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Richard Laymon – Ein Schriftsteller zwischen Wahnsinn und Genie

DER KELLER

Richard Laymon
Roman / Horror

Heyne

Taschenbuch, 1232 Seiten
ISBN: 978-345343351-9

Aug. 2008, 1. Auflage, 15.00 EUR
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“Er hat seinen Speer tief in den Hund hineingestochen und ihn hochgehoben und ist mit ihm zu dem Leichenwagen gegangen, wo vorher schon jemand die Hecktür aufgemacht hatte, und dann hat er den Hund reingeschoben wie ein Stück Fleisch in einen Tigerkäfig ...“ Sie hielt für ein paar rasche Atemzüge inne und fuhr dann fort: „Gleich darauf hat er den Speer wieder rausgezogen, und der Hund war nicht mehr dran. Als ob jemand in dem Leichenwagen den Hund … Ich weiß auch nicht ...“

Die Show


„Willkommen im Horrorhaus.“ Ihre heisere, tiefe Stimme klang fast ehrfurchtsvoll. „Ich bin Maggie Kutch, die Besitzerin dieses Hauses. Es ist seit 1931 für Besucher zugänglich, kurz nachdem mein Mann und meine drei Kinder einer fürchterlichen Schandtat zum Opfer fielen. Jetzt fragen Sie sich sicher, weshalb ich Menschen durch ein Haus führe, das der Schauplatz einer solch schrecklichen, persönlichen Tragödie war. Die Antwort ist einfach: G-E-L-D.“

Der Keller


Von hinten ertönte ein tiefes Knurren. Alices Nacken kribbelte.
„Er lebt!“, rief Rose freudig und drehte sich um.
Im Rückspiegel sah Alice, dass der Schäferhund seine Pfoten auf die Lehne der Rückbank gelegt hatte. Er fletschte die Zähne, und blutiger Speichel hing in Fäden aus seiner Schnauze. Mit einem wütenden Knurren sprang er nach vorn. Rose kreischte. Alice trat hart auf die Bremse. Der Wagen blieb schlingernd stehen, sie wurden beide in die Gurte geworfen, und Alice schlug mit der Stirn gegen das Lenkrad. Der Hund taumelte neben ihr auf den Vordersitz, wobei er seine Gedärme hinter sich her zog und nach Roses Handgelenk schnappte, während das schreiende Mädchen versuchte, den Gurt zu lösen. Das Tier ließ von der Hand ab und sprang nach ihrer Kehle.

Der Wald



Er ist ein absoluter Ausnahmeschriftsteller und zugleich ein Autor, dem nach seinem Tod noch mehr Ruhm zuteil wird, als dies vorher schon der Fall war. Für seine Fans und viele Kritiker genießt der Name Richard Laymon längst Kultstatus und jede deutsche Neuerscheinung wird mit Ungeduld erwartet, wohl wissend, dass der Fundus des Autors zwar enorm, aber nicht unbegrenzt ist.
Ich begegnete den Romanen im Sommer des Jahres 2007, als das Programm von Heyne Hardcore noch überschaubar war. Ich sah den Roman „Nacht“ im Regal für Neuerscheinungen bei einem Buchhändler stehen und las mir den Klappentext durch. Auf die wortreichen Plattitüden namhafter Schriftsteller-Kollegen, die das vorliegende Werk in den Himmel loben, gebe ich indes schon lange nichts mehr. Mal ehrlich, glaubt denn wirklich jemand ernsthaft, dass jemand wie Stephen King oder Dean Koontz nichts Besseres zu tun haben, als ständig die Bücher anderer Horror- und Thriller-Autoren zu lesen? Nichtsdestotrotz hat mich der Text auf der Rückseite so neugierig gemacht, dass ich mir den Roman letztendlich doch zugelegt habe, obwohl das Buch mehr als 500 Seiten Umfang hatte. Um ehrlich zu sein habe ich einen Gräuel gegen allzu dicke Bücher. Ich bin immer der Meinung, dass man eine gute Geschichte auch in 300 bis maximal 400 Seiten erzählen kann. Weniger wäre natürlich noch optimaler. ;-)
Glücklicherweise entpuppte sich Laymons Stil als äußerst flott und minimalistisch. Der Autor lässt seine Figuren ständig agieren. Landschaftsbeschreibungen und Reflektionen sind eher die Ausnahme, und die oftmals kurzen, prägnanten Sätze sorgen für ein enormes Lesetempo. Hinzu kommt die Schriftgröße, die das Lesen sehr angenehm macht. Tatsächlich hatte ich das Buch schneller durchgelesen als manchen 300-Seiten-Roman. Der schräge Plot, die fast satirische Übertreibung der Protagonistin und die Ansprache der niedersten Instinkte allerdings hat mich zunächst ebenso abgeschreckt, wie fasziniert. Das Laymon-Fieber hatte mich noch lange nicht ergriffen, aber ich war neugierig geworden und als nächstes legte ich mir „Die Show“ zu, ein Roman, der auch heute noch, nachdem ich alle in Deutschland erhältlichen Werke von Laymon gelesen habe, zu meinen Lieblingsgeschichten des Autors zählt. Was als kurzweiliger, in seinen Grundzügen eher harmlosen, Jugendroman beginnt, wird am Ende zu einem Horror-Spektakel sondergleichen, auf dem das imaginäre Logo FSK 18 prangt. Ich habe jede einzelne Seite des Buchs regelrecht verschlungen, auch wenn die Twilight-Fans mit dieser Art Vampirliteratur sicher wenig anfangen dürften. Ab diesem Zeitpunkt war ich definitiv infiziert und hab mir die nächsten beiden Bücher kommen lassen: „Die Insel“ und „Das Treffen“.
Für mich gehören sie auch heute noch zu den schwächsten Beiträgen des Autors. Klingt komisch, ist aber so. Tatsächlich war ich kurzzeitig so weit, mir keine weiteren Bücher von Richard Laymon zu Gemüte zu führen. Zumindest nicht mehr alle. „Die Insel“ ist nicht nur unlogisch und plakativ (gut, dass sind eigentlich alle seiner Bücher), aber der Unterhaltungswert wird durch die nicht nachvollziehbaren Motivationen des Ich-Erzählers getrübt. Während um ihn herum Menschen ermordet werden, hat er nichts Besseres zu tun, als Tagebuch zu führen, in dem er sich die meiste Zeit mit pubertären Sex-Fantasien über seine Freundin, ihre Schwester und deren Mutter ergeht. Für viele mag dieses Buch zu den Highlights von Laymons Schaffen gehören, für mich leider nicht, sorry. Ebenso verhält es sich mit „Das Treffen“. Absolut langweilig und ohne nennenswerte Höhepunkte. Denke ich heute daran zurück, fällt mir immer ein Ausspruch des Autors ein, der im Bonusmaterial der neuesten deutschen Erstveröffentlichung („Der Wald“) verewigt wurde:

“Was ich auch sehr interessant finde, ist die Tatsache, dass meine Fans nach der Lektüre eines meiner Bücher nicht aufhören können, bis sie alle gelesen haben. Das ist toll.“

Was mich betrifft kann ich dieser Aussage nur zustimmen, auch wenn es lange gedauert hat, bis ich das erkannt habe. Mein nächster Roman war „Die Jagd“, auch wenn ich lange gebraucht habe mich zu der Lektüre durchzuringen, aber es hat sich gelohnt. „Die Jagd“ hat nicht nur einen originellen, beklemmenden Plot mit einem überraschenden Finale, sondern auch absolut herbe Gore-Szenen zu bieten. Sprich: Die Story trieft von Blut und Gewalt. Auch „Der Regen“ hat mich absolut gefesselt und da stand für mich fest. Ich gebe nicht eher Ruhe, bis ich alle Romane dieses außergewöhnlichen Schriftstellers gelesen habe. Herzlichen Glückwunsch, Richard, du hast es wieder mal geschafft.
Dass ich wenige Monate später aber das ultimative Werk von ihm lesen würde, das neben „Die Show“ zu meinen Lieblingsbüchern gehört konnte ich damals nicht ahnen. Es handelt sich um „Der Keller“, einem Band, der gleich drei Werke von Laymon umfasst, die alle von dem sagenumwobenen Horrorhaus handeln und eine in sich abgeschlossene Trilogie bilden. „Der Keller“ ist übrigens auch der erste von Laymon veröffentlichte, komplexe Roman. Ein ultraheftiger Monsterhorror, der Brian Keene übrigens zu seinem Roman „Die Verschollenen“ inspiriert hat.
Im Weiteren folgen die Kurzbeschreibungen der einzelnen Romane inklusive dem Fazit meiner Rezensionen:

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Nacht Nacht
© http://www.randomhouse.de/
Nacht (After Midnight)

Eigentlich wollte Alice nur das luxuriöse Haus ihrer Freunde nahe des Waldes hüten, solange seine Bewohner verreist sind. Als kurz nach Mitternacht ein Fremder aus dem Wald kommt und sie beobachtet und provoziert beginnt für Alice allerdings ein mörderischer Albtraum. Ein junger, hilfsbereiter Mann, der sich verwählt hat und Alice vor dem sonderbaren Fremden retten will, endet mit einem Säbel im Schädel. Nun muss die junge Frau die Konsequenzen aus ihrer folgenschweren Verwechslung ziehen. Die Polizei zu verständigen kommt für Alice mit ihrer bewegten Vergangenheit schon mal gar nicht in Frage und so will sie den Toten spurlos und sicher entsorgen. Dazu muss sie aber nicht nur die Leiche loswerden sondern auch das Telefon des toten Mannes finden, auf dem ihre Nummer mit Hilfe der Wahlwiederholung einwandfrei festzustellen ist. Und damit kommt eine Lawine ins Rollen, in welcher Alice nicht nur ihre eigenen Kaltblütigkeit bis an die Grenzen belasten, sondern sich darüber hinaus auch einem Kannibalen und einem Psychopathen erwehren muss …

Fazit:
Gut lesbarer, manchmal etwas überzogener und dadurch schon satirisch angehauchter Horror-Trip, der zum Teil jenseits des guten Geschmacks liegt. Potentielle Käufer sollten eine hohe Toleranzschwelle besitzen und dürfen nicht gerade zimperlich sein. Aber in Zeiten wo Folterungen a la „Saw“ und „Hostel“ in brutalen Einzelheiten im Kino vorgeführt werden, sind das was man in diesem Buch geboten bekommt gerade mal Peanuts.

