Vielleicht ließe sich ja ein Weg finden, dem Mann aus dem Hund heraus und wieder in seinen eigenen Körper hinein zu helfen? Das setzte freilich voraus, dass der Körper des Mannes noch irgendwo umging. Vielleicht bewohnte ihn ja inzwischen jemand anderer, jemand, der da gar nicht hineingehörte? Hatte Herr Faustini nicht oft auf der Straße bei der Begegnung mit anderen Fußgängern den Eindruck, dieser und jener, vor allem jener, wäre gar nicht anwesend in seinem Körper? War es möglich, dass ein Körper einfach spazierenging, ohne Inhalt, ohne Mensch? Eine Wärmewelle auf Hernn Faustinis Stirn zeigte ihm an, dass er im Begriff war, das weite Feld der unbeantworteten Fragen zu betreten. Allerdings spürte er dabei eine ganz eigentümliche Wohligkeit, so als trete er dabei auf einen Teppich aus Watte. Auf den unbeantwortbaren Fragen sollte es sich also gut betten? Vielleicht, weil es nichts Enttäuschenderes gab als Fragen, die allzu leicht beantwortbar waren. Jede beantwortete Frage hinterließ einen Kloß im Hals. Jede beantwortete Frage brachte einen Fluß zum Versiegen, unterbrach einen Fluß von Fragen, der breit ins Nirgendwo strömte.
© 2008 Deuticke Verlag, Wien.