselben vulkanischen Prozessen unterworfen.
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[Audio]-Infos Datum: 14.06.2014
Länge: 00:54:54
Größe: 50.27 MB
Ergo Phizmiz: Hollywood: A Bestiary - 06.06.2014
Live-Studioperformance. Audio-Mitschnitt am 06.06.2014. Mit Kathrin von Steinburg, Sebastian Weber, Ergo Phizmiz / Klavier: Robert Lee / Komposition und Realisation: Ergo Phizmiz / BR 2014 // „Im Innersten gehört das Kino zur Kosmetikindustrie, zur Industrie der Masken, die ihrerseits nur eine winzige Filiale der Lügenindustrie ist“, erkannte Jean-Luc Godard, der schon 1967 das Kino tot gesagt hatte. Bezugnehmend auf diese Worte sammelt Phizmiz Tierlegenden der frühen Jahre Hollywoods in einem Bestiarium, dokumentiert in alphabetischer Reihenfolge die damit verbundenen Lügen und Wahrheiten einer Unterhaltungsindustrie und lässt zugleich spielerisch den Mythos Hollywood wieder aufleben: Mit dem immens großen Elefant aus Pappmaché des Kinopioniers D.W. Griffith oder Laurel & Hardy, die sich vor einem Löwen mit Namen MGM auf ein Klavier retten. Phizmiz entwirft eine phantastische Welt, in der schielende Schildkröten als Orakel für potentielle Filmproduktionen genauso ihren Platz finden wie Charles Gemora, Hollywoods „king of the gorilla men“.

Ergo Phizmiz beschäftigt sich in seinen Arbeiten vielfach mit den Mythologien vergangener Epochen und der dünnen Linie zwischen Wahrheit und Fiktion. Er behauptet, von der Vorstellung besessen zu sein, Bilder in Klang zu verwandeln und damit etwas Unmögliches heraufzubeschwören. Phizmiz weiß die Suggestiv-Kräfte und Traditionen des Radios zu nutzen, er spielt mit den Elementen des Dialogs, der Collage, der musikalischen Komposition und des Sounddesigns und schafft zahlreiche Querverweise zwischen Film und akustischen Medien.

Ausgestattet mit einem Plattenspieler, Megaphon, drei Mikrofonen und einem Klavier, wirft Phizmiz – als Regisseur, Darsteller, MC, DJ – in der Live Performance von Hollywood: A Bestiary die Illusionsmaschine an und geht der Frage Godards nach, was von der Traumfabrik geblieben ist, inwieweit Hollywood nur die Erinnerung an einen abgenutzten Traum ist, der nur noch in den schwarz-weiß Filmen des frühen amerikanischen Kinos zu finden ist. Neben der deutschen und der englischen Sprache, lässt Phizmiz Fakt und Fiktion des frühen 20. Jahrhunderts verschmelzen. Nicht zuletzt, weil er die alten Hollywoodsoundtracks neu komponiert hat, die er dann in der Radio-Show auflegt.
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[Audio]-Infos Datum: 06.06.2014
Länge: 00:46:08
Größe: 42.25 MB
Robert Lax: sun ra notes & numbers - 23.05.2014
Mit Robert Lax / BR 1999 / Länge: 50'31 // 1984 spielten Sun Ra und sein Arkestra in Athen. Das Konzert fand am 27. Februar im Orpheus Theater statt. Es ist, wie der Sun Ra-Discograph Hartmut Geerken feststellte, das einzige Konzert des Arkestra, das vollständig bis zur letzten Note auf drei Vinylplatten festgehalten wurde. Lax, der bisher den Musiker nur von Platten und aus Erzählungen von Geerken kannte, kam extra für dieses Konzert von seiner Insel aufs Festland. Er ließ keine Möglichkeit aus, mit Sun Ra und seinen 12 Musikern zusammenzusitzen, sie zu fotografieren und sich Notizen zu machen, die quasi fotorealistisch oft winzige Begebenheiten zum Gegenstand haben. "I asked him: when did you first start thinking about outer space. S R: when I went there. (then he told me the story".
Sun Ra war nicht nur Komponist, Pianist und afroamerikanischer Bandleader. Seine Spiritualität, die nicht an eine der Weltreligionen gebunden war, unterscheidet ihn von anderen Jazzmusikern. Diese Art von Spiritualität ist es wohl auch, die ihn mit Robert Lax verbindet, beiden gemeinsam ist auch der folgerichtige Rückzug aus dieser Welt. Lax lebte fast vierzig Jahre als Eremit auf den Inseln Lesbos, Kalymnos und Patmos. Sun Ra sah sich seit Mitte der 50er Jahre ebenso nicht mehr als Teil dieser Welt und zog sich zurück in einen omniversalen Mythos: "this planet is not my home".
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[Audio]-Infos Datum: 23.05.2014
Länge: 00:50:10
Größe: 45.94 MB
Michaela Melián: IN A MIST - 16.05.2014
Hörstück zum Theatertext Fritz Bauer / Von W. Selichowa und Natalia Saz, Moskau 1929 / Mit Stefan Hunstein, Edmund Telgenkämper, Wiebke Puls, Thomas Schmauser, Annette Paulmann, Hans Kremer, Wolfgang Pregler, Çigdem Teke, Peter Brombacher, Angelika Krautzberger, Oliver Mallison, Juno Meinecke, Marina Lindemann, Caroline Ebner, Stefan Hunstein, Stefan Merki, Felix Raeithel / Komposition und Realisation: Michaela Melián / BR/Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit den Münchner Kammerspielen und dem Badischen Kunstverein Karlsruhe 2014 / Länge: 107.39 // Ausgangspunkt für das Audioprojekt IN A MIST ist das Theaterstück Fritz Bauer, das 1928/1929 in Moskau von einer Gruppe von revolutionären Künstlern (Natalia Saz, W.A. Selichowa, Georgi Golts und Dr. Bernhard Reich) geschrieben und inszeniert wurde. Dem Stück war als Bühnenanweisung vorangestellt: „Die Handlung spielt in Bayern zu unserer Zeit.“ Nach der Uraufführung 1929 hatte das Moskauer Theater für Kinder das Theaterstück drei Jahre lang auf seinem Spielplan, in dieser Zeit wurde es 311-mal innerhalb der Sowjetunion aufgeführt, seither nicht mehr.
Fritz Bauer ist laut Natalia Saz das erste Stück des Moskauer Theaters für Kinder, das auf die internationale Erziehung von Kindern im „mittleren und fortgeschrittenen Pionieralter“ ausgerichtet war. Aus der sowjetischen Perspektive soll der Klassenkampf in Deutschland gezeigt werden, die schweren Bedingungen, unter denen die Arbeiterfamilien leben: Der kommunistische Arbeiter Karl Bauer ist wegen der Planung eines Streiks gezwungen, in die Illegalität zu gehen, da ihn die Polizei sucht. Seine Familie bleibt ohne Existenzgrundlage zurück. Mit allen Mitteln versucht die Gendarmerie von seinem Sohn Fritz Bauer das Versteck seines Vaters zu erfahren. Viele im Stück angesprochenen Themen sind auch heute virulent, etwa prekäre Beschäftigungsverhältnisse oder ungerechte Bildungschancen. IN A MIST entsteht vor diesem Hintergrund als eine Musik- und Sprachcollage unter Verwendung von aktuellen Tonquellen verschiedenster Provenienz, Musik, Geräusch, Klang und Sprache, die formal anknüpfen soll an die akustischen utopischen Modelle (Musik für die Zukunft), wie sie in den 1920erJahren in Russland entwickelt wurden. Gleichzeitig beinhaltet der Titel IN A MIST auch eine westliche Referenz – an eine Swingkomposition von Bix Beiderbecke, die Ende der 1920er Jahre entstand.
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[Audio]-Infos Datum: 16.05.2014
Länge: 01:47:45
Größe: 98.66 MB
ARD Radio Tatort: Robert Hültner: Wallfahrt - 07.05.2014
Mit Florian Karlheim, Brigitte Hobmeier, Michael A. Grimm, Robert Giggenbach, Richard Oehmann, Wowo Habdank, Winfried FreyStephan Zinner, Ercan Karacayli, Hanns Meilhamer, Robert Joseph Bartl, Sepp Schauer, Klaus Stiglmeier, Markus Boniberger, Matthias Kupfer, Harry Täschner, Sebastian Edtbauer / Komposition: zeitblom / Regie: Ulrich Lampen / BR 2014 / Länge: 53'18 // Wohlwollend wird in Bruck am Inn die Absicht eines bisher eher belächelten Traditionsvereins diskutiert, die in Vergessenheit geratene Wallfahrt zu einem in einem idyllischen Waldtal gelegenen Kirchlein wieder aufleben zu lassen. Geschichten von verblüffenden Heilungen machen bereits die Runde. Da erhalten Rudi und Senta vom skeptischen Luk den Hinweis, dass in dieser Kapelle ein höchst suspekter Märtyrer verehrt würde. Bald wird bekannt, dass auch der Bauunternehmer Blocher der Initiative des frommen Vereins nahe steht und mit der Erhebung zum Wallfahrtsort nicht unerhebliche Baumaßnahmen verbunden wären. Aufgeklärte Bürger mokieren sich über die Angelegenheit, doch ein alter Mann, Besitzer eines kleinen Trödelgeschäfts, bekommt regelrecht den Volkszorn zu spüren, als er – vehement und außer sich – protestiert. Er sucht Hilfe bei Rudi und Senta. Doch niemand scheint die Wahrheit über die Legende und die lang zurückliegende Vergangenheit wissen zu wollen. Jetzt geraten auch der alte Trödler und Luk in höchste Gefahr.
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[Audio]-Infos Datum: 07.05.2014
Länge: 00:53:24
Größe: 48.90 MB
Andreas Ammer/Console: Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus. Das Hörspiel - 25.04.2014
Mit Oswald Wiener, Moritz Eickworth, Lars Freikorn / Musik und Realisation: Andreas Ammer/Console / Zusätzliche Kompositionen: Nu / BR 2014 / Länge: 65'23 // Vor gut 100 Jahren beendete der freiwillig in den Krieg gezogene Industriellenerbe Ludwig Wittgenstein mit einem Handstreich ein paar Jahrtausende Philosophiegeschichte. Der letzte Satz seines Buches Tractatus logico-philosophicus lautet: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen." Wittgenstein hat sich daran gehalten. Er hat Zeit seines Lebens kein weiteres Buch, sondern das öffentliche Schweigen vorgezogen. Er ist erst Volksschullehrer geworden und hat auch als Professor in Cambridge weiter öffentlich geschwiegen. Von Stille hingegen hat Wittgenstein, der passionierte Klarinettist, nichts gesagt. So bleibt immer noch die Musik, das Medium des Unsagbaren, die in Ammer & Consoles Hörspiel in ihre Rechte tritt, wo angesichts der Wahrheit alle Worte (außer die von Wittgenstein natürlich) schweigen müssen. Andreas Ammer & Console haben in ihrer Hörspielvertonung von Wittgensteins Hauptwerk zur Philosophie Musik gemacht, die sich aus Stimmen erzeugen lässt, ohne Sprache zu sein. Denn: „Alle Philosophie ist ‚Sprachkritik’.“ Die Frage von Ammer & Console, den Klangphilosophen, lautet: Wie klingt es, wenn man schweigen muss? – Oder wie Wittgenstein es ausdrückt: „Wenn sich eine Frage überhaupt stellen läßt, so kann sie auch beantwortet werden.“ – Aber wie? Lässt sie sich tanzen oder sind die Gewissheiten Wittgensteins, die von dem Wiener Aktionisten und Wittgenstein-Nachfolger Oswald Wiener (Die Verbesserung von Mitteleuropa) vorgetragen werden, dann doch mächtiger? – Wittgenstein selbst hat die Musik in seinem Werk jedenfalls der Sprache an die Seite gestellt: „Die Grammophonplatte, der musikalische Gedanke, die Notenschrift, die Schallwellen, stehen alle in jener abbildenden internen Beziehung zueinander, die zwischen Sprache und Welt besteht.“ Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus. Das Hörspiel ist sozusagen die bislang fehlende Grammophonplatte, die zwischen der Sprache Wittgensteins und der Welt „jene abbildende interne Beziehung“ herstellt. Oder wie der Philosoph es ausdrücken würde: „Die Lösung eines Problems merkt man am Verschwinden dieses Problems“.
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[Audio]-Infos Datum: 25.04.2014
Länge: 01:05:29
Größe: 59.96 MB
Kathrin Röggla: Lärmkrieg - 13.04.2014
Mit Eva Brunner, Kirsten Hartung, Martin Molitor, Henning Bochert, Ulrich Peltzer, Hanns Zischler, Dorothee Metz, Jürgen Wink, Matthias Breitenbach, Nele Rosetz, Jan Uplegger / Komposition: Bo Wiget / Regie: Leopold von Verschuer / BR 2014 / Länge: 53'05 // Großbaustellen wie der Ausbau des Frankfurter Flughafens: Es gibt sehr unterschiedliche Sichtweisen darauf, und die verschiedenen Versionen werden jeweils mit äußerster Vehemenz vorgetragen. Ein Verkehrsinfrastrukturwahnsinn, der den Geist der Finanzkrise in sich trägt, sagen die einen. Ein Wachstumsmotor und somit Wohltat für die Allgemeinheit, sagen die anderen. Kathrin Röggla untersucht in ihrem neuen Hörspiel eine Gesellschaft der Betroffenen und findet sich unversehens in einem Krieg mit verhärteten Fronten wieder, einem Lärmkrieg, deren Linien jedoch asymmetrisch verlaufen. Für sie ist der Protest gegen den Frankfurter Flughafen exemplarisch für das, was in ganz Deutschland geschieht: Schließlich hat der Wutbürger überall die Bühne betreten. „Wir sind hier, wir sind laut, weil Fraport uns die Ruhe klaut!“, skandiert er unter anderem. Röggla hat mit Neubetroffenen gesprochen – die sich sorgfältig von den Altbetroffenen unterscheiden –, die nur noch in der Zivilgesellschaft ihre Handlungsmöglichkeit sehen und demokratiemüde und ernüchtert bis entsetzt über das Vorgehen „ihrer“ Partei sich nicht mehr vertreten fühlen. Doch wer sind die Protagonisten überhaupt, die auf die Barrikaden gehen? Verhinderungspersönlichkeiten? Opfer?
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[Audio]-Infos Datum: 13.04.2014
Länge: 00:53:11
Größe: 48.70 MB
Eran Schaerf: FM-Scenario - Benutzerinnen-Montagen aus dem Online-Studio - 11.04.2014
Mit Pauline Boudry, Peter Veit, Samuel Streiff, Franziska Ball / Montage: Transmedia-Figaro, cut 1, Jean, im bild, bastian_996, still searching, Curation compilation, drawn person / Realisation: Eran Schaerf / BR 2014 / Länge: 37'47 // FM-Scenario ist ein intermediales Projekt, das sich über Website, Sendungen, Ausstellungen und Publikationen realisiert. Eine Kooperation von: BR Hörspiel und Medienkunst; A Production e. V., Berlin; HartwareMedienKunstVerein, Dortmund; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Les Complices*, Zürich; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; ZKM, Karlsruhe. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Seit Januar 2013 ist "FM-Scenario.net" online. Das öffentlich zugängliche Online-Studio bietet Benutzerinnen an, Fragmente aus Eran Schaerfs Hörspielarbeit zu neuen Erzählungen zusammenzustellen. Kennzeichnend für diese Erzählungen ist ihre Kombinatorik, die sich die Kombinatorik vorhandener Medienlandschaften aneignet, um Begriffe wie 'aktuell', 'live', oder 'Ereignis' in Frage zu stellen. Um die Kombinatorik des Radios und das mit ihr einhergehende Montageprinzip der Wirklichkeit zu verstehen, genügt es, zwei aufeinander folgende Nachrichtensendungen zu hören. Bei der zweiten Sendung kommt bald das Gefühl auf, einen Teil davon in der Sendung davor bereits gehört zu haben. Die wiederholte Meldung aktualisiert die erste, stellt zugleich das besprochene Ereignis in den Kontext anderer Meldungen und - je nach Tageszeit - anderer Sendungen. Folgte am Vormittag auf die Nachricht eine Verkehrsinfo, so ist es abends eher ein Konzert. Der Reihenfolge von Sendungen liegt ein abstrakter Montagebegriff zugrunde, da sie in Unkenntnis ihres konkreten Inhalts festgelegt werden - sie sind Programm. Da der Veröffentlichungskontext einer Meldung Teil der Meldung ist, nehmen Programmleiter an der Autorschaft jedes gesendeten Inhalts teil. Diesen Montagebegriff, der mit Programmgestaltung zusammenfällt und jede Autorin eine Co-Autorin werden lässt, führt das Projekt "FM-Scenario" wieder auf. Wenn Hörerinnen auf "FM-Scenario.net" Fragmente aus unterschiedlichen (fiktiven) Sendungen in eine Reihenfolge setzen, sind sie Programmgestalterinnen. Eran Schaerf geht es dabei um das narrative Potential, das in der Kombination von Sendeformaten und in der Co-Autorschaft voneinander unbekannten Autorinnen und Hörerinnen liegt. Die dabei entstehenden Montagen können als Radioerzählungen bezeichnet werden. Nicht weil sie von dem fiktiven Radiosender "Die Stimme des Hörers" erzählen oder von einem weniger fiktiven Sender wie dem Bayerischen Rundfunk gesendet werden, sondern weil der Montagebegriff des Radios diesen Erzählungen immanent ist. Nach "FM-Scenario" heißt Radiohören nicht diese oder jene Sendung hören, sondern über Sendungen hinaus und in andere hinein hören. Die von der Nutzerin bastian_996 im Online-Studio von FM-Scenario auf www.fm-scenario.net erstellte Audio-Montage diente Eran Schaerf als Skript für die Ausstellung FM-Scenario: Armchair – Attention – Life Signal bei Les Complices* in Zürich (10.4.-10.5.2014). Weitere englisch- und deutschsprachigen Benutzerinnen-Montagen dieser Sendung wurden im Online-Studio zusammengestellt von Transmedia-Figaro, cut 1, Jean, im bild, still searching, Curation compilation und drawn person.
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[Audio]-Infos Datum: 11.04.2014
Länge: 00:37:53
Größe: 34.69 MB
Karl Bruckmaier (Hg.): Auf dem Dach der Welt: Frei nach Alexander Kluge - 04.04.2014
Mitwirkende und Realisation: Sven-Åke Johansson, Alexander Kluge, Michaela Melián, Greie Gut Fraktion, Peter Brötzmann & Otomo Yoshihide, David Grubbs, Maja S. K. Ratkje & POING, Zwanie Jonson & Maurice Summen, Sophie Rois, alva noto, Elliott Sharp, Andrea Neumann und Helge Schneider / BR/intermedium rec. 2012 / Länge: 62'02 // So wie sich oft in Kluges Texten mehrere Welten begegnen können, so reiben sich auch in dieser als Tribut konzipierten Sendung unterschiedlichste Musiken und Musiker aneinander - die jedoch eines gemeinsam haben: ein originäres Interesse an der Arbeit Alexander Kluges, dessen fünf Jahrzehnte währende Präsenz in Literatur, Fernsehen und Film ihre Spuren hinterlassen hat. David Grubbs etwa hat an der Uni Seminare über Kluges Fernsehbeiträge besucht, Maurice Summen und Gudrun Gut können wie alle seit den 80er Jahren in der Bundesrepublik Herangewachsenen gar nicht anders, als von der Ästhetik der nächtlichen DTCP-Überfälle auf das Privatfernsehen geprägt zu sein, Michaela Melián hat bereits künstlerisch zu Kluge gearbeitet, Helge Schneider gibt für Kluge gern den Eulenspiegel im TV und wenn Sophie Rois sagt, mit dem Mann verbinde sie eine Liebesgeschichte, dann wird das in ihrem Beitrag zu "Auf dem Dach der Welt" wohl auch zu hören sein.
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[Audio]-Infos Datum: 04.04.2014
Länge: 01:02:09
Größe: 56.90 MB
Björn Bicker: Urban Prayers - 02.03.2014
Mit Wiebke Puls, Steven Scharf und Edmund Telgenkämper / Komposition: Pollyester / Realisation: Björn Bicker / BR 2014 / Länge: 53'29 // Es spricht der Chor der gläubigen Bürger. Doch kaum fängt einer an zu reden, da fällt ihm der andere schon ins Wort. Der Chor findet keine gemeinsame Sprache und doch ist es ein Chor, der ein Gegenüber kennt: die Ungläubigen. Globalisierung, Migration und der gleichzeitige Verlust religiöser Bindungen haben aus unseren Städten Orte der religiösen und weltanschaulichen Vielheit gemacht. Muslime, Buddhisten, Hindus und Juden sowie christliche Glaubensgemeinschaften aus der ganzen Welt – Pfingstler, Evangelikale, Katholiken, Protestanten und Orthodoxe – machen unsere Städte zu religiösen Megacities. Welche Sprache versteht ihr Gott? Welche Kirchen, Gebetsräume, Tempel besuchen sie? Glauben die Menschen, dass ihr Glaube Privatsache ist? Glauben die Menschen, dass ihr Glaube politisch ist? Glauben die Menschen an die Freiheit der Anderen? Glauben die Menschen an eine bessere Welt? Wie beeinflussen sie das soziale und politische Leben der Stadt? Welche Erwartungen haben die Gläubigen an Demokratie und Rechtsstaat? Welche Erwartungen hat der Staat an sie? Aus einer langen Recherche im religiösen Leben Münchens ist ein Text entstanden, der für die Vielstimmigkeit des urbanen, religiösen Lebens einen ebenso poetischen wie politischen Resonanzraum geschaffen hat.
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[Audio]-Infos Datum: 02.03.2014
Länge: 00:53:36
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Thomas von Steinaecker: Meine Tonbänder sind mein Widerstand - 23.02.2014
Aufnahme, Rückspultaste, Wiedergabe. Klaus Hofer ist einer, der sein Bandgerät immer dabei hat, der die Gegenwart mitschneidet und in die Vergangenheit zurückspult um herauszufinden, ob ihm etwas entgangen ist, ob er vielleicht etwas überhört hat - und wie alles in Wirklichkeit war: ein besessener Einzelgänger, für den es keine Grenze gibt zwischen Leben und Hörspiel. //Mit Oliver Stritzel, Philipp Grimm, Christiane Rossbach, Wolfgang Pregler, Oliver Mallison, Hans Kremer, Peter Veit / Komposition: Samuel Schaab / Regie: Bernadette Sonnenbichler / BR 2007 / Länge: 58'18 Die Beziehung zu seiner Freundin Petra, die ihn für ein Genie hält und trotzdem verlässt, dokumentiert er auf seinen Tonbändern ebenso wie die Verschwörungstheorien des Unfallchirurgen Pontus, der Hauptfigur einer Krimiserie, die als einzige von Hofers Hörspielarbeiten zu seinen Lebzeiten im Radio läuft. Enttäuscht von der Kulturindustrie, die ihn nicht wahrnimmt, kommt er zu der Überzeugung: Wer die Realität ablehnt, muss sie als Material betrachten. Das letzte Projekt des Klaus Hofer, sein unvollendetes Hauptwerk, ist der Versuch, auf den unzähligen Bändern, die sich in seiner Wohnung stapeln, die Muster zu finden, nach denen sein Leben ablief – der akustische Zusammenschnitt einer gescheiterten Existenz. Das fiktive Feature feiert die Entdeckung des unbekannten Hörspiel-Pioniers Klaus Hofer, mit Ausschnitten aus seinen Hörstücken, dem Tontagebuch und seinem "Klanglexikon der Gefühle", Werke, die Hofer zu einer der großen Entdeckungen in der Geschichte des deutschen Hörspiels machen.
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[Audio]-Infos Datum: 23.02.2014
Länge: 00:58:34
Größe: 40.26 MB
Ludwig Thoma: Waldfrieden - 21.02.2014
Mit Michl Lang, Franz Fröhlich, Hans Stadtmüller, Paula Braend / Regie: Olf Fischer / BR 1955 / Länge: 26'06 // Zwei alte Freunde treffen sich in einer Jagdhütte. Xaver hat eine "Feine" geheiratet, die Freund-Freundschaft von Korbi und Xaver hat daran gelitten. Für Korbi ist Xaver ein "Lappdierl". Korbi geht und Xaver zu seinem "feinen Mausi". Die alte Männerfreundschaft ist zerbrochen.
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[Audio]-Infos Datum: 21.02.2014
Länge: 00:26:12
Größe: 24.00 MB
Arno Schmidt: Nobodaddy's Kinder - Brand's Haide - 01.02.2014
Mit Ulrich Wildgruber, Juliane Köhler, Jacqueline Macaulay / Bearbeitung und Regie: Klaus Buhlert / BR 1998 / Länge 71'20 // In dem 1951 entstandenen Prosatext Brand's Haide kehrt der Soldat Schmidt aus der Kriegsgefangenschaft zurück. In Blakenhof, in der Lüneburger Heide, versucht er, sein Leben neu einzurichten. Der Heimkehrer besitzt nur die Kleidung, die er am Leibe trägt, und einige Bücher. Liebevoll gedenkt er der Gaben der Engländer: einer Rasierklinge und Seife. Schmidt konzentriert sich auf ein großes Projekt, eine Biografie des romantischen Schriftstellers Fouqué, dessen Werk er schändlich vernachlässigt sieht. Brand's Haide ist der Name eines düsteren Waldreviers im Hohen Fläming in Brandenburg, das der Knabe Fouqué oft durchqueren musste. Schmidt überträgt den Namen auf die Wälder um Blakenhof. Schmidt wird in eine Baracke eingewiesen, in der die Mädchen Lore und Grete hausen. Er verliebt sich in Lore, die seine Liebe erwidert, ihn jedoch verlässt, um einen ungeliebten, aber wohlhabenden Mann in Mexiko zu heiraten. Der Protagonist bleibt in ebenso selbst verschuldeter wie gewählter Einsamkeit zurück: "Als junger Mensch: 16 war ich, bin ich aus Eurem Verein ausgetreten."
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[Audio]-Infos Datum: 01.02.2014
Länge: 01:11:23
Größe: 65.36 MB
Arno Schmidt: Nobodaddy's Kinder - Aus dem Leben eines Fauns - 25.01.2014
Mit Ulrich Wildgruber / Bearbeitung und Regie: Klaus Buhlert / BR 1998 / Länge: 86'40 // Aus dem Leben eines Fauns, 1952/53 entstanden, schildert das Leben des kleinen Beamten Düring in der Lüneburger Heide während der NS-Zeit. Seine Haltung beschreibt er so: "Nur schade, dass ich, ein Sehender, das Blinde-Kuh-Spiel werde mitmachen müssen." Düring führt ein Doppelleben: Ehe, Beruf, Familie und Politik werden nur pro forma wahrgenommen. Dürings eigentliches Leben spielt sich zum einen in der Phantasie und in der Lektüre ab, zum anderen in einer Hütte im Schilfwald, die ein Deserteur aus der Napoleonischen Armee 1813 errichtet hat. Der Wind, der Mond, die Heidelandschaft, die Romantiker bilden eine Gegenwelt, die vom Nationalsozialismus nicht erfasst werden kann. Dürings Versuch, die Existenz des desertierten Fauns nachzuleben, scheitert.
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[Audio]-Infos Datum: 25.01.2014
Länge: 01:26:45
Größe: 79.43 MB
Arno Schmidt: Nobodaddy's Kinder - Schwarze Spiegel - 18.01.2014
Mit Corinna Harfouch, Ulrich Wildgruber / Bearbeitung: Klaus Buhlert/Herbert Kapfer / Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 1997 / Länge: 86'03 // Schmidt erschienen die frühen fünfziger Jahre wie eine Zwischenkriegszeit, ein kurzes Atemholen vor dem Dritten Weltkrieg. "Atombomben und Bakterien hatten ganze Arbeit geleistet." Der utopische Prosatext Schwarze Spiegel wurde erstmals 1951 publiziert. Arno Schmidt legte den als Niederschrift eines namenlosen Ich-Erzählers konzipierten Text in die nahe Zukunft, in den Zeitraum vom 1. Mai 1960 bis Ende August 1961. Fünf Jahre nach einem atomaren Krieg bewegt sich der Erzähler, der sich für den einzigen Überlebenden hält, mit dem Fahrrad über zerbröckelte Straßen in der Lüneburger Heide. Das Experiment Mensch, analysiert er, ist gescheitert. Mit der Brechstange in der Hand und mit zwei umgehängten Waffen fühlt er sich als Herr der Welt. Doch er lebt mit der ständigen Angst, anderen Menschen zu begegnen.
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[Audio]-Infos Datum: 18.01.2014
Länge: 01:26:08
Größe: 78.87 MB
Herta Müller: Zeit ist ein spitzer Kreis - 12.01.2014
Mit Herta Müller, Michael Lentz / Realisation: Michael Lentz / BR 2014 Länge: 24'33 // 39 neue, unveröffentlichte Text-Bild-Collagen von Herta Müller bilden das Ausgangsmaterial des Hörstücks. "Ich muss auch da in Kürzestform immer etwas erzählen", so die Autorin über ihre Collagen: "Der Rhythmus der Sätze muss da sein. Man muss es laut lesen können, ohne mit der Zunge zu stolpern. Und ich muss das Bild der Sätze im Kopf gesehen haben, um sie auf ihre Plausibilität zu prüfen. Das ist mit den Collagen genauso wie in der Prosa." Die bedrückende Atmosphäre, die Müllers Romane bestimmen, verdichtet sich in den Collagen auf surreale Weise. Das Hörstück zeichnet den Weg einer Bedrohung nach, der sich ein Ich ausgesetzt sieht. Jemand muss es verleumdet haben, das weiß schon der Wind, über den wiederholt gesagt wird, er sei so frisch wie Milch, so alt wie Lehm. Die Kräfte arbeiten im Verborgenen. Kaum aber wird es Tag, wird der, der aufrecht "Ich" sagt, abgeholt. Eine Fahrt, wohin? Ein Verhör. Und vermeintliche Freiheit. Die Bedrohung ist nun überall. Die Akteure der Hörcollage sind zwei Stimmen und die Stille. Die Stimmen erzählen, und die Stille schweigt nicht: Auch das Nichtgesagte kann gehört werden. Es haust in den Stimmen und färbt die Wörter.
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[Audio]-Infos Datum: 12.01.2014
Länge: 00:24:39
Größe: 22.58 MB
Herta Müller/Herbert Kapfer: Die Wörter aus den Schubladen - 12.01.2014
Herta Müller im Gespräch mit Herbert Kapfer / BR 2014 / Länge: 19'18
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[Audio]-Infos Datum: 12.01.2014
Länge: 00:19:24
Größe: 17.77 MB
Klaus Reichert/Katarina Agathos: Ein Ergänzungsparallelogramm, das nicht fortgeführt wird - 31.12.2013
Klaus Reichert (Joyce-Herausgeber) im Gespräch mit Katarina Agathos / BR 2012 / Länge: 46'10
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[Audio]-Infos Datum: 31.12.2013
Länge: 00:47:00
Größe: 43.03 MB
Ulrich Lampen/Annegret Arnold: Inszenierung als Spiel mit Strukturen, nicht mit Charakteren - 29.12.2013
Ulrich Lampen (Dubliner-Regisseur) im Gespräch mit Annegret Arnold / BR 2012 / Länge: 13'35
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[Audio]-Infos Datum: 29.12.2013
Länge: 00:13:56
Größe: 12.77 MB
Hartmut Geerken: hexenring - 20.12.2013
Mit Hartmut Geerken, Famoudou Don Moye / Realisation: Hartmut Geerken / BR 1994 / Länge 70'15 // technik isoliert das gesellige wesen mensch, obwohl sie kommunikation verspricht, sogar globale. zum beispiel so: einer sitzt in seinem zimmer & schaltet das radio an. er hört eine stimme. er kann einen dialog versuchen, aber die stimme aus dem lautsprecher kümmert das nicht. er kann gegen das radio anschreien, aber die stimme aus dem lautsprecher bleibt sachlich oder freundlich oder leise oder unverbindlich oder angenehm. oder: einer in seiner stube nimmt den telefonhörer ab & wählt eine nummer, auf der anderen seite des planeten meldet sich eine stimme. ein dialog entsteht. die beiden kommunikationsmedien radio & telefon werden in ‚hexenring‘ vernetzt. das radio steht mit bestimmten hörern (autoren, musiker, künstler, freunde) per telefon in kontakt, d.h. hörer können in das geschehen dieses hörspiels eingreifen, hörer im sendebereich können sogar auf das gehörte reagieren. bestimmte hörer haben demokratischen anteil daran, was überhaupt während der sendezeit dieses hörspiels gehört & gespielt wird. die kommunikation über die hilfsmittel radio & telefon wird nicht leicht & ungebunden sein wie etwa mit einem leiblichen partner, sondern eher roboterartig, aus der vereinzelung heraus. während der gesamten dauer des hörspiels spielen/sprechen famadou don moye (art ensemble of chicago) & hartmut geerken unabhängig von den telefonanrufen im hörspielstudio. moye & geerken haben die möglichkeit, auf die ankommenden telefonanrufe zu reagieren. eine regiemäßige ordnung der hörerbeiträge ist nicht beabsichtigt. die hörerbeiträge organisieren sich selbst in dissipativen strukturen. ein offenes ungleichgewichtiges system drängt vorwärts. “ein hexenring ist in der mykologie die kreisförmige anordnung höherer pilze. treten keine hindernisse auf, wachsen die fruchtkörper in kreisen, die inneren teile des systems sterben ab, die äußeren wachsen kreisförmig weiter.”
"hexenring" wurde 1994 mit dem Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst ausgezeichnet.
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[Audio]-Infos Datum: 20.12.2013
Länge: 01:10:10
Größe: 64.24 MB
Dietmar Dath/Mareike Maage: Antilopenverlobung - 13.12.2013
Mit Cathlen Gawlich, Eva Verena Müller, Marc Hosemann, Andreas Grothgar, Frank Genser, Edda Fischer, Sigrid Burkholder, Jörg Hartmann und Stephanie Eidt / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2013 / Länge: 65'06 // "Das Tier schaut uns an und wir stehen nackt vor ihm. Und vielleicht fängt das Denken an genau dieser Stelle an" konstatierte Jacques Derrida nicht nur für das Verhältnis zu seiner Katze, sondern für eine mögliche Beziehung zwischen Tier und Mensch, bei der der Blick des Tieres zum produktiven Spiegel für menschliche Selbsterkenntnis wird. Ein Vorgang, der Mut und Fähigkeit zum erwidernden Blick voraussetzt, aber nicht selbstverständlich ist, könnte der Mensch ja vor dem zurückschrecken, was er da im Spiegel erblickt. Jedenfalls kommen die beiden lesbischen Antilopen Mava und Nora zu diesem Schluss, als sie Torben Pfeiffer einen Abschiedsgruß mit nach Hause geben. Er ist zusammen mit seiner Kollegin Andrea Sturm von einer Stiftung beauftragt worden, das Forschungsprojekt der Panlinguistin Jutta Villinger zu begutachten, das darin besteht, die menschliche Sprache zur Grundlage der tierischen Kommunikation zu machen. Mit Hilfe eines neu entwickelten Computerprogramms haben die Tiere im von Jutta Villinger betreuten und von der Stiftung subventionierten Forschungspark zwar Worte gelernt, sie sprechen aber doch ihre jeweils eigene Sprache. Missverständnisse sind also unvermeidlich, vor allem die zwischen Mensch und Tier, weil es eben nicht reicht, dieselbe Sprache zu sprechen. Entgegen der Meinung von Jutta Villinger „alles lebt ein bisschen, und alles spricht ein bisschen, der Rest ist nur eine Frage der angemessenen Verstärker“, scheint Torben Pfeiffer, ein Kritiker des Projektes, längst zu wissen, dass man ohnehin nicht versteht, was man sich gegenseitig sagt, und dass erst einmal das Zuhören Forschungsaufgabe genug wäre. So hat sich auch die langjährige Mitarbeiterin Silke aus dem Projekt verabschiedet, weil sie es verurteilt, die Sprache als Machtinstrument und Mittel der Gefangennahme der Tiere zu gebrauchen.

Die Antilopenverlobung zeigt auf sprachspielerische, unterhaltsame und politische Art ein Szenario, in dem das tierische Miteinander dem menschlichen ein Stück weit voraus ist. Am Ende, so scheint es, haben nämlich die beiden Antilopen Mava und Nora im liebenden Blick auf den Anderen und ganz unabhängig von irgendeinem sprachgestützten Ritus ihre Verlobung längst vollzogen.
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[Audio]-Infos Datum: 13.12.2013
Länge: 01:05:12
Größe: 59.70 MB
Michael Lentz: Hiddensea - 22.11.2013
Mit Michael Lentz, Sophia Siebert, Valeri Scherstjanoi / Komposition: Gunnar Geisse / Realisation: Michael Lentz / BR 2013 / Länge: 72'37 // Eine Hymne auf/an Hiddensee. Eine Wanderung durch und mit Stimmen. Eine Neuerfindung bis zur Wiedererkennbarkeit. Eine erfundene Dokumentation. Eine Sozialstudie. Ein akustisches Märchen. Ein Gesang auf die Schönheit. Merkwürdige Fische wollen nicht verzehrt werden. Bäume stehen hier anders. Das Meer. Hier ist es. Der weltberühmte Hiddenseer Hase („Hahase“) gibt die Haken/Sprünge vor. Hiddensea ist der unwiderrufliche Beweis, dass Ahlbeck nicht auf Hiddensee liegt. Ahlbeck kommt trotzdem vor in diesem Hörspiel. Als Deutschland. Used Om. In Ahlbeck gibt es Sonnenbrillen mit sehr dunklen Gläsern. Der sehr vielen leibigen Leute wegen, die sich am Strand robben und keinen Fuß ins Wasser setzen und einfach immer weiter essen. In Ahlbeck hören die Leute nicht mehr auf zu reden. Hiddensea trägt der Rede Rechnung. Auf Hiddensee redet kein Mensch. Hiddensee hat kein Peenemünde. Hiddensee ist die Zukunft.

Der frische Wind und einige Gespräche wurden auf Hiddensee aufgenommen. Siebert weiß da bestens Bescheid. Peenemünde spricht Peenemünde. Lenz war in Ahlbeck. Lentz und Scherstjanoi können viele lautpoetische Lieder davon singen, Hiddenseer Luftoden. Geisse spürt den Fischen, den Stimmen und der Hiddenseer Atmosphäre nach. Zuhause, im Studio von Lentz, wird sich dann erinnert.
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[Audio]-Infos Datum: 22.11.2013
Länge: 01:12:43
Größe: 66.59 MB
ARD Radio Tatort: Robert Hültner: Wasser bis zum Hals - 13.11.2013
Mit Florian Karlheim, Brigitte Hobmeier, Michael A. Grimm, Robert Giggenbach, Richard Oehmann, Jügen Tonkel, Alexander Duda, Winfried Frey, Wowo Habdank, Susanne Schroeder, Gisela Schneeberger, Stephan Zinner, Gabriel Ascanio-Hecker, Sigi Zimmerschied, Martin Feifel, Christian Buse, Wolfram Kunkel, Rainer Haustein, Friedrich Schloffer, Heinz Peter, Matthias Ransberg, Mira Dietl / Komposition: zeitblom / Regie: Ulrich Lampen / BR 2013 / Länge: 53'59 // Ausnahmezustand in Bruck am Inn: Wie in jedem Frühjahr schwillt der Fluss an, droht die Stadt zu überfluten. Verstimmung und Ratlosigkeit herrschen auch in der örtlichen Polizeiinspektion. Denn es bahnt sich Ärger an, da Kollege Richard Veitl vor einigen Tagen bei einer harmlosen Verkehrskontrolle urplötzlich ausrastete und vom Opfer deshalb angezeigt wurde. Auch an Nannis Kiosk brodelt die Gerüchteküche. Doch mehr noch als die Spekulation um Richards Probleme beschäftigt die Brucker die Frage, ob der Inn-Damm dem vorausgesagten Hochwasser standhält. Gemeindearbeiter Harti wehrt zwar vehement alle Befürchtungen ab, doch dann zucken Blitze vom Himmel, ohrenbetäubendes Donnergrollen folgt. Eine Flutwelle ungeahnten Ausmaßes bahnt sich ihren Weg durch die idyllische Kleinstadt. Die Wassermassen hinterlassen nicht nur erhebliche Schäden, überschwemmte Keller, Schlamm und Geröll, sie spülen auch entsetzliche Überraschungen ans Tageslicht. Neben Nazirelikten, wie Mutterkreuzen, Stahlhelmen und Uniformresten: eine Leiche. Die herbeigerufene Kripo gibt sich zu deren Identität zunächst auffallend bedeckt. Dann aber lässt es sich nicht mehr verheimlichen: Das Opfer war ein V-Mann, der in Sachen Drogenhandel und Geldwäsche in der „Fischermühle“, einer zwielichtigen Spelunke vor den Toren der Stadt, ermittelte. Obwohl Senta und Rudi Hinweise finden, dass der Mord in direkter Umgebung der Kneipe geschehen sein muss, lässt sich dem Besitzer der Spelunke nichts nachweisen. Nur Richard scheint mehr zu wissen. Und hat Rudi nicht bemerkt, wie in sich gekehrt Senta in letzter Zeit wirkt? Wie steht sie eigentlich mittlerweile zu Richard?
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[Audio]-Infos Datum: 13.11.2013
Länge: 00:54:05
Größe: 49.53 MB
Inga Helfrich: Ich Wir Ihr Sie - 15.09.2013
Mit Laura Maire, Ulla Geiger, Bibiana Beglau, Stefan Merki, Benedict Lückenhaus, Florian Decker / Realisation: Inga Helfrich / BR 2013 / Länge: 51'36 // Jeder hatte mal einen, jeder kann (schlecht) über sie mitreden, keine Berufsgruppe scheint besser be- und verkannt: Lehrer stehen von vornherein unter Generalverdacht. Als Beamtenstatusnutznießer mit zu viel Ferienzeit und Sicherheit. Als fantasielose Lehrplandurchpeitscher. Als staatlich genormte Routinemenschen. Dabei kann ihre Bedeutung für unsere Gesellschaft gar nicht hoch genug eingeschätzt werden: Lehrer sind buchstäblich Grundausbilder, Trainer im Basiscamp für die Zukunft, sie liefern unseren Kindern das Rüstzeug fürs Leben. „Das oberste Bildungsziel ist der mündige Mensch“, so steht es in den Schulordnungen. Das große Ideal: Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir …

Die Realität sieht leider anders aus. Nicht etwa, weil die Lehrer alle so katastrophal wären, sondern weil der „Apparat Schule“ so viel Angst, Konkurrenz und Druck erzeugt. Ausgerechnet der Ort, an dem die Generation Zukunft das Denken lernen soll, erscheint in seinen Strukturen bürokratischer und rückständiger als jeder andere Betrieb. Die vier Lehrer, die in Ich Wir Ihr Sie zu Wort kommen, geben Einblick nicht nur in das Schulsystem, sondern auch in ihr Seelenleben: Was Schule mit einem macht. Welche Ängste und Reflexe sie erzeugt.

