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Party im BlutschlossDan Shocker †![]() * 23. Januar 1940, † 07. August 2007 Dan Shocker, mit bürgerlichem Namen Jürgen Grasmück, wurde am 23. Januar 1940 geboren. Schon recht früh begann er damit, sich Geschichten auszudenken und diese aufzuschreiben. Da eine schwere Muskelschwundkrankheit ihn bereits mit 15 Jahren an den Rollstuhl fesselte, schuf er sich mit seinen Geschichten eine eigene Welt. Mit 16 Jahren wur...
Betrachtung und Vergleich der neuen Hörspielserie der R&B-Company mit den Romanen von Dan Shocker am Beispiel von Folge 4. Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe, als die R&B Company verlauten ließ, dass es neue LARRY BRENT-Hörspiele aus ihrem Hause geben würde. Lange Zeit wurde spekuliert und es gab wohl einige Bewerber für die Lizenz, auf der das Label EUROPA lange Jahre die Hand hielt. Tatsächlich wurde sogar vermutet, dass EUROPA selbst sich an eine erneute Vertonung wagen würde. Doch nach den Folgen 16-19, die nicht die gewünschte Resonanz erhielten, und den vier Lesungen von Rainer Schmitt (produziert von LAUSCH) wurden evtl. bestehende Pläne auf Eis gelegt. Schließlich machte sich Simeon Hrissomallis' Hartnäckigkeit bezahlt und auch die Familie Grasmück war von den Referenzen und dem Demo derartig beeindruckt, dass die R&B Company schließlich den Zuschlag erhielt. Und nach mittlerweile sechs Episoden kann ich das Fazit ziehen, dass mir persönlich die neue Serie außerordentlich gut gefällt, obwohl es sicherlich noch Potenzial gibt und nach oben hin noch eine Menge Platz ist. Dennoch bietet LARRY BRENT eine ausgewogene Mischung aus modernem Hörspieldesign und Nostalgie, ohne den Versuch zu unternehmen die Erfolgsstory von EUROPA aus den 80er Jahren zu wiederholen oder gar zu kopieren. Das dies nicht funktioniert, musste EUROPA selbst zu Beginn des 21. Jahrhunderts feststellen. Bis auf Michael Harck, der auch in der neuen Serie die unverwechselbaren Ansagen macht, ist kein einziger Sprecher aus der alten Serie vertreten, weder in einer Hauptrolle, noch als Cameo-Auftritt. Doch mit Jaron Löwenberg (Larry Brent), David Nathan (Iwan Kunaritschew), Karen Schulz-Vobach (Morna Ulbrandson) und Jo Jung (David Gallun) wurden ebenfalls sehr talentierte Sprecher mit prägnanten Stimmten gefunden, die das Zeug haben in die nicht gerade kleinen Fußstapfen von Rainer Schmitt und Co zu treten. Doch so kultig die Hörspielserie aus den 80ern auch sein mag, in Fankreisen war und ist sie nicht immer frei von Kritik. So wird beispielsweise oft bemängelt, dass die EUROPA-Vertonungen teilweise erheblich von den Original-Romanen abweichen. Als Beispiel sei an dieser Stelle das Hörspiel „Die Angst erwacht im Todesschloß“ genannt. In dem gleichnamigen Roman absolviert Larry Brent seine Ausbildung zum PSA-Agenten, wird vereidigt und lernt schließlich seinen künftig besten Freund Iwan Kunaritschew kennen. All diese Punkte wurden in der Hörspielversion von EUROPA außer acht gelassen. „Die Angst erwacht im Todesschloß“ ist trotzdem ein grandioses Hörspiel mit einer unheimlich dichten Gruselatmosphäre und viel Humor. Auf den hat die R&B Company ebenfalls nicht verzichtet, obwohl es den neuen Folgen deutlich am Wortwitz mangelt, der die Hörspiele aus EUROPA so einzigartig macht. Dafür sind die neuen Folgen ebenfalls sehr atmosphärisch, flott erzählt und vor allen Dingen werkgetreu! Für „Die Schlangenköpfe des Dr. Gorgo“ (Folge 9 der EUROPA-Serie) gibt es bereits einen ausführlichen Beitrag in dieser Kolumne nebst Vergleich zwischen Roman und Hörspiel. Dieses Mal wird ein LARRY BRENT-Hörspiel der R&B Company genauer unter die Lupe genommen und mit dem Roman von Dan Shocker verglichen. Vorweg gesagt, viele Unterschiede gibt es nicht, doch es lohnt sich trotzdem mal einen genaueren Blick auf die Geschichte zu werfen. Handlung: Das Spukschloss „Bloody Grave“ hat eine blutige Vergangenheit, was angesichts des Namens niemanden überraschen dürfte. Trotzdem, oder besser gesagt gerade deshalb haben es sich ein paar Jugendliche als Location für die Geburtstagsfeier eines Freundes ausgesucht. Doch als eine junge Frau brutal abgeschlachtet wird und kurz darauf ihr Leichnam spurlos verschwindet, geraten die jungen Menschen in Panik und flüchten vom Ort des Geschehens, ohne jedoch die Polizei zu benachrichtigen, aus Angst selbst für die Tat