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Rezensionen von literaturkritik.de
Breite Tiefe
Burkhard Meyer-Sickendiek verteidigt das Grübeln gegen seine Verächter
Von Albert Coers
Ausgabe 08-2010
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Klappentext des Verlages
Seit den Studien Susan Nolen-Hoeksemas steht der Mechanismus des Grübelns im Fokus des (neuro-)psychologischen Interesses. Grübeln gilt als Motor depressiver Verstimmungen und bipolarer Störungen: Eine These, der aus Sicht der Kulturwissenschaften nur bedingt zuzustimmen ist. Die Romantiker etwa entwickelten eine wahre „Mode des Nachgrübelns“, und noch Walter Benjamin sprach emphatisch vom „Reichtum alter Grübeleien“. Das vorliegende Buch erklärt diese heute vergessene Faszinationskraft des Grübelns durch die Dimension der Tiefe, deren Erkundung seit Novalis zu den zentralen Themen der Romantik zählt. Neben den Hintergründen des romantischen Tiefsinns – etwa der zeitgleichen Entdeckung der „Tiefenzeit“ – beleuchtet es nicht nur die Funktion des Grübelns in der romantischen Poesie, sondern auch den Verlust dieser Tradition. Er beginnt in der Gründerzeit um 1870, denn hier entsteht die bis heute reichende Pathologisierung des Grübelns als einer Zwangsvorstellung. Die Konsequenz dieser Pathologisierung erstaunt, denn mit ihr schwindet die für romantische Literatur so wichtige Möglichkeit, vom Grübeln zu erzählen. Warum dies so ist, versucht dieses Buch anhand einschlägiger Novellen der Romantik und der Moderne erstmals zu ergründen.
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