Aus Interviews mit gut einem Dutzend Lehrern und Lehrerinnen hat Inga Helfrich vier Prototypen herausgeschält. Da ist die Junge, der es wichtig ist, von den Schülern gemocht zu werden. Dann die Mittvierzigerin, die sich als „Alleinunternehmerin“ fühlt und manchmal schier verzweifelt an der Kluft zwischen Anspruch und Pflicht-Wirklichkeit. Die 62-Jährige wiederum, die schon immer „was mit Kindern machen“ wollte, zieht den Job jetzt „professionell“ durch bis zur Rente. Und der Alt-68er, dem das Ideal vom „pädagogischen Eros“ noch nicht abhandengekommen ist, hat nach all den Jahren im Beruf noch immer ein „mulmiges Gefühl“, wenn er morgens in die Schule radelt. Sie alle erzählen von Selbstzweifeln, Deformationen, Ticks. Von Träumen – sofern sie noch welche haben – und den Zumutungen des Systems. Von der Herausforderung, Lehrer zu sein. Vom oft betriebsblinden Dahinstrampeln. Von dem Dreieck, das Lehrer, Schüler und Eltern bilden. Ein Dreieck, das im besseren Fall eine Zweckgemeinschaft, im schlimmeren Fall eine Zwangsgemeinschaft sein kann, in der immer die anderen Schuld an den Missständen haben. Und doch blitzt in den Aussagen der Lehrer immer wieder Hoffnung auf: in der Reflektion der eigenen Rolle, im Annehmen von Verantwortung, in der Suche nach Solidarität.
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[Audio]-Infos Datum: 15.09.2013
Länge: 00:51:39
Größe: 47.30 MB
Eran Schaerf: FM-Scenario - Vielleicht-Identität - Darstellerlose Aufführung - 13.09.2013
Mit Franziska Ball, Achim Bogdahn, Pauline Boudry, Marina Marosch, Silvie Sperlich, Peter Veit / Montage: Peter Steckroth / Realisation: Eran Schaerf / BR 2013 / Länge: 58'09 // FM-Scenario ist ein intermediales Projekt, das sich über Website, Sendungen, Ausstellungen und Publikationen realisiert. Eine Kooperation von: BR Hörspiel und Medienkunst; A Production e. V., Berlin; HartwareMedienKunstVerein, Dortmund; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Les Complices*, Zürich; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; ZKM, Karlsruhe. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Im Englischen wird die Bühne im Theater gewöhnlich vom Standpunkt des Zuschauers beschrieben, im Französischen vom Standpunkt des Schauspielers. Wenn beide Beschreibungskonventionen im Spiel sind, wie im fm-scenario, entsteht ein Konflikt: „Der Bühnenraum kann nicht dargestellt werden – er entsteht“, sagt Peter Steckroth am Ende eines Interviews mit Eran Schaerf, das so begann: Auf der Website fm-scenario.net bist du mit über 200 Audiofragmenten konfrontiert. Daraus hast du 27 gewählt und dieses Hörspiel zusammengestellt. Wie bist du bei der Auswahl vorgegangen? - Zuerst einmal chaotisch. Ich ließ mich treiben und verbrachte Stunden beim Hören. Dann ergab sich der Zufall, dass ich auf Module stieß, die ich bereits gehört hatte. So begann ich mich mit dem einen oder anderen Modul anzufreunden. Mich trieb der Gedanke an, dass die Kombination von Modulen nicht nur den Charakter einer möglichen Narration versprach, sondern ich mich plötzlich selbst in der unvorhersehbaren aktiven Rolle wiederfand, als Hörer und Sprecher zugleich. - Hatte diese Hörer-Sprecher-Rolle Einfluss darauf, wie du dir ein Thema vorgenommen hast? - Ein Thema wäre eine Sackgasse. Die Sprache der fm-scenario-Module funktioniert eher über Verweise, wie die Orientierung in einer Stadt über Merkmale. Du wirst nach deiner Identität gefragt, deinem Aufenthaltsort oder ob du „in der Sendung wohnen“ möchtest. - Stadt, Bühne, Sendung ... Beim Zuhören wandert man in deiner Montage durch Räume und Standpunkte. Kann man von einem Ort des Geschehens sprechen? - Ich denke da an die Bühne im Französischen und Englischen und höre die Module aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Das lässt den Wechsel von Kartografie über Verortung zu Identitätsfragen zu. Der Raumwechsel ist das Geschehen. Wenn auf die Ullsteinhaus-Reportage Larissa Reissners, die die Mechanismen der Illustrierten offenlegt, ein nicht darstellbarer Raum folgt, entsteht ein Verhältnis zwischen der Raumkonstruktion in Illustrierten und dem Raum des Hörers. Ist die Illustrierte die Bühne, oder steht der Hörer ebenfalls darauf?
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[Audio]-Infos Datum: 13.09.2013
Länge: 00:58:13
Größe: 53.30 MB
Andreas Ammer: GOTT - 30.08.2013
Mit Katharina Franck, Andreas Ammer, Carl-Ludwig Reichert / Komposition:Console / NU / Karl Ivar Refseth / Regie: Andreas Ammer / BR 2013 / Länge: 53'57 // Philosophische Forschungen haben Ende des vorvergangenen Jahrhunderts ergeben, dass Gott gestorben sein könnte. Wer aber tot ist und wer ehemals berühmt und mächtig war, dem gebührt als letztes noch ein Eintrag im Lexikon. Und so geschah es zu der Zeit auch mit Gott, dem vormals Allmächtigen. Das mächtigste, das größte jemals erschienene Lexikon des Abendlandes aber ist die Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste von Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber: ein ‚Riesen- und Ehrenwerk teutscher Gründlichkeit und teutschen Fleißes‘: Ihr Vorsatz war selbst fast göttlichen Ausmaßes: ‚Unsere Enzyklopädie soll alle Fächer des menschlichen Wissens und Könnens vollständig umfassen.‘ Über sieben Jahrzehnte lang schrieben derart über 400 Wissenschaftler an dem ‚Riesen- und Ehrenwerk‘, bevor die Unternehmung 1889 nach 168 Teilbänden mit dem Schlagwort ‚Phyxius‘ endgültig für immer unvollendet eingestellt wurde. (Andreas Ammer)
In einer der vielen Bibliotheken, die dieses zumeist staubverfangene Mammutwerk stolz und ungelesen auf vielen sich biegenden Regalbrettern im Lesesaal führen, ist Andreas Ammer Anfang des 21. Jahrhunderts dergestalt „Gott“ in Gestalt des 84-seitigen diesbezüglichen Lexikoneintrages am Ende des 75. Teilbandes der Enzyklopädie („GOSA-GRAAF“) erschienen. Der Text des Lexikoneintrages „Gott“ aus dem Ersch/Gruber bildet die Grundlage für das Hörspiel GOTT, das jenes versunkene Wissen um das verstorbene Wesen in einen unendlichen Trauermarsch formiert, zu dem Console, NU und der Vibraphonist Karl Ivar Refseth die Musik geliefert haben. Oder wie der Autor der Enzyklopädie es unmiss- aber nicht ganz leicht verständlich formuliert: "Gott ist, was er ist, für die allgemeine Menschenvernunft, die in aller Wissenschaft, auch in der theologischen, wenn sie echter Art ist, das Wort führen muß, er ist, sagen wir, das, was er ist, nur dadurch, daß er ..."
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[Audio]-Infos Datum: 30.08.2013
Länge: 00:53:33
Größe: 49.03 MB
Schuldt: Deutschland aufsagen, Deutschland nachsagen - 23.08.2013
Mit Gabor Altorjay, Louis Jean Bouchard, Dorothee Brodowsky, Daniel Brücher, Ernst Brücher, Katharina Brücher, Nikolaus Brücher, Christoph Caskel, Margarita de Delas u.a. / Realisation: Schuldt / Autorenproduktion 1970 / Länge: 37'29 // "Deutschland aufsagen, Deutschland nachsagen ist 1970 entstanden. Der Titel ist langatmig aber wahrheitsliebend: kein Wort ist von mir, alles abgeschrieben : Stellenanzeigen, Speisekarte, Schlagertexte, Wetterbericht für Nordseefischer, Preisliste vom Friseur, Ladennamen... Das Hörspiel ist primitiv. So musste es auch sein. Hätte ich nach Schönheit und ästhetischem Rang gestrebt, wäre etwas Anderes daraus geworden: perfekter, voll gedröhnt mit Raffinessen wie Echo Nachhall Mischung Musik. Irreführender Glanz hätte sich über den heiseren Stacheldraht der Stimmen gelegt. Das wollte ich nicht." (Schuldt)
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[Audio]-Infos Datum: 23.08.2013
Länge: 00:37:29
Größe: 34.33 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: III. Erste Materie - 29.06.2013
Mit Ulrich Noethen, Samuel Finzi, Axel Milberg / Regie: Michael Farin / BR 2013/ Länge: 70'22 // ´"Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." Raoul Schrott Neujahrsmorgen auf einem Berggipfel in der Atacama-Wüste: Ein deutscher Astronom erzählt von Meteoriten und dem seltsamen Klang, der sich ringsum auszubreiten scheint, wenn sie am Himmel verglühen. Ihre bröckelige Kohle stellt die erste Materie dar, die im glühenden Sonnennebel entstand, winzige Rubine und Olivine darin. Aus ihnen ballte sich einst unsere Erde zusammen; sie sind das Älteste, was wir in die Hand nehmen und betasten können, Greifbares vom Anbeginn des Universums.
Seit jeher sind Meteoriten mit Symbolik beladen: ob im Mittelalter, wo ein im Elsaß einschlagender Meteorit dem Kaiser Maximilian als Zeichen des Krieges galt, ob in den 1960er Jahren, als ein in Mexiko niedergehender Feuerball als Warnung intergalaktischer Völker vor der Mondlandung gedeutet wurde. Es ist die Suche nach diesen Meteoriten, von der dieser deutsche Astronom erzählt, vom Anfang der Welt und von seiner kleinen Tochter, der er einen dieser schwarzen Brocken mitbringen will.
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[Audio]-Infos Datum: 29.06.2013
Länge: 01:10:31
Größe: 64.57 MB
Erste Erde Forum: V. Unsichtbare Astronomie, Radiostrahlung, zerstrahlende Materie - Mit Torsten Enßlin - 29.06.2013
Raoul Schrott im Gespräch mit dem Astrophysiker Dr. Torsten Enßlin / BR 2013 / Länge: 39'53
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[Audio]-Infos Datum: 29.06.2013
Länge: 00:39:53
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Jan St. Werner: miscontinuum - 28.06.2013
Mit Kathy Alberici und Taigen Kawabe / Libretto: Markus Popp / Komposition und Realisation: Jan St. Werner / BR/Kunstverein München 2013/ Länge: 45'56 // Elektronische Oper von Jan St. Werner nach dem Libretto von Markus Popp. Mit den Musikern Kathy Alberici und Taigen Kawabe. Mitschnitt aus dem k.m Kunstverein München vom 18. Juni 2013. Ununterbrochen rinnt die Zeit: das Vorher wird zum Nachher, das Jetzt zur abgeschlossenen Vergangenheit. Doch es gibt Augenblicke, in denen die Zeit ihre Fließrichtung zu verlieren scheint. Plötzlich steht sie still und rast zugleich, sie dehnt sich in alle Richtungen aus, bleibt offen und veränderlich. Dieser Zustand der verdichteten Zeitwahrnehmung ist der Ausgangs- und Endpunkt von miscontinuum, das im Rahmen der von Jan St. Werner konzipierten vierteiligen Veranstaltungsreihe Das Asymmetrische Studio im Kunstverein München e.V. uraufgeführt wird. Der Protagonist des Stückes tritt aus seinem alltäglichen Leben heraus und erkennt, dass er – von der Linearität der Zeit befreit – nicht nur die Gegenwart, sondern auch seine eigene Vergangenheit verändern und modulieren kann. Vor ihm eröffnet sich ein Feld unendlicher Möglichkeiten, ein Zeit-Raum, in dem sich Klänge, Worte und Bilder neu verknüpfen und wechselseitig kommentieren. Und so, wie stets in der Schwebe bleibt, ob dieser Zustand tatsächlich nur eine Sekunde oder ein ganzes Leben andauern kann, bleibt auch bis kurz vor der Uraufführung im Kunstverein München offen, wie lange das Stück letztlich dauern soll. Indem miscontinuum aus kleinsten Fragmenten besteht, die je nach Aufführungskontext variiert und neu zusammengesetzt werden können, entsteht ein zeitlich flexibler, multisensueller Wahrnehmungsraum: Abstrakte, unendlich variierte Muster erscheinen als Projektionen auf den Wänden des Kunstvereins, elektroakustische Klänge und Geräusche fluktuieren frei im Raum umher, verdichten sich zeitweise zu mikroskopischen Fragmenten, um sich schließlich wieder auszudehnen und ins Unermessliche anzuwachsen. Dabei oszillieren die Kompositionen zwischen den Kategorien Rhythmus und Harmonie, zwischen Krach und Struktur; sie gleichen einer Öffnung, durch die man einen Zeit-Raum betreten kann, in dem die Hörer gänzlich vom Klang umfangen und durchdrungen werden. Musikalische Bezüge und Assoziationen sind unter anderem bei der Spektralen und Konkreten Musik zu finden. Menschliche Stimmen haben keine erzählerische Funktion, sondern werden wie Instrumente eingesetzt. Dennoch besitzt miscontinuum wie in einer klassischen Oper ein Libretto, wenn dieses auch nicht gesungen, sondern vorgelesen wird. So findet in dieser dekonstruierten Idee der Oper, wie auch in der daraus entstehenden radiophonen Neukomposition von miscontinuum nicht das Pompöse und Monumentale einen Raum, sondern die Konzentration und Reduktion auf den momentanen Ausbruch aus dem Kontinuum der Zeit. //
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[Audio]-Infos Datum: 28.06.2013
Länge: 00:46:04
Größe: 42.19 MB
Erste Erde Forum: IV. Antigravitation, Expansion, dunkle Energie - Mit Gerhard Börner - 22.06.2013
Raoul Schrott im Gespräch mit dem Astrophysiker Gerhard Börner vom Max-Planck-Institut / BR 2013 / Länge: 48'21
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[Audio]-Infos Datum: 22.06.2013
Länge: 00:48:21
Größe: 44.27 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: II. Erste Sonnen - 22.06.2013
Mit Samuel Finzi / Regie: Michael Farin / BR 2013/ Länge: 57'01 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - doch eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es nicht." (Raoul Schrott) Männer auf einem Berggipfel der Atacamawüste. Einer von ihnen, ein aus Taiwan stammender Astronom, zieht Bilanz, erzählt von den politischen Konflikten, die sein Leben bestimmt haben, und der Liebe, die er auf der anderen Seite der Meerenge verloren hat. Er erzählt von einem Asteroidengürtel, der Planetenbildung und einem Sternenwärter im Peking des 11. Jahrhunderts, der im Laufe seines Lebens die 'Gaststerne' von gleich zwei Supernovae beobachten konnte, die die scheinbar ewige Ordnung des Kosmos störten. Wo aber ist unser Ort? Und wo wäre ein Gott? Fassbar von der Welt – ob von der privaten oder dem Kosmos – sind stets nur Bruchstücke und Spuren.
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[Audio]-Infos Datum: 22.06.2013
Länge: 00:57:09
Größe: 52.34 MB
Eran Schaerf: FM-Scenario - szenischer Alltag - Geschlecht - Rotkäppchen - Realitätswettlauf - 21.06.2013
Mit Achim Bogdahn, Pauline Boudry, Marina Marosch, Silvie Sperlich, Peter Veit / Montage: Margit Rosen / Realisation: Eran Schaerf / BR 2013/ Länge: 36'23 // // FM-Scenario ist ein intermediales Projekt, das sich über Website, Sendungen, Ausstellungen und Publikationen realisiert. Eine Kooperation von: BR Hörspiel und Medienkunst; A Production e. V., Berlin; HartwareMedienKunstVerein, Dortmund; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Les Complices*, Zürich; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; ZKM, Karlsruhe. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Das Hörspiel bildet gleichzeitig den Ausgangspunkt für Eran Schaerfs Ausstellung im ZKM, Karlsruhe (22. Juni bis 4. August 2013).
Eine Hörerin (kann auch ein Hörer sein) loggt sich bei der Stimme des Hörers ein – einem Radiosender für Höreranrufe, der von einem automatischen Moderator betrieben wird. Um die Registrierung erfolgreich abzuschließen, fehlt dem Programm noch die Angabe zum Geschlecht. „Zeit überschritten“, meldet das Programm, „Sie haben sich weder mit männlichem noch mit weiblichem Geschlecht registriert. Wollen Sie für ein neutrales Objekt gehalten werden? Ja. Nein. Weiter.“ Lange kann der automatische Moderator auf die Angabe nicht warten – wir sind auf Sendung und auf Sendung gilt: pausenlos. Die Angabe aber lässt auf sich warten. Dass jemand länger als soundso viele Sekunden brauchen würde, um das eigene Geschlecht anzugeben, war bei der Programmierung des Moderators offenbar nicht vorgesehen. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als auf Sendersuche zu gehen. So wurde er für den Fall programmiert, dass sich kein Hörer meldet: er sucht den Empfangsbereich nach Sendungen ab und sendet sie mit. Das ist zwar illegal, aber in der Fiktion noch gestattet. Es folgen Nachrichten (Charaktertrainer des BND sagt vor Gericht aus), Anrufe weiterer Hörer (Überprüfen Sie Ihren Zugriff auf die Welt) oder das Gespräch zwischen Mutter und Kind (Mama, warum hast du mich als Rotkäppchen verkleidet?). Würde der Moderator verstehen, was er zur Sendung bringt, würde er auch verstehen, dass Geschlecht keine Sache der Angabe ist, sondern Aufführung von Rollen. Gelegentlich handelt es sich dabei um eine publikumslose Aufführung. Die Welt ist vielleicht eine Bühne, doch für so manche Aufführung werden die Eintrittskarten nie gedruckt (das würden der Charaktertrainer und Rotkäppchens Mutter auch gar nicht wollen). Der Moderator versteht nicht die Welt, die er zu moderieren programmiert wurde. Das ermöglicht ihm, seine Macht über die Hörerin 126 auszuüben, die ihn samt seiner Geschlechtskategorien los zu werden versucht. Dazu kann er nur sagen: dafür bin ich nicht programmiert. Während "Die Stimme des Hörers" eine Fiktion bleibt, in der die Montage der Wirklichkeit durch die Massenmedien wiederaufgeführt wird, bietet das Online-Studio fm-scenario.net Nutzerinnen die Möglichkeit, narrative Module aus Eran Schaerfs Hörspielarbeit zu ihrer eigenen Version der Stimme des Hörers zusammenzustellen.
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[Audio]-Infos Datum: 21.06.2013
Länge: 00:36:31
Größe: 33.44 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: I. Erstes Licht - 15.06.2013
Mit Sibylle Canonica, Axel Milberg, Ulrich Noethen / Regie: Michael Farin / BR 2013/ Länge: 63'36 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - doch eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es nicht." (Raoul Schrott) Der letzte mündliche Weltschöpfungsmythos entstand um 1850 und stammt von den Maori. Der ideale Ort, um ihn sich zu erzählen, sind die Höhlen von Waitomo, wo Glühwürmchen unterirdische Universen aufleuchten lassen. – Am anderen Ende der Welt, in der Atacama-Wüste, wird in der Südsternwarte ein Monitor aufgebaut, mit dem geprüft werden soll, ob sich der Gipfel des Cerro Armazones als Standort für das weltgrößte Spiegelteleskop eignet – und grundlegende Sondierungen des Universums.
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[Audio]-Infos Datum: 15.06.2013
Länge: 01:03:45
Größe: 58.37 MB
Raoul Schrott: Erste Erde Epos: Prolog: Trost und Trotz - Raoul Schrott über Erste Erde Epos - 14.06.2013
Mit Raoul Schrott / Gespräch und Montage: Michael Farin / BR/SWR 2013 / Länge: 35'26 // "Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum - doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind - eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht." (Raoul Schrott )
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[Audio]-Infos Datum: 14.06.2013
Länge: 00:35:26
Größe: 32.44 MB
Erste Erde Forum - Von der Metapher in die Poesie - Mit Raoul Schrott - 14.06.2013
Raoul Schrott (Autor) im Gespräch mit Annegret Arnold über "Erste Erde Epos": Von der Metapher in die Poesie
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[Audio]-Infos Datum: 14.06.2013
Länge: 00:21:10
Größe: 19.39 MB
Thomas Palzer: Ministerium des Innern - 09.06.2013
Mit Knut Cordsen, Eva Gosciejewicz, Paul Herwig, Stefan Merki, Philipp Moog, Thorsten Nindel, Heiko Ruprecht / Regie: Ulrich Lampen / BR 2003 / Länge: 54'33 // Im Ministerium des Innern tut sich was. Das Radio läuft, Beethoven spielt bei Aldi und irgendwo kann man täglich eine Million gewinnen. Eine Aufführung des ganz Alltäglichen findet in Thomas Palzers Sprechstück statt. Dafür lässt der Autor das beobachtende und erzählende Ich in einer Vielzahl von Stimmen für sich sprechen. Eine Aufführung des ganz Alltäglichen findet in Thomas Palzers Sprechstück statt. Dafür lässt der Autor das beobachtende und erzählende Ich in einer Vielzahl von Stimmen für sich sprechen. Mit der Methode der Bricolage entsteht eine Sprachkomposition für den Dativ, Narrativ, Perspektiv, Subjektiv, Imperativ. Musik ohne Musik. Der Komponist: das Selbst, die Komposition: das Ich. "Wie finde ich meine Erinnerungen wieder?" ist die an die Ichs gestellte Frage. Beim Hantieren mit vorgefundenen Materialien, mit Gedächtnisspuren, Beobachtungen, Wahrnehmungen und Erinnerungen an Wahrnehmungen führen Antworten sowohl mitten in deutsche Feuilletondebatten wie in deutsche Amtsstuben. //
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[Audio]-Infos Datum: 09.06.2013
Länge: 00:54:40
Größe: 50.06 MB
Ingeborg Lüscher/Peter Moritz Pickshaus: Auressio - 10.05.2013
Mit Franz Rueb, Katja Bürkle, Ingeborg Lüscher / Komposition: Dirk Leyers / Bearbeitung und Regie: Nikolai von Koslowski / BR 2010 / Länge: 51'31 // Auressio - so heißt der Ort im Tessin, in dessen Nähe der Schweizer Einsiedler Armand Schulthess gelebt hat. Die junge Künstlerin Ingeborg Lüscher erlebt Schulthess wie ein scheues Tier, als sie erstmalig sein Terrain erkundet. Auf dem Steilgelände seines Areals verknotet Schulthess Zweige zu Geländern und baut aus Sperrmüll, Baumstämmen und Altreifen abenteuerliche Stege und Aussichtspunkte. Dazwischen hängt er Hunderte von Schrifttafeln und Gegenstände in die Bäume seines Kastanienwalds und offeriert dem unerbetenen Besucher sein enzyklopädisches Wissen, genauer, ein einzigartiges Ordnungssystem des Weltwissens in einer Art Freiluft-Enzyklopädie. Als Schulthess 1972 starb, wurde sein wildwuchernder Garten des Wissens plattgewalzt. Mit Peter Moritz Pickshaus suchte Lüscher im Jahr 2007 noch einmal das Areal auf, wo sich einst der Wunderwald des Armand Schulthess befand. Das Hörspiel Auressio fokussiert die Begegnung zwischen ihr und Schulthess. //
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[Audio]-Infos Datum: 10.05.2013
Länge: 00:51:40
Größe: 47.31 MB
Arthur Schnitzler: Fräulein Else - 03.05.2013
Mit Elisabeth Bergner / Regie: Heinz-Günter Stamm / BR (Aufzeichnung am 28.10.1949 im Lessingtheater Nürnberg) / Länge: 68'08 // Ein Eilbrief reißt die 19jährige Else, Tochter eines jüdischen Advokaten in Wien, aus der beschaulichen Ruhe eines Kurortes in den italienischen Dolomiten. Sie soll den Kunsthändler Dorsday, der sich gerade im selben Kurort aufhält, um ein kurzfristiges Darlehen von dreißigtausend Gulden bitten. Elses Vater ist in Bedrängnis. Ihm wird vorgeworfen, Gelder unterschlagen zu haben, und nun droht ihm neben Bankrott und gesellschaftlichem Skandal auch die Inhaftierung. Dorsday willigt dem Wechsel unter einer Bedingung ein: er will Else unbekleidet betrachten dürfen. Angewidert verschiebt diese die Entscheidung auf den nächsten Abend. In der Zwischenzeit treffen jedoch neue Nachrichten ein: plötzlich werden fünfzigtausend Gulden benötigt. Else sieht sich gezwungen, auf die Forderungen Dorsdays einzugehen und begibt sich, nur mit einem schwarzen Abendmantel bekleidet, auf die Suche nach ihm. Arthur Schnitzlers Roman Fräulein Else von 1924 gilt nach dem 1922 erschienenen Ulysses von James Joyce als das erste deutsche Beispiel eines konsequent präsentierten inneren Monologes. //
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[Audio]-Infos Datum: 03.05.2013
Länge: 01:08:08
Größe: 62.39 MB
Klaus Buhlert: Walter Ruttmann Weekend Remix - production memory Remix - 05.04.2013
Mit Klaus Buhlert / BR 1998 / Länge: 10'34 // Walter Ruttmann hatte nach den Erfahrungen mit seinen Filmen Berlin - Die Sinfonie der Großstadt (1927) und Melodie der Welt (1929/1930) ganz bewusst nach Möglichkeiten gesucht, einen Hörfilm als Beitrag für das Radio zu produzieren. "Alles Hörbare der Welt wird Material”, schrieb er 1929 in einem Manifest. Töne und Klänge sollten für sich allein stehen und wurden für Weekend als zufällige und gewollte Elemente auf der Tonspur eines Lichttonfilms aufgenommen. Erstmals wurde damit eine künstlerische Radioproduktion realisiert, deren Material montiert und nach rhythmischen, musikalischen Prinzipien gestaltet werden konnte. "Mir ist diese Geschichte sehr wertvoll, ich möchte sie in den Strängen von Ruttmann, auch mit den Geräuschen von Ruttmann erzählen, ich möchte ein paar Räume aufmachen und sie mit meiner Arbeit der letzten Jahre als Hommage an Ruttmann umarbeiten und habe dazu Musiken und Hörspielsequenzen aus meiner Arbeit der letzten Jahre eingeflochten. Aus einem monophonen Ruttmann-Take der 1930er Jahre entsteht dann plötzlich ein Raum der 1990er." (Klaus Buhlert)
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[Audio]-Infos Datum: 05.04.2013
Länge: 00:10:34
Größe: 9.69 MB
Michaela Melián: Föhrenwald - 29.03.2013
Melián erzählt die wechselvolle Geschichte der gleichnamigen, 1937 in den Isarauen gebauten Mustersiedlung. Diese diente als geschlossenes Lager für Zwangsarbeiter, nach dem Zweiten Weltkrieg als Auffanglager für Displaced Persons - europäische, meist polnische Juden, Überlebende des Holocaust, die als heimatlose Ausländer auf eine Ausreise nach Israel oder Amerika hofften. // Mit Philip Götz, Leonie Hofmann, Gabriel Hecker, Marion Breckwoldt, Peter Brombacher, Eva Gosciejewicz, Hans Kremer, Anna Barbara Kurek, Stefan Merki, Stefan Zinner / Komposition: Michaela Melián/Carl Oesterhelt / Realisation: Michaela Melián / BR/kunstraum muenchen 2005/ Länge: 55'12 Ab 1955 hatte Föhrenwald erstmals freiwillige Bewohner, Heimatvertriebene, die sich Siedler nannten. Der Text des Hörspiels verwendet u.a. transkribierte Interviews und Aufzeichnungen der damaligen Bewohner, die Komposition basiert auf Klängen – oft nur dem Rauschen und Kratzen alter Schellackplatten. Diese Tonträger wurden in den Jahren 1931-35 von Schallplattenfirmen, die mit dem ‚Jüdischen Kulturbund’ assoziiert waren, verlegt.
Michaela Melián wurde im Mai 2005 für Föhrenwald mit dem 55. Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es: „Das Lager – eine Metapher für das zwanzigste Jahrhundert. Michaela Melián setzt sich mit einem bedeutenden Thema auseinander, das sie mit großer Kunst stimmig aufarbeitet. Sehr verdichtet ist der Wechsel von Zeit und Bedeutung zusammengefasst in dem lakonisch zitierten Wechsel der Straßennamen in Föhrenwald: Adolf-Hitler-Platz – Independence Place – Kolpingplatz. Bei diesem aus persönlichen Berichten und historischen Quellen gestalteten Hörspiel würdigt die Jury sowohl die sorgfältige und ergebnisreiche Recherche wie die künstlerische Darstellung. Die Erlebnisberichte werden nicht von den Zeitzeugen selbst, sondern von Schauspielern gesprochen. Dadurch werden sie vom Persönlichen abgelöst und auf eine andere Ebene gehoben. Durch die sparsam gewählten Mittel entsteht eine konzentrierte Ruhe, die den Hörer bannt. Dem rhythmischen Wechsel der Stimmen, in dem das individuelle Schicksal immer wieder durch virtuos gesetzte Zäsuren als ein gebrochenes dargestellt wird, steht die fließende Hörspielmusik gegenüber. In dieser Musik wird Zeit als ein unaufhaltsamer Fluss der Geschichte vertont, der gleichgültig über Einzelschicksale hinweggeht. Auf diese Weise setzt Melián historische Allgemeingültigkeit mit individuell Erlebtem in Beziehung und bereichert das Genre des Hörspiels um einen akustischen Ausdruck für erinnerndes Bewusstsein.“
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[Audio]-Infos Datum: 29.03.2013
Länge: 00:55:31
Größe: 50.84 MB
Jörg Albrecht: Hell of Fame - 24.03.2013
Mit Sebastian Weber, Jule Ronstedt, Ferdinand Schmidt-Modrow, Wiebke Puls, Ilona Grandke, Oliver Mallison, Martin Umbach, Johannes Zinner, Claudia-Sophie Jelinek / Komposition: Jakob Suske / Regie: Bernadette Sonnenbichler / BR 2013 / Länge: 54'08 // Den Forever 27-Club hat er nicht mehr geschafft, aber 31 ist auch noch früh: Der Autor Jörg Albrecht ist gestorben, und ein Feature widmet sich diesem kurzen, abgebrochenen Leben. Freunde und Kollegen des Verstorbenen treten auf und ab. Lieblingsfilme werden anzitiert, Schnipsel aus Leben und Werk ineinander geblendet, Verschwörungstheorien über den Tod gestrickt. War es die Arbeit, die ihn umgebracht hat, oder der Versuch, ein möglichst gutes Leben zu führen? Wer weiß besser darüber Bescheid: der Literaturwissenschaftler, die Agentin oder die Wahrsagerin? Und muß man den Toten überhaupt nachrufen, um sie zum Reden zu bringen? Mit Hell Of Fame schreibt Jörg Albrecht einen Nachruf auf sich selbst. Was anfangs wie die Chronik eines einzelnen Lebens aussieht, gleitet ab, überschlägt sich, wird zur Darstellung einer global ausgeweiteten urban-medialen Sphäre, in der die Bilder so stark geworden sind, dass sie die Subjekte, die sie abbilden sollen, längst abgedrängt haben. Aber wohin? Dorthin, wo man, aus Feigheit davor, über ordentliche Honorare zu streiten, mit dem Kurator nur Kaffee trinkt? Ist das Problem, dass niemand mehr hinter die Bilder schauen kann, oder dass es kein kohärentes Bild mehr gibt? Auch im aufpolierten Image des Autors, den niemand versteht, blitzt schon genug auf, zum Beispiel eine Vielzahl prekärer Existenzen in dieser einen Existenz.
Immer wieder fragt der Nachruf auch, was ein Nachruf überhaupt sein kann, wenn er schon seit Monaten, manchmal Jahren oder gar Jahrzehnten fertig in der Schublade liegt. Oder, andersrum gefragt: Wenn die Bilder, die man erfüllen will, das Leben schon danach abtasten, was nach dem Tod davon bleibt, was heißt es dann noch, zu leben? Hat die Möglichkeit, dass alles „larger than life“ sein kann, endgültig ausgedient? Oder müssen wir überhaupt aufhören, über Leben zu sprechen und eher eine andere Kategorie finden für das, was wir tun, jeden Tag? //
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[Audio]-Infos Datum: 24.03.2013
Länge: 00:54:14
Größe: 49.66 MB
Jan St. Werner: transaxélectroacoustique - 22.03.2013
Konzert mit Jan St. Werner/Black Manual (Valdir Jovenal, Juninho Quebradeira, Leo Leandro). Live-Mitschnitt aus dem k.m Kunstverein München am 18.03.2013 / Konzeption und Realisation: Jan St. Werner/Black Manual / BR/Kunstverein München 2013 / Länge: 50'50 // In den Räumen des Kunstvereins, wie auch in der daraus entstehenden radiophonen Ursendung, zerfließen die Grenzen zwischen Weltlichem und Außerweltlichem, verbinden sich Dynamiken der Lautsprecherkompositionen mit der live gespielten Instrumentalmusik, bäumen sich Klänge auf, zerfließen Rhythmen zu Geräuschen und lassen dabei mit den improvisatorischen Mitteln einer Live-Performance zwischen Konzert, Soundinstallation und Zeremonie Material für ein Radiostück entstehen. "Der Ort, an dem getanzt wird", "Haus der Initiation", oder "Versammlung" – dem Wort Candomblé werden zahlreiche Bedeutungen zugesprochen. Zuallererst ist Candomblé jedoch eine Religion, die sich verbreitete, als afrikanische Sklaven, vor allem der Ethnie der Yoruba, nach Brasilien verschleppt wurden. Eine Religion, die bis in die 1970er Jahre in Brasilien verboten war, die von der katholischen Kirche lange Zeit als Teufelswerk verurteilt wurde, auch oder gerade weil sie Elemente des Katholizismus integriert. Zugleich ist Candomblé tief im Profanen verwurzelt – eine weltliche Religion, die in ihrer Wirkung auf das Außerweltliche zielt, das Transzendente aufrufen will, in der die Grenze zwischen Ritus und Alltag zwar existiert, aber nicht fest fixiert ist. Man könnte auch sagen: Candomblé ist ein multimediales Kunstwerk, das aus Tänzen, Musik, besonderem Essen und rituellen Gesten besteht; eine Form der Zusammenkunft und Gemeinschaft, eine Kraft und Dynamik (axé), die vermehrt werden möchte, gerade auch durch die Atabaques – rituelle Fasstrommeln – die "sprechen" können (a fala dos atabaques) und über eigene Kräfte verfügen. Jan St. Werners abstrakte Soundgebilde übersetzten die Candomblé-Musiker direkt in ihre musikalische Sprache, lernten sie auswendig und generierten daraus eigene Texturen. Nach einer ersten gemeinsamen Performance, die mehr als vier Stunden dauerte, finden die Musiker als Black Manual nun ein zweites Mal im Rahmen der vierteiligen, von Jan St. Werner konzipierten Veranstaltungsreihe "Das Asymmetrische Studio" im Kunstverein München e.V. zusammen.
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[Audio]-Infos Datum: 22.03.2013
Länge: 00:50:57
Größe: 46.66 MB
Ernst Horn: Walter Ruttmann Weekend Remix - Sympathie für Schulze Remix - 15.03.2013
Realisation: Ernst Horn / BR 1998 / Länge: 11'21 // Weekend von Walter Ruttmann (1887-1941) ist eine Pionierleistung aus den frühen Tagen des Rundfunks. In einer 11 Minuten 10 Sekunden langen Collage von Worten, Musikfetzen und Klängen präsentierte der Filmemacher und Medienkünstler Walter Ruttmann am 13. Juni 1930 eine avantgardistische und radikal innovative Radioarbeit: ein akustisches Bild einer Berliner Wochenend-Stadtlandschaft. 68 Jahre nach der Entstehung des Originals lud die Redaktion Hörspiel und Medienkunst internationale Künstler zu Walter Ruttmann Weekend Remix-Versionen für den Bayerischen Rundfunk ein. "Je öfter ich das angehört habe, desto mehr kam da ein naiver fröhlicher zukunftsfreudiger Charme raus, ein spielerischer Futurismus, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich machte also keine harten Schnitte, die Ruttmann verwendet hat, sondern hab in meinen Samples kleine Szenen mit weichen Blenden zusammengefasst." (Ernst Horn)
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[Audio]-Infos Datum: 15.03.2013
Länge: 00:11:21
Größe: 10.41 MB
Michael Lentz: Klinik - 08.03.2013
Mit Michael Lentz, Sophia Siebert / Komposition: Ernst Horn / Regie: Michael Lentz / BR 2008 / Länge: 69'18 // Ein Mann rasiert sich. Das Telefon läutet. Eine Frau teilt ihm mit, etwas im Briefkasten hinterlegt zu haben. Sie scheint sich verwählt zu haben. Die Frau ruft wieder an. Sie gibt vor, den Mann zu kennen. Immer wieder ruft sie an, meistens ganz früh am Morgen, wenn der Mann noch schläft. Warum hat er sein Handy nicht ausgeschaltet? Die Frau erzählt von sich. Er hört ihr zu. Sie sagt, sie liebe ihn. Und sie sagt, sie sei seit Wochen in der Psychiatrie. Von sich erzählt der Mann ihr nichts. Sie scheint auch nicht wirklich etwas von ihm wissen zu wollen. Eine Art Phasenverschiebung kommt in Gang. Ruft die Frau einmal nicht an, fehlt sie ihm. Wer nutzt wen aus? Die Verzweiflung der Frau scheint von Tag zu Tag zuzunehmen, immer merkwürdigere Dinge erzählt sie. Sie wird zudringlich, er möchte sie sich vom Leib halten, aber nicht ihre Stimme. Unfreiwillig wird der Mann zum Mitwisser bedrohlicher Vorgänge. Unfreiwillig? Und die Verschwörung, von der die Frau erzählt, die sie so eindringlich vor Augen stellt, wenn nun doch etwas daran wäre? Eines Tages bekommt der Mann tatsächlich einen Brief. Wenig später ein Paket. Die Sache nimmt Konturen an. Und sollte so schnell wie möglich beendet werden. //
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[Audio]-Infos Datum: 08.03.2013
Länge: 01:09:27
Größe: 63.59 MB
Ulrike Haage: alles, aber anders - 12 Miniaturen über Eva Hesse - 01.03.2013
Mit Anna Lena Zühlke, Cristin König, Ingo Hülsmann, Myra Davies / Realisation: Ulrike Haage / BR 2009 / Länge: 53'47 // Eva Hesse zählt heute zu den wichtigsten bildenden Künstlerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts. Geboren 1936 in Hamburg, gestorben 1970 in New York: ihr kurzes, intensives Leben ist von so vielen traumatischen Erlebnissen geprägt, das es mehrere Biografien ausfüllen könnte. Im Alter von zwei Jahren wird sie mit ihrer Schwester Helen auf dem Bahnhof Altona von den Eltern getrennt, die Emigration der jüdischen Familie gelingt nur, da die Eltern die Töchter alleine vorschicken und für Monate in einem niederländischen Kinderheim unterbringen. Später wird die Familie in New York wieder vereint. Die Mutter, die ihre eigenen Eltern im Holocaust verliert, kommt mit der neuen Lebenssituation im fremden Land nicht klar und springt von einem Hochhaus, als Eva zehn Jahre alt ist. „Mein Vater war Strafverteidiger und meine Mutter war die schönste Frau der Welt. Sie sah aus wie Ingrid Bergmann, und sie war depressiv“ schreibt Eva Hesse später über ihre Familie. Ihr Vater heiratet wieder. Mit der Stiefmutter wird Eva Hesse zeit ihres Lebens nicht warm. Nach der Schule beginnt sie ein Studium der Grafik, wirft dieses aber hin, da es ihr mit zu vielen Normen behaftet scheint. Sie beschließt, Künstlerin zu werden, da es das einzige zu schein scheint, das ihr leicht fällt. „Vielleicht stellen Worte die beste Möglichkeit zu kommunizieren dar, aber ich war nicht in der Lage das zu erreichen. Ich habe mehr Praxis im Visuellen. Ich weiß mehr darüber, und ich habe mehr Vertrauen zum Visuellen. Aber ich würde das alles gerne mit Worten erreichen“ schrieb Eva Hesse in eines ihrer Tagebücher. Anfang der sechziger Jahre erhält sie wesentliche Impulse durch die Arbeit von Marcel Duchamp. Doch bald verfolgt sie einen eigenständigen künstlerischen Ansatz: „Nicht-Kunst, nicht assoziativ, nicht anthropomorph, nicht geometrisch, nicht Nichts. Alles, aber anders, als Vision von einem ganz anderen Referenzpunkt.“ Sie wendet sich Objekten und Skulpturen zu, experimentiert mit Stoffen, Latex, Seilen, Polyesterharz, Fiberglas und mit sich zersetzenden Materialien. Sie lebt für ihre Kunst und versucht mithilfe ihrer Kunst am Leben zu bleiben. Als ihr mit 33 Jahren ein Gehirntumor diagnostiziert wird, und sie sich operieren lassen muss, arbeitet sie weiter. 1970 stirbt sie, gerade mal 34 Jahre alt. Ihr Verhältnis zum Schreiben ist trotz ihrer Selbstzweifel ausgeprägt vorhanden. Es erscheint in Form von Notizen, Listen, Stichwortsammlungen, Aufzählungen und nicht zuletzt in Form von Titeln, die sie ihren Werken gibt. Textgrundlage des Hörspiels bildet eine Auswahl unkommentierter Zitate aus ihren Aufzeichnungen und Interviews. Die Produktion folgt den Grundgedanken und der Materialbesessenheit Eva Hesses und transformiert die Sinnlichkeit ihrer Skulpturen und ihrer Materialien unmittelbar ins Akustische. //
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[Audio]-Infos Datum: 01.03.2013
Länge: 00:53:55
Größe: 49.37 MB
Eran Schaerf: fm-scenario - Sendesprache - verdeckte Operation - Ansage - Fehler - 22.02.2013
Mit Peter Veit, Franziska Ball, Pauline Boudry, Achim Bogdahn, Marina Marosch / Montage: Inke Arns / Realisation: Eran Schaerf / BR 2013 / Länge: 42'43 // FM-Scenario ist ein intermediales Projekt, das sich über Website, Sendungen, Ausstellungen und Publikationen realisiert. Eine Kooperation von: BR Hörspiel und Medienkunst; A Production e. V., Berlin; HartwareMedienKunstVerein, Dortmund; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Les Complices*, Zürich; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; ZKM, Karlsruhe. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die Montage FM-Scenario - Sendesprache - verdeckte Operation - Ansage - Fehler der Kuratorin Inke Arns bildet gleichzeitig den Ausgangspunkt der FM-Scenario Ausstellung im Hartware MedienKunstVerein (16.2.-1.4.2013).
„Bekannt für seine Höreranrufe, die von einem automatischen Moderator moderiert werden, bietet Die Stimme des Hörers seinen Hörern die Möglichkeit, eigene Nachrichten zu generieren. Wer sich dafür noch auf der einen oder anderen Pressekonferenz informieren will, aber keinen Presseausweis besitzt, kann sich durch eine Programmfunktion namens Maske einen Zugangscode erstellen und unbemerkt dabei sein. ‚Es handelt sich um eine Art Radio-Ticker des Bürgerjournalismus’, sagt ein Sprecher des Verbands Europäischer Nachrichtenagenturen, der nicht genannt werden möchte. ‚Das ist in Zeiten der Krise der Nachrichtenmedien durchaus sinnvoll. Fragwürdig ist jedoch, dass Die Stimme des Hörers keinerlei Hierarchie zwischen Informationsquellen anstrebt. Hörer werden Berichterstatter und umgekehrt – jeder hat Zugang zu dem Cloud Server des Senders, kann sich dort bedienen, eigene Berichte verfassen und ist bereits während seiner Suche auf Sendung.’“Das hört sich wie Demokratie an. Sie scheitert spätestens, wenn sie Programm wird und von dem automatischen Moderator eine Stimme erhält: „Ich verstehe Sie nicht. Sie sprechen in einem unbekannten Format. Sie haben das Format Nachrichten eingestellt und sprechen von sich. Oder wollten Sie eine private Nachricht verfassen?“ Während Die Stimme des Hörers eine Fiktion bleibt, in der die Montage der Wirklichkeit durch die Massenmedien wiederaufgeführt wird, bietet das Online-Studio fm-scenario.net Nutzerinnen die Möglichkeit, narrativer Module aus Eran Schaerfs Hörspielarbeit zu ihrer eigenen Version der Stimme des Hörers zusammenzustellen.
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[Audio]-Infos Datum: 22.02.2013
Länge: 00:42:51
Größe: 39.24 MB
Die Quellen sprechen. Teil 4: Polen September 1939 - Juli 1941 - 16.02.2013
Mit Bibiana Beglau, Matthias Brandt und den Zeitzeugen Bea Green, Helga Verleger, Natan Grossmann, Marcel Reich-Ranicki, Salo Wolf / Bearbeitet von Klaus-Peter Friedrich / Mitarbeit: Andrea Löw / Skript Höredition: Michael Farin / Regie: Ulrich Gerhardt BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte/Edition 'Judenverfolgung 1933 - 1945‘, 2013 / Länge: 112'08 // Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Eine dokumentarische Höredition. Nirgendwo in Europa lebten so viele Juden wie in Polen; an die zwei Millionen von ihnen fielen nach dem Einmarsch der Wehrmacht am 1. September 1939 unter deutsche Herrschaft. Fünf Jahre später lebten nur noch 10 Prozent von ihnen.

Der vierte Teil konzentriert sich auf die antijüdische Politik der Deutschen in den besetzten polnischen Gebieten vom Kriegsbeginn 1939 bis zum Einmarsch in die Sowjetunion im Sommer 1941. Die Quellen berichten von den Umsiedlungs- und Deportationsvorhaben, der aggressiven Propaganda und den erweiterten, kriegsbedingten Freiräumen der Machthaber; sie dokumentieren die Verzweiflung der polnischen Juden, die ambivalente Rolle der Judenräte und die Zustände in den überfüllten Ghettos. Einen Tag vor dem Abschluss des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts hatte Hitler am 22. August 1939 auf dem Obersalzberg seinen Generälen gegenüber verkündet: „Vernichtung Polens im Vordergrund. Ziel ist die Beseitigung der lebendigen Kräfte, nicht die Erreichung einer bestimmten Linie. [...] Herz verschließen gegen Mitleid. Brutales Vorgehen. 80 Millionen Menschen müssen ihr Recht bekommen.“ Nachdem sich im Oktober 1939 die letzten polnischen Truppen ergeben hatten, wurde Polen zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Die westlichen Provinzen wurden dem Deutschen Reich zugeschlagen. Das restliche besetzte Areal, das „Generalgouvernement“, sollte als Reservoir billiger Arbeitskräfte dienen, in das man „unerwünschte Elemente“ abschieben konnte. Dort lebten 12 Millionen Menschen, darunter etwa 1,5 Millionen Juden. In Polen zögerten die Besatzer nicht lange mit der Anordnung, die im Reich erst im September 1941 eingeführt wurde: die Kennzeichnung der jüdischen Bevölkerung. Die Bildung der ersten Ghettos wurde noch Ende 1939 befohlen. Im Warschauer Ghetto drängten sich ungefähr 445.000 Menschen auf vier Quadratkilometern zusammen. Etwa ein Viertel der Bewohner verhungerte oder starb an Typhus, Tuberkulose oder Schwindsucht. Das Massensterben begann bereits lange vor dem Einmarsch der Erschießungskommandos nach Ostpolen und dem Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941. //
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[Audio]-Infos Datum: 16.02.2013
Länge: 01:52:16
Größe: 102.80 MB
Die Quellen sprechen. Zeitzeugen: Helga Verleger und Henny Brenner - 11.02.2013
Zusammenstellung: Kirsten Böttcher / BR 2013 / Länge: 53'56 // An der dokumentarischen Höredition "Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 - 1945" beteiligten sich viele Holocaust-Überlebende. Sie gaben Opferdokumenten ihre Stimme. Während der Aufnahmen zur Höredition führte Regisseur Ulrich Gerhardt auch Gespräche mit den Zeitzeugen, bei denen sie von ihren eigenen Erfahrungen berichteten. Weitere Gespräche finden sich auf der Webseite die-quellen-sprechen.de
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[Audio]-Infos Datum: 11.02.2013
Länge: 00:53:56
Größe: 49.39 MB
Die Quellen sprechen. Teil 3: Deutsches Reich und Protektorat September 1939 - September 1941 - 09.02.2013
Mit Bibiana Beglau, Matthias Brandt und den Zeitzeugen Helga Hošková-Weissová, Ruth Klüger, Arno Hamburger, Walter Joelsen, Pavel Stránský /
Bearbeitet von Andrea Löw / Skript Höredition: Katarina Agathos / Regie: Ulrich Gerhardt BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte/Edition 'Judenverfolgung 1933 - 1945‘, 2013 / Länge: 112'46 // Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Eine dokumentarische Höredition. Mit Kriegsbeginn am 1. September 1939 verschlechterte sich die Lage der Juden drastisch. Gesellschaftlich isoliert, systematisch enteignet und mit rigiden Einreisebestimmungen möglicher Zielländer konfrontiert, scheiterten die meisten Emigrationsbemühungen der deutschen, österreichischen und tschechischen Juden. Die nationalsozialistische Politik ging von einer forcierten Auswanderung und Drangsalierung der jüdischen Bevölkerung zum Massenmord über.
Die ausgewählten Quellen dokumentieren die frühen Versuche der deutschen Behörden, die Juden an die Randzonen ihres Machtgebietes zu deportieren und belegen die antijüdische Politik im sogenannten Protektorat Böhmen und Mähren. Es wurden vor allem Maßnahmen ergriffen, die bereits im Altreich und in Österreich erprobt waren. Die Regierung des besetzten Landes kooperierte. Seit Juni 1939 galten auch hier die „Nürnberger Gesetze“. Von Oktober 1939 an wurden in fünf Transporten etwa 5.000 Juden aus Wien, Mährisch-Ostrau und Kattowitz in das Gebiet um Nisko am San bei Lublin im deutsch besetzten Teil Polens verschleppt. Doch sowohl der Plan, die Juden ins polnische Generalgouvernement abzuschieben, als auch das Projekt, die europäischen Juden nach Madagaskar zu deportieren, scheiterten. Die Grundidee aber, alle Juden innerhalb des deutschen Einflussgebiets in eine abgelegene Region zu sperren, ließ die Planer nicht mehr los. Mit dem Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 war ein Wendepunkt erreicht: Es wurde ein Vernichtungskrieg. Mit der Berechtigung des Sicherheitsdienstes, „Exekutivmaßnahmen“ treffen zu können, mit dem „Kriegsgerichtsbarkeitserlass“ und dem späteren Befehl Heydrichs, sämtliche jüdische Kriegsgefangene zu erschießen, wurde im besetzten Gebiet ein rechtsfreier Raum geschaffen. Wochen später wurden Massenerschießungen an jüdischen Männern, Frauen und Kindern verübt.
In dieser Phase stimmte Hitler der Kennzeichnungspflicht der Juden zu: Seit September 1941 mussten alle deutschen und im Protektorat lebenden Juden, die über sechs Jahre alt waren, einen gelben Stern tragen. //
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[Audio]-Infos Datum: 09.02.2013
Länge: 01:52:55
Größe: 103.39 MB
Die Quellen sprechen. Zeitzeugen : Abba Naor und Walter Joelsen - 04.02.2013
Zusammenstellung: Kirsten Böttcher / BR 2013 / Länge: 51'30 // An der dokumentarischen Höredition "Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 - 1945" beteiligten sich viele Holocaust-Überlebende. Sie gaben Opferdokumenten ihre Stimme. Während der Aufnahmen zur Höredition führte Regisseur Ulrich Gerhardt auch Gespräche mit den Zeitzeugen, bei denen sie von ihren eigenen Erfahrungen berichteten. Weitere Gespräche finden sich auf der Webseite die-quellen-sprechen.de
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[Audio]-Infos Datum: 04.02.2013
Länge: 00:51:30
Größe: 47.16 MB
Die Quellen sprechen. Teil 2: Deutsches Reich 1938-August 1939 - 02.02.2013
Mit Bibiana Beglau, Matthias Brandt und den Zeitzeugen Henny Brenner, Inge Lammel, Abba Naor, Ari Rath, Uri Siegel / Bearbeitet von Susanne Heim / Skript Höredition: Susanne Heim / Regie: Ulrich Gerhardt BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte/Edition 'Judenverfolgung 1933 - 1945‘, 2013 / Länge: 105'22 // Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Eine dokumentarische Höredition. In der immer aggressiveren antijüdischen Politik im Deutschen Reich setzt der Novemberpogrom 1938 die entscheidende Zäsur vor dem Beginn der Deportationen. Die sich anschließende, enthemmte "Arisierung" und die radikalere Vertreibungspolitik gegen die jüdische Bevölkerung gehen Hand in Hand mit dem NS-Rüstungsplan und der Expansion des Deutschen Reichs. In den zwanzig Monaten zwischen Januar 1938 und dem 31. August 1939 annektierte Deutschland im März Österreich, im Oktober das Sudetenland. Im März 1939 "übergab" Litauen das Memelland an die NS-Regierung. Eine Woche zuvor war die Wehrmacht in Prag einmarschiert, am 1. September fiel sie in Polen ein.
In seiner Reichstagsrede vom 30. Januar 1939 gab Hitler dem „internationalen Finanzjudentum“ die Schuld an einem möglichen neuen Weltkrieg und fügte an, dass das Ergebnis „die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ sein werde. Einen konkreten Plan zum Genozid hatte er aber noch nicht. Doch tauchten in den Zeitungen vermehrt Begriffe auf wie „endgültige Lösung der Judenfrage“. Spätestens seit dem Novemberpogrom herrschte für Juden in Deutschland Lebensgefahr. Im Jahr 1938 verfünffachte sich die Zahl der Flüchtlinge: Aus dem Altreich emigrierten etwa 40.000 Juden und an die 60.000 aus Österreich. Allerdings wurden sie nirgendwo mit offenen Armen empfangen. Dokumente des 2. Teils u. a.: ein Tagebuchauszug eines jüdischen Wiener Arztes, der den von den Österreichern bejubelten Einmarsch der Deutschen am 11. März 1938 beschreibt und von Hetzjagden auf jüdische Geschäfte berichtet, die „liquidiert“ oder „arisiert“ werden; Eichmanns Brief an seinen Vorgesetzten Hagen über seine Methoden, die österreichischen Juden zur Auswanderung zu zwingen; ausländische Presseberichte, die internationale Proteste gegen die Massenverhaftungen in Deutschland fordern; Heydrichs Fernschreiben zur Durchführung des Novemberpogroms; Bittbrief eines Vaters an eine Londoner Hilfsorganisation um einen Kindertransportplatz für seine Tochter; ein anonymer Bericht, der das Flüchtlingschaos an den deutschen Grenzen schildert. //
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[Audio]-Infos Datum: 02.02.2013
Länge: 01:45:31
Größe: 96.60 MB
Die Quellen sprechen. Zeitzeugen: Ursula Beyrodt und Salo Wolf - 28.01.2013
Zusammenstellung: Kirsten Böttcher / BR 2013 / Länge: 49'54 // An der dokumentarischen Höredition "Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 - 1945" beteiligten sich viele Holocaust-Überlebende. Sie gaben Opferdokumenten ihre Stimme. Während der Aufnahmen zur Höredition führte Regisseur Ulrich Gerhardt auch Gespräche mit den Zeitzeugen, bei denen sie von ihren eigenen Erfahrungen berichteten. Weitere Gespräche finden sich auf der Webseite die-quellen-sprechen.de
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[Audio]-Infos Datum: 28.01.2013
Länge: 00:49:54
Größe: 45.70 MB
Die Quellen sprechen. Teil 1: Deutsches Reich 1933-1937 - 26.01.2013
Mit Bibiana Beglau, Matthias Brandt und den Zeitzeugen Ursula Beyrodt, Henry G. Brandt, Ernst Grube, Anita Lasker-Wallfisch, Max Mannheimer / Bearbeitet von Wolf Gruner / Skript Höredition: Katarina Agathos/Michael Farin / Regie: Ulrich Gerhardt / BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte/ Edition 'Judenverfolgung 1933 - 1945‘, 2013 / Länge: 101'59 // Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Eine dokumentarische Höredition. Der erste Teil der Höredition dokumentiert chronologisch die deutsche Judenpolitik bis 1937.
Dreißig historische Schriftstücke zeugen davon, wie die deutschen Juden mit allen Mitteln – durch neu geschaffene Verordnungen oder durch rohe Gewalt – drangsaliert, entrechtet und aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Die Masse der Bevölkerung reagierte darauf passiv. Fünf jüdische Überlebende des Holocaust sowie zwei Schauspieler geben den historischen Dokumenten ihre Stimme. Sie berichten von den Massenentlassungen jüdischer Beamter, von reichsweiten antijüdischen Boykotts, von Misshandlungen im ersten offiziellen KZ in Dachau, und von der Verdrängung der Juden aus dem öffentlichen Dienst, den Schulen, aus der Wirtschaft und von der Entrechtung mittels der Durchsetzung des „Arierparagraphen“ und der „Nürnberger Gesetze“. Als Goebbels Ende 1937 die „Beseitigung“ der Juden aus dem deutschen Kulturleben verkündete, hatten mehr als 125.000 Juden Deutschland verlassen. //
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[Audio]-Infos Datum: 26.01.2013
Länge: 01:42:08
Größe: 93.51 MB
to rococo rot: Walter Ruttmann Weekend Remix - Berlin 98 Version - 18.01.2013
Realisation: to rococo rot / BR 1998 // Länge: 10'06 // Die einzige Hörspielarbeit des Filmemachers Walter Ruttmann, entstanden 1930, schrieb Rundfunkgeschichte: Weekend. In diesem 'Tonfilm ohne Bilder' zeichnet Ruttmann mit Geräuschen und Satzfetzen das akustische Bild eines Großstadtwochenendes. Die Produktion, die den Charakter eines Sampling avant la lettre hat, galt lange als verschollen. Erst 1978 wurde in New York eine Kopie entdeckt. 20 Jahre später diente Ruttmanns O-Ton-Collage als Vorlage für das Projekt Walter Ruttmann Weekend Remix. Sechs Musiker und DJs konfrontierten den Hörspielklassiker mit den Möglichkeiten und Methoden von Mix und Remix. Die 11-Minuten-Länge des historischen Originals war dabei die einzige Vorgabe. Jede Remixversion eröffnet eine neue ästhetische Perspektive und macht Hörspiel gelegentlich auch tanzbar. "Laut des Schnittplans ist Weekend ja sehr musikalisch geschnitten, mit verschiedenen Taktmassen, beim Freitagabend zum Beispiel, wo die ganze Freitagsarbeits- und Maschinenwelt nach ¼ Noten, nach 1/16 Noten geschnitten ist und das haben wir grob beachtet, für heute gings eher darum, rauszufinden und zu hören, wie heute ein Wochenende in Tönen funktioniert, so als unser Leitfaden."( to rococo rot)
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[Audio]-Infos Datum: 18.01.2013
Länge: 00:10:18
Größe: 9.44 MB
Julian Doepp: Fotos vom guten Leben - 13.01.2013
Mit Tom Schilling, Maria Magdalena Wardzinska, Axel Werner, Mathilde Bundschuh, Jeremy Mockridge, Susanne Hoss, Janna Horstmann / Komposition: Matthias Grübel / Regie: Julian Doepp / BR 2013 / Länge: 55'42 // Jeder will Teil einer Geschichte sein. Aram, erfolgloser Fotograf in Neukölln, erzählt von einem falschen Frühling. Von Elena, seiner Jugendliebe, die seit der Schulzeit mit seinem besten Freund zusammen ist. Und vom Jahr der Krise, als Elena ihren Job verliert und der Freund beim Frühstück im Café mit ihr Schluss macht. Was tun, wenn die Erfolgsgeschichte stockt? Aram will Elena helfen – und zugleich herausfinden, was es mit dem guten Leben auf sich hat. Mit den Leuten, die immer schon wissen, wo es lang geht. Wie die Schüler im Park vor seinem Haus, deren Rituale Aram beobachtet. Bis sie ihn plötzlich ansprechen. Oder wie der alternde Filmproduzent, der eines Tages bei Elena anruft. Auf einem Gutshof tief in der Uckermark soll sie für ihn arbeiten. Doch Elena versagt. Und Aram macht sich auf den Weg, sie zu retten. "Fotos vom guten Leben" kreist um die Panik in der Großstadt, um Zweifel und versagende Selbstbilder. Momentaufnahmen des prekären Alltags werden zum Material für Arams Suche nach einer Erzählung, die nur ihm gehört. So realistisch wie märchenhaft, so sprunghaft wie intensiv, folgt das Hörspiel seinem Versuch, Liebe und Selbst neu zu erfinden – als Entwicklungsroman zwischen Kammerspiel und Cinemascope, zwischen Abgesang und Mutprobe. //
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[Audio]-Infos Datum: 13.01.2013
Länge: 00:55:50
Größe: 51.13 MB
Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (20/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 50'14 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:50:34
Größe: 34.76 MB
Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (19/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 59'41 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 01:01:50
Größe: 42.50 MB
Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (18/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 57'05 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg
angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln.
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:57:25
Größe: 39.47 MB
Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (17/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 Länge: 59'54 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 01:05:24
Größe: 44.94 MB
Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (16/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 Länge: 58'51 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:59:11
Größe: 40.67 MB
Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (15/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 58'21 // 200420 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:58:40
Größe: 40.33 MB
Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (14/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 58'33 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:58:53
Größe: 40.47 MB
Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (13/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 59'45 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 01:05:36
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (12/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 59'52 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 01:12:54
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (11/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 58'15 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:58:35
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (10/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 56'59 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:57:19
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (09/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 58'47 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:59:07
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (08/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 59'40 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 01:00:37
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (07/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 58'33 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln.
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:58:46
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (06/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 58'28 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:58:48
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (05/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 56'17 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:56:37
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (04/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 57'11 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:57:31
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (03/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 56'09 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:56:29
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (02/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 52'19 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:52:38
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Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (01/20) - 04.01.2013
Mit Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Susanne Wolff, Wolf Bachofner, Ulli Maier, Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ignaz Kirchner, Wolfgang Hübsch, Sunnyi Melles, Achim Buch, Nadine Geyersbach, Michael Rotschopf, Peter Fricke, Dorothee Hartinger, Jens Wawrczeck, Gottfried Breitfuß, Oliver Stern, Felix von Manteuffel / Konzept: Katarina Agathos, Herbert Kapfer / Skript: Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Herbert Kapfer / Regie: Klaus Buhlert / Wissenschaftliche Beratung: Walter Fanta / BR 2004 / Länge: 56'08 // 20 Stunden Weltliteratur. Die sich weit verzweigende Handlung, immer wieder von essayistischen Exkursen unterbrochen, ist in der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Zugriff auf das gesamte Mann ohne Eigenschaften-Konvolut, das sich aus Veröffentlichungen, aus Druckfahnen und Entwürfen in unterschiedlichen Textstufen zusammensetzte, aber auch Musils essayistische und vielstimmige Erzählweise und die Unabgeschlossenheit des Romans führten zu der Überlegung Hör- und Gedankenspiele zu produzieren und eine auditive Erzählform mit inszenierten Textpassagen und nacherzählenden bzw. reflexiven Originaltonsequenzen zu entwickeln. //
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[Audio]-Infos Datum: 04.01.2013
Länge: 00:56:28
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Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Der lange Marsch des Urvertrauens - 28.12.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Ilja Richter, Hanns Zischler, Johannes Herrschmann, Peter Fricke, Christian Friedel, Monika Manz, Elfriede Jelinek, Romuald Karmakar, Christoph Englert / Musik: Woog Riots sowie Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 55'35 // In "Der lange Marsch des Urvertrauens" versammelt Kluge "Entscheidungen vor dem Hintergrund der gesamten Geschichte unseres Planeten, sucht ungenutzte Möglichkeiten zum Widerstand". Es geht um die "Zähigkeit, Vollständigkeit, Hartnäckigkeit und Leidenschaft der Suche." Aus der Anfangszeit des Kinos existiert eine Aufnahme von der öffentlichen elektrischen Hinrichtung eines Elefanten, der auf Coney Island drei Wärter getötet hatte. Dieses Material taucht bei Alexander Kluge immer wieder auf, als Erzählung, als Bild, als Film. Der für Kluge wichtigste Moment ist dabei der vertrauensvolle Blick des riesigen Tiers, das sich ruhig zu seiner Hinrichtung führen lässt.Marx nennt Ideologie das notwendige falsche Bewusstsein. Dazu gehört, dass wir Menschen als Säuglinge mit gläubigem Blick in die Wirklichkeit schauen und weil die Mutter zurückblickt, glauben wir, dass die Welt es gut mit uns meint. Das ist ein grundlegender Irrtum, von dem wir leben bis wir sterben. Unsere Welt meint es mit den Menschen nicht gut. Wir können diesen Irrtum aber nicht aufgeben. Freud nennt das das Urvertrauen. (Alexander Kluge) //
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[Audio]-Infos Datum: 28.12.2012
Länge: 00:55:45
Größe: 51.05 MB
Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Lernprozesse mit tödlichem Ausgang - 21.12.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Ilja Richter, Johannes Herrschmann, Nico Holonics, Peter Fricke, Helmut Stange, Monika Manz, Chorgemeinschaft Friese 2, Elfriede Jelinek, Heinz Tessun, Helmut Haase, Petra Schiessel, Wolfgang Beyer / Musik: Michaela Melián / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 56'21 // Alexander Kluge sagt, die Lernprozesse seien eine Fortsetzung der Schlachtbeschreibung und eine Art Reinschrift seiner Science-Fiction-Filme "Der große Verhau" (1971) und "Willi Tobler und der Untergang der 6. Flotte" (1972). Die Verlagerung der Geschichte ins Weltall gepaart mit der dilettantischen Darstellung der Schlachten - fliegende Schrauben, Transistorteile und anderer Metallschrott vor selbstgebasteltem Sternenhimmel - bietet den vielleicht humorvollsten Zugang zu Kluges Katastrophen-Erzählungen. Die Ausbeutung sämtlicher Ressourcen und die Selbstzerstörung der Menschheit werden in den fremden Galaxien im Zeitraffer noch einmal durchgespielt. Das Ende bleibt gegen alle Voraussicht offen. FORTSCHRITT OPEN END im Westen der Galaxie. Lebenswille breitet sich aus, als die Erde untergeht. Wie kann der Schwarze Krieg vier Jahre dauern, wenn doch gleich am ersten Tag die Erde völlig zerstört wurde? Vier Veteranen aus Stalingrad, mehrfach gentechnisch erneuert, setzen sich in den Sektor Morgenröte ab, wo sie angesichts einer objektiv hoffnungslosen Lage auf bessere Zeiten warten.
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[Audio]-Infos Datum: 21.12.2012
Länge: 00:56:31
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Virginia Woolf: Jacobs Zimmer (4/4) - Griechenland, London - 08.12.2012
Mit Friedhelm Ptok, Britta Hammelstein, Wiebke Puls, Sylvana Krappatsch, Annette Paulmann, Johannes Zirner, Andrea Wenzl, Caroline Ebner, Oliver Losehand, Stefan Merki, Hans Kremer, Georgia Stahl / Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Jakob Diehl / Regie: Katja Langenbach / BR 2012 / Länge: 53'47 // Eine Schriftstellerin um die Vierzig im Prozess, ihren scharfen Blick auf die Welt, deren Politik und innere Mechanik in erfahrungsnaher Literatur darzustellen. Eine untergehende Gesellschaftsform im England der (Vor-)Kriegszeit und ein junger Mann, der im Ersten Weltkrieg stirbt, noch bevor er seine Persönlichkeit voll entfalten konnte. Virginia Woolf, ihr Gegenstand und der Wunsch nach einem neuen, unmittelbaren Ausdruck: Das sind die äußeren Koordinaten des Romans Jacobs Zimmer, der 1922 erschien und ein wenig bekanntes Meisterwerk der Moderne ist.
Aus der inneren Logik des Romans entsteht eine faszinierende literarische Erfahrung, eine multisensorische Folge von atmosphärischen Ausschnitten, kurzen Einblicken, vielstimmigen Einschätzungen, die lose chronologisch aneinandergereiht sind. Wir begegnen Jacob als Kleinkind am Strand, erhaschen Eindrücke aus seiner Schulzeit, seinem Studentenleben in Cambridge, sehen ihn durchs nächtliche London zu einer Geliebten gehen oder nach Griechenland reisen. Das Unerhörte daran: Jacob selbst spricht nie und genau das war Virginia Woolfs Schlag gegen die viktorianische Erzählkonvention, in der sie sozialisiert wurde, und deren autoritäre Vorgaben sie zeitlebens angriff. Ihre gelungene Romanerfindung arbeitet erstmals mit einer Art fotografischer Schnitttechnik und zeigt, dass Jacob durchaus da ist: heraufbeschworen, nicht aus der Aufzählung von charakterbestimmenden Fakten und gedrechselten Sätzen eines allwissenden Erzählers, sondern auf geisterhafte Weise in Facetten gespiegelt: in den Blicken, Gedanken- und Gesprächsfetzen seiner Umgebung. Es ist, als blättere man mit angehaltenem Atem durch das Fotoalbum eines Fremden. So stehen wir heutzutage im Leben, meinte Woolf, so erfahren wir die Welt: Wir gleiten durch eine Abfolge von symbolischen Räumen, durch sprechende Atmosphären, angerissene Szenen und Gesprächsfetzen, und wenn wir sie lesen lernen, verstehen wir vielleicht ein bisschen besser, wer wir sind. //
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[Audio]-Infos Datum: 08.12.2012
Länge: 00:53:55
Größe: 49.38 MB
Virginia Woolf: Jacobs Zimmer (3/4) - London - 08.12.2012
Mit Friedhelm Ptok, Britta Hammelstein, Wiebke Puls, Sylvana Krappatsch, Johannes Zirner, Dominik Kaschke, Michaela Steiger, Julia Loibl, Andrea Wenzl, Caroline Ebner, Sabine Kastius, Oliver Losehand, Stefan Merki, Hans Kremer, Georgia Stahl / Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Jakob Diehl / Regie: Katja Langenbach / BR 2012 / Länge: 53'35 // Eine Schriftstellerin um die Vierzig im Prozess, ihren scharfen Blick auf die Welt, deren Politik und innere Mechanik in erfahrungsnaher Literatur darzustellen. Eine untergehende Gesellschaftsform im England der (Vor-)Kriegszeit und ein junger Mann, der im Ersten Weltkrieg stirbt, noch bevor er seine Persönlichkeit voll entfalten konnte. Virginia Woolf, ihr Gegenstand und der Wunsch nach einem neuen, unmittelbaren Ausdruck: Das sind die äußeren Koordinaten des Romans Jacobs Zimmer, der 1922 erschien und ein wenig bekanntes Meisterwerk der Moderne ist
Aus der inneren Logik des Romans entsteht eine faszinierende literarische Erfahrung, eine multisensorische Folge von atmosphärischen Ausschnitten, kurzen Einblicken, vielstimmigen Einschätzungen, die lose chronologisch aneinandergereiht sind. Wir begegnen Jacob als Kleinkind am Strand, erhaschen Eindrücke aus seiner Schulzeit, seinem Studentenleben in Cambridge, sehen ihn durchs nächtliche London zu einer Geliebten gehen oder nach Griechenland reisen. Das Unerhörte daran: Jacob selbst spricht nie und genau das war Virginia Woolfs Schlag gegen die viktorianische Erzählkonvention, in der sie sozialisiert wurde, und deren autoritäre Vorgaben sie zeitlebens angriff. Ihre gelungene Romanerfindung arbeitet erstmals mit einer Art fotografischer Schnitttechnik und zeigt, dass Jacob durchaus da ist: heraufbeschworen, nicht aus der Aufzählung von charakterbestimmenden Fakten und gedrechselten Sätzen eines allwissenden Erzählers, sondern auf geisterhafte Weise in Facetten gespiegelt: in den Blicken, Gedanken- und Gesprächsfetzen seiner Umgebung. Es ist, als blättere man mit angehaltenem Atem durch das Fotoalbum eines Fremden. So stehen wir heutzutage im Leben, meinte Woolf, so erfahren wir die Welt: Wir gleiten durch eine Abfolge von symbolischen Räumen, durch sprechende Atmosphären, angerissene Szenen und Gesprächsfetzen, und wenn wir sie lesen lernen, verstehen wir vielleicht ein bisschen besser, wer wir sind. //
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[Audio]-Infos Datum: 08.12.2012
Länge: 00:53:43
Größe: 49.19 MB
Virginia Woolf: Jacobs Zimmer (2/4) - Cambridge und das Cornwall - 01.12.2012
Mit Friedhelm Ptok, Britta Hammelstein, Wiebke Puls, Sylvana Krappatsch, Johannes Zirner, Dominik Kaschke, Michaela Steiger, Julia Loibl, Andrea Wenzl, Caroline Ebner, Sabine Kastius, Oliver Losehand, Stefan Merki, Hans Kremer/ Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Jakob Diehl / Regie: Katja Langenbach / BR 2012 / Länge: 54'17 // Eine Schriftstellerin um die Vierzig im Prozess, ihren scharfen Blick auf die Welt, deren Politik und innere Mechanik in erfahrungsnaher Literatur darzustellen. Eine untergehende Gesellschaftsform im England der (Vor-)Kriegszeit und ein junger Mann, der im Ersten Weltkrieg stirbt, noch bevor er seine Persönlichkeit voll entfalten konnte. Virginia Woolf, ihr Gegenstand und der Wunsch nach einem neuen, unmittelbaren Ausdruck: Das sind die äußeren Koordinaten des Romans Jacobs Zimmer, der 1922 erschien und ein wenig bekanntes Meisterwerk der Moderne ist. Aus der inneren Logik des Romans entsteht eine faszinierende literarische Erfahrung, eine multisensorische Folge von atmosphärischen Ausschnitten, kurzen Einblicken, vielstimmigen Einschätzungen, die lose chronologisch aneinandergereiht sind. Wir begegnen Jacob als Kleinkind am Strand, erhaschen Eindrücke aus seiner Schulzeit, seinem Studentenleben in Cambridge, sehen ihn durchs nächtliche London zu einer Geliebten gehen oder nach Griechenland reisen. Das Unerhörte daran: Jacob selbst spricht nie und genau das war Virginia Woolfs Schlag gegen die viktorianische Erzählkonvention, in der sie sozialisiert wurde, und deren autoritäre Vorgaben sie zeitlebens angriff. Ihre gelungene Romanerfindung arbeitet erstmals mit einer Art fotografischer Schnitttechnik und zeigt, dass Jacob durchaus da ist: heraufbeschworen, nicht aus der Aufzählung von charakterbestimmenden Fakten und gedrechselten Sätzen eines allwissenden Erzählers, sondern auf geisterhafte Weise in Facetten gespiegelt: in den Blicken, Gedanken- und Gesprächsfetzen seiner Umgebung. Es ist, als blättere man mit angehaltenem Atem durch das Fotoalbum eines Fremden. So stehen wir heutzutage im Leben, meinte Woolf, so erfahren wir die Welt: Wir gleiten durch eine Abfolge von symbolischen Räumen, durch sprechende Atmosphären, angerissene Szenen und Gesprächsfetzen, und wenn wir sie lesen lernen, verstehen wir vielleicht ein bisschen besser, wer wir sind. //
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[Audio]-Infos Datum: 01.12.2012
Länge: 00:54:25
Größe: 49.83 MB
Virginia Woolf: Jacobs Zimmer (1/4) - Scarborough und Cambridge - 01.12.2012
Mit Friedhelm Ptok, Britta Hammelstein, Wiebke Puls, Sylvana Krappatsch, Annette Paulmann, Benedikt Lückenhaus, Alexander Lückenhaus, Andrea Wenzl, Caroline Ebner, Sabine Kastius, Hans Kremer, Johannes Zirner, Stefan Merki / Aus dem Englischen von Gaby Hartel / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: Jakob Diehl / Regie: Katja Langenbach / BR 2012 / Länge: 52'09 // Eine Schriftstellerin um die Vierzig im Prozess, ihren scharfen Blick auf die Welt, deren Politik und innere Mechanik in erfahrungsnaher Literatur darzustellen.// Eine untergehende Gesellschaftsform im England der (Vor-)Kriegszeit und ein junger Mann, der im Ersten Weltkrieg stirbt, noch bevor er seine Persönlichkeit voll entfalten konnte. Virginia Woolf, ihr Gegenstand und der Wunsch nach einem neuen, unmittelbaren Ausdruck: Das sind die äußeren Koordinaten des Romans Jacobs Zimmer, der 1922 erschien und ein wenig bekanntes Meisterwerk der Moderne ist. Aus der inneren Logik des Romans entsteht eine faszinierende literarische Erfahrung, eine multisensorische Folge von atmosphärischen Ausschnitten, kurzen Einblicken, vielstimmigen Einschätzungen, die lose chronologisch aneinandergereiht sind. Wir begegnen Jacob als Kleinkind am Strand, erhaschen Eindrücke aus seiner Schulzeit, seinem Studentenleben in Cambridge, sehen ihn durchs nächtliche London zu einer Geliebten gehen oder nach Griechenland reisen. Das Unerhörte daran: Jacob selbst spricht nie und genau das war Virginia Woolfs Schlag gegen die viktorianische Erzählkonvention, in der sie sozialisiert wurde, und deren autoritäre Vorgaben sie zeitlebens angriff. Ihre gelungene Romanerfindung arbeitet erstmals mit einer Art fotografischer Schnitttechnik und zeigt, dass Jacob durchaus da ist: heraufbeschworen, nicht aus der Aufzählung von charakterbestimmenden Fakten und gedrechselten Sätzen eines allwissenden Erzählers, sondern auf geisterhafte Weise in Facetten gespiegelt: in den Blicken, Gedanken- und Gesprächsfetzen seiner Umgebung. Es ist, als blättere man mit angehaltenem Atem durch das Fotoalbum eines Fremden. So stehen wir heutzutage im Leben, meinte Woolf, so erfahren wir die Welt: Wir gleiten durch eine Abfolge von symbolischen Räumen, durch sprechende Atmosphären, angerissene Szenen und Gesprächsfetzen, und wenn wir sie lesen lernen, verstehen wir vielleicht ein bisschen besser, wer wir sind. //
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[Audio]-Infos Datum: 01.12.2012
Länge: 00:52:17
Größe: 47.88 MB
Karl Bruckmaier: "Lieber ein alter Dämon als ein junger Gott" - John Giorno - 23.11.2012
Mit Werner Härtel, John Giorno / Manuskript und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2012 / Länge: 60'41 // Mehr als ein halbes Jahrhundert hinkte die Dichtkunst hinter der Bildenden Kunst her, konstatierte einst John Giorno, und nahm die Aufholjagd selbst in die Hand. // Seit 1962 veröffentlicht er seine Texte in ungewohnten Formaten und in unerwartetem Umfeld: als Gemälde, als Sprüche auf Anrufbeantwortern, als Radiosendungen, als Langspielplatte, schließlich als Podcast. Inhaltlich und formal verbunden mit den Protagonisten der Beat Generation vernetzte er diese mit den aktuellsten Entwicklungen in New Yorks Kunstgetümmel und dem in den sechziger und siebziger Jahren entstehenden Rock-Underground. Seine "Dial-a-Poem"-Aktion für das Museum of Modern Art ist Legende; sein Label "Giorno Poetry System" war Plattform für unerwartete Kunstäußerungen quer durch alle Genres. Seit den achtziger Jahren nutzte er seine Reputation, um den Opfern von AIDS beizustehen und trotzdem eine offensive und sensuelle Lebenszugewandtheit zu propagieren. Im Mai 2012 nahm Karl Bruckmaier für den BR eine Lese-Performance von John Giorno auf und führte ein Gespräch mit ihm. //
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[Audio]-Infos Datum: 23.11.2012
Länge: 01:00:51
Größe: 55.72 MB
ARD Radio Tatort: Robert Hültner: Der Stalker - 14.11.2012
Mit Florian Karlheim, Brigitte Hobmeier, Michael A. Grimm, Robert Giggenbach, Richard Oehmann, Hans-Georg Panczak, Peter Rappenglück, Wowo Habdank, Susanne Schroeder, Ulla Geiger, Stephan Zinner, Stephan Bissmeier, Saskia Vester, Martin Wenzl, Anton Leiss-Huber, Steven Scharf, Rene Dumont / Komposition: zeitblom / Regie: Ulrich Lampen / BR 2012 / Länge: 54'00 // Auf der Brucker Inspektion geht es eher gemächlich zu. Senta und Rudi sind mit der Aufklärung von kleineren Delikten und ihren üblichen Neckereien befasst, da kommt ein Anruf: Der Geschäftsmann Horst Lambert, den Rudi auch privat kennt, ist besorgt über anonyme Drohbriefe. Zunächst wiegeln die Polizeibeamten ab, doch als sein Auto in Brand steht, laufen die Ermittlungen an. Was hat der Filmvorführer des Brucker Kinos damit zu tun? Nachdem ein weiterer Autobrand gemeldet wird, steht für einige schon fest: Schuld am Vandalismus ist ein Ausländer, der kurz vor der Tatzeit einen Benzinkanister gekauft und sich vor der Kripo versteckt hat. Doch dann kommt es im Hause Lambert zu einer Schießerei. Für Senta und Rudi gibt es plötzlich jede Menge zu tun.
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[Audio]-Infos Datum: 14.11.2012
Länge: 00:54:10
Größe: 49.60 MB
Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Lebensläufe - 02.11.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Nico Holonics, Peter Fricke, Helmut Stange, Hannelore Hoger, Elfriede Jelinek, Elisabeth Agte, Luise Richter, Maria Pia Corvino, Elvira Reither, Dr. Luise Kampffmeyer, Rosemarie Dorn, Sigrid Fromm / Musik: Munk sowie die Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 49'18 // Die Lebensläufe (1962) sind Alexander Kluges erste Prosaveröffentlichung. In der darin enthaltenen Erzählung Anita G. stiehlt eine junge Frau einen Pullover und flieht durch die bürokratisch-spießig-neubürgerliche Bundesrepublik. Kluges Verfilmung des Stoffes - Abschied von gestern - mit seiner Schwester Alexandra in der Hauptrolle, erhielt 1966 als erster deutscher Film nach dem Krieg den Silbernen Löwen in Venedig. Der Lebenslauf der Anita G. verläuft über die Bruchstelle von 1945. Geboren in Leipzig, in der Nazizeit als Jüdin vom Schulbesuch ausgeschlossen, die Eltern deportiert. Im Westen versucht sie mit aller Unbefangenheit ein neues Leben anzufangen, gerät aber immer wieder in Konflikt mit der jungen BRD. Die Menschen, denen Anita G. begegnet - der Richter, die Bewährungshelferin - sind geformt von ihrer gesellschaftlichen Funktion. Der 'Abschied von gestern' ist nicht von heute auf morgen zu haben. "Uns trennt von gestern kein Abgrund, sondern die veränderte Lage" steht zu Beginn des Filmes auf einem Zwischentitel. Und am Ende: "Jeder ist an allem schuld, aber wenn das jeder wüsste, hätten wir das Himmelreich auf Erden". //
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[Audio]-Infos Datum: 02.11.2012
Länge: 00:49:28
Größe: 45.29 MB
Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Massensterben in Venedig - 26.10.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Johannes Herrschmann, Helmut Stange, Christian Friedel, Monika Manz, Maria Pia Corvino, Elvira Reither, Gudrun Skupin, Wolfgang Beyer / Musik: Bananafishbones sowie Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 56'51 // Es geht um Einzelkämpfer und ihren "Hunger nach Sinn". Wie entsteht Sinn? Laut Alexander Kluge nicht durch homogenisierte Nachrichten, sondern durch vermischte. Nicht durch Spannungsdramaturgien und durchgehende Handlungen, sondern durch eine "Auffächerung der Dramaturgien", der Mischung von "Facts & Fakes" (Titel einer Fernsehsendung Kluges) und der Produktion von "Erfahrungshorizonten" für das "Vorstellungsvermögen". Realismus ist für Kluge die Kenntnis von Zusammenhängen. Der Gebrauchswert ist eine "spielerische Kommunikation" im "wirklichen Medium der Erfahrung", dem Publikum. Eine Armada erstklassiger Individualisten in einer Zeit kollektiver Kämpfe. Man wird am besten für seine Tugenden bestraft. Ein Mann vom Verfassungsschutz schießt einem Minister in die Backe um auf Sicherheitslücken aufmerksam zu machen, Altersheim-Bewohner werden in Venedig zu Geiselnehmern und liefern sich einen Showdown mit der Polizei, eine reiche Frau flieht vor dem Dritten Reich über Paris nach New York. In der Liebe findet sie kein Glück. //
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[Audio]-Infos Datum: 26.10.2012
Länge: 00:57:02
Größe: 52.22 MB
Ergo Phizmiz: Conversations with Birds - 19.10.2012
Mit Juliane Meckert, Martha Moopette, Ergo Phizmiz u.a. / Komposition und Realisation: Ergo Phizmiz / BR 2012 / Länge: 46'02 // "If you want to learn to fly, first learn to whistle" - Conversations with Birds ist ein ornithologisches Mosaik über Klang und Sprache der Vögel als Tor zur Freiheit. Darüber, wie die Begegnung mit den Tieren, die fliegen können, Welten in Bewegung bringen und darüber wie in der Sehnsucht nach dem Fliegen immer schon seine Unmöglichkeit spürbar ist. Eine Vogelschar geht auf die Suche nach dem Geheimnis des Windes und wird dabei – wie der Wetterhahn – Opfer ihres fatalen Unterfangens. Der Autor Ergo Phizmiz erzählt von seinen Gesprächen mit einem verkrüppelten Wellensittich und, wie er in der Begegnung mit dem Vater des polnischen Schriftstellers Bruno Schulz die Sprache der Vögel erlernte. Für den britischen Maler Edward Lear (1812-88) und den amerikanischen Künstler Joseph Cornell (1903-72) werden Vögel Zentralgestalten ihres Werkes. Deren Verschwinden entlässt sie in eine traurige Einsamkeit. In der Oper "The Mourning Show" (wörtlich übersetzt: Die Trauer Show) entwickelt Phizmiz mit einer Vogelexpertin eine Poetik des ornithologischen Erzählens, das sich von der linearen Narration verabschiedet. Und eine Reise durch den Dschungel von Guyana führt den Autor zum versteckten Königreich der Mauersegler, das bisher nur wenige Menschen entdecken konnten. In phantastischen, bildhaft-poetischen Episoden, die auch manch lakonischer Grausamkeit nicht entbehren, verwebt Phizmiz literarische Topoi mit dokumentarischem und autobiografischem Material zu märchenhaften Geschichten. Es entspinnt sich ein Netz aus wiederkehrenden Motiven und rätselhaften Zusammenhängen, die einem sehr bekannt und zugleich äußerst befremdlich vorkommen. Mehrsprachig und in der Verbindung von experimentellem Sound und vorgefundenen Originaltönen entwickelt diese Komposition ein Eigenleben, das die Spur aufnimmt zur Vielfalt und Buntheit einer Welt der Vögel, der Freiheit und der Phantasie. //
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[Audio]-Infos Datum: 19.10.2012
Länge: 00:46:13
Größe: 42.31 MB
Thomas Harlan: Rosa - Die Reise nach Kulmhof (2/2) - 13.10.2012
Mit Sabine Kastius, Katja Amberger, Christiane Roßbach, Kornelia Boje, Stephan Rabow, Günther Maria Halmer / Komposition: Helga Pogatschar / Bearbeitung: Michael Farin / Regie: Bernhard Jugel / BR 2001 / Länge: 77'54 // In den sechziger Jahren stieß Thomas Harlan bei Recherchen über Kriegsverbrechen auf Gerüchte über das Dorf Kulmhof, an dem die Deutschen die Technologie des Massenmords erprobten. Sein 2000 erschienener Debütroman "Rosa"ist das Gegenteil einer Bilanz und alles andere als ein Fazit. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von 1942 bis 1993. Virtuos spielt Thomas Harlan darin mit verschiedenen Erzählebenen. Dokumente, Briefe, Phonoaufnahmen, Berichte und Verhörprotokolle geben in atemlosem Stakkato ungeheuerliche Geschehnisse preis. Eine Lichtung bei Kulmhof in Polen. Aus der schneeverwehten Ebene wölbt sich das Dach eines Erdhauses, ein Pferd ohne Schweif ist an den rauchenden, klapprigen Schornstein gebunden, der aus dem Boden ragt. In der Höhle hausen Rosa Peham und Józef Najman. Rosa ist die ehemalige Verlobte von Franz Maderholz, der Zahlmeister im Vernichtungslager Kulmhof war. Die Asche der Opfer füllt den Boden der Lichtung, die seit Kriegsende Rosas Heimstatt ist. Franz ist verschollen, Rosa hat sich 1948 mit Józef liiert. Auch ihm wird eine dunkle Vergangenheit nachgesagt. Jahrzehnte später erfahren ein Filmteam und ein Theologe aus alten Akten von den damaligen Ereignissen und spüren den Schicksalen der Beteiligten nach. //
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[Audio]-Infos Datum: 13.10.2012
Länge: 01:17:59
Größe: 71.40 MB
Thomas Harlan: Rosa - Die Reise nach Kulmhof (1/2) - 06.10.2012
Mit Sabine Kastius, Katja Amberger, Christiane Roßbach, Kornelia Boje, Stephan Rabow, Günther Maria Halmer / Komposition: Helga Pogatschar / Bearbeitung: Michael Farin / Regie: Bernhard Jugel / BR 2001 / Länge: 77'35 // In den sechziger Jahren stieß Thomas Harlan bei Recherchen über Kriegsverbrechen auf Gerüchte über das Dorf Kulmhof, an dem die Deutschen die Technologie des Massenmords erprobten. Sein 2000 erschienener Debütroman "Rosa" ist das Gegenteil einer Bilanz und alles andere als ein Fazit. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von 1942 bis 1993. Virtuos spielt Thomas Harlan darin mit verschiedenen Erzählebenen. Dokumente, Briefe, Phonoaufnahmen, Berichte und Verhörprotokolle geben in atemlosem Stakkato ungeheuerliche Geschehnisse preis. Eine Lichtung bei Kulmhof in Polen. Aus der schneeverwehten Ebene wölbt sich das Dach eines Erdhauses, ein Pferd ohne Schweif ist an den rauchenden, klapprigen Schornstein gebunden, der aus dem Boden ragt. In der Höhle hausen Rosa Peham und Józef Najman. Rosa ist die ehemalige Verlobte von Franz Maderholz, der Zahlmeister im Vernichtungslager Kulmhof war. Die Asche der Opfer füllt den Boden der Lichtung, die seit Kriegsende Rosas Heimstatt ist. Franz ist verschollen, Rosa hat sich 1948 mit Józef liiert. Auch ihm wird eine dunkle Vergangenheit nachgesagt. Jahrzehnte später erfahren ein Filmteam und ein Theologe aus alten Akten von den damaligen Ereignissen und spüren den Schicksalen der Beteiligten nach. //
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[Audio]-Infos Datum: 06.10.2012
Länge: 01:17:41
Größe: 71.13 MB
Uwe Dick: "Ich schreibe um mich selbst zu überraschen" - 23.09.2012
Uwe Dick (Autor) im Gespräch mit Katarina Agathos / BR 2012 / Länge: 51'11
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[Audio]-Infos Datum: 23.09.2012
Länge: 00:51:11
Größe: 46.87 MB
Jan Peters/Marie-Catherine Theiler: Zeitlochbohrversuche - 16.09.2012
Komposition: Pit Przygodda / Realisation: Jan Peters/Marie-Catherine Theiler / BR 2011 / Länge: 54'16 // Die beiden Filmemacher Marie-Catherine Theiler und Jan Peters erlebten die Schwangerschaft und Geburt ihres ersten Kindes als eine Zeitenwende, eine Entschleunigung setzte ein. Im Gegensatz dazu steigt nach der Geburt des zweiten Kindes die Zeitverflugsgeschwindigkeit und der Familienrhythmus gerät gänzlich aus dem Takt. Ihr Hörspiel dreht sich um die Herausforderungen, die zunehmende Beschleunigung im ohnehin chronisch hektischen Alltag in den Griff zu bekommen. Beide schreiben manisch Listen. To-do-Listen, um Aufgaben zu priorisieren und damit das Chaos im Vorfeld zu ordnen, Logbucheintragungen darüber, was am Tag passiert ist, um das Durcheinander im Nachhinein noch zu strukturieren. In einem Ping-Pong der Dialoge suchen die jungen Eltern Peters und Theiler nach Möglichkeiten, dem rasenden Stillstand zu entrinnen, in dem sich alle und alles zu befinden scheinen. Bei ihren Versuchen, Löcher in die Zeit zu bohren und anderen Selbstexperimenten treffen sie auf verschiedene Experten, unter anderem Chronobiologen, Neurowissenschaftler, Buddhisten und einen Tischtennisprofi. Zahlreiche Denkanstöße und unterschiedliche Ideen zur Zeitgewinnung und Effizienz werden auf ihre Praktikabilität überprüft, die von der 66-Sekunden-Minute, über Geschäftigkeitsquartett und Social Jetlag bis zur "Online-Lausung der 5000" reichen. //
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[Audio]-Infos Datum: 16.09.2012
Länge: 00:54:26
Größe: 49.85 MB
Tina Klopp: Erfolg! - 09.09.2012
Mit Jule Ronstedt, Sebastian Blomberg, Wolfgang Pregler / Komposition: Hendrik Meyer / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2012 / Länge: 54'00 // Alle wollen ihn, aber gleichzeitig haftet an ihm der schlechte Ruf des Charakterverderbers: Was ist Erfolg und wie erreicht man ihn? Warum ist Erfolg – messbar in Ruhm und Geld – so erstrebenswert und worüber reden die, die ihn haben, wenn sie unter sich sind?
Ein Gespräch in trauter Runde. Ein Spitzenpolitiker, ein Weltstar und ein Topmanager treffen sich in einer Bar, um einander aus ihrem Leben an der Spitze der Gesellschaft zu erzählen. Ohne Rücksicht auf Wähler, Fans oder Kunden analysieren sie die Psychologien der Macht und demontieren die Rechtfertigungsstrategien der Erfolglosen. Denn unmoralisches Verhalten kritisieren kann jeder. Schwerer schon ist auszuhalten, dass am Ende der Erfolg doch immer denjenigen Recht gibt, die ihn erreicht haben. Mutiger als Kapitalismuskritik und die Klage über Werteverlust scheint da auf einmal das Lob von Anpassertum, Konsumismus und der schönen Oberfläche. Und letztlich sind Menschen, die in Ökosupermärkten einkaufen oder sich für die richtige Sache engagieren, vielleicht auch einfach nur die größeren Nervensägen. //
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[Audio]-Infos Datum: 09.09.2012
Länge: 00:54:10
Größe: 49.60 MB
Eran Schaerf: FM-Scenario - where palms stand - mask - delay - 31.08.2012
Mit Samuel Streiff, Peter Veit, Achim Bogdahn / Realisation: Eran Schaerf / Montage: Valerie Smith / BR 2012 / Länge: 61'15 // FM-Scenario ist ein intermediales Projekt, das sich über Website, Sendungen, Ausstellungen und Publikationen realisiert. Eine Kooperation von: BR Hörspiel und Medienkunst; A Production e. V., Berlin; HartwareMedienKunstVerein, Dortmund; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Les Complices*, Zürich; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; ZKM, Karlsruhe. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Die Montage der Kuratorin Valerie Smith bildete 2012 das Ausgangsszenario für eine Installation im Haus der Kulturen der Welt.
Angesiedelt in den Dolmetscherkabinen des Hauptkonferenzraums, einer Architektur, die Übersetzungsprozesse spiegelt, lässt sie die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion, Sender und Empfänger, Nutzer und Autor verschwimmen.
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[Audio]-Infos Datum: 31.08.2012
Länge: 01:01:25
Größe: 56.24 MB
Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Unheimlichkeit der Zeit. Der Luftangriff auf Halberstadt - 24.08.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Ilja Richter, Hanns Zischler, Johannes Herrschmann, Nico Holonics, Peter Fricke, Helmut Stange, Christian Friedel, Hannelore Hoger, Sandra Hüller, Monika Manz, Hans Magnus Enzensberger / Musik: Susanne Brokesch sowie Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 55'33 // Am 8. April 1945 wird Halberstadt durch alliierte Bomber fast vollständig zerstört. Zehn Meter neben dem 13-jährigen Alexander Kluge schlägt eine Sprengbombe ein. Seine dominierenden Gefühle in dieser Situation sind die Vorfreude, den Schulkameraden von der Bombe zu berichten und die Angst um die Scheidung der Eltern. Erst Mitte der Siebziger Jahre ist sein Abstand zu den Ereignissen groß genug, um davon zu erzählen. Seine Beschreibung stellt einen wichtigen Bezugspunkt in der Darstellung des Luftangriffs auf deutsche Städte und ihre Zivilbevölkerung dar. Laut Kluge sagt eine einfache Wiedergabe der Realität weniger denn je etwas über die Realität aus. "Es muss möglich sein, die Realität als die geschichtliche Fiktion, die sie ist, auch darzustellen". In diesem Sinne erzählt Kluge von der Zerstörung des Kinos Capitol, den luftschutzdienstverpflichteten Turmbeobachterinnen Frau Arnold und Frau Zacke und den Ausführungen des Bomber-Piloten Anderson: "'Die Ware musste runter auf die Stadt. Es sind ja teure Sachen. Man kann das praktisch auch nicht auf die Berge oder das freie Feld hinschmeißen, nachdem es mit viel Arbeitskraft zu Hause hergestellt ist.' – 'Sie konnten wenigstens einen Teil auf freies Feld werfen. Oder in einen Fluss.' – 'Diese wertvollen Bomben?'". //
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[Audio]-Infos Datum: 24.08.2012
Länge: 00:55:43
Größe: 51.02 MB
Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Unheimlichkeit der Zeit. Verschrottung durch Arbeit - 17.08.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Ilja Richter, Helmut Stange, Hannelore Hoger, Joachim Geisthardt, Heinz Tessun, Klaus Plichta, Wolfgang Beyer, Erich Meyer, Siegfried Wieler, Hans-Joachim Klemm, Peter Nier, Reinhold Schuler, Wolfgang Braetsch / Musik: Elliott Sharp sowie Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 49'13 // Im bereits zerfallenden Dritten Reich wurde 1944 in der Nähe von Halberstadt eine Außenstelle des KZ Buchenwald eingerichtet. Neben einer Untertunnelung des Harzsandsteingebirges für Rüstungsproduktion wurde gezielt "Vernichtung durch Arbeit" betrieben.

