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Der Romulanische Krieg – Unter den Schwingen des Raubvogels I

DER ROMULANISCHE KRIEG - UNTER DEN SCHWINGEN DES RAUBVOGELS I
DER ROMULANISCHE KRIEG - UNTER DEN SCHWINGEN DES RAUBVOGELS I

Michael A. Martin
Roman / Science Fiction

Cross Cult

Star Trek - Enterprise: Band 4
Taschenbuch, 380 Seiten
ISBN: 978-386425300-3

Aug. 2014, 12.80 EUR
Bestellen: Jetzt bestellen / auch als eBook erhältlich

Die Vernichtung des zivilen Frachtschiffs Kobayashi Maru hat die zunehmenden Spannungen zwischen der neugegründeten Koalition, zu der die Vereinte Erde, Vulkan, Tellar und Andor gehören, und dem romulanischen Imperium eskalieren lassen. Unter der politischen Führung von Praetor D'deridex greifen die Romulaner immer mehr Randwelten an und errichten dort strategisch wichtige Brückenköpfe. Und die Sternenflotte hat nur wenige Raumschiffe, um der Bedrohung angemessen zu begegnen, zumal die Columbia unter dem Kommando von Captain Erika Hernandez verschwunden ist. Captain Jonathan Archer muss sich derweil den kritischen Stimmen stellen, die seinen Rückzug während des Angriffs auf die Kobayashi Maru verurteilen. Sein Verhalten hat zu einem Bruch des Vertrauens unter vielen Besatzungsmitgliedern geführt, von denen einige in letzter Konsequenz einen Antrag auf Versetzung gestellt haben, unter ihnen auch Hoshi Sato und Travis Mayweather. Der größte Schock ist jedoch die Nachricht, dass Administratorin T'Pau, das politische Oberhaupt von Vulkan, öffentlich bekannt gegeben hat, nicht aktiv in den Konflikt mit den Romulanern einzugreifen. Die restlichen Koalitions-Mitglieder sind empört, vor allem, weil die vulkanische Regierung die Botschafter von Tellar und Andor ebenfalls darauf drängt sich im Krieg passiv zu verhalten. Begründet wird dies in erster Linie mit der Anfälligkeit der nicht-terranischen Raumschiffe gegenüber der neuen romulanischen Fernlenkwaffe. Um ihren Teil der Koalitions-Charta zu erfüllen, installieren die Vulkanier ein Warpfeld-Ortungsnetz, dass die einzelnen Planeten der Koalition frühzeitig vor fremden Raumschiffen warnen soll. Doch den Romulanern gelingt es sich schnell darauf einzustellen und weitere Welten zu erobern.
Währenddessen gerät der undercover ermittelnde Charles Tucker in die Hände des vulkanischen Geheimdienstes. Doch statt ihn zurück zur Erde zu schicken, wird der Ingenieur für eine weitere Mission verpflichtet. Dieses Mal als Vulkanier getarnt, um eine geheime Schiffswerft der Romulaner zu sabotieren.

Meinung:

