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Innswich Horror

INNSWICH HORROR

Edward Lee
Roman / Horror

Voodoo Press
Originaltitel: The Innswich Horror
Übersetzung: Kerstin Fricke

Taschenbuch, 200 Seiten
ISBN: 978-390280214-9

Aug. 2012, 12.95 EUR
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USA, Juli 1939
Foster Morley ist ein regelrechter Anhänger des Schriftstellers H.P. Lovecraft, der 1937 verstorben ist. Dank des ererbten Vermögens seiner Familie ist es Morley möglich auf den Spuren des Meisters, wie Foster Lovecraft nennt, zu wandeln. Besonders angetan hat es ihm die Novelle „Der Schatten über Innsmouth“, und obwohl das besagte Fischerdorf eine Erfindung ist, begibt sich Foster auf eine Busreise mit dem gleichen Ausgangspunkt wie Lovecrafts fiktiver Alter Ego Robert Olmstead. Foster Morley staunt nicht schlecht, als der Bus in einem kleinen Ort Halt macht, der ebenfalls Olmstead heißt. Schon bald fallen dem jungen Mann weitere Details auf, die Lovecraft in seiner Novelle verarbeitet hat. Auffallend ist zudem, dass jede Frau im gebärfähigen Alter schwanger ist, und auf Nachfragen hin wohl auch nicht zum ersten Mal. Von der jungen, attraktiven Eisverkäuferin Mary erfährt Foster von einem alten Mann namens Cyrus Zalen, der angeblich eine Fotografie von H.P. Lovecraft besitzt, der die Stadt ebenfalls kurz vor seinem Tod besucht hatte. Entgegen der eindrücklichen Warnungen von Mary beschließt Foster dem alten Mann einen Besuch abzustatten. Dabei gerät er immer tiefer in einen Sumpf aus Lügen und Halbwahrheiten hinein. Und als er schließlich die Wahrheit erkennt ist es bereits zu spät ...

Meinung:

Dass Edward Lee selbst ein großer Fan von H.P. Lovecraft ist, merkt man seinen Werken deutlich an. Mit „Innswich Horror“ hat er seinem Idol endlich eine atmosphärisch dichte Hommage gewidmet, die sich sowohl im Stil als auch im Handlungsaufbau erstaunlich eng am Original hält. Tatsächlich ist es Lee fabelhaft gelungen die düstere, beklemmende Stimmung der Kleinstadt einzufangen und die Gefühle und Vorahnungen des Protagonisten glaubhaft zu beschreiben. Wie bei Lovecraft üblich, so wird die Geschichte auch hier von Foster Morley aus der Ich-Perspektive erzählt. Allerdings vermeidet der Autor es eine stilistische Nähe zu Lovecraft aufzubauen, indem er wahllos dessen bevorzugtes Vokabular verwendet. Lee bleibt sich selbst treu, das wird auch im weiteren Handlungsverlauf deutlich. Die Geschichte wird in der zweiten Hälfte zunehmend brutaler und auch die sexuelle Komponente tritt immer plastischer zu Tage, ohne jedoch anstößig zu wirken. Vielmehr bekommt man während der Lektüre den Eindruck, dass Lee hier eine Geschichte zu Papier gebracht hat wie sie Lovecraft vielleicht geschrieben hätte, wenn er einhundert Jahre später geboren worden wäre. In der etwas undurchsichtigen Mary mit ihrer offenherzigen, etwas übertriebenen Zuneigungsbekundung zeigt sich Lovecrafts eigene Scheu vor dem weiblichen Geschlecht, und auch die Angst und Ablehnung von Andersartigkeit kommt sehr offensichtlich zum Tragen. Auch die gefällige Länge von knapp 180 Seiten fügt sich wunderbar harmonisch in das Gesamtbild ein, denn auch Lovecrafts umfangreichere Werke waren selten länger.
Ärgerlich sind nur die vielen Druckfehler, teilweise fehlen nämlich ganze Wörter, was den Lesefluss erheblich stört. Wenn aus der Tankstelle plötzlich eine Tanzstelle wird sorgt das lediglich für kurzfristige Erheiterung beim Leser.

Aufmachung:

Christian Krank schuf für die deutsche Ausgabe von „Innswich Horror“ ein gelungenes Cover, das eine bizarre Kreatur zeigt, die wie eine Mischung aus H.P. Lovecraft und seiner bekanntesten Schöpfung Cthulhu aussieht.

Fazit:

Eine großartige, moderne Hommage an H.P. Lovecraft, bei der nur die vielen Druckfehler stören. Edward Lee hat es geschafft Stil und Handlungsaufbau dem 1937 verstorbenen Schriftsteller aus Providence anzugleichen.

28. Dez. 2012 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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