Während der gesamten Zeit seiner Existenz befanden sich über 7.000 Häftlinge im Lager. Ungefähr 2.000 Tote waren bis zur Befreiung des Lagers am 11. April 1945 zu verzeichnen. Über 2.500 Häftlinge starben auf dem "Todesmarsch", auf den die gehfähigen Häftlinge des Lagers am 9. April 1945 geschickt worden waren. 1949 wurden am Ort der Massengräber ein Mahnmal und Gedenktafeln eingeweiht, 1976 ein Museum. – Alexander Kluge ergänzt diese Fakten durch Beschreibungen des "unternehmerischen Umfelds": Organisation und Selbstversorgung des Lagers, Schikanen der SS- Wachführer, Verbesserungsvorschläge der Häftlinge, Führungsproblem der Wachtruppe, Protokoll der Auflösung und Zerstreuung, Denkmalsplanung zu DDR-Zeiten. //
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[Audio]-Infos Datum: 17.08.2012
Länge: 00:49:24
Größe: 45.23 MB
Kathrin Röggla/Leopold von Verschuer: publikumsberatung - 12.08.2012
Mit Leopold von Verschuer, Franz Tröger, Hanns Zischler, Silke Buchholz u.a. / Komposition: Franz Tröger / Regie: Leopold von Verschuer /
BR 2011 / Länge: 54'25 // Der Referent der live im Radio übertragenen Hauptstadtkulturgespräche ist ab-, ein Ersatzreferent kurzfristig eingesprungen. Dieser nutzt seine Chance zu einem unaufhaltsam scheiternden Vortrag und verliert sofort den Faden. Seine Reflexionen mäandern von einem „auf den Hund gekommenen Katastrophenfilmgenre“ über „Angstschulden“, zur „Lust am Richten“, streifen das bislang viel zu wenig beachtete Thema „Stottern im Barock“ und gelangen schließlich zur Frage: Was ist eigentlich ein erfolgreicher Hörer? Der Redakteur des Abends bemüht sich in der Regie vergeblich um Steuerung, doch der Ersatzreferent lässt sich durch nichts abbringen. Auch nicht dadurch, dass sein Mikrofon irgendwann selbst zu sprechen beginnt und das Publikum im Sendesaal Einwände erhebt oder sogar den Saal verlässt.
Das Reale bricht ein in die Fiktion und lässt Ebenen und Sinnzusammenhänge verschwimmen. Der Hörer wird von Anfang an in Orientierungsnot gebracht. Die publikumsberatung bedient sich aller Tricks des Fingierten, des Spiels im Spiel, und stellt nicht nur die Frage nach den Grenzen des Fiktiven, sondern mit ihrem Geflecht von Diskursschnipseln auch das Verhältnis von Sprache und dem, was sie bezeichnet, auf den Kopf. //
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[Audio]-Infos Datum: 12.08.2012
Länge: 00:54:35
Größe: 49.98 MB
Thomas von Steinaecker: Die Entstehung des Hörspiels "Umbach muss weg" - 05.08.2012
Für ein Hörspiel führt der Autor Thomas von Steinaecker ein Interview mit dem Synchronsprecher Martin Umbach. Lebensstationen ziehen vorbei, das Scheitern als Schauspieler, der Neuanfang und rasante Aufstieg bei der Filmsynchronisation. Nach dem Gespräch ist für von Steinaecker klar, dass er bei seinem Hörspiel über Martin Umbach so authentisch wie möglich vorgehen möchte, am liebsten wäre ihm ein Hörspiel in Form eines fiktiven Features. Dafür erfindet er seine eigene Stellvertreterfigur: Nicole. An seiner statt begibt nun sie sich auf weitere Recherche über Umbach. Dabei wird sie jedoch immer wieder von ihrer eigenen schwierigen Situation abgelenkt; befindet sie sich doch an einem Wendepunkt ihres Lebens: Sie steht kurz vor einem wichtigen Bewerbungsgespräch, eine feste Stelle bei einer Filmfirma winkt. Aber Nicole hat ein Problem: Sie tut sich immer schwerer, Entscheidungen zu treffen. Und auch Martin Umbach, mit dem sie wegen ihres Features weiter in Kontakt steht, befindet sich in einer Krise. Vor allem privat steuert er unweigerlich auf eine Katastrophe zu: Seit Jahren führt er ein heimliches Doppelleben mit seiner jungen Geliebten und dem gemeinsamen Kind in Berlin und mit seiner Familie in München. // Mit Martin Umbach, Kathrin von Steinburg, Ilona Grandke, Laura Maire, Thomas von Steinaecker, Philipp Götz, Wilfried Hauer, Beate Himmelstoß, Oliver Mallison, Wilhelm Manske, Hemma Sophia Michel, Heinz Peter, Tommi Piper, Jay Rutledge, Silvie Sperlich, Andrea Wenzl / Regie: Bernadette Sonnenbichler / BR 2012 / Länge: 53'09 Lebensstationen ziehen vorbei, das Scheitern als Schauspieler, der Neuanfang und rasante Aufstieg bei der Filmsynchronisation.
Nach dem Gespräch ist für von Steinaecker klar, dass er bei seinem Hörspiel über Martin Umbach so authentisch wie möglich vorgehen möchte, am liebsten wäre ihm ein Hörspiel in Form eines fiktiven Features. Dafür erfindet er seine eigene Stellvertreterfigur: Nicole. An seiner Statt begibt nun sie sich auf weitere Recherche über Umbach.
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[Audio]-Infos Datum: 05.08.2012
Länge: 00:53:19
Größe: 48.82 MB
Carl Einstein: Bebuquin oder die Dilettanten des Wunders (2/2) - 29.07.2012
Mit Ingo Hülsmann, Sven Lehmann / Komposition: Daniel Dickmeis / Regie: Ulrich Gerhardt / BR 2012 / Länge: 52'23 // Es sind dilettantische Wunder-Sucher, die Carl Einstein in seinem 1912 gedruckten "Anti-Roman" versammelt. // Ob im Café, im Bordell, im Zirkus oder im Kloster präsentieren die 19 Kapitel des Textes schlaglichtartig phantastische Szenen ohne klare Handlung oder eindeutige Charaktere. Vielmehr wird in einer energetischen Mischung aus Erzählung, Dialog, Lyrik, Pamphlet, Predigt oder Gebet die Überwindung von Vernunft, Gleichgewicht, Symmetrie und Einheit als Möglichkeit eines anderen Denkens und Befreiung der Empfindungen heraufbeschworen. Eine Idee, mit der sich Carl Einstein und die Künstlerkreise seiner Zeit vor der Folie einer Mechanisierung der Welt und des Verlustes spontaner Erfahrung identifizierten. Analog zur kubistischen Malerei provoziert der Text thematisch und formal andere Blicke auf die Welt, vermischt ohne Scheu zahlreiche Topoi aus Religion und Philosophie und rüttelt dabei auch an den Grenzen der Sprache: als explizite Sprachkritik, als Zitation oder Parodie naturwissenschaftlicher Diktion, religiöser Sprechformen, philosophischer Exkurse oder künstlerischer Traktate. Damit beeinflusste Einsteins Text Expressionisten und Dadaisten genauso, wie er für diese zur Reibungsfläche wurde. In der Hörspielproduktion des Bayerischen Rundfunks, die eine akustische Umsetzung des ungekürzten Erstdrucks von 1912 ist, erscheint das Sprachgeschehen der Vorlage als ein Pendeln zwischen zwei Stimmen, als zersetzende Dialogisierung, losgelöst von den ursprünglichen Dialogen, als lustvolle Inszenierung maßloser Gedankenspiele. //
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[Audio]-Infos Datum: 29.07.2012
Länge: 00:52:33
Größe: 48.12 MB
Carl Einstein: Bebuquin oder die Dilettanten des Wunders (1/2) - 22.07.2012
Mit Ingo Hülsmann, Sven Lehmann / Komposition: Daniel Dickmeis / Regie: Ulrich Gerhardt / BR 2012 / Länge: 51:07 // Es sind dilettantische Wunder-Sucher, die Carl Einstein in seinem 1912 gedruckten "Anti-Roman" versammelt. // Ob im Café, im Bordell, im Zirkus oder im Kloster präsentieren die 19 Kapitel des Textes schlaglichtartig phantastische Szenen ohne klare Handlung oder eindeutige Charaktere. Vielmehr wird in einer energetischen Mischung aus Erzählung, Dialog, Lyrik, Pamphlet, Predigt oder Gebet die Überwindung von Vernunft, Gleichgewicht, Symmetrie und Einheit als Möglichkeit eines anderen Denkens und Befreiung der Empfindungen heraufbeschworen. Eine Idee, mit der sich Carl Einstein und die Künstlerkreise seiner Zeit vor der Folie einer Mechanisierung der Welt und des Verlustes spontaner Erfahrung identifizierten. Analog zur kubistischen Malerei provoziert der Text thematisch und formal andere Blicke auf die Welt, vermischt ohne Scheu zahlreiche Topoi aus Religion und Philosophie und rüttelt dabei auch an den Grenzen der Sprache: als explizite Sprachkritik, als Zitation oder Parodie naturwissenschaftlicher Diktion, religiöser Sprechformen, philosophischer Exkurse oder künstlerischer Traktate. Damit beeinflusste Einsteins Text Expressionisten und Dadaisten genauso, wie er für diese zur Reibungsfläche wurde. In der Hörspielproduktion des Bayerischen Rundfunks, die eine akustische Umsetzung des ungekürzten Erstdrucks von 1912 ist, erscheint das Sprachgeschehen der Vorlage als ein Pendeln zwischen zwei Stimmen, als zersetzende Dialogisierung, losgelöst von den ursprünglichen Dialogen, als lustvolle Inszenierung maßloser Gedankenspiele. //
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[Audio]-Infos Datum: 22.07.2012
Länge: 00:51:16
Größe: 46.94 MB
Rudolf Herz: Der kalte Sommer 1912 - 20.07.2012
Mit Cornelia Meliàn, Sebastian Fuchs, Wolfram Winkel, Leo Gmelch, Markus Muench, 48nord (Ulrich Müller, Siegfried Rössert) / Realisation: 48nord / BR 2012 / Länge: 44'34 // 1912 verbrachte Marcel Duchamp einen kalten Sommer in München. Am 25. August schrieb er nach Hause: "Hier unaufhörlicher Regen, kalt." // Rudolf Herz erklärt die überlieferten Wetterdaten des meteorologischen Landesamtes zur Partitur, die in einer freien Interpretation von dem Duo 48nord hörbar gemacht wird. Die Phase künstlerischen Umbruchs und emotionaler Belastung in der Biographie Duchamps wird dabei aufgegriffen und der Spannungszustand zwischen abstrakt-objektivierender Technologie und individuellem Tun ausgehend von den Daten zu Lufttemperatur, Luftdruck, Wind, Bewölkung des Sommers 1912 gestaltet. 100 Tage, von 21. Juni bis Ende September 1912 war Duchamp in München, an dem Ort, den er später als „Schauplatz meiner totalen Befreiung“ beschreiben sollte. Eingemietet in der Wohnung eines Ingenieurs und technischen Zeichners bahnte sich unter dem Eindruck einer ganz unerwarteten und inspirierenden Begegnung mit der abstrakten Welt der Technik eine Wende im Werk des Künstlers an. Fortan suchte Duchamp jede persönliche Handschrift zu vermeiden, veranstaltete Experimente mit dem Zufall und entdeckte den Geist der Ironie. Gleichzeit war diese Zeit von einem Psychodrama überschattet. Vor seiner Abreise nach München hatte Duchamp sich in Gabriella Picabia, die Frau seines besten Freundes, verliebt und erfahren, dass diese Liebe unerwidert blieb. Die Phase künstlerischen Umbruchs und emotionaler Belastung in der Biographie Duchamps wird in „Der kalte Sommer 1912“ aufgegriffen. Tatsächlich herrschte in Bayern in diesen Monaten außergewöhnlich schlechtes Wetter, wie aus den überlieferten Unterlagen des meteorologischen Landesamtes hervorgeht. Rudolf Herz erklärte das spröde Zahlenwerk der Meteorologen zur Partitur, die in einer freien Interpretation von dem Duo 48nord hörbar gemacht wird. Hierbei wird der Spannungszustand zwischen abstrakt-objektivierender Technologie und individuellem Tun ausgehend von den Wetterdaten des Sommers 1912 gestaltet. Tempo, Melodie und Processing leiten sich von der Temperatur-, Niederschlag- und Luftdruckkurve ab und übernimmt deren formale Proportionen. Außerdem werden den Wochen, die Duchamp in München verbrachte, jeweils zwei Satzfragmente aus den Originalbegleittexten zu den Tabellen von 1912 zugeordnet, die die Wetterdaten interpretieren. //
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[Audio]-Infos Datum: 20.07.2012
Länge: 00:44:42
Größe: 40.93 MB
Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Unheimlichkeit der Zeit. Bilder aus meiner Heimatstadt - 13.07.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Nico Holonics, Helmut Stange, Christian Friedel, Hannelore Hoger, Sandra Hüller sowie Maria Pia Corvino, Erich Meyer, Monika Winkler, Rosemarie Dorn, Dr. Luise Kampffmeyer, Ruth Pfosser, Jasmin Schätz / Musik: Asio Kids sowie Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 55'57 // "Nachrichten von den Gefühlen." Um Zusammenhang herzustellen, muss Zusammenhang aufgegeben werden. Die Geschichten in Unheimlichkeit der Zeit erschienen erstmals 1977. In 18 Heften sind Bruchstücke aus DDR-, Kriegs- und Vorkriegszeiten versammelt. Zur Zeit der Niederschrift lag Alexander Kluges Vater im Sterben. Kluge hält Erinnerungen an seine Vorfahren fest. Er beschreibt seine Heimatstadt Halberstadt. Der Vater "sitzt an seinem Schreibtisch mit Ausblick auf den Bismarckplatz, den er so sieht, wie er dort liegt, mit den modernisierten Blumenrabatten der DDR-Gartenverwaltung, abgeholzten Büschen usf., er kann aber, wie auf Knopfdruck, den Platz auch in der Gestalt sehen, die er in den dreißiger Jahren hatte, oder in der Gestalt von 1916." Den Abschied vom Vater beschreibt Kluge über den 'Zustand des Gartens': "Zwischen diesem Garten und den Händen, die ihn bearbeitet haben eine unüberwindliche Stufenfolge von zehn steinernen Treppenstufen, den Veranda-Vorbau herab, dann die verriegelte Wintergartentür. Ein Winter und das Frühjahr haben ausgereicht, die Büsche und Fliedersträucher über die Gartenpfade wachsen zu lassen. Der Steingarten ist, vom Herbst her, mit Zweigen bedeckt, die nie mehr (von seinen Lebzeiten her gesehen) abgeräumt werden." //
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[Audio]-Infos Datum: 13.07.2012
Länge: 00:56:07
Größe: 51.38 MB
Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Wie kann ich mich schützen? Was hält freiwillige Taten zusammen? - 06.07.2012
Mit Alexander Kluge, Ilja Richter, Peter Fricke, Christian Friedel, Sandra Hüller, Monika Manz, sowie Merit Bruckmaier, Fleming Bruckmaier, Jasmin Schätz, Moritz Ritzinger / Musik: Hummmel sowie die Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 52'00 // "Wir müssen uns orientieren. Worauf muss ich vertrauen? Was hält freiwillige Taten zusammen?" Die Grundlage des Erzählens ist Einfühlung. "Kinder haben einen Traktor in Fahrt gesetzt. Die Eltern wollen retten. Vera F. gelingt es, den Jüngsten wegzustoßen. Sie wird selbst tödlich verletzt." Kleine Schwarz-Weiß-Abbildungen – Zeitungsfotos und Comicbilder mit Bildunterschriften – stehen in Alexander Kluges Chronik der Gefühle gleichwertig neben anderen Geschichten. Menschen riskieren ihr Leben, handeln, ohne an die möglichen Konsequenzen zu denken. Auf einer Zeichnung ist ein Bär zu sehen, der sich ein Kind ins offene Maul hält, davor die verzweifelte Mutter, im Hintergrund der fliehende Vater. Ein glücklicher Ausgang ist nicht zu erkennen, wird aber von Kluge behauptet: "Während ihr Mann vor einer Bärin flieht, packt die an sich sonst ängstliche Gerlinde die Füße ihres Kindes. Nicht die Kraft, wohl aber ihr Aufschrei irritierte das Ungetüm derart, dass es die Beute fallen ließ und in den Büschen verschwand. Wenn ich einen Moment nachgedacht hätte, sagte Gerlinde später, hätte der Mut mich verlassen." In "Gefahr und größter Not" erscheinen mutige Taten, die ausschließlich um eines anderen willen geschehen, gefühlsmäßig selbstverständlich. Im Alltag sind sie seltene Glücksmomente. //
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[Audio]-Infos Datum: 06.07.2012
Länge: 00:52:10
Größe: 47.77 MB
Thomas Meinecke/Michaela Melián/David Moufang: Konvent - 29.06.2012
Text: Thomas Meinecke / Komposition: David Moufang / Bilder und Projektionen: Michaela Melián / BR/intermedium 2 2002 / Länge: 29'31 // Gibt es überhaupt eine Art von Sprache, die nicht in ständigen Ein- bzw. Ausschlussverfahren Identität konstruiert? Als textliches und visuelles Ausgangsmaterial für die Künstler dienen die Protokolle eines Schriftstellertreffens aus dem Jahr 1964 im Literarischen Colloquium Westberlin (Prosaschreiben), bei dem sich sechzehn jüngere Autoren mit arrivierteren, älteren Autoren darüber austauschten, welche erzählenden Formen ihnen als aktuell bzw. noch praktikabel erschienen. Als textliches Ausgangsmaterial dienen die Protokolle eines Schriftstellertreffens aus dem Jahr 1964 im Literarischen Colloquium Westberlin, bei dem sich sechzehn jüngere Autoren mit arrivierteren, älteren Autoren darüber austauschten, welche erzählenden Formen ihnen als aktuell bzw. noch praktikabel erschienen.
'Konvent' lotet aus, was sich auch jenseits von herkömmlicher Syntax / Narrativität, als Geflecht, Textur, einen politischen Anspruch transportieren kann: in der sonisch generierten, visuell projizierten und verbal modulierten Erzählung. //
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[Audio]-Infos Datum: 29.06.2012
Länge: 00:29:41
Größe: 27.18 MB
Georg Büchner: Dantons Tod - 15.06.2012
Mit Fritz Kortner, Elfriede Kuzmany, Bruno Hübner, Peter Lühr, Marianne Kehlau u.a. / Bearbeitung: Arnold Weiß-Rüthd / Komposition: Mark Lothar / Regie: Walter Ohm / BR 1948 / Länge: 104'55 // Ein Ausschnitt aus der Spätphase der Französischen Revolution - zehn Tage im März und April 1794 - in der sie in Diktatur und blutigen Despotismus umzuschlagen beginnt. Büchner selbst beurteilt die Vorgänge nicht unmittelbar. In der Gestalt Dantons schlägt sich jedoch seine Skepsis gegenüber dem Ideal des autonom handelnden Individuums nieder. Sein Protagonist bezeichnet die Geschichte als fatalistischen Prozess, der zu immer neuen Leiden führt und der scheinbar vorherbestimmt verläuft. "Puppen sind wir, von unbekannten Mächten am Draht gezogen." Das Drama entstand 1835, während Büchner wegen der Veröffentlichung seines Revolutionsaufrufes "Der hessische Landbote" steckbrieflich gesucht war. Unmittelbar nach Abschluss des Manuskripts konnte er nur durch schnelle Flucht der Verhaftung entgehen. //
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[Audio]-Infos Datum: 15.06.2012
Länge: 01:44:55
Größe: 96.07 MB
Georg Glasl / Sabine Reithmaier: Der Zitherspieler - 11.06.2012
Mit Mit Rainer Bock / Zither: Georg Glasl / Komposition: Georg Glasl/Peter Kiesewetter / Realisation: Georg Glasl/Arash Safaian/Cornel Franz / BR 2012 / Länge: 51'35 // Am 8. November 1939 versucht Georg Elser einen Anschlag auf Hitler, Göring und Goebbels. // Elser wird auf der Flucht festgenommen und am 9. April 1945 im KZ Dachau mit einem Genickschuss ermordet. Seine Familie erfährt nichts, erst 1950 wird er für tot erklärt. Elsers mutige Tat wurde erst verurteilt, dann jahrelang nicht verhandelt; sie wurde geleugnet, uminterpretiert und erst spät anerkannt. Da Elser sich weder in Briefen noch Tagebüchern zu seiner Tat geäußert hat, stützt sich das kollektive Gedächtnis auf nachträgliche Erinnerungen von Zeitzeugen, die erst Jahrzehnte später befragt wurden, und auf die Verhörprotokolle der Gestapo: Quellen, die zwar vorgeben, das zu berichten, was gewesen ist, die aber wenig Rückschlüsse auf die historische Figur zulassen und möglicherweise Verfälschungen enthalten. Wie im Leben bleibt Georg Elser im Hörspiel sprachlos. Seine Stimme übernimmt die Zither, jenes Instrument, das er von 1926 an bis zu seinem Tod spielte. Die Textcollage stützt sich auf Aussagen von Zeitzeugen. Zu Wort kommen unter anderen die Kellnerin Maria Strobl, die am 9. November im Bürgerbräukeller servierte, Ermittler, die Elser verhörten, Beamte, die über Entschädigungen für die Familie entschieden, oder die Mutter Elsers, die sich bis zu ihrem Tod 1960 gegen die Darstellung des Theologen Martin Niemöllers wehrt, ihr Sohn sei nur ein Werkzeug der Nazis gewesen. Widersprüche in den Darstellungen  bleiben bestehen, die Ereignisse wurden unterschiedlich wahrgenommen und bewertet. //
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[Audio]-Infos Datum: 11.06.2012
Länge: 00:51:46
Größe: 47.39 MB
Nikolai Vogel: Nach der Grenze - 03.06.2012
Mit Nikolai Vogel und Peter Veit / Realisation: Nikolai Vogel / BR 2011 / Länge: 49'26 // Zusammen mit der Malerin Silke Markefka suchte Nikolai Vogel zwischen Juli 2008 und Juli 2009 ehemalige Grenzposten zwischen Deutschland und seinen neun Nachbarländern auf. Zwanzig Jahre nach dem Schengener Abkommen, in dem mehrere europäische Staaten die Aufgabe der Grenzkontrolle beschlossen haben, erforscht Vogel Stimmung, Atmosphäre und persönliche Wahrnehmung dieser Orte. Zwanzig Jahre nach dem Schengener Abkommen, in dem mehrere europäische Staaten die Aufgabe der Grenzkontrolle beschlossen haben, erforscht Vogel Stimmung, Atmosphäre und persönliche Wahrnehmung dieser Orte. Der Grenzverkehr, die Grenzkontrolle, der Grenzübergang sind prägende Eindrücke unserer Kindheit. Jenseits der Grenzen begann das andere Land, der Urlaub, oft eine andere Sprache und andere Währung. Was sind sie heute? Lebendige Orte, Orte des Nirgendwo, verlassene Plätze, Niemandsland? Sie verschwinden nach und nach, werden zurückgebaut oder verwahrlosen einfach, werden Ruinen. Überkommene Symbole für den Territorialstaat. Vogel hat mit verschiedensten analogen Aufzeichnungsgeräten die Grenzsituation akustisch festgehalten und seine Eindrücke in einem assoziativen Text beschrieben. Die dafür benutzten Bandmaschinen, Tonbandgeräte, Diktiergeräte und Kassettenrekorder stammen ebenfalls aus einer verschwindenden Epoche. Wie die Grenzen haben auch diese Aufzeichnungsgeräte die Zeit ihrer staatstragenden und amtlichen Bedeutung hinter sich. //
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[Audio]-Infos Datum: 03.06.2012
Länge: 00:49:36
Größe: 45.42 MB
Joseph Roth: Das Spinnennetz (2/2) - 28.05.2012
Mit Martin Carnevali, Norman Hacker, Lena Lauzemis, Bernd Moss, Steven Scharf, Thomas Thieme / Komposition: Jakob Diehl / Bearbeitung und Regie: Katja Langenbach / BR 2012 / Länge: 54'00 // Joseph Roths erster Roman "Das Spinnennetz" beschreibt den unaufhaltsamen Aufstieg der Faschisten im Deutschland der 20er Jahre. Als enttäuschter Kriegsheimkehrer findet sich der ehemalige Leutnant Theodor Lohse nicht mehr zurecht. Zerbrochen sind seine Träume vom militärischen Triumph und seine Hoffnungen auf eine herausragende gesellschaftliche Bedeutung. Stattdessen lebt er in ärmlichen Verhältnissen als Jurastudent und Hauslehrer bei einem reichen jüdischen Juwelier in Berlin. Sein Ehrgeiz treibt ihn schnell in die Arme einer rechtsradikalen Geheimorganisation, für die er zunächst als einer von vielen Spitzeln arbeitet. Endlich wieder einer klaren Führung verpflichtet, geht er über Leichen, um seine Aufgaben zu erfüllen, übereifrig, getrieben von der Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit und Kleinheit. Morde und militärische Kameradschaftlichkeit, Denunziation, ideologiefreies Kalkül und Paktieren mit politischen Gegnern sowie die Heirat in den deutschen Adel verschaffen ihm in der Folge eine Machtposition. Doch trotz seines gesellschaftlichen Aufstiegs findet Theodor keine Ruhe und leidet unter Verfolgungswahn. Angst und Selbstzweifel dominieren ihn bis zum Schluss, er wird nicht erlöst von dem ihn ewig quälenden Ehrgeiz, unter dem eine große innere Leere liegt. Joseph Roth beschreibt mit Theodor Lohse und den ihn umgebenden Menschen die deutsche Identitätssuche nach dem 1. Weltkrieg. Theodor ist ein Mensch ohne Halt in einer Gesellschaft der radikalen Gegensätze zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten, Bürgertum, Adel und Proletariat, Hunger und Überfluss, Militarismus und kultureller Avantgarde, Spitzelwesen und lautstarken nationalen Studentenbewegungen, Antisemitismus und aufkeimender Demokratie, zwischen Gewalttätigkeit und Amüsierlust, zwischen Fortschritt und Reaktion. In dieser verwirrenden, explosiven gesellschaftlichen Gemengelage glaubt Theodor letztlich an nichts und niemanden – außer an sich selbst und sein Emporkommen. Einzig entscheidend ist, auf der Seite der Gewinner zu stehen. So mausert sich Theodor Lohse zum wichtigen Funktionär im sich anbahnenden nationalsozialistischen Deutschland. Das Spinnennetz erschien als Fortsetzungsroman vom 7.Oktober bis 6. November 1923 in der Wiener Arbeiterzeitung und nahm damit die Ereignisse des Hitlerputsches, der sich nur wenige Tage nach dem letzen Abdruck ereignete, auf prophetische Weise vorweg. //
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[Audio]-Infos Datum: 28.05.2012
Länge: 00:54:10
Größe: 49.60 MB
Joseph Roth: Das Spinnennetz (1/2) - 27.05.2012
Mit Martin Carnevali, Norman Hacker, Lena Lauzemis, Bernd Moss, Steven Scharf, Thomas Thieme / Bearbeitung und Regie: Katja Langenbach / BR 2012 / Länge: 53'49 // Joseph Roths erster Roman Das Spinnennetz beschreibt den unaufhaltsamen Aufstieg der Faschisten im Deutschland der 20er Jahre. Als enttäuschter Kriegsheimkehrer findet sich der ehemalige Leutnant Theodor Lohse nicht mehr zurecht. Zerbrochen sind seine Träume vom militärischen Triumph und seine Hoffnungen auf eine herausragende gesellschaftliche Bedeutung. Stattdessen lebt er in ärmlichen Verhältnissen als Jurastudent und Hauslehrer bei einem reichen jüdischen Juwelier in Berlin. Sein Ehrgeiz treibt ihn schnell in die Arme einer rechtsradikalen Geheimorganisation, für die er zunächst als einer von vielen Spitzeln arbeitet. Endlich wieder einer klaren Führung verpflichtet, geht er über Leichen, um seine Aufgaben zu erfüllen, übereifrig, getrieben von der Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit und Kleinheit. Morde und militärische Kameradschaftlichkeit, Denunziation, ideologiefreies Kalkül und Paktieren mit politischen Gegnern sowie die Heirat in den deutschen Adel verschaffen ihm in der Folge eine Machtposition. Doch trotz seines gesellschaftlichen Aufstiegs findet Theodor keine Ruhe und leidet unter Verfolgungswahn. Angst und Selbstzweifel dominieren ihn bis zum Schluss, er wird nicht erlöst von dem ihn ewig quälenden Ehrgeiz, unter dem eine große innere Leere liegt. Joseph Roth beschreibt mit Theodor Lohse und den ihn umgebenden Menschen die deutsche Identitätssuche nach dem 1. Weltkrieg. Theodor ist ein Mensch ohne Halt in einer Gesellschaft der radikalen Gegensätze zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten, Bürgertum, Adel und Proletariat, Hunger und Überfluss, Militarismus und kultureller Avantgarde, Spitzelwesen und lautstarken nationalen Studentenbewegungen, Antisemitismus und aufkeimender Demokratie, zwischen Gewalttätigkeit und Amüsierlust, zwischen Fortschritt und Reaktion. In dieser verwirrenden, explosiven gesellschaftlichen Gemengelage glaubt Theodor letztlich an nichts und niemanden – außer an sich selbst und sein Emporkommen. Einzig entscheidend ist, auf der Seite der Gewinner zu stehen. So mausert sich Theodor Lohse zum wichtigen Funktionär im sich anbahnenden nationalsozialistischen Deutschland. Das Spinnennetz erschien als Fortsetzungsroman vom 7.Oktober bis 6. November 1923 in der Wiener Arbeiterzeitung und nahm damit die Ereignisse des Hitlerputsches, der sich nur wenige Tage nach dem letzen Abdruck ereignete, auf prophetische Weise vorweg. //
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[Audio]-Infos Datum: 27.05.2012
Länge: 00:53:59
Größe: 49.43 MB
Thomas Harlan: Veit - 17.05.2012
Mit Thomas Thieme / Regie: Bernhard Jugel / BR 2011 / Länge: 55'15 // "Ich bin der Sohn meiner Eltern. Das ist eine Katastrophe. Die hat mich bestimmt." Diese Aussage von Thomas Harlan, Sohn von Veit Harlan, dem Regisseur des antisemitischen Films "Jud Süss", fasst kurz und prägnant zusammen, was ihn sein Leben lang bewegte, was ihn quälte: unendliche Schuld und unendliche Scham. Für die Taten seines Vaters. Für die Shoah. Bis zu seinem Tod, am 16. Oktober 2010 in Berchtesgaden, hat Thomas Harlan immer aufs Neue versucht, verzweifelt, provokant, bisweilen aber auch bösartig, sich dieses „seines Erbes“ zu entledigen, es analysierend abzustreifen, es von sich zu weisen. Dann aber, vom 31. Mai bis zum 4. Juni 2010, vier Tage ununterbrochen diktierend, sein letzter Brief, ein Brief an den Vater: „Sage, Vater, sage nicht, es könne niemand die Verantwortung für die Taten eines Dritten übernehmen. Es kann. Sage, Vater, sage nicht, es könne niemand die Verantwortung für die Taten eines Dritten übernehmen, der selbst keine Verantwortung für seine Taten zu haben denkt. Es kann.“ Thomas Harlans Veit ist ein Vermächtnis. Nicht allein sein Leben betreffend. Unser aller. Harlan legt den Finger tief in die deutsche Wunde, es gibt längst kein Entkommen mehr: „Wenn Du Deine Verantwortung nicht trägst, gestehe ich sie mir ein, ich übernehme sie an Deiner statt, auch wenn Du nicht willst, wenn Du Dich sträubst. Vater, sträube Dich nicht...“ "Veit" ist ein Klagegesang, ein Lamento, "Veit" ist aber auch Mitgefühl: „Du hast jahrelang gelitten unter Gewichten, die zu schwer waren für einen Menschen allein. Du warst ein Mensch allein.“ Und zugleich das unermüdliche Pochen auf die Wahrheit, unbarmherzige Bilanz: „Verzeih, dass ich Dich vergessen hatte, dass ich Dir meine Treue entzog und meine Sohnesliebe, dass ich an Dir entlang ging, als seiest Du nur eine Landschaft, ein Abgrund, als hätte ich verhüten wollen, in ihn zu stürzen, in Dir umzukommen. Ich bin in Dir umgekommen.“
Wer Thomas Harlans verstörende Romane "Rosa" (2000)und "Heldenfriedhof" (2006) gelesen, wer seinen grandiosen Film "Wundkanal" (1984) und auch "Notre Nazi" (1984) gesehen hat, weiß, dass er sich auch selbst nicht geschont hat: „Ich habe verhütet, gerettet zu werden. Ich wurde nicht gerettet.“ So weit aber ist er noch nie gegangen: „Vater, Du Geliebter, Verstockter, höre doch! Ich habe Deinen Film gemacht. Ich habe einen schrecklichen Film gemacht. Ich habe Jud Süß gemacht. Ich habe das Scheusal Werner Krauss erfunden.“ Und am Ende: „Ich habe Dich geliebt. Lass mich Dein Sohn sein, Dein ältester, lass mich. Dein Sohn.“ Spät eingestanden, nachgetragen ist diese Liebe. Liebe als Hoffnung: denn sie allein verändert die Welt, zum Guten.
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[Audio]-Infos Datum: 17.05.2012
Länge: 00:55:25
Größe: 50.74 MB
Andreas Ammer/Gerhard Polt: Schliersee - 05.05.2012
Mit Gerhard Polt, Andreas Ammer, Marcus Huber / Musik: Console, Nu mit Landlergschwister und Kofelgschroa / Realisation: Andreas Ammer / BR 2012 / Länge: 45'47// Gerhard Polt lebt seit einigen Jahrzehnten am Schliersee und weiß deshalb, was man sah, als man früher im Badehaus durch das Astloch gesehen hat und wo hier der beste Whiskey gebrannt und das größte Schnitzel serviert wird. Lässt sich eine Landschaft erzählen? Kann man einen See vertonen? Und wieso redet Gerhard Polt, der sein Geld mit reden verdient, eigentlich so ungern? //
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[Audio]-Infos Datum: 05.05.2012
Länge: 00:45:23
Größe: 41.56 MB
Dieter Kühn/Martin Sperr: Lemsomd - 27.04.2012
Mit Therese Giehse / Übertragung ins Bayerische und Regie: Martin Sperr / BR 1973 / Länge: 45'37 // Therese Giehse mit dem Monolog einer alten Frau. Sie sitzt im Park des Altersheims auf der Bank und wird gesprächig. Sie offenbart ihre Enttäuschungen über das triste Leben im Altersheim, ihr grundsätzliches Misstrauen gegenüber ihrer Umwelt und reflektiert über gesellschaftliche Fehlentwicklungen. Die Rede der alten Frau auch ein Anreden gegen Einsamkeit, gegen die Ungewissheit der Zukunft und gegen die Angst vor dem Sterben. //
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[Audio]-Infos Datum: 27.04.2012
Länge: 00:45:47
Größe: 41.93 MB
Hartmut Geerken: fast nächte (Maßnahmen des Verschwindens: Eine Exil-Trilogie) - 20.04.2012
Mit Leo Bardischewski, Max Mannheimer, Hartmut Geerken, Heinz-Ludwig Friedlaender, Heinrich August Geerken / Realisation: Hartmut Geerken / BR 1992 / Länge: 76'00 // Nach ungesichteten Schriften aus dem Nachlass von Mynona. Man schreibt die Jahre 1941 bis 1945. Seit Jahren hat Salomo Friedlaender (1872-1946) alias Mynona seine Wohnung nicht mehr verlassen. Stuben-Arrest. Einen ganzen Winter verbringt er im Bett, weil das Heizmaterial fehlt. Aber die Hauptgründe der Isolation sind seine schlimme asthmatische Verfassung, die dauernde Gefahr der Deportation in ein Vernichtungslager im Osten und die verschlissene Kleidung, in der er nicht mehr unter die Leute will. Die knisternde Monotonie dieser 'Gefangenschaft' ist die eine Stimmung des Hörspiels. Die andere ist der Fasching. Kein richtiger Fasching, sondern ein verdrängter, eine groteske, brutale 'Fast Nacht'. So nämlich lautet der Titel einer seiner bitterbösen Geschichten, die im Hörspiel ungekürzt von einem ehemaligen Dachauer KZ-Häftling (Max Mannheimer) gelesen wird. Die Hörspielfassung der Geschichte wurde aus Aufzeichnungen aus dem Nachlass restituiert. In polaristischer Entsprechung zu dem Text 'Fast Nacht' liest ein unverbesserlicher 93jähriger Nazi, es ist der Vater des Autors, Namen von Häftlingen, Konzentrationslagern und Listen von Häftlingsnummern aus 'Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939-1945'. //
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[Audio]-Infos Datum: 20.04.2012
Länge: 01:16:08
Größe: 52.32 MB
Ulrike Ottinger: Unter Schnee (2/2) - 09.04.2012
Mit Hanns Zischler, Yumiko Tanaka, Yuko Takemichi, Beate Hundsdörfer, Dietmar Herriger, Yoko Tawada, Hiroomi Fukuzawa, Norio Takasugi, Yasutsugu Shichi, Sumio Suga / Komponistin und Interpretin für Shamisen: Yumiko Tanaka / Regie: Ulrike Ottinger / BR 2012 / Länge: 54'38 // Das Hörspiel erzählt die poetische Geschichte von Takeo und Mako, zweier Studenten, die ihre Neujahrsferien im Schneeland verbringen wollen. Auf ihrer beschwerlichen Reise durch Echigo gelangen sie in ein einsames Haus aus der Edo-Zeit. Da begegnen sie der wunderschönen Schneefrau und dem ebenso schönen Geist einer Füchsin. Yuki-Onna, die Schneefrau, verliebt sich in den hübschen, jungen Studenten Mako und raubt ihm mit ihrem Eishauch das Bewusstsein, um ihn in ihren Schneepalast zu entführen. Aber die schöne Füchsin, die den jungen Gelehrten Takeo begehrt, hat sich des bereits erstarrten Körpers Makos bedient, um sich in eine liebreizende Hofdame der Edo-Zeit zu verwandeln. Am nächsten Morgen beginnen Takeo und die Füchsin ihre Reise durch die Vergangenheit, wobei Ihnen die Gegenwart immer wieder begegnet. Dabei treffen sie Bauern, die ihre Dächer mit großen Schaufeln vom Schnee befreien und Frauen, die aus feinsten Flachsfäden lange Bahnen von Krepp weben. Sie hören Geschichten aus vergangenen Tagen und wohnen Ritualen bei, die in Echigo auch heute noch zur gelebten Tradition gehören. Aus gesammelten Originaltönen und der fiktiven Erzählung um das Paar aus der Edo-Zeit, musikalisch begleitet von Bambusflöten, japanischen Trommeln und dem Gesang zum Shamisen-Spiel Yumiko Tanakas, erschafft Ulrike Ottinger eine atmosphärisch dichte Montage. //
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[Audio]-Infos Datum: 09.04.2012
Länge: 00:54:47
Größe: 50.17 MB
Ulrike Ottinger: Unter Schnee (1/2) - 08.04.2012
Mit Hanns Zischler, Yumiko Tanaka, Yuko Takemichi, Beate Hundsdörfer, Dietmar Herriger, Yoko Tawada, Hiroomi Fukuzawa, Norio Takasugi, Yasutsugu Shichi, Sumio Suga / Komponistin und Interpretin für Shamisen: Yumiko Tanaka / Regie: Ulrike Ottinger / BR 2012 / Länge: 52'24 // Das Hörspiel erzählt die poetische Geschichte von Takeo und Mako, zweier Studenten, die ihre Neujahrsferien im Schneeland verbringen wollen. Auf ihrer beschwerlichen Reise durch Echigo gelangen sie in ein einsames Haus aus der Edo-Zeit. Da begegnen sie der wunderschönen Schneefrau und dem ebenso schönen Geist einer Füchsin. Yuki-Onna, die Schneefrau, verliebt sich in den hübschen, jungen Studenten Mako und raubt ihm mit ihrem Eishauch das Bewusstsein, um ihn in ihren Schneepalast zu entführen. Aber die schöne Füchsin, die den jungen Gelehrten Takeo begehrt, hat sich des bereits erstarrten Körpers Makos bedient, um sich in eine liebreizende Hofdame der Edo-Zeit zu verwandeln. Am nächsten Morgen beginnen Takeo und die Füchsin ihre Reise durch die Vergangenheit, wobei Ihnen die Gegenwart immer wieder begegnet. Dabei treffen sie Bauern, die ihre Dächer mit großen Schaufeln vom Schnee befreien und Frauen, die aus feinsten Flachsfäden lange Bahnen von Krepp weben. Sie hören Geschichten aus vergangenen Tagen und wohnen Ritualen bei, die in Echigo auch heute noch zur gelebten Tradition gehören. Aus gesammelten Originaltönen und der fiktiven Erzählung um das Paar aus der Edo-Zeit, musikalisch begleitet von Bambusflöten, japanischen Trommeln und dem Gesang zum Shamisen-Spiel Yumiko Tanakas, erschafft Ulrike Ottinger eine atmosphärisch dichte Montage. //
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[Audio]-Infos Datum: 08.04.2012
Länge: 00:52:34
Größe: 48.13 MB
Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Verwilderte Selbstbehauptung - 30.03.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Ilja Richter, Hanns Zischler, Nico Holonics, Peter Fricke, Helmut Stange, Christian Friedel, Hannelore Hoger, Sandra Hüller, Monika Manz, Joseph Vogl und Christoph Schlingensief / Musik: Lydia Daher sowie die Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 52'03 // Das Hörspiel folgt der Struktur der im Jahr 2000 bei Suhrkamp erschienen Chronik der Gefühle - Basisgeschichten und Lebensläufe. Jedem Teil steht ein Minutensong voran, in dem ein Kluge-Zitat zu Techno, Electro oder Pop verarbeitet wurde.
"In uns sitzt ETWAS, das will spielen. Noch hält dieses
ETWAS die strenge (und vertrauenswürdige) EINSICHT aus: wir
Menschen seien in den Krallen der Vorgeschichte gefangen
und der Weg zur Emanzipation führe durch alle Höllen der
Vergangenheit. Dieses ETWAS gilt als 'verwildert'. Und es
behauptet sich selbst." //
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[Audio]-Infos Datum: 30.03.2012
Länge: 00:52:14
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Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Schlachtbeschreibung - 23.03.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Ilja Richter, Hanns Zischler, Johannes Herrschmann, Nico Holonics, Peter Fricke, Helmut Stange, Christian Friedel, Hannelore Hoger, Sandra Hüller, Monika Manz, Oskar Negt, sowie Peter Nier, Wolfgang Beyer, Wolfgang Braetsch, Maria Pia Corvino / Musik: Schorsch Kamerun sowie Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 Länge: 50'31// Die Geschichten in "Schlachtbeschreibung" (1964) beschreiben den organisatorischen Aufbau eines Unglücks: die Katastrophe der 6. Armee in der Schneewüste von Stalingrad. Folgende Einrichtungen und Sammlungen wurden benutzt: Institut für Zeitgeschichte, München; Bundesarchiv; Berichte von Rückkehrern; privat zur Verfügung gestellte Befragungen; Funksprüche und Aktenunterlagen. Die Aussagen der Praktiker (Offiziere, Soldaten, Ärzte) entsprechen authentischen Befragungen. Insofern können sie dokumentarisch belegt werden. Die Szenen werden dadurch nicht dokumentarischer. Wer in Stalingrad etwas sah, Aktenvermerke schrieb, Nachrichten durchgab, Quellen schuf, stützte sich auf das, was zwei Augen sehen können. Ein Unglück, das eine Maschinerie von 300.000 Menschen betrifft, ist so nicht zu erfassen. Von 300.000 Menschen, die unmittelbar beteiligt waren, gingen etwa 86.000 in Gefangenschaft, nur 5.000 kehrten nach Hause zurück. Sie wurden wenig befragt. In der Erstausgabe von Schlachtbeschreibung waren sämtliche historischen Namen abgekürzt, z. B. St. = Stalingrad, Hi. = Hitler. Dies war ein Versuch, zu einer Enthierarchisierung der Tatsachen zu gelangen. Wegen des zeitlichen Abstands habe ich inzwischen eine Reihe der Abkürzungen wieder geöffnet. Das Schlimmste an einem Unglück ist, dass es die Nachricht ohne Botschaft mit sich nimmt. (Alexander Kluge) //
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[Audio]-Infos Datum: 23.03.2012
Länge: 00:50:42
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Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Heidegger auf der Krim - 16.03.2012
Mit Alexander Kluge, Hanns Zischler und Helmut Stange / Musik: Lali Puna sowie Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 51'28 // "Das Denken und die Lebenspraxis." Suche nach Auswegen im erfundenen Ernstfall. Eine Gruppe von Universitätslehrern wird 1941, unmittelbar nach Einnahme der Krim, ins Frontgebiet geflogen. Ihre Aufgabe ist die Sicherung und Bestandserhaltung von Kulturgütern. Mit dabei ist der Philosoph Martin Heidegger: "Ich sehe die (fachmännisch sehr exakt hergestellte) Exekution, 2. Kompanie der Ohlendorfschen Einheit. Eine ordentlich angetretene Schlange von Menschen. In gewissen zeitlichen Abständen werden Gruppen von 12 bis 16 dieser Menschen auf Lastkraftwagen verladen und abtransportiert. Dies ist die Exekution. Die Hinrichtung selbst – wie ich höre, in einer Schlucht in etwa 13 km Entfernung – vollzieht sich nichtöffentlich. Dann ist die Abschreckungswirkung nicht gegeben, sage ich. Eine kleinwüchsige, dunkeläugige Frau hat eine Kinderhand in meine gelegt und ich habe zugegriffen. Das ist eine peinliche Lage. Zugleich hätte ich es als peinlich empfunden, das Kind einer Wache zu übergeben oder in die Schlange zurückzuführen." Heidegger betrachtet das ihm anvertraute Kind als "Übungsfall" und spielt die Möglichkeiten seiner Rettung in Gedanken durch. "Könnte der Gelehrte das Unmögliche sichern? Könnte er eingreifen?" //
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[Audio]-Infos Datum: 16.03.2012
Länge: 00:51:39
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Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Basisgeschichten - 09.03.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Ilja Richter, Hanns Zischler, Johannes Herrschmann, Helmut Stange, Christian Friedel, Hannelore Hoger, Sandra Hüller / Musik: Die Türen / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 54'10 // "Die Basisgeschichten handeln von Menschen, die nach ihrem Platz in der Welt suchen. Basis der Geschichten sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Die sind nicht immer leicht, sondern oft traurig, tragisch oder tödlich.
Montaigne, Seneca und Heiner Müller vergleichen das Leben mit einer Schiffsreise. Wo sind Strandräuber zu vermuten? Wo gibt es Leuchtfeuer? Eine Errungenschaft der französischen Revolutionsarchitektur war der Entwurf eines Leuchtturms für Wanderer in der Wüste", schreibt Alexander Kluge. Menschen suchen nach ihrem Platz in der Welt. Wo finden sie Orientierung? Wem können sie vertrauen? Alexander Kluge setzt auf das Verhältnis zwischen Autor und Wirklichkeit: "Bücher, das ist für mich nicht das bedruckte Papier. Sie sind Landkarten menschlicher Erfahrung. Für mich selbst sind Bücher die Verbindung zu Autoren, zu deren Texten ich Vertrauen habe – zu Heiner Müller, Gottfried Benn, Ingeborg Bachmann, zu Proust, Joyce, Robert Musil, zu Kleist, Montaigne bis hin zu Ovid. Das ist wie ein zweites Gemeinwesen. In einer Zeit, in der wir nicht wissen, wie rissfest die Wirklichkeiten sind, sind Netzwerke über 2000 Jahre, wie sie die Bücher darstellen, kein Luxus, kein Freizeitbedarf, sondern notwendiges Überlebensmittel." //
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[Audio]-Infos Datum: 09.03.2012
Länge: 00:54:20
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Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Verfallserscheinungen der Macht - 02.03.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Ilja Richter, Hanns Zischler, Nico Holonics, Peter Fricke, Helmut Stange, Christian Friedel, Hannelore Hoger, Monika Manz, Volker Schlöndorff / Musik: Abe Duque sowie Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 53'42 // Das Hörspiel folgt der Struktur der im Jahr 2000 bei Suhrkamp erschienen Chronik der Gefühle - Basisgeschichten und Lebensläufe. Jedem Teil steht ein Minutensong voran, in dem ein Kluge-Zitat zu Techno, Electro oder Pop verarbeitet wurde. "Was geschieht im Inneren der Menschen, wenn große Reiche zusammenbrechen? Lebensläufe verlaufen über solche Bruchstellen. Ein Staat stirbt ab, ein Gemeinwesen nicht." Kluges Motivation ist nicht Theodor W. Adornos Leitsatz "Es gibt kein richtiges Leben im falschen", sondern dessen weniger bekannte Aussage: "Man darf sich weder von der Macht der anderen noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen lassen." //
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[Audio]-Infos Datum: 02.03.2012
Länge: 00:53:52
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Alexander Kluge: Chronik der Gefühle - Der Eigentümer und seine Zeit - 24.02.2012
Mit Alexander Kluge, Wolfgang Hinze, Ilja Richter, Hanns Zischler, Johannes Herrschmann, Nico Holonics, Christian Friedel, Hannelore Hoger, Sandra Hüller, Wim Wenders / Musik: David Grubbs sowie die Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks / Bearbeitung und Regie: Karl Bruckmaier / BR 2009 / Länge: 53'19 // "Menschen haben zweierlei Eigentum: ihre Lebenszeit, ihren Eigensinn. Davon handeln die folgenden Geschichten." Kann man ohne Hoffnung irgend etwas finden? Wie lassen sich 0,0001% der Lebenszeit darstellen, oder 500.000 DM Investition auf 1 g Körpergewicht? Es geht um Lebensgrundsätze am Schwarzen Freitag, Heiner Müller und die 'Gestalt des Arbeiters' und Götterdämmerung in Wien: Alexander Kluge lässt Wiens Gauleiter Baldur von Schirach im März 1945 – in aussichtsloser Lage und nachdem die Oper abgebrannt ist – das Orchester in verschiedenen Luftschutzkellern der Stadt Wagners Götterdämmerung weiterproben. Der Rundfunk Salzburg weigert sich, die aus ungleichen Fragmenten zusammengebaute Aufnahme zu übertragen und spielt bis zur Übergabe der Stadt nur noch Märsche. Vergessene Filmaufzeichnungen der Orchestergruppen tauchen Jahrzehnte später wieder auf und begeistern Mitarbeiter der Cahiers du Cinema. Kunst ist für Alexander Kluge das Finden eines Schatzes von solcher Ausdruckskraft, auch wenn er erfunden ist. Das Kapitel Götterdämmerung in Wien ist dem Dramatiker Heiner Müller gewidmet und wird mit einem Zitat Müllers zur "grausamen Schönheit einer Opernaufzeichnung" eingeleitet: "Was nicht gebrochen wird, kann nicht gerettet werden." //
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[Audio]-Infos Datum: 24.02.2012
Länge: 00:53:29
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Karl Bruckmaier: Alexander Kluge - ein Portrait - 18.02.2012
Mit Alexander Kluge, Gabriel Raab / Realisation: Karl Bruckmaier / BR 2012 / Länge: 73'23 // Mit dem Ich geht er knausrig um - Alexander Kluge, geb. 1932 in Halberstadt. Jurist, Autor, Filmemacher. Träger fast aller wichtigen Film- und Literaturpreise. Zeitgenosse. Sein Ich tritt meist hinter oder neben die Kamera, wendet sich einem Thema oder einem Gast zu, stellt Fragen. Kann Antworten kaum erwarten. Drängelt ein wenig. Nimmt sich wieder zurück. Ist aber nie im Bild, ist bloß stets im Bilde. Manchmal füllt das Ich eine halbe Seite in einem von Kluges umfangreichen Büchern, muss erzählen von kaputten Tretautos oder der englischen Verwandtschaft, um ein wenig Entspannung zu generieren, etwas Vertrauen zu schaffen, Nähe. Nicht, dass dieses Ich scheu wäre, im Gegenteil, kämpferisch und offensiv und hartnäckig kann es sein, fordernd – aber es ist nicht eitel. Das hat dieses Ich nicht nötig. Nun sind im Lauf der fünf Jahrzehnte, in denen Alexander Kluge das öffentliche Leben der Bundesrepublik ästhetisch wie politisch mit gestaltet hat, nicht wenige Versuche unternommen worden, diesem so präsenten und einflussreichen Ich ein klein wenig näher zu kommen. Und Kluge antwortet gern; er versteckt und ziert sich nicht, nicht in Interviews, in Filmen, nicht im Netz. Und doch hat man stets das Gefühl, dass da noch mehr sei – vielleicht liegt es daran, dass man Alexander Kluge so gerne zuhört, seiner weichen Stimme mit dem zarten Nachhall seiner Heimat Halberstadt, vielleicht liegt es an seiner Freundlichkeit und an seiner kaum zu bändigenden Neugier, die ansteckend wirkt. Der Regisseur und Autor Karl Bruckmaier hat seit 2009 immer wieder mit Alexander Kluge an inzwischen fast 16 Stunden Hörspiel nach Kluges Texten gearbeitet. Dabei wurden Gespräche über inhaltliche Details wie auch Kluges generelle Weltsicht integraler Bestandteil dieser vom BR produzierten Hörspiele. Aus dieser langsam gewachsenen Gesprächsbeziehung entstand die Idee, entlang kurzer autobiografischer Notizen aus Kluges Werk der gesamten Lebenslinie dieses Mannes zu folgen und Kluge zu ermöglichen, ein Selbstportrait von sich zu zeichnen aus Worten und Gefühlen – und dem Hörer die Möglichkeit zu geben, dieser gewinnenden Stimme ausgiebig zu lauschen, wenn sie sagt: "Ich". //
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[Audio]-Infos Datum: 18.02.2012
Länge: 01:13:33
Größe: 67.34 MB
Katharina Franck: Nazaré - nicht die Stadt, die Frau (Eine nicht ganz erfundene Biografie) - 12.02.2012
Mit Katharina Franck / Komposition: Nuno Rebelo / Regie: Katharina Franck / BR 2007 / Länge: 48'59 // Maria de Nazaré Lima Tavares, ein 11jähriges Bauernmädchen, kommt als Angestellte in das Haus eines Ministerrates. Dort schuftet sie Tag und Nacht, schläft mit den anderen Bediensteten im Stehen, putzt Bilderrahmen mit Pinseln. Sooft wie möglich leiht sie sich heimlich Bücher in der hauseigenen Bibliothek und liest diese auf der Toilette und kommt dort zu der Erkenntnis, "dass es sich nicht lohnt, für eine Idee zu sterben, für eine Liebe, ein Traumhaus im Wert von einer Million." In mehreren Häusern dient sie, und so autonom ihre Gedanken klingen, so geborgen fühlt sie sich in der Korrektheit der feinen Familien. Doch das Gedankengut der Revolution in Portugal dringt auch hinter die dicken Mauern der Anwesen und lässt Nazaré nicht unberührt.
„Nieder mit den Kapitalisten! Den Großgrundbesitzern! Nieder mit dem Adel! Den Privilegierten! Den verwöhnten Bengeln! Und den schnippischen Gören! Es lebe die Kommunistische Partei Portugals!“
Aufgerieben zwischen Dienst im Haushalt und Dienst an der Nation endet Nazarés Leben schließlich unrevolutionär: „Ich gehe nach Hause. Ich bin müde und mache kein Licht. Ich stolpere über einen Draht. Eine Granate explodiert. Sie zerreißt mich in Stücke. Peng!“
In "Nazaré – nicht die Stadt, die Frau" verwebt Katharina Franck erlebte, recherchierte und erfundene Erinnerungen, die in anderen Leben, an anderen Orten und auch gleichzeitig zu passieren beginnen. Die Hörspiel-Biografie eines portugiesischen Dienstmädchens vor dem Hintergrund der sogenannten Nelkenrevolution von 1974 ist die erste künstlerische Zusammenarbeit von Katharina Franck mit dem Komponisten Nuno Rebelo.
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[Audio]-Infos Datum: 12.02.2012
Länge: 00:49:18
Größe: 33.89 MB
Erste Erde Forum: III. Urknall, Gravitationsphysik, Galaxien - Mit Alexander Unzicker - 10.02.2012
Raoul Schrott (Dichter) im Gespräch mit dem Gehirnforscher und Lehrer Alexander Unzicker
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[Audio]-Infos Datum: 10.02.2012
Länge: 00:44:53
Größe: 41.10 MB
Andreas Ammer / Saam Schlamminger: Sehe Dich Istanbul, meine Augen geschlossen - 10.02.2012
Mit Feridun Zaimoglu, Sezer Duru, Ahmed Dogan, Sema Moritz, Süren Asatryan, Birol Topaloglu, Necati Tüfeng / Komposition und Realisation: Andreas Ammer/Saam Schlamminger / BR 2008 / Länge: 50'13 // Electric Field Recordings. Andreas Ammer und der in Istanbul geborene und in München lebende, iranischstämmige Musiker Saam Schlamminger haben sich mit ihren Aufnahmegeräten in die Straßen von Istanbul begeben. Sie haben Musiker getroffen, die Mitte der Welt gefunden und Material nach Hause gebracht, das fern jeder Weltmusik ist. Sie erzählen von Kindheitserinnerungen an die Stadt, vom Alltagsleben in Istanbul und von dem ständigen Geräuschbett, dem man sich nicht entziehen kann. Und sie trafen den türkischstämmigen Autor Feridun Zaimoglu, der ihnen die Geschichte einer großen Liebe in Istanbul erzählte. Ammer und Schlamminger bilden auf ihrer Reise durch Istanbul die Lärmkulisse der Stadt in ständiger Geräusch- und Musikbegleitung ab. Die Rhythmen Schlammingers mischen sich mit dem Plätschern der Wellen ans Ufer, dem Kreischen der Möwen, dem Stimmengewirr auf einem Marktplatz und entsprechen so akustisch der Atmosphäre der Stadt. //
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[Audio]-Infos Datum: 10.02.2012
Länge: 00:50:23
Größe: 46.13 MB
Kathrin Röggla: die unvermeidlichen - 05.02.2012
Mit Philipp Hauß, Jürgen Wink, Eva Brunner, Felix von Manteuffel, Kirsten Hartung, Bettina Kurth / Realisation: Leopold von Verschuer / Komposition: Bo Wiget / BR 2012 / Länge: 48'59 // Simultanübersetzer. Eingepfercht in kleine Kabinen, abgeriegelt von den konferierenden Massen, einzig bestückt mit Kopfhörer, Mikrofon und Räuspertaste. "die finanzkrisenkonferenz, die atomendlagerkonferenz, die erneuerbaren energien, die migrationskonferenz, der klimawandel, die transitfrage, die defizitkonferenz, die sicherheitskonferenz, noch eine sicherheitskonferenz, eine weitere, eine bildungsnotstandskonferenz", alles in nur einer Woche, international und global, da kann schon mal ein Notstand entstehen, ein Verständigungsnotstand. Wenn in vielen Sprachen gesprochen und das Gesprochene verstanden werden und das Verstandene zu einem Konsens und der Konsens zu einem Ergebnis und das alles für alle immer und wieder verständlich sein muss… dann kommt man an ihnen einfach nicht vorbei: Simultanübersetzer. Sechs Dolmetscher sitzen über dem politischen Einigungsgeschehen, das sie begleiten, ja, erst möglich machen, oder folgen Entscheidungsträgern durch Flure zu sogenannten Hinterzimmergesprächen. In "die unvermeidlichen" spiegelt sich in den Flurgesprächen der Simultanübersetzer die Welt der Großen im Kleinen. Wo die Franzosen ganz gut mit den Engländern, wo die Russen einzelkämpferisch, aber integrativ und die Chinesen gefährlicherweise noch immer unterschätzt werden. Wo die Routine der Dauerkonferierenden zur Routine der Dauerübersetzenden wird. Sie alle träumen vom Triumphzug der kompromisslosen Einstimmigkeit über den ewigen Minimalkonsens. Von einer Konferenz der klaren Ansagen. Stattdessen verfolgen sie eine Konferenz der wachsenden Sprachlosigkeit. Das Fehlen der Sprache zersetzt nach und nach die Wahrnehmung der Übersetzenden… "kürzlich habe ich einmal gelesen, wie wir und die sicherheitsleute vom protokoll genannt werden … die unvermeidlichen!" //
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[Audio]-Infos Datum: 05.02.2012
Länge: 00:49:09
Größe: 45.00 MB
Michael Lentz: Die ganz genaue Erinnerung - 03.02.2012
Mit Uli Winters, Sophia Siebert, Axel Kühn, Michael Lentz / Komposition: Gunnar Geisse/Axel Kühn / Realisation: Michael Lentz / BR 2010 / Länge: 69'25 // Deutschland in den Siebzigern. Oder war es in den Achtzigern? Tatort und Didi Hallervorden. Ein Unfall im Sägewerk. Ulis Lebensfreund ringt mit dem Tod: Cöppecus, eine Plastikfigur aus dem Kaugummiautomaten. Kommt Cöppecus von Köpper, oder hieß der Nachbar so? Grottli, Philipp, der Opa, das Schwein, weitere Helden aus der Schar der Namenlosen. 125 Puppen zählt der Puppenstaat. Oder 238. Regelmäßig werden Wahlen durchgeführt. Eine Familie in der Familie. Mit eigenen Wohnungen, einem Schrottplatz und besagtem Sägewerk. Die mit der Zeit körperlich allesamt versehrten Puppen übernehmen das Regime. Kein Weg und keine Stimme führt mehr an ihnen vorbei. Alle müssen dauernd essen. Alle haben dauernd etwas zu kommentieren, etwas auszusetzen, alle beanspruchen die ganze Aufmerksamkeit.
Uli nennt seinen Vater immer nur Urmensch, weil er so aussieht. Die Mutter heißt Hund, wegen ihrer Frisur. Ulis Vater ähnelt sehr dem Cöppecus. Und umgekehrt. Kommuniziert wird meistens über die Puppen. Und dann wird die ganze Bande in einem holländischen Restaurant vergessen. Oder nur Grottli, der Troll aus Norwegen? Ein tödlicher Verlust droht. Der Vater zögert: fast 100 Kilometer zurückfahren? Der Vater zögert überhaupt nicht, sondern fährt über 100 Kilometer zurück. Die Mutter erinnert sich, dass sie daraufhin die Oberhäupter des Puppenstaats auf Geheiß von Urmensch verschwinden ließ. Uli kann sich das überhaupt nicht vorstellen. Das wäre auch jetzt noch, vierzig Jahre später, ein totaler Vertrauensbruch. Oder dreißig Jahre später? Oder ist Uli eine Erinnerung von Grottli und Konsorten? Wie hat Cöppecus den Unfall erlebt? Die ganz genaue Erinnerung gibt es nur in der Erinnerung. Die jedes Mal eine andere ist. Uli erzählt seine Geschichte. Aber ist es noch seine Geschichte? Und die Stimmung von damals? Am besten mit Musik. So klingt der Unfall im Sägewerk, so klingt Erinnerung.
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[Audio]-Infos Datum: 03.02.2012
Länge: 01:09:44
Größe: 63.89 MB
Erste Erde Forum: II. Kosmologie, Riesenteleskope und observierende Astronomie - Mit Jochen Liske - 03.02.2012
Raoul Schrott (Dichter) im Gespräch mit dem Astronom Jochen Liske
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[Audio]-Infos Datum: 03.02.2012
Länge: 00:52:38
Größe: 48.20 MB
Katrin Seybold/Michael Farin: Wagnis Weiße Rose: Ihr Geist lebt weiter - 29.01.2012
Mit den Zeugen Lieselotte Dreyfeldt-Hein, Gerda Freise, Valentin Freise, Traute Lafrenz-Page, Marie-Luise Schultze-Jahn, Jürgen Wittenstein sowie Katja Bürkle, Julia Loibl, Tobias Schormann / Komposition: zeitblom / Realisation: Katrin Seybold/Michael Farin / BR 2012 / Länge: 50'15 // Die Weiße Rose und deren Widerstand in der NS-Zeit werden häufig nur mit den Geschwistern Scholl gleichgesetzt, doch waren Menschen in ganz Deutschland aktiv. Bald nach dem Tod Christoph Probsts und der Geschwister Scholl blieben die Flugblätter in der Welt. Studenten am Münchner Chemischen Institut vervielfältigten sie, sie gingen von Hand zu Hand. Es folgten weitere Prozesse des Volksgerichtshofs, es gab Tote und Ende 1943 werfen die britischen Flugzeuge Hunderttausende des 6. Flugblatts über Deutschland ab. Die Flugblätter der Weißen Rose wurden zumeist, wo immer sie auch auftauchten, weiter gereicht, abgeschrieben, vervielfältigt, und es wurde begeistert darüber diskutiert. Warnungen von Eltern und Lehrern schlugen die Jugendlichen in den Wind. Traute Lafrenz-Page, die Freundin von Hans Scholl, brachte im November 1942 ein Flugblatt nach Hamburg und schickte mit der Post ein anderes nach. Hans Leipelt, Mitglied des Ulmer Freundeskreises und zum Tod verurteilt, brachte Ostern 1943 mit Marie-Luise Schultze-Jahn das sechste und letzte nach Hamburg. Im Dokumentarhörspiel Wagnis Weiße Rose kommen neben Briefen und Flugblättern, gelesen von jungen Schauspielern, vor allem diejenigen Zeugen zu Wort, die Flugblätter weiter verbreiteten, die Gestapohaft und Volksgerichtshof überstanden. Im Zusammenhang mit der Arbeit am Dokumentarfilm Die Widerständigen / Zeugen der Weißen Rose von Katrin Seybold wurden mit ihnen in den Jahren 2000 bis 2004 zahlreiche Interviews geführt. Es sind Erinnerungen der Beteiligten, nach 60 Jahren, es sind Mosaiksteine, Facetten des Widerstands der Weißen Rose aus heutiger Sicht. Alle Zeugen sprechen über ihre Gefühle, ihre Ängste und Taten, stellen den verlogenen Gestapoprotokollen, den widerwärtigen Anklageschriften, die wohlbehalten in unseren Archiven liegen, ihre Sicht der Dinge entgegen. Eine subjektive Sicht, die aber möglicherweise spannender und vorbildhafter ist, als die von Beschönigung, verantwortungslosem Wegschauen und Manipulation geprägten Berichte, mit denen die nachfolgende Generation aufgewachsen ist. Für ihren Mut und ihre Opferbereitschaft ernteten die meisten der Befragten nichts, bis heute bleibt die Anerkennung der breiten Öffentlichkeit versagt, fast niemand kennt ihre Namen – es sind bisher ungehörte Stimmen der Weißen Rose. //
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[Audio]-Infos Datum: 29.01.2012
Länge: 00:53:17
Größe: 48.79 MB
Erste Erde Forum: I. Poesie und Physik - Mit Markus Kissler-Patig - 27.01.2012
Raoul Schrott (Dichter) im Gespräch mit dem Astrophysiker Dr. Markus Kissler-Patig
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[Audio]-Infos Datum: 27.01.2012
Länge: 00:41:00
Größe: 37.54 MB
Katrin Seybold/Michael Farin: Wagnis Weiße Rose: Es lebe die Freiheit! - 22.01.2012
Mit den Zeugen Lilo Fürst-Ramdohr, Elisabeth Hartnagel, Hans Hirzel, Anneliese Knoop-Graf, Traute Lafrenz-Page, Franz J. Müller, Dieter Sasse, Erich Schmorell, Herta Siebler-Probst, Birgit Weiß-Huber, Jürgen Wittenstein, Susanne Zeller-Hirzel sowie Katja Bürkle, Julia Loibl, Tobias Schormann / Komposition: zeitblom / Realisation: Katrin Seybold/Michael Farin / BR 2012 / Länge: 51'10 // Ein Dokumentarhörspiel aus Briefen der jungen Widerstandskämpfer, Flugblättern der Weißen Rose und Erinnerungssplittern von Begleitern der Widerstandsarbeit der Münchner Studenten in den Kriegsjahren 1942/43. Gefährten, Freundinnen und Geschwister, darunter manche, die niemand vorher gefragt hat, sprechen über die Kerngruppe des Münchner Freundeskreises: über Alexander Schmorell, die Geschwister Scholl, Willi Graf, Christoph Probst und Professor Kurt Huber. Sie erzählen, wie sie Flugblattaktionen unterstützten, wie sie Gestapoverhöre und Volksgerichtshof überstanden. Durch ihre Aussagen wird klar, welche Wurzeln, welche Motive und welches Umfeld diese bedeutendste Widerstandsbewegung der Deutschen Studenten ausgemacht haben. Die Zeugen berichten von scheinbar Vergangenem und doch rufen ihre Berichte unausweichlich die Frage nach Gegenwärtigem hervor, nach unserem Verhalten heute. Die Interviews wurden im Zusammenhang mit der Arbeit am Dokumentarfilm Die Widerständigen / Zeugen der Weißen Rose von Katrin Seybold in den Jahren 2000 bis 2004 geführt. Wenn die Zeugen von damals heute sprechen, klingt es so, als erzählten sie Selbstverständliches, als hätte jeder so handeln können. Die Befragungen, 60 Jahre danach, eröffnen Facetten des Widerstands der Weißen Rose aus heutiger Sicht. Im Sommer 1942 tauchen in Süddeutschland Flugblätter der Weißen Rose auf. Sie prangern zum ersten Mal den Judenmord an, der „das fürchterlichste Verbrechen an der Würde des Menschen“ sei. Die Schriften rufen auf zu Widerstand und Sabotage, „ehe die letzten Städte ein Trümmerhaufen sind, gleich Köln“. Sie enthalten Maximen von Aristoteles, Augustinus, Lao-Tse, Goethe, Schiller und Novalis. Die Flugblätter enthalten auch Texte, die in den Leseabenden von Traute Lafrenz, der Freundin von Hans Scholl, eingebracht wurden, und Themen, die der Freundeskreis diskutierte. Sie sind die Widerspiegelung des Gedankenguts der Studenten und Schüler. Sie sind eine Großtat, in die Politik eingreifend, wie der Oberreichsanwalt Lautz beim Volksgerichtshof an den Reichsminister der Justiz, Dr. Thierack, schreibt: "Es handelt sich... wohl um den schwersten Fall hochverräterischer Flugblattpropaganda, der sich während des Krieges im Altreich ereignet hat." //
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[Audio]-Infos Datum: 22.01.2012
Länge: 00:54:20
Größe: 49.75 MB
mouse on mars: Abschaffung der Arten. Soundtrack - 13.01.2012
Realisation: Jan St. Werner/Andi Thoma / BR 2011 / Länge: 36'47 // Wie klingt das posthumanistische Zeitalter, in der die letzten noch lebenden Menschen "Minderlinge" heißen und sprechende Tiere, die Gente, mit Wesen wie Kathahomenleandraleal, das nicht Mensch, nicht Tier, nicht Maschine ist, um die Weltherrschaft ringen. Welche Motive komponiert man für die über hundert Figuren wie die Eselmutation namens Storikal, der Stromfrosch, die Holzfigur namens St. Oswald, der "Gründerschwarm gescheiterter Insekten", der vielfach seine Gestalt wechselt, um als Dame Livienda mit dem Löwen Cyrus Golden, ein Luchsmädchen zur Welt zu bringen, um dann ein Baum zu werden. Welche Musik verträgt überhaupt eine Techno-Fabel, dessen Protagonisten keine Musik kennen. Und was erzählt diese Musik über den Roman "Die Abschaffung der Arten" selbst, den Dietmar Dath eher als "langes Gedicht" bezeichnen würde, und über den eine Kritikerin schrieb, ihn zu lesen sei so wie "in die grelle Sonne schauen".
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[Audio]-Infos Datum: 13.01.2012
Länge: 00:36:57
Größe: 33.84 MB
Carl-Ludwig Reichert: "Ein Zaubernetz, gewoben aus Witz, Geist und Laune." - E.T.A. Hoffmann und seine Serapions-Brüder - 06.01.2012
Mit Tobias Lelle, Andreas Neumann, Sabine Kastius, Detlef Kügow, Martin Umbach / Realisation: Carl-Ludwig Reichert / BR 2006 / Länge: 54'50 // Der Essay von Carl-Ludwig Reichert beleuchtet Entstehung, Wirkung und Nachleben der Hoffmannschen Serapions-Brüder. //
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[Audio]-Infos Datum: 06.01.2012
Länge: 00:55:02
Größe: 50.39 MB
E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder (12/12) - Die Königsbraut - 06.01.2012
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening,
Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 58'10 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.
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[Audio]-Infos Datum: 06.01.2012
Länge: 00:58:26
Größe: 53.50 MB
E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder (11/12) - Signor Formica - Fortsetzung - 30.12.2011
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening,
Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 58'15 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel Die Serapions-Brüder veröffentlichte. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.
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[Audio]-Infos Datum: 30.12.2011
Länge: 00:58:34
Größe: 53.63 MB
E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder (10/12) - Signor Formica - 30.12.2011
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening,
Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 58'02 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel Die Serapions-Brüder veröffentlichte. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.


