Marie Luise Gansberg: die Erfolgreiche, die Tabubrecherin, die Traumatisierte

Biografische Annäherungen an eine Achtundsechzigerin und eine Pionierin der „Feministischen Literaturwissenschaft“

Von Sabine KolochRSS-Newsfeed neuer Artikel von Sabine Koloch

Abstract

Die 1972‒1993 an der Universität Marburg lehrende Literaturwissenschaftlerin Marie Luise Gansberg wäre im Mai 2018 85 Jahre alt geworden.
Gansberg war eine Akteurin der 68er-Bewegung: Sie beteiligte sich 1965 an einer Gesprächsrunde und ein Jahr später an einer Vortragsreihe des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, sie war Teil einer Vierergruppe, die das „Assistenten-Flugblatt“ (1968/69) verfasste, und sie ging mit ihrem Vortrag über „populäre Vorurteile gegen materialistische Literaturwissenschaft“ (1969) bewusst das Wagnis ein, die Münchner Vorstände des Seminars für Deutsche Philologie II gegen sich aufzubringen. Als Professorin engagierte sie sich für den Auf- und Ausbau der Forschungsrichtung „Feministische Literaturwissenschaft“.
Wer war diese „vergessen gemachte“ Nonkonformistin und Pionierin mit dem verschmitzten Lächeln? Was können wir von ihr lernen? Die vorliegende biographische Annäherung stützt sich unter anderem auf Gespräche und Korrespondenzen mit Freundinnen, Kollegen und Schülerinnen der Verstorbenen und sie lässt Gansberg auf der Basis ihrer Veröffentlichungen sowie eines Schriftwechsels mit ihrem akademischen Lehrer Friedrich Sengle selbst zu Wort kommen.

Inhalt

1. Zeitzeug/innen und Zeitdokumente gesucht!
2. Kindheit und Jugend in Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg
3. Die persönliche Katastrophe 1948
4. Beginn des Hochschulstudiums 1954 in Göttingen und Promotion 1962 in Heidelberg
5. Wissenschaftliche Assistentin bei Friedrich Sengle und Lehrbeauftragte 1962‒1965 in Heidelberg
6. Wissenschaftliche Assistentin bei Friedrich Sengle und Lehrbeauftragte 1965‒1968, Sonderurlaub zur Wahrnehmung eines Habilitationsstipendiums 1968‒1970 in München
7. Wissenschaftliche Assistentin 1970, Akademische Rätin 1971, Professorin 1972 bis zur Zwangsemeritierung 1993 in Marburg
8. Danksagung
Anhang: Nachruf von Eva D. Becker in der Sammlung von Nachrufen auf Gansberg aus dem Jahr 2003

Beitrag

Der Beitrag ist als pdf-Datei unter der Adresse
https://literaturkritik.de/public/Koloch_Gansberg_Biografische-Annaeherungen.pdf
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