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Die Show Die Show
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Die Show (The travelling Vampire-Show)

Die drei Freunde Slim, Rusty und Dwight sind ganz aus dem Häuschen, als eine reisende Vampirshow ihren Auftritt in der Nähe ihres Heimatstädtchens ankündigt. Endlich ergibt sich die einmalige Chance, einen leibhaftigen Vampir aus der Nähe zu sehen. Sogar eine Vampirin, die betörend und faszinierend schön sein soll. Doch es gibt zwei wesentliche Probleme: Die Show beginnt erst um Mitternacht und für Minderjährige ist der Zutritt verboten. Die Freunde sind fest entschlossen sich davon nicht abhalten zu lassen und machen sich gegen Mittag bereits auf den Weg zu der abgelegenen Lichtung, wo die Show stattfinden soll. Ab hier beginnt für das Mädchen und die zwei Jungs ein Alptraum, der um Mitternacht, bei der Vampirshow, seinen grausigen Höhepunkt erreichen soll…

Fazit:
„Die Show“ ist ein Pageturner, der in einem Zeitraum von gut 27 Stunden spielt und ein packendes Szenario entwirft, dass den Leser erst wieder loslässt, wenn er das unerträglich spannende Finale endlich hinter sich gelassen hat. Rasant, subtil, authentisch und zum Schluss einfach „hardcore“.

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Die Insel Die Insel
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Die Insel (Island)

Rupert Conway macht mit seiner Freundin Connie und deren Familie einen Ausflug mit der Jacht, anlässlich des Hochzeitstages von Connies Eltern. Gerade als sich Rupert, Connie, ihre Schwestern Thelma und Kimberly, deren Mann Keith und die Eltern Billie und Andrew auf einer abgelegenen Insel für ein Picknick zurückgezogen haben, explodiert ihr Boot.
Wenig später findet Rupert die Leiche von Kimberlys Ehemann Keith, aufgeknüpft in einem Baum. Da beginnt den Schiffbrüchigen zu dämmern, dass die Explosion kein Unfall gewesen ist und ein Mörder sich mit ihnen auf der Insel herumtreibt. Was als harmloses Abenteuer a la Robinson Crusoe beginnt endet in einem beispiellosen Alptraum der Perversitäten…

Fazit:
Oberflächlicher, anspruchsloser Psychothriller, mit einigen guten Ideen und einem flüssigen Erzählstil. Etwas weniger Testosteron, mehr Authentizität bei der Charakterdarstellung und ein angemessener Umgang mit Grausamkeiten wie Vergewaltigung und Folter, und der Roman wäre ansatzweise empfehlenswert gewesen.

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Das Treffen Das Treffen
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Das Treffen (Blood Games)

Fünf junge Frauen machen jedes Jahr gemeinsam Urlaub und suchen sich für ihre Ausflüge besondere Orte aus, an denen sie etwas Besonderes erleben können. Dieses Mal haben sich die Frauen für ein verlassenes Sporthotel entschieden, die Totem Pole Lodge. Die verlassene Herberge, inmitten der Wildnis, liegt angeschieden von jeglicher Zivilisation. Ideal für die kleine Gruppe. Doch dann häufen sich die Indizien, dass sie noch nicht so allein sind, wie sie glauben. Scheinbar gibt es in der Nähe Menschen, die in den Wäldern leben, und vor Jahren war das Hotel der Schauplatz eines grausamen Massakers. Noch halten die Frauen alles für harmlos und genießen den Nervenkitzel. Dann verschwindet Helen aus ihrer Mitte, und kurz darauf wird die Ahnung zu grausamer Gewissheit: Jemand macht Jagd aus sie…

Fazit:
Belangloser Psychothriller mit einfallslosem Plot, der heutzutage niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlockt. Die Spannung wird von mehr oder weniger amüsanten Rückblicken getrübt und schlussendlich bleibt der Leser mit dem Eindruck zurück, dass dem Buch 300 Seiten weniger gut getan hätten.

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Die Jagd Die Jagd
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Die Jagd (Endless night)

Die sechzehnjährige Jody übernachtet bei ihrer Freundin Evelyn als eine Horde junger Männer in das Haus eindringt und die Familie grausam abschlachtet. Jody muss mit ansehen, wie ihre beste Freundin von einem Speer aufgespießt wird, ehe ihr mit Evelyns jüngerem Bruder Andy die Flucht gelingt. Ab sofort stehen die beiden Jugendlichen unter Polizeischutz und nach den Verdächtigen wird eine Fahndung ausgerufen. Andy wird von seinem Onkel abgeholt, bei dessen Familie er fortan wohnen soll. Doch unterwegs flieht Andy, der viel lieber bei Jody und ihrem Vater geblieben wäre. Die befürchten das Schlimmste, dass nämlich einige der Täter dem Jungen auf der Spur sind, um ihn als Zeugen zu beseitigen. Dabei ahnen Jody und ihr Vater nicht einmal, wie nahe ihnen der Mörder bereits ist, den die Horde blutrünstiger Männer hinter den Jugendlichen hergeschickt hat …

Fazit:
Ein echter „Laymon“, der sich durch hohes Tempo, schonungslose Brutalität und abwechslungsreiche Erzählperspektiven auszeichnet. Großartig!