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[Audio]-Infos Datum: 30.12.2011
Länge: 00:58:13
Größe: 53.31 MB
E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder (9/12) - Das Fräulein von Scuderi - Fortsetzung/Der Baron von B. - 23.12.2011
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening,
Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 57'58 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel Die Serapions-Brüder veröffentlichte. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.


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[Audio]-Infos Datum: 23.12.2011
Länge: 00:58:11
Größe: 53.28 MB
E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder (8/12) - Das Fräulein von Scuderi (Fortsetzung) - 23.12.2011
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening, Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 57'46 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel Die Serapions-Brüder veröffentlichte. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.
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[Audio]-Infos Datum: 23.12.2011
Länge: 00:57:56
Größe: 53.05 MB
E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder (7/12) - Nachricht a.d.Leben e.bekannten Mannes/Das Fräulein von Scuderi - 23.12.2011
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening, Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 58'05 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel Die Serapions-Brüder veröffentlichte. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.
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[Audio]-Infos Datum: 23.12.2011
Länge: 00:58:16
Größe: 53.35 MB
Das digital geborene Ich - Zu Jelineks "Neid. Privatroman" - 19.12.2011
Mit Eva Meyer, Elfriede Jelinek / BR 2011 / Länge: 50'10 // Neid kann Methode sein, wenn man es will. Und Jelinek will es. Sie will "ich" sagen in ihrem "Privatroman" und das bedeutet: Neid. Aber Achtung: Ihr Ich ist digital geboren. Born digital nennt man digital Entstandenes, das, wenn aus dem Netz genommen, für immer verloren ist. Archiviert hingegen und von Jelinek jedem Kapitel ihres Romans vorangestellt ist das Bild vom Neid, wie Hieronymus Bosch ihn als eine der sieben Todsünden auf eine Tischplatte gemalt hat. Er versetzt uns in eine Zeit, in der die Prozession der Kreaturen sich außerhalb aller historischen Kategorien bewegt. Wer da „ich“ sagt, will bestimmt nicht auf die Einheit seines Lebens in der Erinnerung abheben. Er stellt sein Ich in das Bild einer Kollektiverfahrung, für die selbst der Tod als die Grenze jeder individuellen Erfahrung keine Schranke darstellt. Überdies findet diese schrankenlose Kollektivierung des Privaten nicht in einem Printmedium statt. Sie wird im Internet einem Modernisierungsschub ausgesetzt. Kann schon sein, dass Jelinek damit ihre Haut zu Markte trägt, doch überbietet sie ihn auch und erfreut sich und uns einer neuen Freiheit: „Ein Buch hätten Sie zahlen müssen und eigens in den Papiermüll schmeißen, hier können Sie mich total rückstandslos entfernen, aaah! Ich fühle mich wie neugeboren, weil Sie mich ausgelöscht haben". Wollen Sie wissen, wie es weitergeht? Sie bekommen sogar „zwei Stück E.J. für eine“, wenn Jelinek den Unterschied zwischen Wollen und Können mit ihrem Joy- nein, Neidstick bearbeitet. Da glauben wir immer, wir wären ganz privat. Und dann stehen wir plötzlich inmitten der Öffentlichkeit. //
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[Audio]-Infos Datum: 19.12.2011
Länge: 00:50:19
Größe: 46.07 MB
E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder (6/12) - Eine Spukgeschichte/Die Automate - 16.12.2011
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening, Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 58'25 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel Die Serapions-Brüder veröffentlichte. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.



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[Audio]-Infos Datum: 16.12.2011
Länge: 00:58:36
Größe: 53.66 MB
E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder (5/12) - Nussknacker und Mausekönig - Fortsetzung - 15.12.2011
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening, Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 58'10 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel Die Serapions-Brüder veröffentlichte. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.



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[Audio]-Infos Datum: 15.12.2011
Länge: 00:58:30
Größe: 53.57 MB
E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder (4/12) - Die Bergwerke zu Falun/Nussknacker und Mausekönig - 15.12.2011
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening, Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 58'14 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel Die Serapions-Brüder veröffentlichte. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.



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[Audio]-Infos Datum: 15.12.2011
Länge: 00:58:44
Größe: 53.78 MB
E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder (3/12) - Der Artushof - 15.12.2011
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening, Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 58'25 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel Die Serapions-Brüder veröffentlichte. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.


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[Audio]-Infos Datum: 15.12.2011
Länge: 00:58:47
Größe: 53.82 MB
E.T.A. Hoffmann: Die Serapions-Brüder (2/12) - Rat Krespel - Fortsetzung - 15.12.2011
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening, Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 57'55 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel Die Serapions-Brüder veröffentlichte. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.


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[Audio]-Infos Datum: 15.12.2011
Länge: 00:58:11
Größe: 53.28 MB
E.T.A. Hoffmann: Serapions-Brüder (1/12) - Der Einsiedler Serapion / Rat Krespel - 15.12.2011
Mit Manfred Zapatka, Felix von Manteuffel, Stefan Wilkening, Werner Wölbern, Bernhard Schütz, Herbert Fritsch / Bearbeitung, Komposition und Regie: Klaus Buhlert / BR 2006 / Länge: 57'30 // Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel Die Serapions-Brüder veröffentlichte. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die ‚Regel des Serapion’, auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: „Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden.“ Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen – ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt.