Mit diesem Roman, der direkt an den Vorgänger „Kobayashi Maru“ anknüpft, wird einer der wichtigsten Abschnitte und Konflikte in der Koalitions-Ära konkret beschrieben. Bislang hat man im Kanon ja meistens nur fragmentarisch von dem legendären irdisch-romulanischen Krieg gehört, beispielsweise in der TOS-Episode „Spock unter Verdacht“. Dort wird auch erwähnt, dass niemand bis dahin einen Romulaner zu Gesicht bekommen hat. Im vorliegenden Roman wird dies auch thematisiert, obwohl es natürlich Ausnahmen von der Regel gibt. Und wer wäre besser dazu geeignet ein solches Geheimnis zu bewahren, als die sagenumwobene Sektion 31? Die ist mittlerweile ja für jede Schandtat gut und der optimale Sündenbock. Mit der jungen T'Pau hat übrigens ein weiterer Charakter aus der Original-Serie einen Auftritt in ENTERPRISE und fungiert bereits als politisches Oberhaupt.
Aufgrund des Titels und des martialischen Covers, fabelhaft gestaltet von Martin Frei, erwartet man als Leser eher ein Schlachtengemälde a la STAR WARS. Doch weit gefehlt. Natürlich hat auch Michael A. Martins Roman Raumschlachten zu bieten, doch im Vordergrund stehen die Hauptfiguren und ihre Charaktere, beziehungsweise wie sie sich mit dem drohenden Krieg auseinandersetzen. Da die TV-Serie mit der vierten Staffel eingestellt wurde, bildet die Romanserie gewissermaßen die fünfte Staffel. Damit wird der Romulanische Krieg zum ENTERPRISE-Äquivalent des Dominion-Kriegs aus DS9. Der Vergleich ist gar nicht so weit hergeholt, denn zu der Zeit von Captain Archer stellen die Romulaner die bis dato größte Bedrohung dar, die ebenfalls aus einem anderen Quadranten die Freiheit der Koalitions-Völker bedroht. Und ähnlich wie Captain Sisko, ist auch Jonathan Archer bemüht, Verbündete gegen den gemeinsamen Feind zu finden, ist aber auch bereit mit einer unterlegenen Flotte gegen den Antagonisten vorzurücken. Der noch jungen Sternenflotte stehen allerdings nur wenige Schiffe zur Verfügung, so dass es nicht zu den riesigen Materialschlachten kommt, wie in DS9, dennoch entstehen vor dem geistigen Auge, Fantasie vorausgesetzt, beeindruckende Szenarien. Beleuchtet wird aber auch die politische Situation hinter dem Konflikt, und das nicht nur aus Sicht der bekannten Seriencharaktere, obwohl mit General Shran auch Figuren aus den TV-Episoden mitspielen. Wie schon bei DS9 wird aber auch die Situation im Feindeslager gezeigt, inklusive dortiger Ränke und Intrigen. Die Berichterstattung zweier Reporterinnen mit gegensätzlichen Ansichten ist ein weiterer interessanter und vor allen Dingen origineller Aspekt des Romans, vor allem weil auch die Kolonie auf dem Mars zu Wort kommt; fühlt sich diese doch dem romulanischen Aggressor gegenüber relativ schutzlos. Leider hat es der Autor versäumt, auch kritische Stimmen der Romulaner zu beschreiben. Es ist doch unwahrscheinlich, dass alle Romulaner Kriegstreiber sind. So wird der Feind der Koalition zum absolut Bösen erhoben, im Gegensatz zur tadellosen Koalition, die aufgrund der Tatsache, dass sie von ihrem vulkanischen großen Bruder im Stich gelassen wurde, noch bemitleidenswerter wirkt.
Vor allem der Charakter T'Pol und ihre innere Zerrissenheit zwischen Loyalität zu ihrem Captain, der Liebe zu einem Menschen und ihrer kulturellen und ethnischen Herkunft, wird einfühlsam dargestellt.
Da eine Fortsetzung von ENTERPRISE für die Flachbildschirme unwahrscheinlich ist, dürfen sich die Hauptfiguren entwickeln und weitreichende Entscheidungen treffen, wie beispielsweise die Versetzungsanträge von Travis Mayweather und Hoshi Sato zeigen. Die Zukunft bleibt ungewiss, und das macht STAR TREK derzeit so spannend.

Aufmachung:

Martin Frei ist es wieder einmal gelungen das wenig aussagekräftige amerikanische Originalcover alt aussehen zu lassen. Captain Jonathan Archer vor einer im Weltraum tobenden Schlacht. Bernd Perplies hat als Übersetzer außerdem tolle Arbeit geleistet, ebenso wie das Lektorat. Die Schrift ist ein wenig größer als ansonsten üblich bei den deutschen STAR TREK-Romanen von Cross Cult. Sehr angenehm.

Fazit:

Der Romulanische Krieg geht in die heiße Phase. Den Leser erwartet kein plakatives Schlachtengetümmel, sondern ein intelligentes Szenario, in dem auch die politischen Hintergründe und charakterlichen Entwicklungen berücksichtigt werden. Weiter so.

29. Aug. 2014 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
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