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Der Regen Der Regen
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Der Regen (One rainy night)

Ein junger Farbiger wird brutal ermordet und auf einem Footballfeld an einen Mast gebunden, gefoltert und anschließend in Brand gesetzt. In der darauffolgenden Nacht bricht über die Stadt Bixby ein schwarzer Regen herein, der die Einwohner zu blutgierigen Bestien macht, die über alles und jeden herfallen. Sheriff Trevor Hudson sieht sich plötzlich einem Alptraum gegenüber, als sein Kollege auf dem Revier Amok läuft und von ihm erschossen werden muss. Gemeinsam mit Lisa Walters und deren Mutter Francine, die im Mordfall an dem farbigen Jungen aussagen wollten, muss er sich durch die verregnete Stadt kämpfen, in der Ausnahmezustand herrscht. Trevor will Maureen finden, die Frau, die er liebt, doch die ist bereits selbst zum Opfer des Regens geworden. Eigentlich wollte sie in der Pizzeria ihres Vaters nur aushelfen, doch ihre letzte Lieferung führt ausgerechnet zu Buddy und seinen Freunden Doug und Lou. Dem psychopathischen Buddy gelingt es die außer Kontrolle geratene Maureen zu überwältigen, doch was die Frau in den Fängen der drei jungen Männer erwartet ist die Hölle auf Erden. Und auch für John und Lynn wird der Abend in einem Luxusrestaurant zu einem unerbittlichen Kampf auf Leben und Tod, dabei ahnen sie nicht, dass zu Hause ihre neunjährige Tochter und deren Babysitter Denise ebenfalls in Lebensgefahr schweben …

Fazit:
Ein knallharter Horror-Thriller für regnerische Nächte. Ein gewalttätiges Schreckensszenario mit enormem Tempo.

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Der Keller Der Keller
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Der Keller (The Cellar, The Beasthouse, The Midnight-Tour)

Im Keller
Donna Hayes flieht mit ihrer Tochter Sandy vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Aufgrund einer Autopanne stranden sie in Malcasa Point, einem verschlafenen Nest, das dank einer fragwürdigen Touristenattraktion zu zweifelhaftem Ruhm gelangte, denn dort steht das legendäre Horrorhaus, in dem seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts mehrere Menschen auf brutale Art und Weise ums Leben kamen. Seitdem veranstaltet die Eigentümerin Maggie Kutch Führungen, die aber nie nach 16 Uhr stattfinden, denn dann sollen dort grauenhafte Bestien ihr Unwesen treiben. Judgement Rucker, genannt Jud, und Larry Maywood sind ebenfalls nach Malcasa Point gekommen, allerdings um das Monster zu erledigen. Larry leidet seit einem traumatischen Erlebnis in seiner Jugend, als er mit einem Freund in das Horrorhaus eingebrochen ist, unter Alpträumen. Bei einer Führung lernen Jud und Larry, Donna und ihre Tochter Sandy kennen. Ihr brutaler, skrupelloser Ehemann hat die Spur seiner Frau bereits aufgenommen und will sie in Malcasa Point abfangen. Doch gegen das, was die Menschen im Horrorhaus erwartet ist ein durchgedrehter Killer kaum der Rede wert …

Das Horrorhaus
Gorman Hardy ist ein erfolgreicher Horror-Schriftsteller der von Janice, der Tochter der Inhaber des Motels „Welcome Inn“, eingeladen wird, ein Buch über das Horrorhaus zu schreiben. Der Teenager hat ein altes Tagebuch der früheren Eigentümerin des Hauses gefunden. Doch Gorman Hardy ist ein skrupelloser Geschäftsmann, der vor nichts zurückschreckt, um einen weiteren Bestseller zu schreiben. Doch gegen die Brutalität der Kreaturen des Horrorhauses kommt auch Gorman Hardy nicht an. Das bekommen auch die beiden Frauen Tyler und Nora zu spüren, die eher zufällig in Malcasa Point Station machen und sich die Touristenattraktion nicht entgehen lassen wollen …

Mitternachtstour
17 Jahre nach den grauenhaften Vorfällen im Horrorhaus, bei denen scheinbar alle Kreaturen ausgerottet wurden, ist das Anwesen zu einer noch größeren Attraktion geworden. Eigentümerin ist mittlerweile Janice, die damals selbst in den Strudel des Schreckens hineingerissen wurde. Bestandteil der Führung ist eine Mitternachtstour für besonders Hartgesottene. Geleitet wird die Führung von Lynn Tucker, der Stieftochter von Janice. Da sich die Eigentümerin des Horrorhauses mit ihrem Mann auf einer Kreuzfahrt befindet, wird Lynn von ihrer besten Freundin Dana unterstützt. Doch auf dieser Mitternachtstour läuft nichts ab, wie geplant und die Gäste sehen sich einem Grauen gegenüber, das ihre schlimmsten Alpträume in den Schatten stellt …

Fazit:
Der ultimative Horror-Schocker von Richard Laymon. Eine bitterböse, zynische Geschichte, die sich kein Horror-Fan entgehen lassen sollte.

