Allgemeingültig, was heißt allgemeingültig. Wer will denn schon sein wie wer anderer, ich will ja nicht mich sehen in dem, den ich sehen will. Aber ich will sehen, will fühlen, daß da einer war, daß da einer ist, und zwar so und nicht irgendwie. Daß da einer sieht, und zwar so und nicht irgendwie. Daß einer, daß etwas unverwechselbar ist, bleibt, unauslöschlich über das Auslöschen hinaus. Nicht ewig, was heißt ewig. Sondern gegen den Schein, gegen die Schublade, gegen den Staub, gegen den Schutt da ist, lebendig, jetzt da ist, weg war, ganz weg war, ganz da ist. Dem Mittelmaß das Maß entgegensetzt, nicht das Übermaß, nicht das Genie, was heißt Genie. (S. 49)
Janssen will, muß die Arbeit mehrmals unterbrechen. Schmerzen. Mit den Päpsten ist er fertig: Pius sieben, der in Janssens Jugend mit fast dreihundert Jahren Verspätung treuen Katholiken das kopernikanische Weltbild zu erwägen gestattet, Leo zwölf, der Prediger des Pockenstrafgerichts, ein weiterer Kurzzeit-Pius, schließlich Gregor sechzehn, der ist gerade am Ruder, Schluß, aus, Punkt. Noch drei Fensterbilder, da bricht die Geschwulst am Daumen auf, heilt nicht mehr: Chlodwig wird getauft, der Heilige Fridolin erweckt den toten Ursus, der Heilige Arbogast ruft den Sigbert ins Leben zurück. Ins Leben. (S. 67)
© 1998, Haymon, Innsbruck.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.