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[Audio]-Infos Datum: 15.12.2011
Länge: 00:57:48
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ARD Radio Tatort: Robert Hültner: Unter Verdacht - 14.12.2011
Mit Florian Karlheim, Brigitte Hobmeier, Michael Grimm, Robert Giggenbach, Jürgen Tonkel, Richard Oehmann, Stefan Wilkening, Rainer Bock, Manfred Beierl, Wowo Habdank, Philipp Brammer, Felix Hellmann, Michael Schlenger / Regie: Ulrich Lampen / BR 2011 / Länge: 53'57 Senta Pollinger hat lange auf ihre Fortbildung warten müssen, aber jetzt sitzt sie endlich in dem Seminar für Kriminologie und Psychologie in Ainring und punktet bei ihrem Dozenten Dr. Platen. Als dieser sie am Wochenende zu einer kleinen Bergwanderung einlädt, sagt sie gerne zu. Doch als Platen am Montag nicht zum Seminar erscheint und niemand etwas zu seinem Verbleib sagen kann, wird ihr plötzlich mulmig: Ist sie diejenige, die ihn zuletzt gesehen hat? Bald muss Senta schmerzlich erfahren, was es heißt, bei einem Verhör auf der anderen Seite zu sitzen. Die Kollegen in Bruck am Inn können gar nicht glauben, was ihnen da zu Ohren kommt. Vor allem Rudi Egger macht sich Sorgen. Aber so schnell lässt Senta sich nicht einschüchtern. Als Rudi nach Ainring fährt, um Senta abzuholen, ist längst klar, dass sie den Ort nicht eher verlässt, bis die Sache geklärt ist. Mit Gespür für die kleinen Ungereimtheiten machen sich die beiden in bewährtem Teamwork an die Arbeit.
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[Audio]-Infos Datum: 14.12.2011
Länge: 00:54:07
Größe: 49.55 MB
Ania Mauruschat: "Bis in die Materie selbst hinein ist das WORT handelnd" - Valère Novarina im Porträt - 09.12.2011
Mit Stefan Merki, Anne-Isabelle Zils, Ania Mauruschat, Detlef Kügow / Realisation: Ania Mauruschat / BR 2011 / Länge: 53'28 // Werkstattbesuch bei dem schweizerisch-französischen Gegenwartsdramatiker Valère Novarina. Jahrzehnte lang ein literarischer Außenseiter, hat Novarina, Jahrgang 1947, in Frankreich vor allem in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Anerkennung als Autor und Regisseur erfahren.
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[Audio]-Infos Datum: 09.12.2011
Länge: 00:53:39
Größe: 49.12 MB
Elfriede Jelinek: Keine Anweisung, keine Auszahlung, kein Betrag, kein Betrug - Ein paar Anmerkungen zu "Neid" - 03.10.2011
Mit Elfriede Jelinek / BR 2011 / Länge: 13'58 // Auf ihrer Website veröffentlichte die Jelinek diesen Text als eine Art Vorwort. Jelinek nennt Gründe für ihre Entscheidung, ihren Privatroman "Neid" nicht als Buch zu veröffentlichen, sondern in einer flüchtigen Form im Netz anzubieten. "Dieser Text gehört mir, ob Sie wollen oder nicht, ich habe ihn an niemand verkauft, ich behalte ihn, aber Sie können ihn jederzeit haben, wenn Sie wollen und wann Sie wollen. Und noch nicht einmal geliehen. Er gehört ganz Ihnen, wenn Sie mögen. Und dann ist er wieder weg."
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[Audio]-Infos Datum: 03.10.2011
Länge: 00:13:58
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Jelineks "Neid" als Hörspiel - Der Regisseur Karl Bruckmaier im Gespräch mit Herbert Kapfer - 03.10.2011
Mit Karl Bruckmaier, Herbert Kapfer / BR 2011 / Länge: 10'50 // Fragen an Karl Bruckmaier, der u.a. auch die Jelinek-Hörspiele "Jackie" und "Bambiland" für den BR produzierte, zum Regiekonzept und zur Regiearbeit.
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[Audio]-Infos Datum: 03.10.2011
Länge: 00:10:58
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Der Roman "Neid" in Jelineks Werk - Die Literaturkritikerin Sigrid Löffler im Gespräch mit Herbert Kapfer - 03.10.2011
Mit Sigrid Löffler, Herbert Kapfer / BR 2011 / Länge: 34'02 // In diesem Gespräch geht es um die Frage nach dem Stellenwert des Romans Neid im Kontext des erzählerischen Gesamtwerks von Jelinek. "Allein mittels Sprachkritik hat Elfriede Jelinek, wie der große Wiener Satiriker Karl Kraus, die Missstände aufgezeigt und vorgeführt, die sie empören: Denkfaulheit, gemütliche Bestialität, Machtmissbrauch und Barbarei", schrieb Sigrid Löffler in einem Essay nach dem Nobelpreis an Jelinek.
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[Audio]-Infos Datum: 03.10.2011
Länge: 00:34:10
Größe: 31.29 MB
Der Privatroman Neid - 36 Antworten von Elfriede Jelinek auf Fragen von Herbert Kapfer - 26.09.2011
Mit Elfriede Jelinek, Herbert Kapfer / BR 2011 / Länge: 49'16 // Eine E-mail-Korrespondenz, die nach Abschluss von den beiden Beteiligten in getrennten Studios aufgezeichnet wurde. Warum schlug Elfriede Jelinek eine Hörspielfassung von Neid vor und nicht von dem Roman Die Kinder der Toten, der als ihr Hauptwerk gilt? Hat die Entscheidung, Neid nur im Internet und nicht als Buch zu veröffentlichen mit den öffentlichen Reaktionen auf die Auszeichnung mit dem Literatur-Nobelpreis zu tun? Als die ersten Kapitel online waren, war der Roman noch nicht abgeschlossen, war es ein Schreibexperiment mit offenem Ausgang? Über weite Erzählstrecken wirkt Neid wie in gesprochener Sprache formuliert, tatsächlich ist alles akribisch konstruiert, es hat ja wohl doch mehrere Fassungen gebraucht, um diesen zerstreuten, pseudo-pathologischen Eindruck zu erzeugen - wie lange hat Jelinek an Neid geschrieben, wie viele Fassungen gibt es? Neid vermittelt den Eindruck eines Höchstmaßes an narrativer Freiheit und Willkür. Dieser Text darf, wie er immer wieder zu erläutern nicht müde wird, ja eigentlich alles. Oder ist hier der Fragensteller einem Täuschungsmanöver der Autorin erlegen? Übt die Autorin bzw. die Erzählerin mit ihrer Willkür Macht aus? Der Begriff Privatroman suggeriert, der Text gehe niemanden etwas an, selber schuld, wer ihn liest oder darin rumschnüffelt. Der Leser/Hörer als Voyeur? Lust, Gier und Neid - das sind die Romane der Todsünden. Gibt es eine Fortsetzung der Todsünden-Serie?
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[Audio]-Infos Datum: 26.09.2011
Länge: 00:49:25
Größe: 45.25 MB
Thomas Meinecke/Move D: Lookalikes - 22.07.2011
Mit Thomas Meinecke / Komposition und Realisation: Thomas Meinecke/Move D / BR 2011 / Länge: 62'16 // In der für die Produktionen von Thomas Meinecke und Move D typischen Sampling-Methode inszeniert Lookalikes ein Spiel um (sexuelle) Identität. Das Phänomen des Doppelgängertums bzw. sogenannter „lookalikes“, also von Menschen, die bekannten Persönlichkeiten ähnlich sehen und daraus mehr oder weniger ein Geschäft machen, wird zu einem Zustand grundlegender Differenz: „Josephine Baker, Serge Gainsbourg, Marlon Brando, Elvis Presley, Greta Garbo, Justin Timberlake und Shakira sind Lookalikes. Auf verschiedene Weisen betonen sie ihre Ähnlichkeit mit diesen berühmten Namensträgern und machen sie produktiv (hin und wieder im selben Atemzug auch die Differenz zu diesen). Sie haben sich bei einschlägigen Agenturen registrieren lassen, flanieren die poshe Düsseldorfer Königsallee auf und ab, lesen Bücher (auch über ihre Idole), sehen sich Spielfilme an (und fragen sich: Wie gingen die Regisseure der Nouvelle Vague mit den Körpern der Frauen um?), hören sich Stimmen (vornehmlich queere) auf Tonträgern an, jobben in der Galeria Kaufhof, sitzen an akademischen oder journalistischen Texten, haben Affären miteinander (z.B. Josephine Baker und Justin Timberlake), aber auch welche mit Nicht-Lookalikes, sie treffen sich, sie kommunizieren mit Hilfe neuer elektronischer sozialer Netzwerke. Das Ikonenhafte ihrer role-models lässt die Figuren darüber nachdenken, inwiefern Männer und Frauen Gattungswesen sind. Motive aus der Tierwelt werden in den Diskursen der Mode gefunden. Pelze spielen eine gewisse Rolle (auch die Pelzmäntel des Jacques Lacan, – der hier mal wieder mit hinein muss: er ist derjenige, an dessen Theoremen sich am besten die Zone markieren lässt, wo das Begreifen aufhört – ein Sehnsuchtsort, sozusagen, wie die Musik, die in diesem Hörspiel als eine nonverbal Portraitierende vertreten ist).“ (Thomas Meinecke)
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[Audio]-Infos Datum: 22.07.2011
Länge: 01:02:35
Größe: 57.31 MB
Raoul Hausmann: HYLE - Ein Traumsein in Spanien - 16.07.2011
Mit Marijam Agischewa, Axel Milberg, Bernhard Schütz, Michèle Tichawsky / Komposition: zeitblom / Bearbeitung und Regie: Michael Farin / BR 2007 / Länge: 78'22 // Am 28. März 1933 trifft Raoul Hausmann auf der Flucht aus Nazi-Deutschland mit Ehefrau Hedwig Mankiewitz und Geliebter Vera Broido auf der Baleareninsel Ibiza ein. „Unter Stössen gegend Windes schwebt schwankend Schiff hebend, senkend zwischen schwarzen langsam steigenden Wasserballen in Wasserhöhlen abfallender Metallfisch, brüllend Schiffschraube überpolternd den Wind, anpressend gegen Anlauf, Aufstauf, unter sternsprenkelnder Nachtbläue. Mitternachtblau, drin schlingert Dampfer ‚Ciudad de Mahon’ südlich, der Isla blanca entgegen.“
Verlassen wird er die Insel, wegen des anbrechenden Spanischen Bürgerkrieges, am 16. September 1936. Das ‚Traumsein in Spanien’ war mittlerweile zum Alptraum geworden. Multiperspektivisch, fluktuierend erzählt Hausmanns kaum verhüllter Schlüsselroman von dieser Zeit. Zunehmend verflüchtigt sich dabei die Wirklichkeit, Fiktionalisierung tritt an ihre Stelle: Der eindeutig mit Hausmann zu identifizierende Ich-Erzähler verwandelt sich in den kryptischen ‚Gal’, Hedwig Hausmann, zweite Gattin des Künstlers, ist hinter der ‚Kleinen’ erkennbar, Vera Broïdo, Geliebte der Jahre 1927-34, schlüpft in die Figur des Kind-Weibs ‚Ara’. Mit diesem Hin-und-Her-Gleiten zwischen Realität und Fiktion wird Hyle zu einer Art ‚Traumbuch’ und ‚autobiographischem Mythos’, wie Hausmann selbst über sein Buch sagte. Sein Buch und auch die Hörspielproduktion sind der Versuch einer ‚progressiven Universalpoesie’, eines ‚Anti-Romans’ mit romantischer Stoßrichtung. Momente eines Anti-Entwicklungsromans, entstanden aus dem Überdruss an diesen ‚stagnierenden’ Geschichten, „deren letztes Wort man schon kennt, wenn man das erste gelesen hat“, verquicken sich mit einer identitätssuchenden ‚Expedition ins eigene Leben’. Die Handlung beginnt mit dem Aufbruch in eine völlig fremde Welt und entfaltet sich vor der Folie der drei – laut Hausmann – Kardinalthemen Liebe, Gemeinschaft und Gesellschaft um Emigrantenschicksal und Naturverbundenheit. An ihrem Ende steht der unwiederbringliche Verlust der Geliebten, das Chaos des spanischen Bürgerkriegs und die neuerliche Flucht. Hyle entwickelt keine Utopie des freien Insel-Daseins, sondern macht das Leben als Geflecht von Tag- und Nachtträumen, Wunsch- und Angstträumen fassbar, im Widerspiel von subjektivem Erkenntnisdrang und objektiver Unerkennbarkeit der Welt. Carlfriedrich Claus, Hausmanns Briefpartner der 1960er Jahre, schrieb über Hyle: „Diese Deine ‚Prosa’ ist nicht ausschließlich statisch bestimmte, lediglich rindengesteuerte ‚Sprache’, sondern sie ist SPRECHEN. Aus dem GESAMTEN Mikrokosmos Mensch, ja, nicht nur ihm, denkendes, empfindendes, wachsendes, auseinanderbrechendes, hindurchdrängendes, bauendes, wirbelndes, erinnerndes, vorspürendes SPRECHEN.“ Die Hörspielproduktion verbindet dieses Sprechen mit der Komposition Zeitbloms, mit filigranen Instrumentalspuren, elancholischen Cello-Melodien, fragilem Schlagzeug und kargen Gitarrendetails.
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[Audio]-Infos Datum: 16.07.2011
Länge: 01:18:41
Größe: 72.05 MB
Kalle Laar: Distar oder Phobophobia - 08.07.2011
Mit Kalle Laar, Karl Jaspers, Louis Grote, Emil Frey, Max Bürger, Paul Martini, Adolf Hottinger, Felix von Mikulicz-Radecki, Arthur Weber, Gerhard Domagk, Walter Brednow, Heinrich Gottron, Karl Heinrich Bauer, Ludwig Heilmeyer, Rudolf Schoen, Franz Büchner,
Hans Neuffer, Ernst Derra, Hans-Erhard Bock, Ferdinand Hoff, Hans von Kress, Rudolf Zenker, Hermann Eyer, Wolfgang Schadewaldt, Thomas Schnalke / Realisation: Kalle Laar / BR 2010 / Länge: 51'45 // Ein Fundstück: Distar - Die Stimme des Arztes, eine Schallplattenserie aus den 1950ern herausgegeben vom Verlag Dr. Edmund Banaschewski, fortgesetzt bis Anfang der 70er Jahre. Ausgehend von Karl Jaspers Vortrag über „Die Idee des Arztes“ geht es um „Gesundheit und Zivilisation“ und „Die ärztliche Verantwortung in unserer Zeit“. Kalle Laar befragt in seinem Hörspiel diese Dokumente als tönendes Archiv der Idee des Heilens. Und begibt sich auf die Suche nach den Archiven der Krankheiten, forscht unter anderem im Medizinhistorischen Museum zu Berlin und im Museum für Sepulkral-Kultur in Kassel nach den verschiedenen Materialisationsformen der dazugehörigen Ängste.
In unserer zunehmend gesundheits-obsessiven Gesellschaft würde es keiner mehr wagen, nach der „formenden Kraft der Krankheit“ zu fragen wie Walter Brednow es in seinem Vortrag „Der Kranke und seine Krankheit“ tut. Wir nähern uns dem durchgeformten und -genormten Körper, der immer durchsichtiger wird und doch auch stets fremd bleibt. Hilft uns das Raunen dieser scheinbar so verstaubten Archive möglicherweise, unserer ganz persönlichen Angst vor der Angst zu begegnen, sie einzuordnen oder sogar neu zu erfinden? Auch der amerikanische Konzeptkünstler Lawrence Weiner stellte sich seine eigene Diagnose: „I’ve got a case of Deutsche Angst“. Trotzdem handelt es sich mit Sicherheit nicht um einen lokalen Befund, am Beginn einer neuen Hygieneordnung, wo der Körper stets neu vermessen sowie als zu anfällig behandelt werden muss, wo die Pandemie immer schon an der nächsten Ecke lauert und prophylaktisch besiegt werden will.
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[Audio]-Infos Datum: 08.07.2011
Länge: 00:52:04
Größe: 47.68 MB
Ayako Mogi/Werner Penzel: Nomadomura, Awajishima, 800 km südlich. Aufzeichnungen nach einer Katastrophe - 01.07.2011
MESSAGE TO ALL OF THE FRIENDS IN JAPAN WITH CHILDREN: If you feel you need to take your children away from areas of existing or possible future radioactive contamination, you are welcome to come to NOMADOMURA on Awajishima. Any time day or night. Am 11. März 2011, 14.46 Uhr Ortszeit, erschüttert ein Erdbeben der Stärke 9,0 auf der Richterskala die Erde der japanischen Region Tôhoku. Kurze Zeit darauf zerstört ein vom Beben ausgelöster 10 Meter hoher Tsunami die östlichen Küstenregionen Japans und es kommt zu massiven Unfällen in mehreren Atomkraftwerken, insbesondere in Fukushima: Die in Japan lebenden Filmemacher Ayako Mogi und Werner Penzel öffnen unter den Eindrücken der dreifachen Katastrophe ein altes Schulhaus auf der Insel Awajishima, 800 km südlich des Katastrophengebiets, für Flüchtlinge. Hier betreiben sie seit 2009 ein Kulturprojekt namens "Nomadomura", zu Deutsch "Nomadendorf". Jeden Tag treffen vor allem Frauen mit ihren Kindern aus dem Norden Japans ein, das Gebäude gleicht schnell einer freundschaftlichen Notunterkunft. Die Bewohner der Schule wurden von der Redaktion Hörspiel und Medienkunst des Bayerischen Rundfunks gebeten, ihre Erlebnisse zu schildern: in Notizen, Tagebuchaufzeichnungen, Reflexionen, Erfahrungsberichten. Die vielfältigen Blickwinkel und unterschiedlichen Wahrnehmungen in dieser kollektiven Erzählung konterkarieren auf eindrucksvolle Weise die mediale Berichterstattung, in der die Japaner die Katastrophe vermeintlich gelassen und pragmatisch annehmen. // Sprecher: Katja Schild, Christian Baumann, Franziska Ball, Katja Amberger, Alicia Marx, Annette Wunsch,Julia Franz, Burchard Dabinnus, Beate Himmelstroß, Rainer Buck, Susanne Schroeder / Texte von Kumi Aizawa, Samm Bennett, Haruna Ito, Io Lula Bennett-Ito, Shinobu Ito, Ben Matsuno, Nico Matsuno, Ayako Mogi, Yurie Nagashima, Hitomi Onishi, Takashi Serizawa / Aus dem Japanischen und Englischen von Alex Rühle, Midori Satsutani, Anja Straßberger, Marlene Weiss, Tobias Limbach, Hiroko Limbach-Hashimoto, Carl-Ludwig Reichert / Komposition: Misa Shimomura / Regie: Bernhard Jugel / BR 2011 / Länge: 56'10 We have the space and the resources to accommodate and feed your children and you.
More information on our blog: www.nomadomura.net
Ayako Mogi, Werner Penzel
11. März 2011, 14.46 Uhr Ortszeit. Ein Erdbeben der Stärke 9,0 auf der Richterskala erschüttert die Erde der japanischen Region T?hoku. Kurze Zeit darauf zerstört ein vom Beben ausgelöster 10 Meter hoher Tsunami die östlichen Küstenregionen Japan und es kommt zu massiven Unfällen in mehreren Atomkraftwerken, insbesondere in Fukushima: Die in Japan lebenden Filmemacher Ayako Mogi und Werner Penzel öffnen unter den Eindrücken der dreifachen Katastrophe mit einem Aufruf per Internet ein altes Schulhaus auf der Insel Awaja-Shima, 800 km südlich des Katastrophengebiets, für Flüchtlinge. Hier betreiben sie seit 2009 ein Kulturprojekt namens „Nomadomura“, zu Deutsch „Nomadendorf“. Ein Name, der plötzlich eine neue Bedeutung bekommt. Jeden Tag treffen vor allem Frauen mit ihren Kindern aus dem Norden Japans ein, das Gebäude gleicht schnell einer freundschaftlichen Notunterkunft. Für Nahrung und einigermaßen komfortable Unterbringung ist gesorgt. Wie aber mit Verwirrung, Angst und Ungewissheit der Ankommenden umgehen? Wie lässt sich reden über das Erfahrene, das medial permanent präsent aber zuweilen unbeschreiblich ist? Die Bewohner der Schule wurden von der Redaktion Hörspiel und Medienkunst des Bayerischen Rundfunks gebeten, von ihren Erlebnissen zu berichten: in Notizen, Tagebuchaufzeichnungen, Reflexionen, Erfahrungsberichten. Einmal sehr nüchtern, ein anderes Mal voller überraschender Bilder berichten die Betroffenen von der Erfahrung des Bebens, dem nicht mehr enden wollenden Gefühl des Schwankens, der Angst vor Radioaktivität, der Unsicherheit über die Verlässlichkeit der Medien, dem schweren Schritt zu fliehen, Missbilligung durch Verwandte und von dem Gefühl der Ungewissheit darüber, wie es weiter gehen soll. Die vielfältigen Blickwinkel und unterschiedlichen Wahrnehmungen in dieser kollektiven Erzählung konterkarieren auf eindrucksvolle Weise die mediale Berichterstattung, in der die Japaner die Katastrophe vermeintlich gelassen und pragmatisch annehmen. Sie zeichnen ein eindrückliches Bild der Ereignisse und Entwicklungen in Japan. „Japan war vor den Verwüstungen wie ein ruhig dahinlebendes, gleichbleibendes Dorf. Ich denke ständig darüber nach. Was wird aus Japan werden? Wie wird die Zukunft Japans aussehen?“ (Nico Matsuno, 9 Jahre)
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[Audio]-Infos Datum: 01.07.2011
Länge: 00:56:29
Größe: 51.72 MB
Norbert Lang: Die Perser als bimediale Inszenierung - 24.06.2011
BR 2011 / Länge: 47'31 // Werkstattsendung zu "Aischylos: Die Perser" (Regie: Johan Simons, BR Hörspiel und Medienkunst/Münchner Kammerspiele 2011)
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[Audio]-Infos Datum: 24.06.2011
Länge: 00:47:31
Größe: 43.50 MB
Andreas Neumeister/Lali Puna: MYA - Über die Zukunft des Kapitalismus war alles bekannt - 10.06.2011
Mit Valerie Trebeljahr, Andreas Neumeister / Musik: Lali Puna (Christian Heiß/Valerie Trebeljahr/Markus Acher) / Realisation: Christian Heiß, Valerie Trebeljahr, Markus Acher, Andreas Neumeister / BR 2010 / Länge: 44'10 // Das erste Jahrzehnt des fiebrig erwarteten neuen Jahrtausends war natürlich in einem gefühlten knappen Jahr vorbeigerast. In einem derart forcierten Tempo, dass sich wieder einmal grundgründlich und minutenlang innehaltend über den sich rasant wandelnden Zeitbegriff Gedanken gemacht werden musste, sollte und endlich in diesem eng gesteckten Zeitfenster auch durfte. jetzt damals danke nein das Zeitloch, in dem wir leben der Zeitraffer, mit dem wir leben der Zeittunnel, durch den hindurch wir uns im Zeitraffer innerhalb eines gefühlten Zeitlochs bewegen /
Satellitenfotos zeigen die Tagseite der Erde als bunt leuchtende picture disc im All. Satellitenfotos zeigen die Nachtseite der Erde als schwarzes Loch in der Zeit. Das erste Jahrzehnt des fiebrig erwarteten neuen Jahrtausends war natürlich in einem gefühlten knappen Jahr vorbeigerast. In einem derart forcierten Tempo, dass sich wieder einmal grundgründlich und minutenlang innehaltend über den sich rasant wandelnden Zeitbegriff Gedanken gemacht werden musste, sollte und endlich in diesem eng gesteckten Zeitfenster auch durfte. Knappe Stunde unserer alten Zeitrechnung. Purer Luxus. Face. Facetime. Time. DDR for Double Data Rate. Der Beginn unseres guten alten Jahrtausends. A million years ago. Über die Kapitalisierung des Kapitalmarkts war alles bekannt. Archaische Suchmaschinen waren den meisten von uns erst seit kurzem ein vager Begriff. BYA für billion years ago. (All times are Central European Time. All times are UTC plus one.) //
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[Audio]-Infos Datum: 10.06.2011
Länge: 00:44:29
Größe: 40.74 MB
Eran Schaerf: Die ungeladene Zeugin (Folge #08) - 05.06.2011
Realisation: Eran Schaerf / Mit Achim Bogdahn / BR 2011 / Länge: 01'04
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[Audio]-Infos Datum: 05.06.2011
Länge: 00:01:04
Größe: 0.99 MB
Eran Schaerf: Die ungeladene Zeugin (Folge #15a) - 05.06.2011
Realistation: Eran Schaerf / Mit Achim Bogdahn / BR 2011 / Länge: 02'16
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[Audio]-Infos Datum: 05.06.2011
Länge: 00:02:16
Größe: 2.08 MB
Eran Schaerf: Die ungeladene Zeugin (Folge #07) - 05.06.2011
Realisation: Eran Schaerf / Mit Marina Marosch / BR 2011 / Länge: 01'56
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[Audio]-Infos Datum: 05.06.2011
Länge: 00:01:56
Größe: 1.78 MB
Eran Schaerf: Die ungeladene Zeugin (Folge #03) - 05.06.2011
Realisation: Eran Schaerf / Mit Peter Veit / BR 2011 / Länge: 02'40
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[Audio]-Infos Datum: 05.06.2011
Länge: 00:02:40
Größe: 2.45 MB
Eran Schaerf: Die ungeladene Zeugin (Folge #20) - 05.06.2011
Realisation: Eran Schaerf / Mit Achim Bogdahn / BR 2011/ Länge: 01'10
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[Audio]-Infos Datum: 05.06.2011
Länge: 00:01:10
Größe: 1.08 MB
Eran Schaerf: Die ungeladene Zeugin - 05.06.2011
Mit Marina Marosch, Achim Bogdahn, Silvie Sperlich, Peter Veit / Realisation: Eran Schaerf / BR 2011 / Länge: 42'10 // "Wer? Ein israelischer Aktivist. Internationaler Presse zufolge handelt es sich jedoch um Robin Hood. Was? Ein Versuch, Militärbulldozer daran zu hindern, Häuser von palästinensischen Beduinen zu zerstören, Ausschreitung und Teilnahme an einer verbotenen Versammlung, sagt die Anklage. Wo? In Print- und Onlinemedien, teilweise auch in den von Israel besetzten Gebieten, in einem Distriktgericht in Jerusalem oder an der Grenze zwischen Märchen und Berichterstattung. Wo? In der israelischen Nachrichtenagentur gibt es keine „besetzten Gebiete“. Es gibt „verwaltete Gebiete“, „Judäa und Samaria“, „die Gebiete“ – hilfreiche Termini, um die Vorstellung zu bewahren, dass Israelis die Opfer sind und stets in Selbstverteidigung handeln. Wann? Das geht zurück auf die offiziellen Richtlinien der israelischen Rundfunkbehörde, die 1972 zusammengestellt und seitdem dreimal aktualisiert wurden. Darin wurde auch festgelegt, dass der Terminus „Ost-Jerusalem“ nicht mehr gebraucht werden darf. Wo? Das frage ich mich auch. Folgt man der israelischen Presse, darf wohl der Aktivist in den besetzten Gebieten nicht agiert haben, folgt man der internationalen Presse, wäre er in einem Volksmärchen besser aufgehoben. Wie? Er legte sich vor die Bulldozer auf den Boden. Warum? Nicht aus politischer Überzeugung, aus Anstandsgefühl, sagt er. Woher? Er kam aus dem Irak nach Israel. Hintergründe? Die Sprache bedeckt nicht genau den Bereich, den sie bezeichnet – und stellenweise bedeckt sie ihn mit mehreren Falten. Manche Termini werden gebraucht, um einen Gegenstand zu verschleiern, andere werden nicht gebraucht, um seine Existenz zu leugnen. Zusammenhänge? Perverse Verbindungen zwischen Zensur und Poesie. Nähere Einzelheiten? Einen israelischen Aktivisten als „Robin Hood der Westbank“ zu bezeichnen, setzt lediglich jene israelische Politik fort, die die Zukunft der palästinensischen Territorien als Volksmärchen erzählt, sagt Rotkäppchen in einem Interview. Wer? Rotkäppchen, die Märchenfigur. Wann? Nachdem sie begonnen hat, außerhalb von Märchenformaten zu agieren. Wo? Bereits in einer italienischen Version des Rotkäppchen-Märchens gelingt es der Protagonistin durch eine List, sich selbst zu retten, statt dem Jäger überantwortet zu sein. Als bei ihrer Animation für eine US amerikanische Action-Comedy ein Fehler auftritt, beginnt das Mädchen sich in Tagesaktualitäten einzumischen. Wie? Sie findet Gefallen an der Vorstellung, dass sie die Rolle des Opfers nicht mehr zu spielen hat. Ob sie bei dem Prozess gegen den israelischen Aktivisten die ungeladene Zeugin spielen wird, teilte der Bayerische Rundfunk nicht mit. Hört sich das wie Nachrichten an? Vielleicht ist es ein Hörspiel.“ (Eran Schaerf)
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[Audio]-Infos Datum: 05.06.2011
Länge: 00:42:28
Größe: 38.89 MB
Michael Farin/zeitblom: Berlin(Frau)Sinfonie - 27.05.2011
Gesang: Nadeshda Brennicke, Alexandra Marisa Wilcke, Joachim Witt /
Background Vocals: Liesa van der Aa, Katrin Lohmann, Susanne Franzmeyer / Musik: Ali Askin (Keyboards), Steve Heather (Schlagzeug), Boram Lie (Cello), Martin Siewert (Gitarre), Michael Weilacher (Percussion), zeitblom (Bass) / Komposition: zeitblom / Realisation: Michael Farin/zeitblom / BR 2011 / Länge: 53'46 // Im Herbst 2010 wurden in Berlin mittels Inseraten 19 junge Frauen für dieses Hörspielprojekt gesucht und gefunden. Die Teilnehmerinnen wurden für ein 20-minütiges Gespräch ins Tonstudio gebeten. Die Aussagen werden in Songstrukturen gebracht und von Popsänger(inne)n interpretiert. Ob Zuckerfest oder der Tod des Vaters, ob quälende Einsamkeit in einer fremden unendlich großen Stadt oder glückliches Zusammensein mit Freunden, ob Disco-Nächte oder zerbrochene Familie: als Song ist alles anders.
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[Audio]-Infos Datum: 27.05.2011
Länge: 00:53:46
Größe: 49.24 MB
Michael Farin/zeitblom: Berlin(Frau)O-Ton - 20.05.2011
Komposition: zeitblom / Realisation: Michael Farin/zeitblom / BR 2011 / Länge: 52'39 // Im Herbst 2010 wurden in Berlin mittels Inseraten in Printmedien und mit Aushängen 19 junge Frauen für dieses Hörspielprojekt gesucht und gefunden. Die Teilnehmerinnen wurden für ein 20-minütiges Gespräch in ein Tonstudio gebeten. Von jeder Aufzeichnung wurde ein etwa 3 Minuten langer Originalton ausgewählt und mit Musik verwoben. Entstehen sollte ein Zeitbild, ein Abbild der Lebensrealität junger Frauen von heute.
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[Audio]-Infos Datum: 20.05.2011
Länge: 00:52:39
Größe: 48.21 MB
Ferdinand Kriwet: Rotor - 13.05.2011
Mit Michael Lentz / Sampling: Gunnar Geisse / Realisation: Michael Lentz / BR 2011 / Länge: 54'00 // In dem Hörspiel nach Ferdinand Kriwets 1961 erschienener Prosa Rotor wird der Titel zu einem ästhetischen Prinzip. Der Sprecher Michael Lentz rotiert und mit ihm der Zuhörer. Der gesamte Text wurde von Lentz als über dreistündige Lesung aufgenommen. Aus diesem Ton-Material wurde die Hörspielfassung realisiert. Es wurden weder Kürzungen vorgenommen noch fremde Sounds oder Soundeffekte verwendet, stattdessen wurde mit extremer Beschleunigung gearbeitet. Der Monolog eines drauflos plappernden Ichs zwischen kataraktartigem Rasen und scheinbar nicht von der Stelle kommendem Stottern versucht zwar, sich dem Geschichtenerzählen zu verweigern: „lass mich in ruhe mit geschichten und leuten die geschichten erzählen“. Allein aber mittels emphatischer Wiederholung und der sich selbst sezierenden Rede werden tausend und eine Geschichte erzählt. Im Redefluss Angeschwemmtes wie Kindheitserinnerungen, Erinnerungen an Freunde oder Deutschlandbilder wird von diesem Ich sogleich verarbeitet: zerlegt, gedreht, gewendet und neu kombiniert, als ginge es immerfort um Leben und Tod. So werden auch Sprichwörter auseinandergenommen, überhaupt wird diesem Ich alles zur Redensart. Es gilt das Prinzip „durchreden“ – komme, was wolle: „auch ein wortweltmeister schafft dichtung auf ex“, „durchreden“ verhindert hoffentlich „durchdrehen“, schließlich ist „durchstehn“ „alles“. Interpunktion erübrigt sich.
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[Audio]-Infos Datum: 13.05.2011
Länge: 00:54:19
Größe: 49.74 MB
Wolfgang Müller: Wísk niwáhsen wísk nikahseriiè:take kanien'kéha wa'katéweienste oder Learning Mohawk in fifty-five Minutes - 06.05.2011
Mit Wolfgang Müller, Akwiratékha Martin, Claudia Urbschat-Mingues, David Nathan / Realisation: Wolfgang Müller / BR 2010 / Länge: 51'12 // Im Jahr 2002 begegnet Wolfgang Müller in Reykjavík Akwiratékha Martin. Sie entdecken dabei ihre gemeinsame Faszination für Nico, alias Christa Paeffgen, der in Lübbenau an der Spree aufgewachsenen Sängerin von Velvet Underground. // Akwiratékha besucht vier Jahre später Wolfgang Müller in Berlin-Kreuzberg. Zusammen radeln sie zu Nicos Grab - auf dem Friedhof der Namenlosen in einer Waldlichtung an der Havel. Drei Jahre darauf verabreden sie sich bei Akwiratékha in Kahnwa:ke Mohawk Territory, einer Siedlung am Südufer des St. Lorenz-Stroms gegenüber Montreal. Akwiratékha erwirbt ein elektrisches Harmonium und übersetzt Nicos Song I'll be your mirror auf Kanien'kéha - eine Sprache, die ca. zweitausend überwiegend ältere Menschen beherrschen. Und eine Sprache, die seit einigen Jahren wieder zunehmend jüngere Menschen erlernen. Die Selbstbezeichnung der Mohawk ist Kanien'kehá:ka. Die Sprache der Kanien'kehá:ka nennt sich Kanien'kéha. Mohawk lernen in 55 Minuten: Eine transatlantische Spiegelschule, die Raumsynergien erfahren lässt. //
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[Audio]-Infos Datum: 06.05.2011
Länge: 00:51:10
Größe: 46.85 MB
Kilian Leypold: Schwarzer Hund. Weißes Gras - 29.04.2011
Wo der Mensch Lebens- und Zivilisationsräume zerstört, zieht er Zäune hoch und zirkelt Todeszonen ab. Als sich am 26. April 1986 auf dem Gebiet der heutigen Ukraine in Tschernobyl der größte anzunehmende Unfall in einem Kernkraftwerk ereignet entsteht so eine Zone. Der Film Stalker von 1979 wirkt wie eine ahnungsvolle Prophezeihung dieser Katastrophe. Als der Regisseur Andrej Tarkovskij den Film acht Jahre vor dem Unglück drehte, entschied er sich unter anderem für die direkte Umgebung des Atomkraftwerkes Tschernobyl als Drehort für die Geschichte von drei Männern, die in ein abgesperrtes Gebiet voller tödlicher Gefahren, genannt "die Zone", eindringen, um dort zu einem geheimnisvollen Raum zu gelangen, der innerste und verborgenste Wünsche ans Licht bringt und zu erfüllen vermag. Die zufällige, doch darum nicht weniger rätselhafte Analogie dieser beiden Zonen ist Ausgangspunkt für das Hörspiel Schwarzer Hund. Weißes Gras, das Elemente aus Tarkovskijs Film aufgreift und mit einer fiktiven Handlung um das Unglück von Tschernobyl verwebt. Ein ehemaliger Kriegsfotograf, einer der ersten Augenzeugen der Katastrophe, macht sich ein letztes Mal auf den Weg in das verseuchte Gebiet. Die Reise ins Herz der Zone wird zur erneuten Konfrontation mit den Folgen des Unglücks und zugleich zur Suche nach einem Wunder, die erst durch das Zusammentreffen mit Martha beendet wird, der strahlungsgeschädigten Tochter des Stalker. // Mit Vincent Leittersdorf, Maria Kwiatkowsky, Otto Mellies, Kathrin Wehlisch, Lars Rudolph, Julian Mehne, Andreas Leupold, Carl Heinz Choynski / Komposition: Tarwater / Regie: Kai Grehn / BR 2011 / Länge: 54'31 Der Film Stalker von 1979 wirkt wie eine ahnungsvolle Prophezeihung dieser Katastrophe. Als der Regisseur Andrej Tarkovskij den Film acht Jahre vor dem Unglück drehte, entschied er sich unter anderem für die direkte Umgebung des Atomkraftwerkes Tschernobyl als Drehort für die Geschichte von drei Männern, die in ein abgesperrtes Gebiet voller tödlicher Gefahren, genannt „die Zone“, eindringen, um dort zu einem geheimnisvollen Raum zu gelangen, der innerste und verborgenste Wünsche ans Licht bringt und zu erfüllen vermag. Die zufällige, doch darum nicht weniger rätselhafte Analogie dieser beiden Zonen ist Ausgangspunkt für das Hörspiel Schwarzer Hund. Weißes Gras, das Elemente aus Tarkovskijs Film aufgreift und mit einer fiktiven Handlung um das Unglück von Tschernobyl verwebt. Ein ehemaliger Kriegsfotograf, einer der ersten Augenzeugen der Katastrophe, macht sich, nachdem er den GAU und seine Folgen über zwanzig Jahre hinweg dokumentiert hat, ein letztes Mal auf den Weg in das verseuchte Gebiet. Er hat einen Tipp bekommen und ist auf der Jagd nach einem letzten sensationellen Foto. Die Reise ins Herz der Zone wird zur erneuten Konfrontation mit den Folgen des Unglücks und zugleich zur Suche nach einem Wunder, die erst durch das Zusammentreffen mit Martha beendet wird, der strahlungsgeschädigten Tochter des Stalker. Der Aufbruch in die Zone stellt die menschliche Zivilisation in Frage und reflektiert zugleich die Chancen einer künstlerischen Erfassung vom Wesen und Sinn des Lebens.
Das Stück ist dem rumänischen Fotografen Igor Kostin gewidmet.
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[Audio]-Infos Datum: 29.04.2011
Länge: 00:54:50
Größe: 50.21 MB
Michael Farin: Kunst und Schuld - 25.03.2011
Mit Michael Farin, Thomas Thieme / BR 2011 / Länge: 09'10 // Einführung zu Thomas Harlans Hörspielmonolog "Veit"
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[Audio]-Infos Datum: 25.03.2011
Länge: 00:09:10
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ARD Radio Tatort: Robert Hültner: Vanitas - 16.03.2011
Mit Florian Karlheim, Brigitte Hobmeier, Michael A. Grimm, Peter Rappenglück, Hans-Georg Panczak, Gisela Schneeberger, Eisi Gulp, Stephan Zinner, Robert Giggenbach, Sigi Zimmerschied, Krista Posch, Wiebke Puls, Christian Lex, Sepp Schauer, Tommi Piper, Michael Schwarzmaier, Wilfried Hauer, Friedrich Schloffer, Christian Baumann, Susanne Schröder, Florian Schrei / Komposition: zeitblom / Regie: Ulrich Lampen / BR 2011 / Länge: 53'56 // Ein Bauer aus dem Umland macht beim Pflügen eine ungewöhnliche Entdeckung. Die Beamten der Brucker Polizeiinspektion, denen er seinen Fund zeigt, sind ratlos: Handelt es sich bei dem uralten und verwitterten Objekt um Diebesgut? Oder um ein antikes Schmuckstück? Das Denkmalamt wird eingeschaltet. Wenig später trifft eine energische junge Archäologin in Bruck ein, die sofort mit der Untersuchung der Fundstelle beginnt. Bald machen Gerüchte von einer wissenschaftlichen Sensation die Runde. Dann aber wird die Grabung durch einen mysteriösen Unfall unterbrochen, der einem Mitarbeiter fast das Leben kostet. Senta und Rudi sind mehr als skeptisch, als die Archäologin die Vermutung äußert, es könne sich um einen Anschlag gehandelt haben. Immerhin erfahren die Beamten dabei, welche Sensation sich die Wissenschaftlerin von dieser Grabung verspricht: Mit ihr könne möglicherweise endlich die Existenz der sagenumwobenen Vaskonen belegt werden, eines Volkes, dessen Kultur einst über ganz Europa verbreitet gewesen sein soll. Senta und Rudi finden das nicht uninteressant, können darin aber noch immer kein Motiv für einen Anschlag erkennen. Es gelingt ihnen, die aufgebrachte Grabungsleiterin zunächst zu beruhigen. Doch am übernächsten Morgen ist die Grabungsstelle verwüstet, der Container der Archäologin ausgebrannt. Wichtige Unterlagen und Instrumente sind verschwunden. Die Brucker Beamten erkennen, dass sie die Situation falsch eingeschätzt haben. Senta und Rudi beginnen zu ermitteln.
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[Audio]-Infos Datum: 16.03.2011
Länge: 00:53:56
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Franz Kafka: Der Process - Im Dom - 28.01.2011
Mit Manfred Zapatka, Rufus Beck, Corinna Harfouch, Samuel Finzi, Jeanette Spassova / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010/ Länge: 64'35 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die 12-teilige BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 28.01.2011
Länge: 01:05:40
Größe: 60.13 MB
Franz Kafka: Der Process - Ende - 28.01.2011
Mit Thomas Thieme, Corinna Harfouch / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 16'40 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 28.01.2011
Länge: 00:17:23
Größe: 15.93 MB
Franz Kafka: Der Process - Staatsanwalt - 21.01.2011
Mit Manfred Zapatka, Jeanette Spassova, Samuel Finzi / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 16'06 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 21.01.2011
Länge: 00:16:42
Größe: 15.30 MB
Franz Kafka: Der Process - Das Haus - 21.01.2011
Mit Manfred Zapatka, Milan Peschel / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 13'08 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 21.01.2011
Länge: 00:12:30
Größe: 11.46 MB
Franz Kafka: Der Process - Kaufmann Beck / Kündigung des Advokaten - 14.01.2011
Mit Manfred Zapatka, Corinna Harfouch, Samuel Finzi, Milan Peschel / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 78'00 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 14.01.2011
Länge: 01:18:05
Größe: 71.49 MB
Franz Kafka: Der Process - Fahrt zur Mutter - 07.01.2011
Mit Jürgen Holtz, Jeanette Spassova, Samuel Finzi / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 10'45 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 07.01.2011
Länge: 00:11:14
Größe: 10.30 MB
Franz Kafka: Der Process - Zu Elsa - 31.12.2010
Mit Samuel Finzi, Manfred Zapatka, Jeanette Spassova / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 4'25 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 31.12.2010
Länge: 00:05:04
Größe: 4.64 MB
Franz Kafka: Der Process - Advokat/Fabrikant/Maler - 31.12.2010
Mit Manfred Zapatka, Rufus Beck, Samuel Finzi, Jeanette Spassova / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 128'19 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 31.12.2010
Länge: 02:06:14
Größe: 115.57 MB
Franz Kafka: Der Process - Kampf mit Dir Stellv. - 31.12.2010
Mit Manfred Zapatka, Samuel Finzi / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 13'18 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 31.12.2010
Länge: 00:13:50
Größe: 12.67 MB
Franz Kafka: Der Process - Als sie aus dem Teater traten - 31.12.2010
Mit Jürgen Holtz, Samuel Finzi / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 3'00 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 31.12.2010
Länge: 00:03:42
Größe: 3.39 MB
Franz Kafka: Der Process - Der Onkel / Leni - 31.12.2010
Mit Manfred Zapatka, Jürgen Holtz, Corinna Harfouch, Samuel Finzi, Jeanette Spassova / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 55'45 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 31.12.2010
Länge: 00:55:34
Größe: 50.89 MB
Franz Kafka: Der Process - Jemand musste Josef K. verläumdet haben - 27.12.2010
Mit Samuel Finzi, Corinna Harfouch, Jeanette Spassova, Thomas Thieme / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 73'12 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 27.12.2010
Länge: 01:14:07
Größe: 67.86 MB
Franz Kafka: Der Process - B's Freundin - 24.12.2010
Mit Manfred Zapatka, Corinna Harfouch, Samuel Finzi, Rufus Beck / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 21'42 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 24.12.2010
Länge: 00:21:23
Größe: 19.58 MB
Franz Kafka: Der Process - Im leeren Sitzungssaal - 24.12.2010
Mit Manfred Zapatka, Corinna Harfouch, Milan Peschel, Rufus Beck, Thomas Thieme / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 71'46 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 24.12.2010
Länge: 01:01:21
Größe: 56.18 MB
Franz Kafka: Der Process - Erste Untersuchung - 24.12.2010
Mit Milan Peschel, Corinna Harfouch, Samuel Finzi, Manfred Zapatka / Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 41'08 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 24.12.2010
Länge: 00:40:42
Größe: 37.27 MB
Franz Kafka: Der Process - Der Prügler - 24.12.2010
Mit Thomas Thieme, Corinna Harfouch, Jeanette Spassova/ Ton: Andreas Meinetsberger / Regie: Klaus Buhlert / BR 2010 / Länge: 19'17 // Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Die BR-Hörspielproduktion von Klaus Buhlert basiert auf Kafkas handschriftlichen Manuskripten und versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der historisch-kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte zu Franz Kafkas fragmentarischem Werk Der Process, die Roland Reuß und Peter Staengle 1997 im Verlag Stroemfeld/Roter Stern publizierten.
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[Audio]-Infos Datum: 24.12.2010
Länge: 00:19:55
Größe: 18.23 MB
Max Haushofer: Planetenfeuer - 11.12.2010
Mit Florian Fischer, Christian Lerch, Tobias Lelle, Caroline Ebner, Mogens von Gadow, Gabriel Hecker, Maria Gröbmaier, Martin Otter / Komposition: Christoph Nicolaus / Bearbeitung und Regie: Martin Otter / BR 2010 / Länge: 83'24 // Max Haushofers einziger Roman Planetenfeuer, 1899 erstmals und einmalig erschienen, entwirft München im Jahr 1999: In Deutschland hat sich der Staatssozialismus seit 100 Jahren bewährt. Das Land blüht, die Gesellschaft ist hoch entwickelt. Die Großindustrie ist zum Teil verstaatlicht, die Hälfte der Bevölkerung besteht aus Staatsdienern und Pensionisten. Phantastische Erfindungen machen allen das Leben leichter. Die elektrische Flugbahn hat das Reisen pfeilschnell gemacht, in der Stadt bewegen sich die Menschen auf Rollschuhen fort. Pantoskope, glänzende Scheiben aus schwarzem Glas, sind das Medium, mit dem die Menschen weltweit in Ton und Bild miteinander kommunizieren. Brillen, die direkt mit dem Gehirn verbunden werden, lassen Blinde wieder sehen. Das Gedankenlesen ist zur erlernbaren Kunst geworden. Eine geheime Gesellschaft von Wissenschaftlern bringt Tote wieder zum Sprechen. Trotz des allgemeinen Wohlstands herrscht in allen Bevölkerungsschichten eine nervöse Stimmung. Die Menschen berauschen sich mit legalen narkotischen Mitteln und sind von einer grauenhaften Krankheit bedroht, bei der sie sich, von umherirrenden Elektrobündeln infiziert, auf offener Straße zu Tode lachen. Die Nachricht einer drohenden Katastrophe versetzt die Welt in endgültige Aufruhr: Zwei ferne Planeten sind zusammen gestossen und haben ein riesiges Trümmerfeld im All hinterlassen. Die Erde rast unaufhaltsam auf dieses Planetenfeuer zu. Der Weltuntergang droht. In dieser Endzeitstimmung treffen in München die Freunde Georg Santen und Heinz Ruthardt auf die Freundinnen Ethel Tank und Ortrud von Haag. Sie verbringen die letzten Wochen vor dem Untergang mit gemeinsamen Ausflügen und Diskussionen über die Vor- und Nachteile der modernen Zeiten, in denen sie leben. Planetenfeuer ist Haushofers Vermächtnis und Utopie. Der Roman changiert zwischen verblüffender Hellsichtigkeit und erschreckender Analyse einer möglichen Zukunft, die Licht und Schatten voraus wirft und ist zugleich ein wichtiges Dokument des Fin de siècle.
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[Audio]-Infos Datum: 11.12.2010
Länge: 01:23:37
Größe: 76.57 MB
Martin Otter: An des Daseins Grenzen. Max Haushofer - Dichter und Universalgelehrter - 10.12.2010
Mit Peter Fricke, Silvie Sperlich, Martin Otter / BR 2010 / Länge: 54'37 // An des Daseins Grenzen ist eine Annäherung an den Dichter und Universalgelehrten Max Haushofer und dessen Werk in einer Collage aus persönlichen Gedanken, Briefen und bislang unentdeckten oder unbeachteten Dokumenten, die Martin Otter unter anderem im privaten Familienarchiv in der Nähe des Ammersees fand. „Fast am interessantesten von allem ist - sollte man‘s glauben! - die Nationalökonomie, die der berühmte Professor Haushofer liest. Er faßt sie als moderne und moralische Wissenschaft auf, seine Vorträge haben oft sehr philosophisch-tiefe Momente.“ Schrieb der junge Thomas Mann, der 1894/95 an der Technischen Universität in München bei Haushofer studierte.
Max Haushofer wurde als Sohn des gleichnamigen Malers 1840 in München geboren, verbrachte seine Kindheit am Chiemsee und in Prag, wohin sein Vater als Professor an der Kunstakademie berufen wurde. Er ist Verfasser zahlreicher literarischer Werke und war zeitlebens ein angesehener Wissenschaftler. Jahrzehntelang war er Mitglied verschiedener literarischer Vereinigungen in München wie Die Zwanglosen, die bis heute existieren oder Das Krokodil. Der frühe Tod seiner Frau Adele, die ihn als jungen Witwer mit drei Kindern zurückließ, hat die Auseinandersetzung mit dem Unsterblichkeitsgedanken geprägt, von der sein literarisches Schaffen durchdrungen ist. "Ich ging oft, sehr oft nach dem Friedhof hinaus an ihr Grab. Ich versuchte, Fäden aufzufinden, unsichtbare Fäden, durch die ich mich mit ihr in Verbindung setzen könnte.“ Von der Kirche wandte er sich auf der Suche nach Antworten auf die letzten Dinge enttäuscht ab. Spiritistische Umtriebe, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in München florierten, beobachtete er allerdings mit Skepsis und kommentierte sie nicht selten mit beißendem Humor. Auch wenn er sich zeitweise im Umfeld von Albert Schrenk-Notzing bewegte, deren parapsychologische Sitzungen zwanzig Jahre später auch Thomas Mann besuchte, fand er bei allem Blick für das Jenseitige seine geistige Heimat in einem aufgeklärten und auf die Zukunft gerichteten Humanismus. In der Wissenschaft war Haushofer ungleich erfolgreicher als in der Literatur. Von der Literaturgeschichte vergessen ist auch der Science Fiction Roman "Planetenfeuer", der aus heutiger Sicht seine interessanteste und phantastischste Arbeit ist. Es war der erste einer von Haushofer geplanten Reihe von Staatsromanen, die jedoch nie realisiert worden ist. Haushofer starb 1097 in Gries bei Bozen.
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[Audio]-Infos Datum: 10.12.2010
Länge: 00:54:57
Größe: 50.31 MB
Michaela Melián: Memory Loops Radio Play - 03.12.2010
With Peter Brombacher, Caroline Ebner etc. /Realisation: Michaela Melián / A project by the Municipal Department of Arts and Culture of the City of Munich 'Freie Kunst im öffentlichen Raum' in cooperation with the Bavarian Broadcasting Corporation Radio Play and Media Art Deptartment 2010 / Length of time: 53'30 // Audio tracks on Sites of NS Terror in Munich, 1933-1945. This memory loop deals with the tales of two brothers. Their parents were involved in a Communist organisation; their mother was a Jew. Repression was just a question of time.
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[Audio]-Infos Datum: 03.12.2010
Länge: 00:53:49
Größe: 49.29 MB
ARD Radio Tatort: Robert Hültner: Unter sticht Ober - 19.11.2010
Mit Florian Karlheim, Brigitte Hobmeier, Michael A. Grimm, Peter Rappenglück, Hans-Georg Panczak, Gisela Schneeberger, Eisi Gulp, Stephan Zinner, Robert Giggenbach, Stephan Bissmeier, Sigi Zimmerschied, Sergey Kalantay, Beate Himmelstoß, Rudolf Waldemar Brem, Christian Lerch, Christian Hoening, Wilfried Hauer, Demet Gül, Ines Lutz, Caroline Ebner, Saskia Mallison, Julia Fischer, Susanne Schröder, Grigor Veriga, Boyan Groys / Komposition: zeitblom / Regie: Ulrich Lampen / BR 2010 / Länge: 53.58 // Was ist nur los in Bruck am Inn? Nanni sieht ihre Existenz in Gefahr, da ihr Kiosk im Zuge einer Baumaßnahme auf dem Stadtplatz abgerissen werden soll. Und Senta und Rudi sollen sich um eine Rattenplage an der Brucker Grundschule kümmern. Dabei gibt es Wichtigeres zu tun. In einer Arbeiterunterkunft taucht ein junger Bulgare auf und wird wenige Tage später tot im Auwald aufgefunden. Der junge Mann suchte offenbar jemanden. Die Kripo-Ermittlungen geraten schnell in eine Sackgasse, die SoKo wird verkleinert. Doch Rudi und Senta lässt der Fall keine Ruhe, stehen doch einige Bauunternehmer in dem Ruf, im großen Stil illegale Arbeiter aus Osteuropa für sich arbeiten zu lassen. Und da ist noch Aiten, die junge Putzfrau in einer der Arbeiterunterkünfte, die offenbar große Angst hat. Gibt es möglicherweise sogar mehr als nur ein Verbrechen? Rudi und Senta kommen nicht weiter, zumal sie sich auch noch mit anderen Problemen herumschlagen müssen und Nannis Sorgen um ihren Kiosk auch nicht kleiner werden. Die Situation scheint verfahren, bis sich Rudi schließlich gemeinsam mit seinem alten Kumpel, dem Gemeindearbeiter Harti, und dem Bau-Polier Zanner, in eine Schafkopfpartie begibt.
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[Audio]-Infos Datum: 19.11.2010
Länge: 00:54:20
Größe: 49.75 MB
Steffen Kopetzky: Versammlung am Morgen (Deutschland 2089) - 12.11.2010
Mit Steffen Kopetzky / BR 2010 / Länge: 13'20 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 12.11.2010
Länge: 00:13:20
Größe: 12.21 MB
Thomas Kapielski: Kleine Ahnung von der Zukunft (Deutschland 2089) - 12.11.2010
Mit Thomas Kapielski / BR 2010 / Länge: 17'34 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 12.11.2010
Länge: 00:17:53
Größe: 16.38 MB
Thomas Pletzinger: Death Valley. Disneyland. Death Valley (Deutschland 2089) - 12.11.2010
Mit Thomas Pletzinger / BR 2010 / Länge: 23'07 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 12.11.2010
Länge: 00:23:27
Größe: 21.47 MB
Felicia Zeller: Welt ohne Kabel (Deutschland 2089) - 12.11.2010
Mit Felicia Zeller / BR 2010 / Länge: 15'49 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 12.11.2010
Länge: 00:16:09
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Andreas Neumeister: MYA über die Zukunft des Kapitalismus war alles bekannt / Kammerversion (Deutschland 2089) - 12.11.2010
Mit Andreas Neumeister / BR 2010 / Länge: 19'55 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 12.11.2010
Länge: 00:20:14
Größe: 18.53 MB
Françoise Cactus: Killerschildkröten (Deutschland 2089) - 12.11.2010
Mit Françoise Cactus / BR 2010 / Länge: 14'33 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 12.11.2010
Länge: 00:14:52
Größe: 13.62 MB
Jörg Albrecht: Green Screen Teen (Deutschland 2089) - 12.11.2010
Mit Jörg Albrecht / BR 2010 / Länge: 16'46 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 12.11.2010
Länge: 00:17:05
Größe: 15.65 MB
Schorsch Kamerun: Der Wind steht still (Deutschland 2089) - 12.11.2010
Mit Schorsch Kamerun / BR 2010 / Länge: 09'07 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 12.11.2010
Länge: 00:09:22
Größe: 8.58 MB
Annett Gröschner: Die Stadtführerin (Deutschland 2089) - 05.11.2010
Mit Annett Gröschner / BR 2010 / Länge: 15'56 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 05.11.2010
Länge: 00:16:17
Größe: 14.92 MB
Julia Zange: Agora (Deutschland 2089) - 05.11.2010
Mit Julia Zange / BR 2010 / Länge: 10'41 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 05.11.2010
Länge: 00:11:03
Größe: 10.12 MB
Kathrin Röggla: kinderkriegen (Deutschland 2089) - 05.11.2010
Mit Kathrin Röggla / BR 2010 / Länge: 11'48 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 05.11.2010
Länge: 00:12:09
Größe: 11.13 MB
Georg M. Oswald: Sing (Deutschland 2089) - 05.11.2010
Mit Georg M. Oswald / BR 2010 / Länge: 15'55 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 05.11.2010
Länge: 00:16:16
Größe: 14.90 MB
Thomas Palzer: Futur Perfekt (Deutschland 2089) - 05.11.2010
Mit Thomas Palzer / BR 2010 / Länge: 6'13 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 05.11.2010
Länge: 00:06:35
Größe: 6.03 MB
Emma Braslavsky: Die Technologie meines Todes (Deutschland 2089) - 05.11.2010
Mit Emma Braslavsky / BR 2010 / Länge: 10'56 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 05.11.2010
Länge: 00:11:18
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Steffen Popp: Drei Zeugnisse aus dem Deutschen Archiv zum Verständnis des ersten Jahrhunderts (Deutschland 2089) - 05.11.2010
Mit Steffen Popp / BR 2010 / Länge: 14'10 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 05.11.2010
Länge: 00:14:31
Größe: 13.30 MB
Raul Zelik: Marktwirtschaft 3.0 (Deutschland 2089) - 05.11.2010
Mit Raul Zelik / BR 2010 / Länge: 12'10 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 05.11.2010
Länge: 00:12:31
Größe: 11.46 MB
Heike Geißler: Vom Verlassen der Welt (Deutschland 2089) - 05.11.2010
Mit Heike Geißler / BR 2010 / Länge: 11'11 // Die Redaktion Hörspiel und Medienkunst lud 17 zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich dem Alltag der übernächsten Generation zu widmen und ein Bild von Deutschland und der Welt in rund 80 Jahren zu entwerfen. Herausgekommen sind 17 individuelle Visionen, die in unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen über die nahe Zukunft spekulieren ohne Science Fiction-Erwartung im klassischen Sinne zu bedienen und ohne den Bezug zur Gegenwart zu verlieren. Die Texte werden als Autorenlesungen präsentiert.
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[Audio]-Infos Datum: 05.11.2010
Länge: 00:11:32
Größe: 10.57 MB
Sung Hwan Kim/dogr: One from In the Room - 29.10.2010
Mit Sung Hwan Kim, dogr, Byungjun Kwon / Realisation: Sung Hwan Kim/ David Michael DiGregorio / BR 2010 / Länge: 49'39 // Der in Korea aufgewachsene Künstler Sung Hwan Kim entwickelte seine In the room series als eine Form des Geschichtenerzählens, das Film, Video, Konzert, Zeichnung und Schreiben zusammen bringt, um zu untersuchen, wie sich das Erzählen durch das Nebeneinanderstellen von unterschiedlichen Sprachen, Kulturen, Genres, Geschlechtern und Generationen verwandelt. „Ich habe mir einen Raum vorgestellt, der wie eine Schachtel angelegt ist und von dem pulsierend eine Geschichte ausgeht.“ Typisch für die Arbeiten Sungs ist es, unterschiedliche Kunstgattungen und Medien – besonders Video und Performancekunst – miteinander zu verbinden, und dabei jeden Schritt der Erstellung eines Werkes selbst zu vollziehen: als Regisseur, Cutter, Darsteller, Komponist, Erzähler und Dichter. In Zusammenarbeit mit dem ebenfalls in New York arbeitenden Musiker dogr alias David Michael DiGregorio komponiert Sung ein dichtes Geflecht aus übereinander gelegten Stimmen mit unterschiedlichen Effekten und Instrumenten wie Okarina, Sampler, Kazoo, Gitarre oder koreanischen Zimbeln: Stimmliche Harmonien verweben sich mit der Erzählung und lassen den Sänger zu einer Figur der Geschichte werden und die Geschichte wiederum zu Musik. In the room series erzählt keine linear aufgebaute, kohärente Geschichte, sondern ist als eine traumartige Bewegung mit unterschiedlichen Perspektiven durch einen sich ständig verändernden Raum aufgebaut. Dafür sammelte Sung Szenen, Material und Geschichten aus seinem unmittelbaren Umfeld und verband diese divergierenden Stoffe zu einem Film, auf dessen Grundlage er das Hörspiel erarbeitete: „Ich habe angefangen, über die ständigen Bewohner von Räumen nachzudenken. In the Room series rückt Gefangene (die Gefolterten) ins Blickfeld, eine Schauspielerin, die für Ihren geheimen Liebhaber in Bereitschaft ist, einen Hund, einen Radiomoderator, einen Reisenden in einer Stadt und so weiter als Bewohner des Raums (und als diejenigen, die die Schwingungen der verborgenen Schachteln erzeugen). Ich wusste, dass männliche Buckelwale einer Population während der Brutzeit dasselbe Lied singen – das sich aber bei jedem Gesang durch Nachahmung und Improvisation verändert. So habe ich mir auch die Performances und Geschichten innerhalb der Performances als unterschiedliche Ausführungen von Variationen vorgestellt. Einfache Phänomene sind nicht spannender als sie eigentlich nun mal sind, aber durch Übertreibung, Weglassung, Betonung, Rhythmus, die Beschaffenheit der Stimme und den Gebrauch von Zeit werden sie zu Märchen, Mythen, Magie, Lügen, Propaganda, Geschichte, oder manchmal: Zu Tatsachen.“
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[Audio]-Infos Datum: 29.10.2010
Länge: 00:43:58
Größe: 40.26 MB
Michaela Melián: Memory Loops - Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München 1933-1945 (5/5) - 24.10.2010
Pestalozzistraße Ettstraße Brienner Straße Mariannenbrücke / Mit Peter Brombacher, Anna Clarin, Caroline Ebner, Florian Fischer, Julia Franz, Nicola Hecht, Gabriel Ascanio Hecker, Johannes Herrschmann, Hans Kremer, Laura Maire, Stefan Merki, Wolfgang Pregler, Steven Scharf, Joana Verbeek von Loewis / Musikrealisation: Carl Oesterhelt/Michaela Melián / Komposition/Realisation: Michaela Melián / BR Hörspiel und Medienkunst in
Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München/Kulturreferat, Freie Kunst im öffentlichen Raum 2010 / Länge: 58'14 // In dieser Stimmencollage kommt der politische Widerstand zu Wort. „Ich bin hinter meinem Mann auf dem Motorrad drauf gesessen und hab den Rucksack gehabt mit den Flugblättern. Wir sind durch die Arbeiterviertel Sendling, Westend usw. gefahren und ich hab die Flugblätter ausgestreut…“ Widerständler aus allen Schichten, vom Arbeiter bis zum Studierenden: Nach der Machtübernahme 1933 wurden sie zuerst in sogenannte Schutzhaft genommen. Viele der Zeitzeugen durchwanderten gleich mehrere Gefängnisse im Münchner Raum: Ettstraße, Wittelsbacher Palais, Stadelheim, Dachau. Mit raffinierten, aber einfachen Mitteln arbeiteten sie illegal weiter gegen das Regime. Und die berüchtigte „Ettstraße" – die Polizeidirektion – war schon seit langem Ausgangspunkt für stadtweite Razzien gegen Homosexuelle.
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[Audio]-Infos Datum: 24.10.2010
Länge: 00:58:34
Größe: 53.63 MB
Michaela Melián: Memory Loops - Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München 1933-1945 (4/5) - 17.10.2010
Gärtnerplatz Marsstraße Promenadeplatz Prinzregentenstraße / Mit Peter Brombacher, Anna Clarin, Julia Franz, Gabriel Ascanio Hecker, David Herber, Johannes Herrschmann, Julia Loibl, Laura Maire, Stefan Merki, Steven Scharf, Ferdinand von Canstein, Joana Verbeek von Loewis / Musikrealisation: Carl Oesterhelt/Michaela Melián / Komposition/Realisation: Michaela Melián / BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München/Kulturreferat, Freie Kunst im öffentlichen Raum 2010 / Länge: 57'07 // In diesem Memory Loop bündeln sich vielfältigste historische Materialien zu einer Stimmencollage, die den Situationen an Orten der Bildung, Kunst und Presse in der NS-Zeit nachspüren. „Ich habe am 19. März 1933 noch ein Konzert mit dem damaligen Solo-Cellisten der Münchner Philharmoniker gegeben. Ich sollte für den Bayerischen Rundfunk Richard-Strauß-Werke einspielen, aber das Engagement wurde plötzlich kurzfristig abgesagt. Kurz danach kamen die Bestimmungen des Dritten Reiches...“ Die Pianistin bekommt Berufsverbot, eine Malerin darf ihren Künstlernamen nicht mehr verwenden, eine Kunstgalerie wird arisiert, „deutsches Kulturgut“ beschlagnahmt.
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[Audio]-Infos Datum: 17.10.2010
Länge: 00:57:26
Größe: 52.59 MB
Michaela Melián: Memory Loops - Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München 1933-1945 (2/5) - 03.10.2010
Prinzregentenplatz Lindwurmstraße Hauptbahnhof Odeonsplatz / Mit Juno Meinecke, Hans Kremer / Musikrealisation: Carl Oesterhelt/Michaela Melián / Komposition/Realisation: Michaela Melián / BR Hörspiel und Medienkunst in
Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München/Kulturreferat, Freie Kunst im öffentlichen Raum 2010 / Länge: 56'14 // Zwei jüdische Münchner erzählen aus ihrer Kindheit. Wie ihre Ausgrenzung begann, von ihrem Vater, dessen Foto in unseren Geschichtsbüchern abgebildet ist und ihrem Leben in England.