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Der Pfahl Der Pfahl
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Der Pfahl (The Stake)

Der Horror-Autor Larry Dunbar, seine Frau Jean, sowie seine Freunde Barbara und Pete entdecken in einer verlassenen Wüstenstadt ein heruntergekommenes Hotel, das mit einem neuen Vorhängeschloss gesichert ist. Von Neugier getrieben brechen sie in den baufälligen Kasten ein und entdecken unter einer morschen Treppe einen Sarg mit einer mumifizierten Frauenleiche darin, in deren Herz ein hölzerner Pfahl steckt. Entsetzt, aber auch höchst fasziniert, treten die vier den Rückweg an, doch die Entdeckung der Leiche lässt Larry und Pete nicht mehr los. An einem Wochenende, während dem Larrys Frau Jean und die gemeinsame Tochter Lane verreist sind, machen sich der Schriftsteller und Pete erneut auf den Weg in die Wüste. Sie nehmen den Sarg mit der gepfählten Leiche mit sich und verstecken ihn auf dem Speicher über der Garage der Dunbars. Überwiegt anfangs noch die Abscheu vor diesem grotesken Kadaver, so erliegt Larry mehr und mehr der morbiden Faszination. Durch einen Ring findet er heraus, dass es der Leichnam von Bonnie Saxon ist, die 1968 spurlos verschwunden ist, ebenso wie zwei weitere junge Frauen. Ist es das Resultat eines Wahnsinnigen, der Vampire für den Tot seiner Frau und seines Kindes verantwortlich macht? Larry Dunbar gerät immer weiter in den Bann der Toten. Währenddessen verstrickt sich seine Tochter Lane in dem Netz eines skrupellosen Psychopathen, der selbst vor dem Heim seiner Opfer nicht zurückschreckt …

Fazit:
Ungewöhnlicher Vampirthriller mit überraschendem Finale. Glaubhafte Charaktere in zwei nebeneinander verlaufenden Handlungslinien, die sich am Ende überschneiden. Ein Roman, den sich kein echter Laymon-Fan entgehen lassen sollte. Nichtsdestotrotz mehr Thriller als Horror.

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Das Spiel Das Spiel
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Das Spiel (In the dark)

Die Bibliothekarin Jane Kerry entdeckt an ihrem Arbeitsplatz einen unscheinbaren Briefumschlag mit fünfzig Dollar darin, sowie der Aufforderung an einem Spiel teilzunehmen. Unterzeichnet ist die Botschaft mit MOG – Master of Game. Irritiert, aber neugierig, geht Jane auf das ominöse Spiel ein, zumal die Aufgaben, die sie immer um Mitternacht bewältigen soll, nicht sonderlich schwierig sind. Allerdings wird der Geldbetrag jeweils verdoppelt. Bei ihrer ersten Aufgabe lernt sie den jungen Collegeprofessor Brace kennen, der sie zunächst unterstützt, aber immer mehr Bedenken hegt. MOG hingegen will das Spiel allein mit Jane spielen und drängt sie Brace aus der Angelegenheit herauszuhalten. Dann werden die Aufgaben immer abstruser und gefährlicher, doch für eine Beendigung des ominösen Spiels ist es längst zu spät …

Fazit:
Unterhaltsamer, teilweise amüsanter Psychothriller, der im letzten Drittel mit einer erschreckenden und brutalen Wendung den Leser schockiert.

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Das Inferno Das Inferno
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Das Inferno (Quake)

Los Angeles wird von einem heftigen Erdbeben verwüstet. Sheila Banner kann sich vor den Trümmern des einstürzenden Hauses nur mit einem beherzten Sprung in die Badewanne retten und wird dort eingeklemmt, erbarmungslos der Willkür ihres sadistischen Nachbarn Stanley ausgesetzt, der seinen perversen Gelüsten endlich freie Bahn lassen kann. Sheilas Ehemann Clint steckt mitten in der Stadt im Büro fest, als das Unglück hereinbricht. Gemeinsam mit der nervigen Mary und der gewitzten Em muss er sich einen Weg nach Hause erkämpfen. Doch Plünderer und dem Wahnsinn anheim gefallene Menschen machen vor Nichts und Niemandem halt. Das muss auch Barbara Banner, die Tochter von Sheila und Clint, feststellen, die sich zur Zeit des Erdbebens mit drei Mitschülern beim Fahrunterricht befindet. Während der Fahrlehrer durchdreht und sein Heil in der Flucht sucht, müssen sich die vier jungen Menschen allein durch eine Stadt kämpfen, in der jegliche Gesetze und Regeln ihre Gültigkeit verloren haben. Der Weg nach Hause wird für Barbara und ihre Freunde zum Kampf um das nackte Überleben …

Fazit:
Hart, zynisch, brutal und unterhaltsam. Ein flüssig geschriebenes Horror-Szenario mit authentischen Charakteren und bitterbösem Humor.

