Leseprobe
…auf den Wiesen des Grillparz.
Unter der Wetterlärche.
Er sagte es leise.
Hatte zu spielen aufgehört.
Nur die Nahestehenden verstanden die Worte.
Elisa sah ihn an.
Parmenides horchte auf.
Spiel weiter, rief einer.
Der Lamandergrund lag im Dunkel.
Hell das Haus, im Hof ein paar verglühende Fackeln.
Erster Pendlerverkehr auf der Straße hinter den Mostbirnbäumen.
Es war Freitag.
Ein Freitag wie viele.
Highlife im alten Bauernhaus an der Biegung des Baches.
Freitags-Beisel, sagten sie dazu. Alle waren da, die immer da waren, und ein paar neue dazu. Das Haus zog Menschen an, junge und ältere, von überall her im Bezirk. Fahrräder lagen im Gras, Mopeds standen auf den Bäumen, Ribisel reiften. Drinnen lachen, reden, debattieren. Galopp in Adern und Kopf. Teil sein, sich fallen lassen. Rauchen, tändeln, lieben. Silberarmband, Ohrmuschel und einer, der fragt. Händedunkel und Lichterfäden, Gitarre, Drums und Allesvergessen. Hunger nach Anerkennung und Widerstand.
Es war so eine Freiraumidee, sagte Matthias später, als es das Beisel nicht mehr gab, man war begeistert von dieser Wildnis, man war so entspannt, erlöst und beseelt bei Tom, er war ein Ermöglicher und Verbinder, ganz urteilsoffen. Hatte so eine Gestaltungsmacht, wie ich sie von niemanden sonst kenne.
(S.1)
© 2014 Haymon Verlag, Innsbruck.