Zwei jüdische Münchner erzählen aus ihrer Kindheit. „Also hab ich zwei billige Billetten für den obersten Rang gekauft und so sind wir in den Rigoletto gegangen, meine Cousine und ich, ich war 13 und sie war 17. Obwohl es verboten war. Beim Kartenverkauf wurde ich mit meinen Zöpfen nicht gefragt, ob ich Jüdin bin…“ Damals, ein halbes Jahr nach der Pogromnacht, wurde das 14-jährige Mädchen am Münchner Hauptbahnhof in den Zug gesetzt, Richtung England, wohin ihr Bruder schon ausgereist war. Die Kindertransporte retteten die Geschwister, es gelang ihnen ein Neuanfang. Sie haben sich gegen den NS-Terror behauptet. Dennoch bleibt München ihre verlorene Heimat.
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[Audio]-Infos Datum: 03.10.2010
Länge: 00:56:35
Größe: 51.82 MB
Michaela Melián: Memory Loops - Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München 1933-1945 (1/5) - 26.09.2010
Herzog-Max-Straße Herzog-Rudolf-Straße Antonienstraße Knorrstraße / Mit Peter Brombacher, Caroline Ebner, Florian Fischer, Julia Franz, Gabriel Ascanio Hecker, David Herber, Hans Kremer, Laura Maire, Steven Scharf, Joana Verbeek von Loewis / Musikrealisation: Carl Oesterhelt/Michaela Melián / Komposition/Realisation: Michaela Melián / BR Hörspiel und Medienkunst inZusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München/Kulturreferat, Freie Kunst im öffentlichen Raum 2010 / Länge: 56'21 // Die Erzählungen zweier Brüder führen durch diese Erinnerungsschleife. Ihre Eltern engagierten sich in einer kommunistischen Organisation, die Mutter war Jüdin: Die Repressionen gegen die Familie ließen nicht lange auf sich warten. „Wenn sie dann noch aus ihrer Wohnung rausmüssen und nach Milbertshofen in diese Drecksbuden mit Holzpritschen. Eine Woche vorher haben sie noch eine Wohnung gehabt mit einem Kleiderschrank und Teppich und Vorhängen...“
Die Stimmencollage aus den Berichten der beiden Brüder markiert wichtige Punkte und Strecken auf der Karte des NS-Terrors gegen Juden in München: das Rathaus, die Lindwurmstraße, von der Herzog-Max- zur Herzog-Rudolf-Straße, von der Knorrstraße nach Berg am Laim, vom Wittelsbacher Palais zum Hauptbahnhof Richtung Theresienstadt.
Seit 1945 leben die Brüder wieder in München und sind bis heute in der Erinnerungspolitik aktiv engagiert.
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[Audio]-Infos Datum: 26.09.2010
Länge: 00:56:42
Größe: 51.92 MB
Julian Doepp: Ostsee - 12.09.2010
Mit Tino Mewes, Katharina Rivilis, Tonio Arango, Bernhard Schütz, Manon Kahle / Komposition: tarwater / Realisation: Julian Doepp / BR 2010 / Länge: 51'47 // Halb akademische Detektivstory, halb Melodram aus dem vernetzten Alltag, erzählt Ostsee von den verwirrenden Wechselwirkungen zwischen Gefühlen in der virtuellen und der 'realen' Welt, zwischen Nähe und Information, Voyeurismus und Vertrauen. Ein kalter Februar. Ein Kongress über "Virtuelle Gemeinschaften" in einer Universitätsstadt nahe der Ostsee. Der Doktorand Jakob fühlt sich fehl am Platze. Von seinem Professor wird er als technischer Assistent abgestellt, den Glauben an seine Dissertation hat er längst verloren. Doch nach einem der Vorträge bittet Yael, eine junge Dozentin, ihn um Hilfe. Ein Freund ist verschwunden. Der Videospiel-Designer Hiztory, den sie im Netz kennenlernte, hat seine virtuelle Identität gelöscht. Die einzige Chance, ihn zu finden, besteht in einer von Jakob entwickelten Suchmaschine: ein Programm, das Texte im Internet stilistisch vergleicht und dadurch den Autor aufspüren kann. Die Chats und Mails, mit denen Jakob die Suchmaschine füttert, sind Bestandteile einer zerrissenen Liebesgeschichte. Sie berichten von digitaler Keuschheit, von der Angst vor der Wirklichkeit und von Yaels Plänen für ein Computerspiel, dessen Ziel ein guter Tod ist. Und er erfährt, dass Hiztory kurz vor seinem Verschwinden von Selbstmord sprach. Als Yael und Jakob eine Nacht miteinander verbringen, nimmt eine elektronisch vermittelte Dreiecksbeziehung ihren Lauf.
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[Audio]-Infos Datum: 12.09.2010
Länge: 00:52:06
Größe: 47.70 MB
Vlada Maria: Fensterplatz - 10.09.2010
Mit Miriam Strübel, Josef Simon, Holger Foest, Johannes Fast, Susanne Wolgemuth, Vlada Tcharyeva, Johannes Schaff / Realisation: Vlada Maria / BR 2010 / Länge: 32'54 // Sie kommen und gehen. Beobachten heimlich und auch offensichtlich. Mitfahrer des öffentlichen Nahverkehrs. Reisende im Untergrund. Ihre Gesichter spiegeln sich undeutlich in den nutzlosen Fenstern der U-Bahn. Dafür ist er also da, dieser Fensterplatz mit überflüssiger Aussicht. Der Untergrund ist ein Ort der Desorientierung, ein Ort der Gedankenablagerung, aber auch einer, der den alltäglichen Rückblick heraufbeschwört und manchen in einen erkenntnisreichen Zustand versetzt. Besonders geeignet ist die Reise im Untergrund um Tagträume, Hirngespinste und Wünsche weiterzuspinnen, zu überprüfen oder auszusortieren. Wären da nur nicht diese stummen, fremden Mitreisenden, mit denen man auf engem Raum unfreiwillig auf Tuchfühlung geht, die diesen Ort der Muße, inmitten der Hektik der Großstadt von einem Augenblick auf den nächsten in einen anonymen und bedrohlichen Ort verwandeln können.
Fensterplatz ist eine multiperspektivische Anordnung von flüchtigen Gedanken und non verbalen Konversationen zwischen Passagieren während einer U-Bahnfahrt, die in Wirklichkeit nie stattgefunden hat. Die Autorin simuliert mit drei Schauspielern und drei Schauspielerinnen eine alltäglichen Fahrt und lässt sie darauf los improvisieren. Schnell entwickelt ein Protagonist einen Charakter mit gespaltener Persönlichkeit. Und immer wieder teilt die Autorin den Passagieren ihre Rechte mit. Sie erinnert daran, dass sie ihre Assoziationen nur bilden dürfen, damit sie daraus ein Hörspiel erstellen kann und betrachtet die beim virtuellen Reisen entstandenen Gedanken und Ideen als ihr Eigentum. Mind the Gap and please take your wishes with you.
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[Audio]-Infos Datum: 10.09.2010
Länge: 00:32:29
Größe: 29.74 MB
Kathrin Röggla: die alarmbereiten - 03.09.2010
Mit Dorothee Metz, Hanns Zischler, Achim Bogdahn, Imke Köhler, Susanne Affolter, Eva Brunner, Tony de Maeyer / Komposition: Bo Wiget / Regie: Leopold von Verschuer / BR 2009 / Länge: 54'29 // In Redaktionssitzungen, den Talkformaten, Radio- und Fernsehsendungen, in Elternbeiräten, den Mitarbeiterbesprechungen und öffentlichen Sicherheitshinweisen - überall tönt der Katastrophensound. Wir sind ständig konfrontiert mit Schutzbestimmung, Ängsten, Norm-Messungen, Vorsichtsmaßnahmen, Verbrauchertipps, aber auch Zerstörungs- und Gewaltphantasien, Untergangserzählungen und Endzeitgeschichten. Die derzeit vorherrschende Erzählform der Wissenschaft ist das Szenario. Die Prognose ihr Ziel. Was passiert, wenn A und B eintreten, und wenn C auf sich warten lässt. Daneben beobachten wir argwöhnisch jeden wirtschaftlichen Aufschwung der ehemaligen Schwellenländer, der mit steigenden Treibhausgas-Emissionen einhergeht. Nicht zu vergessen der nach oben schnellende Ölpreis! Und gab nicht der größte russische Ölkonzern im letzten Frühjahr bekannt, sie hätten ihren Förderzenit bereits überschritten? wir wissen es nicht mehr so genau. Ein Gefühl der Vagheit hat sich längst eingeschlichen, eine Unsicherheit und eine beständige Ahnung der Desinformation. In unserem Bewusstsein überlagern sich die Dinge, Ströme von Informationen verschiedenster Provenienz und emotionaler Lagen, die wir oft nicht mehr zu sortieren wissen. Und was machen wir? Wir arbeiten diese Ängste und Vorstellungen klein, reagieren mit Übersprungshandlungen, Verdrängungsmechanismen, rationalen und irrationalen Dementi.
In Tausenden von Überlegungen, kolportiertem Halbwissen, Paranoiaphantasien, aber auch Ablenkungsmodellen findet eine Telefon-Beschwörung auf allen Ebenen des fernmündlichen Universums statt: als Talkformat im Radio mit Zuhörerzuschaltung, als intimes nächtliches Telefongespräch oder Hörerbeschimpfung, in Warteschleifen oder Telefonwerbeformaten. Im Zentrum steht eine Kassandrasekretärin, deren Unmut alles zu organisieren scheint und die ihren eigenen Prophezeiungen nur hinterherhinken kann, obwohl sie diese nur zu gerne überholen würde. Denn schließlich ist es immer besser, schon am Ausgang der Geschichte zu stehen, als sie noch vor sich zu haben.
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[Audio]-Infos Datum: 03.09.2010
Länge: 00:54:48
Größe: 50.21 MB
Raymond Federman: Die Kadaver. Eine Fabel in 6 Bildern und einer Liste - 27.08.2010
Mit René Dumont, Oliver Nägele, Stefan Wilkening / Aus dem Amerikanischen von Gaby Hartel / Bearbeitung: Gaby Hartel / Komposition: zeitblom / Regie: Katja Langenbach / BR 2010 / Länge: 54'42 // Ein Mann in seinem kalifornischen Arbeitszimmer mit Traumaussicht: Die Sonne strahlt, die Vögel durchziehen das wolkenbetupfte Himmelsblau und keiner hetzt ihn, denn sein einziger Job ist das Schreiben. Ein Luxuszustand? Nicht ganz, denn der Schriftsteller Raymond Federman (1928-2009) denkt in seiner letzten Hörspielarbeit über das Sterben nach. Genauer: über das Leben nach dem Tod. Das Thema ist an sich nichts Neues in seinem Schaffen, denn zwei Dinge haben das Schreiben Federmans seit jeher bestimmt: die traumatische Erfahrung als Überlebender des Holocaust und seine unbändige Lust, diese Erfahrung in eine vitale, verspielte Literatur einzuschreiben. Oberstes Handlungsgesetz war dabei immer die überzogene Erfindung, die Abschweifung und das selbstironische Lachen über den unbeholfenen Versuch, angesichts des großen schweigenden Nichts eine Sprachwelt erschaffen zu wollen.
Genauso hat Federman sein letztes Wort über die „letzten Dinge“ angelegt: als polyphon erzählte, vital wuchernde Fabel, die sich in sechs Bildern und einer Liste vor den Ohren seines Publikums entfaltet. Getrieben und getragen von drei munter durcheinander redenden Stimmen, entwickeln sich Science-Fiction-Phantasien aus abstrakten Bildern, Fragen nach dem Aussterben der Dinosaurier folgen Echos philosophischer Trostmechanismen. Nur um immer wieder fröhlich demontiert zu werden, denn eine Antwort auf die Frage nach dem „Danach“ wollte der Autor nicht geben. Vielmehr der Nachwelt das komischste Buch über den Tod hinterlassen.
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[Audio]-Infos Datum: 27.08.2010
Länge: 00:55:01
Größe: 50.41 MB
Paul Wühr: Verirrhaus - 20.08.2010
Realisation: Paul Wühr / BR/WDR 1972 / Länge: 51'35 // Dieses Originalton-Hörspiel ist Teil einer Trilogie, die Paul Wühr für den Bayerischen Rundfunk realisierte. Der erste Teil mit dem Titel "Preislied" wurde 1972 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. "Verirrhaus" verbindet Satzfragmente, Bruchstücke von Äußerungen, um aus der "Ökonomie des Sprechens auszubrechen" und um das Unausgesprochene, das, was zwischen - und hinter - dem Gesagten steht, hörbar zu machen. „In meinem Hörspiel verwende ich Aussagen aus Gesprächen mit insgesamt zwölf jüngeren Menschen, deren Bewusstsein an unseren gesellschaftlichen Bedingungen – Leistungswettbewerb zwischen den Geschlechtern, in Beruf und Familie – erkrankt ist, die sich zur Neuorientierung ihrer Persönlichkeit aus der gewohnten Umwelt vorübergehend zurückgezogen und in psychiatrische Behandlung begeben haben.“ (Paul Wühr)
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[Audio]-Infos Datum: 20.08.2010
Länge: 00:51:52
Größe: 47.53 MB
Eran Schaerf: Heute ist Mittwoch der 10. Dezember - 06.08.2010
Mit Peter Veit / Regie: Eran Schaerf / BR 2009 / Länge: 45'07 // Zwei Minuten Stille im Radio, ihre Vorgeschichte und ihre Folgen. Vielleicht waren es auch drei Minuten, jedenfalls war es pünktlich 9 Uhr morgens und manche HörerInnen erwarteten die Nachrichten. Heute würden sie den Sender wechseln oder ins Netz gehen, aber es ist 1990 und in Deutschland gibt es gerade mal einen Privatsender und wenig im Netz. Konnte deshalb die Nachricht, dass es keine Nachrichten gab, eine Nachricht werden? Ja, aber nicht allein. Dazu gehört das Zusammenspiel zwischen den Erwartungshaltungen der Hörer, dem Selbstbild des Senders und nicht zuletzt der Berufsethik eines Nachrichtensprechers. „Heute ist Mittwoch der 10. Dezember“ sagten am Tag der Aufnahme des Hörspiels zahlreiche Nachrichtensprecher zu Beginn ihrer Sendungen. Das sagen sie so. Gertrude Stein sagt, „die Irländerin kann sagen, dass heute jeder Tag ist, Caesar kann sagen, dass jeder Tag heute ist und sie sagen, jeder Tag ist wie sie sagen.“ Sagen wir so, der 10. Dezember ist der 13. September, besonders wenn nichts gesagt wird.
„München. Sprecher schlief ein, keine Nachrichten im Bayerischen Rundfunk. Der Vater eines 2jährigen Kindes habe eine unruhige Nacht gehabt, da der Nachwuchs an einer fiebrigen Erkältung leide und mehrfach aufgewacht sei.“ (dpa-Meldung vom 13.9.1990) Mit seinem neuen Hörspiel führt Eran Schaerf seine Auseinandersetzung mit den medialen Konstitutionen des Rundfunks fort. Bereits in seiner als Hörspiel des Jahres 2002 ausgezeichneten BR-Produktion Die Stimme des Hörers entwickelt er ein selbstreflexives Spiel mit dem Medium, indem er einen ortlosen automatischen Moderator einsetzt, der Höreranrufe sowie Sendematerial von Fremdstationen wiedergibt. Dabei führt er den Hörer durch den Frequenzwechsel zwischen Manipulation, Fiktion und Realität und eröffnet ihm den Raum für die irritierende Ungewissheit dazwischen. Damit entwickelt Die Stimme des Hörers eine Reflexion der eigenen Hörgewohnheiten und medialen Inszenierungen von Öffentlichkeit. Der automatische Moderator erhält seine Stimme von dem Nachrichtensprecher Peter Veit, der auch in Schaerfs folgenden hörspielästhetischen Verhandlungen des Radios immer wieder zu hören ist. So in Sie hörten Nachrichten (BR 2005), in dem die Wirklichkeit zu einer Montage von Möglichkeiten wird, um die Grenzen der Genres – der Nachrichten und des Hörspiels, der Wirklichkeit und der Fiktion – auszudehnen. Auch in Schaerfs im Februar dieses Jahres urgesendetem Nachrichten-Hörspiel Nichts wie Jetzt (BR 2009) hat Peter Veit eine Rolle übernommen. Mit Heute ist Mittwoch der 10. Dezember machen sich Eran Schaerf und Peter Veit daran, ausbleibende Nachrichten und ihre Kontextualisierungen wieder zu erzählen, wieder aufzuführen, wieder auszustrahlen.
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[Audio]-Infos Datum: 06.08.2010
Länge: 00:45:28
Größe: 41.63 MB
phonofix: Du kannst nicht immer schimmern, mein Schatz! - 30.07.2010
Mit Anna Graenzer, Patrick Güldenberg, Janna Horstmann, Steffen Klewar, Sebastian Thiers / Komposition: Matthias Grübel / Realisation: phonofix / BR 2009 / Länge: 54'24 // Es gibt einen Schimmer, der uns verspricht, daß das 20. Jahrhundert endlich zu Ende ist, der Schimmer einer Welt, die alle betreten können, immer wenn sie wollen. Im always-on-Zustand ist Utopie lebendig wie nie, als aufmüpfiger Teenager hat sie Wege gefunden, sich über die gesamte Welt zu verteilen. Um unser Wahrnehmungssystem in dieser world wide world dreht sich Du kannst nicht immer schimmern, mein Spatz! Das Bloggen als Mischung aus privater und öffentlicher Äußerung, als Softwarefehler. Das life 2.0 als Bootleg des life 1.0. Zwischen Logosphäre und Blogosphäre schauen auch Brigitte Zypries, Tine Wittler und der Road Runner immer mal wieder vorbei und fragen: How to become a famous blogger? Wo die Neutralität des Web beschnitten werden soll, zeigt sich sein Potential: Findet sich Identität gerade nicht in geschlossenen Blindtexten, sondern da, wo etwas schiefgeht? Wenn die Software knackt, kann Identität die eigenen Möglichkeiten und Bedingungen in immer neuen Remixen befragen. Dagegen stellt sich eine Geschichte, die festgeschrieben und nicht aktualisierbar oder kopierbar sein will; Geschichte als Original, gehortet im Headquarter der Hochkultur. Können Menschen Wege finden, Macht, Wissen und Daten nicht anzusammeln, sondern zu verteilen, durch non-blind copy? Können sie Fehler nicht als Fehler verstehen, sondern als Teile gemeinsamer Geschichte? Können sie mit den Geräten zusammenleben und Wahrnehmung mit ihnen teilen?Jörg Albrecht, Texter von phonofix, beschäftigt sich mit der Verbindung von Macht und noch nicht zuende entwickelten Technologien. Matthias Grübel, Musiker von phonofix, nimmt unfertige und im Werden begriffene Technologien in Form von Open-Source Software und selbstgeformten elektronischen Arbeitsumgebungen als Bestandteile seiner Musik. So setzen phonofix ihre Arbeit fort, Gegenwart mitsummbar, Text mittanzbar zu machen. Bastard-Pop-artig mischen sie verschiedene recordings: Butler und Theweleit, Bugs Bunny und bugging Blogs, Gitarrenschlieren und Delaytürme, das Jahr 1997 und heute.„Das 21. Jahrhundert in der garbage can, in der sich alle Fehler versammeln, um gemeinsam Geschichte zu machen, um gemeinsam zu leben, Fehler der Programme, der Geräte und deiner Identität. Bis der Download abgeschlossen ist und ihr nicht mehr wißt, ob es eure Band jemals gab. […] Podcast: the uppumping century / the downdumping century. Download it NOW! (Jörg Albrecht)”
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[Audio]-Infos Datum: 30.07.2010
Länge: 00:54:40
Größe: 50.09 MB
Thomas Meinecke/Move D: WORK - 23.07.2010
Mit Eric D. Clark, Thomas Meinecke, Move D / Komposition und Realisation: Move D / Thomas Meinecke / BR 2009 / Länge: 51'19 // Bereits in den 1920er Jahren konnte man in den USA eine etymologische Vermischung der Sphären Arbeit und Liebe wahrnehmen, als nämlich sogenannte working girls (junge, berufstätige Frauen, meistens Angestellte in Büros, die kurze Kleider trugen, noch kürzere Haare, und in der Öffentlichkeit rauchten) nicht nur den ersten breiten, unübersehbaren Schwung mit bislang unbekannter Souveränität über ihre Sexualität verfügender Frauen (mehr als nur soziologisch) markierten, sondern im gemeinen Umgangston konnte working girl stets auch eine Prostituierte bedeuten. Im subkulturellen Jive bildete sich die Silbe work zunehmend zu einer Vokabel für selbstbestimmte, nicht selten sexuell dissidente Aktivitäten aus, bis sie in der überwiegend queeren, zumeist lateinamerikanischen Subkultur der (von Judith Butler und Madonna glorifizierten) voguenden Ballsäle Spanish Harlems zu einem zentralen Terminus wurde. You Better Work hieß der Refrain des Superhits Supermodel der drag queen RuPaul, und das war wirklich nicht als Aufruf zur Arbeitsmoral der white anglo-saxon protestant (WASP) society der USA gemeint (der dazugehörige Videoclip wurde in New Yorks für seine schrägen Bordsteinschwalben berüchtigtem meat-packing district gedreht). Die Underground House Music New Yorks, Chicagos Booty Bass oder Detroits Ghetto-Tech nutzt die Vokabel bis heute im Kontext kaum verhohlener sexueller Metaphern (work my body over), die hier aber, zumal oft sehr dialektisch bipolar kodiert, nicht dem (handels)üblichen Sexismus dienen, sondern (im Dreieck der Diffamierungen race, class and gender) kritisches Potential entfalten. David Moufang und Thomas Meinecke haben sich durch das Repertoire dieser aufregenden Musik ge-arbeitet und aus unzähligen Samples, gepaart mit Aussagen einschlägig Involvierter (dance veterans, drag queens, DJs), auch ihren eigenen Stimmen und Instrumenten, einen hypnotischen Mix produziert. Andere Räume, andere Stimmen.
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[Audio]-Infos Datum: 23.07.2010
Länge: 00:51:39
Größe: 47.32 MB
Raymond Federman: Playtextplay II - 07.07.2010
Mit Raymond Federman, Jon Sass (Tuba), Maceo Parker, Pee Wee Ellis, Fred Wesley / Realisation: Herbert Kapfer, Regina Moths / BR 1992 / Länge: 14'16 // Unter dem Titel 'Playtexts' fasst Federman die Sprachspiele, lautpoetischen Arbeiten und verschiedenen experimentellen und 'konkreten' Texte zusammen, die neben den großen Prosatexten entstanden sind.
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[Audio]-Infos Datum: 07.07.2010
Länge: 00:14:35
Größe: 10.06 MB
Thomas Harlan: Rosa - Die Akte Rosa Peham - 02.07.2010
Mit Manfred Zapatka, Heiko Raulin, Bernd Moss, Axel Milberg, Sophie von Kessel, Karin Anselm / Bearbeitung: Michael Farin / Komposition: Helga Pogatschar / Regie: Bernhard Jugel / BR/WDR 2001 / Länge: 78'32 // In den sechziger Jahren stieß Thomas Harlan bei Recherchen über Kriegsverbrechen auf Gerüchte ein Dorf, an dem die Deutschen die Technologie des Massenmords erprobten. Eine Lichtung bei Kulmhof in Polen. Aus der schneeverwehten Ebene wölbt sich das Dach eines Erdhauses, ein Pferd ohne Schweif ist an den rauchenden, klapprigen Schornstein gebunden, der aus dem Boden ragt. In der Höhle hausen Rosa Peham und Józef Najman. Rosa ist die ehemalige Verlobte von Franz Maderholz, dem Zahlmeister des Kulmhofs, eines Vernichtungslagers im Zweiten Weltkrieg. Die Asche der Opfer füllt den Boden der Lichtung, die seit Kriegsende Rosas Heimstatt ist. Seltsame Pflanzen wuchern dort, verwachsene Tiere bewohnen den Wald. Franz ist bei der Partisanenbekämpfung in den Karstgebirgen vor Triest verschollen, Rosa hat sich 1948 mit Józef liiert. Auch ihm wird eine dunkle Vergangenheit nachgesagt.
Jahrzehnte später erfahren ein Filmteam und ein Theologe aus alten Akten von Rosa, den damaligen Ereignissen und den unheimlichen Lebensformen im Wald. Sie spüren den Schicksalen der Beteiligten nach. Die Spuren führen ins polnisch-ukrainische Grenzgebiet, in Warschauer Archive, die Karstgebirge vor Triest, eine Lungenheilanstalt in den Alpen, Phonoarchive, ins Berlin der Nazizeit, nach Walldürn am Odenwald und in andere Städte Deutschlands.
Einer der Verbündeten des Filmteams ist Karol Leszczynski, ein Untersuchungsrichter in Warschau, dessen Leben sich nur um die Aufklärung zweier Verbrechen dreht. Aber auch Franz Maderholz lebt noch: im hohen Alter macht er sich, von einer dunklen Sehnsucht heimgesucht, wieder auf zu den Stätten seiner großen Liebe und des Grauens.
Der zeitliche Rahmen des Romans ‚Rosa‘ erstreckt sich von 1942 bis 1993. Virtuos spielt Thomas Harlan mit verschiedenen Erzählebenen. Dokumente, Briefe, Phonoaufnahmen, Berichte und Verhörprotokolle geben in atemlosem Stakkato ungeheuerliche Geschehnisse preis.
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[Audio]-Infos Datum: 02.07.2010
Länge: 01:18:51
Größe: 72.23 MB
Ludwig Thoma: Die Dachserin - 18.06.2010
Mit Franz Fröhlich, Thea Aichbichler, Albert Spenger u.a. / Regie: Olf Fischer / BR 1953 / Länge: 20'52 // Einakter in bayerischer Mundart - Sie ist angeklagt, eine andere Frau beleidigt zu haben. Der Verteidiger der Angeklagten legt sich für sie ins Zeug: "Seien wir froh, dass unserem bayerischen Volk noch eine gesunde und derbe Kraft innewohnt".
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[Audio]-Infos Datum: 18.06.2010
Länge: 00:21:10
Größe: 19.42 MB
Thomas von Steinaecker: Herzrhythmusgeräusche - 04.06.2010
"Ein Herz. Es ist 93 Jahre alt und gehört Richard Täubner. In 57 Minuten wird es aufgehört haben zu schlagen." Täubner rekapituliert sein Leben. Im Mittelpunkt steht dabei sein phänomenales Gehör. Nur dieses ließ ihn den Krieg unbeschadet überstehen, nur dieses ließ ihn zum talentiertesten Ventilatorenhersteller in Bayern werden. Täubner hört noch einmal den Klang der federnden Schritte seiner Frau Lissi, das Rattern seiner Ventilatoren, die Geräusche seiner Familie im Alltag. Und den Krebs, an dem Lissi starb. All das verbindet sich in seinem Kopf zu kleinen Sinfonien. Aber Täubner ist sich nicht mehr sicher, wie es wirklich war. Sein akustisches Gedächtnis lässt ihn sein Leben in immer neuen Varianten hören. Und dann ist da noch diese penetrante Stimme, die Täubner die ganze Zeit Fragen stellt, obwohl sie sowieso mehr über ihn zu wissen scheint, als er selbst. // Mit Martin Umbach, Fred Maire, Gabriel Raab, Katja Bürkle, Bettina Redlich, Erich Hallhuber, Elmar Brandt, Uli Winters, Sabine Kastius, Stefan Kastner, Friedrich Schloffer, Tobias Schormann u.a. / Komposition: Simon Stockhausen /Realisation: Bernadette Sonnenbichler/Thomas von Steinaecker / BR 2010 / Länge: 57'00 Seine Jugend im oberfränkischen Hof, der Krieg, seine große Liebe, seine Karriere als Maschinenbauer, die Geburt seiner Tochter, der Tod seiner Frau. Es ist ein langes, erfülltes Leben, auf das Täubner zurück blickt, jedoch kein außergewöhnliches. Oder macht er sich da etwas vor? Schließlich hat Täubner eine unwahrscheinliche Begabung: sein phänomenales Gehör. Nur dieses ließ ihn den Krieg unbeschadet überstehen, nur dieses ließ ihn zum talentiertesten Ventilatorenhersteller in Bayern werden. Und auch sonst bestimmten vor allem seine Ohren sein Leben: der Klang der federnden Schritte seiner Frau Lissi, das Rattern seiner Ventilatoren, die Geräusche seiner Familie im Alltag – das alles verbindet sich in Täubners Kopf zu Melodie, zu kleinen Sinfonien, nach deren Rhythmus er lebt und funktioniert und jede kleinste Störung darin irritiert zur Kenntnis nimmt. Bis er eines Tages den Krebs hören kann, der im Körper von Lissi wütet. Wurde seine besondere Gabe damit nicht gleichsam zu einem Fluch, hat er mit seiner Geräuschempfindlichkeit seiner Familie nicht sogar das Leben zur Hölle gemacht und sich darüber hinaus stur geweigert, aus der Begabung Kapital zu schlagen? Täubner ist sich nicht mehr sicher, wie es wirklich war. Sein akustisches Gedächtnis lässt ihn sein eigenes Leben in immer neuen Varianten hören und nicht nur das – auch die geschichtlichen Ereignisse laufen in Täubners Ohren anders ab, als sie laut Geschichtslexikon und der „Stimmen des Jahrhunderts CD“, die ihm seine Tochter geschenkt hat, gewesen sein sollen. Ist Täubner dabei, sich im Labyrinth seines Innenohrs zu verirren? Und dann ist an diesem Nachmittag auch noch eine penetrante Stimme da, die Täubner die ganze Zeit Fragen stellt, obwohl sie sowieso mehr über ihn zu wissen scheint, als er selbst.
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[Audio]-Infos Datum: 04.06.2010
Länge: 00:57:19
Größe: 52.52 MB
Ulrike Haage: Die Stille hinter den Worten - 28.05.2010
Hörspielkomposition in 9 Bildern / Mit Anna-Lena Zühlke (Stimme), Carlos Bica (Kontrabass), Ulrike Haage (präparierter Flügel, Elektronik, O-Töne) / Komposition und Realisation: Ulrike Haage / BR 2008 / Länge: 41'34 // "La vérité est personelle." Ein Autor hat sich davongemacht. Ein paar Worte hat er uns hinterlassen, die nur noch in blassen Erinnerungsfragmenten die Räume beleben; Worte, die wie fern vergangene Reflexe einstiger Ideen aufscheinen. Seine Abwesenheit zeichnet eine tönende Spur des Verschwindens, weckt die Erinnerung an eine schemenhafte Präsenz, die nun nicht mehr Sprache ist, sondern bloßer Nachhall der Worte – Gedankenspuren, die sich in Tonspuren verwandelt haben. Wir, die Verlassenen, bleiben zurück in dem Raum des vollen, erfüllten Schweigens. Doch zwischen den Geräuschen, den Satzfragmenten und den Tönen muss ES noch zu finden sein: dieses Gewesene, das so gegenwärtig ist. Jeder Ton, jede Silbe, jedes Wort und jeder Name gleicht einer Anrufung, um den Raum des Schweigens mit einer spürbaren Präsenz zu füllen: Schemen des Realen, der Leidenschaft, des Todes. Nichts verschwindet.
„Es entsteht eine pausenintensive Zwiesprache mit sich selber,
Sätze treffen auf Worte und verschwinden in der Musik.
Die Musik reagiert, erschafft einen wort-losen Raum,
den Frei-Raum für eigene Gedanken.
Die Stille hinter den Worten wird hörbar.
Nichts verschwindet spurlos. Nicht in den Rissen der Welt, nicht im Arkanum des Schweigens.“ (Ulrike Haage)
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[Audio]-Infos Datum: 28.05.2010
Länge: 00:41:53
Größe: 38.39 MB
Ludwig Thoma: Erster Klasse - 21.05.2010
Einakter in bayerischer Mundart / Mit Franz Fröhlich, Thea Aichbichler, Albert Spenger u.a. / Regie: Olf Fischer / BR 1955 / Länge: 35'05 // Ein Ministerialrat und zwei Bauern im Zug nach München. Die Bauern reißen zotige Sprüche und prahlen mit ihren Tricks Geschäfte zu machen. Die Stimmung kippt, als herauskommt, dass der Bauer in der Politik und dem Ministerialrat vorgesetzt ist.
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[Audio]-Infos Datum: 21.05.2010
Länge: 00:35:25
Größe: 32.47 MB
Ludwig Thoma: Gelähmte Schwingen - 21.05.2010
Einakter in bayerischer Mundart / Mit Franz Fröhlich, Thea Aichbichler, Albert Spenger u.a. / Regie: Olf Fischer / BR 1953 / Länge: 17'42 // Ein egozentrischer Dramatiker ist in Aufruhr. Sein neuestes Stück wird vom Publikum zerrissen. Es sei zu 'altmodisch'. Der Schwiegervater, auf dessen Kosten der Dichter lebt, kommt ins Haus. Er verlangt von ihm, dass er von jetzt an 'modern' dichte.
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[Audio]-Infos Datum: 21.05.2010
Länge: 00:18:01
Größe: 16.54 MB
Robert Lax: 21 pages - 14.05.2010
Mit Robert Lax / BR 1994/99 / Länge: 66'48 // Die poetische Biographie eines der großen Unbekannten der neueren amerikanischen Literatur. "21 pages heißt deshalb 21 pages, weil das Manuskript aus 21 Manuskriptseiten bestand. Das ganze Buch habe ich in einer einzigen Nacht geschrieben, im Lichtkegel einer Taschenlampe, im Bett sitzend."
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[Audio]-Infos Datum: 14.05.2010
Länge: 01:07:07
Größe: 61.48 MB
Sigrid Hauff: is was - was is: Robert Lax - 07.05.2010
Porträt des amerikanischen Dichters Robert Lax / Mit Peter Fricke, Horst Raspe, Lorenz Meyboden / Regie: Herbert Kapfer / BR 1990 / Länge: 52'00 // Einfachheit, Kontemplation, direkte Kommunikation, Konzentration auf das Existentielle und Essentielle, Einheit von Leben und Werk - diese Begriffe eignen sich für eine erste Annäherung an Robert Lax.
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[Audio]-Infos Datum: 07.05.2010
Länge: 00:52:19
Größe: 47.94 MB
Hartmut Geerken: bunker - 30.04.2010
Mit Hartmut Geerken / Realisation: Hartmut Geerken / BR 1996 / Länge: 66'03 // "bunker" beschreibt einen chronobiologischen Selbstversuch: Der Autor unterzog sich 1986 einem Test, indem er sich vier Wochen lang in einem schallisolierten Bunker tief in einem Berg einem künstlichen Tag aussetzte. Was er hier erlebt, wie er damit umgeht, von der Außenwelt vollständig
abgeschirmt zu sein ... beschreibt er in diesem Hörspiel. Selbstgespräche werden immer häufiger, schließlich stellen sich imaginierte Partner ein. ... 23 Tonbandkassetten füllt Geerken in diesen 31 Tagen - das akustische Dokument einer freiwilligen Isolierung.
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[Audio]-Infos Datum: 30.04.2010
Länge: 01:06:19
Größe: 60.76 MB
Eva Meyer: Der Kriegstourist - 23.04.2010
Essay zu Hermann Brochs Roman "Hugenau oder die Sachlichkeit" / Mit Saskia Mallison, Christiane Roßbach / Realisation: Eva Meyer / BR 2009 / Länge: 44'16 // "Was geschieht, wenn Werthaltungen nicht mehr von einer Zentralstelle aus geleitet werden und eine Atomisierung der Wertgebiete einsetzt? Entgleitet uns dann jede Form der Ethik und also auch jede wertschaffende Tätigkeit? Werden wir rastlos im Getriebe selbständig gewordener Werte? Sind wir Schlafwandler, die nicht mehr wissen was sie tun? Der Zerfall der Werte kündigt sich in Brochs Schlafwandler in den Figuren des Romantikers Pasenow und des Anarchisten Esch an, um dann – während des 1. Weltkriegs – in der sachlichen Lebenshaltung Huguenaus zu kulminieren. Während Pasenows Zustand noch der einer Sehnsucht ist, die keine Entsprechung in der Wirklichkeit findet, steht Esch schon zwischen dem Wunsch nach einer Ordnung und der Einsicht in ihre Unmöglichkeit. Er wird vom Kriegstouristen Huguenau umgebracht, der sich von all diesen Problemen verabschiedet hat und sich den neuen Verhältnissen bestens anpasst: Er kann nämlich Werte wechselnd handhaben und das heißt opportunistisch. Aber die Frage ist: Was geschieht mit den im Wertzerfall freiwerdenden Kräften? Sind sie nur noch Kampfmittel im Streite der einzelnen Wertgebiete? Sind sie nur noch Mittel der gegenseitigen Zerfleischung? Sind sie nur noch Mord? Es sind die jeweiligen Wertgebiete, die aus der Masse des Irrationalen eine Gruppe ‚guter’ irrationaler Kräfte rekrutieren, um mit deren Hilfe den gefürchteten weiteren Zerfall zu hemmen und die eigene Bestandslegitimation zu erbringen. Doch statt seinen Bestand aufrechtzuerhalten, indem es sich selbstgenügsam auf den ihm innewohnenden irrationalen Gefühlswert beruft, muss ein jeweiliges Wertgebiet diese Imitation eines Totalsystems aufgeben. Es muss sich als ein Gebiet unter anderen begreifen, in dem keines sich gegen ein anderes durchsetzen muss und wir es mit einer Vielzahl von unmerklichen und uneinheitlichen Übergängen zwischen Gebieten zu tun bekommen. Die Wirklichkeit zerfällt in ein Gefüge von mehreren Ebenen in mehreren Personen, in eine Pluralität von Stimmen, Räumen, Zeiten, sowie deren Kombinatorik. In allem und jedem kommt es auf das Verhältnis zur Freiheit an. Das gilt auch für einen wie Huguenau, doch gelangt er nicht weiter als bis zur Freiheit des Mords. Deshalb kommt es vor, dass er mit wegwerfender Handbewegung etwas abzutun sucht, über dessen Herkunft er sich keine Rechenschaft geben kann. Nicht zuletzt liegt es wohl daran, dass sich um ihn unmerklich eine Kluft auftut, eine tote Zone des Schweigens. Gewiss haben wir es hier mit dem Aufkommen von Situationen zu tun, zu denen es nur noch zufallsbedingte Beziehungen zu geben scheint und die einen in Zustände versetzen, in denen man nur noch hindämmert und gleichgültig wird. Doch geben sie uns mit der Zeit einen Faden an die Hand, der uns durch eine Vielzahl möglicher Übergänge führt. Was man an Aktion und Reaktion verliert, wenn man in diesen Situationen nicht gleich seinen Vorteil wittert, gewinnt man an Hellhörigkeit. Und hörbar wird die stilbildende Kraft der Zeit.“ (Eva Meyer)
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[Audio]-Infos Datum: 23.04.2010
Länge: 00:44:35
Größe: 40.86 MB
Ania Mauruschat: Das ABC des Bazon Brock - 16.04.2010
Realisation: Ania Mauruschat / BR 2009 / Länge: 52'20 // Eine Radio-Reise durch die Biografie von Bazon Brock anhand von Stichworten aus seinem Werk. Der Versuch des Portraits eines unfassbaren Mannes, der nach der Erfahrung von Krieg, Totalitarismus, Holocaust, Flucht und Schuld, gegen diesen erfahrenen Abgrund anzusprechen scheint.
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[Audio]-Infos Datum: 16.04.2010
Länge: 00:52:30
Größe: 48.10 MB
Eran Schaerf: Nichts wie Jetzt - 09.04.2010
Mit Franziska Ball, Pauline Boudry, Peter Veit / Regie: Eran Schaerf / BR 2009 / Länge: 37'02 // "Willkommen im Interface-Studio der zusammengeschlossenen Sendeanstalten. Hier können Sie Geschichten aus Ihrem Alltag aufführen und Sie sind live auf Sendung. Um sich zu registrieren, geben Sie 'Empfänger unbekannt' oder 'Miss Test' ein. Wiederholen Sie Ihre Eingabe um sich aus dem Empfangsbereich zurückzuziehen. Wenn Sie nichts tun, schaltet sich die Aufnahmefunktion innerhalb von 59 Sekunden automatisch aus“, sagt ein Moderator in automatischem Ansageton und erklärt damit die Spielregeln für Eran Schaerfs neues Hörspiel. Eine Hörerin loggt sich ein und stellt sich und ihren Mann als ausgewanderte Figuren einer englischsprachigen Geschichte vor. Da sie nicht als solche erkannt werden wollen, beschließen sie, sich für die deutschsprachige Sendung umzubenennen. Wie auch immer sie heißen werden – mit der Vorstellung eines neuen Namens versuchen sie, ihre Rolle als Figuren einer Geschichte mit der Rolle realer Personen zu tauschen. In der Geschichte gab es in der Nachbarwohnung eine Schlägerei. Die Frau hörte Schreie, intervenierte jedoch nicht, da sie damit zugegeben hätte, ihre Nachbarn belauscht zu haben. Von der Wiederaufführung dieser Szene für die Sendung verspricht sie sich die Möglichkeit, die Handlung, zu der sie in der Geschichte nicht in der Lage war, live nachholen zu können. Doch bereits bei der Eingabe der Geschichte treten Fehler auf: „Fehler 111: Es gibt Figuren, die in der Sprache beheimatet sind, aber eine Kurzgeschichte ist nicht ein Land, aus dem man auswandern kann. Fehler 243: Geschlechtsmerkmale unberechenbar. Fehler 576: Doppelbesetzung. Sie sind diejenige, die berichtet und diejenige, von der berichtet wird.“ Wie in der Geschichte, so funktioniert auch in der Sendung die Übertragung nicht einwandfrei, da das Radiogerät der leidenschaftlichen Radiohörerin gelegentlich Gespräche aus Nachbarwohnungen überträgt – oder heimliche Telefonate von Haushälterinnen während ihre Arbeitsgeberinnen nicht zuhause sind, auch Bekundungen von Magenbeschwerden, sinnlicher Liebe, abgrundtiefer Eitelkeit, Vertrauen, Verzweifelung und Erläuterungen zur Heimvorführung eines Urlaubsfilms. Ob der Nachbar für die Sendung seine Frau noch einmal schlagen würde? Ob die Nachbarin dann die Treppe hinauflaufen würde, um zu helfen? Diese Vorstellung ruft in ihrem Gedächtnis zunächst eine andere Geschichte ab, in der sie selbst einer Macht unterworfen war und ein Opfer von Gewalt wurde. Gespalten zwischen der Opferrolle, die sie in der einen Geschichte einnehmen musste, und der Machtposition, die sie durch das Belauschen in der anderen Geschichte eingenommen hat, schiebt die Hörerin die Handlung auf. Eigentlich ist sie der Meinung, sie hätte die Funktion Schrittgeräusche-Treppe-Aufstieg aktiviert. Oder geht es in der Sendung doch um mehr, als was man hört? Ging der Moderator wirklich davon aus, dass sie die Treppe hinauflaufen würde?
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[Audio]-Infos Datum: 09.04.2010
Länge: 00:37:21
Größe: 34.24 MB
Johann Gottfried Seume: Mein Leben - 01.04.2010
Mit Peter Fricke, Matthias von Stegmann / Bearbeitung: Garleff Zacharias-Langhans / Komposition: Wulf Schaeffer / Regie: Christoph Lindenmeyer / BR 1994 /Länge: 43'28 // "Wie oft habe ich gewünscht, daß ich kein Buch als den Katechismus und kein Land als das Knauthainer Kirchspiel kennte. Würde ich nicht weit ruhiger und viel glücklicher sein?" Johann Gottfried Seume, 1763 in einem Dorf in Sachsen geboren – Bauernsohn, hochbegabt, vom Pfarrer entdeckt, von einem Adligen gefördert, zur Schule und zur Universität geschickt, damit er Theologie studiere und Pfarrer werde: Der Universität entlaufen, der Heimat entlaufen, von den Hessen zwangsrekrutiert und als Soldat nach Amerika verkauft; heimkehrend von den Preußen ergriffen und wieder Soldat; entlaufen, eingefangen, endlich freigegeben. Feind aller Ungleichheit, Kämpfer für Gerechtigkeit, Liebhaber der Antike, Bewunderer des Militärs: Er promoviert über „die Waffen der Alten und die Waffen der Neuen“. Lehrer in Leipzig, Offizier in Warschau; als Sympathisant der Polen steht er im Dienst ihrer russischen Feinde. Er ist unglücklich in der Liebe und rastlos im Wandern. Nirgends hält es ihn. Zu Fuß geht er von Leipzig nach Syrakus, über Warschau durchs Baltikum nach Petersburg und Moskau. „Wer geht“, sagt er, „sieht anthropologisch und kosmisch mehr, als wer fährt.“ Er lernt die Ärmsten und die Reichsten kennen, die Edlen und den Adel. Den „geistvollen Wanderer“ nennt ihn ein Freund. Er schreibt Gedichte, Aufsätze, Reiseberichte; er schreibt politische Pamphlete, die niemand zu drucken wagt. Kurz vor seinem Tod, 1810, beginnt er, sein Leben zu erzählen; mit den Worten „und nun“ bricht er ab. Postum erscheint 1813 seine Autobiographie Mein Leben.
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[Audio]-Infos Datum: 01.04.2010
Länge: 00:43:48
Größe: 40.14 MB
Ingrid Caven/Pierre Henry: Schattenzonen - 19.03.2010
Mit Ingrid Caven / Literarische Vorlage: Jean-Jacques Schuhl / Aus dem Französischen von Uli Aumüller / Komposition: Pierre Henry / Bearbeitung: Ingrid Caven / Realisation: Ingrid Caven/Pierre Henry / BR/MaerzMusik/Berliner Festspiele/MaerzMusik 2003 / Länge: 61'20 // 'Schattenzonen‘ ist eine Montage: Ein Potpourri aus dem Leben der Romanfigur Ingrid Caven, Erinnerungsbruchstücke aus 50 Jahren Deutschland. Von der Ostseeküste über Saarbrücken, München und New York bis nach Paris. Homer, Baudelaire, Tristan Tzara und Rainer Werner Fassbinder tauchen auf. Körper und Kunstlieder, Allergien und Stimmübungen. Das Kreisen um eine unwahrscheinliche Wahrheit, die namenlos bleibt: „eine dunkle Zone im Gehirn“. Die Basis für dieses Hörstück bildet Jean-Jacques Schuhls Roman ‚Ingrid Caven‘, der mit dem Prix Goncourt 2000 ausgezeichnet wurde. Ingrid Caven hat das Werk bearbeitet und stimmlich umgesetzt. Pierre Henry entwickelte dazu eine Klanglandschaft zwischen E und U, musique concrète, Chanson, Remix und Rezitativ.
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[Audio]-Infos Datum: 19.03.2010
Länge: 01:11:26
Größe: 65.40 MB
Ernst Jandl: das röcheln der mona lisa - einführung in ein hörspielexperiment - 05.03.2010
Mit Ernst Jandl / BR 1970 / 14'59 // Ernst Jandl gibt eine Einführung in sein radiophones Stück "das röcheln der mona lisa". Ohne erklärerischen Duktus, ohne auf Kosten des Hörspiels zu viel auszudeuten, gibt Jandl Einblicke in die Entstehung und die Kontexte der Produktion.
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[Audio]-Infos Datum: 05.03.2010
Länge: 00:15:22
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Ernst Jandl: das röcheln der mona lisa - 05.03.2010
ein akustisches geschehen für eine stimme und apparaturen / Realisation: Ernst Jandl / BR/HR/NDR 1970 / Länge: 25'00 // Jandl sieht in seinem Hörspiel die "Skepsis gegenüber den Möglichkeiten der menschlichen Kommunikation schon damit angedeutet, dass es ja letzten Endes ein einziger Monolog ist und dass diese eine Stimme auch den Einzelnen in einer außerordentlich großen Abgeschlossenheit zeigt.
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[Audio]-Infos Datum: 05.03.2010
Länge: 00:25:25
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Albrecht Kunze: The Big Beat - 26.02.2010
Mit Viola Seiffe, Karolina Sauer, Claudia Splitt, Natalie Welch, Antje Schulz / Komposition und Realisation: Albrecht Kunze / BR 1995 / Länge: 52'41 // Die Front-Show "The Big Beat". Es treten auf: Engel der Angst, Königinnen der Gemetzel, Hüterinnen des Melodrams mit Texten alter Girl-Group-Songs. Von Abhängigkeit und Schmerz, Tränen und Tod zum Soundtrack des Krieges in der Entfernung. "he hit me - and it felt like a kiss" Danach: Tanz der Luftwaffenhelferinnen an der Lagekarte.
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[Audio]-Infos Datum: 26.02.2010
Länge: 00:53:00
Größe: 36.44 MB
Albrecht Kunze: Slight Rushing Movements - 19.02.2010
Mit Ruth Hoffmann, Amy Leverenz, Karolina Sauer, Werner Dickel, Matthias Lorenz / Komposition und Realisation: Albrecht Kunze / BR 1994 / Länge: 52'28 // Eine Stelle aus Stanley Kubrick's 'Full Metal Jacket' dient als Prolog für dieses Nachtstück über Todesangst und Töten, über die Furcht vor dem Verschwinden und der Unmöglichkeit stehenzubleiben. Es geht um Augenblicke, in denen Angst entsteht, um Momente, in denen diese Angst in das Bewußtsein tritt, um den Übertritt in die Welt, in der nicht mehr ein DJ mein Leben retten kann (so sehr ich mir das auch wünschte), und in der deswegen manche versuchen, gegen die Stille der Angst anzusingen (vielleicht als Erinnerung).
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[Audio]-Infos Datum: 19.02.2010
Länge: 00:52:48
Größe: 36.29 MB
Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland (3/3: Gefängnis) - 12.02.2010
Mit Steven Scharf, Paul Herwig, Michael Tregor, Martin Carnevali, Andreas Bittl, Stefan Wilkening, Maximilian Brückner, André Jung, Oliver Losehand, Rudolf Waldemar Brehm, Wolfgang Menardi, Oliver Mallison, Michael A. Grimm, Brigitte Hobmeier / Komposition: Jakob Diehl / Bearbeitung und Regie: Katja Langenbach / BR 2008 / Länge: 57'14 // Ernst Toller, geb. am 1. Dezember 1893 in Samotschin, Kreis Kolmar, Kriegsfreiwilliger, Pazifist, Revolutionär, Schriftsteller, Führer der Räteregierung, gewählter Abschnittskommandant der Roten Armee an der Front vor Dachau, tauchte bei der Eroberung Münchens durch Freikorps und Reichstruppen unter, wurde am 4. Juni 1919 in Schwabing verhaftet und als Vorsitzender des Zentralrates in der Münchner Räterepublik wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festung verurteilt. Als Dramatiker in den 20er Jahren weltberühmt, den Nazis als Jude, Revolutionär, Schriftsteller verhasst wie kaum ein anderer. 1933 infolge der Machtübernahme der Nationalsozialisten Emigration, zuerst in die Schweiz, danach nach England und in die USA. Selbstmord am 22. Mai 1939 im Mayflower Hotel in New York als Folge schwerwiegender psychischer Probleme, dem Gefühl politischer Ohnmacht und der Nichtbeachtung als Schriftsteller in den USA.
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[Audio]-Infos Datum: 12.02.2010
Länge: 00:57:33
Größe: 39.56 MB
Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland (2/3: Revolution) - 05.02.2010
Mit Steven Scharf, Rudolf Waldemar Brehm, Elisabeth Wasserscheid, Andreas Bittl, Oliver Mallison, Paul Herwig, Stefan Wilkening, Michael Tregor, Ferdinand Schmidt-Modrow, Wolfgang Menardi, Oliver Losehand, Michael A. Grimm, Maximilian Brückner, Oliver Mallison, Martin Carnevali, Annete Paulmann / Komposition: Jakob Diehl / Bearbeitung und Regie: Katja Langenbach / BR 2008 / Länge: 57'17 // Auch an der zweiten Münchner Räterepublik beteiligt Toller sich aktiv. Er kämpft als Truppenführer der Roten Armee an vorderster Front in der Umgebung von Dachau. Doch auch diese Räterepublik stellt sich als nicht stabil heraus, sie wird durch Freikorps und Reichswehren mit viel Blutvergießen niedergeschlagen. Alle Mitglieder des Vollzugsrates werden verhaftet, Toller versteckt sich. Er wird polizeilich gesucht. Alle, die ihn decken oder verstecken, schweben ebenfalls in Lebensgefahr. Er wird in einem seiner Verstecke aufgegriffen und im Juni 1919 zu fünf Jahren Festungshaft wegen Hochverrats verurteilt. Während er in mehreren bayerischen Gefängnissen seine Strafe absitzt, findet an der Volksbühne Berlin die Uraufführung seiner Dramen Die Wandlung (1919) und Masse Mensch (1921) statt. Toller wird ein bekannter Dramatiker. Um ein Zeichen gegen die unmenschlichen Haftbedingungen zu setzen, tritt Toller in den Hungerstreik. Nach seiner Entlassung wird er nach Sachsen abgeschoben.
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[Audio]-Infos Datum: 05.02.2010
Länge: 00:57:36
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Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland (1/3: Jugend) - 29.01.2010
Mit Steven Scharf, David Herber, Philip Götz, Annette Paulmann, Anna Barbara Kurek, Elisabeth Wasserscheid, Julia Loibl, Maximilian Brückner, Paul Herwig, Michael Tregor, Stefan Wilkening, Oliver Losehand, Andreas Bittl, Michael A. Grimm, André Jung, Ferdinand Schmidt-Modrow, Brigitte Hobmeier / Komposition: Jakob Diehl / Bearbeitung und Regie: Katja Langenbach / BR 2008 / Länge: 57'15 // 1933 erschien im Amsterdamer Exilverlag Querido "Eine Jugend in Deutschland", der autobiographische Roman des expressionistischen Autors Ernst Toller. 1893 geboren in einem behüteten jüdischen Elternhaus erlebt er in Frankreich den Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Literatur-, Philosophie- und Jurastudent. Sofort reist der Patriot Toller nach Deutschland, meldet sich freiwillig als Soldat und wird Unteroffizier. An der Front lernt er den Krieg aus nächster Nähe kennen. Der Enthusiasmus für den Kampf für das Vaterland schwindet schnell. Von den Grausamkeiten des Krieges und dem Massensterben an der Front erschüttert, erkrankt er schwer und wird kriegsuntauglich. Toller setzt in München sein Studium fort und trifft dort u.a. Thomas Mann, Frank Wedekind und Rainer Maria Rilke. In Heidelberg lernt er Max Weber kennen und ist Mitbegründer des Kulturpolitischen Bunds der Jugend in Deutschland, der "für eine friedliche Lösung der Widersprüche des Völkerlebens" und "Abschaffung der Armut" kämpfen will. Die Reaktion auf die Gründung folgt auf dem Fuß: alle männlichen Mitglieder des Kampfbundes werden als kriegstauglich in die Kasernen geschickt. Toller aber liegt im Krankenhaus und ist deswegen für die Militärbehörden nicht greifbar. Er kann rechtzeitig fliehen und kämpft, durch seinen Einsatz an der Front zum entschiedenen Kriegsgegner geworden, in München an der Seite Kurt Eisners gegen die Verantwortlichen des Kriegs. Nach seiner Teilnahme an Kundgebungen wird er verhaftet und nutzt die Zeit im Militärgefängnis, die Schriften von Marx, Engels und Rosa Luxemburg zu studieren. Vom Ausbruch der Revolution Anfang November 1918 erfährt er im Krankenbett. Die Arbeiter in den Fabriken, die Kriegsgeschädigten, Studenten, Bürger, ziehen in die Kasernen der Städte, wo sich die kaiserlichen Militärmächte den rebellierenden Massen ergeben. Der Arbeiter- und Soldatenrat wählt Kurt Eisner zum ersten Ministerpräsidenten des neu ausgerufenen Freistaates Bayern. Kurt Eisner wird am 21.02.1919 auf offener Straße ermordet. Der Zentralrat der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte übernimmt die Regierungsgewalt. Am 07.04.1919 wird die erste Münchner Räterepublik ausgerufen. Sie ist der Versuch, aus dem aus dem Königreich Bayern entstandenen Freistaat einen sozialistischen Staat in Form einer Rätedemokratie zu schaffen. Toller wird der Vorsitzende ihres Zentralrates. Nach nur sechs Tagen wird der von der USPD geführte Zentralrat von den Kommunisten abgesetzt und die zweite Münchner Räterepublik ausgerufen.
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[Audio]-Infos Datum: 29.01.2010
Länge: 00:57:34
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Hans Platzgumer: Etwa 90 Grad - 22.01.2010
Mit Rainer Bock, Mogens von Gadow, Paul Herwig / Komposition: Hans Platzgumer / Regie: Ulrich Lampen / BR 2008 / Länge: 57'47 // Es ist der 1. April 1909. 87 Grad 47 Minuten nördliche Breite. Commander Robert Peary, amerikanischer Held und Rassentheoretiker, bricht mit einer kleinen Polgruppe zur letzten Etappe auf dem Weg zum Nordpol auf. Bis auf vier Inuit und seinen Diener Matthew Henson hat er alle Begleiter zurückgeschickt. Er ist 53 Jahre alt und acht seiner Zehen sind erfroren, so dass er keine längeren Strecken auf dem Eis mehr gehen kann. Sein einst penibel geführtes Logbuch beginnt sich im Frostnebel aufzulösen. Immer geheimnisvoller werden die vagen Eintragungen, bis schließlich ganze Seiten fehlen und selbst das Ziel, die Eroberung des Pols, nicht mehr genannt wird. Am gleichen Tag, etwa 10 Breitengrade südlicher, kämpft ein anderer Amerikaner um das Überleben im arktischen Eis. Er ist auf dem Weg in Richtung Süden, wo er der Welt seinen Triumph verkünden will. Pearys ehemaliger Expeditionsarzt Frederick Cook behauptet, bereits im April des Vorjahres den Pol erreicht zu haben. Doch auf dem Rückweg trieb ihn die Eisdrift ab und zwang ihn zu einer Überwinterung unter unvorstellbaren Entbehrungen. Er überlebte die Polarnacht. Doch seine Aufzeichnungen erreichten nie die Shetland-Inseln, von wo aus er im September 1909 seine Nordpolentdeckung verkünden wird. Hans Platzgumer schickt 2008 eine weitere Person in das ewige Eis. Sebastian Fehr ist vor der Überflussgesellschaft Mitteleuropas geflüchtet und befindet sich auf dem Weg zu seinem ultimativen Ziel, dem Erfrieren in der totalen Einsamkeit des Franz-Josef-Lands, den nördlichsten Inseln der Welt. Dort gedenkt er seine menschliche Existenz ein für alle mal abzulegen. Benommen von Schmerztabletten und geblendet vom andauernden Schneelicht spricht er die Eindrücke seines Verschwindens in ein Diktafon.
Hans Platzgumers Hörspiel ist eine Collage aus drei Tage- bzw. Logbüchern, in denen die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion, zwischen Wahrheit und Wahnvorstellung mit jedem weiteren Tag in der Eiswüste unkenntlicher werden. Entstanden ist eine Darstellung aus drei Perspektiven, die sich vereinen und aus unterschiedlichen Motiven dasselbe Ziel anpeilen: den entlegensten Ort der Welt, das Ende der Messbarkeit, die Auflösung der Ratio. Dort oben auf etwa 90 Grad Nord, mitten im Nichts.
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[Audio]-Infos Datum: 22.01.2010
Länge: 00:58:06
Größe: 39.94 MB
Kathrin Röggla: der tsunami-empfänger - 15.01.2010
Mit Linda Olsansky, Eva Brunner, Tony de Maeyer, Martin Engler, Hanns Zischler, Simone Kabst, Dominik Glaubitz, Karena Lütge, Leopold von Verschuer / Komposition: Bo Wiget / Regie: Leopold von Verschuer / BR 2010 / Länge: 54'08 // Ein Finanzkrisenhörspiel: "'eine nachhilfestunde in sachen wirtschaft' hat der soziologe dirk baecker die finanzkrise genannt, als wären wir gemeinsam eifrige schüler und würden in einem riesigen weiterbildungsgebäude unterwegs sein, und vielleicht sind wir das auch. zwar längst nicht mehr im guten alten arbeitsamt, auch nicht mehr ganz in der agentur für arbeit, die sich vermutlich demnächst selbst abschaffen wird, und doch – um eine art agentur handelt es sich. nur welche lehrer erwarten uns dort? welche mitschüler stehen an den gängen und führen ihre kleinen deals durch, ihre konspirativen gespräche über dritte, die gleichermaßen looser wie gefürchtete chefs sind? welche streber begleiten uns auf unserem weg nach oben? oder nach unten? so einfach ist das nicht mehr zu sagen, denn die architektur ist ganz schön ins rutschen gekommen. es ist jedenfalls kein harmloses gebäude, das nach den alten marktwirtschaftlichen prinzipien von konkurrenz und freiem wettbewerb funktioniert, sondern eines, das ordentlich austeilt und einen im stich lässt. eines, das orientierung verweigert und milliardenlöcher reißt. in seinem zentrum immer noch der fahrstuhl, den wir ja schon von heiner müller her kennen, nur, dass er kein toter fahrstuhl ist, sondern einer, der anweisungen gibt und ein eigenleben führt. und wenn er uns in den sogenannten börsenhimmel bringt, in dem ein ominöser notenbankchef thront und diverse köpfungen verordnet, dann heißt das noch lange nicht, dass uns dort notwendigerweise ein glückliches ende blüht.“ (Kathrin Röggla)