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Das Grab Das Grab
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Das Grab (Resurrection dreams)

Melvin war schon immer ein Außenseiter, der sich seit jeher den Spott der anderen Kinder und Jugendlichen zuzog. Auf einer Wissenschaftsausstellung in der High-School kommt es schließlich zum Eklat, als er eine tödlich verunglückte Mitschülerin ausgräbt und in der Öffentlichkeit mit einer Autobatterie zum Leben erwecken will. Melvin wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, doch seine fixe Idee, Tote zu neuem Leben zu erwecken, lässt ihn nicht mehr los. Jahre später kommt er in seine Heimatstadt Ellsworth zurück und übernimmt die Tankstelle seiner Eltern. Seine Experimente, um Tote zu erwecken, werden immer ausgefallener und bizarrer, doch er macht enorme Fortschritte. Seit ihm in der High-School Vicki einmal zur Seite gestanden und in Schutz genommen hat, ist Melvin unsterblich in die junge Frau verliebt, die nach dem Medizinstudium in Ellsworth praktizieren will. Allerdings muss sich Vicki nicht nur den hartnäckigen Avancen von Melvin erwehren, sondern sich auch den pensionierten Sheriff vom Hals halten. Für Vicki ist das der Beginn eines mörderischen Horror-Trips …

Fazit:
Glänzend geschriebener Horror-Thriller mit überraschenden Wendungen und einem Finale, das polarisiert. Für alle, die sich gerne gruseln und ein paar Stunden spannend und blutig unterhalten wollen.

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Vampirjäger<br>
Vampirjäger

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Vampirjäger (The Bite)

Sam hat zehn Jahre seiner Jugendliebe Cat nachgetrauert und plötzlich steht sie eines Abends vor seiner Tür und bittet ihn, ihr bei einem Problem behilflich zu sein. Sie wird von einem Vampir heimgesucht, der sie Nacht für Nacht mit seinen Bissen malträtiert und ihr das Blut aussaugt. Cat kann diese Demütigung und Folter nicht länger ertragen. Nun soll ihr Sam dabei helfen den Blutsauger namens Elliot endgültig zu vernichten. Überschwänglich vor Freude, ob des überraschenden Wiedersehens willigt Sam sofort ein. Doch er und Cat haben nicht mehr viel Zeit, denn Elliot kommt immer um Mitternacht und den beiden Vampirjägern bleibt nicht viel Zeit. Aber es ist nicht nur der Blutsauger vor dem sich Cat und Sam in acht nehmen müssen, auch ein skrupelloser Psychopath kreuzt ihren Weg und der hat mit dem Vampir Elliot ganz eigene Pläne …

Fazit:
Typisch Laymon, gewiss aber kein herkömmlicher Vampirroman. Leider wird den sinnlosen Dialogen und dem Herumirren in der Wüste zuviel Platz eingeräumt, als dass der Roman gänzlich überzeugen könnte.

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Finster Finster
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Finster (Night in the lonesome October)

Gerade wurde Ed Logan von seiner Freundin Holly verlassen und verzweifelt sucht er Trost und Ablenkung bei einem Spaziergang während einer stürmischen Oktobernacht. Sein Weg führt ihn zu einem Donutladen, der sich zehn Meilen von seiner Wohnung entfernt befindet. Unterwegs bemerkt er allerlei skurrile Typen, unter ihnen auch ein junges Mädchen von gerade mal achtzehn Jahren, dass allein durch die Nacht schweift. Ihr soll Ed noch öfter begegnen, doch zunächst trifft er auf Eileen, Hollys beste Freundin, mit der Ed Logan bald eine heftige Affäre beginnt. Doch seine Faszination für das fremde Mädchen ist ungebrochen und so zieht es Ed Logan immer wieder hinaus in die kalte Nacht, in der Hoffnung der geheimnisvollen Fremden zu begegnen. Dabei muss er feststellen, dass sich gerade im Schutz der Dunkelheit die menschlichen Monster aus ihren Verstecken wagen, immer auf der Suche nach neuen Opfern, und sie kennen keine Skrupel …

Fazit:
Spannender Beginn, langatmiger Mittelteil und ein dramatisches Finale, gespickt mit spätpubertären Fantastereien. Durchschnittlicher Beitrag zu Richard Laymons Gesamtwerk, mit jeder Menge Sex, aber wenig Blut und Gewalt.

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Der Käfig Der Käfig
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Der Käfig (Amara)

Einbrecher wollen in Robert Callahans Privatsammlung die Mumie der Pharaonen-Gattin Amara stehlen. Doch bei dem Abtransport kommt es zum Desaster. Der schwere Sarkophag wird fallen gelassen und das Siegel des Osiris zerbricht. Amara erwacht und tötet Robert Callahan, der zuvor die Einbrecher erschossen hat. Doch Amara kann nur Nachts auf Erden wandeln und so wird die Privatsammlung nach Callahans Tod dem Charles-Ward-Museum überstellt. Dort arbeitet Susan Connors als Kuratorin und als mehrere Wachmänner der Untoten zum Opfer fallen, wird sie als Beraterin zu dem Fall hinzugezogen. Glücklicherweise arbeitet auch ihr Freund Taggart bei der Polizei, der sie nach Kräften unterstützt. Das ist auch bitter nötig, denn die psychisch gestörte Mable terrorisiert Susan, weil sie selbst fanatisch in Taggart verliebt ist.

