Fantasma
Zum Inhalt
"Fantasma" ist ein Stück über das Erleben, die Sehnsucht und die Nachwehen zu Ende gegangener Zustände. Erst wenn der chinesische Kommunismus plötzlich durch den Kapitalismus ersetzt wird, erhält er Konturen, wird er real erfahrbar in seiner Abwesenheit. Genau dieses Paradoxon des "Erlebens" ereilt auch zwei Liebende im Stück von René Pollesch. Nach ihrer Trennung fühlen sich einander näher, viel näher als damals mit all dem Sex, den Berührungen, dem ständigen Zusammensein. Der Regisseur und Autor René Pollesch hat den Begriff des Fantasmas bei dem italienischen Philosophen Giorgio Agamben geborgt, um seinem Diskurstheater für sechs Darsteller eine kapitalismuskritische Kampfmetapher zur Seite zu stellen. In einem virtuosen wie amüsanten Genre-Mix aus Komödie, Krimi, Kinotrash und Philosophen-Sextett ahnen die eloquenten Protagonisten, dass sie ihr wahres Leben längst nicht mehr leben, sondern nur noch leben lassen. Die Sehnsucht nach dem Fantasma erwacht.
Zum Text – die Stückkritik
Zum Gastspiel in Mülheim – der shorty, die Publikumsdiskussion und ruhrpod drei
Dank des Publikumspreisträgers – "Unsterbliche Überreste" von René Pollesch
Sieben Fragen an René Pollesch – die Antworten
Uraufführung am Burgtheater Wien – Nachtkritik und Kritikenrundschau
Fantasma
von René Pollesch
Uraufführung am 6. Dezember 2008
Regie: René Pollesch, Bühne: Bert Neumann, Kostüme: Nina von Mechow. Mit: Sachiko Hara, Sophie Rois, Martin Wuttke, Daniel Jesch, Hermann Scheidleder, Stefan Wieland.
www.burgtheater.at
Foto © Reinhard Werner