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[Audio]-Infos Datum: 15.01.2010
Länge: 00:54:27
Größe: 37.43 MB
Hartmut Geerken: nach else lasker-schülers tragödie ich&ich (fällt der vorhang in herzform) - 08.01.2010
Mit Irmgard Först, Alice Franz, Ruth Hellberg, Margarete Gräf, Grete Wurm / Realisation: Hartmut Geerken / BR 1995 / Länge: 69'53 // Grundlage des Hörspiels ist ein Textkonstrukt aus den Regieanweisungen des Dramas "Ichundich" von Else Lasker-Schüler (1940 im Exil in Jerusalem entstanden), das als kaum aufführbar gilt. Eine "theatralische Tragödie", die jahrelang von den Nachlaßverwaltern unter Verschluß gehalten wurde. Eine Herausforderung also für das Hörspiel. Allerdings hat Geerken nicht den Originaltext als Grundlage gewählt, sondern aus den Regieanweisungen ein Textkonstrukt des Dramas geschaffen, das er mit Marschtritten und Fetzen aus Hitlerreden unterlegt. Das Stück, in dem Personen aus Goethes Faust unter anderem mit sinistren Gestalten des Dritten Reichs zusammentreffen, wird bei Geerken zu einem meditativen Sprachspiel mit fünf Sprecherinnen, die in einer ritualähnlichen Situation das Hörspiel improvisierend entwickeln und vorantreiben.
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[Audio]-Infos Datum: 08.01.2010
Länge: 01:10:11
Größe: 48.23 MB
Thomas Meinecke/Move D: Flugbegleiter - 01.01.2010
Mit Thomas Meinecke / Komposition: Move D / Realisation: Thomas Meinecke/Move D / BR 2004 / Länge: 77'42 // Karol arbeitet als Flugbegleiter. In seiner Freizeit widmet er sich mit Vorliebe Resignifizierungen in der Musik: Wenn leichtverständlicher Swing zu schwierigem Be-Bop umkodiert wird oder Disco als House Music erneut in den sexuell andersdenkenden Underground abtaucht. Insbesondere beschäftigt ihn die Frage, was eigentlich vorgefallen ist, wenn einer Musik vorgeworfen wird, sie sei zu süß. Karol gerät zunehmend in den Bann der Queer Music, begeistert sich für die Ästhetik des Camp, die er gemeinsam, teils in einem dezenten Liebesreigen, teils mittels theoretischer Lektüren und Erörterungen, mit seinen Kolleginnen Heidi, Ashley, Kristina sowie seinem Kollegen Felix in diversen Hotelzimmern der Welt auslotet. Seine heterosexuelle Orientierung erkennt er dabei gleichsam als das Andere der Homosexualität.
In seinem Roman "Tomboy", der dem Hörspiel gleichen Titels zugrunde liegt, widmete sich Thomas Meinecke der sozialen Konstruktion der Frau. Das Hörspiel "Flugbegleiter", das zeitgleich zu Meineckes neuem Roman Musik entstanden ist, stellt die Frage in den Mittelpunkt: Was ist eigentlich ein Mann? Während in der Hörspielfassung von "Tomboy" Meinecke und Move D mit einzelnen vom Autor gelesenen Textausschnitten als Material-Endlosloops auf den Soundflächen des Komponisten arbeiteten, präsentiert Flugbegleiter den Autor als Interpreten der verwobenen Geschichten seiner Protagonisten, die sich immer wieder auf Karols Themen zubewegen. Move D’s zitatreichen Kompositionen begleiten den jet-settenden, musikbewegten Diskurs. In freundlicher Übernahme erzählen sie die in "Flugbegleiter" theoretisch erörterten Komplexe ohne Worte weiter.
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[Audio]-Infos Datum: 01.01.2010
Länge: 01:17:57
Größe: 53.56 MB
Julian Doepp: "zu wüten gegen ein stummes Ding" - Moby-Dick und das Radio - 11.12.2009
Mit Eva Gosciejewicz, Andreas Neumann, Thomas Albus / Realisation: Julian Doepp / BR 2002 / Länge: 54'00 // Wale sprechen nicht. Aus ihrem Körper dringt ”keine Silbe, kein Knurren, Grunzen oder Brüllen”, schreibt Herman Melville. Wie lässt sich so ein 'stummes Ding‘ im Radio darstellen? Paradoxerweise hat Moby-Dick gerade akustisch Karriere gemacht. Im nordamerikanischen Raum ist der weiße Wal in allen hörbaren Genres zu finden - darunter die ‚Moby-Dick‘-Kantate des Komponisten Bernard Hermann, Hörspiele von Orson Welles oder von dem Komiker-Duo Abbott & Costello, das Musical ‚Moby Dick!‘ oder eine Performance von Laurie Anderson. Mehr als ein Dutzend Hörstücke, die auf Melvilles Roman beruhen, wurden auch vom deutschsprachigen Radio produziert: von Ernst Schnabels dreiteiliger Fassung von 1948 über eine Adaption des Rundfunks der DDR von 1978 bis zum destillierten Klassiker im Fünf-Minuten-Format aus den 90ern.
Eine Dokumentation über ‚Moby-Dick‘ im Radio als Auftakt zur zehnteiligen Hörspielserie von Klaus Buhlert: Der neue ‚Moby-Dick‘ geht über die Abenteuergeschichte von der Jagd auf den Wal hinaus und übersetzt erstmals auch Melvilles stilistische Experimentierfreude und scharfe Gesellschaftskritik ins Medium Radio.
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[Audio]-Infos Datum: 11.12.2009
Länge: 00:54:13
Größe: 37.27 MB
Jörg Albrecht: Moon Tele Vision - 04.12.2009
Mit Jörg Albrecht, Anna Graenzer, Patrick Güldenberg, Janna Horstmann, Steffen Klewar, Ulf Schmitt, Maryam Zaree / Komposition: phon°noir / Realisation: phonofix (Jörg Albrecht, Matthias Grübel) / BR 2008 / Länge: 55'58 // Mit der Fußspur eines amerikanischen Astronauten im Mondboden, der noch in zehn Millionen Jahren zu sehen sein wird, prägen sich die Hoffnungen des Westens auf die Herrschaft über Erde, Weltraum und Geschichte in Staub ein. Mit der Flagge im Mondboden, die Anfang der Achtziger auf amerikanischen Bildschirmen zu sehen ist, prägen sich schnell wechselnde Farben und ein Name in die Sehrinde der gerade neu Geborenen ein. Der Name: MTV, für Moon Tele Vision.
Drei Astronauten starten 2008 ins All, um den Tod ihres Freundes Jan Jupiter auf dem Mond aufzuklären. Dort finden sie eine Mini Disc, von Sternenstaub umhüllt. Wurde Jan Jupiter bei einer Fahrt im Mondauto durch Meteoriteneinschlag getötet? Waren die Bilder von Videoclips schuld, die über den Bordcomputer des Raumschiffs flimmern? Oder hat er sich selbst das Leben genommen? Zusammen mit drei Astronautinnen der feministischen Raumfahrt begeben sich die Freunde von Jan Jupiter in seine und ihre Vergangenheit, auf der Erde und im All. Auch Sandmännchen International schaut zwischendurch im Raumanzug vorbei.
Was aber ist, wenn die Sterne auf einmal anders aussehen? Was ist echt, was gefälscht, in der eigenen Geschichte, der Geschichte des Musikfernsehens und der Raumfahrt? Ist die Mondlandung der USA 1969 nur ein Fake? Ist die Mondlandung von MTV 1981, mit der die allererste Sendeminute beginnt, also nur der Fake des Fakes? Während der Mond, unterstützt von Google Moon, sein Versprechen hält, jede Nacht für die Menschen da zu sein, stirbt das Musikfernsehen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Entlang der Weltraummythen des Pop, von David Bowie bis zu den Klaxons, erzählt Moon Tele Vision von einer Jugend im Outer Space der Musik, im zu Ende gehenden Zeitalter des Videoclips. Dabei entwickeln phonofix eine textliche und musikalische Komposition, eine Space Opera, die ebenso mit den Elementen der Science Fiction Serials spielt wie mit den Mitteln der Oper.
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[Audio]-Infos Datum: 04.12.2009
Länge: 00:56:17
Größe: 38.69 MB
ARD Radio Tatort: Robert Hültner: Dienstschluss - 27.11.2009
Mit Florian Karlheim, Brigitte Hobmeier, Michael A. Grimm, Michael Schreiner, Jürgen Tonkel, Peter Rappenglück, Hans Georg Panczak, Ulla Geiger, Stephan Zinner, Eisi Gulp, Florian Fischer, Kathi Leitner, Markus Brandl, Johannes Herrschmann, Markus Böker, Christiane Blumhoff, Ferdinand Schmidt-Modrow, Florian Schrei, Heinz Peter, Wolfgang Rackl / Komposition: zeitblom / Regie: Ulrich Lampen / BR 2009 / Länge: 53'54 // Alarm in Bruck am Inn: Am Rande der Altstadt schlagen Flammen aus einer Kellerwerkstatt. Anwohner sind der Meinung, kurz davor den Knall einer Explosion gehört zu haben. Feuerwehr und Funkstreife kommen zu spät, der Besitzer der Werkstatt kann nur noch tot geborgen werden. Der allein lebende Mittdreißiger genoss den Ruf eines harmlosen Bastlers, von dessen Waffenleidenschaft man zwar gewusst, ihr aber keine größere Bedeutung beigemessen hat. Zunächst tappen die Ermittler im Dunkeln. War es ein Unfall, war es Selbstmord oder Mord? Dann mehren sich die Hinweise, dass der Tote mit der rechten Szene zu tun gehabt hat. Im Brandschutt werden mehrere Kriegswaffen gefunden. Und in Bruck am Inn wurde gerade eine "Heimatpartei" gegründet
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[Audio]-Infos Datum: 27.11.2009
Länge: 00:54:14
Größe: 37.28 MB
Josef Anton Riedl: c.e. oder conclamatum est - 20.11.2009
Für Sprecher und vier Klaviere auf einen Text von Hans Henny Jahnn nach einer Idee von Herbert Kapfer / Klavier: Jan-Philip Schulze, Ruschana Pamirova, Sebastian Berweck, Christian Schulte / Sprechen: Michael Lentz / musica viva/BR Hörspiel und Medienkunst 2009 / Länge: 11'00 // Wind keucht ums Haus. Vier Männer "im Regen so grau wie Schatten" nähern sich. Sie tragen schwarze Ölmäntel, das Wasser rinnt von ihren Hüten. Es ist das Ende der Niederschrift des Gustav Anias Horn, dem zweiten Teil der unvollendeten Roman-Trilogie "Fluss ohne Ufer" von Hans Henny Jahnn. Horn muss erkennen, dass sein gewaltsamer Tod unmittelbar bevorsteht. "Es ist das Wirkliche - die wirkliche Begegnung": Mit wachsender Hast kritzelt Horn seine letzten Zeilen. Ein Ich schreibt um sein Leben. Die 'Niederschrift' bricht ab, der Romanteil endet mit der Anmerkung: Am Schluß sind die Zeilen vollkommen unleserlich. Zudem ist das Heft offenbar mit Heftigkeit zugeschlagen und in ein Fach des Schreibtisches geschleudert worden, so daß die noch feuchte Tinte verschmiert wurde. Nur zwei Buchstaben stehen mit merkwürdiger Klarheit da, 'c.e.' Man kann sie zwanglos als die Abkürzung von 'conclamatum est' deuten. "conclamatum est" steht für die altrömische Totenklage.
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[Audio]-Infos Datum: 20.11.2009
Länge: 00:11:19
Größe: 7.81 MB
Andreas Ammer/FM Einheit: Lost & Found: Das Paradies - Oratorium nach John Miltons 'Paradise Lost‘ - 13.11.2009
Mit Anita Lane, Alexander Hacke, Günter Rüger, James Blood Ulmer / Manuskript, Komposition, Regie: Andreas Ammer, FM Einheit / BR 2004 / Länge: 76'24 // Auf dem Prüfstand: Das verlorene Paradies in der Fassung von John Miltons 1658-1665 geschriebenem epischen Poem 'Paradise Lost'. Milton besingt in reimlosen Jamben den Verlust Edens und unter “Vernachlässigung jedes moralischen Zwecks” (P.B. Shelley) den Teufel als nicht gänzlich unsympathischen Anstifter dieses Sündenfalls. Der spektakuläre Stoff hat schon gelegentlich dem Musiktheater einige schöne Momente beschert: Von Haydn bis Penderecki reichen die Versuche, Miltons grandiosen Gesang vom schauderhaften Wirken des leibhaftigen Satans in Klänge zu übersetzen.
In Ammers und Einheits Oratorium “Lost & Found: Das Paradies” wechselt der hohe Stil des Gedichts mit der Lautstärke moderner Musik. Die Handlung, die von nichts weniger als dem Schicksal der gesamten Menschheit spricht, erscheint hingegen heute so beiläufig wie eine surrealistische Soap-Opera. Man kann sie mit all ihren Verwicklungen gerafft referieren. Und wenn am Ende Satans Mission doch erfüllt ist, wenn die von Gott so grandios geplante neue Welt samt den neuen Wesen, den Menschen, verlassen daliegt, wenn Adam und Eva ein Liebespaar wie jedes andere geworden sind, dann erstirbt auch der letzte Ton der Musik, und es wird heißen:
“Sie weinen ein paar Tränen – bald sie trocknend;
Vor ihnen lag die Welt. (...)
So gehen sie, Hand in Hand, langsamen Schrittes
Durch Eden den einsamen Pfad dahin.”
Das verlorene Paradies, XII. Gesang
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[Audio]-Infos Datum: 13.11.2009
Länge: 01:16:43
Größe: 52.71 MB
Günther Koch: Geisterspiel - 06.11.2009
Mit Günther Koch, Helmut Böttiger / Realisation: Helmut Böttiger/Bernhard Jugel/Günther Koch / BR 2005 / Länge: 94'55 // "Es ist ein beklemmendes Gefühl...” - mit diesen Worten beginnt Günther Koch am 26. Januar 2004 die Reportage des wohl ungewöhnlichsten Spiels der deutschen Fußballgeschichte. Zwei Monate vorher war bei der Begegnung Alemannia Aachen - 1.FC Nürnberg der Trainer der Nürnberger Mannschaft von einem Wurfgeschoß aus dem Publikum getroffen worden. Das DFB-Sportgericht verfügte daraufhin die Wiederholung der Partie unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Im Stadion waren neben Medienvertretern nur je 40 Offizielle eines jeden Vereins und einige Dutzend Ordner zugelassen. Ein Fußballspiel vor leeren Rängen, ein Geisterspiel – welche Stimmung mag sich da einstellen? In einer 90-minütigen Echtzeit-Reportage läßt Günther Koch die Beschränkungen der gewohnten Fußballberichterstattung weit hinter sich. Zwischen die Kommentierung des Spielverlaufs schiebt er immer wieder historische Exkurse zur Geschichte der beiden Vereine, der Bundesliga, des Aachener Tivoli, in dem das Spiel stattfindet. Auf Erkundungsgängen im leeren Stadion unterbricht er seine Reportage durch Interviews mit Ordnern, Journalisten, einer Würstlverkäuferin und Michael A. Roth, dem Präsidenten des 1. FC Nürnberg, und zeichnet dadurch das vielstimmige Bild einer Partie, die vor allem durch die Abwesenheit dessen gekenzeichnet ist, was sonst – nicht zuletzt akustisch – den Fußball ausmacht: das enthusiastische, empörte, erboste, begeisterte, auf jeden Fall lautstark mitgehende Publikum, das aus dem Klangbild von Sendungen wie ‚Heute im Stadion‘ nicht wegzudenken ist. Im Geisterspiel hört man statt des Publikums die Geräusche des Spiels: das Klatschen und Ploppen des Balls, die Schreie der Spieler und Trainer, gelegentlich unterbrochen von Ansagen des Stadionsprechers und dünnem Beifall der Ordner und Offiziellen. Selbst den Geist des Tivoli, eine in weiße Laken gehüllte Gestalt, die vor leeren Rängen einsame La Ola-Wellen zelebriert, holt sich Günther Koch vors Mikrophon – doch der Geist bleibt stumm. Der Reporter hingegen redet sich heiser, muß entsetzt berichten, wie der 1.FC Nürnberg die anfängliche Führung verspielt, wie Aachen sich mit einem 3:2 die Herbstmeisterschaft (im Januar!) sichert und möchte am Ende nie mehr in seinem Leben einem weiteren Geisterspiel beiwohnen. Seinen Bericht beendet er mit einem flammenden Appell an die Fairness aller Fußballfans – “damit uns das für die Zukunft erspart bleibt!”
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[Audio]-Infos Datum: 06.11.2009
Länge: 01:35:10
Größe: 65.39 MB
Ror Wolf/Jürgen Roth: Das langsame Erschlaffen der Kräfte - Ein Fußball-Hörstück in 6 Kapiteln - 30.10.2009
Mit Günther Koch, Christian Brückner, Manfred Breuckmann, Rudi Michel / Regie: Ror Wolf/Jürgen Roth / BR 2006 / Länge: 25'48 // Ror Wolfs Fußballhörspiele aus den siebziger Jahren - montiert aus Originaltönen von Reportern, Experten, Fans - haben den Fußball für die Literatur und die Hörspielkunst entdeckt. Ein gutes Vierteljahrhundert später folgt eine abschließende Radio-Reise in die Gefilde dieses Sports. /
Ror Wolf spielt mit dem Spiel: Ritualisierte Fußballphrasen und emotionale Ausbrüche spielen einander die Bälle zu. "Der Ball ist rund" ist eines der legendären Fußball-Hörspiele Ror Wolfs, in dem Material, das Wolf 1971-79 bei Radio-Fußballsendungen mitgeschnitten hat, collagiert wird. Ein Vierteljahrhundert, nachdem die letzte der abenteuerlustigen Expeditionen ins Reich des Fußballs produziert wurde, begeben sich Ror Wolf und Jürgen Roth mit "Das langsame Erschlaffen der Kräfte" auf eine – abschließende – Radio-Reise in die Gefilde des Fußballs. In sechs Kapiteln erzählen sie an Hand von collagiertem Sprachmaterial von Aufschwüngen und Abstürzen, von der Zermürbung schließlich, vom Versiegen der körperlichen und sprachlichen Kräfte. Dabei knüpfen sie an formale Verfahren an, wie sie in den Hörstücken der siebziger Jahre entwickelt wurden, und gehen zugleich über sie hinaus. Denn am Ende geht es nicht nur im Fußball um die „Kunst des Aufhörens“.
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[Audio]-Infos Datum: 30.10.2009
Länge: 00:26:05
Größe: 17.95 MB
Jan Peters: Lost Tapes Found 1, 2, 3 - 23.10.2009
Mit Jan Peters, Silke Fischer, Peter Ott, Stéphane Riethauser, Marie-Catherine Theiler / Komposition: Pit Przygodda / Realisation: Jan Peters, Pit Przygodda / BR 2009 / Länge: 24'07 // Ein unerwarteter Anruf: V. sagt, er habe die Liebe seines Lebens gefunden, seine Arbeit als wissenschaftlicher Assistent schon gekündigt und in Kürze werde er fortziehen, in eine andere Stadt in einem anderen Land, wo seine Liebe lebt.
Was das alles mit ihm zu tun hat, begreift Jan Peters, der Autor dieses Hörspiels, erst als V. die Auszahlung des Kautionsanteils für die damals gemeinsam angemietete Wohnung davon abhängig macht, dass die Garage im Hof entrümpelt wird.
Der für die Filme und Hörspiele von Jan Peters typische autobiographische Ausgangspunkt ist in Lost Tapes Found 1, 2, 3 ein Garagentor, mit dem sich plötzlich eine fast vergessene Welt öffnet. Mitten im Durcheinander von unzähligen Filmdosen, Tüten voller Audiotapes, Kisten ungeordneter Videobänder und Stapeln selbstentwickelter Fotos findet sich ein Exemplar des Manifests "Das Recht auf Faulheit" von Paul Lafargue aus dem Jahr 1883, erschienen 1978 als Raubdruck in der Edition "Sonne und Faulheit". Es ist der Satz „Die einzige akzeptable Wirtschaftsform in dieser Gesellschaft ist die Sperrmüllabfuhr“ im Vorwort von Aslan V. Grimson, der den Hörspielautor davon abhält, den Inhalt der Garage in Gänze zum Recyclinghof zu bringen. Stattdessen wird alles in sein Atelier verfrachtet und Stück für Stück auf (ökonomische) Auswertbarkeit überprüft. Mit viel Witz und (Selbst-)Ironie sucht Jan Peters in seinem unverhofft wiederentdeckten Bild-, Ton- und Textarchiv nach Antworten auf die großen (und kleinen) Lebensfragen. Dabei heraus kommen die drei 8-minütigen Videos für die artmix.galerie "Lost Tapes Found 1, 2, 3". Das Hörspiel ist die Audio-Remix-Version dieser drei Videos.
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[Audio]-Infos Datum: 23.10.2009
Länge: 00:24:26
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Raymond Federman: Playtextplay I - 09.10.2009
Mit Raymond Federman, Jon Sass (Tuba) / Realisation: Herbert Kapfer, Regina Moths / BR 1992 / Länge: 13'11 // Der amerikanische Dichter Raymond Federman trägt auf unnachahmliche Weise seine Gedichte vor, geschult am Jazz, musikalisch und spielerisch.
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[Audio]-Infos Datum: 09.10.2009
Länge: 00:13:30
Größe: 9.31 MB
Katharina Franck: Das Signal wurde über Radio gegeben - Ein Cut-Up - 02.10.2009
Mit Katharina Franck, Mathias Mauersberger / Regie: Katharina Franck / BR 2007 / Länge: 14'10 // Der Vorabend der portugiesischen Nelkenrevolution, mit der die Armee die Salazar-Diktatur unblutig beendet: Gegen 22.45 Uhr am 24. April 1974 sendet Rádio Clube Português "E Depois Do Adeus" ("Nach dem Abschied"). Das Lied von Paulo de Carvalho ist ein erstes verschlüsseltes Signal für die aufständischen Truppen. Keine zwei Stunden später, um ca. 0.30 Uhr, sendet Rádio Renascença den Protestsong, der als Auslöser der Revolution in die Geschichte eingeht: „Grândola, Vila Morena“ („Grandola, braungebrannte Stadt“). Ein Radiosprecher liest die erste Strophe des von der Diktatur verbotenen Liedes vor, im Anschluss erklingt die Version des antifaschistischen Sängers Zeca Afonso: ein Signal, dessen Aufrufcharakter für die Radiohörer deutlich erkennbar ist – nur ist noch nicht jedem klar, auf was genau der Appell abzielt. Für die militärischen Einheiten jedoch, die sich zur ‚Bewegung der Streitkräfte’ bekennen, stellen die Verse das vereinbarte Zeichen zum bewaffneten Aufstand dar. Am Morgen kommt ein Nachbar herüber und sagt: „Wir schicken die Kinder heute nicht in die Schule, es ist Revolution!“ Knapp 18 Stunden nach Ausstrahlung des Revolutionsliedes ist Europas älteste Diktatur gestürzt.
Katharina Franck verbindet O-Töne aus der Radioreportage O Dia 25 De Abril – Tagebuch der Revolution von Pedro Laranjeira und eigene Erinnerungstexte zu einem Cut-Up zwischen Revolution und Stillstand.
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[Audio]-Infos Datum: 02.10.2009
Länge: 00:14:27
Größe: 9.97 MB
Eva Meyer/Eran Schaerf: Flashforward - 18.09.2009
Mit Elfriede Jelinek, Laurence Rickels, Hinrich Sachs, Inga Svala Thorsdottir, Suchan Kinoshita, Mitja Tusek / Komposition: noto aka carsten nicolai / Regie: Eva Meyer/Eran Schaerf / BR/intermedium/Haus der Kunst München 2004 / Länge: 55'37 // Es beginnt mit einem Missverständnis, durch das Möglichkeit auf Vergangenheit fällt. Ohne zu wissen, was es war, wissen wir doch, wie etwas gesagt, gehört, gesehen wurde, eine Liebesgeschichte oder ein öffentliches Ereignis. Davon geht ein Programm aus, das flashbacks in flashforwards konvertiert. Zwischen Gedächtnis und Hoffnung hält es einen Platz frei und sucht dafür eine Stimme. Ist es ein Zeuge, ein Geschichtenerzähler, Berichterstatter, ihr gemeinsamer Programmierer oder eine im Rollenwechsel begriffene Figur? Zur Erkennung dieser Verdächtigen wird eine Stimmprobe veranstaltet, in der jeder zum Statisten für die Sätze von anderen wird. Doch der Augenblick der Erkenntnis potentialisiert sich in Serie, die Grenze zwischen Realem und Fiktivem wird zu einem informativen Raum. Wenn drei oder mehr Statisten von Stimmen ihre Rolle verlassen, um sich mit ihrem Gedächtnis zu synchronisieren, ist ihre Intervention kein Ausflug in ihre Vergangenheit, die neu konfiguriert erscheint. Das seinem Bild entrissene Sprechen automontiert sich durch ein System von Entkopplungen wieder zusammen. Sind es Blickrichtungen auf eine im Unendlichen liegende Liebesgeschichte? Dieselbe und doch eine andere.
Feedback | Help Zwischen Gedächtnis und Hoffnung hält es einen Platz frei und sucht dafür eine Stimme. Ist es ein Zeuge, ein Geschichtenerzähler, Berichterstatter, ihr gemeinsamer Programmierer oder eine im Rollenwechsel begriffene Figur? Zur Erkennung dieser Verdächtigen wird eine Stimmprobe veranstaltet, in der jeder zum Statisten für die Sätze von anderen wird. Doch der Augenblick der Erkenntnis potentialisiert sich in Serie, die Grenze zwischen Realem und Fiktivem wird zu einem informativen Raum. Wenn drei oder mehr Statisten von Stimmen ihre Rolle verlassen, um sich mit ihrem Gedächtnis zu synchronisieren, ist ihre Intervention kein Ausflug in ihre Vergangenheit, die neu konfiguriert erscheint. Das seinem Bild entrissene Sprechen automontiert sich durch ein System von Entkopplungen wieder zusammen. Sind es Blickrichtungen auf eine im Unendlichen liegende Liebesgeschichte? Dieselbe und doch eine andere.
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[Audio]-Infos Datum: 18.09.2009
Länge: 00:55:55
Größe: 38.44 MB
Peter Jacobi: Wo? - 11.09.2009
Mit Jochen Busse, Thilo Prückner / Regie: Bernd Lau / BR 1989 / Länge:12'47 // Herr Schaller und Herr Zug diskutieren über den Klang von
Ortsnamen wie "Aalen", "Baden-Baden", "Fallingbostel" und "Eckernförde". Welchem gebührt der erste Platz? Schaller wirft Zug vor, er habe keine Prinzipien, weil er jeden Tag einem anderen Ortsnamen den Vorzug gibt. Zug sieht das mehr dynamisch: "Jeder Standpunkt ist nur momentan. Alle Positionen sind nacheinander zu verlassen, um die Wirklichkeit von allen Seiten zu besehen." Natürlich kommt es immer nur auf den momentanen Standort an - ob er nun Aalen oder Oberaudorf heißt.
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[Audio]-Infos Datum: 11.09.2009
Länge: 00:12:20
Größe: 11.30 MB
monochrom: Zukunftslektorat - 04.09.2009
Mit Birge Tetzner, Frank Apunkt Schneider, Richard Wientze / Realisation: Frank Apunkt Schneider, Richard Wientze / BR 2004 / Länge: 52'38 // Mit dem Thema Zukunft wird ästhetisch, kulturell, politisch, gesanglich und medial oft leichtfertig umgegangen. Dabei haben wir es doch nur von unseren Vergangenheiten geborgt. In sieben Episoden sprechen sie über die Zukunftsentwürfe aus den Bereichen Forschung, Schlager, Innenpolitik, Mittelstand, Volksmusikfachzeitschriften, Internetpräsenz und gesunder Menschenverstand, die ihnen dabei über den Weg laufen, um sie so zu verstehen, zu erklären und zu verbessern.
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[Audio]-Infos Datum: 04.09.2009
Länge: 00:52:57
Größe: 36.40 MB
Katja Huber: Melonen - 28.08.2009
Mit Mira Partecke, Meriam Abbas, Stephan Zinner, Martin Butzke, Joche Striebeck, Helga Roloff, Michel Habeck, Sherin Lotze, Lorenz Nufer, Benjamin Mährlein, Burchard Dabinnus, Anna Böger, Dorothea Lata / Komposition: iso 68 / Regie: Christiane Klenz / BR 2004 / Länge: 54'33 // Abschied und Neubeginn, eine russische Familienidylle mit Hindernissen. "Julia wacht in Volgograd auf. Lena schnarcht. Anver wälzt sich im Bett. Noch klingelt kein Wecker. Es ist heiß. Großmutter flüstert: Melonen. Sag ihnen, dass du Melonen willst." Julia ist aus Deutschland. Hinter ihr liegt eine Liebesaffäre mit Vladimir, der sie zuletzt noch in München besucht hat. In Volgograd trifft sie nach zwei Jahren ihre Freunde Lena und Anver wieder. Die beiden sind im Begriff eine Familie zu gründen, und Julia begleitet sie bei ihrem Umzug nach Astrachan. Auf dem Weg vom Bahnhof zu Anvers Eltern treffen sie den gebürtigen Astrachaner Ilja Nikolaj Uljanov, Lenins Vater – in Form einer Bronzestatue. Doch für weltberühmt hält man in Astrachan heute vor allem die saftigen Melonen. Nach Ankunft im neuen Heim in der tartarischen Steppe kommen Spannungen auf. Anvers Vater begrüßt Julia mit Hitlergruß. Die Mutter serviert Kalmückenkuchen, die Großmutter berichtet von ihren Erlebnissen mit deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Die jungen Leute flüchten auf die Datscha zur Melonenernte, und Julia sich in Erinnerungen an den Abschiedsbesuch von Vladimir.
Die Inszenierung des Hörspiels setzt auf den Effekt der Langsamkeit, so wird die Geschichte zu einem einzigen gedehnten Moment. Die Musik des Münchner/Hamburger Elektronik-Duos iso 68 (Florian Zimmer/Thomas Leboeg) unterstützt die somnambule Atmosphäre, die im Text angelegt ist.
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[Audio]-Infos Datum: 28.08.2009
Länge: 00:54:51
Größe: 37.70 MB
Ulrich Gerhardt/Günter Heß: Übergang über die Beresina - 21.08.2009
Realisation: Ulrich Gerhardt,Günter Heß / BR 1993 / Länge: 90'11 // Subjektives Porträt der deutschen Kriegsjahre 1941/42 als O-Ton-Collage aus 17 Schallplattenfolien des Amateur-Tontechnikers Jürgen Tradt, der als junger Soldat während des Fronturlaubs Tonaufnahmen mit Hilfe eines
Schallplatten-Schneidegeräts Marke Contiphon herstellte. Zu hören sind u.a. O-Töne aus: Radiosendungen, Telefongesprächen, eine Rede von Rudolf Heß vor Arbeitern der Firma Messerschmitt in Augsburg, ein Interview mit dem bei der Invasion Kretas verwundeten Max Schmeling, Hetzkommentare, Frontberichte, abgehörte Feindsender, von Tradt selbst produzierte akustische Äußerungen, Ansagen ...
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[Audio]-Infos Datum: 21.08.2009
Länge: 01:30:21
Größe: 82.72 MB
Kalle Laar: São Paulo Tracks - 14.08.2009
Realisation: Kalle Laar / BR 2002 / Länge: 24'00 // Das Projekt "Metropolis - portraits in sound and image of the major cities in the world" führte Kalle Laar gemeinsam mit dem Fotografen Michael Wesely im Frühjahr 2002 nach São Paulo. An ausgewählten Orten der 16-Millionen-Einwohner-Stadt stellt der eine Stative für Kamera und der andere für Mikrophon auf, um gleichzeitige, fotografische Ton-Aufnahmen für ihr Projekt zu machen, wobei die Belichtungszeit der Fotografie und die Länge der Tonaufzeichnung identisch sind. Bilder und Sounds werden als Vinyl-Picture-Discs veröffentlicht und an verschiedenen Orten der Welt ausgestellt und vorgespielt. Abgekoppelt entsteht ein Hörstück in Korrespondenz zu diesem audiovisuellen Projekt, 12 Tracks, die Kalle Laar aus den für São Paulo typischen Stadtsounds herausgefiltert und bearbeitet hat – Tracks, die auch ohne den visuellen Kontext den Klängen und Rhythmen der Metropole auf der Spur sind.
Kalle Laars Interesse an metropolitanen Soundaufnahmen wurzelt in seiner Arbeit im von ihm gegründeten Temporären Klangmuseum, mit dem er den musikalischen und kulturellen Qualitäten des akustischen Alltags nachspürt: www.klangmuseum.de
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[Audio]-Infos Datum: 14.08.2009
Länge: 00:23:55
Größe: 16.46 MB
Valeri Scherstjanoi: Heimkehrreime - 07.08.2009
Mit Valeri Scherstjanoi / Regie: Bernhard Jugel / BR 2004 / Länge: 44'04 // Heimkehr und Kehrreim gehen in dieser Sendung eine poetische Verbindung ein. Heimgekehrt ist der Lautdichter Valeri Scherstjanoi ins nördliche Ostpreußen - die Heimat seiner Vorfahren mütterlicherseits. Dort lebten einst zwischen Weichsel und Memel die Pruzzen, ein westbaltisches Volk, dem das heutige Preußen seinen Namen verdankt. Die Pruzzen vermischten sich mit deutschen und anderen Einwanderern, ihre Sprache starb im 17. Jahrhundert aus. Sprachreste erhielten sich in nordostpreußischen Ortsnamen – teilweise mit deutschen Namen kombiniert. Alle diese Namen sind inzwischen verschwunden. Manche Orte wurden 1938 von den Nationalsozialisten umbenannt, weil sie nicht richtig deutsch klangen. Nach 1945 ersetzte die sowjetische Administration alle deutschen Ortsnamen durch russische. Doch noch sind die alten Namen nicht ganz verschwunden. Sie sind festgehalten in Broschüren wie dem ‚Ortsnamenverzeichnis Gebiet Kaliningrad (nördliches Ostpreußen)‘. Scherstjanoi will die Namen seiner Heimat (Prätlack, Nimmersatt, Pelludschen, Matzkutschen, Prosit, Tilsit) “zurück in den großen deutschen Wortschatz holen” und hat sie daher rückläufig, d.h. entsprechend ihrer Endsilben geordnet. Eine Klangsymphonie aus Kehrreimen. Heimkehrreime.
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[Audio]-Infos Datum: 07.08.2009
Länge: 00:44:23
Größe: 30.51 MB
Tina Klopp: Mein Gelb ist dein Grün - 31.07.2009
Mit Hermann Bohlen, Georg Cadeggianini, Nava Ebrahimi, Monika Julie Hunger, Michael Weins, Resa Memarnia / Komposition: Ben Sturm / Realisation: Tina Klopp / BR 2008 / Länge: 55'37 // Wir fragen einander ständig, wie es uns geht. Aber eigentlich wissen wir gar nichts vom anderen. Vielleicht ist es möglich, etwas wirklich Neues zu erfahren, wenn man exakt die gleichen Dinge tut, die ein Anderer sonst immer tut. Gib dein Leben auf. Übernehme das Leben eines Anderen. Vergiss, wer du vorher gewesen bist. Versuche, ganz der Andere zu sein. Lösche seine Existenz aus, bis nur noch Platz für dich da ist. Guck, was dann mit dir passiert. Das Beobachten und Nachahmen von Emotionen ruft einer Studio zur Neurobiologie des Einfühlungsvermögens zufolge im Gehirn ähnlich Erregungsmuster hervor wie das eigene Tun. Dabei wurden nicht nur die an der Empathie beteiligten Hirnareale gefunden, sondern auch deren neurobiologische Mechanismen untersucht: „Auf Grund empirischer Untersuchungen korreliert die Empathie positiv mit verschiedenen Intelligenzmaßen, emotionaler Stabilität, kognitiven Differenzierungsleistungen und höherer Struktur der Sprache“, heißt es in der Studie. „Fehlende Empathie verbindet sich dagegen mit Stereotypenbildung, Intoleranz und Vorurteil.“ Auf der anderen Seite muss auch der Jäger sehr viel Einfühlungsvermögen für seine Opfer entwickeln, - sonst wäre er wenig erfolgreich. Fünf Testpersonen haben die Aufgabe, ab sofort in ein anderes Leben zu schlüpfen. Sie bekommen nur eine Adresse, den Haustürschlüssel, ein paar wenige Daten und Handlungsanweisungen. Sie kennen den anderen nicht. Sie übernachten in der anderen Wohnung, schauen aus dem anderen Fenster, trinken aus der anderen Tasse, blättern in den anderen Fotoalben. Nur das Aufnahmegerät ist dabei. Kann man sich in das andere Leben hineindenken? Sogar Emotionen empfinden, die einem zuvor unbekannt waren? Wie der wohl ist, der sein Zimmer mit Kinderzeichnungen ausstaffiert hat. Wie es sich für den wohl anfühlt, der morgens um fünf in die dunkle Küche tapst, um für die Freundin die Brote zu schmieren, die gleich raus muss zur Frühschicht.
Ist Empathie wirklich möglich? Vielleicht scheitert sie schon an den grundlegenden Dingen. Wenn wir von Grün reden, wissen zwar alle, was gemeint ist. Aber wie sieht der andere Grün wirklich? Vielleicht sieht es für ihn ganz anders aus. Vielleicht ist sein Grün mein Gelb. Oder umgekehrt.
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[Audio]-Infos Datum: 31.07.2009
Länge: 00:55:56
Größe: 38.44 MB
Françoise Cactus: Autobigophonie - 24.07.2009
Mit Françoise Cactus, Patrick Catani, Brezel Göring, Chris Immler, Felix Kubin, Beth Love, Gina d´Orio, Deborah Schamoni / Komposition: Brezel Göring / Regie/Realisation: Brezel Göring, Françoise Cactus / BR 2004 / Länge: 59'10 // Gut erfunden ist halb erlebt. Françoise Cactus erzählt, wie alles gewesen sein könnte. Die Kindheit verbringt sie im Schloß ihrer Ahnen in einem französischen Kaff namens La Grenouillère, wo sie Zeugin der Leberzirrhose ihres Großvaters wird. Erste Jugendlieben fallen in die Zeit der Mairevolution `68, an der sie sich mit der Plünderung der dörflichen Bäckerei beteiligt, und werden mit der Abschiebung ins Mädchenpensionat beendet. Sie verlässt die französische Provinz und geht ins geteilte Berlin, wo sie unter anderem Schlagzeugerin der Mädchenband Die Bomben wird. Auftritte in leeren Clubs und skurrilen Wohngemeinschaften im Berlin/Kreuzberg der achtziger Jahre folgen. Dem Hörspiel Autobigophonie liegt der comichaft-absurde Text ihres gleichnamigen Buches zugrunde. Viele der über hundert kurzen Kapitel, von denen manche nicht mehr als fünf Zeilen lang sind, wurden von Françoise Cactus und Brezel Göring in Songs umgewandelt, Szenen mit befreundeten Berliner Musikern und Schauspielern umgesetzt, die Handlung eingebettet in ein Register, das Figuren, Schlagwörter und Sponsoren verwaltet - von A wie ‚Anonyme Alkoholiker‘ über V wie ‚Verzweifeltes Mädchen, das Wasser aus einer Pfütze trinkt‘ bis Z wie ‚Zig Zag, Zigarettenblättchen‘.
„Für die Arbeit an unserem Hörspiel waren Jacques Demys gesungene Filme sehr inspirierend. Ich bewundere Jacques Demys unschuldigen Ton und seinen Optimismus. Die Lieder, die in seinen Filmen gesungen werden, haben einen experimentellen Charakter. Meistens reimen sie sich nicht, oft haben sie eine fragliche Metrik, aber was sie charmant und unvergesslich macht, ist, dass sie natürliche Dialoge widerspiegeln. Dadurch, dass solche Sätze wie: ‚Guten Tag, ich möchte eine Tasse Kaffee‘ gesungen werden, wird das ganze Leben zur Poesie.“ (Françoise Cactus)
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[Audio]-Infos Datum: 24.07.2009
Länge: 00:59:29
Größe: 40.88 MB
Britta Höper: Der König des westlichen Schwungs - 17.07.2009
Nach einer Idee von Ulrich Bassenge / Mit Peter Lohmeyer, April Hailer, Reiner Schöne, Frank Spilker, Laura Maire, Leoni Bassenge, Christian Friedel, Michael Habeck, Tim Seyfi, Wolfgang Pregler, Marion Breckwoldt, Hans Kremer, Fred Maire, Thorsten Nindel, Tommy Piper, Veronika Reichard, Undine Schmiedl, Anneke Schwabe, Kai Taschner, Irina Wanka, Stephan Zinner. / Radio Playboys: Ulrich Bassenge, Reinhard Bassenge, Jörn Bösel, Henning Eichler, Thomas Frömming, G-Rag, Ulrike Glinsböckel, Peter Holzapfel, Andre Huthmann / Komposition: Ulrich Bassenge / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2004 / Länge: 79'55 // Der König des westlichen Schwungs alias Spade Cooley wurde Anfang der 40er Jahre mit "Shame on you" an der Westküste zum Star. Fortan bezeichnete er sich selbst als King of Western Swing. In den gut 35 Jahren seiner Karriere erlebte Spade Cooley den Aufstieg und Fall auf besonders dramatische Weise. Nach Jahren des Ruhms ließen Alkoholismus, Amphetamine und zunehmende Paranoia Spade Cooleys Stern sinken. Bandinterne Schwierigkeiten führten zur Auflösung seiner erfolgreichen Combo. Alle ehrgeizigen Vorhaben der 50er Jahre scheiterten. 1961 katapultierte Spade Cooley sich zurück auf die Titelseiten. In einem Anfall rasender Eifersucht hatte Cooley seine Frau grausam misshandelt und zu Tode gefoltert. Mit den Worten „You’re gonna watch me kill her, otherwise I’ll kill me and you too“ zwang er die Tochter, der Tat beizuwohnen.
Das Hörspiel ist Splattermovie, Melodram und Musical zugleich, Britta Höper siedelt die Geschichte in einem mythischen Amerika an, wissentlich schwankend zwischen Recherche, Nachdichtung und Klitterung. Die Protagonisten singen deutsch, sprechen deutsch. Die Radio Playboys spielen dazu Lieder, die in freier Nachdichtung große Songs des Western Swing neu erfinden. Die Komposition von Ulrich Bassenge ist Western Swing mit einem zeitgenössischen ‚edge’, sie berührt Americana, Filmmusik und Elektronika. Geräusch- und Musikebene vermischen sich. In den zwischen die Szenen gestreuten Inserts kommen die großen Themen Showgeschäft, Musik, Drogen, Spiel, Zeit, Prärie, Tod, Liebe zur Sprache, die auch die Themen großer Countrysongs sind.
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[Audio]-Infos Datum: 17.07.2009
Länge: 01:20:00
Größe: 73.25 MB
Britta Höper: Kant und Laib - Warten für Anfänger (1-10) - 10.07.2009
Mit Paul Herwig, Philipp Moog / Musikbearbeitung: Albert Pöschl / Regie: Annegret Arnold / BR 2005 / Länge: 26'50 // Kant und Laib warten. Warum, wo und worauf ist nicht eindeutig zu klären. Klar ist lediglich, dass sie warten. Wie es sich anhört, wenn Zwei warten, während unklar bleibt, welche Position der eine im Warten des jeweils anderen einnimmt, wird in zehn Einzelszenen durchgespielt. Es gibt viel zu erwarten, aber die Warteschleife ist nicht unbedingt und uneingeschränkt ratgebertauglich. Im Dialog schimmern soziale Befindlichkeiten und gesellschaftliche Umstände durch, begleitet von einer Art Musikquiz. Aber was verraten die scheppernden Einspielungen populärer Songs über die Situation, die sozialpolitische Relevanz des Wartens, die Wartenden und die Position der Zuhörenden? Sind beispielsweise "These boots are made for walkin" oder "Movie Star" einfach schöne Lieder, Situationsbeschreibung oder ein Appell? Man höre – und warte.
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[Audio]-Infos Datum: 10.07.2009
Länge: 00:27:15
Größe: 18.75 MB
Scanner: Warhol's Surfaces - 03.07.2009
Komposition: Robin Rimbaud (alias Scanner) / Realisation: Robin Rimbaud (alias Scanner), Barbara Schäfer / BR 2003 / Länge: 60'00 // Die Komposition des Londoner Soundkünstlers Scanner nimmt Interviewmaterialien mit Andy Warhol aus den frühen 70er Jahren als Ausgangspunkt. „Dieser Soundtrack versucht, etwas Außergewöhnliches aus etwas sehr Gewöhnlichem zu machen. Warhol beantwortet eine Reihe von Fragen. ‚If you want to know all about Andy Warhol, just look at the surface: of my paintings and films and me, and there I am. There's nothing behind it‘, sagte Andy Warhol selbst. Er war ein Künstler, den das Banale interessierte, die Langsamkeit und Normalität des alltäglichen Konsum-Lebens, und er reflektierte das in seinen Arbeiten, in seiner Kleidung, seinem Auftreten und eben auch in seiner Art und Weise zu sprechen.“ (Scanner)
Scanner schürft im Material und bringt ungewöhnliche akustische Momente an die Oberfläche, ausgedrückt in Warhols Wortwahl, seiner Atmung, seiner Art, Zäsuren zu setzen. Die Stimme Warhols wird bearbeitet, in Schichten, Strukturen zerlegt. Die Worte lösen sich auf. In der Transformation der Sounds, in Loops, zeigt sich die Idee von Langeweile um den Pop-Art-Künstler.
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[Audio]-Infos Datum: 03.07.2009
Länge: 01:00:17
Größe: 41.44 MB
Michael Farin: Der innere Turm - 26.06.2009
Mit Alexandra Maetz, Tim Schlöder, Oliver Baierl, Alexej Sagerer / Regie: Bernhard Jugel / BR 1995 / Länge: 28'47 // Dieses Hörspiel führt in die Welt des künstlichen Schlafes, in die Welt vergangener Träume. Ein Kind, ein Fremder, ein Trunkener, ein Unbeteiligter setzen hypnotisch-magische Kindheitseindrücke frei, setzen sich ihnen aus. Sie repetieren Erinnerungsfetzen an den Großvater, den Onkel, und begeben sich in einen sentimentalen Raum, den Raum der
Erinnerung. Dieser Raum ist voller "vorgefundener Objekte", dem Stimmengewirr einer Weihnachtsfeier, den Bruchstücken eines Weihnachtshörspiels, der Musik aus einer anderen Zeit. In diesem Raum schieben sich die Stimmen ineinander, verbinden sich mit den Tönen, den Geräuschen, lösen sich darin auf, setzen sich darin fort, werden zu einer Stimme, zu einem Gebilde, einem Gewebe aus Traum und Nacht.
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[Audio]-Infos Datum: 26.06.2009
Länge: 00:29:06
Größe: 20.02 MB
Hendrik Lorenzen: Schaum - 19.06.2009
Realisation: Hendrik Lorenzen / BR 1996 / Länge: 22'11 // Obdachlose, Drogenabhängige und Bettler kommen in Hendrik Lorenzens Hörstück "Schaum" zu Wort - aber nicht wie sonst: "Schaum" ist kein Sozialreport. Die Interviewten sprechen vielmehr über Politik und Philosophie, Geld und Stars, fremde Länder und ganz zentrale Dinge des
Lebens. Ihre Sprache ist banal und verstümmelt, voller auseinandergefallener Sätze und emotionaler Ausbrüche. Ihre Geschichten scheinen einer Art beschädigter Normalität zu entspringen, die zerbrochen und offen daliegt. Die Musik kontrastiert und verformt den Text, läßt das Gesagte real und zugleich surreal erscheinen. Diese Form kann eine neue Wahrnehmung der Menschen in sozialer Not und unserer alltäglichen Welt bewirken.
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[Audio]-Infos Datum: 19.06.2009
Länge: 00:22:31
Größe: 15.50 MB
Hendrik Lorenzen: Deutsch Südwest - 12.06.2009
Komposition und Realisation: Hendrik Lorenzen / BR 1998 / Länge: 67'25 //
Aus Berichten, Briefen und Tagebüchern von Expeditionen, Missionaren, Farmersfrauen, Beamten und Soldaten aus der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwest Afrika entstand das "Drehbuch" für dieses Hörstück - eine Textcollage über den Beginn der Kolonisation, über erste Schutzverträge und erste kriegerische Auseinandersetzungen, über den Hereroaufstand, dessen blutige Niederschlagung und die Zeit nach 1907, im Gepäck des Autors auf der Reise nach Namibia. Deutsch-Namibier und deutschsprachige Namibier lesen die Textfragmente, lesen sie vor, kommentieren sie zuweilen, und der Autor zeichnet diese Konfrontation mit der Geschichte auf, das aufgenommene Material verarbeitet er in seiner Komposition.
„Eine Art ‘Geschichtsforschung’ mit künstlerischen Mitteln, als dessen Werkzeug die Musik die Realitätsbruchstücke bearbeitet und über das Konkrete hinaus einige Facetten der übergroßen kolonialen Umwälzungen sinnlich erfahrbar macht. Nicht um die Nacherzählung von historischen Ereignissen geht es in erster Linie, sondern um die Rekonstruktion einer Wahrnehmung“ (Hendrik Lorenzen). „Für die Mission ist bei uns offenbar eine neue, bedeutsame Zeit angebrochen dadurch, daß das geeinte und erstarkte Deutschland nun seit kurzem auch anfängt, den ihm zukommenden Anteil der sich vervollständigenden Weltherrschaft der europäischen Völker zu beanspruchen .... (und) ... Kolonieen zu erwerben“ (Rheinische Missionsberichte 1884).
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[Audio]-Infos Datum: 12.06.2009
Länge: 01:07:47
Größe: 46.59 MB
Franz Kafka: In der Strafkolonie - 05.06.2009
Mit Peter Simonischek / Regie: Ulrich Gerhardt / BR 2007 / Länge: 72'52 // Kafkas Erzählung entstand im Oktober 1914 unter dem Eindruck des beginnenden Ersten Weltkriegs und ging 1919 in Druck. In seiner Inszenierung teilt der Regisseur Ulrich Gerhardt den Text in Segmente ein, die er zu einem vielstimmigen Hörspielmonolog verbindet. Ein angesehener Forschungsreisender erhält die Einladung, an einer öffentlichen Exekution teilzunehmen, um einen Einblick in das Rechtssystem der Strafkolonie zu erhalten, die auf einer weit entfernten Insel gelegen ist. Der dort herrschenden Rechtsordnung folgend wird dem Angeklagten vor der Hinrichtung weder die Möglichkeit gegeben, sich zu verteidigen, noch verkündet man ihm vor der Vollstreckung das Urteil. Es findet keine Abwägung über die Verhältnismäßigkeit des Urteils statt, denn in der Strafkolonie herrscht der Grundsatz: „Die Schuld ist immer zweifellos.“ Eine Apparatur führt den Hinrichtungsprozess durch, indem sie dem Verurteilten das Gebot, das er übertreten hat, in die Haut einritzt, nebst den gesamten Körper umspannenden Verzierungen. Der Vorgang schreitet fort, bis die Nadeln tief in das Fleisch des Verurteilten eindringen und diesem die Bedeutung der Einschreibungen aufgeht. Nach dieser zwölfstündigen Folter durchsticht eine besonders lange Nadel den Kopf des Verurteilten, er stirbt und wird entsorgt. Der Reisende beobachtet die Abläufe. Er prüft die Vorgehensweise, wägt ab, reflektiert seinen Standpunkt – solange wie möglich bleibt er in einer reinen Betrachterposition.
Außerhalb von Prag nahm Kafka nur ein einziges Mal an einer Lesung eigener Werke teil: Im November 1916 stellte er in München seine Erzählung In der Strafkolonie vor. Die Veranstaltung war ein Misserfolg, von den knapp 50 Besuchern verließen einige bereits während des Vortrags den Saal, Rezensionen sprachen von dem Text einhellig als „stofflich abstoßend“ und bezeichneten Kafka als „Lüstling des Entsetzens“. Für Kafka selbst stellte "In der Strafkolonie" jedoch einen Höhepunkt seines literarischen Schaffens dar. In einem Brief vom 11. Oktober 1916 an seinen Verleger Kurt Wolff äußerte er in Bezug auf diese Erzählung: „Gott weiß wie tief ich auf diesem Weg gekommen wäre, wenn ich weitergeschrieben hätte oder besser, wenn mir meine Verhältnisse und mein Zustand das, mit allen Zähnen in allen Lippen, ersehnte Schreiben erlaubt hätten.“
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[Audio]-Infos Datum: 05.06.2009
Länge: 01:13:06
Größe: 50.23 MB
Carlfriedrich Claus/Ernst Horn/Bernhard Jugel: Basale Sprech-Operationsräume (Remix) - 29.05.2009
Komposition: Ernst Horn / Realisation: Bernhard Jugel/Ernst Horn / BR 1997 / Länge: 18'05 // Ein Remix ist die erneute Abmischung einer bereits veröffentlichten Aufnahme. Ursprünglich von DJs entwickelt, um die Tanzqualitäten von Hits herauszuarbeiten bzw. zu verstärken, ist der Remix inzwischen ein eigenes künstlerisches Ausdrucksmittel zur Dekonstruktion und Rekonstruktion bereits vorhandenen akustischen Materials. Bei "Basale Sprech-Operationsräume (Remix)" werden Arbeitsweisen der Popmusik auf ein experimentelles Hörspiel angewandt. Ausschnitte aus den Lautprozessen von Carlfriedrich Claus werden in Samples und Loops umgewandelt und so zum Ausgangspunkt musikalischer Prozesse, die aber immer vom Klangcharakter der Originalaufnahmen geprägt sind. Mund- und Klopfgeräusche werden rhythmisiert, transponiert, übereinandergeschichtet, verlängert, gestaucht. Aus einem realen Klangkontinuum wird ein virtuelles, aus Geräuschen entstehen Melodien, Lautpoesie mutiert zu Musik. So wird der Remix hier zum Mittel der Grenzüberschreitung zwischen akustischem Experiment und musikalischer Alltagserfahrung.
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[Audio]-Infos Datum: 29.05.2009
Länge: 00:18:16
Größe: 16.73 MB
Stefan Weigl: Marienplatz - 22.05.2009
Mit Maria Peschek / Regie: Renate Pittroff / BR 2006 / Länge: 34'14 // Einmal Löwe, immer Löwe. Der Kioskpächter Rudi Aumiller, der am Münchner Marienplatz Fanartikel seines Lieblingsvereins verkaufte, hat sich vor wenigen Tagen umgebracht. Ehefrau Wally macht Inventur, eine Warenbestands-Inventur, die zur Lebens-Inventur wird. Zwischen Grillschürzen, Liga-Wimpeln und Retro-Schals rekapituliert die Witwe die wichtigsten Momente eines Ehelebens mit einem eingefleischten ‚Sechzger’: „Mitgefangen, mitgehangen praktisch und meinen Sie vielleicht, i wär freiwillig in diese laute Wohnung an der Tegernseer Landstrasse zogn? Aber das Wohnzimmer hat halt genau 18,60 Quadratmeter Grundfläche ham müssn und desweng hat der Rudi gsagt, 18,60 Quadratmeter ist ein göttlicher Fingerzeig und mir müssns nehmen.“ Wally hat sich einen denkbar schlechten Tag für ihre Inventur ausgesucht. Denn während sie im Kiosk der Sache mit dem Leben und Sterben auf den Grund geht, füllt sich der Marienplatz mit Bayernfans, die ihrer Mannschaft, die schon wieder irgendeinen Meistertitel gewonnen hat, zujubeln wollen. Wallys Worte gehen im Lärm der Menge unter. Stefan Weigl thematisiert in seinem Hörspiel seine Heimatstadt, setzt Blau gegen Rot und spielt – auch akustisch – in einem Mikrokosmos das Prinzip Armut und Reichtum durch.
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[Audio]-Infos Datum: 22.05.2009
Länge: 00:34:32
Größe: 23.76 MB
Wolfgang Müller: Séance Vocibus Avium - 15.05.2009
Mit Claudia Urbschat-Mingues / Regie: Wolfgang Müller / BR 2008 / Länge: 54'26 // Mit dem Verschwinden einer Vogelart verstummt auch deren Gesang. Seit 1600 sind schätzungsweise 150 Vogelarten ausgestorben. Neben den Überresten in naturkundlichen Sammlungen in Form von Bälgern, Skeletten und Eiern existieren auch eine Anzahl wissenschaftlicher Beschreibungen. Nur sehr wenige dieser beinhalten jedoch Angaben zur Stimme des Vogels. Wolfgang Müller bat befreundete Musiker, eine möglichst naturalistische Rekonstruktion des verstummten Vogelgesanges nach den existierenden wissenschaftlichen Angaben vorzunehmen. Die Vogelstimmen werden gestaltet von Justus Köhnke, Annette Humpe, Frederik Schikowski, Frieder Butzmann, Hartmut Andryczuk, Max Müller, Nicholas Bussmann, Françoise Cactus, Brezel Göring, Khan, Namosh und ihm selbst. Dafür lösen sie ihre Identität als Musiker und Künstler auf und verwandeln sich in einen bestimmten, ausgestorbenen Vogel, den sie nun durch dessen Gesang verkörpern.
Wolfgang Müller analysiert in der "Séance vocibus avium" außerdem die Sprache der Wissenschaftler, Entdecker und Forscher, die den Vogel und seine Umgebung begreifbar und anschaulich machen wollten und wollen. Welche Sprache wird dabei eingesetzt, was klingt aus ihr? Welche Wörter werden verwendet, um die Gestalt und das Wesen des ausgestorbenen Vogels zu rekonstruieren? Bereits 1994 rekonstruierte Wolfgang Müller in Reykjavík für sein BR-Hörspiel "Das Thrymlied" die Lautäußerungen des ursprünglich in Europa heimischen und vollständig ausgerotteten nordatlantischen Riesenalks (alca impennis). Dessen Laute wurden 1844 von drei isländischen Seeleuten bei der Tötung der letzten Exemplare letztmalig vernommen und in einem Artikel des Wissenschaftlers Dr. Alfred Newton aus Cambridge in der Zeitschrift Ibis (1858) beschrieben.
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[Audio]-Infos Datum: 15.05.2009
Länge: 00:54:45
Größe: 37.64 MB
Limpe Fuchs: Pferd solo - 08.05.2009
Mit Alexej Sagerer / Realisation: Limpe Fuchs/Bernhard Jugel / BR 1992 / Länge: 18'54 // Zwei Personen. Schritte auf Holz. Grillen. Entferntes Kindergeschrei. Holzknirschen. Dann: Gleichmäßige Ruderschläge, Sommer, Kahnfahren. Wer sind die beiden Menschen? Der eine bleibt aktiv am Rudern, der andere lässt angestaute Erlebnisse herausströmen.
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[Audio]-Infos Datum: 08.05.2009
Länge: 00:19:12
Größe: 13.22 MB
Limpe Fuchs: Caccia - 01.05.2009
Realisation: Limpe Fuchs / BR 1991 / Länge: 21'53 //Ein Picknick am Waldrand: Leute reden, essen, trinken. Im Wald: Stille, Vögel, Bach. Dann die Veränderung: Die Leute setzen sich in Bewegung. Mit Gewehren, Hunden, Rufe im Wald. Hundegebell, Walky Talky, Fluchtgeräusche von Tieren. Motorengeräusch tief im Wald. Eine Hetzjagd beginnt. Schlußinferno.
Die Musik begleitet das Geschehen: Schlag auf Ballastsaite,
Schläge auf Steinplatten, zwei Pauken gehen mit, fallen in
Trag, rennen mit - oder dagegen? Das Geschehen ist nicht
aufzuhalten. Ein akustisches Dokument, das zur Stellungnahme
auffordert.
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[Audio]-Infos Datum: 01.05.2009
Länge: 00:22:12
Größe: 15.29 MB
Sascha Dickel: Bio-Nostalgie - 24.04.2009
Mit Stephan Bissmeier, Paul Herwig / Komposition: Jakob Diehl / Regie: Katja Langenbach / BR 2007 / Länge: 41'12 // Die Frau tanzt für ihn vor der Illusion eines Sandstrandes, in einem Werbefilm, den er auf Dauerloop geschaltet hat. Er lebt im Internet, denn die Welt der Netze hat über die Welt des Fleisches gesiegt. Im Jahr 2072 hat die Menschheit ihre lästigen Körper zurückgelassen und existiert nur noch in Form von Datenströmen im Netz. Jeder kann jederzeit kopiert und überwacht werden, und reich ist, wer viel Speicherplatz besitzt. Der Science-Fiction-Monolog Bio-Nostalgie ist das Siegerstück des Jurypreises im internationalen Autorenwettbewerb what if - visionen der informationsgesellschaft, den der Bayerischen Rundfunk und das Online-Magazin telepolis.de anlässlich des Informatikjahrs 2006 ausgeschrieben hatten. Während ein Teil seines multitaskingfähigen Bewusstseins die Frau aus dem Werbefilm verfolgt, erhält er ein ungewöhnliches Angebot. Zusammen mit ihr soll er an einem Experiment teilnehmen, das zunächst wie ein anachronistisches Spiel für Bio-Nostalgiker erscheint: Für einen Tag haben sie die Möglichkeit, echte Körper zu erhalten, in die ihr Bewusstsein heruntergeladen wird – die Möglichkeit, an einem unvollkommenen, aber wirklichen Strand zu liegen. Doch als alles für den Download bereit ist, führt ihre Sehnsucht nach der Wirklichkeit zu einer unerwarteten Erkenntnis.