Imad, der Erbe des Callahan-Anwesens, und Roberts Ziehsohn lebt in den Tag hinein und überbrückt die Langeweile mit wechselnden Frauenbekanntschaften. Seine neueste Eroberung namens Hydra und ihr Lover Blaze wittern große Beute bei Imad und würden den Ägypter notfalls auch über die Klinge springen lassen.

Währenddessen sehnt sich die blinde April Vallsarra in dem Anwesen ihres verstorbenen Vaters nach Gesellschaft und Liebe.

Ed Lake hingegen hat davon zunächst die Schnauze voll, denn nachdem ihn seine Freundin abserviert hat, lässt sie ihn mutterseelenallein in der Wüste zurück. Dort wird er von Unbekannten niedergeschlagen und erwacht in einem riesigen unterirdischen Raum, eingepfercht in einem Käfig. Doch er ist nicht allein und gemeinsam mit seinen Mitgefangenen muss Ed ein perfides Spiel über sich ergehen lassen.

Grace und ihre Schwester Pix sind mit Grace' Freund Cody auf der Flucht aus der Hölle ihres Elternhauses und wollen in Hollywood ein neues Leben beginnen. Doch Los Angeles ist ein Moloch voll finsterer Gestalten mit bösen Absichten, und Grace, Pix und Cody haben sich den denkbar schlechtesten Zeitpunkt ausgesucht, um der Stadt der Engel einen Besuch abzustatten. Amara ist wieder erwacht und tötet jeden, der sich ihr in den Weg stellt …

Fazit:
Die Rache der Pharaonen war gestern, Amara ist heute. Ein Meisterwerk von Richard Laymon, dessen Genie und Wahnsinn noch nie so dicht beisammen lagen. Ein rasanter Horror-Trip voller Sex und Gewalt.

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Der Ripper Der Ripper
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Der Ripper (Savage)

London 1888
Der 15jährige Trevor Wellington Bentley ist in den nächtlichen Straßen des East Ends auf der Suche nach seinem Onkel William. Der Polizist soll seiner Mutter helfen, die von dem betrunkenen und gewalttätigen Rolfe Barnes angegriffen wurde. Doch stattdessen landet er in den Armen einer Dirne, die ihn zwei Straßenräubern ausliefern will. Im Handgemenge verletzt Trevor einen der Angreifer tödlich, und ehe sich der Teenager versieht ist er auf der Flucht vor einem Mob, der in ihm den Mörder Jack the Ripper sieht. Trevor versteckt sich in einer heruntergekommenen Absteige und wird Zeuge, wie der echte Ripper eine Hure bestialisch abschlachtet. Nachdem der Mörder den Tatort verlassen hat, macht sich Trevor verstört auf den Heimweg – und läuft dem Ripper über den Weg. In der Absicht die Welt von der Bestie zu befreien und einer weiteren jungen Frau das Leben zu retten greift Trevor den Mann an und es kommt zum Kampf. Schließlich muss der Junge fliehen und erreicht die Themse. Dort gelingt es dem Ripper Trevor zu stellen und niederzuschlagen. Er erwacht auf einem Schiff, der True D. Light, das dem Vater einer gewissen Trudy gehört, die sich mit ihrem Mann Michael ebenfalls an Bord befindet. Den Vater hat der Ripper kurzerhand ins Jenseits befördert, während er Trudy als Geisel behält. Michael und Trevor hingegen sollen ihm helfen mit der True D. Light nach Amerika zu segeln.

Bei der Ankunft in der neuen Welt gelingt Trevor die Flucht, während Jack the Ripper spurlos verschwindet. Der Junge kommt bei einem alten General, seiner Gattin und deren Enkelin unter, wo er den Winter verbringt und seiner Mutter endlich eine Nachricht zukommen lässt. Doch der Gedanke an Jack the Ripper lässt ihn nicht los. Trevor ist nach wie vor fest entschlossen den Mörder unschädlich zu machen. Eines Tages liest er in der Zeitung von grauenhaften Morden an Frauen in der Stadt Tombstone. Gemeinsam mit seiner Freundin Sarah, der Enkelin des Generals, macht sich Trevor auf den Weg in die Stadt. Das ist der Beginn eines aberwitzigen Abenteuers, an dessen Ende er dem größten und geheimnisumwittertsten Serienmörder des neunzehnten Jahrhunderts gegenübersteht ...

Fazit:
Titel und Aufmachung sind etwas irreführend, denn die Hauptrolle spielt der 15jährige Trevor und nicht der titelgebende Ripper. Mehr Neo-Western und Abenteuergeschichte für Erwachsene als Horror-Thriller. Nichtsdestotrotz aber ein außergewöhnliches und faszinierendes Buch, dessen unerwartetem Handlungsverlauf man unvoreingenommen begegnen sollte.