verantwortlich gemacht zu werden falls die Leiche doch noch gefunden wird. Doch wurden wirklich alle Beweise für ihre Anwesenheit beseitigt? Als Dave McBroutch zu der Ruine zurückkehrt und dort auf seinen Kumpel Hugh Jeffers trifft werden beide Opfer eines geheimnisvollen Killers, der im Spukschloss sein Unwesen treibt. Da in der Umgebung von „Bloody Grave“ bereits mehrere junge Frauen spurlos verschwunden sind, schickt David Gallun seinen besten Mann vor Ort – Larry Brent, alias X-RAY-3. Der befragt zunächst die zurückgebliebene Tochter des örtlichen Schankwirts, Patsy McCormick. Angeblich hat sie Schreie aus dem Inneren des Schlosses gehört und unternimmt Nachts des öfteren sonderbare Ausflüge in die Nähe von „Bloody Grave“. Dummerweise hat sich zum selben Zeitpunkt ein Regisseur dazu entschlossen das Spukschloss als Kulisse für seinen neuen Film zu verwenden. Ein schwerer Fehler. Doch Larry Brent ist nicht allein: Morna Ulbrandson und Iwan Kunaritschew stehen X-RAY-3 hilfreich zur Seite … Soweit zur Handlung, ohne zu viel verraten zu wollen. Wie bereits erwähnt hat sich Simeon Hrissomallis beim Verfassen des Skriptes dicht an die Vorlage von Jürgen Grasmück, alias Dan Shocker, gehalten. Teilweise wurden komplette Dialoge übernommen, wenn auch nicht wortwörtlich. Doch wer den Roman gelesen hat, wird die Geschichte in der Vertonung sofort wiedererkennen. Natürlich wurde die Party zu Beginn der Story für das Hörspiel ein wenig modernisiert. Beibehalten wurde jedoch der sehr merkwürdige Umstand, dass Hugh Jeffers gegenüber seinen Freunden zunächst behauptet, Jane Baker sei verschwunden, obwohl er ihren zerfetzten Leichnam deutlich gesehen hat. Und während er händeringend versucht seine Freunde vom Wahrheitsgehalt seiner Aussagen zu überzeugen wiederholt er haarklein wieso sie sich in dem Schloss eingefunden haben und welche Geschichte es hat. Ziemlich ungewöhnlich, um nicht zu sagen unglaubwürdig, für einen jungen Mann am Rande der Panik. Auch diese Szene wurde fast 1:1 übernommen. Die erste Änderung besteht darin, dass Dave McBroutch im Hörspiel nicht allein nach Hause fährt, sondern in Begleitung seiner Freundin. Im Roman macht sich McBroutch auch allein auf den Weg zurück zum Schloss, um nachzusehen, ob nicht irgendwelche Hinweise auf die Anwesenheit der jungen Leute zurückgelassen wurden. Im Hörspiel hat Daves Freundin ihr Handy verloren und begleitet McBroutch nach „Bloody Grave“. Die Szene in der sie dem unheimlichen Killer zum Opfer fällt gehört zu den gruseligsten des gesamten Hörspiels. Anschließend geht es wieder genauso weiter wie im Roman. Patsys nächtliche Wanderung zum Schloss wird allerdings im Roman ein wenig ausführlicher und langatmiger beschrieben. Im weiteren Verlauf folgt die Vertonung jedoch ziemlich genau der Vorlage. Eine der besten Szenen ist diejenige in der Iwan Kunaritschew in der Wohnung von McBroutch dessen Kumpel Henry Walker überrascht und verhört. Der Abschnitt wurde fast identisch im Hörspiel verwendet und zeigt einmal mehr, dass David Nathan in der Rolle des kauzigen Russen mindestens ebenso gut ist wie Henry König. Im Gegensatz zum Roman wurden im Hörspiel zwar die Parts der beiden Schauspielerinnen im Schloss getauscht, doch auch hier bleiben die Macher des Hörspiels sehr dicht am Original. Erst zum Ende hin entfernt sich die Vertonung wieder vom Roman – und das ist gut so. Denn es ist vollkommener Blödsinn die restlichen Freunde von McBroutch mit in das Schloss zu bringen, wo sie abermals der Gefahr durch den unheimlichen Mörder ausgesetzt sind. So handelt kein gewissenhafter PSA-Agent. Oder sonst irgendjemand. Die Begründung, dass der Mörder durch die große Gruppe abgeschreckt wird ist ziemlich hanebüchen. Glücklicherweise verzichtet das Hörspiel auf diesen unnötigen Firlefanz und präsentiert ein dramatisches Finale, bei dem es Larry Brent und Morna Ulbrandson beinahe an den Kragen geht. Sogar der Schluss-Gag des Romans wurde 1:1 übernommen. Eigentlich schade, dass im Anschluss an diese Folge nicht die Vertonung des 55. Romans folgt, „Der Würger aus dem See“, in dem es tatsächlich um das Monster von Loch Ness geht, über das die PSA-Agenten ihre Witze reißen. ![]() WIE DAN SHOCKER DAS FÜRCHTEN LEHRT
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ManuskripteBITTE KEINE MANUSKRIPTE EINSENDEN!
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