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Innswich Horror
1938 Neuengland: Foster Morley, 33 Jahre, lebt in einem 180 Jahre alten Herrenhaus in Providence, als letzter Nachfahre seiner Familie.
Er liest ständig Werke von Lovecraft, seit er zwei Jahre zuvor auf den Autor in einer Zeitung aufmerksam wurde durch den Nachruf.
Seither ist er von den Texten besessen, nennt Lovecraft den Meister und sammelt dessen Werke, liest diese sogar an Lovecrafts Grab und sucht Stätten auf, an denen auch Lovecraft war. Aber auch die fiktiven Orte seiner Werke und landet in Olmstead und dem ehemaligen Ankerplatz Innswich Point.
William Grant, arbeitsloser Buchhalter, will sich mit seinem Freund Leonard Poynter, in Olmstead treffen. Doch Poynter ist verschwunden. Er war im Hotel Hilman House abgestiegen.
In dem kleinen Städtchen sind auffallend viele Frauen, meist sehr schöne, schwanger.
Foster und Grant steigen beide ebenfalls im Hilman House ab und schließen Bekanntschaft.
In einem Restaurant lernt Foster dann die schwangere Mary Simpson kennen. Von ihr erfährt er, dass auch Lovecraft kurz in Olmstead war und ihr Bruder Paul, dem Unterarme und Unterschenkel fehlen und der völlig auf seine Schwester angewiesen ist, dem Schriftsteller auch begegnet ist.
Diese Auskunft bringt Foster natürlich völlig in Wallung.
Ebenso fühlt er sich zu Mary, die bereits ihr neuntes Kind austrägt, hingezogen.
Diese rät ihm, sich mit dem Fotografen Cyrus Zalen in Verbindung zu setzen. Er habe Lovecraft ebenfalls gekannt und sogar fotografiert.
Cyrus Zalen entpuppt sich als heruntergekommenes Subjekt, das sich mit dem Verkauf von pornografischen Fotos und der Zuhälterei (bietet schwangere Frauen an) über Wasser hält. Er behauptet, auch Mary habe bis vor einigen Jahren als Hafendirne und für ihn gearbeitet.
Foster kauft von ihm zwei Fotos über die Stadt zu Zeiten Lovecrafts (1928).
Paul und Mary hüten ein dunkles Geheimnis und haben eine sonderbare Verbindung zueinander.
Foster, der sich immer mehr zu Mary hingezogen fühlt, schleicht heimlich zu ihrem Haus und beobachtet die Geschehnisse dort. Lernt dort auch Walter ihren Sohn kennen. Von ihren anderen Kindern ist aber nichts zu sehen. Dafür der Großvater von Walter, ein verkrüppelter und von seltsamen dunklen Schatten umgebener Alte.
Auf dem Weg zurück nach Olmstead belauscht Foster das sonderbare Gespräch zweier Frauen, das erahnen lässt, dass die Frauen des Städtchens bewusst geschwängert werden?
Doch warum und von wem?
Und warum lassen sich die Frauen darauf ein?
Wovor haben sie augenscheinlich solche Angst?
Und was hat es mit den verstümmelten Männern auf sich, die Forster im Hilman House entdeckt?
Edward Lee wartet hier erfreulicherweise einmal nicht mit Splatterhorror auf, sondern mit einer sehr stimmungsvollen Düsteren Phantastik, die die SCHATTEN ÜBER INNSMOUTH neu erzählt und jeden Lovecraft-Fan erfreuen wird, aber auch jeden anderen Liebhaber der Phantastik. Lee erfindet das Rad zwar nicht neu, aber er unterhält mit einer Geschichte ohne Längen und mit Spannung und das auf einem erfreulichen guten Niveau.
Das Covermotiv passt hervorragend zu dem Roman und rundet diesen stimmig ab.
FAZIT: Empfehlenswert für Lovecraft-Fans, aber auch jeden anderen Liebhaber der Düsteren Phantastik.
12. Dez. 2014 - Alisha Bionda
Der Rezensent
Alisha Bionda
Balearen
Website: http://www.alisha-bionda.net
Total: 395 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen
Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Journalistin, Rezensentin, Agentin
Alisha Bionda wurde in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 auf den Balearen. Die Autorin beendet ihren Tagesablauf nachts am Meer - bis zum 23.05.2009 mit ihrer afghanischen Windhündin Jamila, die dann leider über die Regenbogenbrücke “gegangen...
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