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Parasit Parasit
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Parasit (Flesh)

Als Celia Jamerson beinahe von einem offensichtlich wahnsinnig gewordenen LKW-Fahrer beinahe umgefahren wird, denkt sich der Polizist Jake noch nichts Böses dabei. Zumal der Irre bei einem Crash gegen die Betonbrüstung einer Brücke selbst ums Leben gekommen ist. Doch als er die Blutspur aus dem ausgebrannten Wrack bemerkt, steht für ihn fest, dass der Fall noch nicht abgeschlossen ist. Offensichtlich gab es zwei Verrückte und einer ist noch auf freiem Fuß. Jake verfolgt die Spur zu einem leerstehenden Restaurant, dass gerade von einem jungen Paar wieder hergerichtet und in den nächsten Tagen neu eröffnet werden soll. Doch Jake findet keine Spur von dem Wahnsinnigen. Der Fall lässt dem Polizeibeamten keine Ruhe und als er am kommenden Abend erneut zu dem Restaurant herausfährt, sieht er gerade noch, wie der neue Restaurantbesitzer das rohe Fleisch seiner ermordeten Frau verschlingt, ehe er sich auf Jake stürzt. Der erschießt den Irren in Notwehr. Doch was hat den Mann zu dieser Tat verleitet? Was Jake bei seinen Ermittlungen herausfindet ist ungeheuerlich und der Beginn einer aberwitzigen und grausamen Mordserie, in die auch Celia Jamerson und ihrer Mitbewohnerinnen Helen und Alison einbezogen werden. Denn als Roland, ein Student im ersten Semester und bekennender Splatterfan, im Zuge einer skurrilen Mutprobe eine Nacht in dem Restaurant verbringen soll, findet der Parasit einen neuen Wirt. Und Roland hat schon seit geraumer Zeit ein Auge auf Celia und vor allen Dingen die hübsche Alison geworfen …

Fazit:
Ein typischer Laymon. Plakativ, brutal und schonungslos! Lediglich das vorhersehbare und kitschige Finale trüben den guten Gesamteindruck.

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Rache Rache
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Rache (Come out tonight)

Für Sherry und Duane soll die Nacht zu etwas Besonderem werden, doch dann bemerken sie, dass sie keine Kondome haben und Duane macht sich auf den Weg zum nahegelegenen Speed-D-Mart. Sherry wartet sehnsüchtig auf ihren neuen Freund. Nach fast einer Stunde beschließt sie ihn zu suchen. Ein folgenschwerer Fehler, denn sie trifft den etwas sonderbaren Toby, der ihr bereitwillig seine Hilfe anbietet. Doch Toby hat mit sherry ganz andere Pläne, und für die junge Frau und ihre Familie beginnt ein mörderischer Albtraum …

Fazit:
Bitterböse und äußerst brutal. Laymon zieht alle Register seines Könnens. Nichts für prüde und zartbesaitete Leser. Die pubertären Fantasien der Teenies Pete und Jeff hemmen den Lesefluss jedoch enorm.

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Der Wald Der Wald
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Der Wald (Dark Mountains)

Zwei Familien treffen sich zu einem vergnüglichen Campingausflug. Mit dabei sind Scott und seine neue Freundin Karen, Scotts sechzehnjährige Tochter Julie und sein dreizehnjähriger Sohn Benny, sowie Arnold „Flash“ Gordon, dessen Frau Alice und ihre Kinder, der siebzehnjährige Nick und die beiden Zwillinge Rose und Heather. Die ersten Tage sind anstrengend, aber auch wunderschön. Die Warnungen von drei Wanderinnen, dass an einem See in den Bergen eine irre alte Frau ihr Unwesen treibt, nehmen sie auf die leichte Schulter. Bis eines Nachts die Situation eskaliert. Ein zurückgebliebener Hinterwäldler überfällt die Gruppe. Die beiden Familien können den brutalen Angriff abwehren, doch danach ist nichts mehr so, wie es mal war. Und der Fluch der alten Frau verfolgt die beiden Familien bis nach L.A.

Fazit:
Für Laymon-Verhältnisse überraschend harmlos und zurückhaltend. Eher was für Einsteiger und Liebhaber plakativer Grusel-Plots.


Zugegeben, nicht jeder Band war ein Volltreffer, doch im Gegensatz zu anderen Autoren sind selbst Laymons schwächere Werke noch richtige Pageturner. Seine Bücher dienen in erster Linie der Unterhaltung (natürlich ab 18 Jahren aufwärts) und bilden weder realistische Charakterstudien, noch knifflige Thriller zum Miträtseln. Seine Romane leben von ihrer überzogenen Darstellung von Sex und Gewalt. Sie sind wie ein Unfall, man muss einfach hinsehen und weiterlesen. Wenn man will kann man das Buch natürlich zumachen, doch das gelingt nur wenigen. Wer Laymon liest stößt eine Tür zu den animalischen Trieben und Instinkten der menschlichen Natur auf. Betreten auf eigene Gefahr. Eines ist jedenfalls sicher: Richard Laymon war ein echter Meister der Suspense und ein exzellenter Dramaturg. Überzeugen Sie sich selbst.

Wer mehr über Richard Laymon und seine Bücher wissen will, sollte auch auf den exzellenten Fan-Seiten stöbern:

Richard Laymon kills: http://rlk.stevegerlach.com/

Richard Laymon: http://www.richardlaymon.de/


LITERRA EMPFIEHLT
Beitrag vom 28. Sep. 2011


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