Der Science-Fiction-Monolog "Bio-Nostalgie" ist das Siegerstück des Jurypreises im internationalen Autorenwettbewerb "what if – visionen der informationsgesellschaft", den der Bayerischen Rundfunk und das Online-Magazin telepolis.de anlässlich des Informatikjahrs 2006 ausgeschrieben hatten.
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[Audio]-Infos Datum: 24.04.2009
Länge: 00:41:32
Größe: 28.56 MB
Mathias Greffrath: Windows oder: Müssen wir uns Bill Gates als einen glücklichen Menschen vorstellen - 17.04.2009
Mit Tobias Lelle / Komposition: Martina Eisenreich / Regie: Bernadette Sonnenbichler / BR 2005 / Länge: 54'28 // Bill Gates, amerikanischer Programmierer und Unternehmer, steht im Mittelpunkt des Hörspielmonologs. Der Erfinder und Begründer von Microsoft verwirklichte für sich den 'american dream‘ und stellt so ein faszinierendes, aber auch irritierendes und beunruhigendes Phänomen unseres kapitalistischen Zeitalters dar. In Verwertung einiger biographischer Fakten wagt ein Schauspieler einen fiktiven Blick in das prozessorenhafte Denken eines Weltenschöpfers. Als könnte sich der Hörer in verschiedene Äste und Gabelungen dieser unüberschaubaren Matrix klicken, wird weniger die Person des Microsoft-Erfinders, sondern vielmehr das Gesamtphänomen Gates beleuchtet. Auf verschiedenen Ebenen öffnen und schließen sich temporeich Fenster, Hör-Räume, zu zahlreichen Gedankenräumen. Ein überzeugter Tüftler reflektiert Geschäftliches, Privates, Erinnerungen, Begegnungen, Ereignisse und Gespräche, die Bandbreite reicht von wissenschaftlich-anthroposophischen Erörterungen zu Gedanken über unumstößliche Vorstellungen von Gewinn und Verlust, über selbst auferlegte Härte und firmeninterne Unerbittlichkeit. „Ein korrekt geschriebenes Programm tut immer und zu jeder Zeit alles, was Du ihm sagst. Ganz genau und hundertprozentig. Und wenn Du einen Fehler machst, merkt die das sofort. Die Maschine. Und zeigt es Dir. Nur Dir. Du baust was hin. Und nur was Du hinbaust, ist da. Ist Deins. Und alles ist ganz klar. Da ist kein draußen mehr. Das gibt SICHERHEIT.“
Mathias Greffraths Monolog, der ursprünglich als Theatertext entstanden ist, folgt keiner linear narrativen Erzählweise, sondern besteht aus ineinander verschiebbaren, beweglichen Textbausteinen, die die dauernde gedankliche Vernetzung und Neu-Ordnung des Inputs und Outputs eines multitasking-fähigen Gehirns formal widerspiegeln. In der Hörspielfassung probiert die Schauspieler die ‚Rolle Gates’ immer wieder neu, unterstützt und kontrolliert von einem Sounddesign in schnellen zyklischen Sprüngen.
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[Audio]-Infos Datum: 17.04.2009
Länge: 00:54:45
Größe: 37.64 MB
Katja Huber: Hechtzeit - 10.04.2009
Mit Mira Bartuschek, Melanie von Sass, Helga Fellerer, Maximilian Brückner, Tobias Vandieken / Komposition: iso68 / Regie: Christiane Klenz / BR 2002 / Länge: 21'25 // Katja Huber erzählt vom heutigen Russland. Mit ihrer poetisch-rhythmischen Sprache gelingt es der Münchner Autorin einen Kontrast aufzubauen zur Dürftigkeit des beschriebenen Alltags. Beim Hören breitet sich ein intensives Gefühl für den fremden, "wilden" Osten aus. Wenn nicht um Liebe, so geht es in "Hechtzeit" zumindest um verliebte Gefühle: Julia, deutsche Austauschstudentin, flirten auf Lenas Geburtstagsparty mit russischen Jungs, die wie James Dean oder wenigstens wie Zirkusdirektoren aussehen. Ihre Zuneigung zeigen die Jungs, indem sie Julia und Lena einen riesigen Hecht schenken - oder mit einem Schrubber vom Balkon winken. Es geht aber auch um viel Wodka, um den Kater danach, um heiße Tage ohne Wasser und Strom. Und um ein Osterwunder. Behutsam verstärkt wird die dichte Atmosphäre durch Soundgewebe des Münchner/Hamburger Elektronik-Duos iso68 (Florian Zimmer/Thomas Leboeg).
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[Audio]-Infos Datum: 10.04.2009
Länge: 00:21:45
Größe: 14.98 MB
Ulrike Draesner: beziehungsmaschine - 03.04.2009
Mit Judith Hofmann, Kornelia Boje, Christoph Lindert / Regie: Bernhard Jugel / BR 1998 / Länge: 15'00 // "Eine Frau, in ihrem Zimmer, am Boden. Ihr Partner hat sich gerade von ihr getrennt. Sie fühlt sich erniedrigt, bedrückt. Das allmählich dunkel werdende Zimmer ist leer, bis auf einen Stuhl und einen leuchtenden roten Punkt. Computer?, Stereoanlage?, sie selbst? Die Frau beginnt, sich nach sich zu fragen. In kreisenden Bewegungen übersetzt sie die wahrgenommenen Gegenstände in innere Tatsachen, Gefühle und Erinnerungen. Ihr Monolog stellt Sätze und Satzfragmente durch genau komponierte Wiederholungen in immer neue Zusammenhänge - und schickt so das Ich auf eine innere Reise. Es entdeckt, daß dem Abstand zu anderen eine innere Fremdheit vor sich selbst entspricht. Glattes, gekämmtes Ichzeug, das man ihr angetrimmt hat, überdeckt die inneren Strudel und Stromschnellen. Der Schmerz über die Trennung löst diesen Außenpanzer, der auch ein Panzer aus vorgefertigter Sprache ist. Die Eltern, die ihn dem Ich angelegt haben, mischen sich noch einmal mit Erziehungssätzen, Lebensregeln und Kommentaren ein. Das Ich erkennt, daß die Beziehungsmaschine viel weiter geht als ‘nur’ Männerverhältnisse betreffend. Sie ist eine Lebensmaschine: ohne Vermittlung des unverstellten Ichraums nach außen wird das Ich absterben. Über den Boden kriechend stößt die Frau auf zwei Straßenbahnschienen - die eigene Vergangenheit und Zukunft. Ihr wird bewußt, daß ihr weiches, verletzliches Fleisch darauf festgenagelt ist. Doch wenn sie es wagt, die ihr zugefügten Erstarrungen und Schmerzen von innen aufzubrechen, besteht die Möglichkeit, die Schienen in Arme zurück zu verwandeln - und damit einen anderen zu berühren.“ (Ulrike Draesner)
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[Audio]-Infos Datum: 03.04.2009
Länge: 00:15:19
Größe: 10.55 MB
ARD Radio Tatort: Robert Hültner: Hexenjagd - 30.03.2009
In einer zum Wochenendhäuschen umgebauten Fischerhütte am Inn ist die 17-jährige Janina tot aufgefunden worden. Sie galt in der Stadt als kühle Schönheit und hat unzählige Verehrer abblitzen lassen. Der Verdacht fällt sofort auf den Besitzer der Hütte, Rupert Scheffler. Offenbar hatte der Stadtrat und Familienvater ein Verhältnis mit dem Mädchen. Alle Indizien sprechen gegen ihn. Allerdings fallen den auf eigene Faust ermittelnden Ortspolizisten Ferdl Raab, Rudi Egger und Senta Pollinger einige Ungereimtheiten auf. Die Kioskbesitzerin Nanni weiß zu berichten, dass auch der 19-jährige Sohn von Scheffler ein Auge auf Jenny geworfen haben soll. Die Beamten begeben sich auf die Suche nach ihm, und finden ihn am Boden zerstört. Ist der Mord an der jungen Frau Teil eines Familiendramas? Doch dann nimmt Rudi Egger eine Spur auf, die in die dunkle Vergangenheit von Bruck am Inn führt. // Mit Florian Karlheim, Brigitte Hobmeier, Michael A. Grimm, Michael Schreiner, Jürgen Tonkel, Peter Rappenglück, Gisela Schneeberger, Stephan Zinner, Hans Kitzbichler, Stephan Bissmeier, Hans Georg Panczak, Wilhelm Manske, Jutta Schmuttermaier, Eisi Gulp, Peter Fricke, Jörg Hube / Komposition: zeitblom / Regie: Ulrich Lampen / BR 2009 / Länge: 53'52 // In einer zum Wochenendhäuschen umgebauten Fischerhütte am Inn ist die 17-jährige Janina tot aufgefunden worden. Sie galt in der Stadt als kühle Schönheit und hat unzählige Verehrer abblitzen lassen. Der Verdacht fällt sofort auf den Besitzer der Hütte, Rupert Scheffler. Offenbar hatte der Stadtrat und Familienvater ein Verhältnis mit dem Mädchen. Alle Indizien sprechen gegen ihn. Allerdings fallen den auf eigene Faust ermittelnden Ortspolizisten Ferdl Raab, Rudi Egger und Senta Pollinger einige Ungereimtheiten auf. Die Kioskbesitzerin Nanni weiß zu berichten, dass auch der 19-jährige Sohn von Scheffler ein Auge auf Jenny geworfen haben soll. Die Beamten begeben sich auf die Suche nach ihm, und finden ihn am Boden zerstört. Ist der Mord an der jungen Frau Teil eines Familiendramas? Doch dann nimmt Rudi Egger eine Spur auf, die in die dunkle Vergangenheit von Bruck am Inn führt.
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[Audio]-Infos Datum: 30.03.2009
Länge: 00:54:10
Größe: 37.23 MB
Monika Weiß: Rising Sound - 27.03.2009
Mit Udo Wachtveitl / Realisation: Monika Weiß / BR 1994 / Länge: 31'37 //
"Rising Sound" ist der Versuch, das Aufeinandertreffen von Kulturen hörbar zu machen: das reibungslose Miteinander japanischer Traditionen mit westlicher Moderne (so wie die Japaner sie verinnerlichen). All dies im sozialen Gefüge allgegenwärtig und niemals in Frage gestellt. Es ist der Versuch, das Aufeinandertreffen von Kulturen hörbar zu machen: das reibungslose Miteinander japanischer Tradition mit westlicher Moderne (so wie die Japaner sie verinnerlichen) sowie das Aufeinanderprallen der japanischen Einheit mit uns, die wir die westliche Moderne, der Westen sind.
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[Audio]-Infos Datum: 27.03.2009
Länge: 00:31:54
Größe: 21.95 MB
ARD Radio Tatort: Robert Hültner: Irmis Ehre - 20.03.2009
Mit Anna Clarin, Stephan Murr, Florian Karlheim, Brigitte Hobmeier, Stephan Bissmeier, Michael A. Grimm, Peter Weiß, Michael Schreiner, Andreas Buntscheck, Leopold Hornung, Peter Rappenglück, Gisela Schneeberger, Wolfgang M. Bauer, Eisi Gulp, Thomas Holtzmann, Anton Pointecker, Hans Kitzbichler, Jörg Hube, Winfried Frey, Wolfgang Aigner / Komposition: zeitblom / Regie: Ulrich Lampen / BR 2008 Am Flussufer der Kleinstadt Bruck am Inn liegt eine Leiche, die niemand zu kennen scheint, und die frisch verheiratete Irmi hat Alpträume... Der Polizeiobermeister Rudi Egger besucht mit seiner Kollegin Senta Pollinger die Hochzeit seines alten Freundes Hubert. Doch die bayerische Idylle der Kleinstadt Bruck am Inn hält nicht an: Am Flussufer ist eine Leiche gefunden worden. Die Identität des Unbekannten klärt sich rasch: Der Tote war in München einschlägig bekannt – es ist ein Mann aus dem Rotlicht-Milieu, dem nachgesagt wird , dass seine geistige Beschränktheit nur noch von seiner Brutalität übertroffen wurde. Die öffentliche Meinung ist schnell mit Vermutungen bei der Hand, und einige schlecht beleumdete Stadtbewohner geraten ins Visier der Ermittler. Das hiesige, eher harmlose Rotlichtmilieu wird durchforstet. Vergeblich. Zum Ärger des leitenden Kommissars aus der Kreisstadt sind es die jungen Polizisten vor Ort, die auf die Spur des Täters kommen – und auf eine Episode im Leben der jungen Braut, an die sie nicht mehr erinnert werden möchte.
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[Audio]-Infos Datum: 20.03.2009
Länge: 00:54:19
Größe: 37.33 MB
Thomas Meinecke/Move D: übersetzungen/translations - 13.03.2009
Komposition/Realisation: Thomas Meinecke, Move D / BR 2007 / Länge: 51'59 // Ansatz- und Ausgangspunkt der aktuellen Produktion "übersetzungen/translations" war der Wunsch, einmal eine Arbeit zu erstellen, bei der nicht zuerst (und damit letzten Endes übergeordnet) ein Text existierte, sondern die eher abstrakte, serielle Narrativität der Musik als gleichberechtigt, eigentlich sogar tonangebend erscheinen würde. In einem Studio des BR in München buchstabierte beziehungsweise sang Thomas Meinecke das deutsche und englische/amerikanische Alphabet in allen zwölf Tönen der Tonleiter und nahm diese Aufnahme, einzelnen Tasten einer Schreibmaschine gleich, mit nach Heidelberg, wo in David Moufangs Re-Source Studio Wörter und Töne, ohne Einsatz eines Mikrophons für die Stimme, spontan ineinander verschränkt, gleichsam synchron (zusammen-) gesetzt wurden, mit dem einzigen übergeordneten Prinzip: einer Übersetzung vom Deutschen ins Englische, respektive umgekehrt. Diese auffallend lakonisch gelagerten Übertragungen mussten nicht immer in verbaler Weise (Osterglocke/Daffodil) stattfinden, sondern ihr Schwerpunkt, ihr Drall, ihr Gefälle konnte auch kulturell (Ursula Andress), politisch (Henry Kissinger) oder ökonomisch (Mini Cooper) kodiert sein. Thomas Meinecke, der seit 1980 in der Münchner Band F.S.K. spielt, brachte seine Pocket Trumpet mit und griff einmal auch zu David Moufangs Gitarre. Zehn sehr verspielte, in ihrer Vertracktheit mitunter an surrealistische Vexierbilder erinnernde bis unmittelbar (und vor Ort als solche getestete) clubtaugliche Tracks sind auf diese Weise binnen einer Woche am Neckar entstanden, eher ein Album als ein Wörterbuch.
Ausgezeichnet mit dem Karl-Sczuka-Preis 2008 für Hörspiel als Radiokunst.
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[Audio]-Infos Datum: 13.03.2009
Länge: 00:52:18
Größe: 35.96 MB
Raymond Federman: The voice in the closet - Englische Autorenlesung - 06.03.2009
Mit Raymond Federman / BR 1990 / Länge: 31'11 // "Mein Leben begann in einem Schrank!" So umschreibt Federman das zentrale Ereignis seines Lebens: Versteckt in einem Schrank bzw. einem Kabuff entkommt er 1942 in Paris der drohenden Deportation. "Tod" und "Wiedergeburt" des Jungen in diesem Versteck bestimmen die folgende Identitätssuche, sind Metapher in den literarischen Arbeiten Federmans, die sich zu einem einzigen Werk zusammenfügen. Allgegenwärtig ist das zentrale, unaussprechliche Ereignis seines Lebens, das ständig umgangen, berührt und fiktionalisiert werden muß - die Ausrottung seiner Familie, ein Schicksal, dem er nur entging, weil seine Mutter ihn in einen Schrank sperrte. "Ich war dreizehn oder vierzehn, als meine Eltern deportiert wurden, und an die Zeit davor habe ich nur äußerst verschwommene Erinnerungen. Ab dem Tag, an dem ich jenen Schrank verließ, kann ich die Geschichte eines jeden einzelnen Tages nacherzählen." Doch es ist nicht eine Stimme, die in diesem Schrank spricht, es sind mehrere, einander ergänzende, sich widersprechende Stimmen, - es ist der Autor Raymond Federman, der die Geschichte seines Lebens sucht, umkreist und immer wieder neu erzählt.
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[Audio]-Infos Datum: 06.03.2009
Länge: 00:31:30
Größe: 21.67 MB
Dolores: Prima Leben Und Sparen - 27.02.2009
Mit Evelyn Höhne, Andreas Neumeister, Computerstimme Victoria / Ton: Bernd Jestram, Bo Kondren / Komposition: Ronald und Robert Lippok / Realisation: Andreas Neumeister, Ronald Lippok, Robert Lippok / BR 1998 / Länge: 33'55 // "zu Plastik hatten wir von Anfang an ein ausgesprochen gutes Verhältnis. zu Hartplastik, zu Lego for example, hatten wir von Anfang an das beste Verhältnis. zu den Grundfarben hatten wir dank Lego von Anfang an das beste Verhältnis. Plastik als grenzenlos formbares Medium. Kunststoff als eine der Errungenschaften dieses letzten Jahrtausendjahrhunderts.
A&P für attraktiv und preiswert
A&P eigentlich für Atlantic und Pacific
PLUS für Prima Leben Und Sparen: was Dolores vorschwebt ist ein Jet-Set-Dasein auf, notfalls, niedrigem Niveau
Chronik des ersten Weltkriegs. Chronik des zweiten Weltkriegs. Jahreschroniken, Jahrzehntchroniken, Jahrhundertchroniken, Jahrtausendchroniken, macht zwei Chronikanlässe mehr als in normalen Jahrzehnten. (hier in der Wohnung gibt es keine zwei Uhren, die auch nur annähernd die gleiche Zeit anzeigen würden.) alles auf den letzten Drücker, alles gerade noch. gerade noch Neunzigerjahre, gerade noch 20. Jahrhundert, gerade noch zweites Jahrtausend. hoffentlich fängt das dritte Jahrtausend auch pünktlich an, Zeit wirds, daß das dritte Jahrtausend endlich anfängt, alles gerade noch, wir stecken mitten im Speicherwahn zurück. zu Hartplastik, zu Vinyl zum Beispiel, hatten wir von Anfang an ein ausgesprochen gutes Verhältnis. zu Polycarbonat hatten wir von Anfang an ein pragmatisches Verhältnis. gesampelt kehren Kratzer wieder auf CD
prima leben und stereo: zu Plastikmusik, zu synthetischer Musik hatten wir von Anfang an das beste Verhältnis“ (Andreas Neumeister).
‘Dolores’ ist ein gemeinsames Projekt der Brüder Robert und Ronald Lippok mit Andreas Neumeister.
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[Audio]-Infos Datum: 27.02.2009
Länge: 00:34:15
Größe: 23.56 MB
Sigrid Hauff: Die Familien Friedlaender und Ruest im französischen Exil - Eine Dokumentation zu Hartmut Geerkens Hörspiel-Trilogie 'Maßnahmen des Verschwindens' - 20.02.2009
Mit Kornelia Boje, Peter Fricke, Leo Bardischewski, Lorenz Meyboden, Mario Andersen, Heidi Treutler / Realisation: Herbert Kapfer / BR 2004 / Länge: 62'15 // Das Exil veränderte die Existenz der miteinander verwandten Intellektuellen-Familien Friedlaender und Ruest radikal. Die Leiden der Emigrantenkinder, die aus ihrer natürlichen Entwicklung herausgerissen und 1941 in Frankreich interniert wurden, sind unvorstellbar und kaum bekannt.
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[Audio]-Infos Datum: 20.02.2009
Länge: 01:12:35
Größe: 49.88 MB
Hartmut Geerken: stöße gürs (Maßnahmen des Verschwindens: Eine Exiltrilogie) - 06.02.2009
nach aufzeichnungen des zivilinternierten heinz-ludwig friedlaender / Mit Heinz-Ludwig Friedlaender (Zivilinternierter), Lorenz Meyboden (Zwischentexte) / Realisation: Hartmut Geerken / BR 1991 / Länge: 67'10 // "das schriftliche grundmaterial: das sind stöße von postkarten und briefen aus mehr als 14 französischen internierungslagern aus den jahren 1939 bis 1945. die mehrzahl dieser durch einen zufall überlieferten zeitdokumente stammt aus den berüchtigten lagern von les milles und gurs. ein gewisser heinz-ludwig friedlaender ist der absender, adressat sind die eltern, die sich im exil in paris versteckt halten. sein vater war der jüdische philosoph (altkantianer) und groteskenschreiber salomo friedlaender/mynona, der mit arischer frau und 21-jährigem sohn 1933 aus dem arisch verpesteten berlin flüchten mußte, um ihrer aller leben zu retten.
das originalton-material des hörspiels sind bandaufnahmen, die ich im februar 1986 in paris und im august desselben jahres in wartaweil mit dem 73jährigen heinz-ludwig friedlaender gemacht habe. knapp zwei jahre danach, 1988, wurde friedlaender tot in der küche seiner ärmlichen wohnung in paris aufgefunden, wo er 54 jahre lang gewohnt hatte. niemand weiß, wie er gestorben ist, sicher ist, daß er alleine war.
die im hörspiel kompositorisch und improvisatorisch eingesetzten geräusche sind ebenfalls aus sprache entstanden, die allerdings elektronisch so deformiert wurde, daß sie ihren informationsgehalt nicht mehr preisgibt. daß die sprache auf diese weise ästhetisch ausgenutzt wird, heißt nicht, daß dadurch unbedingt eine dramatisierung des gesagten erreicht werden soll.
das hörspiel ‚stöße gürs‘ vermittelt einerseits die situation, in der sich deutsche emigranten aus dem dritten reich in französischen lagern befanden: in einem unentschiedenen schwebezustand zwischen ‚schutzbefohlenen‘ und ‚kriegsgefangenen‘. andererseits wirft das hörspiel auch ein licht auf eine bis heute noch nicht geschriebene geschichte der kinder von deutschen emigranten: traumata eines von vornherein zum scheitern verurteilten lebens.“ (Hartmut Geerken)
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[Audio]-Infos Datum: 06.02.2009
Länge: 01:07:29
Größe: 46.37 MB
Vorläufig definitiv? Die Macher des Radioexperiments "M.o.E. Remix" im Gespräch - 30.01.2009
Mit Katarina Agathos, Klaus Buhlert, Karl Corino, Walter Fanta, Herbert Kapfer / Moderation: Christoph Lindenmeyer / BR 2004 / Werkstattgespräch über "Der Mann ohne Eigenschaften. Remix" - "Vorläufig definitiv" ist eine Formulierung, die der Autor Robert Musil einer seiner Figuren im Roman "Der Mann ohne Eigenschaften" in den Mund legte. "Vorläufig definitiv" - so könnte auch die Arbeitsweise von Musil bezeichnet werden, die vom Prinzip Entwurf/Gegenentwurf gekennzeichnet war. Der Roman ist ein Klassiker der Moderne, aber auch Fragment. Der textkritisch digitalisierte literarische Nachlass Musils, die veröffentlichten Romanteile und Gespräche mit Musil-Forschern und Künstlern waren die Basis für das Projekt Der Mann ohne Eigenschaften. Remix, das als Audio- und Print-Version veröffentlicht und in Bayern2Radio urgesendet wurde. Die Komplexität und Dimension des Projekts erforderte eine intensive Zusammenarbeit und einen Diskussionsprozess der beteiligten Macher, der sich über den gesamten Zeitraum der Planung und Realisierung erstreckte. Vom Schreibexperiment zum Radioexperiment: Im Spannungsfeld zwischen Forschung und Kunst sollte eine Produktion entstehen mit dem Anspruch, erstmals auf wissenschaftlicher Grundlage Musils Schreibexperiment in seiner gesamten Dimension künstlerisch darzustellen. Zum Abschluss des Projekts stellen sich die Fragen: Vorläufig definitiv? Wurde die Produktion ihrem Anspruch gerecht? Kann Textkritik und Radiokunst in Einklang gebracht werden? Welche Bedeutung hat der Remix für die Musil-Rezeption?
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[Audio]-Infos Datum: 30.01.2009
Länge: 00:56:23
Größe: 38.76 MB
Klaus Ramm: "das beginnt irgendwo hat kein ziel verläuft sich zieht kreise will nirgendwo ankommen & endet an einem beliebigen punkt" - Hartmut Geerkens Wege in die Radiokunst und sein Verschwinden darin - Ein Radioessay - 16.01.2009
Mit Klaus Ramm, Hartmut Geerken / Regie: Klaus Ramm / BR 1999 / Länge: 60'20 // Anhand charakteristischer Produktionen und mit vielen Ausschnitten und Zitaten erläutert Klaus Ramm Konzepte und Arbeitsweisen des Hörspielmachers Geerken, insbesondere seine Neigung, als Person hinter dem akustischen Material und den zu dessen Organisation entworfenen Regeln zurückzutreten.
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[Audio]-Infos Datum: 16.01.2009
Länge: 00:58:59
Größe: 40.55 MB
Katharina Teichgräber: Über die Notwendigkeit, sich im Bett umzudrehen - Gespräch mit Alexander Kluge über einen ungedrehten Film zum "Mann ohne Eigenschaften" - 02.01.2009
Mit Katharina Teichgräber, Alexander Kluge, Marianne Kiss, Stefan Gabanyi, Sophia Bieräugel / Realisation: Katharina Teichgräber / BR 2004 /Länge: 57'45 // Ulrich! ...Tausende von Dünndruckseiten eines Romans. Und er bleibt doch unbestimmt! Ist Ulrich willenlos? Er scheint kaum in der Lage, seine eigene Wohnung einzurichten. Für eine Geliebte kann er sich schon gar nicht entscheiden. Aber in den Augen dieses Mannes - angeblich ohne Eigenschaften - spiegelt sich die Welt des 20. Jahrhunderts. Was sich in ihm alles zusammenfasst geht nur schwer in einen Roman, fand Robert Musil. Denn nichts, so der Schriftsteller, sei in der Literatur so schwer darzustellen wie ein denkender Mensch.
Ein Problem im Sinne des Zeitaufwandes ist auch die Lektüre des Werks durch heutige Leser – „ungefähr bis zur Hälfte des ersten Bandes bin ich gekommen“. (In Wirklichkeit etwas weniger: nur bis zum Kapitel, wo General Stumm von Bordwehr „Ordnung in den Zivilverstand“ bringen will.) Um also die Zeit der Konsumenten zu sparen, drehen wir einen Film, circa 80 Jahre nach Entstehung des Buchs. Regisseur: Alexander Kluge. Zeigen wir Ulrich in seinem Schlößchen, Wien 1913? Er geht aus, trifft auf diese oder jene Dame, eine bildsatte Gesellschaft, übernimmt die Funktion eines politischen Durchlauferhitzers. Ironischer Kältegrad etwa von Horst Buchholz in Felix Krull. Ereignisse wären zum Beispiel: Testamentsfälschung, Irrenhausbesuch, Waffenhändler, deutschtümelnde Studentenverbindung, Geschwisterinzest, Serienkiller. Kommt zwar alles im Roman vor, würde ihn aber kaum übersetzen. Ulrich wäre empört, der Geschichte zum Stoff zu dienen. Er bewegte sich wenig, auch die Welt um ihn war träge: beinahe stehende Bilder! Wahrnehmen, Denken, stundenlang Reden - zu viel mehr kam es nicht in seinem aktionsarmen Leben. (Nur in seltenen Momenten hielt er dies für einen Mangel.) Als heutiges Filmprojekt also eine Herausforderung! Und im Büro des Produzenten fällt natürlich sofort der Satz, Kino müsse „Geschichten erzählen“....Dieser Ulrich!... „hat keine Eigenschaften, und eine Handlung gibt’s auch nicht, der Film hat keinen Anfang, kein Ende und einen Mittelteil schon gar nicht!“ Der Glaube an den Erfolg läßt sich durch solche Argumente nicht erschüttern.
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[Audio]-Infos Datum: 02.01.2009
Länge: 00:58:00
Größe: 39.87 MB
Bernadette Sonnenbichler: Weltberühmt und ungelesen - Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften" - 26.12.2008
Mit Bernadette Sonnenbichler, Detlef Kügow / Realisation: Bernadette Sonnenbichler / BR 2004 / Länge: 52'19 // "Dieses Buch ist ein Monstrum, eine Foltermaschine, es lädt zu einer Lektüre ein, die ein Selbstmord, ein Selbstmord beim Lesen ist" schrieb der Autor und Regisseur Jean-François Peyret einmal über Robert Musils Jahrhundertroman "Der Mann ohne Eigenschaften". Tatsächlich empfinden viele Leser Musils Hauptwerk in seinem ausschweifenden, ironischen Stil als sperrig und unbequem. Umfangreicher als die Bibel, und dennoch Fragment geblieben, ziert das Buch unzählige Bücherregale nicht nur im deutschsprachigen Raum. Zur Hand genommen wird es jedoch wenig. Nur selten finden sich unerschrockene, eifrig-disziplinierte Leser, die Musil und seiner Hauptfigur Ulrich von der ersten bis zur letzten Seite - über zahllose essayistische Exkurse hinweg - folgen. Und noch bevor er in den Ozean der im Grunde recht ereignisarmen Geschichte eintaucht, weiß der Leser bereits, dass er nie in den Genuss einer gänzlichen Auflösung all der begonnenen gesellschaftlichen und psychologischen Verstrickungen kommen zu wird, da der Tod Robert Musils im Jahre 1942 die Vollendung verhinderte. Ist also Musils kurz vor seinem Tod geäußerter Wunsch, der Roman wäre „noch ungedruckt und noch zu schnüren und zu beschneiden“, der Schlüssel dazu, weshalb der Nachwelt ein nahezu unlesbares, einzigartiges Meisterwerk vermacht wurde? Oder liegt es doch an den Lesern, die der Ideenwelt Musils einfach nicht gewachsen sind? Musil selbst war der Meinung, dass die deutschen Leser nicht mehr lesen können. Und die sich dennoch mit seiner Literatur beschäftigten, seien nichts mehr als „ein kleiner Kreis von Hypersensiblen, die keine Realitätsgefühle mehr - nicht einmal perverse - haben, sondern nur literarische Vorstellungen davon“. Woran liegt es also, dass dem Weltruhm des Buches fast gleichberechtigt die totale Unkenntnis über dessen Inhalt zur Seite steht? Gespräche mit deutschen und österreichischen Experten, Philologen, Autoren, Schauspielern, Germanisten, Bibliothekaren und vielen anderen sollen etwas Licht ins Dunkel bringen.„Literatur ist ein kühner, logischer kombiniertes Leben. Ein Erzeugen oder Herausanalysieren von Möglichkeiten. Sie enthält das Noch-nicht-zu-Ende-Gekommene der Menschen, den Anreiz seiner Entwicklung am Brennen.“ (Robert Musil)
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[Audio]-Infos Datum: 26.12.2008
Länge: 00:52:38
Größe: 36.18 MB
Thomas Kretschmer: Vom Romanfragment "Der Mann ohne Eigenschaften" zum Remix - Ein Werkstattbericht - 12.12.2008
Mit Thomas Kretschmer, Andreas Neumann, Heiko Ruprecht / Realisation: Thomas Kretschmer / BR 2004 / Länge: 58'08 // In einer 20-stündigen Produktion bringt der Bayerische Rundfunk Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" als Remix ins Radio. Gleichzeitig erscheint eine Edition mit dieser Audioversion und einer 450-seitigen Buchpublikation. Zwei Jahre dauerten die Arbeiten an diesem Projekt. Alleine an der Radio-Produktion sind 20 Schauspieler beteiligt, ein halbes Jahr lang arbeitete Regisseur Klaus Buhlert im Studio. "Der Mann ohne Eigenschaften. Remix" ist kein Hörspiel im klassischen Sinn. Stattdessen setzt die Produktion auf das Prinzip der offenen Form, um dem Charakter von Musils Hauptwerk gerecht zu werden. Der Roman ist Fragment geblieben: Zu Lebzeiten veröffentlichte Musil drei Teile, die einen Umfang von 1.600 Seiten haben. Nach seinem Tod im Jahr 1942 fand man seinen Nachlass zum "Mann ohne Eigenschaften", ein Konvolut von Mappen und Blättern mit insgesamt mehr als 6.000 Seiten. Doch erst eine 1992 erschienene CD-ROM machte den Nachlass zugänglich. Inzwischen ist eine erweiterte digitale Ausgabe der Werke Musils in Vorbereitung. Sie war eine wichtige Grundlage bei der Erstellung des Produktionsmanuskripts für den Radioremix, das in einem kontinuierlichen Prozess von zahlreichen Konzeptdiskussionen im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Freiheit und wissenschaftlicher Genauigkeit entstand. Den Originaltext Musils, von Entwürfen und Skizzen bis zu veröffentlichten Passagen, ergänzen Originaltöne und Statements von Autoren, Kulturwissenschaftlern und Kennern seines Werks. „Die Gespräche bzw. Montagen aus diesen Gesprächen sind als Material ebenso relevant wie der Romantext selbst“, heißt es in dem von Katarina Agathos und Herbert Kapfer zum Remix entwickelten Konzept.
Auch die Regiearbeit von Klaus Buhlert ist auf den essayistischen Charakter von Musils Text wie auf das Prinzip der offenen Form ausgerichtet. Die zentrale Idee seines Konzeptes beschreibt er mit dem filmischen Mittel der subjektiven Kamera: „Das heißt, die Figur färbt, dadurch dass sie den Erzähltext zu großen Teilen übernimmt, plötzlich einen vom Autor mehr oder weniger neutral gehaltenen Erzähltext durch ihre Sichtweise, die sie aus der subjektiven Figur heraus gewinnt. Und das hebt die Figur dann aus dem epischen Rahmen eines Romans in einer solchen akustischen Umsetzung heraus. Die Figur wird eine handelnde dramatische Figur, stärker jedenfalls als im Roman beabsichtigt.“
Die Sendung von Thomas Kretschmer begleitet die Entwicklung des Projekts und gibt in weiteren Gesprächen mit Schauspielern und dem Regisseur Einblicke in die Entstehung der Produktion "Der Mann ohne Eigenschaften. Remix".
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[Audio]-Infos Datum: 12.12.2008
Länge: 00:58:28
Größe: 40.19 MB
Thomas Kretschmer: Ein Kraftfeld von Ideen und Ereignissen - Stimmen zu Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" - 21.11.2008
Mit Thomas Kretschmer, Axel Wostry / Realisation: Thomas Kretschmer / BR 2004 / Länge: 57'39 // "Der Mann ohne Eigenschaften" ist unter anderem bekannt durch seine Darstellung der Doppelmonarchie kurz vor dem 1. Weltkrieg und beliebt wegen der Fülle von zitierfähigen Aphorismen. Darüber hinaus besticht Musils Fragment gebliebener Roman als ein offener, nicht abgeschlossener Text mit seiner Fülle von Darstellungsformen und Themen. Gleichzeitig ist sein Platz im Kanon der Weltliteratur gerade wegen des fragmentarischen Charakters umstritten.
„Ich möchte Beiträge zur geistigen Bewältigung der Welt geben. Auch durch den Roman“ äußerte Robert Musil 1926 in einem Gespräch. Das Schreibexperiment "Der Mann ohne Eigenschaften" umfasst Erzählung, Essay, Abhandlung, Überlegung und Skizze. Der Text verhandelt Diskurse und Ideen, forscht etwa in der Beschreibung der Doppelmonarchie „Kakanien“ nach den Gründen für den Ersten Weltkrieg und stellt Fragen, die noch immer Gültigkeit haben: „Die Dichtung hat nicht die Aufgabe, das zu schildern, was ist, sondern das, was sein soll; oder das, was sein könnte, als Teillösung dessen, was sein soll. Zur Dichtung gehört wesentlich das, was man nicht weiß; die Ehrfurcht davor. Eine fertige Weltanschauung verträgt keine Dichtung.“
Thomas Kretschmer hat in Gesprächen und Interviews mit Literaturwissenschaftlern und Autoren Stimmen und Statements gesammelt, die sich mit der Ideenwelt von Musil auseinandersetzen: „Wirklichkeitssinn und Möglichkeitssinn“, „phantastische und pedantische Genauigkeit“, das „Prinzip des unzureichenden Grundes“ der „andere Zustand“, das „Tausendjährige Reich“ und die „induktive Gesinnung“.
Die Sendung führt Musils „Beiträge zur geistigen Bewältigung der Welt“ in die Gegenwart fort und wagt sich an Analyse und Interpretation des "Mann ohne Eigenschaften".
Gesprächspartner sind der Moderator und Autor Roger Willemsen, der Regisseur Volker Schlöndorff, die Schriftsteller Juli Zeh und Robert Menasse, der österreichische Vizekanzler a. D. Erhard Busek, die Literaturwissenschaftlerin Inka Mülder-Bach, der Kulturwissenschaftler Joseph Vogl u. a.
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[Audio]-Infos Datum: 21.11.2008
Länge: 00:57:58
Größe: 39.85 MB
Walter Fanta: Musils M.o.E. als Thriller - Drehbuch-Lesung - 31.10.2008
Mit Thomas Albus, Thorsten Nindel, Mogens von Gadow, Tim Seyfi, Trystan Pütter, Sebastian König, Barbara Novotny, Franziska Werner, Daniela Keckeis / Bearbeitung: Walter Fanta/Bernadette Sonnenbichler / Regie: Bernadette Sonnenbichler / BR 2004 / Länge: 57'53 // Es wurde behauptet, Robert Musils Mann ohne Eigenschaften wäre kein echter Roman, er habe keine Geschichte. Die vorliegende Bearbeitung tritt den Gegenbeweis an. Sie stellt die spielfilmreife Handlung heraus, die der Roman trotz seines Essayismus erzählt. Das Romangeschehen von 1913-14 ist in die Gegenwart verpflanzt, „Kakanien“ konsequent durch „Europa“ ersetzt. Die Verwicklungen um eine - wirkliche oder eingebildete - europäische Identität rücken in die Mitte. Die Hörer werden sich Kamerafahrten durch zwei gedachte Sphären vorstellen: eine längs der politischen Intrige, in die der ‚Mann ohne Eigenschaften‘ Ulrich als Sekretär der Europäischen Aktion gezogen wird; sie gerät ins Stocken, wenn Ulrich aus der Politik aussteigt und sich ins Private und Esoterische zurückzieht, findet aber, anders als im Roman, noch zu einem „Bomben“-Finale. Diese Sphäre prallt auf die welt-unverträglichen „anderen Zustände“ und fantastische Träume der Hauptfiguren Ulrich und Agathe und der von ihrem Popanz Mo(osbrugger) besessenen Clarisse.
In der Bearbeitung des Bayerischen Rundfunks ist die Provokation noch verstärkt, die schon in dem Unterfangen liegt, aus dem philosophischen Roman einen Spielfilm-Thriller der Gegenwart zu verfertigen. Und zwar deswegen, weil sich die Lesung aus dem Drehbuch einen gerafften und unheimlich zugespitzten Durchmarsch durch das Filmskript Walter Fantas bahnt.
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[Audio]-Infos Datum: 31.10.2008
Länge: 00:58:12
Größe: 40.01 MB
Walter Fanta: "Wenn ich auch mit dem Mann ohne Eigenschaften noch lange nicht fertig bin..." - Robert Musil und sein unvollendeter Roman - 12.09.2008
Mit Achim Höppner, Detlef Kügow, Axel Wostry / Realisation: Annegret Arnold / BR 2004 / Länge: 52'18 // Es hätte die zweite Buchveröffentlichung des österreichischen Schriftstellers Robert Musil (1880-1942) werden sollen, zu dem er schon 1905 in Berlin mit ersten Vorarbeiten begann. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte er sie als Projekt zu einem großen satirischen Zeitroman fort. 1924 gab Musil seine Berufstätigkeit als psychologischer Fachbeirat im Heeresministerium in Wien und als Feuilleton-Mitarbeiter der Prager Presse auf, um sich nur mehr der Arbeit an dem Romanprojekt zu widmen, dessen erstes und zweites Buch 1930 bzw. 1933 unter dem Titel "Der Mann ohne Eigenschaften" bei Ernst Rowohlt in Berlin erschien. Damit sah Musil seine literarische Aufgabe aber noch nicht als gelöst an, in der Fortsetzung des zweiten Buchs wollte er nichts weniger, als „aus einer Unzahl von Ideen, die uns beherrschen, weil wir keine von ihnen beherrschen, die Geschichte einer ungewöhnlichen Leidenschaft ableiten, deren schließlicher Zusammenbruch mit dem der Kultur übereinfällt, der anno 1914 bescheiden begonnen hat“. Musil arbeitete mit schließlich nachlassenden Kräften bis zu seinem Tod am 12. April 1942 im Genfer Exil daran weiter, er hinterließ kein fertiges Buch, sondern 12.000 Manuskripte in 60 Mappen und 40 Heften. Es handelt sich um den in der Geschichte der Literatur wohl einmaligen, schier unglaublichen Fall, dass ein Autor ein Vierteljahrhundert nichts anderes tut als an einem einzigen Buch, der Enzyklopädie seiner Zeit, zu schreiben. Einmalig auch der Versuch, etwas, das sich normalerweise nur dem Auge des philologisch geschulten Betrachters erschließt, Hörern zugänglich zu machen. Die Manuskripte Musils eröffnen spannende Einblicke in eine Werkstätte des Schreibens. Wie aus der Realität Fiktion entsteht und wie der Autor grobe Handlungsentwürfe in zahlreichen Umformungsstufen zu ironisch und mythisch verdichteter reflexiver literarischer Prosa verwandelt, dies wird in der Tat hörbar gemacht. Walter Fanta ist als Herausgeber der digitalen Edition des Nachlasses zum "Mann ohne Eigenschaften" am Robert-Musil-Institut für Literaturforschung in Klagenfurt tätig.
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[Audio]-Infos Datum: 12.09.2008
Länge: 00:52:38
Größe: 36.18 MB
Karl Corino: Schürflizenz für ins Grab mitgenommene Geheimnisse - Die Recherchen zur Biographie Robert Musils - 05.09.2008
Mit Karl Corino, Achim Höppner, Detlef Kügow, Beate Himmelstoß / Realisation: Karl Corino / BR 2004 / Länge: 58'18 // Durch den Verlust von Robert Musils Wiener Nachlass gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, durch die Vernichtung seiner Bibliothek, seiner Familienpapiere, seiner gesamten Korrespondenz bis 1938, seines Foto- und Zeitungsausschnitt-Archivs, aufgrund der Zerstreuung seiner exilierten Freunde über die ganze Welt war die Situation für den Biographen ziemlich schwierig. Andererseits zeigten die erhalten gebliebenen Papiere Musils, dass sein Werk in eklatanter Weise autobiographisch geprägt war – Musil hat weniger erfunden als gefunden und das Material des eigenen Lebens wie das seiner Familie und Freunde in sein episches und dramatisches Werk transformiert. So kaschierte er mitunter die Namen der realen Vorbilder für seine Figuren (wie z. B. im Törless) nur minimal, machte freizügig von den prekären Schicksalen seines Jugendfreundes Gustav Donath und dessen psychisch kranker Frau Alice Gebrauch, und gleichzeitig hat er viele Spuren ebenso sorgfältig verwischt. Wenn man diesen Geheimnissen auf die Spur kommen wollte, hatte man die Archive vieler Länder zu durchforsten und mit den Augenzeugen zu sprechen, ihre Erinnerungen festzuhalten. Man hatte die Schauplätze dieses Poeten-Lebens aufzusuchen; man durfte die Friedhöfe nicht meiden. Denn bisweilen führte nur von den Gräbern eine Spur zurück ins Leben. Beispiel: die Familiengruft der Boyneburgs in Klagenfurt, die eine Fährte zu dem mystisch bramarbasierenden Bösewicht Beineberg im Törless legte. Ein Biograph darf prinzipiell kein Erkenntnismittel verschmähen, selbst die Kriminalistik darf nicht zu kurz kommen. Die Quarzlampe kann die schwarzen Balken familiärer Zensur in bestimmten heiklen Dokumenten sichtbar machen, und wo Wissenschaft und Technik versagen, muss unter Umständen der Zufall weiterhelfen, der in Witwenmäntel eingenähte Manuskripte plötzlich wieder ans Tageslicht befördert. Freilich gibt es Grenzen, die nicht oder nur mit größter Mühe zu überschreiten sind: wenn etwa Augenzeugen aus Verbitterung oder aus Diskretion die Auskunft verweigern oder wenn durch die Ungunst der Verhältnisse sämtliche bürgerlich beglaubigten Lebensspuren eines Menschen, etwa von Musils früh verstorbener Lebensgefährtin Herma Dietz („Tonka“), verloren gegangen sind. Mitunter bleiben dann nur Hypothesen und Mutmaßungen. Aber sie sind bekanntlich, nach Musil, das Mut-Maß.
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[Audio]-Infos Datum: 05.09.2008
Länge: 00:58:37
Größe: 40.29 MB
Thomas Meinecke: Texas Bohemia (3/3) - 29.08.2008
Realisation: Thomas Meinecke / BR 1993 / Länge: 19'57 // Texas Bohemia ist eine Hörspiel-Collage aus äußerst raren sprachlichen sowie musikalischen (sehr soulvollen, zumeist texas-böhmischen) Originaltönen, welche ich im heutigen Texas (März und April 1992) aufgezeichnet habe. Die über ihre Herkunft und ihren Alltag - mal im holsteinischen, mal im pfälzischen Idiom - sprechenden Texaner heißen Harold und Meta Pahl, Marge Mueller, Joseph Emanuel Knutzen und Ronny Sachs, Harvey Meiners und Edgar Heinsohn, sind im Alter zwischen 41 und 82 Jahren und verständigen sich täglich im sogenannten Texas-Deutschen.
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[Audio]-Infos Datum: 29.08.2008
Länge: 00:20:21
Größe: 14.02 MB
Thomas Meinecke: Texas Bohemia (2/3) - 22.08.2008
Realisation: Thomas Meinecke / BR 1993 / Länge: 20'08 // Texas Bohemia ist eine Hörspiel-Collage aus äußerst raren sprachlichen sowie musikalischen (sehr soulvollen, zumeist texas-böhmischen) Originaltönen, welche ich im heutigen Texas (März und April 1992) aufgezeichnet habe. Die über ihre Herkunft und ihren Alltag - mal im holsteinischen, mal im pfälzischen Idiom - sprechenden Texaner heißen Harold und Meta Pahl, Marge Mueller, Joseph Emanuel Knutzen und Ronny Sachs, Harvey Meiners und Edgar Heinsohn, sind im Alter zwischen 41 und 82 Jahren und verständigen sich täglich im sogenannten Texas-Deutschen.
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[Audio]-Infos Datum: 22.08.2008
Länge: 00:20:30
Größe: 14.12 MB
Thomas Meinecke: Texas Bohemia (1/3) - 15.08.2008
Realisation: Thomas Meinecke / BR 1993 / Länge: 20'02 // Texas Bohemia ist eine Hörspiel-Collage aus äußerst raren sprachlichen sowie musikalischen (sehr soulvollen, zumeist texas-böhmischen) Originaltönen, welche ich im heutigen Texas (März und April 1992) aufgezeichnet habe. Die über ihre Herkunft und ihren Alltag - mal im holsteinischen, mal im pfälzischen Idiom - sprechenden Texaner heißen Harold und Meta Pahl, Marge Mueller, Joseph Emanuel Knutzen und Ronny Sachs, Harvey Meiners und Edgar Heinsohn, sind im Alter zwischen 41 und 82 Jahren und verständigen sich täglich im sogenannten Texas-Deutschen.
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[Audio]-Infos Datum: 15.08.2008
Länge: 00:20:25
Größe: 14.06 MB
Hartmut Geerken: südwärts, südwärts (Maßnahmen des Verschwindens: Eine Exiltrilogie) - 01.08.2008
Hörspiel nach einer dokumentarischen Niederschrift von Anselm Ruest / Mit Peter Fricke / Realisation: Hartmut Geerken/Herbert Kapfer / BR 1989 / Länge: 47'41 // Der deutsche Autor und Philosoph Anselm Ruest wird 1940 in Frankreich zusammen mit vielen anderen Leidensgenossen in einem Güterzug 'südwärts' deportiert.
Einerseits heißt es, die Emigranten sollten vor dem Zugriff der vorrückenden Nazitruppen geschützt werden, andererseits wurden sie wie Kriegsgefangene behandelt. Der jüdische Emigrant, um den es hier geht, es ist der libertäre Autor und Philosoph Anselm Ruest, schreibt während des mehrtägigen Transports und unmittelbar danach einen äußerst detaillierten dokumentarischen Bericht über diese Verschickung im verschlossenen Viehwaggon von Cépois nach
Marseille. - Der Text fand sich in Ruests Nachlaß. Die artifizielle Ausdrucksweise in klassisch gedrechselten Sätzen macht den beklemmenden Reiz dieses Berichts aus, vor allem im Hinblick auf die menschenunwürdige Situation, die er beschreibt. Hartmut Geerken hat sich diesem Text zu nähern versucht, indem er 1988 die aus Ruests Text vage rekonstruierte Strecke 'mit offenem Mikrofon' nachfuhr. Was er akustisch
einfangen konnte, hat nichts mehr zu tun mit Ruests Bericht. Fast fünfzig Jahre sind vergangen, und aus unverschweißten Gleisen sind verschweißte geworden. 1988 gibt es nichts, was an die Deportation von 1940 erinnert, es sei denn, daß die Orte, an denen Ruest und Geerken sich aufhielten, und die
Strecken, die sie fuhren, deckungsgleich waren; aber auch das bleibt unsicher.
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[Audio]-Infos Datum: 01.08.2008
Länge: 00:47:53
Größe: 32.92 MB
Michael Farin/Katrin Seybold: Lisa Fittko, Chicago 2000 - 25.07.2008
Interviews: Katrin Seybold/Catherine Stodolsky / Musik: Zeitblom / Realisation: Michael Farin / BR 2006 / Länge: 54'22 // "Es gibt gewisse Bücher, hinter denen eine der Weißen Rose würdige Lebensgeschichte steht. Lisa Fittkos Erinnerungen sind von dieser Art", schrieb Jürgen Habermas zu Lisa Fittkos Buch "Mein Weg über die Pyrenäen" (1985).
Lisa Fittko, 1909 geboren, entstammt dem deutschsprachig-böhmischen Judentum. Sie wächst in Wien und Berlin auf. 1933 muss sie Deutschland wegen ihrer politischen Untergrundarbeit verlassen und flieht nach Prag. Hier lernt sie ihren Mann Hans Fittko kennen, der im kommunistischen Widerstand aktiv ist. Als die Deutschen seine Auslieferung verlangen, fliehen beide in die Schweiz und geraten über Holland nach Paris. Dort wird sie 1940 wie Hannah Arendt und zehntausend andere Frauen als „feindliche Ausländerin" in dem berüchtigten Lager Gurs interniert, entkommt beim Einmarsch der Deutschen und findet ihren Mann wieder. Zusammen fliehen sie nach Marseille. Weil sie keine gültigen Papiere haben, reist sie, nach Auswegen suchend, an die französisch-spanische Grenze, um einen Fluchtweg auszukundschaften. Da steht plötzlich Walter Benjamin vor der Tür. Lisa Fittko hat Walter Benjamin über die Pyrenäen geführt und später – unter Einsatz ihres Lebens – gemeinsam mit ihrem Mann, weit mehr als hundert anderen Verfolgten die Flucht vor den Nazis ermöglicht. Denn nachdem die Vichy-Regierung mit dem NS-Regime einen Auslieferungsvertrag für alle Emigranten geschlossen hatte, war Südfrankreich zur Menschenfalle geworden. Um wenigstens einige Intellektuelle und Künstler zu retten, hatten in die USA geflohene deutsche Sozialisten das ‚Emergency Rescue Committee’ gegründet. Über einen alten Schmugglerpfad schleusten sie Schriftsteller, Nazigegner, Reichstagsabgeordnete, Ärzte und viele andere nach Portbou, Spanien. Ende 1941 wird Lisa und Hans Fittko der Aufenthalt in der Grenzregion untersagt. Ihre Flucht nach Kuba gelingt, später sogar, allerdings erst 1948, die Einreise in die USA, nach Chicago.
Im Jahre 2000 hat sich Lisa Fittko vor der Filmkamera in einem mehrstündigen Interview noch einmal schlaglichtartig all dessen erinnert. In dieser daraus eigens für das Radio produzierten O-Ton-Collage erzählt sie uneitel, anschaulich und bisweilen mit einem dem Leid abgetrotzten Humor von dem, was sie für das ‚Selbstverständliche’ hält: gegen die Nazi-Barbarei Widerstand zu leisten und Menschen zu retten. Auf dem Denkmal für die ‚unbesungenen Helden’ Hans und Lisa Fittko in Banyuls steht denn auch noch heute: „Es war das Selbstverständliche."
Am 11. März 2005 ist Lisa Fittko in Chicago gestorben.
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[Audio]-Infos Datum: 25.07.2008
Länge: 00:54:42
Größe: 37.61 MB
Michaela Melián: Föhrenwald (engl. Version) - 17.07.2008
Voices: Julian Doepp, Sabine Gietzelt, Christina Hänsel, Jenny Holdaway, Jamie Knight, Thomas Meinecke, Stefan Merki, Barbara Schäfer, Florian Schairer, Moritz Vinken / Translator: Jacqueline Todd / Composer: Michaela Melián/Carl Oesterhelt / Realisation: Michaela Melián / BR/kunstraum muenchen 2005 / Length of time: 59'59 // Adolf-Hitler-Platz, Independence Place, Kolping-Platz: The Föhrenwald Settlement is a crucible of german history in WWII and post war periods.
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[Audio]-Infos Datum: 17.07.2008
Länge: 00:59:59
Größe: 41.23 MB
Kathrin Röggla: ein anmaßungskatalog für herrn fichte - 11.07.2008
Mit Stefan Merki / Regie: Barbara Schäfer / BR 2006 / Länge: 34'34 // Die Schriftstellerin Kathrin Röggla setzt sich in sechs anmaßungen in einem ursprünglich als Radioessay für das BR-Nachtstudio entstandenen Text mit den Einflüssen Hubert Fichtes (1935-86) auf ihr eigenes Schreiben auseinander. Der Text ist hier als Hörspiel realisiert. Gesprochen von einer Stimme bekleidet Röggla drei Positionen: die der „reisezögerlichen autorin“, die „der unautobiographischen autorin“ und die von „fichte als zitatmaschine“. Fichtes literarische Methoden, vor allem die des Interviews, die Tonbandaufzeichnungen seiner Hamburger Lesungen im Star Club oder die ethnologischen Reiseberichte werden Gegenstand der Selbstbefragung, in der es heißt: „soll das eine erklärung sein, soll das die entschuldigung sein für die gewaltige anmaßung über sich selbst zu schreiben. sein eigenes leben als material? da kann fichte noch hundertmal sagen, das sei das normalste und überhaupt die bedingung des schreibens - ich halte mein leben doch nicht für die öffentlichkeit interessant.
und doch, das wörtchen „ich“ hast du auch durchkonjugiert in deinen büchern, so wie fichte es vielleicht durchDEkliniert hat, es durch verschiedene identitäten, figuren hetzend, sie wegschieben, es mit erzählerpositionen umkreisend, kaschierend. dem ich immer identitäten vorsetzend, die jäcki oder detlev heißen mögen, figuren für den schauspieler fichte“.
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[Audio]-Infos Datum: 11.07.2008
Länge: 00:34:52
Größe: 23.99 MB
Eran Schaerf: Die Stimme des Hörers - 13.06.2008
Mit Peter Veit / Regie: Eran Schaerf / BR/ZKM/intermedium2 2002 / Länge: 40'24 // "Hier ist 'Die Stimme des Hörers', eine von einem automatischen Moderator betriebener Rundfunksender für Höreranrufe. 'Die Stimme des Hörers' sendet abwechselnd auf gekauften und nicht in Betrieb genommenen Frequenzen. Sie finden den Sender, indem Sie beim Zuhören auf der FM-Skala auf und ab wandern. Wenn es keine Anrufe gibt, schaltet der automatische Moderator um auf Sendersuche. In diesem Fall werden Sie hören, was immer in Ihrem Empfangsbereich zu finden ist. 'Die Stimme des Hörers' ist für den Inhalt der gesendeten Beiträge nicht verantwortlich."
"Ohne jegliche akustische Illustration entwickelt das hochartifzielle und packende Stück eine Welt, in der es kein Jenseits des Mediums zu geben scheint." (Jurybegründung Hörspiel des Jahres 2002) Sie finden den Sender, indem Sie beim Zuhören auf der FM-Skala auf und ab wandern. Wenn es keine Anrufe gibt, schaltet der automatische Moderator um auf Sendersuche. In diesem Fall werden Sie hören, was immer in Ihrem Empfangsbereich zu finden ist. Die Stimme des Hörers ist für den Inhalt der gesendeten Beiträge nicht verantwortlich. Die Sprache der Sendung, der Stil und die Länge des Gesprochenen hängen von den Hörern ab. Identifizieren Sie sich als ich, sie, er oder es - Die Stimme des Hörers ist für die Wiedergabe von identifizierenden Angaben nur begrenzt eingerichtet. Ihr Beitrag wird nicht aufgezeichnet. Zwei Programme assistieren dem automatischen Moderator und können von Ihrem Beitrag aktiviert werden: das Register und der Index. Das Register beinhaltet Daten wie Namen von Personen, Orten, Kriegen, Zeitungen, sowie Szenario-Funktionen. Gelegentlich ersetzt das Register die Wiedergabe der Namen durch die Angabe Soundso, fügt zu den von Ihnen erwähnten Daten Alternativen hinzu, oder informiert Sie über weitere Nutzungsmöglichkeiten der Stimme des Hörers. Der Index ist auf die Erkennung von Wortwiederholungen oder Wortkombinationen programmiert. Wenn er sie als einen Versuch erkennt, Ihrerseits eine Diskussion zu programmieren, meldet er die wiederholten Wörter und beginnt erneut mit dieser Ansage. Unmittelbar darauf wechselt Die Stimme des Hörers die Frequenz.
Die Stimme des Hörers ist ein adressenloser Ort am Rande der Demokratie. Das Zielpublikum ist per definitionem nicht vorhanden. Der Sender wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Visacard-Inhaber-Clubs und der Gastarbeiter-Gesellschaft für Visa-Antragsteller. Um weitere Spenden wird nicht aufgerufen. Die Stimme des Hörers im FM-Wechsel.
(Die Stimme des Hörers, Ansage)
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[Audio]-Infos Datum: 13.06.2008
Länge: 00:40:27
Größe: 27.82 MB
Berg Lauchstaedt/Thomas Meinecke/Thomas Palzer: Das jüngste Gericht - Hercule Perrier hat nie gelebt - 30.05.2008
Mit Berg Lauchstaedt, Thomas Meinecke, Thomas Palzer / Realisation: Berg Lauchstaedt, Thomas Meinecke, Thomas Palzer / BR 1989 / Länge: 24'32 // Eine authentische Diskussion in volkstümlicher Reproduktion. Drei Personen, Berg Lauchstaedt, Thomas Meinecke und Thomas Palzer, unterhalten sich über den Sinn des Schreibens. Worüber soll aufgeklärt werden? Wozu und womit? Welche Rolle spielt dabei Peter Ustinov? Und wer spielt Versuchsperson eins? Eine Hausfrau? Wem hat Thomas Bernhard die Unterhose angezündet? Dem Bürgermeister von Wien? Agatha Christie?
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[Audio]-Infos Datum: 30.05.2008
Länge: 00:24:52
Größe: 17.11 MB
Maria Volk: eschen junge zwei - 16.05.2008
Mit Matthias von Stegmann, Cornelia Müller / Komposition: Ulrich Bassenge / Regie: Herbert Kapfer / BR 1990 / Länge: 16'41 // Liebe: das alte Lied? Ein Blickwechsel genügt, und Amy und Jorge haben einander erkannt. Die gegenseitige Erwählung macht die Liebenden stolz. Sie tauschen ihre Geschichten aus. "Ohne daß es Amy und Jorge bemerken, überkreuzen sich die beiden Geschichten an einem Band, an dessen Ende die Freiheit festgebunden ist. Das Band ist danach fest zwischen ihnen verspannt... Trotz abwechselnder gegenseitiger Ermahnungen hören Amy und Jorge nicht auf zu reden, und so versäumen sie den Schlaf... Auch bei Amy geht die Herzspange auf." Liebe: das Hohe Lied.
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[Audio]-Infos Datum: 16.05.2008
Länge: 00:17:01
Größe: 11.73 MB
Ulrich Bassenge: fusion - 18.04.2008
Mit Detlef Kügow, Rainer Buck / Komposition/Realisation: Ulrich Bassenge / BR 1989 / Länge: 10'10 // Der Komponist und Autor Ulrich Bassenge sampelt in seiner Collage O-Ton-Material von den Auseinandersetzungen um den Bau der Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf. Daraus entstehen futuristische pièces, die das Klangmaterial als Hörspiel 'wiederaufbereiten'. Dem Kompositionsprinzip der strukturalistischen Klanganalyse folgend, macht Bassenge den Rhythmus des atomaren Fortschritts hörbar, der Archetypen kriegerischer Auseinandersetzung birgt.
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[Audio]-Infos Datum: 18.04.2008
Länge: 00:10:33
Größe: 7.29 MB
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