Leseprobe
Natürlich konnte Lampl auch ohne die anderen, so wie sie ohne ihn konnten. Aber eben erst nach Dienstschluss. Lampl erinnerte sich an den Moment, als er am ersten Wochenende alle Zimmerkollegen zum ersten Mal in Zivilkleidung gesehen hatte. Er war irritiert gewesen von Tadics schwarzem Kapuzenpullover mit den Punkaufnähern, ebenso von Saupers Bomberjacke, Primigs hochgegelten Haaren und Konrads Tommy-Hilfiger-Hemd. Sie hatten sich in Zivilisten zurückverwandelt, sie erkannten sich in den Rollen, die sie sonst spielten, und schienen sich dabei sofort voneinander zu entfernen. Mit einem Schlag wurden die Gespräche einsilbig, die Scherze und Hänseleien versiegten und jeder versuchte, möglichst schnell von der Kaserne wegzukommen.
(S. 60)
© 2017 Luftschacht Verlag, Wien