Norbert Mecklenburg über "Martin Luther im Spiegel der Literatur"
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseDas Buch bietet eine kritische Literaturgeschichte der Lutherbilder von der Reformationszeit bis zur Gegenwart. Fünf Jahrhunderte lang haben sich viele Autoren über das „welthistorische Individuum“ Martin Luther geäußert und es literarisch darzustellen versucht, von Hans Sachs über Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich von Kleist bis hin zu Thomas Mann, Dieter Forte und Rolf Hochhuth. Luther wurde mit den verschiedensten literarischen Mitteln und Effekten inszeniert, etwa als die „wittenbergische Nachtigall“, der „eislebische christliche Ritter“, die „mächtige Eiche deutschen Stammes“, der „stiernackige Gottesbarbar“. Die Literatur hat sich an der Fabrikation eines Luther-Mythos beteiligt, der den Reformator zu einem „Propheten der Deutschen“ erhob, und ebenso an der Destruktion dieses Mythos.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zeitschrift sowie Angehörigen der Universität Marburg. Deren Publikationen können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.
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